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Geothermischer Ressourcenatlas der Schweiz - Schweizerische ...

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Energieforschung:<br />

Projekt: 100’022 Vertrag: 150’812<br />

Geothermie im Auftrag des<br />

Bundesamts für Energie BFE<br />

5.4 Geothermisch interessante Regionen für EGS-Nutzung im Kristallin<br />

Soll eine geothermische Ressource langfristig ideal mit <strong>der</strong> EGS-Technologie genutzt werden, sind<br />

neben einem möglichst hohen Potential weitere Kriterien wichtig:<br />

• Temperaturniveau: Für Stromproduktionsanlagen nach dem EGS-Prinzip (Enhanced<br />

Geothermal System) sind Temperaturen über 100 °C nötig.<br />

• Oberflächengewässer: Für Kühlzwecke bei <strong>der</strong> Stromproduktion wird Wasser benötigt,<br />

das idealerweise einem nahen Oberflächengewässer entnommen wird.<br />

• Gebäude: Um eine Anlage rentabel betreiben zu können, muss beim heutigen Stand <strong>der</strong><br />

Technik die anfallende Abwärme bei <strong>der</strong> Stromerzeugung für Heizzwecke verkauft<br />

werden. Dazu ist die Nähe zu Wärmeabnehmer (Wohn-, Industriegebäude,<br />

Fernwärmenetze, …) wichtig.<br />

• Bohrtiefe: Um die Bohrkosten möglichst tief zu halten, sind Gebiete interessant, die relativ<br />

oberflächennah liegen.<br />

Anhand <strong>der</strong> Oberflächennutzung <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> (siehe Figur 1) werden nun im Untersuchungsgebiet<br />

Nordostschweiz I (siehe Figur 3) Gebiete bestimmt, die sich maximal 200 m von einem bebauten<br />

Bereich und 500 m von einem Oberflächengewässer befinden. In Figur 23 sind diese über die<br />

geothermische Potentialkarte des verwitterten Kristallins projiziert (vergleiche Figur 12). Deutlich<br />

erkennbar bilden sich die Flussläufe (z.B.: Rhein, Aare) und Seen (z.B.: Zürich See) sowie die<br />

Bewölkungsdichte ab. Gute Bedingungen können zum Beispiel für den Raum Baden-Brugg<br />

identifiziert werden. Hier im Bereich <strong>der</strong> südlichen Randstörung des Permokabron-Troges können für<br />

die angenommene Anlagegeometrie in einem Tiefenbereich von ungefähr –2000 bis –3500 m.ü.M.<br />

geothermische Leistungen zwischen 100 bis 180 MW erwartet werden. Auch das Temperaturniveau<br />

von deutlich über 120 °C deutet auf ideale geothermische Nutzungsbedingungen hin.<br />

In diesem Zusammenhang muss darauf hingewiesen werden, dass diese Datenevaluation nur auf<br />

regionalen Erhebungen basiert. Für eine weiterführende, lokale Bewertung müssten zusätzlich bereits<br />

verfügbare o<strong>der</strong> neu zu erfassende Daten detailliert berücksichtigt werden. Dadurch können die<br />

Geologie und Störungszonen lokal genauer nachgebildet und so die geothermischen Ressourcen<br />

besser charakterisiert werden. Beispiele für solche lokalen Detailuntersuchungen wurden in<br />

Andenmatten und Kohl (2003) gezeigt.<br />

Figur 23: Geothermische Leistungskarte überlagert von <strong>der</strong> Oberflächennutzung. Die schwarzen<br />

Punkte stellen Regionen dar, die maximal 200 m von einem bebauten Gebiet und 500 m<br />

von einem Oberflächengewässer entfernt sind.<br />

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