März 2012 als PDF - Norderney

friSia iX - der raddampfer „norderney“
von Reiner Will
Im Frühjahr 1845 traten zwei
Schiffe der britischen Admiralität,
der Schraubendampfer
„Rattler“ und der Raddampfer
„Alecto“ zu einem, inzwischen
historischen, Wettkampf gegeneinander
an.
Schon vorher hatten beide mehrere
Wettrennen über 100 sm
auf der Nordsee hinter sich. Immer
war der Schraubendampfer
klarer Sieger. Das spektakulärste
Experiment, um die beiden verschiedenen
Antriebe zu testen,
erfolgte dann im März. Die
Schiffe, etwa gleich groß und exakt
gleich PS-stark, wurden Heck
an Heck miteinander vertäut,
dann zog jedes mit Volldampf
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gegen das andere an. Auch dieses
Kräftemessen gewann überlegen
der Schraubendampfer.
Das wurde auch nicht anders erwartet,
denn die Admiralität hatte
sich durch Pfahlzugversuche
schon vorher von der Überlegenheit
des Propellerantriebes überzeugt.
Aber auf den Schleppkampf
sollte nicht verzichtet
werden, denn der war, wie man
heute sagen würde, so schön medienwirksam.
Eigentlich wäre seit diesem
Zeitpunkt kein Raddampfer
mehr gebaut worden, die englische
Marine bestellte auch nur
noch Schraubendampfer, wenn
es nicht den Vorteil des unvergleichbar
geringen Tiefganges bei
Raddampfer gegeben hätte.
Der Raddampfer „Norderney“
wurde 1895 auf der Meierwerft
in Papenburg gebaut, hatte nur
gut einen Meter Tiefgang und
war mit den sogenannten Patentschaufeln
ausgerüstet.
Hätte die „Alecto“ diese wirkungsvollen
Schaufeln schon damals
gehabt, so wäre das Ergebnis
wahrscheinlich nicht so eindeutig
ausgefallen. Die Schaufeln der
„Norderney“ waren hohl geformt
und nicht fest mit dem Rad verbunden,
sondern wurden mit Hebel
und Zugstangen so Exenter