05.01.2013 Aufrufe

Titelthema: Natur erfahren - Landknirpse

Titelthema: Natur erfahren - Landknirpse

Titelthema: Natur erfahren - Landknirpse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Natur</strong> <strong>erfahren</strong><br />

<strong>Natur</strong> <strong>erfahren</strong> – Wildnis wagen<br />

Frösche fangen, Käfer jagen, Stöcke sammeln, auf Bäume klettern – das war früher kindlicher Alltag.<br />

Selbst Landkinder sitzen heute mehr vor der Glotze, als dass sie Höhlen aus Zweigen und Laub<br />

bauen. Doch Kinder müssen die natürliche Welt erforschen, um geistig nicht zu verkümmern oder<br />

gar krank zu werden. Jagen Sie Ihre Kinder in den Wald – so tun Sie ihnen etwas Gutes!<br />

Der US-Autor Richard Louv prägte einen neuen Begriff: „<strong>Natur</strong>e Deficit<br />

Disorder“, was auf Deutsch soviel heißt wie „<strong>Natur</strong>-Mangel-Störung“.<br />

Damit meint er Übergewicht, Haltungsschäden, Koordinationsstörungen,<br />

Allergien, Asthma, psychische Probleme sowie Schwächen in<br />

Lesen, Rechtschreibung und Mathe. Auch der Neurobiologe Professor<br />

Gerald Hüther kennt diesen<br />

Begriff und meint: „Der<br />

Kontakt mit der <strong>Natur</strong><br />

macht Kinder gesund.“ Bei<br />

Übergewicht und Haltungsstörungen<br />

leuchtet<br />

das ein. Er stellte jedoch<br />

auch fest, dass sich AD(H)S<br />

(Aufmerksamkeitsdefizit<br />

mit oder ohne Hyperaktivität)<br />

durch den Kontakt mit<br />

der <strong>Natur</strong> verbessern kann.<br />

Ein 20-minütiger Spaziergang<br />

im Park kann die<br />

10<br />

Konzentration in ähnlichem Maße verbessern wie das ADHS-Medikament<br />

Ritalin! Und das effektiver als in der Turnhalle! Grund dafür könnte sein,<br />

dass die <strong>Natur</strong> immens vielgestaltig ist und alle Sinne anspricht. Jedes<br />

Kind findet das Richtige für sich. Kinder erleben die <strong>Natur</strong> ständig neu.<br />

Die <strong>Natur</strong> wertet nicht. Das tut vor allem denjenigen gut, die es im<br />

Kindergarten oder in der Schule schwer haben. Deshalb überfrachten<br />

Sie Waldspaziergänge nicht wieder mit Lehraufträgen (Wie heißt der<br />

Baum? usw.). Wenn Ihr Kind nicht von sich aus raus geht oder es nicht<br />

mehr gewohnt ist, etwas zweckfrei zu tun, schicken Sie Ihr Kind mit<br />

einem kleinen Auftrag in die <strong>Natur</strong>. Lassen Sie sich drei unterschiedliche<br />

Blüten, einen bunten Wiesenstrauß oder fünf unterschiedliche<br />

Blätter mitbringen. Geben Sie den Kindern dafür eine Menge Zeit,<br />

damit es draußen ordentlich toben kann. Weiter unten finden Sie<br />

einige Anregungen, was man draußen tun kann. Verstehen Sie diese<br />

bitte nur als „Aufhänger“ raus zu gehen. Planen Sie pro Ausflug nur<br />

eine Aktion und lassen Ihren Kindern nach dieser viel Zeit zum Herumstromern,<br />

zum Entdecken und zum Sich-einfach-treiben lassen. Denn<br />

nichts ist spannender, als die Welt selbst zu entdecken!<br />

Umwelt beeinflusst offenbar die<br />

Entwicklung von Lebensmittelallergien<br />

Stadtkinder sind häufiger betroffen als Landkinder<br />

(aid) - Kinder, die in der Stadt leben, leiden<br />

offenbar deutlich häufiger an Lebensmittelallergien<br />

als Jungen und Mädchen in ländlichen<br />

Regionen. Das bestätigt eine USamerikanische<br />

Studie, für die Eltern von über<br />

38.000 Kindern und Jugendlichen unter<br />

18 Jahren befragt wurden. Die Eltern machten<br />

Angaben zu möglichen Lebensmittelallergien,<br />

wann die Beschwerden bei ihrem Nachwuchs<br />

das erste Mal aufgetreten sind und welche<br />

allergischen Reaktionen bislang beobachtet<br />

wurden. Im Durchschnitt waren die Kinder<br />

acht bis neun Jahre alt.<br />

Das Resultat: Eine höhere Bevölkerungsdichte<br />

erhöhte das Risiko für Nahrungsmittelallergien<br />

bei Kindern. So litten in Ballungsgebieten<br />

knapp zehn Prozent der Jungen und Mädchen<br />

an einer Lebensmittelallergie, in ländlichen<br />

Regionen waren es nur rund sechs Prozent.<br />

Erdnussallergien waren in der Stadt (2,8<br />

Prozent) doppelt so häufig wie auf dem Land<br />

(1,3 Prozent). Noch deutlicher war der Unterschied<br />

von Allergien gegen Krebstiere mit 2,4<br />

Prozent in dicht besiedelten Gegenden und<br />

0,8 Prozent in ländlichen Regionen. Nur bei<br />

Milch- und Sojaunverträglichkeiten hatte der<br />

Wohnort keinen nachweislichen Einfluss. Die<br />

jeweiligen Reaktionen auf diese Allergen wie<br />

Hautrötung, Übelkeit, Erbrechen bis hin zu<br />

schweren Kreislaufbeschwerden (anaphylaktischer<br />

Schock) waren hingegen bei Stadtkindern<br />

nicht gravierender als auf dem Land.<br />

Forscher vermuten, dass die Umwelt die Entwicklung<br />

von Lebensmittelallergien im<br />

Kindesalter beeinflusst. Nun soll in weiteren<br />

Studien untersucht werden, welche Umweltfaktoren<br />

für diesen Zusammenhang verantwortlich<br />

sind. Eine Hypothese ist, dass die<br />

Kinder auf dem Land früh in ihrem Leben bestimmten<br />

Bakterien ausgesetzt sind, die sie<br />

gegen eine Überempfindlichkeit gegenüber<br />

Allergenen schützen. Zudem könnten einige<br />

Umweltschadstoffe, mit denen die jungen<br />

Menschen vor allem in Städten in Kontakt<br />

kommen, die Entstehung von Allergien fördern.<br />

Heike Kreutz, aid Infodienst e.V.<br />

Sept 12 – Nov 12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!