Geothermischer Ressourcenatlas der Schweiz - Schweizerische ...
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Energieforschung:<br />
Projekt: 100’022 Vertrag: 150’812<br />
5.2 Simulation <strong>der</strong> Temperaturverteilung<br />
Geothermie im Auftrag des<br />
Bundesamts für Energie BFE<br />
Die Temperaturverteilung im Untergrund <strong>der</strong> Nordostschweiz wird mit den in Figur 4 dargestellten FE-<br />
Modellen simuliert. Für die Temperaturberechnung wurden die Oberflächentemperatur als obere und<br />
<strong>der</strong> basale Wärmefluss (Figur 5) als untere Randbedingung ins FE-Modell gesetzt. Die aus <strong>der</strong><br />
Anpassung <strong>der</strong> gemessenen Temperaturdaten resultierende Wärmeflussverteilung zeigt variierende<br />
Werte zwischen 110 – 80 mW m -2 .<br />
Grundlage <strong>der</strong> Modelle sind dieselben petrophysikalischen Daten, die in auch in den 2003<br />
durchgeführten Untersuchungen an Lokalmodellen (Andenmatten und Kohl, 2003) verwendet wurden.<br />
Allerdings musste für die jetzigen Regionalmodelle eine Homogenisierung <strong>der</strong> Parameter<br />
vorgenommen werden, um eine regionale Anpassung an die gemessenen Temperaturdaten zu<br />
erreichen. Wie für die früher berechneten Lokalmodelle werden in einem ersten Schritt auch für die<br />
Regionalmodelle vereinfachte, einheitliche, thermische Materialparameter für jede Schichtstruktur<br />
angenommen. Diese basieren hauptsächlich auf den Messungen in den Nagra-Bohrungen Benken,<br />
Böttstein, Kaisten, Leuggern, Lindau, Riniken und Weiach. Für Störungszonen sind keine Angaben<br />
vorhanden, hier wird eine Abschätzung vorgenommen. Für die Wärmekapazität wird ein einheitlicher<br />
Wert (2.2⋅10 6 J m -3 K -1 ) angenommen. Tabelle 4 fasst die mittleren thermischen Modellparameter<br />
zusammen. Diese Modellparameter, die die Basis für die numerischen Modellierungen des<br />
Temperaturfeldes mit FRACTure bilden, weichen bis ~10 % von den gemessenen Mittelwerten ab. Zu<br />
berücksichtigen ist dabei, dass die einzelnen petrophysikalischen Messungen insbeson<strong>der</strong>e im<br />
Kristallin bis zu 20% vom Mittel <strong>der</strong> Messwerte abweichen können. Auf regionalem Massstab wird<br />
eine Anpassung nicht mit <strong>der</strong>selben Qualität wie bei den Lokalmodellen möglich sein. Wegen <strong>der</strong><br />
geringen Datendichte wurde zudem nicht mit einer Temperatur- und Druckabhängigkeit <strong>der</strong><br />
Parameter gerechnet. Die gleichen Modellparameter werden auch für die thermische Modellierung<br />
"Region Basel" in Kapitel 6.2 verwendet. Im Rahmen einer Revision des thermischen Modells wird<br />
2005 eine komplexere, petrophysikalische Parameterverteilung berücksichtigt, was zu leicht<br />
modifizierten Anpassungen führen wird.<br />
Figur 5: Basaler Wärmefluss in 10 km Tiefe, basierend auf den Lokalmodellen aus <strong>der</strong> 2003<br />
durchgeführten Arbeit (Andenmatten und Kohl, 2003). Die Modelle Nordschweiz I, II und III<br />
sind zusammen dargestellt.<br />
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