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24 GREEN BONDS Windparks Alpha Ventus, Global Tech I, MEG 1 und voraussichtlich auch „Deutsche Bucht“ schließlich werden die Windturbinen von Tripod-Fundamenten getragen. Ein Tripod ist, vereinfacht gesagt, eine Konstruktion aus Stahlrohren, die den Hauptpfahl unter Wasser stützt. Die Rohre sind in einem Winkel von 120° verschweißt und bilden so einen höchst stabilen Dreibock. Um den Tripod im Meeresboden zu verankern, ist an jedem seiner Fußpunkte ein oben offenes, sich nach unten hin verjüngendes senkrechtes Rohr angeschweißt, der sogenannte „Pile Sleeve“. In diese Rohrhülsen wiederum werden die jeweils 70 Meter langen und 100 Tonnen schweren Gründungspfähle, die „Piles“, eingefädelt, welche zuvor in den Boden gerammt wurden. Abschließend werden die Fundamente und Pfähle mit einem Spezialzement verbunden, das sogenannte „Grouting“. Die Dimensionen der Tripods sind beeindruckend. Schon für die Windkraftanlagen in Alpha Ventus waren 45 Meter hohe und 667 Tonnen schwere Exemplare entwickelt worden. Für den Windpark Global Tech I BOND MAGAZINE | Ausgabe 24 | Juni – Juli 2012 | www.fixed-income.org wurden sie aufgrund der größeren Wassertiefe noch einmal schwerer: Auf Grundflächen von 30 mal 30 Metern erheben sich nun 60 Meter hohe und 950 Tonnen schwere Fundamente. Bei der Montage auf hoher See geht es ebenfalls beeindruckend zur Sache. Um das Fundament sicher zu befestigen, muss jeder einzelne Gründungspfahl mit rund 14.000 Rammschlägen bis zu 70 Meter tief in den Meeresboden getrieben werden. Bei guten Bedingungen dauert der gesamte Aufbau eines Tripod-Fundaments nur zwei bis drei Tage. Derzeit werden Spezialschiffe gebaut, die diese Errichtungsaufgaben präzise und wirtschaftlich erfüllen können. Deutschland im Offshore-Bereich führend Technologisch ist Deutschland Spitzenreiter im Offshore-Segment: Hier wurden bereits 2009 die ersten Windkraftanlagen der neuen 5-MW-Klasse gebaut. Neben den Turbinen der 2- bis 4-MW-Klasse werden 5- bis 6-MW-Anlagen künftig auch in Großbritannien und anderen Märkten eingesetzt. Die Anlagen der Multimegawattklasse werden von deutschen Herstellern gefertigt, und auch die Schlüsselkomponenten kommen überwiegend aus Deutschland und werden schon heute exportiert. Dieser Vorsprung ist nicht neu: Während beispielsweise 2008 international noch Windkraftanlagen der 1,5-MW-Klasse Standard waren, wurden in Deutschland schon zu 80 % Anlagen der 2- bis 3-MW-Klasse errichtet. Die Rotorblätter waren über 60 Meter lang, die Türme erreichten Höhen von bis zu 160 Metern. Für die Nutzung von Windkraft ist die deutsche Nordsee bestens geeignet. Der Wind weht kontinuierlich, laminar – das heißt ohne Turbulenzen – und mit hoher durchschnittlicher Geschwindigkeit. Die Wassertiefe beträgt größtenteils 40 Meter, die Nordsee ist also zu weiten Teilen bebau- bar. Durch die stabilen Windverhältnisse erreichen Nordsee-Windparks mehr als 4.500 Volllaststunden pro Jahr. Zwei Beispiele für gigantische Offshore- Windparks sind Global Tech I und MEG 1, die die Windreich AG in der deutschen Nordsee errichten wird. Jeder der beiden Parks besteht aus 80 Anlagen der 5-MW- Klasse, das heißt er verfügt über 400 Megawatt installierter Nennleistung. Damit können pro Jahr 1,7 Mrd. Kilowattstunden sauberer Strom für eine Mio. Menschen produziert werden. Gleichzeitig werden 1,5 Millionen Tonnen CO 2 oder fünf Tonnen Atommüll vermieden. Global Tech I und MEG 1 sind ab 2013/2014 planmäßig voll in Betrieb. Als erster Windpark der Welt wird MEG 1 schlüsselfertig übergeben: Die WKU AG ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Windreich AG und für die schlüsselfertige Errichtung von MEG 1 verantwortlich. Es gibt aber auch viele Gemeinsamkeiten von Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen. Beide werden für lange Lebensdauer, hohe Umweltverträglichkeit, maximalen Ertrag und minimale Kosten ständig optimiert. Das Gewicht aller Anlagen – und damit der Materialeinsatz – ist im Verhältnis zur Leistung in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Die Zuverlässigkeit des Antriebsstranges und das Kraftwerksverhalten werden ständig verbessert. Durch die Weiterentwicklung der Rotorblätter haben die Schallemissionen der Anlagen abgenommen.
Text: Christian Schiffmacher Ekosem-Agrar Gesellschaft profitiert von Nachfrageüberhang, attraktiver Kupon In den vergangenen Jahren hat Ekosem die landwirtschaftliche Nutzfläche und den Tierbestand deutlich ausgebaut. Umsatz und Ertrag werden in den kommenden Jahren daher weiter deutlich steigen. Unternehmen Die Ekosem-Agrar GmbH bzw. deren Tochtergesellschaften sind mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 160.000 Hektar Land (davon rund 71.000 Hektar im Eigenbestand) und 30.000 Rindern (davon 12.000 Milchkühen) der drittgrößte Milchproduzent in Russland. Die Gesellschaft profitiert dabei von ausgesprochen positiven Rahmenbedingungen: Die Schwarzerde-Region, in der die Gesellschaft vorwiegend aktiv ist, zählt zu den fruchtbarsten Regionen der Erde. Zudem ist der Milchpreis mit rund 44 Cent ca. 25% höher als in Deutschland. Dabei herrscht ein deutlicher Nachfrageüberhang, nur etwa 60% der Nachfrage können aus einheimischer Versorgung gedeckt werden. Rund 8 Mio. Tonnen Milchäquivalent müssen derzeit jährlich importiert werden. Zudem gewährt der russische Staat strategisch wichtigen Branchen, wie der Landwirtschaft, umfangreiche Investitionszuschüsse. Positives Marktumfeld In Russland werden jährlich Milchprodukte mit einem Milchäquivalent von ca. 8 Mio. Tonnen pro Jahr importiert. Aufgrund der bestehenden Knappheit auf dem russischen Markt kann der Großteil der Molkereien den Bedarf an Rohmilch nicht decken. Rund 40% der benötigten Milchmenge werden importiert. Die Gesellschaft kann daher große Milchmengen saisonunabhängig verkaufen. Der Milchpreis liegt mit 0,44 Euro pro Liter im Durchschnitt rund 25% über dem deutschen Milchpreis. Zu den größten Kunden der Gesellschaft zählen internationale Großmolkereien wie z.B. russische Tochterunternehmen der Danone- oder Hochland- Gruppe. Auch der russische Rindfleischmarkt wird nur zu 70% aus einheimischer Produktion gedeckt. Fazit: Ekosem profitiert von einem ausgesprochen positiven Marktumfeld in Russland. So liegt der Michpreis deutlich über dem deutschen Niveau. Die Gesellschaft hat in den vergangenen Jahren rund 100 Mio. Euro in den Ausbau der Aktivitäten investiert und damit die landwirtschaftliche Nutzfläche und den Tierbestand deutlich ausgebaut. In den kommenden Jahren können nun die „Früchte“ geerntet werden. Aufgrund des Ausbaus der Nutzfläche und des Tierbestandes sind die Zahlen für die kommenden Jahre gut planbar. Der Free Cashflow dürfte in den nächsten Jahren deutlich steigen. Ein ausführliches Interview mit Firmengründer Stefan Dürr ist im BOND MAGAZINE 17, S. 14 und 15 zu finden. Tab. 2: Geschäftsentwicklung GREEN BONDS Tab. 1: Eckdaten der der Transaktion Emittent Ekosem-Agrar GmbH Kupon 8,750% Kurs 99,75 Rendite 8,8% Laufzeit bis 23.03.2017 Rating BB+ (durch Creditreform Rating Agentur) Emissionsvolumen 50 Mio. Euro Stückelung 1.000 Euro Segment Bondm, Börse Stuttgart Vorzeitige Rückzahlung am 23.03.2015 zu 102,5% oder am 23.03.2016 zu 102% möglich Covenants Kontrollwechsel (zu 103%), Negativerklärung, Ausschüttungssperre über die gesamte Laufzeit der Anleihe ISIN / WKN DE000A1MLSJ1/A1MLSJ Internet www.ekosem-agrar.de 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12e 2012/13e Umsatz 23,37 30,71 38,61 65,27 84,77 Betriebsleistung 29,18 48,45 80,82 101,85 126,87 EBITDA -0,59 7,83 29,88 29,79 40,64 EBIT -4,82 2,12 13,75 16,93 26,79 Jahresüberschuss -6,10 4,32 5,37 6,07 12,81 Angaben in Mio. Euro, ohne Sonder- und Einmaleffekte: Lucky Buy aus zwei Übernahmen (7,0 Mio. Euro) und Trennung vom Landmaschinenhandel (3,9 Mio. Euro). Quelle: equinet Research BOND MAGAZINE | Ausgabe 24 | Juni – Juli 2012 | www.fixed-income.org 25
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