IBS Irritable Bowl Syndrome
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Die erhöhte viszeraleEmpfindlichkeit<br />
ist eindeutig<br />
ein wichtiges<br />
Merkmal des<br />
Reizdarms.<br />
Die Störung der<br />
Kolonmotilität ist<br />
vermutlich eine<br />
der wichtigsten<br />
Ursachen des<br />
Reizdarms…<br />
abnorme Ansprechbarkeit von in der Darmwand anwesenden Rezeptoren auf<br />
mechanische Dehnung können zu der viszeralen Überempfindlichkeit beitragen.<br />
Die veränderte Verarbeitung von im Zentralnervensystem ankommenden<br />
sensorischen Reizen kann auch beteiligt sein (Abbildung 6). 39 Anhand eines<br />
dieser Mechanismen könnten sich die intestinalen Symptome erklären lassen,<br />
die von den an Reizdarm Leidenden wahrgenommen werden. Es wird<br />
angenommen, dass Enteroneurotransmitter, besonders Serotonin (5-Hydroxytryptamin,<br />
[5-HT]) eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der viszeralen<br />
Überempfindlichkeit spielen können.<br />
Die erhöhte viszerale Empfindlichkeit ist eindeutig ein wichtiges Merkmal des<br />
Reizdarms. Bei den Empfindungsschwellen zwischen Patienten mit Reizdarm<br />
und gesunden Probanden liegt jedoch eine erhebliche Überlappung vor, was<br />
darauf hindeutet, dass es sich nicht um die einzige Komponente der Störung<br />
handeln kann. Patienten mit Reizdarm und weiteren GI-Funktionsstörungen<br />
scheinen häufig nicht nur an einem ‹reizbaren Darm›, sondern auch an einem<br />
‹reizbaren Körper› zu leiden. 40 Dieses Phänomen ist als ‹Somatisierung› bekannt,<br />
und die Patienten können über ein breitgefächertes Spektrum scheinbar<br />
nicht verwandter Symptome klagen (die sich nicht durch einen spezifischen<br />
Krankheitsvorgang erklären lassen), einschliesslich:<br />
● Schmerzen im Thoraxbereich, Abdomen, Rücken oder Becken<br />
● Müdigkeit und Energiemangel<br />
● Schlaflosigkeit<br />
● Fibromyalgie<br />
● Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Gefühl der Kraftlosigkeit<br />
● Konzentrationsschwäche<br />
● Dysmenorrhöe<br />
● Verminderte Libido<br />
● Harnblasenstörungen.<br />
4.2 Veränderte intestinale Motilität<br />
Die übliche Passage der Nahrung durch den GI-Trakt findet über die Koordination<br />
der peristaltischen Bewegungen der Darmwand statt. Es wurde vorgeschlagen,<br />
dass abnorme Motilitätsmuster und eine erhöhte Peristaltik im<br />
gesamten GI-Trakt im Mittelpunkt der Entwicklung des Reizdarms stehen.<br />
Sowohl Hypermotilität (führt zu Diarrhöe) als auch Hypomotilität (führt zu<br />
Obstipation) wurden vorgeschlagen. Die Störung der Kolonmotilität ist vermutlich<br />
eine der wichtigen Ursachen des Reizdarms, und zwar aufgrund der<br />
Schmerzen, die häufig in Bereichen auftreten, die mit der Kolonmotilität in<br />
Verbindung stehen. Eine Theorie besagt, dass Massenbewegungen (‹riesige›<br />
Kontraktionen, die ein- bis dreimal täglich auftreten, die Faeces durch das<br />
Kolon in das Rektum befördern) Spasmen im Kolon triggern, die zu Bauch-<br />
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