Gemeinde- brief - Evangelische Gemeinde zu Düren
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WEIHNACHTEN IN LUBLIN<br />
Wie feiern die Menschen in unseren<br />
Partnergemeinden eigentlich Advent<br />
und Weihnachten? Wir wollten<br />
es aus erster Hand wissen und haben<br />
bei Dariusz Chwastek, Pfarrer<br />
der evangelischen <strong>Gemeinde</strong> in<br />
Lublin, nachgefragt.<br />
Hier nun sein Bericht:<br />
Das Lubliner <strong>Gemeinde</strong>leben<br />
in der Weihnachtszeit<br />
Die Wartezeit auf Weihnachten fängt<br />
bei uns mit dem Advent an. Ab dem<br />
ersten Adventssonntag hängt im<br />
Hauptschiff der Kirche ein Kranz mit<br />
vier Kerzen. Während der Adventsgottesdienste<br />
zünden wir je eine weitere<br />
Kerze an. Dieser Brauch gefällt<br />
besonders den Kindern, die nach dem<br />
Gottesdienst die Kerzen zählen und<br />
den bunten Kranz beobachten.<br />
Am dritten Adventssonntag bereiten<br />
wir für die <strong>Gemeinde</strong>mitglieder im<br />
Pfarrhaus einen Adventsabend. Das ist<br />
eine besondere Zeit für die Erwachsenen.<br />
Sie wünschen sich gegenseitig<br />
viel Glück, singen gemeinsam Weihnachtslieder<br />
und essen Weihnachtsgebäck.<br />
Das ist auch ein wichtiges Ereignis<br />
für die Kleinsten in der <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Die Kinder treten jedes Jahr<br />
vor der ganzen <strong>Gemeinde</strong> mit einem<br />
Programm auf: Sie singen Lieder und<br />
spielen verschiedene Instrumente, sie<br />
tragen Gedichte vor und spielen ein<br />
Krippenspiel. Sie bekommen auch<br />
Geschenke, die unser <strong>Gemeinde</strong>kirchenrat<br />
vorbereitet hat.<br />
Einen festlichen Gottesdienst feiern<br />
wir am Nachmittag des Heiligen Abends.<br />
Das ist der einzige Gottesdienst<br />
im ganzen Jahr, an dem die Kronleuchter<br />
aus bleiben und der Innen-<br />
raum der Kirche nur von Kerzen erleuchtet<br />
ist. Neben dem Altar steht ein<br />
vier Meter hoher Weihnachtsbaum,<br />
der mit Lichtern und Schmuck bedeckt<br />
ist. Darunter befindet sich eine<br />
Krippe, die von den Kindern gebaut<br />
wurde. Nach dem Gottesdienst wünschen<br />
sich die <strong>Gemeinde</strong>mitglieder<br />
alles Gute und gehen nach Hause, wo<br />
sie ein festliches Abendessen in der<br />
Familie genießen.<br />
In der Heiligen Nacht – vor Mitternacht<br />
– nehmen wir an einer ökumenischen<br />
Weihnachtsmesse in einer katholischen<br />
Kirche teil. Nach dem gemeinsamen<br />
Gottesdienst treffen sich<br />
die Lubliner an einer Krippe mit echten<br />
Tieren am Rathaus. An diesem Ort<br />
wünschen der Bürgermeister der Stadt<br />
und Geistliche verschiedener Konfessionen<br />
den Stadtbewohnern alles Gute.<br />
Davor werden auch Weihnachtslieder<br />
gesungen. Am nächsten Tag, treffen<br />
wir uns morgens <strong>zu</strong> einem Weihnachtsgottesdienst.<br />
Polnische Weihnachtsbräuche<br />
Beim traditionellen polnischen Abendessen<br />
am Heiligen Abend dürfen<br />
auf dem Tisch der Karpfen, eine Pilz-<br />
und Fischsuppe, Bartsch, ein Gemüsesalat,<br />
Heringe, Klöße mit Mohn und<br />
ein Kuchen nicht fehlen. In einigen<br />
Familien werden sogar zwölf Gerichte<br />
vorbereitet, und die Familienmitglieder<br />
sollten von jedem <strong>zu</strong>mindest ein<br />
Stück kosten.<br />
Auf den Tischen liegt unter der Tischdecke<br />
Heu als Erinnerung daran, dass<br />
Jesus in einem Stall geboren wurde.<br />
Zur Tradition am Heiligen Abend gehört<br />
auch eine große Oblate, die bei<br />
den Weihnachtswünschen gebrochen<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>zu</strong> <strong>Düren</strong>, Dez. 2007 / Jan. 2008<br />
Weihnachten in unserer Partnergemeinde Lublin<br />
Ein Bericht von Pfarrer Dariusz Chwastek<br />
ADVENT<br />
Vorfreude auf das Licht,<br />
das die Nacht<br />
zerteilt<br />
wird. Nach dem Essen werden Geschenke<br />
ausgepackt, die unter dem<br />
Weihnachtsbaum liegen. In vielen Familien<br />
singt man gemeinsam Weihnachtslieder.<br />
Mit noch Ärmeren teilen<br />
Seit einigen Jahren nimmt unsere <strong>Gemeinde</strong><br />
auch an einer landesweiten<br />
Aktion unserer Kirche <strong>zu</strong>m Thema<br />
„Ein Geschenk unterm Weihnachtsbaum“<br />
teil. <strong>Gemeinde</strong>mitglieder bereiten<br />
kleine Päckchen für Kinder aus der<br />
Ukraine vor. Beim Packen muss man<br />
ein Geschlecht und ein ungefähres<br />
Alter auswählen, dann werden diese<br />
Informationen auf das Päckchen geschrieben.<br />
Das hilft beim Verteilen der<br />
Geschenke vor Ort. Jedes Jahr schicken<br />
wir etliche, sogar bis <strong>zu</strong> einigen<br />
hundert Päckchen.<br />
Wir machen auch gern bei einer Aktion<br />
der Diakonie <strong>zu</strong>m Thema<br />
„Kinderhilfe in der Weihnachtszeit“<br />
mit. In der Adventszeit verkaufen wir<br />
in unserer <strong>Gemeinde</strong> Kerzen, die jedes<br />
Jahr entsprechend für diese Aktion<br />
hergestellt werden. Das gesammelte<br />
Geld wird direkt nach Warschau übergeben,<br />
von wo es <strong>zu</strong> Familien in Not<br />
weitergeleitet wird und als Zuschuss<br />
für Freizeiten für Kinder aus armen<br />
Familien gedacht ist. Ein Teil des Geldes<br />
bleibt in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />
bei den Sommerlagern in den<br />
Ferien für Kinder und Jugendliche.<br />
Unsere <strong>Gemeinde</strong>mitglieder nehmen<br />
auch aktiv an verschiedenen karitativen<br />
Aktionen teil, die für die Ärmsten<br />
aus unserer Region gedacht sind. Die<br />
Hilfe besteht meistens aus dem Sammeln<br />
von Essen, Spielzeug, Süßigkeiten,<br />
die dann weiter an Waisenhäuser<br />
oder Zentren der Sozialen Hilfe geleitet<br />
werden.<br />
Wir wünschen allen unseren<br />
Leserinnen und Lesern<br />
eine Adventszeit voller Vorfreude<br />
und ein gesegnetes<br />
Weihnachtsfest.<br />
Ihre <strong>Gemeinde</strong><strong>brief</strong>-Redaktion