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6<br />

Fachartikel<br />

Risikofaktoren für kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen<br />

OA Dr. Antonin Polach,<br />

Med. Abteilung<br />

Erkrankungen<br />

des Herzens und<br />

der Gefäße sind<br />

in den hochentwickeltenindustriellen<br />

Ländern<br />

mit 38,5% aller<br />

Todesfälle die<br />

häufigste Todesursache,<br />

wobei<br />

zwischen akutem<br />

Verschluss<br />

der Kranzgefäße(Herzin-<br />

farkt) und Verschluss der Hirngefäße<br />

(Schlaganfall) ein Verhältnis 2:1 bis<br />

3:1 besteht. In den Ländern Afrikas,<br />

südlich der Sahara, spielen die Erkrankungen<br />

des Herzens und Gefäße mit<br />

9,7 % nur eine untergeordnete Rolle.<br />

Sicherlich ist das deshalb so, weil in<br />

diesen Ländern noch Unterernährung,<br />

Hungersnot, mangelnde Hygiene,<br />

HIV-Infektion und brutale Waffengewalt<br />

für die meisten Todesfälle verantwortlich<br />

sind. Viele Menschen in<br />

diesen Ländern erleben gar nicht das<br />

für Herz- und Kreislauferkrankungen<br />

gefährliche Alter. Auf der anderen Seite<br />

aber produziert die „moderne“ Gesellschaft<br />

zahlreiche Risikofaktoren, die<br />

die Entstehung der Herzerkrankungen<br />

begünstigen. Ungesunde Ernährung,<br />

mangelnde Bewegung und ein Übermaß<br />

an Stress in einer rasanten Gesellschaft<br />

sind Tatsachen, denen wir uns<br />

täglich stellen müssen. Da die Gefahr<br />

an einem Herztod zu sterben ziemlich<br />

hoch ist, fragen <strong>sich</strong> viele Menschen,<br />

ob man diese verhindern kann<br />

und was man dafür tun soll. Kann<br />

man überhaupt etwas machen, um die<br />

Wahrscheinlichkeit einen Herzinfarkt,<br />

Herzversagen oder Schlaganfall zu erleiden,<br />

zu reduzieren?<br />

Die Antwort ist „JA“. Was sollen wir<br />

also tun?<br />

Es konnten best<strong>im</strong>mte Risikofaktoren<br />

für die Entstehung von Herz- und<br />

Kreislaufkrankheiten identifiziert werden.<br />

Manche sind bedeutend, manche<br />

weniger bedeutend, manche unbeein-<br />

flussbar (Alter, männliches Geschlecht<br />

oder familiäre Belastung) die Anderen<br />

aber sehr wohl.<br />

Zu den wichtigsten Risikofaktoren<br />

gehören:<br />

Familiäre Belastung, Diabetes mellitus,<br />

Rauchen, Arterieller Hypertonus,<br />

Hypercholesterinämie. Diskutiert werden<br />

noch weitere Risikofaktoren (Hyperlipidämie,<br />

Hypertriglyceridämie,<br />

Hyperhomocystinämie oder niedriges<br />

HDL-Cholesterin). In diesem Beitrag<br />

möchte ich die fünf Hauptrisikofaktoren<br />

näher analysieren.<br />

Familiäre Belastung<br />

Wenn bei einem Menschen ein Verwandter<br />

ersten Grades (Eltern oder<br />

Geschwister) einen Herzinfarkt oder<br />

Schlaganfall <strong>im</strong> relativ jungen Alter<br />

erlitten hat, gilt dieser als gefährdet.<br />

Als relativ junges Alter wird 55 Jahre<br />

bei Männern und 65 Jahre bei Frauen<br />

definiert. Diese Menschen haben eine<br />

erhöhte Neigung eine Atherosklerose<br />

(Cholesterinablagerung und Kalkbildung<br />

in den Gefäßen) zu entwickeln.<br />

Bei Frauen treten kardiale Ereignisse<br />

grundsätzlich später als bei Männern<br />

ein, da bei ihnen eine protektive<br />

(schützende) Wirkung der weiblichen<br />

Hormone, Estrogene, vorhanden ist.<br />

Vorausgesetzt, die Frau ist keine Raucherin.<br />

Der Nikotinkonsum hebt die<br />

schützende Wirkung der Estrogene auf<br />

und erhöht dazu auch die Bereitschaft<br />

der Blutplättchen, Blutgerinnsel zu<br />

bilden. Besonders, wenn eine Frau zusätzlich<br />

zum Rauchen noch hormonelle<br />

Verhütungsmittel verwendet, steigt<br />

die Gefahr eines Gefäßverschlusses exponentiell.<br />

Im Mittelpunkt der Entstehung<br />

der Atherosklerose steht nämlich<br />

das Endothel, das ist die innere Schicht<br />

der Gefäße. Schäden auf dieser zarten<br />

und verletzlichen Innenschicht, verbunden<br />

mit einer lokalen Entzündung<br />

und sogenanntem oxydativem Stress,<br />

sind der Kern der Entstehung arterio-<br />

sklerotischer Gefäßveränderungen, die<br />

bis zum Gefäßverschluss führen kön-<br />

nen. Was kann also diese Schäden verursachen?<br />

Diabetes mellitus<br />

Diabetiker sind doppelt gefährdet, Gefäßerkrankungen<br />

zu erleiden, als Menschen<br />

ohne Diabetes. Eine Hyperglykämie<br />

(hoher Blutzucker) sowie auch<br />

Hypoglykämie (niedriger Blutzucker)<br />

tragen zur Entstehung von Endothelschäden<br />

wesentlich bei. Zahlreiche<br />

Studien haben nachgewiesen, dass eine<br />

opt<strong>im</strong>ale Blutzuckereinstellung vor<br />

Atherosklerose und ihren Komplikatio-<br />

nen schützt. Bei der Blutzuckereinstellung<br />

spielt die Diät eine entscheidende<br />

Rolle. Leider lassen <strong>sich</strong> viele<br />

Patienten zu der Annahme verführen,<br />

dass Medikamente das ganze Problem<br />

lösen können und dass daher keine<br />

Änderung in den Ernährungsgewohnheiten<br />

notwendig seien. Eine diätetische<br />

Umstellung mit Reduktion des<br />

Fettkonsums ist aber der Grundstein<br />

der Diabetesbehandlung. Übergewichtige<br />

Patienten haben nämlich eine so<br />

genannte Insulinresistenz. Durch Ablagerung<br />

von Fett in der Leber und<br />

zwischen den Darmschlingen, kann<br />

<strong>sich</strong> das Insulin nicht richtig behaupten<br />

und die Bauchspeicheldrüse muss<br />

mehr Insulin als üblich produzieren.<br />

Diese Hyperinsulinämie hat auch eine<br />

negative Wirkung auf die Gefäßinnenschicht<br />

und potenziert die Entstehung<br />

der Entzündung und in weiterer<br />

Folge der Atherosklerose. Langfristige<br />

Einstellung des Blutzuckers kann man<br />

durch Best<strong>im</strong>mung von glykosyliertem<br />

Hämoglobin kontrollieren. Dieser sogenannte<br />

HbA1C-Wert liefert Hinweise<br />

auf die Blutzuckereinstellung in<br />

den letzten 3 Monaten. Opt<strong>im</strong>al ist ein<br />

Wert unter 6,5%, akzeptabel bis 7%.<br />

Bei höheren Werten steigt das Risiko<br />

von Spätkomplikationen, besonders<br />

von Herz- und Gefäßerkrankungen.<br />

Eine strengere Blutzuckereinstellung<br />

ist nicht notwendig; Studien letzter<br />

Jahre haben gezeigt, dass das Streben<br />

nach vollkommen physiologischen<br />

Blutzuckerwerten bei Diabetikern zu

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