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Geothermischer Ressourcenatlas der Schweiz - Schweizerische ...

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Energieforschung:<br />

Projekt: 100’022 Vertrag: 150’812<br />

1. Einleitung<br />

1.1 Projektziele<br />

Geothermie im Auftrag des<br />

Bundesamts für Energie BFE<br />

Ziel dieses Projekts ist eine Erhebung des geothermischen Potentials in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Mit finanzieller<br />

Unterstützung des Bundesamtes für Energie und <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>erischen Geophysikalischen<br />

Kommission (SGPK) wird eine detaillierte geologische und geothermische Erfassung und Bewertung<br />

<strong>der</strong> Untergrundsstruktur im <strong>Schweiz</strong>er Mittelland vorgenommen. Die Bewertung geothermischer<br />

Reservoire kann nur unter Berücksichtigung des komplexen Zusammenspiels von geophysikalischer /<br />

hydrogeologischer Prozesse und von petrophysikalischer Eigenschaften erfolgen. Erfahrungen<br />

zeigen, dass solche Ressourcen oft an hydrothermale Systeme in unterschiedlichen Tiefenbereichen<br />

gekoppelt sind.<br />

In diesem Projekt werden verfügbare thermisch relevante geologische, hydrogeologische und<br />

petrophysikalische Daten zusammengetragen, visualisiert und quantifiziertet. Im Gegensatz zu den<br />

meisten bestehenden Ressourcenanalysen werden die Parameter möglichst in ihrer 3D Struktur in ein<br />

dreidimensionales geologisches und topographisches Modell integriert. Durch die Berücksichtigung<br />

von Art, Mächtigkeit, Verbreitung und Wasserführung <strong>der</strong> Gesteine im <strong>Schweiz</strong>er Mittelland werden<br />

thermische Prozesse im Untergrund genauer quantifizierbar und so für Bereiche, in denen keine<br />

Kenntnisse vorliegen, abschätzbar. Für spezifische Aquifere und Kristallinbereiche lassen sich dann<br />

ausgewählte Nutzungsszenarien bestimmen und Bereiche kartieren, welche sich für eine langfristige<br />

geothermische Bewirtschaftung eignen (z.B. erhöhte Durchlässigkeiten bei bestimmten Temperaturen<br />

in bestehenden Industriezonen). Aufgrund <strong>der</strong> umfangreichen Untersuchungen ist ein mehrjähriger<br />

Zeitraum für die Arbeit projektiert. Die hierin vorliegenden Ergebnisse müssen als vorläufig eingestuft<br />

werden, da sie während des gesamten Projektzeitraums aufgrund neuer Erkenntnisse o<strong>der</strong> Datenlage<br />

aktualisiert werden.<br />

1.2 Bisherige Arbeiten<br />

Das Projekt "<strong>Geothermischer</strong> <strong>Ressourcenatlas</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>“ startete im Jahr 2002 zunächst mit einer<br />

Machbarkeitsstudie im Rahmen einer Diplomarbeit am Institut für Geophysik <strong>der</strong> ETH Zürich. Darin<br />

wurde insbeson<strong>der</strong>e das Softwarepaket GOCAD hinsichtlich seiner Eignung für die Erstellung<br />

geologischer Modelle in einem regionalen Massstab getestet und ein Konzept für das notwendige<br />

Vorgehen erarbeitet (siehe Kapitel 2.1).<br />

2003 wurden daraufhin erste Berechnungen an Lokalmodellen in <strong>der</strong> Nordostschweiz durchgeführt<br />

und in einer wissenschaftlichen Arbeit veröffentlicht (Kohl et al., 2003). Ausgehend von Bohrlochdaten<br />

und geologischen Profilen wurden mehrere lokale, geologische Modelle mit dem Programm GOCAD<br />

erstellt und die Temperaturverteilung mit <strong>der</strong> Finite Elemente (FE) Software FRACTure (Kohl und<br />

Hopkirk, 1995) berechnet. Dabei wurden für die Übertragung des 3D geologischen Modells in ein<br />

numerisches FE Modell die Grundbausteine eines Softwarepaketes GeoProductivity gelegt (welches<br />

mittlerweile zu einer umfangreichen GUI Anwendung erweitert wurde). Die Einzelauswertungen<br />

wurden in einem ersten provisorischen Regionalmodell <strong>der</strong> Nordostschweiz zusammengefasst<br />

(Andenmatten und Kohl, 2003).<br />

Der vorliegende Bericht fasst die Tätigkeiten im Jahr 2004 zusammen. Es sind hier die<br />

Zwischenresultate des bis 2006 laufenden Projektes illustriert, die laufend aktualisiert werden.<br />

Definitive Ergebnisse werden im Projekt-Schlussbericht 2006 zusammengestellt. Trotz eines<br />

Wechsels <strong>der</strong> Projektbearbeiterin konnte <strong>der</strong> Umfang <strong>der</strong> gesteckten Jahresziele erreicht werden.<br />

Allerdings wurde im Gegensatz zur Planung anstelle <strong>der</strong> Region "Genfer See", das Modell<br />

Nordostschweiz bis zum Bodensee ausgedehnt und ein geologisches Modell sowie eine erste<br />

Temperaturmodellierung für die Region Basel erstellt. Diese Än<strong>der</strong>ung im Vorgehen erwiesen sich als<br />

notwendig, weil im Rahmen einer aktuellen Dissertation am Departement für Geologie und<br />

Paläontologie <strong>der</strong> Universität Genf (Frau Sabrina Paolacci) geologische und seismische Daten für<br />

dieses Gebiet zusammengetragen und bereits digitalisiert wurden. Die Daten werden uns für das<br />

vorliegende Projekt nach Abschluss <strong>der</strong> Dissertation ab Mitte 2005 zur Verfügung gestellt. Diese<br />

Än<strong>der</strong>ung erscheint als gerechtfertigt, da gegenüber bestehenden geologischen Arbeiten mit einer<br />

bedeutend höheren Qualität gerechnet wird und somit die Aktualität dieser Ressourcenanalyse<br />

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