IBS Irritable Bowl Syndrome
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schlugen vor, dass dies möglicherweise darauf zurückzuführen war, dass<br />
aufgrund der anders gelagerten Verantwortlichkeiten, gesellschaftlichen<br />
Inhibitionen und kulturellen Tabus weniger Frauen als Männer die Klinik zur<br />
Behandlung aufsuchten.<br />
Vorgeschlagen wurde auch, dass Männer sich schlechter an einige der<br />
feineren Symptome des Reizdarms erinnern können und dass die Manningund<br />
Rom-Kriterien bei der Diagnose des Reizdarms bei Männern folglich<br />
weniger zuverlässig sein können. 20 Männer und Frauen mit Reizdarm berichten<br />
schmerzbezogene Manning-Symptome mit ähnlicher Frequenz, wohingegen<br />
Schleimabgänge, ein aufgetriebener Bauch, eine unvollständige Stuhlentleerung<br />
und schafkotartige Stühle bei Männern weniger häufig berichtet<br />
werden. 20<br />
Einen Peak erreicht die Prävalenz des Reizdarms in der Altersgruppe<br />
zwischen 45 und 65 Jahren, und obwohl es danach wieder abfällt, stellt es<br />
dennoch ein recht häufig vorkommendes Problem bei älteren Menschen dar.<br />
Die in Minnesota, USA, durchgeführte Olmsted County Studie teilte eine<br />
Prävalenz des Reizdarms bei den 30- bis 64-Jährigen von 17% mit, und diese<br />
Zahl sank bei den 65- bis 93-Jährigen auf 10,9% ab. 21 In Abhängigkeit der<br />
verwendeten Definition wies eine unter einer Population 70-jähriger dänischer<br />
Patienten durchgeführte Studie eine Prävalenz des Reizdarms zwischen 6%<br />
und 18% auf. In einer 5 Jahre nach der ersten Studie durchgeführten<br />
Verlaufskontrollstudie wurde ermittelt, dass die Symptome des Reizdarms bei<br />
50–79% der Patienten, die ursprünglich darüber geklagt hatten, verschwunden<br />
waren. 22<br />
Häufig berichtet wird der Reizdarm bei Kindern und Jugendlichen, besonders<br />
aber bei Mädchen mit rezidivierenden Schmerzen im Abdominalbereich in der<br />
Anamnese. In der Gemeinde durchgeführte Studien haben zu erkennen gegeben,<br />
dass bis zu 17% der Jugendlichen an Symptomen des Reizdarms<br />
leiden. 23,24<br />
2.3 Einflüsse des sozioökonomischen Status<br />
Im Vergleich zu vielen anderen Erkrankungen scheint sich abzuzeichnen, dass<br />
die Zugehörigkeit zu einer höheren Gesellschaftsschicht und privilegierte<br />
Lebensbedingungen das Risiko für das Entstehen des Reizdarms faktisch<br />
erhöhen kann. In einer mit 26 nigerianischen Patienten mit Reizdarm durchgeführten<br />
Studie gehörten die meisten (88%) entweder der Mittelschicht oder<br />
den oberen gesellschaftlichen Klassen an. 25 Diese Befunde werden von den<br />
Ergebnissen einer grösseren Studie unterstützt, die in Grossbritannien durchgeführt<br />
wurde, aus welcher hervorging, dass privilegierte Lebensbedingungen<br />
in der Kindheit zu dem Risiko für das Entstehen des Reizdarms beitragen<br />
können. 26 Die möglichen Gründe für diesen Zusammenhang sind unklar.