Gemeinde leben - Vereinigte Evangelische Kirchengemeinde ...
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Thema des Monats<br />
Das große Ja und unser Nein<br />
Am Anfang der Bibel steht ein großes „Ja“. Das ist als erstes zu sagen.<br />
Das erste Ja ist eines, das Gott über alle Menschen und über<br />
die Welt spricht. Und dieses Ja steht bis heute.<br />
Das Ja Gottes steht auch da fest, wo Menschen<br />
Nein zu ihm sagen und auch oft Nein zu anderen<br />
Menschen. Damit wir das gut hören, hat<br />
er sein Ja in Jesus Christus bekräftigt. Jesus hat<br />
dieses Ja Gottes zu uns Menschen gelebt und<br />
auch erlitten.<br />
Aus diesem Ja heraus können Christinnen und<br />
Christen Ja zu anderen Menschen sagen, aber<br />
auch in aller Freiheit ein Nein riskieren, wo es<br />
angesagt ist. Das sah zu verschiedenen Zeiten<br />
unterschiedlich aus, z.B. das Nein zur Sklaverei<br />
oder zur Kinderarbeit. Manches Nein kam und<br />
kommt wohl auch eher aus moralischen Vorstellungen<br />
und nicht aus Gottes Wort und Wegweisung.<br />
Gottes Ja zu uns Menschen fordert uns<br />
heraus, Nein zu sagen zu allem, was andere klein<br />
macht und erniedrigt.<br />
Im Alten Testament erinnert Gott sein Volk<br />
daran, dass sie diese Erfahrung der Erniedrigung<br />
gemacht haben, als sie in Ägypten als Sklaven arbeiten<br />
mussten. Gott hat sie befreit und diese Erfahrung<br />
soll ihnen helfen, mit Fremden anders<br />
umzugehen.<br />
Gottes Ja zu uns Menschen heißt auch, jedes Leben<br />
als wertvoll zu erachten und Nein zu sagen, wo Leben<br />
als unwert oder wertlos eingestuft wird. Wenn<br />
Gott Schöpfer des Lebens ist, dann können wir uns<br />
nicht anmaßen, unser Urteil über das Leben auszusprechen.<br />
0 + 0 = 0<br />
Immer mehr Verantwortliche<br />
in der Kirche propagieren und<br />
setzen sich ein für die Zusammenlegung<br />
von <strong>Gemeinde</strong>n.<br />
Auf diesem Hintergrund frage<br />
ich mich, ob Finanzprobleme<br />
damit gelöst werden, dass<br />
sich mehrere <strong>Gemeinde</strong>n, die<br />
alle zu wenig Geld haben, zusammentun.<br />
Ich frage mich,<br />
ob das Zusammenlegen von<br />
Jugendarbeit mehr Jugendliche<br />
erreicht. Ich frage mich,<br />
ob ein besseres Kindergartenkonzept<br />
ausgearbeitet wer-<br />
den kann, wenn<br />
es zentral über den Kindergartenverband<br />
gesteuert wird.<br />
Meine Erfahrung ist eine andere.<br />
Wo kein Geld ist, kommt<br />
auch durch ein Vielfaches an<br />
kein Geld kein Euro dazu.<br />
An Geld ist dort einfacher zu<br />
kommen, wo durch die Arbeit<br />
vor Ort, durch Beziehungen<br />
zur <strong>Gemeinde</strong>, den Spendern<br />
ersichtlich ist, wie und wo<br />
das Geld eingesetzt wird. Jugendliche<br />
sind da anzutreffen,<br />
wo Mitarbeitende ihnen<br />
Ich lese Zeitung und entdecke, wie viel Hilflosigkeit wir im Umgang<br />
mit jungen Menschen haben. Schlecht erzogene Kinder, jugendliche<br />
Straftäter, umher streunende junge<br />
Menschen.<br />
Ich höre, dass es klare Neins geben muss.<br />
Stehlen und Schlagen, Zutreten und Zusammenschlagen<br />
sind nicht im Sinne<br />
Gottes. Was falsch ist, muss auch als solches<br />
bezeichnet werden. Und doch gibt es<br />
bei allem Nein zu deren Taten ein Ja zu<br />
den Menschen.<br />
Hier scheint mir unser Problem zu liegen.<br />
Wegschließen ist nicht die beste Lösung.<br />
Das Christliche Jugenddorfwerk in<br />
Deutschland (CJD) hat die Parole: Keine/<br />
r soll verloren gehen. Sie wollen in ihren<br />
Einrichtungen Chancengeber für junge<br />
Menschen sein. Geleitet werden die Mitarbeitenden<br />
von der Hoffnung, die Gott für diese<br />
Menschen hat. Die Auseinandersetzung<br />
mit ihnen ist unbequem und oft anstrengend.<br />
Die Erfolgsquote ist unsicher und dennoch<br />
setzen sie sich für die jungen Leute ein.<br />
Gott macht es sich nicht leicht mit uns Menschen.<br />
Er fängt immer neu mit uns an. Das erzählt<br />
die Bibel in vielen Geschichten. Deshalb<br />
gilt das Ja Gottes auch für die „verhaltensoriginellen“<br />
Kinder und Jugendlichen und unser<br />
Nein zu allem, was ihr und unser Leben klein<br />
macht und einengt.<br />
Hildegard vom Baur<br />
gezielt nachgehen<br />
können. Das ist innerhalb<br />
der Ortsgemeinde leichter.<br />
Ein Kindergartenkonzept<br />
ist Bestandteil einer <strong>Gemeinde</strong>konzeption<br />
und kann nicht<br />
isoliert betrachtet werden. Um<br />
ein solches Konzept dann innerhalb<br />
einer <strong>Gemeinde</strong> umzusetzen,<br />
bedarf es auch der<br />
Mitarbeitenden, die sich zur<br />
<strong>Gemeinde</strong> zugehörig fühlen.<br />
Deshalb sage ich ein deutliches<br />
Nein zu Fusionsbestrebungen,<br />
die von oben gefordert und<br />
gefördert werden. Ein klares<br />
Bekenntnis zur Ortsgemeinde<br />
muss bleiben. Erinnern wir uns<br />
an die ersten <strong>Gemeinde</strong>n, die<br />
in der Bibel genannt werden.<br />
Hausgemeinden, in denen die<br />
Menschen sich untereinander<br />
kannten. Das ist Zukunft.<br />
Lassen sie uns gemeinsam an<br />
einer Ortsgemeinde Heckinghausen<br />
bauen, damit wir auch<br />
weiterhin missionarisch wahrgenommen<br />
werden.<br />
Bernd Böth