focus - Deutsche Meteorologische Gesellschaft eV (DMG)
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wir<br />
Herbstschule System Erde 2007:<br />
„Oberflächennahe Prozesse“<br />
Mitteilungen 04/2007<br />
Werner Wehry<br />
Am 15. und 16. November 2007 fand die nunmehr<br />
sechste <strong>DMG</strong>/GFZ Herbstschule in Potsdam, Einstein-<br />
Wissenschaftspark, statt. 11 Wissenschaftler trugen<br />
aus den Bereichen der festen Erde und der Atmosphäre<br />
vor. Diese gemeinsame Veranstaltung des GeoForschungsZentrums<br />
(GFZ) Potsdam und der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Meteorologische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> (<strong>DMG</strong>) wurde von 80<br />
Teilnehmern besucht, davon mehr als 60 Lehrerinnen<br />
und Lehrer. Logistisch wurde die Veranstaltung wieder<br />
sehr erfolgreich von Frau Karin Berendorf vorbereitet<br />
und betreut.<br />
Fünf Redner vom GFZ, zwei von der Freien Universität<br />
Berlin und je ein Vortragender vom Potsdam<br />
Institut für Klimafolgenforschung (PIK), vom <strong>Deutsche</strong>n<br />
Wetterdienst, von der Brandenburgischen TU in<br />
Cottbus sowie vom Alfred-Wegener-Institut Potsdam<br />
sorgten für ein umfangreiches und vielfältiges Programm.<br />
Selbstverständlich konnte das weitgesteckte<br />
Thema keineswegs erschöpfend dargestellt werden,<br />
wenn auch der aktuelle Stand der Wissenschaft allgemein<br />
aufleuchtete.<br />
Im Folgenden kann jeweils nur ein kurzer Hinweis<br />
auf den Inhalt der Vorträge gegeben werden.<br />
Initiale Ökosystementwicklung in einem künstlichen<br />
Wassereinzugsgebiet<br />
Prof. Dr. Reinhard Hüttl, Sprecher des Vorstandes des<br />
GFZ Potsdam/ BTU Cottbus<br />
Mit Hilfe eines auf 12 Jahre angelegten Sonderforschungsbereiches<br />
soll ein Feldversuch zeigen, wie sich<br />
„nach einer Eiszeit“ wieder eine Biosphäre einstellt.<br />
Dazu wurde in einem ehemaligen Braunkohlen-Tagebau<br />
die in ca. 20 m Tiefe liegende ausgebaggerte Sohle<br />
mit Abraum, ebenfalls aus 20 m Tiefe, aufgeschüttet.<br />
Dieses Material ist rein eiszeitlich und ohne jedes Leben.<br />
Seit 2006 liegt diese Brache frei, und schon 2007<br />
haben sich die ersten Lebenszeichen eingestellt. Auch<br />
der kleine See füllt sich bereits.<br />
Dimensionen<br />
Länge: ca. 450 m<br />
Breite: ca. 130 m<br />
Fläche: 5,9 ha<br />
davon Seefläche: 0,8 ha<br />
Maximale Seetiefe: 3 m (z. Z. 1,9 m)<br />
Höhenunterschied: 126 m bis 141 m<br />
Höhendifferenz: 14 m<br />
Gefälle (Mittel): 3 %<br />
Exposition: SE<br />
Vom Substrat zum Boden – Bodenentwicklung an<br />
Neulandstandorten<br />
Dr. Oliver Bens, GFZ Potsdam<br />
Als Ziele werden vorgestellt: a) Entstehung, Transport<br />
und Abbau verstehen, b) realitätsnahe Modellierung<br />
der Prozesse, c) Emissionen erfassen, d) Transport in<br />
der Luft sowie e) chemische Umwandlungen und f)<br />
Deposition am Boden nachvollziehen.<br />
Ein Boden ist der Teil der belebten obersten Erdkruste;<br />
er ist nach unten begrenzt durch festes oder lockeres<br />
Gestein, nach oben begrenzt durch die Vegetationsdecke<br />
oder Atmosphäre; der seitliche Übergang erfolgt<br />
in andere Böden.<br />
Abb.1: Wenn man die starke Eem-Erwärmung vor 125.000 Jahren (links) mit dem Ende der letzten Eiszeit vergleicht (rechts, das Eem-Maximum ist<br />
dem Temperaturanstieg nach der letzten Eiszeit überlagert, obere Kurve), ergeben sich frappierende Ähnlichkeiten (Vortrag Achim Brauer).