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SBJ-Rundschreiben 01/2011 - Südtiroler Bauernjugend

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Die Gefahr im Wald<br />

Ausbildung, persönliche Schutzausrüstung sowie sichere Maschinen und Geräte sind bei<br />

der Holzarbeit wichtig.<br />

Motorsägen heulen im Wald. Jedes Jahr<br />

sterben Bauern bei der Holzernte. Es gibt<br />

nach wie vor zu viele Alleinholzer, zu<br />

viele, die nicht ausreichend ausgebildet,<br />

mit mangelhafter Ausrüstung im Wald<br />

aktiv und leider oft auch unvorsichtig<br />

sind. Ausbildung, persönliche Schutzausrüstung<br />

sowie sichere Maschinen und<br />

Geräte sind bei der Holzarbeit wichtig.<br />

Holzerkurse wären eine wichtige Maßnahme,<br />

um die Unfallzahlen im Wald zu<br />

reduzieren.<br />

Die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> hat ein Interview<br />

mit Werner Pichler aus Proveis geführt,<br />

der einen Holzerkurs gemacht hat.<br />

<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Die Waldarbeit<br />

hat in den letzten Jahren einen starken<br />

Wandel erfahren. Die fortschreitende<br />

Mechanisierung und der richtige Umgang<br />

mit den neuen Maschinen und Geräten<br />

unterstreichen die Wichtigkeit einer laufenden<br />

Ausbildung. Werner, auch du hast<br />

einen Holzerkurs besucht. Warum hast du<br />

den Kurs besucht und wo kannst du das<br />

Erlernte einsetzen?<br />

Werner Pichler: Den Kurs habe ich aus<br />

Interesse an der Waldarbeit besucht, um<br />

verschiedene Methoden und auch Risiken<br />

des Baumfällens kennen zu lernen. Auch<br />

die richtige Wartung und den richtigen<br />

Umgang mit der Motorsäge wollte ich mir<br />

zeigen lassen. Das Erlernte setze ich bei<br />

der Holzarbeit im eigenen Wald ein. Da-<br />

<strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong><br />

bei wird vor allem Holz für den Eigenbedarf<br />

und Brennholz geschnitten und<br />

nach Hause transportiert.<br />

<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Die Holzerkurse<br />

vermitteln den Teilnehmern theoretische<br />

und praktische Kenntnisse in der<br />

Waldarbeit. Was waren für dich die interessantesten<br />

Kursinhalte?<br />

Werner Pichler: Die interessantesten<br />

Kursinhalte waren für mich die verschiedenen<br />

Fällungstechniken, wie beispielsweise<br />

der Lamellenschnitt für das Fällen<br />

von faulen Bäumen, die verschiedenen<br />

Fallkerben bei gesunden Bäumen und<br />

die Abschätzung von Fallrichtung und<br />

Fallweite von den Bäumen, die gefällt<br />

werden. Daneben waren die Inhalte zur<br />

Handhabung der Motorsäge, Sicherheitsauflagen<br />

bei der Waldarbeit und<br />

verschiedene Sicherheitstipps sehr<br />

lehrreich.<br />

<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Viele Verbesserungen<br />

im Arbeitsschutz sollen dafür<br />

sorgen, Unfälle in der Waldarbeit zu<br />

reduzieren und Risikofaktoren auszuschalten.<br />

Trotzdem kommt es immer<br />

wieder zu Unfällen in der Waldarbeit.<br />

Welches sind deiner Meinung nach die<br />

größten Risikofaktoren für Unfälle in der<br />

Waldarbeit?<br />

Werner Pichler: Den größten Risikofaktor<br />

bei der Waldarbeit sehe ich in der<br />

falschen Einschätzung, aber auch Unterschätzung<br />

der Gefahren. In möglichst<br />

wenig Zeit soll möglichst viel Holz gefällt<br />

werden. Dabei wird auf die Sicherheit<br />

oft zu wenig geachtet und durch<br />

hektisches Arbeiten passieren oft Unfälle,<br />

die eigentlich vermeidbar wären. Die<br />

Arbeiten im Wald sollen nie alleine gemacht<br />

werden, da ein Verunglückter, der<br />

allein gearbeitet hat, oft erst nach Stun-<br />

Blickpunkt „Die Gefahr arbeitet mit!“<br />

den gefunden wird. Jeder Waldarbeiter<br />

sollte über ein Grundwissen zur Waldarbeit<br />

und den nötigen Sicherheitsvorkehrungen<br />

verfügen, um unnötige Risiken zu vermeiden<br />

oder sie wenigstens zu minimieren.<br />

<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Die persönliche<br />

Schutzausrüstung soll möglichst auffällig<br />

sein. Welche Schutzausrüstung trägst du<br />

bei der Waldarbeit?<br />

Werner Pichler: Ich trage bei der Waldarbeit<br />

einen Schutzhelm mit Schutzvisier<br />

und Gehörschutz, eine Schnittschutzhose<br />

und Arbeitsschuhe mit Stahlkappen.<br />

Waldarbeitskurse<br />

Die Abteilung Forstwirtschaft der Autonomen<br />

Provinz Bozen bietet eine Mindestausbildung<br />

für all jene an, die im<br />

Wald arbeiten. In vier verschiedenen<br />

Kursmodulen werden praxisorientiert<br />

Schwerpunkte wie der richtige Umgang<br />

mit den Arbeitsgeräten, Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz, Einsatzbereiche<br />

und bestandsschonende, rationelle<br />

Arbeitstechniken sowie Instandhaltung<br />

und Pflege der Arbeitsgeräte<br />

behandelt.<br />

Kursmodule:<br />

Waldarbeit-Grundkurs (A-Kurs): 40 Stunden<br />

(5 Tage)<br />

Waldarbeit-Aufbaukurs (B-Kurs): 40<br />

Stunden (5 Tage)<br />

Durchforstungskurs (Voraussetzung:<br />

absolvierter Waldarbeit-Grundkurs - A-<br />

Kurs): 24 Stunden (3 Tage)<br />

Freischneiderkurs: (Voraussetzung:<br />

absolvierter Waldarbeit-Grundkurs - A-<br />

Kurs): 24 Stunden (3 Tage)<br />

Detaillierte Informationen und Termine<br />

können beim jeweiligen Forstinspektorat<br />

eingeholt werden. Auf folgender<br />

Internetseite sind die Kontakte der einzelnen<br />

Forstinspektorate zu finden:<br />

www.provinz.bz.it/forst/verwaltung/83.asp<br />

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