BOND MAGAZINE 24 (Erscheinungstermin ... - Fixed-Income.org
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Rena hat kürzlich die Stulz H+E GmbH<br />
übernommen, die auf Planung, Bau und<br />
Service von Anlagen zur Behandlung von Wasser<br />
und Abwasser in Kommunen und der Industrie<br />
inklusive Ver- und Ents<strong>org</strong>ungssystemen spezialisiert<br />
ist. Im Gespräch mit dem <strong>BOND</strong> MA-<br />
GAZINE zeigt Rena-CFO Stefan Baustert die<br />
Synergien auf und gibt einen Ausblick auf die<br />
weitere Geschäftsentwicklung.<br />
<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Im vergangenen Jahr<br />
konnten Sie Umsatz und Ergebnis deutlich<br />
steigern. Worauf führen Sie den Erfolg zurück?<br />
Baustert: Rena hat im Geschäftsjahr 2010<br />
und im ersten Quartal 2011 einen sehr guten<br />
Auftragseingang gehabt. Dieser bezog sich zu<br />
einem hohen Prozentsatz auf Maschinen für<br />
Texturierung sowie Zellreinigung. Das Unternehmen<br />
hatte für beide Maschinentypen<br />
einen hohen Standardisierungsgrad erreicht,<br />
sodass mittels Taktfertigung ein hoher Durchsatz<br />
an Maschinen erreicht wurde. Dies führte<br />
zu deutlichen Kostendegressionseffekten und<br />
damit Margenverbesserungen. Zusätzlich<br />
konnten unsere polnischen Werke im Bereich<br />
der Vormaterialfertigung einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Kostensenkung leisten. Das Orderbuch<br />
reichte für eine intensive Fertigung<br />
bis in den Herbst letzten Jahres.<br />
<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Wie entwickeln sich<br />
derzeit die Auftragseingänge?<br />
Baustert: Der Auftragseingang im Hauptgeschäft<br />
Solar ist seit Mitte letzten Jahres deutlich<br />
zurückgegangen und wir haben bisher<br />
keine Indikation für eine Besserung 2012,<br />
sondern sehen hier erst 2013 wieder eine Belebung.<br />
<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Sie haben kürzlich die<br />
Stulz H+E GmbH übernommen. In welchen<br />
„Stulz und Rena haben sich ideal<br />
ergänzende Kompetenzen“<br />
Stefan Baustert, CFO, Rena GmbH<br />
Interview<br />
mit Stefan Baustert, CFO, Rena GmbH<br />
Bereichen ist die Gesellschaft aktiv und wie<br />
groß ist das Unternehmen?<br />
Baustert: Die Stulz H + E Gruppe hat im Geschäftsjahr<br />
2010/11 (30.06.) einen Umsatz<br />
von rund 250 Mio. Euro erwirtschaftet. Mit<br />
ca. 1.000 Mitarbeitern arbeitet das Unternehmen<br />
im Bereich Wasser und Abwasser, Trinkwasseraufbereitung,<br />
aber auch Blockheizkraftwerk,<br />
Klärschlammtrocknungsanlage, Recycling,<br />
Waste-to-Energy-Projekten und verschiedener<br />
innovativer Technologien im Bereich<br />
Mikro-, Ultra- und Nanofiltration. Generell<br />
kann man die von Stulz angebotenen<br />
Technologien unter dem Begriff „Cleantech“<br />
subsummieren.<br />
<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Welche Synergien sehen<br />
Sie durch die Übernahme?<br />
Baustert: Stulz und Rena haben sich ideal ergänzende<br />
Kompetenzen. Beide Unternehmen<br />
arbeiten im Bereich Wasser und Chemie, d.h.<br />
beschäftigen sich mit nasschemischen Prozessen.<br />
Ein wesentlicher Bestandteil der Maschinen<br />
in beiden Firmen ist Kunststoff. Stulz hat<br />
ein stabiles Marktumfeld mit guten Wachstumschancen,<br />
das die zyklischen Bewegungen<br />
im Solarbereich bei Rena abfedern kann.<br />
Rena hat in den letzten Jahren erfolgreich<br />
Themen wie Standardisierung und Taktfertigung<br />
im Rahmen seiner Produkte umgesetzt.<br />
Hinzu kommt eine optimierte und kostengünstige<br />
Vormaterialzulieferung durch die<br />
polnischen Werke. Dieses Know-how wird<br />
künftig auf eine Reihe von Stulz-Produkten<br />
übertragen. Dies führt zu verbesserten Margen<br />
und damit besseren Renditen. Während<br />
Stulz hauptsächlich in Europa und USA vertrieblich<br />
aktiv ist, hat Rena ein weitumspannendes<br />
Vertriebsnetz in Asien. Dies wird Stulz<br />
nutzen können, um seine Produkte auch auf<br />
dem asiatischen Markt vertreiben zu können.<br />
GREEN <strong>BOND</strong>S<br />
Weiterhin sehen wir Einsparpotenziale im<br />
Einkauf, da es Überschneidungen bei Zulieferanten<br />
gibt.<br />
<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Möchten Sie nicht<br />
aber auch Ihre Abhängigkeit von der Solarbranche<br />
ein Stück weit verringern?<br />
Baustert: Die Übernahme der Stulz-Gruppe<br />
ist eine gute Ergänzung zu unserem bisherigen<br />
Portfolio. Wir können derzeit freie Kapazitäten,<br />
aber auch unser Know-how in der Fertigungstechnik<br />
nutzen, um die Stulz-Gruppe<br />
wirtschaftlich besser zu positionieren. Gleichzeitig<br />
erwarten wir durch diese Übernahme<br />
eine gewisse Stabilisierung unserer Finanzkennziffern<br />
und sehen ein erhebliches Wachstumspotenzial<br />
in den nächsten Jahren. Letztlich<br />
führt das auch zu einer größeren Unabhängigkeit<br />
vom Solarmarkt.<br />
<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Welchen Ausblick<br />
können Sie für das Gesamtjahr 2012 geben?<br />
Baustert: Das Geschäftsjahr 2012 ist geprägt<br />
von einem schwachen Auftragseingang im Solarbereich.<br />
Gleichzeitig haben wir jedoch<br />
noch zahlreiche Maschinen aus dem Auftragseingang<br />
2010/11, die 2012 Umsatz bringen.<br />
Im zweiten Halbjahr werden wir erstmals die<br />
Stulz H + E Gruppe in unseren Konzernabschluss<br />
einbeziehen. Insgesamt betrachten wir<br />
das Jahr 2012 als ein Übergangsjahr in der Erwartung,<br />
dass sich die Marktsituation bei Solar<br />
2013 wieder bessert und wir die Stulz<br />
H + E Gruppe 2013 erstmals für ein volles<br />
Geschäftsjahr konsolidieren.<br />
<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong>: Vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
Das Interview führte Robert Cleve.<br />
<strong>BOND</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | Ausgabe <strong>24</strong> | Juni – Juli 2012 | www.fixed-income.<strong>org</strong> 33