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Nr. 04/2011 – 41 – <strong>Niepars</strong><br />
Achtung, Verwechslungsgefahr<br />
Der nah verwandte Hausrotschwanz sieht <strong>de</strong>m Gartenrotschwanz<br />
ziemlich ähnlich. Beson<strong>de</strong>rs die Weibchen können<br />
schnell verwechselt wer<strong>de</strong>n. Das Hausrotschwanz-Weibchen<br />
ist jedoch mausgrau. Hausrotschwänze sind in unseren Gärten<br />
sehr viel häufiger und längst nicht so wählerisch wie <strong>de</strong>r Gartenrotschwanz.<br />
Sitzwarten schaffen ...<br />
... können Sie <strong>de</strong>n Vögeln leicht mit Hilfe von Bohnenstangen,<br />
hohen Zaunlatten o<strong>de</strong>r neu angelegten Stein- o<strong>de</strong>r Reisighaufen.<br />
Der Gartenrotschwanz br<strong>auch</strong>t es vielfältig. Gestalten Sie Ihren<br />
Garten mit he<strong>im</strong>ischen Bäumen, Sträuchern und Stau<strong>de</strong>n. Eine<br />
Blumenwiese bietet <strong>de</strong>m Insektenfresser ein reicheres Nahrungsangebot<br />
als <strong>de</strong>r übliche Einheitsrasen. Wenn in <strong>de</strong>r Nähe<br />
<strong>auch</strong> noch vegetationsarme Stellen und Sitzwarten zu fin<strong>de</strong>n<br />
sind, haben Sie für ihn vielleicht schon ein i<strong>de</strong>ales Revier geschaffen,<br />
das er jetzt nur noch ent<strong>de</strong>cken muss!<br />
Hilfe für <strong>de</strong>n Gartenrotschwanz<br />
Duften<strong>de</strong> Blumenwiesen, üppige Obstbaumblüten<br />
und leckeres Obst zum Naschen,<br />
dazu ein buntes Gartenleben voller Vögel,<br />
Schmetterlinge und an<strong>de</strong>rer Insekten. An solch einem Ort lässt<br />
es sich gemütlich entspannen und das Leben genießen - das<br />
meinen nicht nur wir Menschen, son<strong>de</strong>rn <strong>auch</strong> <strong>de</strong>r Gartenrotschwanz!<br />
Er ist <strong>de</strong>r Vogel <strong>de</strong>s Jahres 2011. Doch<br />
sein Name täuscht - in vielen Gärten<br />
wer<strong>de</strong>n wir keinem Gartenrotschwanz<br />
mehr begegnen. Denn <strong>de</strong>r sympathische<br />
Geselle ist recht anspruchsvoll: Große,<br />
vielfältige Naturgärten sind gefragt.<br />
Nichts leichter als das! Schaffen wir <strong>de</strong>m<br />
Gartenrotschwanz und uns selbst eine<br />
schöne GARTENrotschwanzOASE. Wie<br />
das gelingt, erzählt <strong>de</strong>r NABU Ihnen. Viel Freu<strong>de</strong> und erholsame<br />
Stun<strong>de</strong>n in Ihrer Gartenoase wünscht Ihnen Ihr NABU.<br />
Der Gartenrotschwanz ist ein ganz beson<strong>de</strong>rer Gast <strong>im</strong> Garten.<br />
Der kecke Geselle mit seinem kontrastreichen Fe<strong>de</strong>rkleid<br />
ist in vielen Regionen Deutschlands selten gewor<strong>de</strong>n. Wenn er<br />
bei Ihnen brütet, können Sie sehr stolz darauf sein. Denn Ihr<br />
„Untermieter“ hat hohe Ansprüche: Er bevorzugt abwechslungsreiche<br />
Gärten, in <strong>de</strong>nen es Sitzwarten in Form von einzelnen<br />
Bäumen, Zäunen o<strong>de</strong>r Bohnenstangen, viele Insekten, Bruthöhlen<br />
und gemähte, kurzrasige Flächen für die Nahrungssuche<br />
gibt.<br />
Beobachtungstipp<br />
Kurz nach ihrer Rückkehr <strong>im</strong> Frühjahr hat man die besten<br />
Chancen, Gartenrotschwänze zu beobachten. Dann nämlich<br />
thronen sie häufig auf hohen Sitzwarten und sind <strong>auch</strong> <strong>im</strong> noch<br />
nicht so dichten Blätterwerk <strong>de</strong>r Bäume gut zu ent<strong>de</strong>cken.<br />
Der Gartenrotschwanz reagiert<br />
sehr empfindlich auf Insektengifte.<br />
Schützen Sie Ihre Pflanzen<br />
<strong>auch</strong> zum Wohle vieler an<strong>de</strong>rer<br />
Tiere lieber mit natürlichen Mitteln,<br />
angefangen bei einer opt<strong>im</strong>alen<br />
Standortwahl für i<strong>de</strong>ale Wachstumsbedingungen,<br />
Fruchtwechsel<br />
und Mischkulturen. Sollte Pflanzenschutz<br />
<strong>de</strong>nnoch einmal notwendig<br />
wer<strong>de</strong>n, so schicken Sie Nützlinge<br />
ins Feld, sammeln Schädlinge mit<br />
<strong>de</strong>r Hand ab o<strong>de</strong>r setzen zum Beispiel<br />
Schädlingsfallen ein. Biologisch<br />
abbaubare Spritzmittel sind<br />
für einen Naturfreund <strong>de</strong>r letzte Ausweg, um Plagegeister loszuwer<strong>de</strong>n.<br />
Hochstämmige Obstbäume<br />
Hochstämmige Obstbäume liefern leckeres Obst und beleben<br />
Ihre Gartenoase durch <strong>de</strong>n jahreszeitlichen Wechsel von Blüten,<br />
Früchten und Herbstfärbung. Sie bieten vielen Tierarten eine<br />
He<strong>im</strong>at: Spechte z<strong>im</strong>mern ihre Höhlen, Bienen und an<strong>de</strong>re Hautflügler<br />
summen in <strong>de</strong>n Blüten. Kein Wun<strong>de</strong>r, dass <strong>auch</strong> <strong>de</strong>r Gartenrotschwanz<br />
Fan von Obstbäumen ist. Damit i<strong>de</strong>ale Höhlen für<br />
Gartenrotschwanz und Co. entstehen, pflanzen Sie am besten<br />
einen Baum mit min<strong>de</strong>stens 1,80 bis 2,0 m Stammhöhe bis zum<br />
ersten Ast, ausreichend Platz <strong>im</strong> Garten vorausgesetzt. Große<br />
Obstgärten und -wiesen zählen zu <strong>de</strong>n wichtigsten Lebensräumen<br />
<strong>de</strong>s Gartenrotschwanzes. Wie wäre es zum Beispiel mit<br />
einer neu angelegten Streuobstwiese auf einer Gemeinschaftsfläche<br />
in Ihrer Kleingartenanlage? Sie wer<strong>de</strong>n mit einer reichen<br />
Ernte und vielfältigen Naturbeobachtungen belohnt! Auch wenn<br />
Sie Ihre alte Streuobstwiesen regelmäßig pflegen und bewirtschaften,<br />
können Sie stolz auf Ihre guten Taten sein.<br />
Tipps für die GARTENrotschwanzOASE:<br />
1. He<strong>im</strong>ische Sträucher und Bäume pflanzen - sorgen für Nahrung<br />
und Unterschlupf<br />
2. Blumenwiesen und Wildstau<strong>de</strong>nbeete anlegen - Eldorados<br />
für die Insektenwelt<br />
3. Ecken mit Wildwuchs belassen - <strong>de</strong>nn <strong>auch</strong> <strong>de</strong>r Gartenrotschwanz<br />
liebt die Unordnung<br />
4. Trockenmauern und Lesesteinhaufen bauen - bestens geeignet<br />
als Sitzwarten und zur Nahrungssuche<br />
5. Auf Mineraldünger und Chemikalien verzichten - nicht nur<br />
<strong>de</strong>n Vögeln zuliebe<br />
6. In großen (Obst)gärten: Hochstämmige, regionaltypische<br />
Obstsorten pflanzen<br />
7. Obstbäume regelmäßig schnei<strong>de</strong>n<br />
8. Alte Bäume und natürliche Höhlen erhalten<br />
Näheres fin<strong>de</strong>n Sie unter <strong>www</strong>.vogel-<strong>de</strong>s-jahres.<strong>de</strong><br />
NABU Nordvorpommern