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DKV-Magazin Nr. 6 - Chronik des Karate

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L ä n d e r<br />

42<br />

Sensei Athula Minithanthri, europäischer<br />

Chief Instructor für Japan <strong>Karate</strong>-Do Shito-<br />

Ryu Seiko Kai, besuchte vom 21. – 26.6.2011<br />

zum zweiten Mal Israel und Palästina.<br />

Am Flughafen in Tel Aviv wurde er vom Repräsentanten<br />

für beide Länder, Sensei Husni Ararr, 7. Dan,<br />

herzlich begrüßt. Das erste Seminar fand am 22.6.11<br />

in der Stadt Tira in Israel statt. Alle Teilnehmer waren<br />

hoch motiviert sowohl <strong>Karate</strong> als auch Kobudo zu<br />

lernen. Im Anschluss an das <strong>Karate</strong>training wurde<br />

die Bo Kata „Suna Kake no kon“ unterrichtet.<br />

Am zweiten Tag besuchte Sensei Minithanthri ein<br />

Dojo in Qlaqilia (Westbank) in Palästina. Da er bei<br />

seinem ersten Besuch bereits Erfahrungen beim<br />

Reisen zwischen der israelisch-palästinensischen<br />

Grenze sammeln konnte, waren ihm die vielen<br />

Armeekontrollen bekannt. Den Menschen, denen er<br />

begegnete waren jedoch immer freundlich und<br />

zuvorkommend.<br />

Nach dem <strong>Karate</strong>training kamen die Teilnehmer auf<br />

Sensei Minithanthri zu und baten ihn, bei einer Sai<br />

Kata, die sie Jahre zuvor von einem anderen Trainer<br />

erlernt hatten, zu helfen. Somit wurde dann spontan<br />

die Sai Kata „Chikinshitahaku no Sai“ wiederholt<br />

und vertieft. Danach ging es wieder retour nach<br />

Tira/Israel, wo abends noch einmal in einem anderen<br />

Dojo ein Training durchgeführt wurde.<br />

Da einige Schüler aus dem Nationalkader Israel<br />

anwesend waren, bat Sensei Husni, die Kata Unsu<br />

zu unterrichten. Da Nunchaku in Israel keine verbotene<br />

Waffe ist, hatten alle Teilnehmer ihre eigenen<br />

Nunchakus mitgebracht und so wurde dann<br />

im Anschluss die Nunchaku Kata „Akamine no<br />

Nunchaku“ unterrichtet, die den Teilnehmern sehr<br />

gut gefallen hat.<br />

Am nächsten Tag fand ein Lehrgang in der neu<br />

erbauten Sporthalle in Zimar (Israel) statt. Für ca.110<br />

Baden-Württemberg<br />

Freundschaft zwischen Shito-Ryu <strong>Karate</strong> Deutschland,<br />

Israel und Palästina<br />

Teilnehmer unterrichtete Sensei Minithanthri Kumite,<br />

die Kata „Itosu Rohai Sandan“ und Kobudo.<br />

Nach dem Seminar besuchte Sensei Minithanthri,<br />

zusammen mit Sensei Husni und seiner Familie,<br />

eine muslimische Hochzeit, die ihm viele neue Eindrücke<br />

und Erfahrungen brachte. Am nächsten Tag<br />

fand das Training in der Stadt Jal Julia (Israel) statt,<br />

an dem auch einige Shotokan <strong>Karate</strong>ka teilnahmen.<br />

Die Einheiten bestanden aus<br />

Kumite mit anschließender<br />

Kobudoeinheit, bei der wieder<br />

eine Nunchaku Kata<br />

erlernt wurde.<br />

Abends erfolgte nochmals<br />

ein Training bei einer der<br />

größten Shotokan Gruppe in<br />

der Stadt Kformanda (in der<br />

Nähe von Nazareth). Diese<br />

Gruppe war ehemals ein<br />

Mitglied von JKA Sensei<br />

Okomoto/Japan; nach seinem<br />

Tod suchten die <strong>Karate</strong>kas<br />

nunmehr schon mehrere<br />

Jahre einen neuen<br />

Lehrer. Als sie letztes Jahr Sensei Minithanthri in<br />

Israel kennen gelernt haben, luden sie ihn für 2011<br />

zu einem Training ein. Sensei Minithanthri nahm<br />

daher diese Herausforderung an und unterrichtete<br />

an diesem Tag die Danträger. Das Training begann<br />

mit fortgeschrittenen Shotokan Kihon-Techniken,<br />

danach die Kata „Enpi“ und „Gojushiho-Sho“<br />

und gegen Ende noch Kumite-Techniken. Die Teilnehmer<br />

waren überrascht und fragten, wie es<br />

einem Shito-Ryu Sensei möglich sei, solche Shotokan-Techniken<br />

und Katas zu beherrschen. Sensei<br />

Minithanthri erläuterte, dass er mit Shotokan <strong>Karate</strong><br />

angefangen und den 4.Dan hat. Später traf er den<br />

ehemaligen WKF technischen Vorsitzenden<br />

Tassi Kiyoshi Yamazaki, der ebenfalls sein<br />

Trainer wurde. Er erhielt durch ihn ein umfassen<strong>des</strong><br />

Wissen über <strong>Karate</strong>, unabhängig der Stilrichtung.<br />

Rückblickend war es für Sensei Minithanthri eine<br />

Herausforderung israelische und palästinensische<br />

Dojos zu besuchen und zu unterrichten. Da es dort<br />

vorab keine Festlegung der Trainingsinhalte gibt,<br />

hatte er keine Vorstellung darüber, welche Kata bzw.<br />

Kobudo er den Teilnehmern näher bringen sollte. Er<br />

hat stets auf die An- und Nachfragen im Verlauf der<br />

Seminare reagiert und das Niveau angepasst. Die<br />

Resonanz war jedoch immer positiv ausgefallen und<br />

er freut sich schon auf den nächsten Besuch im<br />

Februar 2012.<br />

Jutta Fojkar

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