IBS Irritable Bowl Syndrome
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Kulturelle und<br />
wirtschaftliche Einflüsse<br />
ebenso wie<br />
die, die sich auf<br />
die Lebensweise<br />
auswirken, können<br />
zu der Schwankung<br />
der berichteten<br />
Prävalenzraten des<br />
Reizdarms beitragen.<br />
8<br />
Publizierten Schätzungen zufolge variieren die Inzidenz und Prävalenz des<br />
Reizdarms sehr erheblich (Abbildung 3), selbst in einem einzelnen Land,<br />
hauptsächlich aufgrund einer fehlenden vereinbarten Definition der Erkrankung.<br />
So wurde zum Beispiel in einer dänischen Studie in Abhängigkeit von<br />
der für den Reizdarm verwendeten Definition eine Prävalenz von 5–65%<br />
mitgeteilt. 7 Die ethnische Mischung in einem Land kann die Befunde beeinflussen,<br />
wie anhand einer Studie nachweislich veranschaulicht wurde, aus<br />
der hervorging, dass das Reizdarm unter weissen Bevölkerungsgruppen in<br />
den USA um das Fünffache häufiger auftrat als unter den schwarzen Bevölkerungsgruppen.<br />
14<br />
Die Prävalenz des Reizdarms in China scheint mit der im Westen beobachteten<br />
vergleichbar zu sein. In einer Studie wurden bei bis zu 22,8% der<br />
Patienten Symptome des Reizdarms festgestellt. 12 In anderen Teilen Südostasiens<br />
und im Nahen Osten scheint die Prävalenz hingegen viel niedriger zu<br />
sein. So wurde zum Beispiel ermittelt, dass in Singapur die Prävalenz des<br />
Reizdarms bei eben 2,3% liegt, 15 wohingegen im Iran unter zwei sich aus<br />
Männern zusammensetzenden Populationen eine Prävalenz von 3,1% und<br />
3,6% mitgeteilt wurde. 16<br />
Epidemiologische Studien können manchmal scheinbar widersprüchliche<br />
Ergebnisse ergeben. Eine von Segal und Walker 17 durchgeführte Studie<br />
deutete darauf hin, dass der Reizdarm unter Afrikanern selten vorkommt,<br />
wohingegen eine neuere Studie mit einem zufälligen Populationssample in<br />
Nigeria berichtete, dass die mit einer Diagnose des Reizdarms übereinstimmenden<br />
Symptome unter einer afrikanischen Population häufig gesehen<br />
werden. 13 Soziale und wirtschaftliche Änderungen, die während der 10 Jahre<br />
auftraten, die zwischen den beiden Studien lagen, können mindestens eine<br />
teilweise Erklärung für die verschiedenen Befunde bereitstellen.<br />
Kulturelle, und wirtschaftliche Einflüsse ebenso wie die, die sich auf die<br />
Lebensweise auswirken, können zu der Schwankung der berichteten Prävalenzraten<br />
des Reizdarms beitragen. Weitere Studien sind zur Bestätigung der<br />
relativen Bedeutung dieser Faktoren erforderlich.<br />
2.2 Einfluss von Alter und Geschlecht<br />
Es ist bekannt, dass Frauen im Westen die Sprechstunde des Arztes mit<br />
Symptomen des Reizdarms häufiger aufsuchen als Männer. In diesem<br />
Zusammenhang wurde ein Verhältnis von Frauen zu Männern von 2,4 zu 1<br />
berichtet. 18 Die scheinbar höhere Prävalenz des Reizdarms bei Frauen zeichnet<br />
sich in allen Altersgruppen ab und kann die Tatsache widerspiegeln, dass<br />
Frauen eher aufgrund von Symptomen den Arzt konsultieren als Männer. In<br />
einer ländlichen Bevölkerung in Zentralindien hingegen wurde berichtet, dass<br />
der Reizdarm bei Männern häufiger vorkam als bei Frauen. 19 Die Autoren