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BOND MAGAZINE 06 - Special GREEN BONDS - Fixed-Income.org

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Analysen zu Green Bonds Seite 25–42<br />

Mittlerweile notieren rund 20 Green Bonds an der Börse. Eine<br />

ausführliche Analyse zu den Werten ist auf den Seiten 25 bis 42<br />

zu finden.<br />

Inhalt<br />

Juni – Juli 2011<br />

Editorial Seite 3<br />

Who is who Seite 4<br />

Rückblick Seite 8<br />

Mittelstandsanleihen<br />

Ausblick Seite 10<br />

Mittelstandsanleihen<br />

Interview<br />

Andreas Wegerich, Seite 12<br />

Vorstand, youmex<br />

Neuemissionen<br />

e.n.o. energy Seite 14<br />

Maschinenfabrik Seite 16<br />

Spaichingen<br />

Interview<br />

Christian W. Porath, Seite 18<br />

Head of <strong>Fixed</strong> <strong>Income</strong>,BNP Paribas<br />

Kolumne<br />

Klaus Stopp, Baader Bank Seite 20<br />

Morningstar Research Seite 22<br />

Convertible Corner Seite 23<br />

in Kooperation mit CONVERTINVEST<br />

Übersicht<br />

Green Bonds Seite 24<br />

Analysen der Seite 25-42<br />

Green Bonds<br />

Ausgabe <strong>06</strong> – Juni – Juli 2011 – www.fixed-income.<strong>org</strong> – 7,50 Euro<br />

Text: Christian Schiffmacher<br />

Neben dem Eurobond-Markt, an dem u.a.<br />

Nordex, Solarworld und Vestas Unternehmensanleihen<br />

platziert haben, sind seit dem<br />

letzten Jahr börsliche Segmente für Mittelstandsanleihen<br />

entstanden. Die Börse Stuttgart<br />

hat mit Bondm den Anfang gemacht,<br />

rasch folgten die Deutsche Börse mit dem<br />

Entry Standard für Unternehmensanleihen,<br />

die Börse Düsseldorf mit dem mittelstandsmarkt<br />

oder die Börsen AG Hamburg/Hannover<br />

mit der Mittelstandsbörse Deutschland.<br />

Auch die Börse München steht mit<br />

m:access bonds in den Startlöchern. Davon<br />

profitieren insbesondere auch mittelständische<br />

Emittenten aus dem Bereich Erneuerbare<br />

Energien, die den größten Anteil der<br />

Emittenten ausmachen.<br />

Anleiheinvestoren können mittlerweile aus<br />

rund 20 Green Bonds die attraktivsten auswählen.<br />

Investoren haben die Auswahl zwischen<br />

Anleihen von Unternehmen aus dem<br />

Photovoltaik- und Windenergie-Bereich,<br />

Maschinenherstellern, Systemintegratoren,<br />

Projektentwicklern, Agrarunternehmen, Pel-<br />

„Mittelständler werden immer mehr Seite 18<br />

zur Zielgruppe großer Investmentbanken“<br />

Interview mit Christian W. Porath, Head of <strong>Fixed</strong> <strong>Income</strong>, BNP<br />

Paribas Germany, Austria<br />

Ein <strong>Special</strong> des<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

DAS MAGAZIN FÜR EMITTENTEN UND INVESTOREN AM ANLEIHENMARKT<br />

e.n.o. energy und KTG Agrar<br />

emittieren Unternehmensanleihe<br />

letherstellern und Produzenten von CO 2neutralen<br />

Ersatzbrennstoffen.<br />

Das mittlerweile recht große Angebot hat<br />

dazu geführt, dass Investoren längst nicht<br />

mehr alles ungeprüft kaufen. Denn schon<br />

jetzt zeigt sich, dass unter den veränderten<br />

regulatorischen Rahmenbedingungen nicht<br />

mehr alle Geschäftsmodelle so einfach funktionieren.<br />

„Das Label Erneuerbare Energien<br />

alleine reicht da nicht mehr aus“, wie Dr. Karl<br />

Kuhlmann, Vorstand der S.A.G. Solarstrom<br />

AG, im Interview erläutert, Seiten 6 und 7.<br />

Diese Ausgabe soll Investoren eine Entscheidungshilfe<br />

bei der Auswahl der richtigen<br />

Green Bonds geben.<br />

Die nächsten Green Bonds<br />

e.n.o. energy Seite 14<br />

KTG Agrar Seite 32<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong>


Christian Schiffmacher<br />

Chefredakteur<br />

Atomausstieg, deutliche Verluste<br />

und Mallorca-Partys<br />

EDITORIAL<br />

Das tragische Unglück im japanischen Atomkraftwerk Fukushima hat gerade in<br />

Deutschland zu einem deutlichen Wechsel in der Energiepolitik geführt. So sollen mittelfristig<br />

alle deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Dies bietet eine einzigartige<br />

Chance für den Bereich der Erneuerbaren Energien. Doch die Märkte sind stark fragmentiert.<br />

Bei vielen Unternehmen ist keine klare Alleinstellung zu erkennen. Der Weg hin zu<br />

einer Energievers<strong>org</strong>ung, die frei von Atomstrom ist, wird nicht für alle Unternehmen aus<br />

dem Bereich der Erneuerbaren Energien erfolgreich verlaufen.<br />

Im ersten Quartal des laufenden Jahres mussten einige Solarunternehmen, die Anleihen oder<br />

Aktien am Kapitalmarkt emittiert hatten, erhebliche Verluste verbuchen. Zudem ist noch im<br />

laufenden Jahr mit einer spürbaren Kürzung der Einspeisevergütung für Photovoltaik-Anlagen<br />

zu rechnen. Auch wenn dies bereits am Kapitalmarkt bekannt und zumindest teilweise<br />

eingepreist sein dürfte, wird die Branche zunächst weiter mit einem zunehmenden wirtschaftlichen<br />

Druck zu kämpfen haben.<br />

Vielleicht gibt es Parallelen zur Aufbruchstimmung während des Internet-Hypes vor gut<br />

zehn Jahren oder der Spekulation mit Eisenbahnaktien im frühen 19. Jahrhundert. Viele der<br />

einstigen Börsenstars sind vom Kurszettel verschwunden, andere sind heute größer und stärker,<br />

als man sich das selbst im Börsenhype vorstellen konnte. Daher ist es für Investoren von<br />

elementarer Bedeutung, in die richtigen Anleihen zu investieren.<br />

Aber auch das Agieren von Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien s<strong>org</strong>t<br />

am Kapitalmarkt hin und wieder für Kopfschütteln. So weist Windreich in der Bilanz 2009<br />

einen historischen Rennwagen (samt Transporter) im Wert von 3,61 Mio. Euro aus. Darüber<br />

hinaus waren im Jahr 2009 Darlehen in Höhe von 48,5 Mio. Euro (!) an CEO Balz ausgereicht,<br />

die ebenfalls im Wesentlichen zum Erwerb historischer Rennfahrzeuge verwendet<br />

wurden. Außerdem wurden Vorstandswechsel zunächst nicht veröffentlicht und der Ratingbericht<br />

liegt seit über drei Monaten nicht vor, obwohl das Bondm-Regelwerk dies vorschreibt.<br />

Offensichtlich waren die Vorstände zu sehr mit der Organisation von<br />

Mallorca-Partys beschäftigt (www.windreich-open.de > Abendevents). Dem Vernehmen<br />

nach soll das Ratingupdate übrigens in der zweiten Juni-Woche vorliegen.<br />

Der Vorstand eines Unternehmens aus dem Photovoltaik-Bereich referierte kürzlich im Rahmen<br />

einer Veranstaltung zur Emission von Unternehmensanleihen. Zur Überraschung der<br />

Kapitalmarktakteure erklärte er, dass Anleihen gegenüber anderen Finanzierungsformen<br />

deutliche Vorteile bieten, so müsse man beispielswiese keine Covenants akzeptieren. Als er<br />

das sagte, war er wohl der einzige, der nicht gemerkt hat, dass diese Zeit auch bei Mittelstandsanleihen<br />

längst vorbei ist.<br />

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen<br />

Christian Schiffmacher<br />

P.S.: An dieser Stelle möchte ich Sie auch auf das <strong>BOND</strong>BOOK hinweisen, das in Kürze<br />

bereits im dritten Jahrgang erscheint. Details unter www.fixed-income.<strong>org</strong>.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong> 3


4<br />

WHO IS WHO<br />

Kurz notiert<br />

Stefan A. Baustert<br />

Stefan A. Baustert ist<br />

neuer Geschäftsführer der<br />

RENA GmbH<br />

Die RENA GmbH hat mit Wirkung zum<br />

15.05.2011 die Geschäftsführung erweitert.<br />

Stefan A. Baustert wird neben Jürgen<br />

Gutekunst und Volker Westermann als<br />

Mitglied der Geschäftsleitung bestellt.<br />

Baustert wird die Bereiche Finanzen, Personal<br />

und Organisation verantworten.<br />

RENA ist ein führendes Unternehmen im<br />

Bereich Maschinenbau für die nasschemische<br />

Prozessierung von Solarzellen und hat<br />

weltweit über 1.300 Mitarbeiter<br />

(s. Analyse Seite 35).<br />

Torsten Murke wird Deputy<br />

Country Head von BNP Paribas<br />

BNP Paribas hat die Ernennung von Torsten<br />

Murke als Deputy Country Head und<br />

Head of Investment Banking Deutschland<br />

bekannt gegeben. Er beginnt seine Tätigkeit<br />

am 1. Oktober. Murke verantwortet in<br />

seiner neuer Position die Bereiche IBE (Investment<br />

Banking Europe*) und Corporate<br />

Finance in Deutschland. Er berichtet<br />

an �ierry Varene (Head of Investment<br />

Banking Europe und Mitglied des CIB<br />

Executive Committee) und lokal an Joachim<br />

von Schorlemer, Country Head<br />

Deutschland. Murkes Ernennung unterstreicht<br />

die Wachstumsambitionen von<br />

BNP Paribas in Deutschland und bekräftigt<br />

das Ziel, das Investment Banking in<br />

ganz Europa weiter auszubauen. Torsten<br />

Murke kommt von Credit Suisse, wo er als<br />

Managing Director und Co-Head des Investmentbankings<br />

die Märkte Deutschland<br />

und Österreich verantwortete. Zuvor war<br />

er Partner bei Lazard und arbeitete für J.P.<br />

M<strong>org</strong>an in London und Frankfurt.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

Kay Bommer verlässt<br />

Deutsche Biogas AG<br />

Kay Bommer hat nach rund vier Wochen<br />

im Amt als CFO die Deutsche Biogas AG<br />

aus persönlichen Gründen verlassen. Bommer<br />

war zuvor viele Jahre Geschäftsführer<br />

des DIRK Deutscher Investor Relations<br />

Verband.<br />

Literaturhinweis<br />

Der Pfandbrief –<br />

Eine Finanzinnovation<br />

Friedrich des Großen<br />

Das Buch „Der Pfandbrief – Eine Finanzinnovation<br />

Friedrich des Großen“ zeigt die<br />

Entstehung des Pfandbriefs vor rund 240<br />

Jahren. 53 Seiten, Hardcover, Autor: Prof.<br />

Dr. Udo Hielscher, ISBN: 978-3-<br />

9814215-0-7, 14,90 Euro.<br />

Dr. Michael<br />

Munsch, Vorstand<br />

der Creditreform<br />

Rating AG<br />

Creditreform Rating AG und<br />

Feri EuroRating Services AG als<br />

EU-Ratingagentur zugelassen<br />

Die Creditreform Rating AG mit Sitz in<br />

Neuss und die Feri EuroRating Services<br />

AG, Bad Homburg, sind als europäische<br />

Ratingagenturen von der Bundesanstalt für<br />

Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als<br />

EU-Ratingagentur entsprechend der EU-<br />

Verordnung zugelassen worden. Die Registrierung<br />

gilt in der gesamten Europäischen<br />

Union. Im Bereich Mittelstandsratings ist<br />

die Creditreform Rating AG bereits heute<br />

führend. Rund drei Viertel der derzeit<br />

platzierten mittelständischen Emissionen<br />

besitzen ein Rating der Creditreform Rating<br />

AG. Auch institutionelle Anleger können<br />

sich nun mit der EU-Registrierung auf<br />

ein Rating der Creditreform Rating AG<br />

stützen. Einen besonderen Schwerpunkt<br />

künftiger Ratings sieht Dr. Michael<br />

Munsch, Vorstand der Creditreform Rating<br />

AG, in besicherten Unternehmensanleihen.<br />

Seit Juni 2010 müssen sich alle in der EU<br />

tätigen Ratingagenturen bei der zuständigen<br />

nationalen Finanzaufsicht registrieren<br />

lassen. Die Zulassung ist an strenge Auflagen<br />

geknüpft, um die Qualität und Unabhängigkeit<br />

des Ratingurteils zu gewährleisten.<br />

Dazu gehören die strikte Trennung<br />

von Beratung und Bewertung der gerateten<br />

Unternehmen und weitere Maßnahmen<br />

zur Vermeidung von Interessenkonflikten<br />

sowie die Offenlegung und regelmäßige<br />

Überprüfung der angewandten Ratingmethoden.


6<br />

ENTRY STANDARD <strong>BOND</strong>S<br />

Die S.A.G. Solarstrom AG hat im November<br />

eine Anleihe im Volumen von 25<br />

Mio. Euro emittiert. Mit dem Start des Entry<br />

Standard für Unternehmensanleihen wechselte<br />

S.A.G. in das neue Segment. Die S.A.G.-Anleihe<br />

hat eine relativ hohe Volatilität – wie fast<br />

alle Anleihen aus dem Bereich der Erneuerbaren<br />

Energien. Vorstand Dr. Karl Kuhlmann<br />

erläutert im Interview mit dem <strong>BOND</strong> MA-<br />

GAZINE, worauf es bei der Kommunikation<br />

gegenüber Bondinvestoren ankommt und was<br />

potenzielle Anleiheemittenten beachten sollten.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: S.A.G. Solarstrom<br />

ist neben Golden Gate der erste Emittent<br />

im Entry Standard für Unternehmensanleihen.<br />

Welche Erfahrungen haben Sie bei der<br />

Emission der Unternehmensanleihe gemacht<br />

und was hat sich durch den Transfer<br />

der Anleihe (vom Open Market in den Entry<br />

Standard) für Sie verändert?<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

„Das Label Erneuerbare Energien<br />

alleine reicht nicht mehr aus“<br />

2007 stieg der ehemalige HeidelbergCement-Vorstand Dr. Karl Kuhlmann mit seiner Beteiligungsgesellschaft<br />

BBV bei der damals defizitären S.A.G. Solarstrom AG ein und übernahm 2008<br />

den Vorstandsvorsitz. Seine heutigen Vorstandskollegen kennt er bereits aus der Zusammenarbeit<br />

bei J.W. Ostendorf, so dass er auf ein eingespieltes Führungsteam vertrauen kann. Seitdem<br />

wächst die Gesellschaft kontinuierlich und profitabel.<br />

Interview<br />

mit Dr. Karl Kuhlmann, Vorstand, S.A.G. Solarstrom AG<br />

Dr. Kuhlmann: Das neue Anleihe-Segment<br />

der Deutschen Börse genießt zurzeit sicher<br />

eine hohe Aufmerksamkeit, davon profitieren<br />

wir. Wir sehen aktuell ein starkes Interesse<br />

an unserer Anleihe mit Kursen tageweise<br />

über 100%. Wobei das sicher in gleichem<br />

Maße mit unseren guten Geschäftszahlen<br />

und der hohen Transparenz zusammenhängt,<br />

die wir Anlegern bieten. Mit unserer<br />

Aktie sind wir ja mittlerweile im Prime<br />

Standard der Deutschen Börse notiert.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Weshalb haben Sie<br />

sich für die Emission einer Unternehmensanleihe<br />

entschieden?<br />

Dr. Kuhlmann: Die S.A.G. Solarstrom AG<br />

ist ein Wachstumsunternehmen. Insbesondere<br />

das Projektgeschäft im In- und Ausland<br />

erfordert vielfach Zwischenfinanzierungen,<br />

die über Banken nur mit hohem zeitlichem<br />

Aufwand realisiert werden können und ver-<br />

gleichsweise teuer sind. Die Anleihe ermöglicht<br />

es uns, Teile dieser Zwischenfinanzierung<br />

durch Mittel aus der Anleihe zu<br />

ersetzen. Damit können wir die Projektrentabilität<br />

steigern, gleichzeitig aber auch unser<br />

Wachstum beschleunigen.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Welchen Rat würden<br />

Sie anderen Unternehmen aus dem Bereich<br />

Erneuerbare Energien geben, die auch<br />

eine Anleihe emittieren möchten?<br />

Dr. Kuhlmann: Eine Anleihe ist eine sehr<br />

flexible Finanzierungsform über den Kapitalmarkt,<br />

aber kein Selbstläufer. Der Aufwand<br />

einer Emission, mit Prospekterstellung<br />

und Vermarktung, ist zudem nicht zu<br />

unterschätzen. Emittenten sollten sich darüber<br />

hinaus klar machen, dass auch für Anleihen<br />

eine gewisse Unternehmenstransparenz<br />

vorausgesetzt wird. Wer diese Transparenz<br />

nicht liefern kann oder will, sollte eine<br />

Emission grundsätzlich überdenken. Letztlich<br />

gilt bei einer Anleihe das gleiche wie für<br />

eine Aktie – die Kennzahlen müssen stimmen<br />

und das Unternehmen muss einen klaren<br />

Blick abliefern können, wohin sich das<br />

Unternehmen entwickeln soll. Nach meiner<br />

Einschätzung werden auch die Bond-<br />

Investoren zunehmend kritischer und<br />

schauen genauer hin – und das zu Recht!<br />

Das Label Erneuerbare Energien alleine<br />

reicht da nicht mehr aus.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Die Aktie der S.A.G.<br />

Solarstrom AG notiert im Prime Standard.<br />

Inwieweit unterscheidet sich die Kommu-


nikation gegenüber Aktionären von der gegenüber<br />

Bondinvestoren?<br />

Dr. Kuhlmann: In der Kommunikation der<br />

fundamentalen Kennzahlen des Unternehmens<br />

unterscheiden wir zunächst nicht zwischen<br />

Aktionären und Bondinvestoren. Wir<br />

stellen aber schon fest, dass Bond-Investoren<br />

einen größeren Fokus auf Stabilität und<br />

Verlässlichkeit legen und entsprechend auch<br />

unsere individuellen guten Unternehmenszahlen<br />

mit einem steigenden Kurs honorieren.<br />

Bei Aktieninvestoren sind wir mehr in<br />

der Sektorhaftung. Geht es einigen Solarwerten<br />

schlecht, wird unsere Aktie fast automatisch<br />

davon negativ beeinflusst, da<br />

können unsere Zahlen noch so gut sein.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Viele Anleihen aus<br />

der Solarbranche – auch Ihre – haben sich<br />

recht volatil entwickelt. Worauf führen Sie<br />

dies zurück? Wie gehen Sie bei der Kommunikation<br />

damit um?<br />

Dr. Kuhlmann: In der Kursvolatilität spiegelt<br />

sich sicher auch die Unsicherheit über<br />

zukünftige regulatorische Rahmenbedingungen<br />

in vielen europäischen Ländern der<br />

letzten Monate wider. Wobei unsere Anleihe<br />

eigentlich bereits seit Februar in einem stabilen<br />

Aufwärtstrend ist, vielleicht nicht zu-<br />

Kapital für Ihre Zukunft. Made in Germany<br />

Anleihen im Entry Standard Events<br />

Emittent Handelsstart Kupon Laufzeit<br />

Golden Gate AG 11.04.2011 6,50% 11.10.2014<br />

S.A.G.<br />

Solarstrom AG* 11.04.2011 6,25% 14.12.2015<br />

DIC Asset AG 16.05.2011 5,875% 16.05.2016<br />

*) seit 13.12.2010 im Open Market<br />

letzt deshalb, weil wir unsere Strategie ausführlich<br />

erläutern, mit der wir in den Märkten<br />

von m<strong>org</strong>en agieren werden.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Welchen Einfluss erwarten<br />

Sie durch die Kürzung der Einspeisevergütung<br />

in einigen europäischen Ländern<br />

auf Ihr Geschäft?<br />

Dr. Kuhlmann: Wir erwarten eine Fokusverschiebung<br />

in vielen europäischen Ländern<br />

weg von der Freifläche hin zu einem<br />

Dachanlagengeschäft. Darauf sind wir gut<br />

vorbereitet und rechnen auch in diesem<br />

Marktumfeld mit einem stabilen Wachstum,<br />

zumal wir unser Servicegeschäft deutlich<br />

ausgeweitet haben und das auch weiter<br />

vorantreiben. Wir bereiten die S.A.G. Solarstrom<br />

AG bereits heute Schritt für Schritt<br />

auf eine Zeit ohne Einspeisevergütung vor.<br />

Strom aus Photovoltaik ist absehbar wirtschaftlich.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Sie haben erst kürzlich<br />

gute Zahlen für das erste Quartal gemeldet.<br />

Welchen Ausblick können Sie uns<br />

für das Gesamtjahr 2011 geben?<br />

Dr. Kuhlmann: Wir erwarten für 2011 einen<br />

Umsatz zwischen 260 und 280 Mio.<br />

Euro sowie ein EBIT zwischen 16 und 18<br />

Aktuelles aus Brüssel und Berlin<br />

stocks & standards-Workshop<br />

8. Juni 2011, Deutsche Börse,<br />

The Cube, Eschborn<br />

WACHSEN!2011<br />

Mittelstand.Kongress.Messe.<br />

7.- 8. Juni 2011, Congress-Centrum<br />

Ost, Koelnmesse<br />

ENTRY STANDARD <strong>BOND</strong>S<br />

Mio. Euro und werden sicher sowohl unsere<br />

internationale Expansion als auch den Ausbau<br />

unseres Servicegeschäfts weiter vorantreiben.<br />

Interview: Christian Schiffmacher<br />

Eckdaten der S.A.G. Solarstrom-<br />

Anleihe<br />

WKN/ISIN: A1E84A / DE000A1E84A4<br />

Laufzeit: 14.12.2015<br />

Zinstermin: 14.12. ganzjährig<br />

Kupon: 6,25%<br />

Kurs (Ende Mai): 99,75%<br />

Rendite (YTM): 6,3%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: BBB+ (Creditreform Rating AG)<br />

Emissionsvol: 25 Mio. Euro<br />

Internet: www.solarstromag.com<br />

www.deutsche-boerse.com/anleihen<br />

Deutsche Börse Listing Partner<br />

Die Deutsche Börse und ihre Listing Partner<br />

unterstützen Emissionen in allen Phasen<br />

des Prozesses – vor, während und<br />

nach der Notierungsaufnahme. Listing<br />

Partner mit besonderer Expertise im Bereich<br />

„Entry Standard für Anleihen“ finden<br />

Sie unter:<br />

www.deutsche-boerse.com/listing<br />

> Listing Partner > Expertise im Entry<br />

Standard für Anleihen<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong> 7


8<br />

MITTELSTANDSANLEIHEN<br />

Rückblick Mittelstandsanleihen<br />

Der Marktbericht zu Mittelstandsanleihen wird präsentiert von<br />

Emittent Emission Emissions- voll Laufzeit Kupon ISIN Ausgabe- Stücke- Listing Rating Unter- Transplatziert<br />

volumen platziert preis lung nehmens- parenz<br />

qualität<br />

Albert Reiff Mai 2011 30 Mio. Euro ja 26.05.2016 7,25% DE000A1H3F20 100,00% 1.000 Euro B C: BBB *** ***<br />

SeniVita Sozial Mai 2011 15 Mio. Euro ja 17.05.2016 6,500% DE000A1KQ3C2 100,00% 1.000 Euro ES C: A ***** ***<br />

DIC Asset Mai 2011 70 Mio. Euro nein 16.05.2016 5,875% DE000A1KQ1N3 100,00% 1.000 Euro ES keines *** *****<br />

Air Berlin April 2011 150 Mio. Euro ja 19.04.2018 8,250% DE000AB100B4 100,00% 1.000 Euro B keines ** *****<br />

Valensina April 2011 50 Mio. Euro ja 27.04.2016 7,375% DE000A1H3YK9 100,00% 1.000 Euro mm C: BB ** ***<br />

UNIWHEELS April 2011 50 Mio. Euro nein 19.04.2016 7,500% DE000A1KQ367 100,00% 1.000 Euro B C/EH: BB+ *** ***<br />

S. Idem Underberg April 2011 50 Mio. Euro ja 19.04.2016 7,125% DE000A1H3YJ1 100,00% 1.000 Euro mm C: BB+ *** ***<br />

Golden Gate April 2011 30 Mio. Euro ja 10.11.2014 6,500% DE000A1KQXX5 100,00% 1.000 Euro ES C: BB (A: BBB) *** ***<br />

Payom Solar April 2011 50 Mio. Euro nein 07.04.2016 7,500% DE000A1H3M96 100,00% 1.000 Euro B C: BBB **** *****<br />

Solar8 Energy März 2011 10 Mio. Euro ja <strong>06</strong>.04.2016 9,250% DE000A1H3F87 100,00% 1.000 Euro FV D C: BB *** **<br />

Ariston Real Estate März 2011 25 Mio. Euro nein 13.03.2016 7,250% DE000A1H3Q84 100,00% 1.000 Euro FV D keines *** ***<br />

German Pellets März 2011 80 Mio. Euro ja 31.03.2016 7,250% DE000A1H3J67 100,00% 1.000 Euro B C: BBB **** ***<br />

Joh. Fried. Behrens März 2011 30 Mio. Euro nein 14.03.2016 8,000% DE000A1H3GE9 100,00% 1.000 Euro B C: BB *** ***<br />

SiC Processing Feb 2011 100 Mio. Euro nein 01.03.2016 7,125% DE000A1H3HQ1 100,00% 1.000 Euro B C: BBB+ **** ***<br />

Centrosolar Feb 2011 50 Mio. Euro ja 14.02.2016 7,000% DE000A1E85T1 100,00% 1.000 Euro B C: BBB *** *****<br />

MAG IAS Jan 2011 50 Mio. Euro ja 08.02.2016 7,500% DE000A1H3EY2 100,00% 1.000 Euro B C: BB+ *** ***<br />

Exer D (Exergia) Jan 2011 50 Mio. Euro nein 01.02.2016 5,700% DE000A1E8TK1 100,00% 1.000 Euro FV F L: A5 **** **<br />

Helma Eigenheimbau Dez 2010 10 Mio. Euro nein 30.11.2015 6,500% DE000A1E8QQ4 100,00% 1.000 Euro FV D C: BBB *** ***<br />

Dürr (Tap) Dez 2010 75 Mio. Euro ja 28.09.2015 7,250% DE000A1EWGX1 104,90% 1.000 Euro B keines ** *****<br />

Rena Dez 2010 75 Mio. Euro nein 15.12.2015 7,000% DE000A1E8W96 100,00% 1.000 Euro B EH: BB+ **** ***<br />

S.A.G. Solarstrom Nov 2010 25 Mio. Euro ja 14.12.2015 6,250% DE000A1E84A4 100,00% 1.000 Euro ES C: BBB+ **** ***<br />

3W Power Nov 2010 100 Mio. Euro nein 01.12.2015 9,250% DE000A1A29T7 100,00% 1.000 Euro B S&P: B * *****<br />

ETL Freund & Part.* Nov 2010 25 Mio. Euro nein 01.12.2017 7,500% DE000A1EV8U4 100,00% 1.000 Euro FV S C: BBB+ ** ***<br />

Air Berlin Nov 2010 200 Mio. Euro ja 10.11.2015 8,500% DE000AB100A6 100,00% 1.000 Euro B keines ** *****<br />

Solarwatt Okt. 2010 25 Mio. Euro ja 01.11.2015 7,000% DE000A1EWPU8 100,00% 1.000 Euro B C: BB+ * ***<br />

Nabaltec Okt 2010 30 Mio. Euro ja 15.10.2015 6,500% DE000A1EWL99 100,00% 1.000 Euro B C: BBB ** ***<br />

Dürr Sept 2010 150 Mio. Euro ja 28.09.2015 7,250% DE000A1EWGX1 100,00% 1.000 Euro B keines ** *****<br />

Schneekoppe Sept 2010 10 Mio. Euro ja 20.09.2015 6,450% DE000A1EWHX9 100,00% 1.000 Euro FV F, FV D keines k.A. **<br />

KTG Agrar Aug/Sep 10 50 Mio. Euro ja 15.09.2015 6,750% DE000A1ELQU9 100,00% 1.000 Euro B C: BBB *** ***<br />

Windreich März 2010 50 Mio. Euro ja 03.01.2015 6,500% DE000A1CRMQ7 100,00% 1.000 Euro B C: BBB * ***<br />

Die Anleihen der folgenden Emttenten wurden nicht voll platziert und befinden sich in der Nachplatzierung: Helma Eigenheimbau AG, Rena GmbH, ETL Freund & Partner GmbH<br />

Steuerberatungsgesellschaft, Joh. Friedrich Behrens, Ariston Real Estate, Payom Solar<br />

Bei den folgenden Emittenten ist das bislang platzierte Volumen nicht genau bekannt: Exer D, Rena, ETL Freund & Partner<br />

Listing Börsensegmente: ES = Entry Standard, B = Bondm, FV F = Freiverkehr Frankfurt, FV D = Freiverkehr Düsseldorf, FV S = Freiverkehr Stuttgart, mm=mittelstandsmarket<br />

Ratingagenturen: C=Creditreform Rating, EH: Euler Hermes, L=Lince, S&P=Standard & Poor´s, A=Anleihenrating<br />

*) ETL Freund & Partner: Nachrang Hybrid (Emittentenrating, kein Emissionsrating)<br />

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Text: Stefan Scharff, Andre Hüsemann<br />

Wer in Anleihen investieren möchte, muss sich zuerst über<br />

seine Anlagekriterien im Klaren sein. Entsprechend gilt es,<br />

die Anleihen nach ihren Ausstattungsmerkmalen wie Laufzeit,<br />

Kupon, Währung und Besicherung der Emission zu sortieren.<br />

Hinzu kommen weitere Entscheidungskriterien wie Rendite und<br />

Bonität des Emittenten oder der Emission.<br />

Entscheidende Orientierungshilfen zu nahezu allen handelbaren<br />

Anleihen finden konservative wie spekulative Anleger auf der<br />

von der Baader Bank AG betriebenen Internetplattform Bondboard<br />

(www.bondboard.de, der Bondbereich von www.baadermarkets.de).<br />

Die Handelsseiten auf Bondboard unterteilen die Anleihen nach<br />

der Art des Emittenten oder nach besonderen Merkmalen.<br />

Staatsanleihen werden von Staaten begeben. Erstklassige staatliche<br />

Emittenten sind beispielsweise die Bundesrepublik Deutschland<br />

oder Frankreich (AAA). Irland ist mit AA- bewertet,<br />

Griechenland mit BBB-.<br />

Daneben werden Anleihen von Schwellenländern wie zum Beispiel<br />

Brasilien und Marokko im Segment Emerging Markets<br />

aufgeführt.<br />

Bei Bankschuldverschreibungen spielt die Art und Weise der<br />

Besicherung eine wichtige Rolle bei der Einteilung: Pfandbriefe<br />

sind von Banken ausgegebene Anleihen nach dem Pfandbriefgesetz,<br />

die zusätzlich durch eine Deckungsmasse, z.B. Hypotheken,<br />

besichert sind. Jumbo-Anleihen sind besicherte Anleihen von<br />

Kreditinstituten. Das Emissionsvolumen beträgt mind. 1 Mrd.<br />

Euro. Jumbo-Anleihen sind in sehr großen Beträgen handelbar.<br />

bondboard.de<br />

Das Navi für den Anleihenmarkt<br />

Mit der Internetplattform Bondboard bietet die Baader Bank<br />

dem Anleger wertvolle Orientierungshilfen zu Laufzeiten, Rendite, Währung<br />

oder der Qualität der Emission.<br />

bondboard.de – Anleihen im Fokus<br />

SERVICE<br />

Unter Financials werden die unbesicherten Anleihen von Banken<br />

aufgeführt.<br />

Zeros und Floater weisen Besonderheiten bei der Zinszahlung<br />

auf.<br />

Anlegern, die sich nicht für ein spezielles Segment interessieren,<br />

bietet der Bond�nder die Möglichkeit einer individuellen Auswahl.<br />

bondboard.de – Währungsanleihen<br />

Internationale Ratingagenturen bewerten laufend die Bonität der<br />

Schuldner und die Qualität der einzelnen Anleihen. Auf Bondboard<br />

veröffentlicht die Baader Bank AG das Rating der Agentur<br />

FitchRatings. Die Bewertungen reichen von der Bestnote AAA<br />

bis hin zu D als schlechteste Bewertung. Grundsätzlich gilt: Je<br />

schlechter die Bewertung, desto höher muss der Renditeaufschlag<br />

sein.<br />

In der Auswahlliste der Anleihen findet sich neben deren Ausstattungsmerkmalen<br />

(Kupon, Emittent, Fälligkeit) auch eine<br />

Kennziffer für die Handelbarkeit der Anleihe – das Liquiditätsrating,<br />

kurz LiRa. Bei LiRa 1 bis 4 sind Anleihen mit v<strong>org</strong>egebener<br />

Geld-/Briefspanne jederzeit handelbar. Das Volumen ist je<br />

nach Kennziffer gestaffelt. Bei LiRa 5 kann die Anleihe jederzeit<br />

verkauft werden. Anleihen mit LiRa 6 sind ausschließlich nach<br />

Orderlage handelbar. Die aktuellen An- und Verkaufskurse veröffentlicht<br />

die Baader Bank in den Spalten Bid und Ask.<br />

Die Baader Bank führt als Skontroführer an den Börsen Düsseldorf<br />

und München die Orders nach den dort geltenden Liquiditätsratings<br />

aus. Daher ist die Aussage, wonach eine Order an<br />

dem Börsenplatz mit dem größten Umsatz am besten ausgeführt<br />

wird, obsolet.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong> 9


10<br />

MITTELSTANDSANLEIHEN<br />

Text: Robert Cleve, Christian Schiffmacher<br />

In Kürze stehen die Emissionen von KTG<br />

Agrar und e.n.o energy an. Zudem planen<br />

die Maschinenfabrik Spaichingen,<br />

Schaaf Industrie (SIAG), Katjes Fassin,<br />

K-Bond 1 und die Wiener Feinbäckerei die<br />

Emission einer Unternehmensanleihe.<br />

KTG Agrar startet im Entry Standard<br />

für Unternehmensanleihen<br />

Die KTG Agrar AG emittiert ihre zweite<br />

Unternehmensanleihe. Diesmal mit einer<br />

Laufzeit von 6 Jahren und einem Kupon<br />

von 7,125%. Die Transaktion wird wieder<br />

von der Youmex AG begleitet. Vieles spricht<br />

dafür, dass sich der Erfolg der ersten Anleiheemission<br />

wiederholt. Eine ausführliche<br />

Analyse ist auch auf Seite 32 zu finden sowie<br />

im <strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> 05, Seiten 1<br />

und 8.<br />

e.n.o. energy emittiert Green Bond im<br />

mittelstandsmarkt der Börse Düsseldorf<br />

Ebenfalls noch im Juni emittiert die e.n.o.<br />

energy GmbH eine Unternehmensanleihe<br />

im mittelstandsmarkt der Börse Düsseldorf.<br />

Ausblick Mittelstandsanleihen<br />

Ausblick Mittelstandsanleihen<br />

Topperformer KTG Agrar emittiert zweite Anleihe,<br />

e.n.o. energy startet im mittelstandsmarkt<br />

Wiener Feinbäckerei n.bek. n.bek. n.bek. n.bek. --<br />

Ausführliche Analysen können zu Beginn der Zeichnungsfrist unter www.fixed-income.<strong>org</strong> > „Anleihen-Check“ abgerufen werden.<br />

*) nur Auslandstochtergesellschaften<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

Das Emissionsvolumen beträgt 25 Mio.<br />

Euro, der Kupon 7,375%. Die Transaktion<br />

wird von der IKB begleitet. Eine ausführliche<br />

Analyse ist auf Seite 14 zu finden.<br />

Immobiliengesellschaft<br />

K-Bond 1 GmbH emittiert besicherte<br />

Unternehmensanleihe<br />

Die K-Bond 1 GmbH, eine Gesellschaft der<br />

Keystone International GmbH, Langen,<br />

plant die Emission einer Unternehmensanleihe<br />

im Volumen von 50 Mio. Euro. Zurzeit<br />

wird von Euler Hermes ein Ratingbericht<br />

erstellt. Der Kupon soll dem Vernehmen<br />

nach zwischen 5,125% und 5,375%<br />

liegen. K-Bond 1 hält Immobilien im Bereich<br />

Light Industrial (Technologie- und<br />

Gewerbeparks, aber auch Büroflächen). Die<br />

Anleihe ist durch eine direkte Grundschuld<br />

zugunsten der Anleihegläubiger gesichert.<br />

Bei einem Emissionsvolumen von 50 Mio.<br />

Euro sollen die Objekte einen Verkehrswert<br />

von 73,4 Mio. Euro haben. Die Objekte der<br />

K-Bond 1 GmbH haben 68 Mieter, die Ge-<br />

sellschaft erzielt eine Jahresnettomiete von<br />

6,7 Mio. Euro. Bei einer erfolgreichen Platzierung<br />

sollen weitere Emissionen (K-Bond<br />

2…) folgen.<br />

Katjes Fassin – Anleihe wird nur von<br />

den Auslandstöchtern emittiert<br />

Dem Vernehmen nach plant wohl nicht die<br />

Katjes Fassin GmbH & Co. KG die Emission<br />

einer Unternehmensanleihe, sondern<br />

lediglich deren Auslandstöchter. Die Anleihe<br />

soll noch im Juli im mittelstandsmarkt<br />

der Börse Düsseldorf gelistet werden. Katjes<br />

Fassin produziert vorwiegend Fruchtgummis<br />

der Marken Katjes sowie Granini<br />

Fruchtbonbons, Gletscher Eis Bonbons, Sallos<br />

Lakritz und Ahoj Brause. Zum 1. Januar<br />

2011 hat die Gesellschaft 50% des niederländischen<br />

Lakritz-Herstellers Festivaldi<br />

B.V. übernommen. Im vergangenen September<br />

hat Katjes Fassin zudem die Beteiligung<br />

am französischen Süßwarenhersteller<br />

Lamy Lutti SAS von 10 auf 34% erhöht.<br />

Der Umsatz von Katjes Fassin betrug im<br />

vergangenen Jahr rund 300 Mio. Euro.<br />

Emittent Zeichnungsfrist Volumen Kupon Segment Analyse<br />

KTG Agrar 07.<strong>06</strong>.-16.<strong>06</strong>.2011 50 Mio. Euro 7,125% Entry Standard Seite 32<br />

e.no. energy 15.<strong>06</strong>.-28.<strong>06</strong>.2011 25 Mio. Euro 7,375% mittelstandsmarkt Seite 14<br />

Maschinenfabrik Spaichingen Ende Juni/Juli 30 Mio. Euro n.bek. Open Market Seite 16<br />

Schaaf Industrie Juni/Juli n.bek. n.bek. Entry Standard --<br />

Katjes Fassin* Juli n.bek. n.bek. mittelstandsmarkt --<br />

K-Bond 1 zweite Juli-Hälfte 50 Mio. Euro 5,X% Entry Standard --


12<br />

MITTELSTANDSANLEIHEN<br />

Die youmex Invest AG hat bereits einige<br />

Anleihen aus dem Bereich Erneuerbare<br />

Energien bei institutionellen Investoren platziert.<br />

Die Emission von Unternehmensanleihen<br />

bietet aus Sicht von youmex-Vorstand Andreas<br />

Wegerich zahlreiche Vorteile, wie z.B.<br />

den Zufluss von frischem Kapital ohne Sicherheiten<br />

und kaum Covenants. Doch die<br />

Unternehmen müssen grundsätzlich kreditwürdig<br />

sein und das Rating sollte im Investment-Grade-Bereich<br />

liegen.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: In den letzten Monaten<br />

wurden zahlreiche Anleihen von Unternehmen<br />

aus dem Bereich Erneuerbare<br />

Energien emittiert. Das Marktumfeld ist jedoch<br />

schwieriger geworden, Investoren selektieren<br />

stärker. Für welche Geschäftsmodelle<br />

ist der Markt aufnahmebereit?<br />

Wegerich: Geschäftsmodelle mit stabilem<br />

Cashflow sind gefragt. Anleger achten auf<br />

überschaubare Risiken. Nach unserer Meinung<br />

werden im Bereich der Erneuerbaren<br />

Energien die Systemintegratoren die Gewinner<br />

sein. Hersteller werden sich aufgrund<br />

der fallenden Einspeisevergütungen<br />

schwer tun im globalen Wettbewerb.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Welche Anforderungen<br />

müssen Unternehmen erfüllen, die<br />

eine Anleihe emittieren möchten?<br />

Wegerich: Die Unternehmen müssen<br />

grundsätzlich kreditwürdig sein. Wer von<br />

den Mittelstands- Ratingagenturen ein Rating<br />

mit Investment Grade (BBB- oder besser)<br />

bescheinigt bekommt, hat gute Aussichten,<br />

einen Bond erfolgreich zu platzieren.<br />

Da man sich öffentlich an den Kapitalmarkt<br />

wendet, ist die Transparenz natürlich<br />

ein Kernthema. Das Minimum, das<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

„Die Unternehmen müssen grundsätzlich<br />

kreditwürdig sein“<br />

Andreas Wegerich ist Vorstand der youmex Invest AG, die u.a. die Anleihen von KTG Agrar,<br />

Solarwatt, Windreich und S.A.G. Solarstrom bei institutionellen Investoren platziert hat.<br />

Interview<br />

Interview mit Andreas Wegerich, Vorstand, youmex Invest AG<br />

vom Kapitalmarkt erwartet wird, sind ein<br />

testierter Jahresabschluss und die Veröffentlichung<br />

von Halbjahreszahlen.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Mit welcher Vorlaufzeit<br />

ist zu rechnen?<br />

Wegerich: Im Schnitt sind drei bis fünf Monate<br />

Vorlaufzeit notwendig. In dieser Phase<br />

finden Marktsounding, Due Diligence als<br />

Grundlage der Prospektierung, die Erstellung<br />

des Wertpapierprospektes und der Presales<br />

statt. Kapitalmarkterfahrene Unternehmen<br />

haben hier normalerweise einen<br />

Vorteil oder Vorsprung, weil die benötigten<br />

Unterlagen und Dokumente aktuell verfügbar<br />

sind.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Wie hoch sind die<br />

Kosten bei einer Anleiheemission?<br />

Wegerich: Das kann man nicht pauschalisieren.<br />

Je größer und bekannter ein Unternehmen<br />

und je größer das Emissionsvolumen<br />

ist, desto günstiger sollte eine Anleihe<br />

prospektiert und platziert werden können.<br />

Bei Emissionsvolumen von etwa 50 Mio.<br />

Euro ist mit Gesamtkosten von etwa 4 bis<br />

6% zu rechnen.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Welche Vorteile hat<br />

die Emission einer Unternehmensanleihe<br />

für den Emittenten?<br />

Wegerich: Frisches Kapital ohne Sicherheiten,<br />

kaum Covenants, direkter Zugang zum<br />

Kapitalmarkt, d.h. Kredit vom Kapitalmarkt<br />

an den Kreditinstituten vorbei.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Worauf gilt es zu<br />

achten – welche Fehler sollten vermieden<br />

werden?<br />

Wegerich: Fehler kann man sich in einem<br />

solchen Prozess nicht leisten. Man sollte mit<br />

guten, erfahrenen Beratern in den Markt gehen,<br />

die schon mehrere solcher Prozesse erfolgreich<br />

gesteuert und platziert haben. Im<br />

Schnitt beteiligen sich private Anleger zu 20<br />

bis 30% des Volumens an solchen Bonds.<br />

Hierfür benötigt man eine gute Investor-<br />

Relations-Agentur. Im Umkehrschluss bedeutet<br />

dies aber, dass ca. 80% des Volumens<br />

von Institutionellen gezeichnet werden. Keinesfalls<br />

sollte man auf die Betreuung eines<br />

professionellen Sales Teams verzichten!<br />

Interview: Christian Schiffmacher


Die biostrom-Anleihe:<br />

Die Energiewende für Ihr Depot!<br />

Kombination aus Rendite & Sicherheit<br />

• 7,5 % Zins p. a.<br />

• 5 Jahre Laufzeit bei 100 % Rückzahlung<br />

• Creditreform-Anleiherating BBB<br />

(Investment Grade)<br />

• Zusätzliches Sicherheitenkonzept<br />

• Jederzeit handelbar durch Börsennotiz<br />

• ISIN: DE 000A1KQ8V1<br />

WKN: A1KQ8V<br />

www.bkn-biostrom.de Tel.: 089/88 96 9<strong>06</strong> 21<br />

Zeichnen Sie vom 23. Mai bis 3. Juni 2011<br />

über die Börse Hamburg.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bkn-biostrom.de Tel.: 089/88 96 9<strong>06</strong> 21<br />

Die BKN biostrom AG hat sich auf die Projektierung<br />

und Betriebsführung von Biogasanlagen<br />

auf der Basis nachwachsender Rohstoffe spezialisiert.<br />

Mit den Mitteln aus der Anleihe wird<br />

die BKN biostrom AG den Eigenbetrieb von Biogasanlagen<br />

auf- und ausbauen und so die<br />

Basis schaffen für eine langfristige innovative<br />

Energieerzeugung.<br />

Anleiherating BBB | Geprüft 05/2011


14<br />

NEUEMISSIONEN<br />

e.n.o. energy emittiert Unternehmensanleihe<br />

Projektpipeline umfasst Windparks mit einer Leistung von 400 MW<br />

Text: Christian Schiffmacher<br />

Noch im Juni emittiert die e.n.o. energy<br />

GmbH, ein Projektentwickler und<br />

Hersteller von Windenergieanlagen, eine<br />

Unternehmensanleihe im Volumen von bis<br />

zu 25 Mio. Euro im mittelstandsmarkt der<br />

Börse Düsseldorf. Bei einer Laufzeit von 5<br />

Jahren bietet die Gesellschaft einen Kupon<br />

von 7,375%.<br />

Unternehmen<br />

Die e.n.o. energy GmbH, Rostock, ist als<br />

Projektentwickler, Windenergieanlagenhersteller<br />

und Anbieter schlüsselfertiger Windparks<br />

(„Turnkey“-Windparks) etabliert.<br />

e.n.o. energy hat sich von einem ausschließlich<br />

in Deutschland aktiven Windpark-Projektentwickler<br />

zu einem international aufgestellten<br />

Rundum-Dienstleister im Bereich<br />

der Onshore-Windenergie entwickelt. Das<br />

Leistungsspektrum reicht von der Windparkplanung<br />

und Projektentwicklung über<br />

die Entwicklung und Produktion der Windenergieanlagen,<br />

die Projektfinanzierung, die<br />

Errichtung und den Turnkey-Bau von<br />

Windparks bis zu deren Vertrieb und Betriebsführung.<br />

Die Gesellschaft behält<br />

Windenergiekraftwerke im Eigenbestand<br />

und verkauft diese an Dritte. „Kaum ein Anbieter<br />

im Markt deckt ein vergleichbares<br />

Leistungsspektrum ab wie die e.n.o. energy<br />

mit der Herstellung von Windenergieanlagen<br />

und der Entwicklung von schlüsselfertigen<br />

Windparks“, erläutert Geschäftsführer<br />

Karsten Porm. Seit der Gründung im Jahr<br />

1999 hat e.n.o. 197 Windenergieanlagen<br />

mit einer Leistung von insgesamt 312,4<br />

MW realisiert. Damit zählt e.n.o. in<br />

Deutschland seit 2010 zu den sieben größten<br />

Unternehmen bei der Errichtung von<br />

Windenergieanlagen. In Frankreich, Schweden,<br />

Bulgarien und Polen sind erste Projekte<br />

geplant. e.n.o. hat eine Projektpipeline im<br />

Leistungsumfang von weiteren 400 MW,<br />

was einem Umsatz von ca. 600 Mio. Euro<br />

entsprechen dürfte.<br />

Geschäftsentwicklung<br />

Die e.n.o. energy beschäftigt 75 Mitarbeiter<br />

und erzielte 2010 einen Umsatz von 51,3<br />

Mio. Euro (2008: 68,4 Mio. Euro; 2009:<br />

24,2 Mio. Euro). Das EBITDA betrug im<br />

vergangenen Jahr 3,7 Mio. Euro (2008: 3,5<br />

Mio. Euro; 2009: 5,1 Mio. Euro). Der Jahresüberschuss<br />

betrug knapp 2,0 Mio. Euro,<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

nach 3,4 Mio. Mio. Euro (2009) und 3,1<br />

Mio. Euro (2008). Die Schwankungen 2009<br />

und 2010 kamen wie folgt zustande: 2009<br />

wurden sogenannte Share-Deals mit der<br />

Fondsgesellschaft DIF für sechs Windparkgesellschaften<br />

(Tender I) getätigt und mit<br />

diesen erhöhte Margen generiert, die aber<br />

nicht umsatzrelevant (max. 8 Mio. Euro) waren.<br />

Die Projekte, die diesen Geschäften zugrunde<br />

liegen, wurden 2008 errichtet. Zudem<br />

waren 2009 die Finanzierungsmöglichkeiten<br />

nicht optimal.<br />

Die Gesellschaft hat zum Ende des Jahres<br />

2010 bei einer Bilanzsumme von 50,7 Mio.<br />

Euro eine Eigenkapitalquote von 23% und<br />

ein Total Debt/EBITDA von 5,4.<br />

Mittelverwendung<br />

e.n.o. plant die Emission einer Unternehmensanleihe<br />

im Volumen von bis zu 25 Mio.<br />

Euro. Den Nettoemissionserlös aus der geplanten<br />

Anleihe will e.n.o. energy insbesondere<br />

für den weiteren Ausbau ihres Geschäfts<br />

in Deutschland und Europa einsetzen.<br />

Hierzu zählen die Umsetzung der Windenergieprojekte<br />

in der Pipeline (Volumen:<br />

400 MW), die technische Weiterentwicklung<br />

der eigenen Windenergieanlagen sowie<br />

die Ausweitung des Geschäfts mit Turnkey-<br />

Windparks.<br />

Fazit:<br />

Im Bereich Windkraftanlagen handelt es sich<br />

zurzeit eindeutig um einen Verkäufermarkt<br />

– die Zahl von Kaufinteressenten übersteigt<br />

die Zahl von Anbietern bei Weitem. In der<br />

Branche sind aktuell die wichtigsten Engpassfaktoren<br />

Standorte und Finanzierung.<br />

e.n.o. hat jedoch eine sehr große Projektpipeline,<br />

so sind auf bereits gesicherten Standorten<br />

Windkraftanlagen mit einer Leistung<br />

von insgesamt 400 MW geplant. Dies entspräche<br />

etwa dem 12-Fachen des 2010er<br />

Umsatzes. Auch der Engpass bei der Finanzierung<br />

wird sich mit einer erfolgreichen Anleiheemission<br />

weitgehend erledigen. Daher<br />

spricht vieles für eine erfolgreiche Entwicklung<br />

des Unternehmens. Der Kupon mit<br />

7,375% erscheint in dem Marktumfeld attraktiv.<br />

Eckdaten der e.n.o. energy-Anleihe<br />

ISIN: n. bek.<br />

Zeichnungsfrist: 15.<strong>06</strong>.-28.<strong>06</strong>.2011<br />

Erstnotiz 29.<strong>06</strong>.2011<br />

Kupon: 7,375%<br />

Laufzeit: 5 Jahre<br />

Segment: mittelstandsmarkt<br />

der Börse Düsseldorf<br />

Zinstermin: ganzjährig<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating:<br />

Emissions-<br />

BB+ (durch Creditreform Rating)<br />

volumen: 25 Mio. Euro<br />

Internet: www.eno-energy.de


16<br />

NEUEMISSIONEN<br />

Maschinenfabrik Spaichingen emittiert Anleihe<br />

Automobilzulieferer profitiert von höheren Abgasnormen in den USA und der EU<br />

Text: Robert Cleve<br />

Die Maschinenfabrik Spaichingen<br />

GmbH plant für Juni/Juli 2011 die<br />

Emission einer Unternehmensanleihe im<br />

Volumen von bis zu 30 Mio. Euro. Geplant<br />

ist eine Notierung im Open Market.<br />

Unternehmen<br />

Die Maschinenfabrik Spaichingen ist vorwiegend<br />

in den Bereichen Motorentechnik<br />

(Umsatzanteil 80,8 %) und Schweißtechnik<br />

(17,7 %) tätig. Im Geschäftsfeld Motorentechnik<br />

fertigt das Unternehmen mechanische<br />

Baugruppen und Komponenten für<br />

Nutzfahrzeug- und Sondermotoren. Das<br />

Produktspektrum umfasst die Bearbeitung<br />

von Aluminiumdruckgussgehäusen sowie<br />

die Bearbeitung und Montage von Kipphebeln,<br />

Kipphebelwerken, Ventilbrücken und<br />

kompletten Ventiltriebsystemen. Die Gesellschaft<br />

hat eine hohe Kompetenz in der<br />

Bearbeitung dünnwandiger Aluminium-<br />

Nockenwellengehäuse und der Fertigung<br />

von kompletten Kipphebelachsen mit Lineund<br />

Tieflochbohrungen. Zu den größten<br />

Kunden im Geschäftsfeld Motorentechnik<br />

gehören Daimler (Konzernumsatzanteil<br />

30,4%), die Daimler-Tochter Detroit Diesel<br />

Corporation (32,1%) und MAN (8,8%).<br />

Die Gesellschaft verfügt über den Produktionsbetrieb<br />

in Spaichingen (447 Mitarbeiter),<br />

Landkreis Tuttlingen, sowie die Tochtergesellschaften<br />

MS PowerTec GmbH in<br />

Zittau (17 Mitarbeiter) und MS Industries<br />

Inc. in Fowlerville in der Nähe von Detroit,<br />

USA (124 Mitarbeiter). Die Maschinenfabrik<br />

Spaichingen GmbH gehört zu 94% zur<br />

börsennotierten Industrieholding GCI Industrie<br />

AG.<br />

Die Daimler AG hat im Rahmen ihrer<br />

Motorenstrategie in der Nutzfahrzeugsparte<br />

die weltweit einheitliche Heavy-Duty Engine<br />

Platform (HDEP) eingeführt, für die<br />

die Maschinenfabrik Spaichingen als Single<br />

Source Systemlieferant das Ventiltriebsystem<br />

liefert.<br />

Im Geschäftsfeld Motorentechnik wird eine<br />

langfristig positive Entwicklung der weltweiten<br />

Nutzfahrzeugproduktion mit einer<br />

Wachstumsrate von 5,8% p.a. bis 2015 er-<br />

Ventiltrieb<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

wartet. Treiber der Entwicklung ist das<br />

Wachstum der Nutzfahrzeugmärkte in<br />

Asien und Amerika. Darüber hinaus werden<br />

die ab 2010 bzw. 2012 geltenden strengeren<br />

Abgasnormen für Nutzfahrzeuge in<br />

den USA (EPA 10) und in der EU (Euro 6-<br />

Norm) in den nächsten Jahren zu einem erhöhten<br />

Ersatzbedarf von Nutzfahrzeugen<br />

führen.<br />

Geschäftsentwicklung<br />

2009 war durch einen Rückgang der Umsatzerlöse<br />

um 15% auf 68,3 Mio. Euro geprägt.<br />

Im Jahr 2010 erhöhte sich der Konzernumsatz<br />

durch die Belebung des Bestandsgeschäftes<br />

und verschiedene Produktneuanläufe<br />

um 39% auf 94,8 Mio.<br />

Euro. Das EBIT stieg im vergangenen Jahr<br />

von -0,8 Mio. Euro auf 4,6 Mio. Euro. Der<br />

Jahresüberschuss kletterte von -3,4 Mio.<br />

Euro auf 2,2 Mio. Euro. Aufgrund der hohen<br />

Auftragslage und von Produktneuanläufen<br />

soll der Umsatz 2012 auf 147,4 Mio.<br />

Euro steigen.<br />

Die analytisch bereinigte Eigenkapitalquote<br />

betrug zum 31. Dezember 2010 bei einer Bilanzsumme<br />

von 72,7 Mio. Euro rund 19%.<br />

2010 wurden erstmals Entwicklungskosten<br />

im Volumen von 1,0 Mio. Euro unter der<br />

Position „Neue Technologien“ im Anlagevermögen<br />

aktiviert. Das Verhältnis von<br />

EBIT-Zinsdeckung betrug 1,5.<br />

Mittelverwendung<br />

Im kommenden Jahr wird Genussrechtskapital<br />

aus dem Standard Mezzanine Programm<br />

PREPS in Höhe von 10 Mio. Euro<br />

fällig. Die Anleiheemission im Volumen von<br />

30 Mio. Euro soll zu jeweils einem Drittel<br />

zur Refinanzierung des Genussrechtskapitals,<br />

der anteiligen Refinanzierung eines<br />

Konsortialkredits und zur Verbesserung der<br />

finanziellen Flexibilität genutzt werden. Der<br />

mittelfristig bis 2013 geplante Aufbau eines<br />

Produktionsbetriebes in China wurde in der<br />

Planung bislang noch nicht berücksichtigt.<br />

Fazit:<br />

Die Maschinenfabrik Spaichingen ist als Single<br />

Source Systemlieferant des Ventiltriebsystems<br />

bei Daimler sehr gut positioniert<br />

und profitiert von den strengeren Abgasnormen<br />

EPA (USA) bzw. Euro 6 (EU). Eine<br />

abschließende Analyse erfolgt online, sobald<br />

alle Emissionsdetails bekannt sind (www.<br />

fixed-income.<strong>org</strong> > „Anleihen-Check“).<br />

Eckdaten der Maschinenfabrik<br />

Spaichingen-Anleihe<br />

ISIN: DE000A1KZL5<br />

Zeichnungsfrist: Ende Juni/Anfang Juli<br />

Erstnotiz: Juli 2011<br />

Kupon: n.bek., vermutlich 7,X%<br />

Laufzeit: 5 Jahre<br />

Segment: Open Market<br />

Zinstermin: ganzjährig, vermutlich im Juli<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: BB (durch Euler Hermes)<br />

Emissionsvolumen:<br />

30 Mio. Euro<br />

Internet: www.ms-spaichingen.de


18<br />

TRENDS/HINTERGRÜNDE<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

„Mittelständler werden immer mehr zur<br />

Zielgruppe großer Investmentbanken“<br />

Christian W. Porath ist Head of <strong>Fixed</strong> <strong>Income</strong> von BNP Paribas<br />

Interview<br />

mit Christian W. Porath, Head of <strong>Fixed</strong> <strong>Income</strong>, BNP Paribas Germany, Austria<br />

Christian W. Porath ist Head of <strong>Fixed</strong> <strong>Income</strong><br />

von BNP Paribas. In dieser Position<br />

verantwortet er das gesamte <strong>Fixed</strong>-<strong>Income</strong>-<br />

Geschäft der Bank mit Corporates und Financial<br />

Institutions in Deutschland und Österreich.<br />

Im Gespräch mit dem <strong>BOND</strong> MAGA-<br />

ZINE zeigt er die aktuellen Trends rund um<br />

die Emission von Unternehmensanleihen auf.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Welche Trends sehen<br />

Sie derzeit bei der Emission von Unternehmensanleihen?<br />

Porath: Die Trends kommen zurzeit von der<br />

Bankenseite. Durch Basel III werden Banken<br />

sehr stark bei Senior-Unsecured-<br />

Krediten sensibilisiert, da hier die Kapitalkosten<br />

für Banken sehr hoch werden. Alle<br />

Großbanken haben das gleiche Problem:<br />

Funding fürs Business wird teurer. Große<br />

Auswirkungen werden auch die neuen Eigenkapitalvorschriften<br />

haben: Ungesicherte<br />

Darlehen an Corporates werden abnehmen<br />

und Unternehmen müssen daher andere Finanzierungswege<br />

finden. Bei vielen Großunternehmen<br />

ist das noch nicht so angekommen,<br />

weil diese in Deutschland teilweise<br />

hohe Cashpositionen haben, aber mittelständische<br />

Unternehmen waren in der Vergangenheit<br />

sehr stark von Banken abhängig.<br />

Der große Trend ist nun, dass diese Unternehmen<br />

an den Kapitalmarkt gehen. Solche<br />

Unternehmen waren in der Vergangenheit<br />

nur für einen kleinen Kreis von High-Yield-<br />

Investoren interessant; jetzt kaufen Retail-<br />

Investoren solche Anleihen unabhängig vom<br />

Pricing. Das muss man ganz klar sehen. Für<br />

Retail-Investoren ist nicht das Pricing, sondern<br />

der Kupon wichtig, sie schauen nicht<br />

auf Relative Value und vergleichen auch<br />

nicht die Spreads mit denen von anderen<br />

Emittenten aus anderen Ländern.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Wie stehen Sie der<br />

Emission von Mittelstandsanleihen gegenüber?<br />

Porath: Die Kosten solcher Emissionen sind<br />

sehr hoch, man spricht von bis zu 6% des<br />

Emissionsvolumens. Die Transaktionen<br />

richten sich gezielt an deutsche Retail-Investoren.<br />

Es gibt kein Syndikat und keine<br />

internationalen Roadshows. Dennoch sehen<br />

wir die Entwicklung positiv. Der Trend<br />

zeigt, dass mittelständische Emittenten verstärkt<br />

auch ausländische institutionelle Investoren<br />

ansprechen, und dafür benötigen<br />

sie eine Bank. Mittelständler werden immer<br />

mehr zur Zielgruppe großer Investmentbanken<br />

wie z.B. von BNP Paribas.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Zurzeit gibt es eine<br />

Flut von Emissionen aus dem (unteren)<br />

High-Yield-Bereich. Ist die Risikobereitschaft<br />

von Investoren zurzeit zu groß?<br />

Porath: Zu groß ist sicherlich nicht der richtige<br />

Ausdruck. Hier muss man relativieren.<br />

Abseits von Macro-Einflüssen befinden wir<br />

uns konjunkturell in einer Wachstumsphase.<br />

Dies ist traditionell die Zeit, in der<br />

institutionelle Investoren sich verstärkt im<br />

High-Yield-Bereich engagieren. Wichtig ist<br />

dabei die Turnaround-Story der Unternehmen,<br />

und wir sehen viele Unternehmen, die<br />

wieder zwei bis drei Quartale mit positiven<br />

Entwicklungen vorweisen können – gerade<br />

in Deutschland. Zusammen mit einem attraktiven<br />

Kupon ist dies ausschlaggebend<br />

für die Entscheidung der Anleger.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Wie schätzen Sie<br />

derzeit das Marktumfeld für Hybrid-Anleihen<br />

und die neuen Coco-Bonds ein?<br />

Porath: Das ist eine schwierige Frage. Denn<br />

die Europäische Union bzw. das Financial<br />

Stability Board ist sich noch uneinig darüber,<br />

wie die Cocos in Europa ausgestaltet<br />

sein sollen. Es gibt bislang noch keine einheitliche<br />

Regelung. Die Schweiz ist einen<br />

anderen Weg gegangen. Hier hat die Politik<br />

mehr Druck gemacht, Cocos zu emittieren.<br />

Die Credit Suisse hat bereits Cocos<br />

emittiert und im Wesentlichen bei ihren<br />

Großaktionären platziert. Zudem stellt sich<br />

die Frage, bei welchen institutionellen Investoren<br />

Cocos in Zukunft überhaupt in<br />

Frage kommen. Generell sollten Investoren<br />

Cocos nicht als Anleihen, sondern als Aktien<br />

einstufen.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Wie werden sich die<br />

Emissionsvolumina aus Ihrer Sicht bei Corporate<br />

Bonds (Non Financials) mittelfristig<br />

entwickeln?<br />

Porath: Zurzeit kommt ein hohes Volumen<br />

vom Mittelstand und weniger von den<br />

Großkonzernen. In den vergangenen Jahren<br />

haben sich Großunternehmen bereits in<br />

großem Umfang am Anleihenmarkt finanziert.<br />

Kapitalbedarf gibt es daher augenblicklich<br />

nicht. Langfristig dürften die<br />

Emissionsvolumen jedoch wieder steigen.<br />

Es gibt hingegen einen Trend in Covered<br />

Bonds, da diese durch liquide Assets besichert<br />

sind. Auf der anderen Seite dürften<br />

auch mehr Cocos emittiert werden, die natürlich<br />

ein ganz anderes Risikoprofil haben.<br />

Dafür haben sie aber auch ganz andere Kupons.<br />

Interview: Christian Schiffmacher


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<strong>BOND</strong> YEARBOOK 2011<br />

3. Jahrgang<br />

Erscheinungstermin: Juni/Juli 2011<br />

Institutional Investment Publishing GmbH<br />

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20<br />

TRENDS/HINTERGRÜNDE<br />

Das Kontrastprogramm zur Flickschusterei in<br />

Euroland<br />

Der Börsenhandel mit Euro-Bonds<br />

kommt aufgrund der grassierenden<br />

Staatsschuldenkrise nicht zur Ruhe. So kristallisiert<br />

sich inzwischen immer mehr heraus,<br />

dass der Euro-Rettungsschirm (ESM)<br />

mit mehr Flicken bestückt ist als ein Fliegenpilz<br />

mit den charakteristischen Punkten.<br />

Der Fliegenpilz ist allerdings giftig. Auch für<br />

Deutschland birgt der ESM teilweise unkalkulierbare<br />

Risiken und ist somit Gift.<br />

Denn bei Inanspruchnahme der von der<br />

Bundesrepublik Deutschland abgegebenen<br />

Garantien kann schnell ein dreistelliger Milliardenbetrag<br />

zusammenkommen. Ob die<br />

darin enthaltenen Zahlungen im Falle eines<br />

finanziellen GAUs überhaupt mit der im<br />

Grundgesetz verankerten Schuldenbremse<br />

vereinbar sind, ist offen. Am Ende könnte<br />

die Ausstattung des Rettungsmechanismus<br />

gar verfassungswidrig sein.<br />

Die ursprüngliche Intention des Rettungsschirms<br />

war, die Finanzmärkte zu beruhigen<br />

und Planungssicherheit zu schaffen.<br />

Diesem Anspruch wird das Projekt nicht gerecht,<br />

denn die Spekulation gegen das vermeintlich<br />

schwächste Glied wurde dadurch<br />

nur noch zusätzlich angefeuert. Das Verhalten<br />

der Marktteilnehmer ist mit dem von<br />

Kleinkindern zu vergleichen. Immer wieder<br />

werden die Grenzen des Machbaren ausgelotet.<br />

Die logische Konsequenz ist, dass der<br />

so stabil wirkende Rettungsschirm permanent<br />

mittels Flickschusterei repariert wird.<br />

Der europäische Gedanke wird zurzeit auf<br />

eine harte Probe gestellt. Die Wiedereinführung<br />

von Zollkontrollen, die Förderung<br />

der eigenen heimischen Wirtschaft und der<br />

andauernde Verweis auf Deutschland als<br />

den Nutznießer des Euros reißen immer<br />

mehr Gräben auf. Viele Deutsche haben<br />

Angst davor, dass am Ende der Letzte die<br />

Zeche zahlt und dass wir das sein werden.<br />

Manche fragen sich, ob wir bereits den Anfang<br />

des befürchteten Dominoeffekts erleben.<br />

Nach der in Aussicht gestellten Herabstufung<br />

der Bonität Italiens droht nun<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

Kolumne von Klaus Stopp, Baader Bank<br />

Klaus Stopp ist stv. Leiter Rentenhandel bei<br />

der Baader Bank AG, die an den Börsenplätzen<br />

Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und<br />

München Skontroführer für Anleihen ist.<br />

Jeden Donnerstag um 10:25 Uhr gibt Stopp<br />

dem DAF Deutsches Anlegerfernsehen<br />

(www.daf.fm) einen aktuellen Marktüberblick.<br />

Mehr Informationen zu Bonds unter:<br />

www.bondboard.de.<br />

Belgien dasselbe Schicksal. So hat die Ratingagentur<br />

Fitch den Ausblick für das Benelux-Land<br />

auf „negativ“ gesenkt. Moody’s<br />

warnt indessen vor einer Umschuldung<br />

Griechenlands, wozu auch eine Laufzeitenverlängerung<br />

zählen würde. Dies wiederum<br />

könnte eine verführerische Wirkung auf<br />

Portugal und Irland haben, die dem Beispiel<br />

aus Athen folgen könnten. In der Folge<br />

würde die Kreditwürdigkeit dieser Länder<br />

auf Ramschniveau absinken.<br />

Die einzige vernünftige Umgehensweise mit<br />

Schuldensündern ist die Schaffung eines geordneten<br />

Insolvenzverfahrens für Staaten.<br />

Die bisherigen finanziellen Versprechungen<br />

wachsen ins Unermessliche, und irgendwann<br />

wird auch dieser Betrag nicht mehr<br />

ausreichen. Schaffen wir es nicht, ein geordnetes<br />

Insolvenzverfahren und einen geordneten<br />

Austritt aus der Währungsunion<br />

zu installieren, dann wird uns alles um die<br />

Ohren fliegen. Und wie eine solche Entwicklung<br />

dann enden wird, kann heute<br />

noch niemand vorhersagen.<br />

Das Kontrastprogramm zur Schuldenkrise<br />

in Euroland bietet dagegen ein Land in<br />

Skandinavien. Norwegen besticht mit einem<br />

soliden Staatshaushalt, wozu besonders<br />

das Ölgeschäft beiträgt, das fast die Hälfte<br />

der Exporte des Landes stellt. Die norwegische<br />

Krone zählt mittlerweile zu den stabilsten<br />

Währungen der Welt. Dazu tragen<br />

auch die relativ hohen Zinsen bei. So hatte<br />

die Zentralbank in Oslo den Leitzins erst<br />

vor Kurzem erwartungsgemäß von 2,00 auf<br />

2,25 Prozent erhöht. Für viele Anleger stellen<br />

daher norwegische Kronen eine attraktive<br />

Alternative zu Euro- oder Dollar-Anlagen<br />

dar. Kein Wunder also, dass die Nachfrage<br />

nach Anleihen in norwegischen Kronen<br />

(NOK) derzeit einen neuen Schub erlebt,<br />

wie an den Börsen Frankfurt, Düsseldorf<br />

und München zu sehen ist, wo die Baader<br />

Bank den Handel von auf norwegische<br />

Kronen lautenden Bonds betreut. Interessanterweise<br />

zählen dabei nicht nur norwegische<br />

Staatsanleihen zu den Favoriten, vielmehr<br />

haben sich auch in norwegischen Kronen<br />

emittierte Unternehmensanleihen zu<br />

Lieblingen der Anleger gemausert. Diese<br />

Tatsache machen sich hiesige Automobilbauer<br />

wie Daimler und Volkswagen zunutze,<br />

die Kronen-Anleihen emittiert haben,<br />

die aufgrund ihrer höheren Rendite gegenüber<br />

den norwegischen Staatstiteln bei<br />

den Umsätzen oft die Nase vorn haben.


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22<br />

INVESTMENT<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong>


CONVERTIBLE CORNER IN KOOPERATION MIT<br />

Solvency II und Wandelanleihen<br />

Spätestens jetzt sollten Versicherungen und auch Vers<strong>org</strong>ungswerke über Wandelanleihen<br />

nachdenken!<br />

Text: Christian Humlach<br />

Die EU-weite Regulierung von Versicherungsunternehmen<br />

mit der Bezeichnung<br />

Solvency II definiert einen Rahmen<br />

für die einheitliche und zwischen Unternehmen<br />

unterschiedlicher Länder vergleichbare<br />

Berechnung von Eigenkapitalanforderungen.<br />

Solvency II-Umsetzung läuft bis Ende<br />

2012 + Übergangsfrist<br />

Versicherer werden dementsprechend ihre Eigenmittelallokation<br />

neu anpassen müssen.<br />

Dabei wird das individuelle Risikoprofil<br />

durch die Berechnung von Mindestkapital<br />

(Minimum Capital Requirement, MCR)<br />

und ökonomischem Kapital (Solvency Capital<br />

Requirement, SCR) relevant.<br />

Nach der Verabschiedung der Solv II Rahmenrichtlinie<br />

(Solvabilität II) im EU-Parlament<br />

2009 starteten der Umsetzungsprozess<br />

und die Konkretisierung. Nach den Auswirkungsstudien<br />

der neuen Regulierung, den sogenannten<br />

QIS (Quantitative Impact Studies),<br />

wurden Modifizierungen der ursprünglichen<br />

Berechnungsmethoden v<strong>org</strong>enommen<br />

und nun mit der abschließenden<br />

QIS5 festgelegt. Inflation, Commodities und<br />

Vola sind nach QIS4 nicht mehr Teil der<br />

Rechnung. Der Umsetzungszeitplan bis Ende<br />

2012 ist damit angelaufen.<br />

Bei den Anforderungen an das Solvenzkapital<br />

werden die individuellen Risiken quantitativ<br />

bewertet. Dabei sind die einzelnen Faktoren<br />

der Marktrisiken für die Asset Manager<br />

der Versicherungen im zentralen Blickpunkt.<br />

Zu diesen zählen: Immobilien, Aktien, Zins,<br />

Währung, Spread, Konzentration und Illiquidität.<br />

Mittels eines Stresstests werden die<br />

jeweiligen Faktoren im Falle eines Schocks<br />

Christian Humlach ist Produktspezialist<br />

bei der CONVERTINVEST Financial Services<br />

GmbH, Baden bei Wien.<br />

www.convertinvest.com.<br />

kalkuliert. Dabei werden alle Vermögenswerte<br />

mit dem Betrag bewertet, „zu dem sie zwischen<br />

sachverständigen, vertragswilligen und<br />

voneinander unabhängigen Geschäftspartnern<br />

getauscht werden können“. Grundsätzlich<br />

gilt hier der Mark-to-Market-Ansatz, subsidiär<br />

der Mark-to-Model-Ansatz.<br />

Bewertung von Wandelanleihen<br />

honoriert Asymmetrie<br />

Wandelanleihen werden in dem Bewertungsmodell<br />

als Corporate Bonds plus Aktienoption<br />

behandelt. Damit ergeben sich die<br />

relevanten Faktoren: Aktien, Zinsen, Spread<br />

und Währung. Aktien, die in einem Geregelten<br />

Markt der OECD gehandelt werden,<br />

werden mit einem Minus von 39%, abhängig<br />

vom Marktumfeld +/-10%, geschockt.<br />

Maßgebend dafür ist der Prozentunterschied<br />

zwischen Index und 3-Jahres-Durchschnitt.<br />

Derzeit also 49% (39% + Maximum von<br />

+10%). Bei Nicht-OECD-Aktien -49% sowie<br />

analog +/-10%. Nicht-Heimatwährun-<br />

Graphik 1: Faktorbewertung Spread für verschiedene<br />

Assetklassen im Stressszenario Zinsanstieg<br />

F up Corp F up Struct F up CDS F up Govt* F up EGovt Dur fl. Dur cp<br />

AAA 0,90% 0,90% 1,30% 0% 0% 1 36<br />

AA 1,10% 1,10% 1,50% 0% 0% 1 29<br />

A 1,40% 1,40% 2,60% 1,10% 0% 1 23<br />

BBB 2,50% 2,50% 4,50% 1,40% 0% 1 13<br />

BB 4,50% 6,75% 8,40% 2,50% 0% 1 10<br />

B or lower 7,50% 11,25% 16,20% 4,50% 0% 1 8<br />

Unrated 3,00% 3,00% 5,00% 3,00% 0% 1 12<br />

*) non-European<br />

gen werden mit +/-25% gegenüber der Buchhaltungsbilanz<br />

gestresst. Das Zinsrisiko wird<br />

anhand der Swap Rates je nach Laufzeit um<br />

zwischen 25% und 70% erhöht bzw. 30 und<br />

75% gesenkt. Beim Spreadrisiko wird je nach<br />

Rating v<strong>org</strong>egangen und eine Duration von<br />

mindestens einem Jahr angenommen (siehe<br />

Graphik 1). Die Berechnung des Solvency<br />

Capitals erfolgt anschließend auf Basis der<br />

Diversifikationseffekte über eine Matrix mit<br />

den Korrelationen in Märkten steigender<br />

oder fallender Zinsen. Kritisch beäugt wird<br />

hierbei sicherlich, dass europäische Staatsanleihen<br />

grundsätzlich ohne Spreadrisiko gerechnet<br />

werden. Die Bonität Deutschlands<br />

wird gleichgesetzt mit der Ungarns oder Griechenlands.<br />

Vorteile für Convertibles gegenüber<br />

High Yield, Aktien und vergleichbaren<br />

Balanced-Portfolios<br />

Dabei lassen sich folgende signifikante Vorteile<br />

der Assetklasse Wandelanleihen erkennen:<br />

Die Asymmetrie wird positiv berücksichtigt<br />

und auch der hohe „Non-rated“-<br />

Anteil begünstigt. Sehr gute Werte erreichen<br />

damit Euro-Convertibles mit hybridem Profil,<br />

IG-Rating und mittlerer Laufzeit, da für<br />

diese kein Währungsstresstest notwendig ist<br />

sowie Zins- und Spreadtests wesentlich milder<br />

ausfallen. Nachdem High-Yield- und<br />

Wandelanleihe-Portfolios in den vergangenen<br />

Jahren sehr ähnliche Risiko/Return-<br />

Werte gezeigt haben und Wandelanleihen<br />

zudem weniger Zinsrisiko beinhalten, dürfte<br />

die Attraktivität mit der geringeren Eigenkapitalunterlegung<br />

für Convertibles sicherlich<br />

zunehmen. Zudem verbraucht ein Convertible<br />

gegenüber einem vergleichbaren Aktienexposure<br />

weniger als die Hälfte des Budgets.<br />

Auch gegenüber einem 50% Aktien/50%<br />

Renten-Portfolio schneiden Wandelanleihen<br />

günstiger ab. Der Mehrwert von<br />

Convertibles wird bei Solv II damit positiv<br />

berücksichtigt und dürfte der Assetklasse,<br />

insbesondere europäische IG- und „non-rated“-Titel,<br />

weiterhin hohe Beachtung und<br />

durchaus auch neue Investoren und Mittelzuflüsse<br />

bringen.<br />

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24<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

Übersicht Green Bonds<br />

Rendite Listing Rating Analyse<br />

auf Seite<br />

Stückelung Kurs<br />

(Ende Mai)<br />

Laufzeit Kupon ISIN Ausgabepreis Platzierung<br />

Emittent Emission Emissionsvolumen<br />

b.k.n. biostrom Mai/Jun 2011 25 Mio. Euro 05.<strong>06</strong>.2016 7,500% DE000A1KQ8V1 100,000% Ö 1.000 Euro 100,00% 7,5% H C: BBB (A) 25<br />

e.n.o. energy Juni 2011 25 Mio. Euro Mitte 2016 7,375% n.bek. 100,000% Ö 1.000Euro 100,00% 7,4% mm C: BB+ 14<br />

Centrosolar Feb 2011 50 Mio. Euro 14.02.2016 7,000% DE000A1E85T1 100,000% Ö 1.000 Euro 101,85% 6,5% B C: BBB 26<br />

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Exer D (Exergia) Jan 2011 50 Mio. Euro 01.02.2016 5,700% DE000A1E8TK1 100,000% Ö 1.000 Euro 95,90% 6,7% FV F L: A5 –<br />

FFK Environment Mai 2011 25 Mio. Euro 01.<strong>06</strong>.2016 7,250% DE000A1KQ4Z 100,000% Ö 1.000 Euro 100,00% 7,5% mm C: BB+ 28<br />

German Pellets März 2011 80 Mio. Euro 31.03.2016 7,250% DE000A1H3J67 100,000% Ö 1.000 Euro 99,40% 7,4% B C: BBB 30<br />

Helma Eigenheimbau Dez 2010 10 Mio. Euro 30.11.2015 6,500% DE000A1E8QQ4 100,000% Ö 1.000 Euro 100,00% 6,5% FV D C: BBB 31<br />

KTG Agrar Aug/Sep 2010 50 Mio. Euro 15.09.2010 6,750% DE000A1ELQU9 100,000% Ö 1.000 Euro 104,40% 5,6% B C: BBB 32<br />

KTG Agrar Juni 2011 50 Mio. Euro Mitte 2017 7,125% DE000A1H3VN9 100,000% Ö 1.000 Euro 100,00% 7,1% B C: BBB 32<br />

Nordex April 2011 150 Mio. Euro 12.04.2016 6,375% XS<strong>06</strong>01426538 99,481% P 1.000 Euro 103,50% 5,5% keines 33<br />

Payom Solar April 2011 50 Mio. Euro 07.04.2016 7,500% DE000A1H3M96 100,000% Ö 1.000 Euro 96,50% 8,4% B C: BBB 34<br />

Rena Dez 2010 75 Mio. Euro 15.12.2015 7,000% DE000A1E8W96 100,000% Ö 1.000 Euro 98,35% 7,4% B EH: BB+ 35<br />

S.A.G. Solarstrom Nov 2010 25 Mio. Euro 14.12.2015 6,250% DE000A1E84A4 100,000% Ö 1.000 Euro 99,75% 6,3% ES C: BBB+ 36<br />

SiC Processing Feb 2011 100 Mio. Euro 01.03.2016 7,125% DE000A1H3HQ1 100,000% Ö 1.000 Euro 103,30% 6,3% B C: BBB+ 37<br />

Solar8 Energy März 2011 10 Mio. Euro <strong>06</strong>.04.2016 9,250% DE000A1H3F87 100,000% Ö 1.000 Euro 103,60% 8,6% FV D C: BB- 38<br />

Solarwatt Okt 2010 25 Mio. Euro 01.11.2015 7,000% DE000A1EWPU8 100,000% Ö 1.000 Euro 100,00% 7,0% B C: BB+ 39<br />

SolarWorld Jan 2010 400 Mio. Euro 21.01.2017 6,125% XS0478864225 99,861% P 1.000 Euro 103,10% 5,5% keines 40<br />

Vestas März 2010 600 Mio. Euro 23.03.2015 4,625% XS0496644609 99,533% P 50.000 Euro 99,00% 4,9% keines 41<br />

Windreich März 2010 50 Mio. Euro 03.01.2015 6,500% DE000A1CRMQ7 100,000% Ö 1.000 Euro 101,85% 6,0% B C: BBB 42<br />

Art der Transaktion: Ö: öffentliche Platzierung, PP: Private Placement bei institutionellen Investoren<br />

Listing - Börsensegmente: ES = Entry Standard, B = Bondm, FV F = Freiverkehr Frankfurt, FV D = Freiverkehr Düsseldorf, FV S = Freiverkehr Stuttgart, mm=mittelstandsmarkt, H=Mittelstandsbörse Deutschland (Börsen AG<br />

Hamburg/Hannover)<br />

Ratingagenturen: C=Creditreform Rating, EH=Euler Hermes, L=Lince, S&P=Standard & Poor´s, A=Anleihenrating


Text: Robert Cleve<br />

Die bkn biostrom AG, Vechta, hat als erstes<br />

Unternehmen eine Anleihe emittiert, die<br />

durch die staatliche Einspeisevergütung besichert<br />

ist. Die bkn biostrom AG hat sich auf<br />

die Projektierung und Betriebsführung von<br />

Biogasanlagen auf der Basis nachwachsender<br />

Rohstoffe spezialisiert. Mit ihren operativen<br />

Tochtergesellschaften entwickelt, plant und<br />

realisiert bkn biostrom Biogasprojekte im ganzen<br />

Bundesgebiet, vor allem aber in den<br />

neuen Bundesländern. DasTätigkeitsfeld umfasst<br />

die gesamte Wertschöpfungskette von<br />

der Standortsuche über die Beantragung der<br />

Genehmigungen und das Finanzmanagement<br />

bis hin zur langfristigen Betriebsführung. Lediglich<br />

der Anlagenbau ist aus dieser Wertschöpfung<br />

ausgegliedert. Die Gesamtgröße<br />

der von der bkn betreuten Anbaufläche für<br />

die Rohstoffe beträgt derzeit rd. 13.000 ha,<br />

wovon eine Fläche von rd. 5.000 ha auf eigene,<br />

langfristige Pachtverträge entfällt, die<br />

über die Betriebsgesellschaften abgeschlossen<br />

wurden. 100% des Rohstoffbedarfs sind auf<br />

15 Jahre zu festen Preisen abgesichert, es bestehen<br />

lediglich Preisanpassungsklauseln in<br />

Bezug auf die Betriebskostenentwicklung.<br />

Bisher war die bkn biostrom in den beiden<br />

Segmenten Biogas und Biodiesel tätig. Im<br />

Geschäftsjahr 2009/2010 wurde das Segment<br />

Biodiesel aufgegeben, da es den Konzern mit<br />

hohen Verlustbeiträgen belastet hat. bkn<br />

hatte bei einer Bilanzsumme von 36,4 Mio.<br />

Euro eine Eigenkapitalquote von 43,9%.<br />

Bau und Erwerb von Biogasanlagen für<br />

den Eigenbestand geplant<br />

Die Gesellschaft plant derzeit, den Emissionserlös<br />

konkret für den Erwerb von Beteiligungen<br />

an Biogasanlagen, die Ablösung von<br />

Verbindlichkeiten einer solchen Anlage sowie<br />

deren Bau zu verwenden. bkn möchte<br />

damit verstärkt Biogasanlagen im Eigenbetrieb<br />

führen. Bislang hat bkn 30 Biogasanlagen<br />

realisiert und übernimmt für diese die<br />

Betriebsführung. Die Gesellschaft verfügt<br />

über eine Pipeline von 34 Standorten, zehn<br />

Anlagen sind bereits genehmigt.<br />

bkn biostrom<br />

Absicherung durch staatliche Einspeisevergütung bietet mehr<br />

Sicherheit für den Investor<br />

Geschäftsentwicklung<br />

Im Geschäftsjahr 2009/10 erzielte die Gesellschaft<br />

einen Umsatz von 17,6 Mio. Euro<br />

und ein EBIT von -0,4 Mio. Euro, das mit<br />

0,3 Mio. Euro durch die Aktivitäten im Bereich<br />

Biodiesel belastet wurde. Durch die Einstellung<br />

der Aktivitäten im Bereich Biodiesel<br />

sollte sich das Ergebnis weiter verbessern.<br />

Anleihe/Besicherung<br />

Das Anleihenrating (durch Creditreform Rating)<br />

lautet BBB. Die meisten Emittenten<br />

von Mittelstandsanleihen haben Corporate<br />

Ratings veröffentlicht. Durch die Besicherung<br />

ist das Anleiherating positiver, als es das<br />

Corporate Rating wäre.<br />

bkn biostrom sichert die Zinszahlungen<br />

durch die staatliche Einspeisevergütung ab.<br />

Sie fließen unmittelbar auf ein Treuhandkonto.<br />

Die Anleihetilgung wird durch die<br />

vollständige Verpfändung der Kommanditanteile<br />

der Objektgesellschaften (Biogasanlagen)<br />

abgesichert.<br />

Fazit:<br />

Das Emissionsvolumen der Anleihe ist sowohl<br />

im Vergleich zur Bilanzsumme als auch<br />

zum Umsatz recht groß. Zudem hat der defizitäre<br />

Biodiesel-Bereich in der Vergangenheit<br />

Spuren in der G+V hinterlassen. Von<br />

diesem Bereich hat sich die Gesellschaft getrennt,<br />

so dass hier keine weiteren negativen<br />

Ergebnisbeiträge zu erwarten sind. Durch die<br />

Besicherung der Anleihe u.a. durch die staatliche<br />

Einspeisevergütung wird die Anleihe für<br />

den Investor interessant. Die Sicherheiten<br />

halten wir für belastbar, das Risiko für den<br />

Investor ist damit überschaubar. Mit einem<br />

Kupon von 7,5% kann auch die Gesellschaft<br />

gut leben. Der Eigenbetrieb von Biogasanlagen<br />

dürfte sich auch für bkm biostrom nachhaltig<br />

positiv im Zahlenwerk niederschlagen.<br />

Positiv stimmt uns zudem, dass bkn biostrom<br />

im Gegensatz zu fast allen bisherigen Anleiheemittenten<br />

aus dem Mittelstand auf ein<br />

vorzeitiges Kündigungsrecht verzichtet.<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

Beispiel Sicherungskonzept<br />

Umsatz aus Einspeisevergütung 9.246.192,09 Euro<br />

Betriebskosten d. Anlagen -5.047.488,72 Euro<br />

EBITDA 4.198.703,37 Euro<br />

Bankkredite (Tilgung und Zinsen) -1.365.731,38 Euro<br />

Freie Liquidität 2.832.971,99 Euro<br />

Anleihezinsen -1.875.000,00 Euro<br />

Überschuss 957.971,99 Euro<br />

Das Beispiel zeigt eine Berechnung für das Jahr 2012, Annahme:<br />

neun Anlagen werden errichtet, zwei der neun Anlagen<br />

erreichen ihren maximalen Wirkungsgrad erst 2013.<br />

Eckdaten der bkn biostrom-Anleihe<br />

WKN/ISIN: A1KQ8V / DE000A1KQ8V1<br />

Laufzeit: 05.<strong>06</strong>.2016<br />

Zinstermin: <strong>06</strong>.<strong>06</strong>. ganzjährig<br />

Kupon: 7,50%<br />

Kurs (Ende Mai): 100% (bei Redaktionsschluss<br />

noch in der Platzierung)<br />

Rendite (YTM): 7,5%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: BBB (durch Creditreform Rating)<br />

Emissionsvol.: bis zu 25 Mio. Euro<br />

Internet: www.bkn-biostrom.de<br />

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26<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

Text: Robert Cleve<br />

Die Centrosolar Group AG, München, bietet<br />

über ihre Konzerngesellschaften Photovoltaik-Anlagen<br />

insbesondere für Dächer sowie<br />

Komponenten für den Photovoltaik-<br />

Markt an. Die Produktpalette umfasst Photovoltaik-Komplettsysteme,<br />

Module, Wechselrichter,<br />

Befestigungssysteme und Solarglas.<br />

Der Vertrieb erfolgt i.d.R. über geschulte<br />

Vertriebspartner und Handwerksbetriebe.<br />

Im Gegensatz zu anderen Solarunternehmen<br />

hat Centrosolar eine eigene Solarglasfabrik<br />

in Fürth, die auch andere Unternehmen<br />

aus der Branche beliefert. Der Bereich<br />

Befestigungssyteme und Solarglas ist in der<br />

Sparte „Key Components“ zusammengefasst.<br />

In dieser Sparte erzielte Centrosolar im ersten<br />

Quartal 2011 einen Umsatz von 20,6<br />

Mio. Euro (Q1 2010: 31,7 Mio. Euro). Ein<br />

Großteil davon dürfte auf die Herstellung<br />

von Solarglas entfallen. Denn die Nachfrage<br />

nach antireflexbeschichtetem Solarglas war<br />

Centrosolar – Sonnenstromfabrik<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

Centrosolar<br />

Solarglasfertigung als Alleinstellungsmerkmal<br />

nach Unternehmensangaben ungebrochen<br />

hoch, doch die Umsätze bei integrierten Befestigungssystemen<br />

(Renusol, Frankreich)<br />

sind durch die veränderten regulatorischen<br />

Rahmenbedingungen weitgehend weggebrochen.<br />

1. Quartal mit roten Zahlen<br />

Centrosolar erzielte im ersten Quartal des<br />

laufenden Geschäftsjahres mit über 1.100<br />

Mitarbeitern einen Umsatz von 71,1 Mio.<br />

Euro (Q1 2010: 85,0 Mio. Euro). Dabei<br />

rutschte die Gesellschaft in die Verlustzone.<br />

Das Nachsteuer-Ergebnis betrug -0,75 Mio.<br />

Euro, nach einem Plus von 4,4 Mio. Euro<br />

in den ersten drei Monaten des Vorjahres.<br />

Für das Gesamtjahr 2011 erwartet die Gesellschaft<br />

einen Umsatz von 420 bis 450<br />

Mio. Euro (Vorjahr: 403,4 Mio. Euro) und<br />

eine EBIT-Marge von 4 bis 6% (Vorjahr:<br />

6,6%).<br />

Anleihebedingungen<br />

Wie bei zahlreichen Emissionen in Bondm<br />

liest sich auch der Wertpapierprospekt der<br />

Centrosolar-Anleihe recht ungewöhnlich.<br />

So sind keinerlei Covenants v<strong>org</strong>esehen,<br />

aber weitreichende Kündigungsrechte für<br />

den Emittenten.<br />

Fazit:<br />

Centrosolar ist bereits international aufgestellt<br />

und mit einer Eigenkapitalquote von<br />

40,7% vergleichsweise solide. Wir glauben<br />

dass die Gesellschaft, im Gegensatz zu einigen<br />

anderen Unternehmen aus dem Bereich<br />

Erneuerbare Energien, überleben wird. Zudem<br />

sind die Aktien der Gesellschaft im Regulierten<br />

Markt (Prime Standard) der Deutschen<br />

Börse notiert, die Gesellschaft muss<br />

damit weitaus höhere Transparenzstandards<br />

erfüllen als viele andere Bond-Emittenten<br />

aus dem Bereich Erneuerbare Energien.<br />

Dennoch stimmt uns die Geschäftsentwicklung<br />

im ersten Quartal des laufenden<br />

Jahres kritisch.<br />

Eckdaten der Centrosolar-Anleihe<br />

WKN/ISIN: A1E85T / DE000A1E85T1<br />

Laufzeit: 15. Februar 2016<br />

Kupon: 7,00%<br />

Kurs (Ende Mai): 101,85%<br />

Rendite (YTM): 6,5%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: BBB (durch Creditreform Rating)<br />

Volumen: 50 Mio. Euro<br />

Listing: Bondm, Börse Stuttgart<br />

Internet: www.centrosolar-group.com


28<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

Text: Christian Schiffmacher<br />

Mit der FFK Environment GmbH, Peitz<br />

(Brandenburg), hat der erste Hersteller von<br />

klimafreundlichen Ersatzbrennstoffen (EBS)<br />

aus Abfällen den Sprung an den Kapitalmarkt<br />

gewagt. Das Kapital aus der Anleiheemission<br />

soll dabei in erster Linie für<br />

Übernahmen verwendet werden.<br />

FFK Environment<br />

Die Gesellschaft produziert klimafreundliche<br />

Ersatzbrennstoffe aus Abfällen (Hausmüll<br />

und Baustellenabfällen). Diese ersetzen<br />

fossile Brennstoffe wie Braun- oder Steinkohle<br />

bei der Energieerzeugung in Kraftwerken<br />

und in der Zementindustrie. In den<br />

Geschäftsbereichen Logistik & Ents<strong>org</strong>ung,<br />

Rohstoffproduktion und Rohstoffhandel<br />

bietet das Unternehmen Leistungen rund<br />

um die Abfallents<strong>org</strong>ung und die Rückführung<br />

von Sekundärrohstoffen in den Wertstoffkreislauf.<br />

Die FFK Environment betreibt<br />

die größte Anlage zur Herstellung von<br />

Ersatzbrennstoffen in Brandenburg mit einer<br />

jährlichen Verarbeitungskapazität von<br />

rund 280.000 Tonnen. Damit können etwa<br />

350.000 Tonnen klimaschädliche Braunkohle<br />

ersetzt werden. Zu den Kunden der<br />

Gesellschaft zählen große Energievers<strong>org</strong>er<br />

wie Vattenfall oder E.ON sowie führende<br />

europäische Zementhersteller wie HeidelbergCement,<br />

Cemex oder Dyckerhoff.<br />

Geschäftsentwicklung<br />

Die FFK Environment GmbH hat das Geschäftsjahr<br />

2010 mit einer Gesamtleistung<br />

von 26,5 Mio. Euro (+ 11 %) und einem<br />

Rekordergebnis (EBIT) von 3,3 Mio. Euro<br />

(+ 107%) abgeschlossen. Der Jahresüberschuss<br />

stieg von 0,9 Mio. Euro auf 1,9 Mio.<br />

Euro (+116%). Bei einer Bilanzsumme von<br />

20,5 Mio. Euro betrug die Eigenkapitalquote<br />

zum 30.12.2010 rund 26,4%.<br />

Verwendung des Emissionserlöses<br />

Mit den Mitteln aus der Anleiheemission<br />

möchte die FFK Environment GmbH im<br />

Wesentlichen sowohl das <strong>org</strong>anische als<br />

auch das an<strong>org</strong>anische Wachstum finanzieren.<br />

Neben neuen Werken in Berlin und Ei-<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

FFK Environment<br />

Kräftiges Wachstum geplant<br />

senhüttenstadt werden auch Übernahmen<br />

regionaler Ents<strong>org</strong>ungsunternehmen sondiert,<br />

um die Vers<strong>org</strong>ung der Inputseite mit<br />

Haushalts- und Gewerbeabfällen auszubauen.<br />

Mit zwei Akquisitionszielen ist man<br />

bereits in konkreten Verhandlungen.<br />

Am 19.04.2011 wurde zudem ein Vertrag<br />

über den Erwerb sämtlicher Anteile an der<br />

ESR Umweltservice & Flächenrecycling<br />

GmbH geschlossen. Die Kaufpreiszahlung<br />

in Höhe von 1,8 Mio. Euro ist am<br />

15.07.2011 fällig. Am 22.12.2013 werden<br />

6 Mio. Euro fällig, die FFK aus dem Standard-Mezzanine-Programm<br />

H.E.A.T. erhalten<br />

hat.<br />

Fazit:<br />

FFK Environment ist in einem zukunftsträchtigen<br />

Markt tätig. Das Geschäftsmodell<br />

passt in die heutige Zeit. Ab 2013 müssen<br />

die Kraftwerkskunden von FFK ihre<br />

CO 2 -Zertifikate in vollem Umfang ersteigern.<br />

Damit dürfte das Geschäft mittelfristig<br />

deutlich an Fahrt gewinnen. Das Emissionsvolumen<br />

ist im Vergleich zur bisherigen<br />

Bilanzsumme extrem hoch. Eigentlich<br />

sollte das Unternehmen eine Kapitalerhöhung<br />

(ggf. verbunden mit einem Börsengang)<br />

durchführen. Die Mittel fließen jedoch<br />

zu einem großen Teil in Akquisitionen.<br />

Mit zwei Müllsammelunternehmen,<br />

die beide profitabel sind, befindet sich die<br />

Gesellschaft in konkreten Verhandlungen.<br />

Damit dürfte es der Gesellschaft gelingen,<br />

die Wertschöpfungskette auszuweiten. Zudem<br />

hat Geschäftsführer Frank Kochan bereits<br />

gegenüber mehreren Investoren betont,<br />

in den kommenden Jahren einen Börsengang<br />

durchführen zu wollen. Dieser sollte<br />

aus unserer Sicht innerhalb der kommenden<br />

zwölf Monate erfolgen. Damit sollte<br />

auch eine Verbesserung des Ratings einhergehen.<br />

Insgesamt schätzen wir die FFK-Anleihe<br />

als chancenreiches Investment ein.<br />

Eckdaten der FFK Environment-<br />

Anleihe<br />

WKN/ISIN: A1KQ4Z / DE000A1KQ4Z1<br />

Laufzeit: 01.<strong>06</strong>.2016<br />

Zinstermin: vierteljährlich (01.03., 01.<strong>06</strong>.,<br />

01.09., 01.12.)<br />

Kupon: 7,25%<br />

Kurs (Ende Mai): 100% (bei Redaktionsschluss<br />

noch in der Platzierung)<br />

Rendite (YTM): 7,45%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: BB+ (durch Creditreform Rating)<br />

Emissionsvol: bis zu 25 Mio. Euro<br />

Internet: www.ffk.de


30<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

Text: Christian Schiffmacher<br />

Die German Pellets GmbH mit Sitz in Wismar<br />

ist Europas größter Hersteller von<br />

Holzpellets. Dabei handelt es sich um einen<br />

kompakten, homogenen Brennstoff mit definierten<br />

Eigenschaften. Holzpellets sind<br />

CO 2 -neutral, hochverdichtet und haben damit<br />

einen deutlich höheren Energiegehalt<br />

als Holz bzw. Holzbriketts. Zudem können<br />

Pellets kostengünstig transportiert werden.<br />

Pellets sind frei von Subventionen. Bei gleichem<br />

Brennwert sind sie um 49% günstiger<br />

als Heizöl (Stand: Ende Mai).<br />

German Pellets wurde 2005 gegründet und<br />

hat 350 Mitarbeiter. Die Gesellschaft verfügt<br />

derzeit über neun Produktionsstandorte in<br />

Deutschland mit einer Kapazität von 1,2<br />

Mio. Tonnen p.a. Die größten deutschen<br />

Mitbewerber sind deutlich kleiner: Heggenstaller<br />

und Binderholz haben eine Kapazität<br />

von 180.000 bzw. 120.000 Tonnen p.a. Die<br />

finnische Vapo Oy und die kanadische Pinnacle<br />

Pellet haben eine Produktionskapazität<br />

von jeweils 500.000 Tonnen p.a.<br />

Neben der Herstellung von Pellets ist die<br />

Gesellschaft auch in der Stromproduktion<br />

aus Biomasse tätig, handelt mit Holzpellets<br />

und CO 2 -Zertifikaten und produziert holzbasiertes<br />

Tiereinstreu.<br />

Starkes Marktwachstum<br />

Während in Deutschland bislang nur<br />

140.000 Pelletheizungen existieren, gibt es<br />

beispielsweise in Italien bereits 1,2 Mio. Pelletöfen.<br />

Der Markt wächst sehr stark, so<br />

werden in Italien jährlich 180.000 Pelletöfen<br />

verkauft. Marktprognosen zufolge soll<br />

die Zahl von Pelletheizungen von derzeit<br />

140.000 hierzulande auf 1 Mio. bis zum<br />

Jahr 2020 steigen. Davon profitiert insbesondere<br />

German Pellets als klarer Marktführer<br />

in Europa.<br />

German Pellets konnte in den ersten neun<br />

Monaten des Jahres 2010 den Umsatz von<br />

81,4 auf 110,1 Mio. Euro steigern. Der Jahresüberschuss<br />

stieg dabei von 2,2 auf 2,8<br />

Mio. Euro.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

German Pellets<br />

Europas Marktführer profitiert von starkem Wachstum<br />

Kraftwerksmarkt<br />

Aufgrund der Vorteile von Holzpellets werden<br />

inzwischen auch Kraftwerke mit Pellets<br />

betrieben. Im vergangenen Jahr hatte der<br />

Markt in Europa ein Volumen von etwa 4,5<br />

Mio. Tonnen. Bis 2020 wird ein Potenzial<br />

von 15 bis 25 Mio. Tonnen erwartet. Zahlreiche<br />

Kohlekraftwerke haben zudem bereits<br />

die Umstellung von Kohle auf Pellets angekündigt,<br />

wie z.B. das RWE-Kraftwerk in<br />

Tilbury (UK), das Dong-Kraftwerk in Studstrup<br />

(Dänemark) und das Electrabel-Kraftwerk<br />

in Gent (Belgien). Allein der Kraftwerksbetreiber<br />

Electrabel erwartet ab 2014<br />

einen Verbrauch von 4 Mio. Tonnen jährlich.<br />

Wachstumsmarkt Tiereinstreu<br />

Ein besonderes Potenzial sieht German Pellets<br />

im Markt für Tiereinstreu auf Holzbasis,<br />

das die Gesellschaft seit 2008 für Großund<br />

Kleintiere produziert. Der Produktionsprozess<br />

ist vergleichbar mit dem von<br />

Holzpellets. German Pellets hat die Entwicklung<br />

einer neuen Klumpstreu für Katzen<br />

abgeschlossen und wird dieses ab Juli<br />

produzieren. Die Auslieferung erfolgt ab<br />

August 2011. Das Produkt basiert zu 100%<br />

auf Holz und ist damit vollständig biologisch<br />

abbaubar. In den vergangenen Jahren<br />

vergrößerte sich der Marktanteil von holzbasierter<br />

Klumpstreu kontinuierlich. Vertrieben<br />

wird das Produkt über einen der<br />

führenden deutschen Großhändler für<br />

Kleintierbedarf.<br />

Expansion in die USA<br />

Die Gesellschaft geht davon aus, dass bis<br />

Ende des Jahres mit dem Bau des angekündigten<br />

Pelletwerkes in den USA begonnen<br />

werde. Die Verhandlungen mit den Partnerunternehmen<br />

gestalten sich nach Unternehmensangaben<br />

sehr konstruktiv. Ein entsprechendes<br />

Joint Venture stehe kurz vor<br />

dem Abschluss.<br />

Fazit:<br />

German Pellets hat eine klar führende Position<br />

in einem Markt, der deutlich wächst.<br />

Dem Vernehmen nach wird die Gesellschaft<br />

in den kommenden Wochen einen bedeutenden<br />

Zukauf tätigen. Zudem sind die Anleihebedingungen,<br />

im Gegensatz zu vielen<br />

anderen Mittelstandsanleihen, recht anlegerfreundlich.<br />

Lediglich die Eigenkapitalquote<br />

von 17% (Stand: 30.09.2010) könnte<br />

etwas höher sein. Insgesamt zählt die German<br />

Pellets-Anleihe zu den interessantesten<br />

Green Bonds.<br />

Eckdaten der German Pellets-<br />

Anleihe<br />

WKN/ISIN: A1H3J6/ DE000A1H3J67<br />

Laufzeit: 31.03.2016<br />

Zinstermin: 30.03. ganzjährig<br />

Kupon: 7,25%<br />

Kurs (Ende Mai): 99,40%<br />

Rendite (YTM): 7,4%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: BBB (durch Creditreform Rating)<br />

Emissionsvol: 80 Mio. Euro<br />

Internet: www.german-pellets.de


Text: Christian Schiffmacher<br />

HELMA Eigenheimbau<br />

Baudienstleister mit innovativen, ganzheitlichen Energiekonzepten<br />

Die im Entry Standard notierte HELMA<br />

Eigenheim AG emittiert eine Unternehmensanleihe<br />

im Volumen von 10 Mio.<br />

Euro, die bei einer Laufzeit von 5 Jahren einen<br />

Kupon von 6,50% bietet. Die Gesellschaft<br />

zeichnet sich vor allem durch innovative,<br />

ganzheitliche Energiekonzepte aus.<br />

Unternehmen<br />

Die HELMA Eigenheim AG, mit Sitz in<br />

Lehrte bei Hannover, konzipiert, plant und<br />

vertreibt Ein- und Zweifamilienhäuser sowie<br />

Doppelhaushälften. Ein besonderer<br />

Schwerpunkt liegt bei Energiesparhäusern.<br />

Die Eigenheime werden in Massivbauweise<br />

von Subunternehmen nach den V<strong>org</strong>aben<br />

und unter Bauleitung von HELMA bundesweit<br />

errichtet.<br />

Einen Wachstumstreiber sieht die Gesellschaft<br />

im Bauträgergeschäft, die Tochtergesellschaft<br />

HELMA Wohnungsbau GmbH<br />

hat derzeit ihren Schwerpunkt im Raum<br />

Berlin. Darüber hinaus ist bundesweit der<br />

Erwerb von Grundstücken in wachstumsstarken<br />

Ballungszentren v<strong>org</strong>esehen. Aktuell<br />

hat HELMA Zugriff auf weit über 200<br />

Bauplätze. Allein hieraus resultieren Umsatzpotenziale<br />

von ca. 60 Mio. Euro, die in<br />

den Jahren 2011 bis 2013 realisiert werden<br />

sollen. Ein weiteres Wachstumssegment hat<br />

HELMA mit Ferienimmobilien identifiziert.<br />

Erste Projekte mit einem Volumen von<br />

mindestens 10 Mio. Euro sollen im kommenden<br />

Jahr auf Rügen realisiert werden.<br />

Erwartet wird dabei eine überdurchschnittliche<br />

EIBT-Marge von über 10%.<br />

Nachhaltige Energiekonzepte<br />

HELMA setzt besonders auf nachhaltige<br />

Energiekonzepte. Im Jahr 2000 hat die Gesellschaft<br />

das 3-Liter-Haus realisiert, 2002<br />

folgten Wärmepumpen in KfW 60- und<br />

KfW 40-Häusern, 20<strong>06</strong> Passivhäuser, 2007<br />

das Sonnenhaus, 2009 das ecoSolar-Haus<br />

und im Mai 2011 „das EnergieAutarke-<br />

Haus“. Das EnergieAutarkeHaus produziert<br />

und speichert Solarstrom für den gesamten<br />

Energiebedarf eines bewohnten Hauses und<br />

Das EnergieAutarkeHaus<br />

kann zusätzlich noch den Strom für Elektromobilität<br />

oder elektrische Gartengeräte<br />

bereitstellen. Es benötigt somit keine Verbindung<br />

zum öffentlichen Stromnetz mehr.<br />

Im vergangenen Jahr wurden 84% der von<br />

HELMA verkauften Häuser mit einer Solaranlage<br />

ausgestattet.<br />

Geschäftsentwicklung<br />

HELMA konnte das Geschäftsjahr 2010 mit<br />

Rekordwerten abschließen. Der Umsatz stieg<br />

um 19,4% auf 74,5 Mio. Euro, das EBIT<br />

stieg deutlich überproportional um 147%<br />

auf 2,7 Mio. Euro. Die EBIT-Marge konnte<br />

von 1,8% auf 3,7% verdoppelt werden.<br />

2010 erzielte HELMA mit Baudienstleistungen,<br />

d.h. mit dem Errichten von Gebäuden<br />

auf fremden Grundstücken, einen<br />

Umsatzanteil von rund 79% und mit dem<br />

neuen Bauträgergeschäft (dem Errichten<br />

von Gebäuden auf eigenen Grundstücken)<br />

einen Umsatzanteil von rund 21%. Damit<br />

konnte der Umsatzanteil des margenstärkeren<br />

Bauträgergeschäfts innerhalb eines Jahres<br />

verdoppelt werden.<br />

Zudem ist der Auftragsbestand von 70,1<br />

Mio. Euro auf 87,7 Mio. Euro gestiegen. Die<br />

Gesellschaft hat für 2011 und 2012 Umsätze<br />

von ca. 100 Mio. Euro bzw. 125 Mio. Euro<br />

prognostiziert. Erwartet wird dabei ein Anstieg<br />

des EBIT auf 5,0 bis 5,5 Mio. Euro<br />

(2011) und 7,5 bis 8,0 Mio. Euro (2012).<br />

Zum 31.12.2010 hatte HELMA bei einer<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

Bilanzsumme von 43,0 Mio. Euro eine Eigenkapitalquote<br />

von 28,4%.<br />

Die Anleihe<br />

HELMA emittiert eine Unternehmensanleihe<br />

im Volumen von 10 Mio. Euro, die<br />

fast vollständig platziert ist. Der Börsenhandel<br />

erfolgt nach der vollständigen Platzierung,<br />

die Angebotsfrist endet spätestens<br />

am 30. Juni 2011. Mit einer Handelsaufnahme<br />

ist daher für Ende Juni/Anfang Juli<br />

2011 zu rechnen.<br />

Fazit:<br />

HELMA hat seit 20<strong>06</strong> bundesweit expandiert<br />

und die Zahl der Musterhäuser von 15<br />

auf 37 erhöht. Ein Großteil der Investitionen<br />

erfolgte im Jahr 2008. Die Vertriebsaktivitäten<br />

wurden dabei insbesondere in Bayern<br />

und Baden-Württemberg verstärkt, der<br />

Durchschnittsverkaufspreis der Häuser ist<br />

dort deutlich höher als in anderen Regionen.<br />

Der hohe Auftragsbestand spricht dafür,<br />

dass die Prognosen des Unternehmens<br />

erreicht werden. Das Risiko für den Anleiheinvestor<br />

ist daher überschaubar, die<br />

Rendite von 6,5% attraktiv.<br />

Eckdaten der Helma-Anleihe:<br />

WKN/ISIN: A1E8QQ / DE000A1E8QQ4<br />

Laufzeit: 30.11.2015<br />

Zinstermin: 01.12. ganzjährig<br />

Kupon: 6,50%<br />

Kurs (Ende Mai): 100%<br />

Rendite (YTM): 6,5%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: BBB (durch Creditreform Rating)<br />

Emissionsvol: 10 Mio. Euro<br />

Internet: www.helma.de<br />

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32<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

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KTG Agrar<br />

Die zweite Anleihe dürfte ebenso positiv performen wie die erste<br />

Text: Robert Cleve<br />

Nach der erfolgreichen Anleiheemission<br />

im August/September letzten Jahres<br />

emittiert die KTG Agrar AG in Kürze eine<br />

zweite Unternehmensanleihe – diesmal mit<br />

einer Laufzeit von 6 Jahren und einem Kupon<br />

von 7,125%. Die Transaktion wird wieder<br />

von der Youmex AG begleitet. Vieles<br />

spricht dafür, dass sich der Erfolg der ersten<br />

Anleiheemission wiederholt.<br />

Unternehmen<br />

Die KTG Agrar AG gehört mit Anbauflächen<br />

von mehr als 30.000 Hektar zu den<br />

führenden Produzenten von Agrarrohstoffen<br />

in Europa. Die Kernkompetenz des Hamburger<br />

Unternehmens ist der ökologische<br />

und konventionelle Anbau von Marktfrüchten<br />

wie Getreide, Mais und Raps. Bei ökologischen<br />

Marktfrüchten ist KTG Agrar, gemessen<br />

an der Anbaufläche, Marktführer in<br />

Europa. Die Anbauflächen befinden sich<br />

hauptsächlich in Deutschland, seit 2005 zusätzlich<br />

auch im EU-Vollmitgliedstaat Litauen.<br />

Das dritte Standbein der Gesellschaft<br />

ist die Erzeugung von Bioenergie. Derzeit betreibt<br />

KTG Agrar Biogasanlagen mit einer<br />

elektrischen Anschlussleistung von insgesamt<br />

rund 16 Megawatt. Das Unternehmen ist seit<br />

November 2007 an der Frankfurter Wertpapierbörse<br />

notiert und beschäftigt derzeit<br />

mehr als 200 Mitarbeiter.<br />

Eine Tochtergesellschaft der KTG Agrar AG<br />

hat Anfang des Jahres das operative Geschäft<br />

der Frenzel Tiefkühlkost übernommen. Frenzel<br />

wurde 1981 gegründet und gilt als drittgrößter<br />

Anbieter von Tiefkühlgemüse in<br />

Deutschland. Neben Gemüse werden unter<br />

anderem auch Kartoffelspezialitäten und<br />

Convenience Food angeboten. Damit stärkt<br />

KTG Agrar den Diversifizierungsgrad und<br />

ist stärker im verbrauchernahen Bereich vertreten.<br />

Die Eigenkapitalquote betrug zum<br />

31.12.2010 rund 33,6%.<br />

Geschäftsentwicklung/Strategie<br />

Im vergangenen Jahr legte die Gesamtleistung<br />

von 59,7 Mio. Euro um 18,5% auf 70,8 Mio.<br />

Euro zu. Den operativen Gewinn (EBIT) hat<br />

KTG überproportional von 9,2 Mio. Euro<br />

auf 13,4 Mio. Euro gesteigert – ein Plus von<br />

46,1%. Parallel dazu hat KTG Agrar den Flächenbestand<br />

im vergangenen Jahr deutlich<br />

um 5.500 Hektar auf rund 32.500 Hektar<br />

gesteigert und ihre Biogasproduktionskapazität<br />

von 11 auf 16 Megawatt ausgebaut. Zudem<br />

wurde in den vergangenen Monaten das<br />

hohe Preisniveau für Agrarrohstoffe genutzt<br />

und etwa 60% der Ernte 2011 bereits verkauft.<br />

Das Flächenwachstum wird KTG<br />

Agrar weiter vorantreiben und die Eigentumsquote<br />

weiter erhöhen.<br />

Im Biogasbereich sind zum Jahreswechsel<br />

neue Anlagen ans Netz gegangen, so dass<br />

KTG Agrar zu Beginn des Jahres 2011 über<br />

eine Produktionskapazität von insgesamt<br />

rund 16 Megawatt verfügt. Die Kapazität soll<br />

im laufenden Jahr kräftig erhöht werden.<br />

„Unser Ziel ist es, zum Jahreswechsel 25 bis<br />

30 Megawatt am Netz zu haben“, sagt Dr.<br />

�omas R.G. Berger, im Vorstand von KTG<br />

Agrar verantwortlich für den Biogasbereich.<br />

Für 2011 plant KTG Agrar, bei Gesamtleistung<br />

und EBIT weiter zuzulegen. Der Aus-<br />

Eckdaten der KTG Agrar-Anleihen<br />

Emission September 2010 Juni 2011<br />

WKN/ISIN: A1ELQU / DE000A1ELQU9 A1H3VN / DE000A1H3VN9<br />

Laufzeit: 15.09.2015 05.<strong>06</strong>.2017<br />

Zinstermin: 15.09. ganzjährig <strong>06</strong>.<strong>06</strong>. ganzjährig<br />

Kupon: 6,75% 7,125%<br />

Kurs (Ende Mai): 104,40% Emission zu 100%<br />

Rendite (YTM): 5,6% 7,125%<br />

Stückelung: 1.000 Euro 1.000 Euro<br />

Rating: BBB (durch Creditreform) BBB (durch Creditreform)<br />

Emissionsvolumen: 50 Mio. Euro 50 Mio. Euro<br />

Inst. Sales: Youmex Youmex<br />

Segment Bondm Entry Standard für Unternehmensanleihen<br />

Internet: www.ktg-agrar.de www.ktg-agrar.de<br />

bau des margenstarken Biogas-Bereichs und<br />

das hohe Preisniveau bei Agrarrohstoffen sollten<br />

sich positiv auf das Konzernergebnis auswirken.<br />

Kayenburg Research erwartet für das<br />

laufende Jahr einen Anstieg der Gesamtleistung<br />

von 70,8 auf 99,1 Mio. Euro. Dabei soll<br />

das EBIT von 13,4 Mio. auf 16,6 Mio. Euro<br />

steigen.<br />

Fazit:<br />

Die erste Anleihe der KTG Agrar AG (Laufzeit<br />

5 Jahre, Kupon 6,750%) notierte kurz<br />

vor der Bekanntgabe der zweiten Emission<br />

bei über 1<strong>06</strong>% und gehörte damit zu den erfolgreichsten<br />

Mittelstandsanleihen überhaupt.<br />

Trotz der erfolgreichen Performance<br />

der ersten Anleihe wird die zweite Emission<br />

attraktiv gepreist. Bei einer Laufzeit von 6<br />

Jahren soll der Kupon 7,125% betragen. Damit<br />

ist auch eine erfolgreiche Performance<br />

der zweiten Anleihe wahrscheinlich.


Text: Robert Steininger<br />

Die in Hamburg ansässige Nordex SE<br />

entwickelt und produziert Windenergieanlagen<br />

unterschiedlichster Leistungsklassen.<br />

Neben kompletten Windkraftwerken<br />

verfügt Nordex in der Entwicklung großer<br />

Rotorblätter sowie der Elektronik und<br />

Leittechnik für solche Anlagen über branchenanerkanntes<br />

Spezial-Know-how. Durch<br />

die Japan-Katastrophe erfuhr die Aktie des<br />

Unternehmens kurzzeitig einen enormen<br />

Schub. Dieser ebbte jedoch abrupt ab, nachdem<br />

das Unternehmen Ende März 2011<br />

eine Kapitalerhöhung bekanntgab.<br />

Reichlich Kapital aufgenommen<br />

Seit 12. April 2011 ist Nordex zudem als<br />

Anleiheemittent am Markt präsent (WKN:<br />

A1H3DX), mit bislang gutem Erfolg. Das<br />

Emissionsvolumen lag bei 150 Mio. Euro,<br />

die Laufzeit endet am 12. April 2016. Der<br />

Kupon beträgt 6,375%, die aktuelle Rendite<br />

rund 5,5%. Nach dem Verfliegen der<br />

Anfangseuphorie dürfte aber der Blick wieder<br />

vermehrt auf die Fundamentaldaten des<br />

Unternehmens fallen. Und hier hat die<br />

Maßnahme, neben der Anleihe auch noch<br />

knapp 6,7 Mio. neue Aktien auszugeben,<br />

um 56 Mio. Euro einzusammeln, für Verstimmung<br />

ges<strong>org</strong>t. Mit den frischen Mit-<br />

Nordex<br />

Kurskorrektur abwarten<br />

teln sollen vor allem Ausgaben im Bereich<br />

Forschung und Entwicklung finanziert werden.<br />

Dies s<strong>org</strong>te für Abgabedruck in der Aktie,<br />

obwohl bekannt geworden ist, dass die<br />

langfristig agierenden Ankeraktionäre Ventus<br />

Venture Fund (hinter diesem Vehikel<br />

verbirgt sich die BMW-Großaktionärin Susanne<br />

Klatten) und Momentum bei der Kapitalerhöhung<br />

mitgezogen haben. Jedenfalls<br />

ist Nordex nun ausreichend gut kapitalisiert,<br />

um den Herausforderungen am Markt mit<br />

Verve begegnen zu können. Denn zuletzt<br />

kam die Gesellschaft etwas vom Wachstumskurs<br />

ab.<br />

Durchwachsenes Zahlenmaterial<br />

Im Jahr 2010 jedenfalls musste Nordex einen<br />

Umsatzrückgang von knapp 20% verkraften,<br />

die Erlöse lagen damit bei nur mehr<br />

972 Mio. Euro – und dies nur dank eines<br />

starken Schlussquartals. Auf operativer Basis<br />

konnte Nordex 40,1 Mio. Euro verdienen,<br />

weil die Kosten entsprechend gesenkt<br />

wurden. Die EBIT-Marge lag bei 4%, nach<br />

3,5% im Jahr 2009. Die Liquiditätssituation<br />

des Unternehmens kann trotz zuletzt<br />

höherer Investitionen (72 Mio. Euro im<br />

Jahr 2010 nach 51,1 Mio. Euro im Jahr<br />

2009) auch aufgrund der jüngsten Maß-<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

nahmen als solide dargestellt werden, wenngleich<br />

die Eigenkapitalquote im Berichtszeitraum<br />

auf 38% zurückging (nach 41%<br />

im Jahr davor). An liquiden Mitteln verfügte<br />

Nordex zum Stichtag (31.12.2010)<br />

über 141,1 Mio. Euro.<br />

Schub in der Ertragskraft ab 2012?<br />

Das im Jahr 2010 angelaufene Kostensenkungsprogramm<br />

sowie die sich stabilisierenden<br />

Preise für Windturbinen könnten<br />

dafür s<strong>org</strong>en, dass Nordex 2011 und 2012<br />

das Umsatz- und Profitabilitätsniveau zumindest<br />

halten kann. Der starke Auftragseingang<br />

in Höhe von 836 Mio. Euro deutet<br />

darauf hin, dass Nordex im laufenden<br />

Jahr möglicherweise mehr schaffen kann als<br />

die vom Unternehmen selbst in Aussicht gestellte<br />

Stagnation beim Umsatz.<br />

Fazit:<br />

Nordex ist solide finanziert. Das Effizienzprogramm<br />

sollte nach Unternehmensangaben<br />

seine volle Wirkung ab 2012 entfalten.<br />

Die Anleihe konnte seit der Emission deutliche<br />

Kursgewinne verzeichnen. Vor einem<br />

Einstieg sollte daher eine Korrektur abgewartet<br />

werden.<br />

Eckdaten der Nordex-Anleihe<br />

WKN/ISIN: A1H3DX / XS<strong>06</strong>01426538<br />

Laufzeit: 12.04.2016<br />

Zinstermin: 12.04. ganzjährig<br />

Kupon: 6,375%<br />

Kurs (Ende Mai): 103,50%<br />

Rendite (YTM): 5,5%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: kein Rating<br />

Emissionsvolumen: 50 Mio. Euro<br />

Internet: www.nordex-online.com<br />

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34<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

Text: Robert Cleve<br />

Die Anleihe der Payom Solar AG notiert<br />

seit April in Bondm, dem Mittelstandssegment<br />

der Börse Stuttgart. Für ein<br />

Investment sprechen insbesondere die internationale<br />

Aufstellung und eine solide Bilanzstruktur<br />

(aktuell ohne Bankverbindlichkeiten).<br />

Unternehmen<br />

Die Payom Solar AG ist ein herstellerunabhängiger<br />

Systemanbieter von Solaranlagen.<br />

Das Unternehmen plant, erstellt und vertreibt<br />

europaweit und in den USA Photovoltaikanlagen<br />

sowohl für Freiflächen als<br />

auch im In- und Aufdachsegment von der<br />

Hausanlage bis zur industriellen Großanlage<br />

und übergibt diese schlüsselfertig an institutionelle<br />

sowie private Investoren und<br />

Betreiber. Payom hat die Kölner Solare AG<br />

und die Amsolar Holdings LLC, einen der<br />

führenden US-Entwickler von Solaranlagen,<br />

übernommen. Die Transaktionen erfolgten<br />

durch Kapitalerhöhungen. Dadurch ist<br />

Payom Solar insbesondere in den USA gut<br />

positioniert. Der US-Markt gilt als einer der<br />

attraktivsten und wachstumsstärksten Photovoltaik-Märkte.<br />

Die Tochtergesellschaft<br />

Amsolar ist der erste Partner für Solarlösungen<br />

von US-Bildungseinrichtungen, wie<br />

z.B. der Universität San Diego. Die Gesell-<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

Payom Solar<br />

Profiteur des erwarteten Solarbooms in den USA<br />

schaft betreibt zudem die erste Solaranlage<br />

eines Mc Donald’s Restaurants in den USA<br />

– eine Kooperation, die ein beachtliches Potenzial<br />

bieten könnte.<br />

Mit dem Emissionserlös sollen der Wachstumskurs<br />

und die Ausweitung der Geschäftstätigkeit<br />

beschleunigt werden. Einen<br />

Großteil des Emissionserlöses will die<br />

Payom für die Errichtung von Photovoltaikkraftwerken<br />

einsetzen, um diese selbst<br />

zu betreiben. Ein weiterer Teil soll zur Finanzierung<br />

des weiteren Wachstums in den<br />

internationalen Solar-Boom-Märkten verwendet<br />

werden. Im laufenden Jahr sollen<br />

bereits 45% des Umsatzes im Ausland erzielt<br />

werden.<br />

Geschäftsentwicklung<br />

Sphene Capital rechnet für das laufende Jahr<br />

mit einem Umsatzanstieg von 154,3 auf<br />

163,6 Mio. Euro und einem Anstieg des<br />

EBIT von 11,2 auf 14,0 Mio. Euro. Zum<br />

Ende der Laufzeit der Anleihe im Jahr 2016<br />

erwartet Sphene Capital eine Nettofinanzposition<br />

von 14,6 Mio. Euro und ein Gearing<br />

von 66,4%. Somit kann laut Sphene<br />

Capital die Rückzahlung der Anleihe aus<br />

dem Cashbestand erfolgen oder durch die<br />

Aufnahme von Bankverbindlichkeiten bzw.<br />

Revolvierung der Anleihe. Auch in einem<br />

deutlich verschlechterten Marktumfeld<br />

sollte die Gesellschaft der Analyse zufolge<br />

in der Lage sein, Zins- und Tilgungsverpflichtungen<br />

nachzukommen.<br />

Fazit:<br />

Payom Solar AG ist ein attraktives Solarunternehmen,<br />

das bereits international aufgestellt<br />

ist und vom erwarteten Solarboom in<br />

den USA profitiert. Zudem hat die Gesellschaft<br />

zurzeit keine Bankverbindlichkeiten.<br />

Da die Aktie von Payom im Prime Standard<br />

notiert, sind die Transparenzstandards relativ<br />

hoch. Bei dem BBB-Rating (durch Creditreform<br />

Rating) erscheint die Rendite von<br />

ca. 8,4% attraktiv.<br />

Geschäftsentwicklung –<br />

Payom Solar AG<br />

2009 2010 2011e 2012e<br />

Umsatz 71,6 154,3 163,6 186,5<br />

EBIT 5,6 11,2 14,0 22,7<br />

EK-Quote 44,0% 75,3% 21,2% 26,3%<br />

EBITDA/<br />

Zinsaufwand 19,8 145,4 4,5 3,9<br />

Umsatz und EBIT in Mio. Euro, Quelle: Credit Research (Sphene<br />

Capital)<br />

Eckdaten der Payom Solar-Anleihe:<br />

WKN/ISIN: A1H3M9 / DE000A1H3M96<br />

Laufzeit: 07.04.2016<br />

Zinszahlung: 08.04. ganzjährig<br />

Kupon: 7,50%<br />

Kurs (Ende Mai): 96,50%<br />

Rendite (YTM): 8,4%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: BBB (durch Creditreform Rating)<br />

Emissionsvol.: bis zu 50 Mio. Euro<br />

Internet: www.payom-solar.de


Rena<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

Qualitätsunternehmen mit hohem Marktanteil und deutlichem Technologievorsprung<br />

Text: Christian Schiffmacher<br />

Die Rena GmbH hat im Dezember<br />

2010 ein ungünstiges „Zeitfenster“ für<br />

die Emission ihrer Unternehmensanleihe erwischt.<br />

Doch das Unternehmen wächst rasant,<br />

hat einen ausgesprochen hohen Marktanteil<br />

und deutlichen Technologievorsprung.<br />

Bei Kursen um 98,35% (Stand:<br />

Ende Mai 2011) bietet die Anleihe eine attraktive<br />

Rendite von rund 7,4%.<br />

Das Unternehmen<br />

Die Rena GmbH ist ein Hightech-Maschinenbauunternehmen,<br />

das im Jahre 1993 gegründet<br />

wurde und im Südschwarzwald<br />

(nahe Freiburg) ansässig ist. Rena ist nach eigenen<br />

Angaben Weltmarktführer bei nasschemischen<br />

Produktionsanlagen für die<br />

Photovoltaik-Industrie mit einem Marktanteil<br />

von über 50%. Zurzeit beschäftigt Rena<br />

rund 1.200 Mitarbeiter. Rena-Maschinen<br />

werden vorwiegend in der Photovoltaik-Industrie<br />

eingesetzt, in diesem Bereich erzielt<br />

Rena ca. 80 bis 90% des Umsatzes. Rena-<br />

Anlagen kommen aber auch in der Halbleiterindustrie,<br />

in der Medizintechnik und bei<br />

der Herstellung von Leiterplatten zum Einsatz.<br />

Bisher wurden über 1.000 solcher Anlagen<br />

verkauft. Produktionsstandorte befinden<br />

sich in Deutschland und Polen, die<br />

Kunden vorwiegend in Asien. Darüber hinaus<br />

unterhält Rena eigene Service- und Vertriebsstandorte,<br />

insbesondere in Europa,<br />

China, Südkorea, Taiwan, Singapur und in<br />

den USA. Das Unternehmen erzielt 23% des<br />

Umsatzes mit den drei größten Kunden. Alleiniger<br />

Gesellschafter ist Gründer und Geschäftsführer<br />

Jürgen Gutekunst.<br />

Strategische Ziele<br />

Ziel ist es, den Wirkungsgrad mit neuen<br />

Technologien und Produkten deutlich zu<br />

vergrößern und den Verbrauchsmittelmarkt<br />

zu erschließen. Zudem entwickelt sich das<br />

Unternehmen mit einem neuen Plattform-<br />

Konzept (ähnlich wie in der Automobilindustrie)<br />

zu einem „Serienhersteller von kundenindividuellen<br />

Produktionsanlagen“. Der<br />

Vertrieb und das Servicenetz sollen weiter<br />

ausgebaut werden. Zudem möchte Rena<br />

durch fokussierte M&A-Aktivitäten, wie bereits<br />

in den vergangenen Jahren, neue Geschäftsfelder<br />

erschließen.<br />

Das Unternehmen erzielte im ersten Halbjahr<br />

2010 einen Umsatz von 60,5 Mio.<br />

Euro und eine Gesamtleistung von 104,3<br />

Mio. Euro. Der Jahresabschluss für 2010<br />

wird voraussichtlich noch im Juni veröffentlicht.<br />

Laut einer Hochrechnung des Unternehmens<br />

kann von einem Umsatz in<br />

Höhe von etwa 240 Mio. Euro ausgegangen<br />

werden. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass die Gesellschaft im Laufe des letzten<br />

Jahres auf IFRS umgestellt hat. Anfang des<br />

Jahres meldete Rena einen Auftragsbestand<br />

von über 400 Mio. Euro, der vorwiegend<br />

im Jahr 2011 umsatzwirksam werden<br />

dürfte. Zum Ende des 1. Halbjahres 2010<br />

hatte Rena mit 23,7 Mio. EUR eine Eigenkapitalquote<br />

von 25,8%.<br />

Fazit:<br />

Rena hat einen ausgesprochen hohen<br />

Marktanteil und einen deutlichen Technologievorsprung.<br />

Der Auftragsbestand von<br />

400 Mio. Euro lässt für das laufende Jahr<br />

hervorragende Zahlen erwarten. Mit einer<br />

Rendite von rund 7,4% erscheint die Rena-<br />

Anleihe ausgesprochen attraktiv.<br />

Geschäftsentwicklung (nach HGB)<br />

2007 2008 2009 1. HJ 2010<br />

Umsatz 107,4 164,2 144,1 60,5<br />

Gesamtleistung 136,6 205,0 123,4 104,3<br />

EBIT<br />

Jahresüber-<br />

5,8 13,8 5,0 7,8<br />

schuss 2,6 5,9 0,3 4,4<br />

Angaben in Mio. Euro<br />

Eckdaten der Rena-Anleihe:<br />

WKN/ISIN: A1E8W9 / DE000A1E8W96<br />

Laufzeit: 15.12.2015<br />

Zinstermin: 15.12. ganzjährig<br />

Kupon: 7,00%<br />

Kurs (Ende Mai): 98,35%<br />

Rendite (YTM): 7,4%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: BB +<br />

Emissionsvol.: bis zu 75 Mio. Euro<br />

Internet: www.rena.de<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong> 35


36<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

Text: Robert Cleve<br />

Nach einer zunächst recht volatilen Entwicklung<br />

konnte der Kurs der im Entry<br />

Standard notierten Unternehmensanleihe<br />

der S.A.G. Solarstrom AG in den vergangenen<br />

Monaten wieder deutlich zulegen.<br />

Mit einer Rendite von rund 6,3% bietet die<br />

Anleihe noch immer ein interessantes Einstiegsniveau.<br />

Da die Aktien des Unternehmens<br />

im Prime Standard der Deutschen<br />

Börse notieren, ist das Transparenzlevel zudem<br />

deutlich höher als bei vielen anderen<br />

Green Bonds.<br />

Unternehmen<br />

Die S.A.G. Solarstrom AG mit Sitz in Freiburg<br />

ist ein herstellerunabhängiger Anbieter<br />

hochwertiger Photovoltaik-Anlagen. Die<br />

Gesellschaft errichtet national und international<br />

Anlagen in allen Größenordnungen.<br />

Mit eigenen Anlagen produziert das Unternehmen<br />

nachhaltig Solarstrom mit einer<br />

Gesamtleistung von 20MWp (20 Mio.<br />

kWh pro Jahr). Zum Leistungsportfolio der<br />

S.A.G. Solarstrom AG gehören zudem<br />

Dienstleistungen rund um den gesamten<br />

Lebenszyklus von Photovoltaik-Anlagen,<br />

darunter Prognose- und Energieservices, Ertragsgutachten,<br />

Fernwartung und Instandhaltung<br />

sowie Versicherung und Finanzierung.<br />

Der Konzern bietet damit eine umfassende<br />

Photovoltaik-Wertschöpfungskette<br />

vom Ertragsgutachten über Planung, Bau,<br />

Betrieb, Überwachung bis hin zu Optimierung,<br />

Repowering oder Rückbau. Die<br />

100%ige Tochtergesellschaft meteocontrol<br />

GmbH mit Sitz in Augsburg überwacht<br />

weltweit 19.000 Photovoltaik-Anlagen mit<br />

einer Gesamtleistung von 2,5 GWp.<br />

Geschäftsentwicklung<br />

Im ersten Quartal des laufenden Jahres<br />

konnte S.A.G. Solarstrom den Umsatz von<br />

31,3 Mio. Euro in Q1 2010 auf 78,9 Mio.<br />

Euro steigern. Das EBIT konnte von 1,6<br />

Mio. Euro auf 5,1 Mio. Euro gesteigert werden.<br />

Das Periodenergebnis stieg von 1,0 auf<br />

2,5 Mio. Euro. Maßgeblich für den Erfolg<br />

im ersten Quartal war ein deutlicher Umsatzzuwachs<br />

im Geschäftsbereich „Projek-<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

S.A.G. Solarstom<br />

Gesellschaft profitiert von internationaler Aufstellung<br />

tierung und Anlagenbau“, in der Sparte<br />

konnte der Umsatz von 10,9 Mio. Euro auf<br />

68,9 Mio. Euro gesteigert werden. Hauptumsatzträger<br />

war ein 48-MWp-Projekt in<br />

Italien. Zudem plante und verkaufte die<br />

S.A.G.-Unternehmensgruppe im ersten<br />

Quartal Photovoltaik-Projekte in Italien,<br />

Frankreich, Spanien und Deutschland. Bei<br />

einer Bilanzsumme von 217,0 Mio. Euro<br />

(zum 31.03.2011) hat die Gesellschaft eine<br />

Eigenkapitalquote von 25,3%.<br />

Für das Gesamtjahr 2011 hat die Gesellschaft<br />

einen Umsatz zwischen 260 und 280<br />

Mio. Euro (Vorjahr 201,0 Mio. Euro) und<br />

ein EBIT zwischen 16 und 18 Mio. Euro<br />

(Vorjahr: 13,1 Mio. Euro) in Aussicht gestellt<br />

(s. Interview mit Vorstand Dr. Karl<br />

Kuhlmann auf den Seiten 6 und 7).<br />

Fazit:<br />

Die Gesellschaft ist international aufgestellt<br />

und damit weitaus weniger abhängig von einer<br />

Änderung der regulatorischen Rahmenbedingungen<br />

als viele andere Unternehmen<br />

aus dem Photovoltaik-Bereich. Mit<br />

den eigenen Solarkraftwerken und der<br />

Überwachung von Anlagen durch die Tochtergesellschaft<br />

meteocontrol erwirtschaftet<br />

S.A.G. Solarstom stabile Cashflows. Die<br />

Gesellschaft wächst profitabel. Mit einer<br />

Rendite von rund 6,3% zählt die S.A.G.-<br />

Anleihe zu den interessantesten Green<br />

Bonds.<br />

Eckdaten der S.A.G. Solarstrom-<br />

Anleihe:<br />

WKN / ISIN: A1E84A / DE000A1E84A4<br />

Laufzeit: 14.12.2015<br />

Zinstermin: 14.12. ganzjährig<br />

Kupon: 6,25%<br />

Kurs (Ende Mai): 99,75%<br />

Rendite (YTM): 6,3%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: BBB+ (durch Creditreform Rating)<br />

Emissionsvolumen: 25 Mio. Euro<br />

Internet: www.solarstromag.com


Text: Robert Cleve<br />

Im Februar 2011 hat die SiC Processing<br />

GmbH, Hirschau, ein Dienstleister im<br />

Bereich der Photovoltaik- und Halbleiter-<br />

Industrie, eine Unternehmensanleihe in<br />

Bondm platziert. Obwohl die Anleihe bereits<br />

deutlich über 100% notiert, ist die<br />

Rendite noch immer attraktiv.<br />

Unternehmen<br />

SiC Processing ist führender Anbieter für die<br />

Aufbereitung von gebrauchter Sägesuspension<br />

(Slurry) aus der Photovoltaik- und<br />

Halbleiter-Industrie. Die Slurry setzt sich aus<br />

Siliziumcarbid (SiC) und Glykol zusammen.<br />

Siliziumcarbid ist nach Diamant das zweihärteste<br />

Material. Mit der Slurry werden Wafer<br />

aus Silizium gefräst. SiC bereitet die beim<br />

Sägen anfallenden Partikel, in denen sich<br />

z.B. auch Silizium befindet, in ihre Bestandteile<br />

auf. Dies tut die Gesellschaft für<br />

jeden einzelnen Kunden, d.h. jeder Kunde<br />

erhält wieder seine Rohstoffe zurück. Die<br />

Rohstoffe müssen bei einer erneuten Verwendung<br />

lediglich mit Frischware aufgefüllt<br />

werden. SiC erzielt Rückgewinnungsraten<br />

beim Siliziumcarbid von 75% bis 85%, bei<br />

Glykol ist die Rückgewinnungsrate sogar<br />

über 95%. Die Kunden von SiC sparen<br />

beim Rohstoffeinsatz etwa 50%.<br />

Mitte letzten Jahres hat der Nordic Capital<br />

Fund VII von einer Investorengruppe um<br />

die Mountain Cleantech AG die Mehrheitsbeteiligung<br />

an der SiC Processing AG<br />

erworben. Die Gründerfamilie bleibt mit<br />

25%, der bisherige Lead Investor zouk ventures<br />

mit 5% beteiligt. Anfang des Jahres<br />

wurde die Gesellschaft von einer AG in eine<br />

GmbH umgewandelt. Das Unternehmen<br />

hatte für den 30.11.20<strong>06</strong> den Börsengang<br />

unter Federführung der UniCredit geplant.<br />

Am Tag vor der geplanten Notierungsaufnahme<br />

wurde der Börsengang jedoch abgesagt.<br />

Geschäftsentwicklung<br />

Die Gesellschaft konnte im vergangenen<br />

Jahr den Umsatz von 100,3 Mio. Euro auf<br />

160,9 Mio. Euro steigern. Das Netto-Er-<br />

SiC Processing<br />

Einer der attraktivsten <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

gebnis stieg dabei überproportional von<br />

10,1 Mio. Euro auf 18,4 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote<br />

betrug zum 31.12.2010<br />

knapp 35%. Durch die Platzierung der Anleihe<br />

im Volumen von 80 Mio. Euro hat<br />

sich die Quote auf ca. 27% reduziert.<br />

Für das Geschäftsjahr 2011 geht die Geschäftsführung<br />

unter Berücksichtigung der<br />

Erweiterungskapazitäten von einem Umsatz<br />

von mehr als 200 Mio. Euro aus. Auf der<br />

Ertragsseite spürt die gesamte Photovoltaik-<br />

Industrie den zunehmenden Preisdruck.<br />

Diesem Umstand kann sich auch der SiC<br />

Konzern nicht vollständig entziehen. Daher<br />

wird mit Hochdruck an diversen internen<br />

Effizienzprojekten weltweit gearbeitet, um<br />

die generierten Kostenvorteile an den Kunden<br />

weitergeben zu können. In der Planung<br />

geht der SiC Konzern im Vergleich zum abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr (EBITDA-Marge<br />

31,8%, bezogen auf die Umsatzerlöse) von<br />

einer leicht sinkenden Marge aus. Dieser<br />

Rückgang liegt vor allem an den geplanten<br />

Anlaufkosten der Werke in Zhenjiang und<br />

Baoding sowie dem Slurrymixing für einen<br />

chinesischen Kunden mit einer vergleichsweise<br />

niedrigen Marge. Nach Abschluss der<br />

Expansionsprojekte in China wird die<br />

EBITDA-Marge der Gruppe aufgrund des<br />

starken Wachstums im asiatischen Raum<br />

voraussichtlich über 40% liegen.<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

Fazit:<br />

SiC Processing zählt zu den wachstumsstärksten<br />

Unternehmen in Bondm, dem<br />

Mittelstandssegment der Börse Stuttgart.<br />

Neue Produktionslinien werden nur errichtet,<br />

wenn diese durch Verträge mit Kunden<br />

unterlegt sind. Insgesamt zählt die SiC Processing-Anleihe<br />

zu den attraktivsten Green<br />

Bonds. Die Rendite von rund 6,3% erscheint<br />

vergleichsweise attraktiv.<br />

Eckdaten der SiC Processing-<br />

Anleihe<br />

WKN / ISIN: A1H3HQ/DE000A1H3HQ1<br />

Laufzeit: 29.02.2016<br />

Zinszahlung: 29.02. ganzjährig<br />

Kupon: 7,125%<br />

Kurs (Ende Mai): 103,30%<br />

Rendite (YTM): 6,3%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: BBB+ (durch Creditreform Rating)<br />

Emissionsvol.: bis zu 100 Mio. Euro<br />

Internet: www.sic-processing.com<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong> 37


38<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

Text: Christian Schiffmacher<br />

Die Solar8 Energy AG, Ratingen, hat Anfang<br />

April eine Unternehmensanleihe im Volumen<br />

von 10 Mio. Euro emittiert, die im<br />

Freiverkehr der Börse Düsseldorf notiert.<br />

Die Gesellschaft baut und betreibt Solarkraftwerke<br />

(Freifeldanlagen) im sonnigen<br />

Apulien, Süditalien.<br />

Gesellschaft<br />

Die Solar8 Energy AG wurde im Jahr 2010<br />

gegründet. Am 30.12.2010 hat die Gesellschaft<br />

im Rahmen einer Kapitalerhöhung<br />

gegen Sacheinlage 100% der Anteile der Solaria<br />

4 s.r.l., Brixen, erworben. Solaria 4 hat<br />

zwei Solarkraftwerksobjekte mit eingesamt<br />

1,5 MW entwickelt, die Energie ins italienische<br />

Stromnetz einspeisen. Mit den Mitteln<br />

aus der Anleiheemisison und weiteren<br />

Bankkrediten wurden drei weitere Solarkraftwerke<br />

mit einer Leistung von 3,5 MW<br />

realisiert. Das letzte Solarkraftwerk wird<br />

Mitte Juni 2011 fertiggestellt.<br />

Im Gegensatz zu den meisten anderen Unternehmen<br />

baut Solar8 nachgeführte Anla-<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

Solar8 Energy<br />

Gerade noch rechtzeitig auf der Sonnenseite<br />

gen, die sich mit der Sonne drehen. Dabei<br />

s<strong>org</strong>t ein kleiner Motor für die Drehung.<br />

Das macht aber erst ab einer gewissen Sonnenmenge<br />

Sinn. Durch die Nachführung<br />

hat Solar8 nach eigenen Angaben ca. 8 bis<br />

9% höhere Investitionskosten, jedoch eine<br />

um bis zu 30% höhere Stromgewinnung als<br />

bei klassischen Anlagen.<br />

Rahmenbedingungen<br />

Erst kürzlich wurde die Einspeisevergütung,<br />

die mit der in Deutschland vergleichbar ist,<br />

für Freilandanlagen deutlich gekürzt. Die<br />

Kürzung betrifft alle Anlagen, die nach dem<br />

1. September 2011 ans Netz gehen. Für alle<br />

Anlagen, die bis Ende August am Netz<br />

sind, gilt eine Einspeisevergütung von 35<br />

Cent/kWh. Die letzte Solar8-Anlage wird<br />

Mitte Juni fertiggestellt und spätestens<br />

Ende Juli ans Netz gehen, wie Vorstand Dr.<br />

Andreas Hoynigg dem <strong>BOND</strong> MAGA-<br />

ZINE auf Anfrage mitteilte. Die Gesellschaft<br />

prüft nach eigenen Angaben derzeit<br />

den Kauf von zwei weiteren Solarkraftwerken.<br />

Fazit:<br />

Solar8 ist im sonnenreichen Süditalien aktiv<br />

und erwirtschaftet außerordentlich hohe<br />

Renditen. Aufgrund des frühen Unternehmensstadiums<br />

ist ein Investment jedoch<br />

nicht ohne Risiko. Die Anlagen sind versichert<br />

und werden bewacht. Creditreform<br />

Rating stuft Solar8 mit BB- ein. Mit 9,25%<br />

p.a. bietet die Gesellschaft einen deutlich höheren<br />

Kupon als Unternehmen mit vergleichbarem<br />

Rating.<br />

Eckdaten der Solar8-Anleihe<br />

WKN/ISIN: A1H3F8 / DE000A1H3F87<br />

Laufzeit: 07.04.2016<br />

Zinszahlung: 07.04., ganzjährig<br />

Kupon: 9,25 %<br />

Kurs (Ende Mai): 104,00%<br />

Rendite (YTM): 8,2%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: BB- (durch Creditreform Rating)<br />

Emissionsvol: 10 Mio. Euro<br />

Internet: www.solar8.de


Text: Dieter Thomaschowski, Christian<br />

Schiffmacher<br />

Die in Dresden ansässige Solarwatt AG produziert<br />

mit über 480 Mitarbeitern Solarmodule<br />

und ist Anbieter von solaren Komplettlösungen.<br />

Serviceleistungen runden das<br />

Angebot ab. Ende Oktober 2010 hat Solarwatt<br />

eine 25 Mio.-Euro-Anleihe mit einem<br />

jährlichen Zins von 7% platziert. Der Emissionserlös<br />

diente der Wachstumsfinanzierung<br />

und dem Ausbau des Projektgeschäfts.<br />

Die Anleihe hat eine Laufzeit bis 31.10.2015<br />

und ist durch Creditreform mit BB+ eingestuft.<br />

Stefan Quandt, New Energies Invest<br />

AG und die Familie Möhrstedt sind zu über<br />

80% an der Solarwatt AG beteiligt.<br />

Geschäftsmodell<br />

Neben Standardmodulen werden Module<br />

zur Gebäudeintegration und für Inselanlagen<br />

angeboten. Die Erstgenannten werden<br />

als Glas-Glas- oder Glas-Folie-Module hergestellt.<br />

Aufgrund der rahmenlosen Konstruktion<br />

und Teillichtdurchlässigkeit (Glas-<br />

Glas-Module) eignen sich die Module ideal<br />

als solare Bauelemente und übernehmen dabei<br />

Funktionen der Gebäudehülle. Solarwatt<br />

bietet Systemkomponenten verschiedener<br />

Hersteller an. Hierzu gehören Wech-<br />

BMW-Welt, Solarstromanlage<br />

Solarwatt<br />

Umsatzziel bereits 2010 verfehlt<br />

selrichter – zur Umwandlung von Gleichstrom<br />

in Wechselstrom –, Befestigungssysteme<br />

wie z.B. Aufdach-Schnellmontagesysteme<br />

und verschiedene Steckverbinder und<br />

Kabel. Als Generalunternehmer übernimmt<br />

Solarwatt die Realisierung schlüsselfertiger<br />

Solaranlagen und -kraftwerke von der Planung<br />

bis zur Inbetriebnahme. Zum Produktportfolio<br />

gehören Freiland- und Dachanlagen<br />

mit kristallinen Solarwatt-Modulen<br />

oder Dünnschicht-Modulen deutscher<br />

Hersteller.<br />

Scharfer Wettbewerb schlägt sich in<br />

den Zahlen nieder<br />

2010 erfolgte die Inbetriebnahme eines<br />

neuen Logistikzentrums sowie einer vollautomatischen<br />

Produktionslinie für Solarmodule.<br />

Für 2010 war ursprünglich ein Umsatz<br />

von 385 Mio. Euro geplant gewesen. Aufgrund<br />

des scharfen internationalen Wettbewerbs<br />

konnte lediglich ein Umsatz von rund<br />

300 Mio. Euro realisiert werden. Der harte<br />

Wettbewerb und geringere Förderung in einzelnen<br />

Märkten hatten zudem dazu geführt,<br />

dass die Gewinnmarge in den vergangenen<br />

zwei Jahren wenig befriedigend war. Mit ei-<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

ner modernen Modulfertigung versucht sich<br />

Solarwatt den Herausforderungen der kommenden<br />

Jahre zu stellen. Durch die neue<br />

vollautomatische Fertigung verdoppelt sich<br />

die Produktionskapazität von Solarwatt.<br />

Dies soll mittelfristig die preisliche Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Dresdner Unternehmens<br />

sicherstellen. Die Module zur Gebäudeintegration<br />

räumen auch mit dem Vorurteil auf,<br />

dass Solarmodule hässlich seien. Dachsanierung<br />

und Energiesparen gehen nach heutigen<br />

Aspekten Hand in Hand. Auch bei<br />

denkmalgeschützten Wohngebäuden zeichnen<br />

sich neue energieeffiziente Lösungen ab.<br />

Fazit:<br />

Solarwatt ist solide finanziert. Doch bereits<br />

im vergangenen Jahr wurde das Umsatzziel<br />

verfehlt. Chinesische Anbieter bauen<br />

enorme Kapazitäten auf und verkaufen zu<br />

niedrigeren Preisen. Eine weitere Verschärfung<br />

des Wettbewerbs ist daher zu erwarten.<br />

Auf dem Kursniveau ist die Solarwatt-<br />

Anleihe ein Verkauf.<br />

Eckdaten der Solarwatt-Anleihe<br />

WKN/ISIN: A1EWPU / DE000A1EWPU8<br />

Laufzeit: 31.10.2015<br />

Zinstermin: 1.11. ganzjährig<br />

Kupon: 7,00 %<br />

Kurs (Ende Mai): 100,00 Euro<br />

Rendite (YTM): 7,00%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: BB+ (Creditreform Rating AG)<br />

Emissionsvol: 25 Mio. Euro<br />

Internet: www.solarwatt.de<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong> 39


40<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

Text: Robert Steininger<br />

Die SolarWorld AG gehört zur Gruppe<br />

der vollintegrierten Solarunternehmen.<br />

Der Konzern verfügt über Produktionsstätten<br />

in Deutschland, den USA sowie<br />

Südkorea. Hier wird entlang der kompletten<br />

Solar-Wertschöpfungskette gefertigt.<br />

Vollintegriert, mit schlanker<br />

Kostenstruktur<br />

SolarWorld fertigt Solarzellen sowie die dafür<br />

nötigen Wafer und Zellen. Darüber hinaus<br />

verfügt SolarWorld über eigene Quellen<br />

zur Beschaffung von Silizium. Hier ist<br />

die Gesellschaft auch an einem Joint Venture<br />

mit Degussa beteiligt, das Solarsilizium<br />

mittels eines neuen Verfahrens aus Silan herzustellen<br />

vermag. Dieses ist kostengünstiger<br />

als Silizium und würde die ohnehin schmale<br />

Kostenstruktur von SolarWorld noch weiter<br />

verschlanken. Im Betätigungsfeld Solare<br />

Anwendungen werden komplette Lösungen<br />

(von der Planung bis zur Installation) für<br />

Energiedächer, Carports oder Freiflächen<br />

angeboten. Eine aktuelle Innovation ist der<br />

SolarWorld Suncharger, ein Ladeadapter für<br />

Mobiltelefone. SolarWorld bündelt seine<br />

Aktivitäten im Bereich Recycling von Altsilizium<br />

in der Sunicon AG. Die Bonner sind<br />

damit gut aufgestellt, das Marktwachstum<br />

zu bewältigen.<br />

SolarWorld – Fabrik in Freiberg (Sachsen)<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

SolarWorld<br />

Das Basisinvestment unter den Green Bonds<br />

Solides Zahlenwerk im ersten Quartal<br />

2011<br />

Der Umsatz konnte auf knapp 233 Mio.<br />

Euro gesteigert werden, der Zuwachs zum<br />

Vergleichsquartal des Vorjahres betrug 3,3%.<br />

Positiv ist der hohe Auslandsanteil von<br />

71,2% (nach 33% im Vorjahreszeitraum).<br />

Die EBIT-Marge konnte stabil bei gut 11%<br />

gehalten, die Eigenkapitalquote im Berichtszeitraum<br />

immerhin um zwei Prozentpunkte<br />

auf 34,3% gesteigert werden. Damit<br />

ist Solarworld solide finanziert. Es gilt aber<br />

ein Augenmerk auf die Finanzschulden zu<br />

werfen, die sich per Ende März 2011 auf immerhin<br />

gut 1,1 Mrd. Euro summieren. SolarWorld<br />

hat im ersten Quartal 2011 für die<br />

Bereiche Produktion und Vertrieb 600 neue<br />

Mitarbeiter eingestellt. Das entspricht, bezogen<br />

auf das bisherige Gesamtpersonal, einem<br />

Zuwachs in Höhe von 29%. Wachstum<br />

sieht der Konzern derzeit vor allem in den<br />

USA, die in Q1 59,6 Mio. Euro zu den Erlösen<br />

beisteuerten, während es vor einem<br />

Jahr kaum 14 Mio. Euro waren. In den USA<br />

gibt es neben Kalifornien mit New Jersey,<br />

Colorado und Pennsylvania weitere Bundesstaaten<br />

mit stabilen Förderungsregelungen<br />

und raschen Genehmigungsverfahren.<br />

Auch in Asien konnte Solarworld zulegen<br />

und die Umsätze um über 100% steigern.<br />

Der Heimatmarkt Deutschland scheint dagegen<br />

weiter an Bedeutung zu verlieren.<br />

Hier sackten die Umsätze im Vergleich zum<br />

ersten Quartal 2010 von 150,7 Mio. Euro<br />

auf nur mehr 67,1 Mio. Euro ab.<br />

Fazit:<br />

Der Konzerngewinn könnte angesichts des<br />

Wachstums (vor allem im Ausland) im laufenden<br />

Jahr durchaus die 100-Millionen-<br />

Euro-Marke überwinden, nach 87,3 Mio.<br />

Euro im Vorjahr. Für Besitzer der bis zum<br />

21.01.2017 laufenden Anleihe (WKN:<br />

A1CR73) sind das positive Zeichen, denn<br />

SolarWorld dürfte es gelingen, aus dem adjustierten<br />

Umsatzmix höhere Margen zu generieren.<br />

Damit wächst der Spielraum des<br />

Konzerns, seinen Anleiheverpflichtungen<br />

(Kupon 6,125%) nachzukommen. Die SolarWorld-Anleihe<br />

ist das Basisinvestment<br />

unter den Green Bonds.<br />

Eckdaten der SolarWorld-Anleihe<br />

WKN/ISIN: A1CR73 / XS0478864225<br />

Laufzeit: 21.01.2017<br />

Zinstermin: 20.01. ganzjährig<br />

Kupon: 6,125%<br />

Kurs (Ende Mai): 103,10%<br />

Rendite (YTM): 5,5%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: kein Rating<br />

Emissionsvolumen: 400 Mio. Euro<br />

Internet: www.solarworld.de


Text: Robert Steiniger<br />

Offshore-Windparks sind das Metier<br />

von Vestas Wind. In diesem sehr speziellen<br />

Segment der Windanlagen ist Vestas<br />

Wind mit einem Anteil von gut 43% Weltmarktführer.<br />

Insgesamt hat der dänische<br />

Konzern bislang 580 Windparks installiert.<br />

Dreimal 15<br />

Mit der jüngsten Innovation soll das Wachstum<br />

nun weiter verstetigt werden. Vestas gab<br />

zum Ende des ersten Quartals 2011 bekannt,<br />

mit der Offshore-Windenergieanlage<br />

vom Typ V164-7.0 MW eine Anlage konstruiert<br />

zu haben, die speziell auf die rauen<br />

Bedingungen in der Nordsee ausgerichtet sei.<br />

Die Serienproduktion soll hier im ersten<br />

Quartal 2015 beginnen. Diese Windturbine<br />

soll einen Durchmesser von 164 Metern haben<br />

sowie eine Leistung von 7 Megawatt erzeugen<br />

können. Neben dem Offshore-Bereich<br />

bearbeitet Vestas auch das Onshore-<br />

Segment. Insgesamt hegt Vestas ambitionierte<br />

Ziele: Im Jahr 2015 will das Unternehmen<br />

Umsätze von 15 Mrd. Euro generieren<br />

und dabei eine EBIT-Marge von 15%<br />

erzielen. Hierzu soll neben der Planung und<br />

Umsetzung mit dem Bau der Windturbinen<br />

auch das Wartungsgeschäft beitragen, das bei<br />

Vestas als selbstständige Geschäftseinheit mit<br />

regionalen Dependancen geführt wird. Etwas<br />

mehr als 19.000 Windkraftwerke mit einer<br />

Leistung von rund 33.000 Megawatt hat<br />

der Konzern bereits installiert und damit aktuell<br />

unter seiner Obhut.<br />

Global aufgestellte Produktion<br />

Gefertigt werden die Turbinen an acht Standorten<br />

in Dänemark, Deutschland, Italien,<br />

Spanien, China und den USA. Von hier aus<br />

erreichten Vestas Ende Mai Orders unter anderem<br />

aus Kalifornien. Die Dänen liefern<br />

Turbinen und übernehmen für fünf Jahre exklusiv<br />

die Wartungsarbeiten. Aber auch Brasilien<br />

und die Türkei zählten kürzlich zu den<br />

Bestellern. Das Wachstum findet damit<br />

längst international breit gestreut statt. Allerdings<br />

hegt Vestas hier teilweise zu hohe Erwartungen,<br />

was Marktteilnehmer zunehmend<br />

verunsichert. Im ersten Quartal 2011<br />

Vestas Wind<br />

Die Nummer eins aus Dänemark<br />

konnte Vestas zwar einen Umsatz von 1,<strong>06</strong><br />

Mrd. Euro erzielen, was einem Zuwachs von<br />

25% gegenüber dem ersten Quartal 2010<br />

entspricht. Jedoch konnten sowohl EBIT (-<br />

69 Mio. Euro) als auch Nachsteuerergebnis<br />

(-85 Mio. Euro) die Erwartungen der Investoren<br />

nicht treffen. Das Unternehmen begründet<br />

die Schwäche in den Zahlen mit geringerer<br />

Aktivität als erwartetet, Analysten<br />

bemängelten zudem einen unter den Prognosen<br />

liegenden Auftragseingang. Zwar ist<br />

das erste Quartal erfahrungsgemäß das umsatz-<br />

und ertragsschwächste, aber Schätzungen<br />

gehen davon aus, dass Vestas 2011 beim<br />

Umsatz um bis zu 350 Mio. Euro und beim<br />

EBIT (Marge 2010: 7%) um 100 Mio. Euro<br />

hinter der Planung liegen könnte.<br />

Margendruck verunsichert den<br />

Kapitalmarkt<br />

Für 2011 insgesamt geht der Konzern immerhin<br />

von 7 Mrd. Euro Umsatz aus, ferner<br />

vom Absatz von Windkraftwerken mit<br />

einem Leistungsvolumen von 7.000 bis<br />

8.000 Megawatt. Da jedoch am Markt<br />

Überkapazitäten bei einigen Windkraftwerkstypen<br />

bestehen, könnte Preisdruck auf<br />

den Margen lasten. Das trifft zusammen mit<br />

einer sich leicht verschlechternden Finanzierungsstruktur.<br />

Das Gearing lag im ersten<br />

Quartal bei 45%, gegenüber 34,3% im ersten<br />

Quartal des Vorjahres bzw. 33,2% im<br />

Gesamtjahr 2010. Jedoch muss bei dieser<br />

Betrachtung die Begebung der 600 Mio.<br />

Euro schweren Anleihe (WKN: A1AUYL)<br />

im März des vergangenen Jahres berücksichtigt<br />

werden. Die Laufzeit des in einer<br />

50.000er Stückelung begebenen Papiers en-<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

det am 23.03.2015, der Kupon liegt bei<br />

4,625%. Auf den enttäuschenden Ausblick<br />

des Unternehmens hat die Anleihe zunächst<br />

nicht reagiert, doch schon seit Emission war<br />

der Anleihe – anders als anderen Papieren<br />

aus dem Sektor – keine echte Erfolgsgeschichte<br />

beschieden.<br />

Fazit:<br />

Vestas Wind spielt im Windbereich in der<br />

obersten Liga, hat im internationalen Wettbewerb<br />

aber künftig mit stärkerem Margendruck<br />

zu kämpfen. Für die Anleihe heißt<br />

das: Angesichts der absehbaren Unsicherheit<br />

ist sie derzeit kein Kauf. Jedoch ist das<br />

Sentiment für Vestas so schlecht, dass sich<br />

dem Antizykliker unter Umständen Chancen<br />

bieten.<br />

Eckdaten der Vestas-Anleihe<br />

WKN/ISIN: A1AUYL / XS0496644609<br />

Laufzeit: 23.03.2015<br />

Zinstermin: 23.03. ganzjährig<br />

Kupon: 4,625%<br />

Kurs (Ende Mai): 99%<br />

Rendite (YTM): 4,9%<br />

Stückelung: 50.000 Euro<br />

Rating: kein Rating<br />

Emissionsvolumen: 600 Mio. Euro<br />

Internet: www.vestas.com/de/de<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong> 41


42<br />

<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

Text: Christian Schiffmacher<br />

Windreich und Dürr waren die ersten<br />

Emittenten, die mittels Transfer in<br />

Bondm, der Mittelstandsplattform der Börse<br />

Stuttgart, gestartet sind. Während sich die<br />

Anleihen des Automobilzulieferers sehr positiv<br />

entwickelt haben, fällt Windreich am<br />

Kapitalmarkt vor allem durch sein ungewöhnliches<br />

Geschäftsgebaren auf.<br />

Unternehmen<br />

Das Kerngeschäft der Windreich AG ist die<br />

Förderung von regenerativen Energien durch<br />

die Projektierung, Erstellung, den technischen<br />

und kaufmännischen Betrieb sowie<br />

den Vertrieb von Onshore- und Offshore-<br />

Windenergieanlagen. Begonnen wurde mit<br />

der Umsetzung von Onshore-Windenergievorhaben<br />

laut Wertpapierprospekt vom Jahr<br />

2000 bis zu ihrem Verkauf 20<strong>06</strong> von der Natenco<br />

GmbH als ehemals verbundenes Unternehmen<br />

unter der Geschäftsführung von<br />

Windreich-Gründer und CEO Willi Balz.<br />

Insgesamt wurden 186 MW Onshore-<br />

Windenergieleistung errichtet. 2001 wurde<br />

der französische Markt mit einer Tochtergesellschaft<br />

erschlossen. 2003 wurde der erste<br />

Windpark mit zehn Windenergieanlagen auf<br />

Korsika errichtet.<br />

2005 wurden verschiedene Projekte zur Errichtung<br />

von Windenergieanlagen in Indien,<br />

Brasilien und Tschechien initiiert. Ein Teil<br />

der errichteten Windenergieanlagen wurde<br />

verkauft, ein kleinerer Teil im Eigenbestand<br />

behalten. Die Einnahmen aus dem Verkauf<br />

wurden für die Entwicklung neuer Projekte<br />

und Geschäftsfelder und als Eigenkapital für<br />

die Realisierung von eigenen Anlagen eingesetzt.<br />

20<strong>06</strong> wurde die 100%ige Tochter<br />

Natenco GmbH in einem Share-Deal an<br />

den französischen Energievers<strong>org</strong>er �eolia<br />

S.A. verkauft. 2007 ist auf Basis einer Exklusivvertriebsvereinbarung<br />

im deutschen<br />

Sprachraum für die �eolia S.A. eine Vielzahl<br />

von Windparks mit einer Nennleistung<br />

von insgesamt 136.380 kW abverkauft worden.<br />

Anteile an der Fuhrländer AG wurden<br />

als strategische Beteiligung erworben, die Beteiligung<br />

an der �eolia S.A. wurde im Gegenzug<br />

reduziert. Die Geschäftsjahre 2008<br />

und 2009 sind im Wesentlichen durch die<br />

verstärkten Investitionen in die Planung von<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong><br />

Windreich<br />

Ein wirklich „windreiches“ Geschäftsgebaren<br />

Offshore-Standorten und den An- und Verkauf<br />

von neuen und gebrauchten Windkraftanlagen<br />

geprägt. Parallel wurde mit dem<br />

Abverkauf eines genehmigten Offshore-<br />

Standortes begonnen und hierdurch Umsätze<br />

generiert.<br />

Der ehemalige Wirtschaftsminister von Baden-Württemberg,<br />

Walter Döring, wurde<br />

2010 Aufsichtsratsvorsitzender und später<br />

stellvertretender Vorstandsvorsitzender der<br />

Windreich AG.<br />

Windiges<br />

Die Windreich AG hat der Timo Glock Motorsport<br />

GmbH ein Darlehen gegeben, das<br />

ggf. in eine Beteiligung umgewandelt werden<br />

soll. Zudem weist Windreich in der Bilanz<br />

2009 einen historischen Rennwagen<br />

(samt Transporter) im Wert von 3,61 Mio.<br />

Euro aus. Darüber hinaus waren im Jahr<br />

2009 Darlehen an CEO Willi Balz ausgereicht,<br />

die ebenfalls im Wesentlichen zum<br />

Erwerb historischer Rennfahrzeuge verwendet<br />

wurden. Daneben gibt es auch bei der<br />

100%igen Tochtergesellschaft FC Windenergy<br />

GmbH Ausleihungen an Herrn Balz.<br />

Zum Vergleich: Das Anleihevolumen von 50<br />

Mio. Euro entspricht fast den Kaufpreisen<br />

der historischen Rennwagen.<br />

Zudem gab es im letzten Jahr bei Windreich<br />

Vorstandswechsel, die vom Unternehmen<br />

zunächst nicht kommuniziert wurden. Und<br />

dies, obwohl die Namen der Vorstände im<br />

Wertpapierprospekt vermerkt waren und<br />

sich die Anleihe noch in der Platzierung befand.<br />

Geschäftsentwicklung<br />

Im Geschäftsjahr 2009 erzielte Windreich<br />

einen Umsatz von 121,5 Mio. Euro und erwirtschaftete<br />

dabei einen Jahresüberschuss<br />

von 12,3 Mio. Euro. Zahlen zum Geschäftsjahr<br />

2010 lagen bei Redaktionsschluss<br />

(Ende Mai 2011) noch nicht vor. Gleiches<br />

gilt auch für den Ratingbericht. Das vorliegende<br />

Ratingsummary vom 11.02.2010 hat<br />

eine Gültigkeit bis 11.02.2011 und müsste<br />

gemäß dem Bondm-Regelwerk jährlich erneuert<br />

werden. Das Folgerating fehlt damit<br />

seit über drei Monaten und soll dem Vernehmen<br />

nach Anfang Juli 2011 vorliegen.<br />

Fazit:<br />

Das Agieren der Windreich-Vorstände erschient<br />

wirklich windig: Die mit Firmengeldern<br />

getätigten Käufe von historischen<br />

Rennwagen übersteigen das Anleihevolumen<br />

von 50 Mio. Euro. Es erscheint zudem fraglich,<br />

ob die Investitionen in solche Fahrzeuge<br />

mit dem Geschäftszweck der Förderung der<br />

regenerativen Energien im Einklang stehen.<br />

Darüber hinaus wurden Vorstandswechsel<br />

zunächst nicht veröffentlicht und der Ratingbericht<br />

liegt seit über drei Monaten nicht<br />

vor, obwohl das Bondm-Regelwerk dies vorschreibt.<br />

Eckdaten der Windreich-Anleihe<br />

WKN/ISIN: A1CRMQ / DE000A1CRMQ7<br />

Laufzeit: 01.03.2015<br />

Zinstermin: 01.03., ganzjährig<br />

Kupon: 6,50%<br />

Kurs (Ende Mai): 101,55%<br />

Rendite (YTM): 6,0%<br />

Stückelung: 1.000 Euro<br />

Rating: bei Redaktionsschluss<br />

nicht mehr gültig<br />

Emissionsvolumen: 50 Mio. Euro<br />

Internet: www.windreich.de


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einschließlich qualitativer Ratings.<br />

Betreiber: Morningstar Deutschland GmbH<br />

www.bondinvest.eu<br />

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Handelsmöglichkeit, z.B. über S-Broker.<br />

Betreiber: Wolfgang Steubing AG<br />

www.euribor.<strong>org</strong><br />

Die wichtigsten Euribor-Sätze auf einen Blick.<br />

Betreiber: Euribor-EBF<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> NR. 07<br />

Erscheinungstermin: 30. Juli 2011<br />

Redaktions-/Anzeigenschluss: 22. Juli 2011<br />

Schwerpunktthema:<br />

• Mittelstandsanleihen<br />

Ansprechpartner: Christian Schiffmacher<br />

Tel: 0 81 71 / 41 80 4-91<br />

Fax: 0 81 71 / 41 80 4-99<br />

SERVICE<br />

www.frankfurt-school.de > Bildungsangebot > Seminare > Zertifikatsstudiengänge<br />

Zertifikatsstudiengang zum <strong>Fixed</strong> <strong>Income</strong> Asset- und Risikomanager<br />

Betreiber: Frankfurt School of Finance & Management gGmbH<br />

www.convertinvest.com<br />

CONVERTINVEST, eine auf Wandelanleihen spezialisierte unabhängige Asset<br />

Management-Gesellschaft<br />

Betreiber: CONVERTINVEST Financial Services GmbH<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> <strong>Special</strong> „<strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S<br />

2011“<br />

Erscheinungstermin: 8. Juni 2011 (zur Intersolar)<br />

Verlag: Institutional Investment Publishing GmbH,<br />

Bahnhofstr. 28, D-82515 Wolfratshausen, www.fixedincome.<strong>org</strong>,<br />

Tel: +49 (0) 8171 / 41 80 4-91, Fax: +49<br />

(0) 8171 / 41 80 4-99<br />

Redaktion: Christian Schiffmacher (Chefredakteur),<br />

Robert Cleve, André Hüsemann, Denis Kuhn, Stefan<br />

Scharff, Robert Steininger, Dieter �omaschowski<br />

Interviewpartner: Dr. Karl Kuhlmann, Andreas Wegerich<br />

Bildredaktion: Denny Guzman Gonzalez, Angelika<br />

Schiffmacher<br />

Gestaltung/Layout: Signalrot grafik & kommunikations<br />

design, Stephan Hörmann, 88677 Markdorf,<br />

und Durchblick-Werbung, Harald Mitscher, 54340<br />

Longuich<br />

Haftung und Hinweise: Artikeln und Tabellen liegen<br />

Quellen zugrunde, welche die Redaktion für verlässlich<br />

hält. Eine Garantie für die Richtigkeit kann allerdings<br />

nicht übernommen werden.<br />

Nachdruck: © 2011 Institutional Investment Publishing<br />

GmbH, Wolfratshausen. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck, Vervielfältigungen oder Verbreitung<br />

mittels elektronischer Medien sind grundsätzlich nicht<br />

gestattet. Ausnahmen nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

des Verlages.<br />

<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | <strong>Special</strong> <strong>GREEN</strong> <strong>BOND</strong>S 2011 | www.fixed-income.<strong>org</strong> 43

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