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Geothermischer Ressourcenatlas der Schweiz - Schweizerische ...

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Energieforschung:<br />

Projekt: 100’022 Vertrag: 150’812<br />

2. Vorgehen<br />

2.1 Allgemein<br />

Geothermie im Auftrag des<br />

Bundesamts für Energie BFE<br />

Die Bearbeitung jedes <strong>der</strong> in Figur 1 aufgeführten Untersuchungsgebiete erfolgt gemäss dem in<br />

Andenmatten und Kohl (2003) erarbeiteten Ablauf in folgenden Schritten:<br />

1. Sichtung verfügbarer geologischer, hydrogeologischer und petrophysikalischer Daten<br />

2. Erstellen eines geologischen Modells<br />

3. Numerische Simulation des Temperaturfeldes<br />

4. Anpassen des Modells an gemessene Temperaturdaten<br />

5. Bestimmen des regionalen Wärmeflusses<br />

6. Analyse <strong>der</strong> regionalen hydrogeologischen Bedingungen<br />

7. Quantifizieren <strong>der</strong> vorhandenen geothermischen Ressource<br />

8. Definition von geothermisch interessanten Regionen unter Einbezug von Daten zur<br />

Oberflächennutzung<br />

2.2 Quantifizieren <strong>der</strong> vorhandenen geothermischen Ressource<br />

Das Hauptziel bei <strong>der</strong> Evaluation des geothermischen Potentials in einem Gebiet ist nicht nur die<br />

Quantifizierung <strong>der</strong> verfügbaren Energie, son<strong>der</strong>n auch die Bewertung von hydrothermalen Zonen,<br />

die es erlauben die Energie auch zu för<strong>der</strong>n. Die total verfügbare Energie, EHIP (Heat in Place), ist<br />

definiert als<br />

EHIP P<br />

= ρc<br />

⋅ ∆T<br />

⋅ V<br />

[J] (1)<br />

wobei ρcP die spezifische Wärmekapazität des Gesteins [J m -3 K -1 ], ∆T die nutzbare<br />

Temperaturdifferenz [K] und V das Volumen des Reservoirs [m 3 ] ist.<br />

Die nutzbare Energie, Eut, lässt sich aus <strong>der</strong> för<strong>der</strong>baren thermischen Leistung, pth, eines Systems<br />

bestimmen. Eut ist die Energiemenge, die mit Hilfe eines Entzugsmediums (in <strong>der</strong> Regel Wasser)<br />

während einer Zeitspanne, dt, mit <strong>der</strong> Leistung pth entzogen werden kann:<br />

pth P f<br />

E<br />

ut<br />

= ( ρc<br />

) ⋅ ∆T<br />

⋅ Q<br />

[W] (2)<br />

= ∫ p ⋅ dt<br />

[J] (3)<br />

th<br />

wobei (ρcP)f die spezifische Wärmekapazität des Fluids [J m -3 K -1 ] und Q die För<strong>der</strong>rate [m 3 s -1 ] ist.<br />

Für die Bestimmung <strong>der</strong> nutzbaren geothermischen Energie wird in dieser Arbeit nachfolgend eine<br />

Dublettennutzung mit einer Injektions- und Produktionsbohrung angenommen. Dies ist die einfachste<br />

Form <strong>der</strong> Nutzung, bei <strong>der</strong> eine nachhaltige hydraulische Bewirtschaftung des Untergrundes<br />

gewährleistet ist. In <strong>der</strong> Regel entspricht hier die Produktionsrate <strong>der</strong> Reinjektionsrate.<br />

Selbstverständlich ist dies nicht unbedingt die ökonomisch sinnvollste Nutzung, dies zeigt sich in <strong>der</strong><br />

Praxis durch die häufige Anwendung von Singlet-Bohrungen.<br />

Die För<strong>der</strong>rate, Q, kann für ein Dubletten-System in porösem Medium mit einer iterativen Formel nach<br />

Gringarten (1978) prognostiziert werden:<br />

Q<br />

4π<br />

⋅ Tr ⋅ ∆P<br />

b<br />

2<br />

( 3 ⋅ Q ⋅ c ⋅ ∆t<br />

/ π ⋅ ∆z<br />

⋅ r )<br />

i+<br />

1 =<br />

[m<br />

ln i<br />

w<br />

3 s -1 ] (4)<br />

wobei Tr die Transmissivität [m 2 s -1 ] ist, ∆Pb die maximale Grundwasserabsenkung in <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>bohrung [m], ∆t die Zeitspanne, während <strong>der</strong> die För<strong>der</strong>temperatur nicht messbar sinkt [s] (Dies<br />

entspricht einer Betriebszeit von ca. 30 Jahren), c das Verhältnis zwischen Wärmekapazität des<br />

Fluids und des Aquifers [-], ∆z die Reservoirhöhe [m], rw <strong>der</strong> Bohrlochradius [m] und Qi die För<strong>der</strong>rate<br />

beim i-ten Iterationsschritt [m 3 s -1 ]. Nach Gringarten (1978) kann zudem auch die Distanz zwischen<br />

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