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Effizienzfabrik – Forschungskuratorium - Nachhaltige-Produktion.de

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Jahrgang 3 | Ausgabe 6 | November 2012 | ISSN 1868-4181 | 18832 | €11,-<br />

Roland Koch<br />

Aufmerksamkeit <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter wecken<br />

SPECIAL<br />

Automatisierung:<br />

-SchlankeVerkabelung<br />

-Effiziente Antriebstechnik<br />

-Apps für Maschinen und<br />

Anlagen


Jetzt kostenfrei Leser wer<strong>de</strong>n!<br />

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Für <strong>de</strong>n kostenfreien und regelmäßigen<br />

Bezug <strong>de</strong>s Fachmagazins >>nachhaltige<br />

PRODUKTION www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong><br />

07929


Editorial<br />

claudia.otto@vogel.<strong>de</strong><br />

Schlanksteht auch <strong>de</strong>r<br />

Automatisierungbesser<br />

Längst ist es nicht mehr nur die Automobilindustrie, die ihn<br />

umsetzt. Eine <strong>Produktion</strong>, die nach <strong>de</strong>m Lean-Ansatz ausgerichtet<br />

ist, spart Zeit und Kosten. Das wissen Sie natürlich.<br />

Aber auch im Bezug auf Nachhaltigkeit können Unternehmen<br />

mit <strong>de</strong>m Lean-Konzept viel erreichen. Denn die Eliminierung<br />

von Verschwendung reduziert nicht nur Abfälle, son<strong>de</strong>rn<br />

schont auch Ressourcen, weil diese gar nicht erst eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Kein Wun<strong>de</strong>r also, dass <strong>de</strong>r Lean-Ansatz auch<br />

in <strong>de</strong>r Automatisierung angestrebt wird. Passend dazu fin<strong>de</strong>n<br />

Sie in dieser Ausgabe auf <strong>de</strong>n Seiten 28 bis 31 einen Beitrag<br />

mit <strong>de</strong>m Titel „Mehr Nachhaltigkeit durch schlankere<br />

Verkabelung“.<br />

Nachhaltigkeit in <strong>de</strong>r Automatisierung ist auch ein Thema<br />

auf <strong>de</strong>r SPS/IPC/Drives, Fachmesse für elektrische Automatisierung<br />

<strong>–</strong>Systeme &Komponenten, die vom 27. bis 29.<br />

November 2012 in Nürnberg stattfin<strong>de</strong>t. Dort präsentieren<br />

zahlreiche Aussteller effiziente Antriebs- und Steuerungstechnik,<br />

welche die Basis einer nachhaltigen <strong>Produktion</strong> bil<strong>de</strong>t.<br />

Auf <strong>de</strong>m SPS/IPC/Drives-Kongress, <strong>de</strong>r im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Messe veranstaltet wird, empfehle ich Ihnen die Trendsession<br />

„<strong>Nachhaltige</strong> Automatisierung“. Sie fin<strong>de</strong>t unter <strong>de</strong>r Leitung<br />

von Prof. Walter Schumacher vom Institut für Regelungstechnik<br />

an <strong>de</strong>r TU Braunschweig am Mittwoch, <strong>de</strong>m 28.<br />

November von 16 bis 18 Uhr statt. Die Teilnahme an dieser<br />

Trendsession ist kostenfrei. Inhaltlich wird es beispielsweise<br />

um die Analyse <strong>de</strong>r Versorgung mit Rohstoffen und mögliche<br />

Alternativen zu knappen Stoffen gehen. Darüber hinaus wird<br />

die zukunftssichere Konstruktion thematisiert sowie das Recycling<br />

von Rohstoffen im Bezug auf entsprechen<strong>de</strong> Prozesse<br />

und Konstruktionsaspekte. Ferner soll diskutiert wer<strong>de</strong>n, wie<br />

eine nachhaltige Betriebsführung durch Automatisierung<br />

möglich ist. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n Zukunftstrends, Fakten, Zusammenhänge<br />

und Hintergrundinformationen vermittelt.<br />

Nachhaltig seit<br />

Jahren.40 40<br />

Energieef�zienz<br />

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Tel. 07931 96 47-0 ·info-<strong>de</strong>@serapid.com<br />

LINEA


Inhaltsverzeichnis<br />

In dieser Ausgabe<br />

18 42<br />

Nachrichten<br />

12 | Gil<strong>de</strong>meister eröffnet Energy Solutions Park<br />

in Bielefeld<br />

13 | Leitfa<strong>de</strong>n zur DINEN12464-1 sorgt für Arbeitsplätze<br />

im rechten Licht<br />

14 | Antriebstechnikhersteller Wittenstein bettet<br />

<strong>Produktion</strong> ins urbane Umfeld ein<br />

15 | Material Compliance in <strong>de</strong>r Automobil- und<br />

Nutzfahrzeugindustrie<br />

16 | Hörmann produziertab2013 mit Wind- und<br />

Wasserkraftvon Ökostromanbieter<br />

17 | Institut für Energieeffizienz in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong> an<br />

<strong>de</strong>r Uni Stuttgartgegrün<strong>de</strong>t<br />

Energie+Ressourcen<br />

18 | Drei Forschungsverbundprojekte zeigen,wie sich<br />

mit funktionalen Oberflächen die Ressourceneffizienz<br />

verbessern lässt<br />

23 | Tiefziehverpacken ohne externe Versorgung mit<br />

Druckluftund Wasser<br />

24 | VomHeizungskeller bis zu <strong>de</strong>n Hallendächern <strong>–</strong><br />

effizientes Heizen,Lüften und Kühlen spart150 tCO 2<br />

28 |SPECIAL: Lean-Ansatz in <strong>de</strong>r Industrieautomation <strong>–</strong><br />

mehr Nachhaltigkeit durch schlankereVerkabelung<br />

32 | Kritische Lagebei stark nachgefragten seltenen Er<strong>de</strong>n<br />

entspanntsich nur langsam<br />

36 |SPECIAL: Zweigang-Schaltgetriebe für hochdrehen<strong>de</strong><br />

Werkzeugmaschinen för<strong>de</strong>rn nachhaltige<strong>Produktion</strong><br />

38 | Energiemonitoring <strong>–</strong>vor <strong>de</strong>m Energiesparen muss<br />

man <strong>de</strong>n Istzustand kennen<br />

Management+Strategie<br />

42 |TITEL: Aufmerksamkeit <strong>de</strong>r Mitarbeiter wecken <strong>–</strong><br />

Interviewmit Roland Koch,Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Bilfinger SE<br />

44 | Wasser <strong>–</strong>Kernelement<strong>de</strong>r Business-Strategie<br />

48 | Transparente Daten bil<strong>de</strong>n Grundlagefür mehr<br />

Effizienz in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />

52 |SPECIAL: Apps heben Effizienzpotenzial von<br />

Maschinen und Anlagen<br />

4 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong>


56<br />

Umwelt+Schutz<br />

56 | Emissionshan<strong>de</strong>l als wirksames Instrumentzum<br />

Klimaschutz infragegestellt<br />

60 | Umwelt-und Kompatibilitätskompass weist <strong>de</strong>n<br />

Wegdurch <strong>de</strong>n Regulariendschungel<br />

November 2012<br />

64 | WieHersteller mehr aus porösem Silizium herausholen<br />

können<br />

Standards<br />

3| Editorial<br />

6| Nachhaltigkeit in Bil<strong>de</strong>rn<br />

65 | Firmenverzeichnis<br />

66 | Gastkommentar<br />

66 | Impressum<br />

Je<strong>de</strong>n Mittwoch: Der Newsletter von<br />

>>nachhaltige PRODUKTION>nachhaltige PRODUKTION


RegenerativeEnergie für die Industrie<br />

Im Energy Solutions Park <strong>de</strong>r Gil<strong>de</strong>meister AG erzeugen Solarund<br />

Windanlagen mit einer installierten Leistung vonrund<br />

1MWbis zu 15 %<strong>de</strong>s Energiebedarfs,<strong>de</strong>r am UnternehmensstandortinBielefeld<br />

gespeichertund angewen<strong>de</strong>t wird. Die<br />

Maschinenproduktion sowie zentrale Bereiche <strong>de</strong>r IT,<strong>de</strong>s<br />

Serviceund <strong>de</strong>r Konstruktion wer<strong>de</strong>n gegenStromausfälle abgesichertund<br />

mit grüner Energie versorgt.


Immer <strong>de</strong>r Sonne nach<br />

Aufinsgesamt20.000 m² sind<br />

13 Suncarrier 250 und 86 <strong>de</strong>s<br />

neu entwickelten Suncarrier 22<br />

in Betrieb.Diese <strong>de</strong>r Sonne nachgeführten<br />

Trackersysteme sind<br />

bis zu 40 %ertragreicher als<br />

fest installierte Anlagen.


Unkompliziertund leise<br />

Vier Windcarrier erzeugen Strom aus Windkraft.<br />

Diese neue Generation vonKleinwindanlagen<br />

mit einer Nennleistung von10kWbietet<br />

durch ihr getriebeloses Prinzip eine effiziente<br />

Energieausbeute,geräuscharmen Betrieb und<br />

Wartungsfreundlichkeit.


Großbatterien<br />

glätten Stromspitzen<br />

Insgesamtkönnen bis zu 600 kWh <strong>de</strong>r erzeugten Energie in<br />

<strong>de</strong>n drei Cellcube gespeichertwer<strong>de</strong>n.Die Großbatterien <strong>de</strong>cken<br />

somit einen Teil <strong>de</strong>r Basislast <strong>de</strong>s Standortes,kappen Stromspitzen und<br />

versorgendie E-Tankstellen für <strong>de</strong>n E-Mobilitäts-Fuhrpark.Von <strong>de</strong>n<br />

wartungsarmen und sicheren Vanadium-Redox-Flow-Batterien sind zwei<br />

Cellcube 10-100 und ein Cellcube 200-400 im Park installiert.


Nachrichten<br />

Gil<strong>de</strong>meister eröffnet Energy<br />

Solutions Park in Bielefeld<br />

Die Gil<strong>de</strong>meister AG,Bielefeld,<br />

hatanihrem Stammsitz<br />

für die Sparte Energy<br />

Solutions eine Demonstrationsanlagefür<br />

die Erzeugung,Speicherung<br />

und<br />

Anwendung erneuerbarer<br />

Energien für Industrieunternehmen<br />

eröffnet.Mit einer<br />

installierten Leistung von<br />

1MWp erzeugen die Windkraft-<br />

und Solaranlagen im<br />

Energy Solutions Park rund<br />

15 %<strong>de</strong>r Energie,die das<br />

Werk in Bielefeld benötigt.<br />

Aufeiner Fläche von<br />

20.000 m² hatGil<strong>de</strong>meister<br />

13 Solaranlagen mit Nachführsystemen<br />

<strong>de</strong>s Typs Suncarrier<br />

250 und 88 Anlagen<br />

mit kleineren Nachführsystemen<br />

<strong>de</strong>s neuen Typs Suncarrier<br />

22 in Betrieb genommen.Des<br />

Weiteren erzeugen<br />

Gil<strong>de</strong>meister-Vorstand Dr.Rüdiger Kapitza(rechts)und Dr.Frank<br />

Beermann,Geschäftsführer <strong>de</strong>r Sparte Energy Solutions,drücken <strong>de</strong>n<br />

Startknopf für <strong>de</strong>n Energy Solutions Park.<br />

vier Vertikal-Kleinwindkraftanlagen<br />

<strong>de</strong>s Typs Windcarrier<br />

Strom.<br />

Die Energie kann in drei<br />

Cellcube-Stromspeichern für<br />

Spitzenlastzeiten vorgehal-<br />

ten wer<strong>de</strong>n.Zu<strong>de</strong>m hatGil<strong>de</strong>meister<br />

auf <strong>de</strong>m Firmengelän<strong>de</strong><br />

noch eine Stromtankstelle<br />

für Elektrofahrzeugeeingerichtet,umeine<br />

weitereAnwendungsmög-<br />

Weltrekord-Windkraftanlagevon<br />

Siemens in Betrieb genommen<br />

Siemens Energy hat<strong>de</strong>n<br />

Testbetrieb <strong>de</strong>s 154-m-Rotors<br />

an <strong>de</strong>r 6-MW-Offshore-<br />

Win<strong>de</strong>nergieanlageimdänischen<br />

Østerild gestartet.<br />

Diese Anlageist mit <strong>de</strong>n<br />

längsten Rotorblättern <strong>de</strong>r<br />

Welt ausgestattet,wie <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utsche Konzern mitteilt:<br />

Je<strong>de</strong>s Blatt hateine Länge<br />

von75m.Die Anlagekönne<br />

an Offshore-Standorten<br />

25 Mio.kWh sauberen<br />

Strom produzieren.Bereits<br />

im Mai 2011 hatte Siemens<br />

<strong>de</strong>n ersten Prototypen seiner<br />

neuen 6-MW-Offshore-<br />

Win<strong>de</strong>nergieanlageerrichtet.Dieser<br />

wur<strong>de</strong> damals<br />

mit einem Rotorvon 120 m<br />

installiert. Die künftigeSerienproduktversion<br />

<strong>de</strong>r 6-MW-<br />

Anlagesoll mit <strong>de</strong>m 154-m-<br />

Rotorausgestattet wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Windkraftanlage ist mit 75 mlangen Rotorblättern ausgestattet,<br />

<strong>de</strong>r Rotor überstreichtdamit eine Fläche von18.600 m².<br />

Mit einem Gesamtgewicht<br />

vonrund 200 tfür die Gon<strong>de</strong>l<br />

seien die SWT-6.0-Anlagendie<br />

leichtesten Windturbinen<br />

in dieser Leistungsklasse.Die<br />

Kombination aus<br />

robustem Design und niedrigemGewichtsenkeOffshore-Infrastruktur-,Installations-<br />

und Wartungskosten.Gleichzeitig<br />

steigedie<br />

Energieausbeute und damit<br />

lichkeit für Produkte <strong>de</strong>r<br />

Sparte Energy Solutions zu<br />

ver<strong>de</strong>utlichen.<br />

„Mit steigen<strong>de</strong>n Strompreisen<br />

ist es sinnvoll, sich<br />

zumin<strong>de</strong>st teilweise unabhängig<br />

zu machen“, sagte<br />

<strong>de</strong>r Gil<strong>de</strong>meister-Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong><br />

Dr.Rüdiger Kapitzabei<br />

<strong>de</strong>r Einweihung <strong>de</strong>s<br />

Energy Solutions Park.Das<br />

Unternehmen,das immer<br />

noch <strong>de</strong>n größten Teil seines<br />

Umsatzes mit Werkzeugmaschinen<br />

erwirtschaftet,will<br />

die 2008 gegrün<strong>de</strong>te Sparte<br />

Energy Solutions mit <strong>de</strong>m<br />

Park weiter nach vorne und<br />

2013 in die schwarzen Zahlen<br />

bringen.<br />

» Gil<strong>de</strong>meister AG,<br />

D-33689 Bielefeld,<br />

www.gil<strong>de</strong>meister.com<br />

12 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong><br />

Bild: Itasse<br />

Bild: Siemens<br />

die Rentabilitätüber die Lebensdauer<br />

<strong>de</strong>r Anlage.<br />

Siemens hatnach eigenen<br />

Angaben die SWT-6.0-Anlagenspeziell<br />

für <strong>de</strong>n Einsatz<br />

unter <strong>de</strong>n widrigen Bedingungen<br />

auf hoher See entwickelt.„Die<br />

neue 6-MW-<br />

Anlageist ein Meilenstein in<br />

<strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergietechnologie.Verglichen<br />

mit unserer<br />

ersten 30-kW-Anlage, die<br />

wir vor30Jahren entwickelt<br />

hatten,kann diese neue<br />

Windturbine mehr als tausendmal<br />

so viel Strom produzieren“,<br />

sagt Henrik Stiesdal,<br />

CTO<strong>de</strong>r Division Wind<br />

PowerimSiemens-Sektor<br />

Energy.<br />

» Siemens AG,<br />

20099 Hamburg,<br />

www.siemens.<strong>de</strong>/energy


Nach ISO 50001 zertifizieren und<br />

vonEinsparungen profitieren<br />

FürstromintensiveUnternehmen,die<br />

auch künftig<br />

voneiner Begrenzung <strong>de</strong>r<br />

EEG-Umlageprofitieren wollen,wir<strong>de</strong>sab2013verpflichtend<br />

sein,eine Zertifizierung<br />

nach ISO 50001<br />

nachzuweisen.„Strategisches<br />

Energiemanagement:<br />

ISO 50001“war daher das<br />

Thema <strong>de</strong>r Tagung,die Agrion,globales<br />

Netzwerk für<br />

Energie,Cleantech und<br />

nachhaltiges Wirtschaften,<br />

Mitte Oktober in Frankfurt<br />

am Main veranstaltete.<br />

Abgesehen vonBeiträgen<br />

zur Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r<br />

Zertifizierung ging es unter<br />

an<strong>de</strong>rem um die energierechtlichen<br />

Vorgaben.<br />

Dazu informierte Jens Nünemann,Fachanwalt<br />

für Verwaltungsrechtbei<br />

<strong>de</strong>r Kanz-<br />

Achtung Ausschlussfrist: „Zeitschrankefür die Zertifizierung ist <strong>de</strong>r<br />

30. Juni <strong>de</strong>s Antragsjahres“,warntRechtsexperte Jens Nünemann.<br />

lei Ritter GentCollegen mit<br />

Sitz in Braunschweig.<br />

Nünemann wies auf Stolpersteine<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Antragsverfahrens zur Begünstigung<br />

bei <strong>de</strong>r EEG-Um-<br />

lagehin.Sosei die Ausschlussfrist<br />

für <strong>de</strong>n Antrag<br />

beim Bun<strong>de</strong>samtfür Wirtschaftund<br />

Ausfuhrkontrolle<br />

(Bafa) <strong>de</strong>r 30. Juni <strong>de</strong>s Antragsjahres.„Bis<br />

30. Juni<br />

Leitfa<strong>de</strong>n zur DINEN12464-1 sorgt<br />

für Arbeitsplätzeimrechten Licht<br />

Weringeschlossenen Räumen<br />

arbeitet,ist auf eine<br />

einwandfreie Beleuchtung<br />

angewiesen.Der neue „Leitfa<strong>de</strong>n<br />

zur DINEN12464-1“<br />

vonlicht.<strong>de</strong> unterstützt Planer<br />

bei <strong>de</strong>r Beleuchtung von<br />

Arbeitsplätzen in Innenräumen.Die<br />

Norm DINEN<br />

12464-1 „Beleuchtung von<br />

Arbeitsstätten <strong>–</strong>Teil 1: Arbeitsstätten<br />

in Innenräumen“,<br />

die im August 2011<br />

neu erschienen ist,beschreibt<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

gutes LichtamArbeitsplatz.<br />

Sie machtVorgaben für die<br />

Planung vonBeleuchtungsanlagen,etwainBüros,<br />

Krankenhäusern o<strong>de</strong>r Industriehallen.Jetzt<br />

hatlicht.<strong>de</strong>,<br />

die För<strong>de</strong>rgemeinschaftGutes<br />

Licht, in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>r Deutschen Licht-<br />

technischenGesellschafteinen Leitfa<strong>de</strong>n herausgebracht,<br />

<strong>de</strong>r die DINEN<br />

12464-1 übersichtlich zusammenfasst.Der<br />

Leitfa<strong>de</strong>n<br />

liefertArchitekten und Lichtplanern<br />

lichttechnische Größen<br />

und hilftihnen,die Vorgaben<br />

<strong>de</strong>r Norm bei <strong>de</strong>r<br />

Lichtplanung anzuwen<strong>de</strong>n.<br />

Nachrichten<br />

muss nach Bafaauch die<br />

Zertifizierungsurkun<strong>de</strong> beziehungsweise<br />

<strong>de</strong>r Prüfauditnachweis<br />

ausgestellt<br />

sein“, betonte <strong>de</strong>r Experte.<br />

Im Weiteren hob er hervor,<br />

dass sich das EEGausdrücklich<br />

auf das Unternehmen,<br />

nichtbloß auf die begrenzungsberechtigteAbnahmestelle<br />

bezieht. „Alle Abnahmestellen<br />

<strong>de</strong>s antragsberechtigten<br />

Unternehmens<br />

müssen vomZertifizierer begutachtet,zertifiziertund<br />

in<br />

<strong>de</strong>r Zertifizierungsurkun<strong>de</strong><br />

beziehungsweise <strong>de</strong>m<br />

Prüfauditnachweis gelistet<br />

wer<strong>de</strong>n“, sagte Nünemann.<br />

» Agrion Deutschland GmbH,<br />

D-60329 Frankfurt<br />

am Main,<br />

www.agrion.org<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 13<br />

Bild: Licht.<strong>de</strong><br />

Den Leitfa<strong>de</strong>n gibt es<br />

zum freien Download<br />

unter www.licht.<strong>de</strong>/<br />

leitfa<strong>de</strong>n.<br />

Bild: Otto<br />

Er beschreibt die wesentlichen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an die<br />

Arbeitsplatzbeleuchtung,erklärtdie<br />

unterschiedliche<br />

Beleuchtung vonArbeitsplatz<br />

und Umgebungsbereich<br />

und nenntdie für die<br />

Lichtplanung nötigen lichttechnischenGrößen.Außer<strong>de</strong>m<br />

geben die AutorenHinweise,wie<br />

eine Beleuchtungsanlagenormgerecht<br />

gewartet wird, und zeigen<br />

die Ermittlung vonWartungsfaktoren<br />

anhand praktischer<br />

Beispiele.Den Leitfa<strong>de</strong>n<br />

gibt es zum freien<br />

Download unter www.licht.<br />

<strong>de</strong>/leitfa<strong>de</strong>n.<br />

» Licht.<strong>de</strong>,<br />

D-60528 Frankfurt<br />

am Main,<br />

www.licht.<strong>de</strong>


Nachrichten<br />

Wittenstein möchte soziokulturelle<br />

Verantwortung übernehmen<br />

Am StandortFellbach realisiert<strong>de</strong>rAntriebstechnikhersteller<br />

Wittenstein eine zukunftsweisen<strong>de</strong><br />

<strong>Produktion</strong>.<br />

WieMichael Müller,GeschäftsführervonWittensteinBastian,mitteilte,wolle<br />

man damit <strong>de</strong>n Trend aufs<br />

Land umkehren: Die <strong>Produktion</strong><br />

soll nichtmehr an <strong>de</strong>n<br />

Stadtrand gedrängt wer<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn im urbanen Umfeld<br />

eingebettet sein.Dafür hat<br />

Wittenstein Bastian die<br />

neue <strong>Produktion</strong>sstätte für<br />

Verzahnungslösungen in unmittelbarer<br />

Nähe zu einem<br />

Wohngebiet bezogen.<br />

Um mögliche Störungen<br />

zwischen Betrieb und Bevölkerung<br />

gering zu halten,<br />

müssen Lärmgrenzwerte,<br />

minimale Abgase sowie geringstmöglichesAbfallauf-<br />

Michael Müller (Wittenstein Bastian) präsentierte auf <strong>de</strong>r Motek das<br />

Konzept einer urbanen <strong>Produktion</strong>.<br />

kommen erreichtwer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Auflagen erfüllt Wittenstein<br />

beispielsweise<br />

durch Regenwassernutzung,<br />

eigene Stromerzeugung<br />

über eine Solaranlagesowie<br />

ein Blockheizkraftwerk und<br />

die Nutzung <strong>de</strong>r Abwärme<br />

aller Maschinen.Vollklimatisierung<br />

und Luftentfeuchtung<br />

in Verbindung mit Verdrängungslüftung<br />

sorgenin<br />

Wi<strong>de</strong>xträgt als erstes Unternehmen<br />

<strong>de</strong>r Welt das Label „windma<strong>de</strong>“<br />

Der dänische Hörgerätehersteller<br />

Wi<strong>de</strong>x, Lynge, ist das<br />

erste Unternehmen <strong>de</strong>r<br />

Welt,<strong>de</strong>m das „Windma<strong>de</strong>“-<br />

Label verliehen wur<strong>de</strong>.Der<br />

Grund: Das Unternehmen<br />

produziertkomplett CO 2 -<br />

neutral.<br />

Beim Windma<strong>de</strong>-Label<br />

han<strong>de</strong>lt sich um ein neues<br />

Konsumentenlabel <strong>de</strong>r Vereinten<br />

Nationen (UN), das<br />

an Unternehmen verliehen<br />

wird, die min<strong>de</strong>stens 25 %<br />

ihres Energieverbrauchs<br />

durch Windkraft<strong>de</strong>cken.Auf<br />

<strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wi<strong>de</strong>x-Firmensitzes<br />

in Lynge(nördlich<br />

vonKopenhagen) erzielt ein<br />

Windrad sogar 95 %<strong>de</strong>r zur<br />

<strong>Produktion</strong> benötigten Energie,gab<br />

das Unternehmen<br />

bekannt. RichardTøpholm,<br />

Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsfüh-<br />

Markantes Zeichen <strong>de</strong>s Wi<strong>de</strong>x-Firmensitzes in Dänemark ist das Windrad.<br />

rung und Sohn <strong>de</strong>s CEO,<strong>de</strong>r<br />

unter an<strong>de</strong>rem für <strong>de</strong>n Neubau<br />

<strong>de</strong>s Firmensitzes verantwortlich<br />

zeichnete,sagte:<br />

„Als Hightechunternehmen<br />

sind wir gefor<strong>de</strong>rt, beständig<br />

Innovationen hervorzubringenund<br />

stets nach <strong>de</strong>r besten<br />

Lösung zu suchen.Wir<br />

konnten die Nutzung fossiler<br />

Brennstoffekomplett eliminieren<br />

und sind sicher,dass<br />

<strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong> für einen<br />

möglichst geringen Ressourcenverbrauch.Esentsteht<br />

ein optimales Raumklima <strong>–</strong><br />

die Vorraussetzung für hohe<br />

technische Präzision.„Wirksamer<br />

Umweltschutz be<strong>de</strong>utet<br />

gesellschaftliche und soziale<br />

Verantwortung“,so<br />

Müller.<br />

Neben <strong>de</strong>r nachhaltigen<br />

<strong>Produktion</strong> wirdWittenstein<br />

daher auf <strong>de</strong>m Firmengelän<strong>de</strong><br />

eine Stromtankstelle für<br />

Elektroautos installieren und<br />

einen Kin<strong>de</strong>rgarten eröffnen.<br />

Bei<strong>de</strong>s soll auch <strong>de</strong>n Menschen<br />

aus <strong>de</strong>m angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Wohngebiet zur Verfügung<br />

stehen.<br />

» Wittenstein Bastian GmbH,<br />

D-70736 Fellbach,<br />

www.wittenstein-bastian.<strong>de</strong><br />

14 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong><br />

Bild: Michel<br />

Bild: Wi<strong>de</strong>x<br />

wir damit <strong>de</strong>n besten<br />

Grundstein für die Zukunft<br />

gelegt haben <strong>–</strong>sowohl für<br />

unser Unternehmen als<br />

auch für die Gesellschaft.“<br />

Henrik Kuffner,CEO <strong>de</strong>r<br />

Windma<strong>de</strong>-Initiative<strong>de</strong>r UN,<br />

kommentiert: „Wir gratulierenWi<strong>de</strong>xdazu,<br />

dass es als<br />

Pionier das erste jemals zertifizierteWindma<strong>de</strong>-Unternehmen<br />

ist.Mit <strong>de</strong>m Bekenntnis<br />

zu erneuerbaren<br />

Energien und <strong>de</strong>r Zertifizierung<br />

hatWi<strong>de</strong>xMaßstäbe<br />

gesetzt und inspiriertUnternehmen<br />

und Konsumenten<br />

auf <strong>de</strong>r ganzen Welt,sich für<br />

nachhaltigeProdukte zu entschei<strong>de</strong>n.“<br />

» Wi<strong>de</strong>xA/S,<br />

DK-3540 Lynge,<br />

www.wi<strong>de</strong>x.com


Membrandach machtEffizienz <strong>de</strong>s<br />

ZAE-Gebäu<strong>de</strong>s offensichtlich<br />

Weithin sichtbar spanntsich<br />

das neu fertiggestellte<br />

Membrandach über <strong>de</strong>m<br />

Bau <strong>de</strong>s Bayerischen Zentrums<br />

für Angewandte Energieforschung<br />

e.V. (ZAE) in<br />

Würzburg. Damit ist das Forschungs-<br />

und Demonstrationsgebäu<strong>de</strong><br />

namens Energy<br />

Efficiency Center einen<br />

Schritt weitergekommen,<br />

wie das ZAEmitteilt.Das Gebäu<strong>de</strong><br />

soll bei seiner Einweihung<br />

alle Möglichkeiten<br />

ausschöpfen,um<strong>de</strong>n Energiebedarffür<br />

<strong>de</strong>n Betrieb zu<br />

senken,darunter auch viele<br />

Anwendungen,die noch in<br />

<strong>de</strong>r Erprobungsphase sind.<br />

„Ein vergleichbares Gebäu<strong>de</strong><br />

gibt es in Europa nicht“,erläutert<strong>de</strong>r<br />

fachliche Leiter<br />

<strong>de</strong>s Projekts beim ZAE, Dr.<br />

Hans-Peter Ebert.<br />

Das Membrandach hält Regen,Wind und Kälte draußen,lässt aber das<br />

Sonnenlichtherein.<br />

Das Membrandach,wie es<br />

sonst vorallem in Stadien<br />

verwen<strong>de</strong>t wird, trägt auf<br />

dreierlei Weise zu mehr<br />

Energieeffizienz <strong>de</strong>s Neubaus<br />

bei: Zumeinen wird<br />

Material Compliancein<strong>de</strong>r<br />

Fahrzeugindustrie<br />

Unter <strong>de</strong>m Motto„Der Weg<br />

durch <strong>de</strong>n Vorgaben-<br />

Dschungel“ organisiertdie<br />

Tec4U-Ingenieurgesellschaft<br />

am 28. November in Saarbrücken<br />

die Veranstaltung<br />

„Material Compliance in <strong>de</strong>r<br />

Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie“.<br />

Dabei wer<strong>de</strong>n<br />

die materialspezifischen<br />

Vorgaben (wie Reach,ROHS,<br />

IMDS ...) thematisiert, die die<br />

Verwendung vonMaterialien<br />

und Substanzen innerhalb<br />

<strong>de</strong>r Fahrzeugherstellung<br />

reglementieren.Einige<br />

Substanzen beziehungsweise<br />

Substanzgruppen sind<br />

gänzlich verboten o<strong>de</strong>r nur<br />

in speziellen Ausnahmefällen<br />

erlaubt.An<strong>de</strong>remüssen<br />

bei Überschreiten eines bestimmten<br />

Grenzwertes <strong>de</strong>klariertwer<strong>de</strong>n.<br />

Die Anzahl dieser weltweit<br />

wie auch national durch Gesetze,<br />

Normen und Richtlinien<br />

sowie Branchenstandards<br />

reglementierten Materialien<br />

nimmtimmer mehr zu und<br />

durch die Überdachung <strong>de</strong>s<br />

Büro- und Laborkomplexes<br />

eine je nach Wetterprognose<br />

steuerbareZwischenklimazone<br />

(Kaltdachraum) geschaffen,die<br />

Wärmeverluste<br />

Bild: iStockphoto.<br />

com/mashe<br />

„Der Wegdurch <strong>de</strong>n Vorgaben-Dschungel“ soll für die Automobil-und<br />

Nutzfahrzeugindustrie am 28. November gebahntwer<strong>de</strong>n.<br />

stellt die verschie<strong>de</strong>nen IndustriebeteiligtenvorvielfältigeAufgaben.Gefragt<br />

sind<br />

vertragsrechtliche und prozessseitigeUmstellungen<br />

sowie geeignete Softwarelö-<br />

Nachrichten<br />

o<strong>de</strong>r Kühllasten für die darunter<br />

liegen<strong>de</strong>n Büroräume<br />

senkt.Zum an<strong>de</strong>ren wird<strong>de</strong>r<br />

Energieeintrag und die Versorgung<br />

<strong>de</strong>r Büroräume und<br />

Gängemit Tageslichtdurch<br />

die genaue Einstellung <strong>de</strong>r<br />

Lichtdurchlässigkeit <strong>de</strong>r<br />

Membranen und transluzi<strong>de</strong>n<br />

Deckenelemente optimiert.<br />

Schließlich zeichnet<br />

sich die hier umgesetzte textile<br />

Architektur durch einen<br />

geringen Materialeinsatz<br />

und ein hohes Maß an Vorfertigung<br />

aus.Der Bau soll<br />

im Frühjahr 2013 fertiggestellt<br />

sein.<br />

» Zentrum für Angewandte<br />

Energieforschung<br />

Bayern e.V.,<br />

97074 Würzburg,<br />

www.zae-bayern.<strong>de</strong><br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 15<br />

Bild: ZAE<br />

sungen,um<strong>de</strong>n neuen und<br />

umfangreichen Kommunikationsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

zu begegnen.Die<br />

Veranstaltung<br />

bietet <strong>de</strong>n Rahmen,ummit<br />

Experten <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />

über Lösungsansätze<br />

zu diskutieren.<br />

Die eintägigeVeranstaltung<br />

richtet sich an Materialverantwortliche,Produktmanager,Qualitätsverantwortliche<br />

und EHS-Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>r Automobil- und<br />

Nutzfahrzeugindustrie.WeitereInformationen<br />

und ein<br />

Anmel<strong>de</strong>formular fin<strong>de</strong>n Sie<br />

auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s Veranstalters.<br />

» Tec4U-IngenieurgesellschaftmbH<br />

D-66115 Saarbrücken,<br />

www.tec4u.com


Nachrichten<br />

Hörmann produziertkünftig mit<br />

Wind- und Wasserkraft<br />

Ab <strong>de</strong>m kommen<strong>de</strong>n Jahr<br />

wirdHörmann,Hersteller<br />

vonToren,Türen,Zargenund<br />

Antrieben,mehr als 40 %<strong>de</strong>r<br />

vonseinen Werken und Nie<strong>de</strong>rlassungen<br />

bun<strong>de</strong>sweit<br />

benötigten elektrischen<br />

Energie aus Wind- und Wasserkraftbeziehen.Zukünftig<br />

möchte Hörmann diesen Anteil<br />

noch erhöhen.<br />

Das Familienunternehmen<br />

hateinen Vertragmit <strong>de</strong>m<br />

Ökostrom-Anbieter Naturstrom<br />

unterzeichnet und<br />

wirdab2013 <strong>de</strong>ssen größter<br />

Industriekun<strong>de</strong> sein.Naturstrom,unabhängiger<br />

Ökostrom-Anbieter <strong>de</strong>r ersten<br />

Stun<strong>de</strong>,beliefertmehr<br />

als 210.000 Privat-und Industriekun<strong>de</strong>n<br />

mit Strom<br />

aus erneuerbaren Energiequellen<br />

und beziehtdiesen<br />

Erfolg durch verantwortungsvolles<br />

Managementlangfristig sichern<br />

Im Namen <strong>de</strong>s Arbeitskreises„<strong>Nachhaltige</strong>Unternehmensführung“<br />

(AKNU) ist im<br />

September das Buch<br />

„Grundsätzenachhaltiger<br />

Unternehmensführung“ erschienen.Unter<br />

<strong>de</strong>r Leitung<br />

vonProf. Dr.E<strong>de</strong>ltraud Günther<br />

(Inhaberin <strong>de</strong>s Lehrstuhls<br />

für betriebliche Umweltökonomie<br />

an <strong>de</strong>r Technischen<br />

UniversitätDres<strong>de</strong>n)<br />

und Rudolf X. Ruter (ehemaliger<br />

Partner und Leiter <strong>de</strong>s<br />

Geschäftsbereichs Nachhaltigkeit<br />

bei Ernst &Young in<br />

Deutschland)arbeiten Vertreter<br />

aus Wirtschaftund<br />

Wissenschaftinkleinen Arbeitsgruppen<br />

an einzelnen<br />

Aspekten einer nachhaltigen<br />

Unternehmensführung und<br />

entwickeln Konzepte für die<br />

betriebliche Praxis.<br />

Das Familienunternehmen Hörmann wirdab2013 <strong>de</strong>r größte<br />

Industriekun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Ökostrom-Anbieters Naturstrom sein.<br />

aus eigenen <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />

o<strong>de</strong>r direkt vonmehr<br />

als 200 <strong>de</strong>utschen Windund<br />

Wasserkraftanlagen.<br />

Das Unternehmen hatsich<br />

verpflichtet,einen festgeleg-<br />

Das Werk ist ein Leitfa<strong>de</strong>n<br />

für das Einbin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit<br />

in unternehmerische<br />

Entscheidungsprozesse<br />

zur langfristigen Sicherung<br />

<strong>de</strong>s Unternehmenserfolgs.<br />

ten Betrag je vomKun<strong>de</strong>n<br />

verbrauchter Kilowattstun<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>n Bau neuer Ökostrom-<br />

Kraftwerkezuinvestieren.<br />

FürHörmann ist <strong>de</strong>r Wechsel<br />

auf echten Ökostrom mit<br />

Das Werk ist ein Leitfa<strong>de</strong>n für<br />

das wirksame Einbin<strong>de</strong>n<br />

vonNachhaltigkeit in unternehmerischeEntscheidungsprozesse.<br />

Es liefertHandlungsempfehlungen<br />

und zeigt neben <strong>de</strong>n<br />

Möglichkeiten zur Verankerung<br />

einer nachhaltigen<br />

Werteorientierung auch Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

bei <strong>de</strong>r<br />

Mehrkosten verbun<strong>de</strong>n.<br />

„Trotz<strong>de</strong>m haben wir uns<br />

zum Anbieterwechsel entschie<strong>de</strong>n,weil<br />

wir unserer<br />

Verantwortung für <strong>de</strong>n Umweltschutz<br />

gerechtwer<strong>de</strong>n<br />

möchten“, sagte <strong>de</strong>r persönlich<br />

haften<strong>de</strong> Gesellschafter<br />

Martin J. Hörmann.<br />

Immerhin benötigten<br />

sämtliche Standorte im Jahr<br />

etwasoviel Strom wie<br />

15.000 Haushalte.Dementsprechend<br />

hoch sei <strong>de</strong>r Einsparungseffekt<br />

atomarer<br />

und fossiler Brennstoffe. So<br />

sparedie Hörmann-Gruppe<br />

jährlich mehr als 700 Lkw-<br />

Ladungen CO 2 ein.<br />

» Hörmann KG<br />

Verkaufsgesellschaft,<br />

D-33803 Steinhagen,<br />

www.hoermann.com<br />

Umsetzung auf.Der Fokus<br />

<strong>de</strong>s Werksliegt auf Handlungsempfehlungen<br />

für eine<br />

nachhaltigeFührungsstruktur<br />

und Steuerungspraxis<br />

und daneben auf einer allgemeinen<br />

Einführung in das<br />

Konzept und <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>r nachhaltigen Unternehmensführung.<br />

Bibliographische Daten:<br />

Günther,E<strong>de</strong>ltraud/Ruter,<br />

Rudolf X. (Hrsg.): Grundsätze<br />

nachhaltiger Unternehmensführung.Erfolg<br />

durch<br />

verantwortungsvolles Management,<br />

Berlin (Erich<br />

Schmidt Verlag) 2012 (280<br />

Seiten), 39,95 Euro (ISBN<br />

978-3-503-14135-7).<br />

» Rudolf X. Ruter,<br />

D-70192 Stuttgart,<br />

www.ruter.<strong>de</strong><br />

16 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong><br />

Bild: Ruter<br />

Bild: Hörmann


Institut für Energieeffizienz<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong> gegrün<strong>de</strong>t<br />

Die produzieren<strong>de</strong> Industrie<br />

verbrauchtinDeutschland<br />

ein Drittel <strong>de</strong>r konsumierten<br />

Gesamtenergie.Mit <strong>de</strong>r<br />

Neugründung eines Instituts<br />

für Energieeffizienz in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Produktion</strong> (EEP)übernimmt<br />

die UniversitätStuttgarthier<br />

Verantwortung.<br />

Möglich wirddie Initiative<br />

durch das Engagement<strong>de</strong>r<br />

Stuttgart-Alumni Heinz Dürr<br />

und Karl Schlecht, die über<br />

ihreStiftungen „Heinz und<br />

Hei<strong>de</strong> Dürr Stiftung“ und<br />

„Karl SchlechtStiftung“ die<br />

Grundfinanzierung für die<br />

kommen<strong>de</strong>n fünf Jahrebereitstellen.2,5Mio.Eurofließen<br />

insgesamtindie Institutsneugründung.Gründungsdirektor<br />

Prof.Thomas<br />

Bauernhansl, Leiter <strong>de</strong>s Instituts<br />

für Industrielle Ferti-<br />

V.l.: Heinz Dürr (Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r Dürr AG), Prof.Wolfram<br />

Ressel (Rektor Uni Stuttgart), Karl Schlecht(Grün<strong>de</strong>r Firma Putzmeister)<br />

und Prof.Thomas Bauernhansl (Leiter IFFUni Stuttgart<br />

sowie Fraunhofer-IPA).<br />

gung und Fabrikbetrieb (IFF)<br />

<strong>de</strong>r UniversitätStuttgartsowie<br />

<strong>de</strong>s Fraunhofer-Instituts<br />

für <strong>Produktion</strong>stechnik und<br />

Automatisierung (IPA), will<br />

die Geschäfte im Laufe<strong>de</strong>s<br />

nächsten Jahres an einen zu<br />

berufen<strong>de</strong>n Institutsleiter<br />

übergeben.<br />

Auf<strong>de</strong>r Agenda <strong>de</strong>s neuen<br />

Instituts stehen neben <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung und För<strong>de</strong>rung<br />

Hybridica-Fachforum fokussiert<br />

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz<br />

Von13. bis 16. November<br />

fin<strong>de</strong>t parallel zur Electronica<br />

in Halle C1 auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Messe München<br />

die Hybridica 2012 statt.Im<br />

Mittelpunkt <strong>de</strong>s Fachforums<br />

stehen Nachhaltigkeit und<br />

Energieeffizienz.<br />

ZumSchwerpunkt „innovativeHybridlösungen<br />

und<br />

neue Anwendungsbereiche“<br />

<strong>de</strong>s Fachforums wirdFriedrich<br />

Moeller,Leiter Marketing<br />

bei RauschertTechnische<br />

Keramik,über Keramikkomponenten<br />

in Hybridbauteilen<br />

referieren (Donnerstag,15.<br />

November,11Uhr).<br />

Technische Keramik steigert<br />

die Verschleiß- und die elektronische<br />

Isolationsfestigkeit,<br />

die energie- und materialeffizienten<br />

Leichtbau ermöglichen.<br />

Einen <strong>de</strong>r Schwerpunkte <strong>de</strong>s diesjährigen Hybridica-Fachforums bil<strong>de</strong>n<br />

integrierte Fertigungsverfahren.<br />

Den neuen <strong>Produktion</strong>sprozess<br />

„Wasserstrahl Micro-<br />

Präzisionsschnei<strong>de</strong>n“stellt<br />

Jens Degler,Geschäftsführer<br />

Desta Microcut,passend<br />

zum Themenbereich Ent-<br />

wicklung und Materialeffizienz<br />

vor(Donnerstag,15. November,14.30<br />

Uhr). In diesem<br />

Vortragerfahren die Besucher<br />

die Unterschie<strong>de</strong> zwischen<br />

<strong>de</strong>n etablierten Fein-<br />

Nachrichten<br />

effektiver Technologien die<br />

Aufklärung vonGesellschaft<br />

und Politik sowie die Integration<br />

<strong>de</strong>s Themas in die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Fachgebiete <strong>de</strong>r<br />

universitären Lehre.<br />

Ein Beirat aus Meinungsmachern<br />

aus Politik,GesellschaftundIndustrie,darunter<br />

Prof.Reimund Neugebauer,Präsi<strong>de</strong>nt<strong>de</strong>rFraunhofer-Gesellschaft,<br />

und Dr.<br />

Carsten Rolle,Abteilungsleiter<br />

Energiepolitik <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverbands<br />

<strong>de</strong>r Deutschen<br />

Industrie,soll das Institut bei<br />

seinen umfassen<strong>de</strong>n Aufgaben<br />

begleiten.<br />

» Institut für Industrielle<br />

Fertigung und Fabrikbetrieb<br />

IFF<strong>–</strong>UniversitätStuttgart,<br />

D-70569 Stuttgart,<br />

www.iff.uni-stuttgart.<strong>de</strong><br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 17<br />

Bild: Felger<br />

Bild: Messe München<br />

schneidtechnologien und<br />

diesem innovativen <strong>Produktion</strong>sprozess.WeitereVorträgeindiesem<br />

Themenbereich beschäftigen<br />

sich mit neuesten<br />

Entwicklungen vonhochpräzisen<br />

Verfahrenstechniken,<br />

die dazu dienen,bei <strong>de</strong>r Fertigung<br />

vonHybridbauteilen<br />

teureRohstoffewie E<strong>de</strong>lmetalle<br />

einzusparen.Neue KontaktierungenvonHochstromapplikationen<br />

für Elektroantriebe<br />

o<strong>de</strong>r Spritzgusswerkzeugeaus<br />

Siliciumnitrid<br />

tragen ebenfalls dazu bei,<br />

<strong>Produktion</strong>sprozesse effizienter<br />

und nachhaltiger zu<br />

gestalten.<br />

» Messe München GmbH,<br />

D-81823 München,<br />

www.hybridica.<strong>de</strong>


Wiefunktionale Oberflächen<br />

die Ressourceneffizienz verbessern<br />

Strukturen auf Nano- o<strong>de</strong>r Mikrobasis machen immer mehr Produkte<br />

haltbarer,wi<strong>de</strong>rstandsfähiger und langlebiger.Sotragensie zu<br />

Wirtschaftlichkeit und Ressourceneffizienz bei. Ausdiesem Grund sind<br />

funktionale Oberflächen ein Schwerpunktthema <strong>de</strong>r <strong>Effizienzfabrik</strong>,<br />

<strong>de</strong>r Innovationsplattform „Ressourceneffizienz in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>“.<br />

Funktionale Oberflächen bestehen<br />

aus Strukturen mit Abmessungen<br />

von wenigen Mikro- o<strong>de</strong>r Nanometern<br />

und zeigen daher ein an<strong>de</strong>res<br />

Verhalten als Oberflächen, die aus<br />

makroskopisch aufgebauten Struktu-<br />

ren bestehen. Durch innovative Beschichtungen<br />

lassen sich viele gängige<br />

Werkstoffe verbessern. Ein Beispiel<br />

sind die Unterschie<strong>de</strong> hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

Benetzbarkeit von flüssigkeitstragen<strong>de</strong>n<br />

und -transportieren<strong>de</strong>n Bauteilen.<br />

In Hinblick auf Energieeinsparung<br />

und Ressourcenschonung weisen<br />

funktional beschichtete Produkte<br />

zahlreiche Vorteile auf. Die optimierte<br />

Oberfläche trägt zur Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Nachhaltigkeit über <strong>de</strong>n gesamten<br />

18 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong>


Lebenszyklus <strong>de</strong>r Komponenten bei.<br />

Die Reibung wird vermin<strong>de</strong>rt, was zu<br />

einer erhöhten Langzeitstabilität und<br />

Krafteinsparung führt. Der Einsatz<br />

von Schmierstoffen wird vermin<strong>de</strong>rt<br />

o<strong>de</strong>r ist gar nicht mehr erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

In <strong>de</strong>r Entwicklung funktionaler<br />

Oberflächen ist die <strong>de</strong>utschsprachige<br />

Industrie weltweit führend. Um diese<br />

Position zu behalten, ist eine stetige<br />

Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Prozess- sowie<br />

<strong>de</strong>r Anlagentechnik erfor<strong>de</strong>rlich. An<br />

dieser Stelle besteht noch großer Forschungsbedarf,<br />

<strong>de</strong>nn die Anwendungsgebiete<br />

für funktionale Oberflächen<br />

sind zahlreich, die Möglichkeiten<br />

beliebig erweiterbar. In<strong>de</strong>r<br />

vom Bun<strong>de</strong>sministerium für Bildung<br />

und Forschung (BMBF) geför<strong>de</strong>rten<br />

<strong>Effizienzfabrik</strong> im Rahmenkonzept<br />

„Forschung für die <strong>Produktion</strong> von<br />

morgen“ haben sich die drei Projekte<br />

Nanoefficiency,OD-Pat und Efficoat<br />

mit innovativen Beschichtungstechniken<br />

beschäftigt und vielversprechen<strong>de</strong><br />

Ergebnisse erzielt.<br />

Neues Beschichtungsverfahren<br />

mit Antifoulingwirkung<br />

Einen Beitrag zur Trinkwasserversorgung<br />

in Krisengebieten und ländlichen<br />

Räumen in Schwellenlän<strong>de</strong>rn<br />

könnte zukünftig das Ergebnis <strong>de</strong>s<br />

Projekts Nanoefficiency leisten. Entwickelt<br />

wur<strong>de</strong> ein Mikrosiebmodul<br />

Bild: Plasmatreat GmbH<br />

als Wasserfilter, das sich beson<strong>de</strong>rs<br />

gut zur Integration in transportable<br />

Systeme eignet. Die Beson<strong>de</strong>rheit ist,<br />

dass sich auf <strong>de</strong>m Filter <strong>–</strong>imGegensatz<br />

zu herkömmlichen Produkten <strong>–</strong><br />

mit <strong>de</strong>m Gebrauch fast keine Foulingschichten<br />

bil<strong>de</strong>n, die zu einer Verschlechterung<br />

<strong>de</strong>r Filtrationsleistung<br />

führen. Mit <strong>de</strong>m neuartigen Beschichtungsverfahren,<br />

das die Projektpartner<br />

von Nanoefficiency entwickelt<br />

haben, können nanofeine Coatings<br />

auf Mikrostrukturen und Mikrobauteilen<br />

aufgebracht wer<strong>de</strong>n, ohne die<br />

Mikrogeometrie und Funktion <strong>de</strong>r<br />

Bauteile zu zerstören. Die innovative<br />

Beschichtung für Wasserfilter zeichnet<br />

sich dadurch aus, dass sie katalytisch<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 19


Energie+Ressourcen<br />

Verschmutzungen zersetzen kann und<br />

zu<strong>de</strong>m antikorrosiv wirkt. Bei <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung wur<strong>de</strong>n die aktuellen<br />

Forschungsergebnisse zur Ökotoxizität<br />

von Nanopartikeln berücksichtigt.<br />

Das Ergebnis wur<strong>de</strong> mit vielen Versuchsreihen<br />

erzielt. Auf 60 Mikrosieben<br />

applizierten die Forscher fünf<br />

verschie<strong>de</strong>ne Katalysatorpartikel in<br />

diversen Beschichtungsdispersionen<br />

und testeten sie auf ihre Haftbarkeit,<br />

Korrosionsbeständigkeit und Photoaktivität.<br />

Für das gewählte Beschichtungssystem<br />

betrug die Photoneneffizienz<br />

zwischen 0,07 und 0,1 %. Die<br />

Antifoulingwirkung <strong>de</strong>s beschichteten<br />

Siebs im Wasserfilter wur<strong>de</strong> durch das<br />

Aufbringen von verdünntem Belebtschlamm<br />

getestet, <strong>de</strong>r als Filterkuchen<br />

auf <strong>de</strong>m Sieb abgeschie<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>. Im<br />

Gegensatz zu einem unbeschichteten<br />

Mikrosieb zeigten sich bei <strong>de</strong>m Produkt<br />

mit funktionaler Oberfläche<br />

auch nach längerem Gebrauch keine<br />

neuen Foulingher<strong>de</strong>. Die photokatalytische<br />

Oberfläche reduziert also<br />

<strong>de</strong>utlich die Foulingneigung <strong>de</strong>r Mikrosiebe.<br />

Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> hier eine Reduktion<br />

<strong>de</strong>r Keime um vier Log-Stufen<br />

nachgewiesen. Damit kann die<br />

aufwendige Reinigung <strong>de</strong>r Filter in<br />

<strong>de</strong>r Wasseraufbereitung, die mit einem<br />

hohen Verbrauch an Chemikalien<br />

verbun<strong>de</strong>n ist, <strong>de</strong>utlich reduziert<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Ergebnisse wur<strong>de</strong>n in<br />

einer Versuchsanlage im Technikumsmaßstab<br />

mit einer Leistung von 1m³<br />

gefiltertem Wasser pro Stun<strong>de</strong>, die mit<br />

<strong>de</strong>m Mikrosiebmodul betrieben wur<strong>de</strong>,<br />

erfolgreich auf ihre Anwendbarkeit<br />

getestet. Wenn sich die Mikrosiebe<br />

bei ihrem Einsatz in <strong>de</strong>r transportablen<br />

Trinkwasseraufbereitung in<br />

Krisengebieten bewährt haben, sollen<br />

sie auch in großtechnischen Anwendungen<br />

wie <strong>de</strong>r kommunalen Wasser-<br />

Nanoefficiency-Filter können in mobilen Trinkwasseraufbereitungsanlagen,wie hier in Kathmandu,<br />

zum Einsatz kommen.<br />

und Abwassertechnik zum Einsatz<br />

kommen. Hier können die Filtermodule<br />

helfen, viel Geld zu sparen, <strong>de</strong>nn<br />

Foulingschichten verursachen in Abwasser-und<br />

Entsalzungsanlagen jährliche<br />

Kosten von mehr als 1Mrd.<br />

Euro.<br />

Die Partner <strong>de</strong>s Projektes Nanoefficiency<br />

sind:<br />

<strong>–</strong> Bartels Mikrotechnik GmbH, Dortmund<br />

<strong>–</strong> CUT Membrane Technology GmbH<br />

&Co. KG, Düsseldorf<br />

<strong>–</strong>Evers e. K., Hopsten<br />

<strong>–</strong> Fraunhofer-Institut für Umwelt-,<br />

Sicherheits- und Energietechnik<br />

(Umsicht), Oberhausen<br />

<strong>–</strong>Nano-X GmbH, Saarbrücken<br />

<strong>–</strong> Sachtleben Chemie GmbH, Duisburg<br />

(assoziierter Partner)<br />

Duplex-Plasmatechik<br />

verstärkt Aluminium<br />

Funktionale Beschichtungen sorgen<br />

aber nicht nur für hygienische Oberflächen,<br />

sie können auch stabilisierend<br />

wirken. Aluminium zum Beispiel<br />

ist nach <strong>de</strong>r Bearbeitung mit einer<br />

innovativen Duplex-Plasmatechnik<br />

viel belastbarer. Bisher wird es im<br />

Fahrzeugbau wenig verwen<strong>de</strong>t, obwohl<br />

es maßgeblich zu einer Gewichtsreduktion<br />

von Pkw beitragen<br />

kann: Mit Komponenten aus Aluminium<br />

wie Leichtbau-Kolbensystemen<br />

in Verbrennungsmotoren lässt sich<br />

das Gewicht eines Fahrzeugs um bis<br />

zu 20 %verringern <strong>–</strong><strong>de</strong>mentsprechend<br />

sinkt sein Treibstoffverbrauch.<br />

Der Nachteil von Aluminium ist, dass<br />

es sich bei hoher mechanischer und<br />

thermischer Belastung plastisch verformt<br />

und für verschleiß- und reibungsminimieren<strong>de</strong><br />

Beschichtungen<br />

wie Diamond-like Carbon (DLC) eine<br />

unzureichen<strong>de</strong> Stützfunktion aufweist.<br />

Daher blieb <strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>s<br />

Leichtmetalls im Fahrzeugbau bisher<br />

auf Anwendungsfälle mit lokal geringen<br />

mechanischen Belastungen beschränkt.<br />

Dies könnte sich schon bald än<strong>de</strong>rn,<br />

<strong>de</strong>nn das Projekt OD-Pat hat im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r <strong>Effizienzfabrik</strong> eine Duplex-<br />

Plasmatechnik entwickelt, mit <strong>de</strong>ren<br />

Hilfe sich Festigkeit und Lebensdauer<br />

<strong>de</strong>r beschichteten Komponenten maßgeblich<br />

erhöhen. Zur Beschichtung<br />

20 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong><br />

Bild: Evers


Energie+Ressourcen<br />

<strong>de</strong>r Bauteile wur<strong>de</strong>n Hochfrequenz-<br />

(HF-)Plasmen verwen<strong>de</strong>t. Dem Wärmebehandlungsschritt<br />

wur<strong>de</strong> ein innovativer<br />

Kugelstrahlprozess vorgeschaltet,<br />

<strong>de</strong>r die Verfestigung und<br />

Tragfähigkeitssteigerung <strong>de</strong>r ursprünglich<br />

vorgesehenen Stickstoff-<br />

Diffusionszone übernehmen konnte.<br />

Bei <strong>de</strong>r direkten Abscheidung von<br />

DLC auf einer unbehan<strong>de</strong>lten Aluminiumprobe<br />

kann es aufgrund <strong>de</strong>r Aluminiumoxidhaut<br />

zum Delaminieren<br />

<strong>de</strong>r DLC-Schicht kommen. Daher<br />

wur<strong>de</strong> die natürliche Aluminiumoxidschicht<br />

mittels Plasmaätzen von <strong>de</strong>n<br />

Bauteilen entfernt, danach wur<strong>de</strong>n<br />

die Bauteile ohne Prozessunterbrechung<br />

beschichtet.<br />

Bisher war die Plasmabeschichtung<br />

nur im Labor bei einfachen Flachproben<br />

geglückt; im Rahmen von OD-<br />

Pat wur<strong>de</strong> sie erstmals auf reale Bauteile<br />

angewandt. Die Komponenten<br />

konnten direkt danach mit einer mikrostrukturierten<br />

DLC-Schicht versehen<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Topografie dieser Ein mit Titanoxid beschichtetes Mikrosieb bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Kern <strong>de</strong>s Nanoefficiency-Ansatzes.<br />

Die Community auf XING von >>nachhaltige PRODUKTION


Energie+Ressourcen<br />

Schicht sollte dabei möglichst <strong>de</strong>r einer<br />

eingelaufenen Oberfläche entsprechen,<br />

um <strong>de</strong>n normalerweise erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Einlauf zu vermei<strong>de</strong>n. Damit<br />

entsteht eine Hightechoberfläche<br />

auf realen Bauteilen wie Kolben von<br />

Verbrennungsmotoren und Komponenten<br />

von Verdrängerpumpen. Die<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Projektes entwickelte<br />

Duplex-Plasmabeschichtung stabilisiert<br />

nicht nur Aluminiumbauteile, sie<br />

reduziert auch Reibung und Verschleiß<br />

in <strong>de</strong>n tribologisch belasteten<br />

Komponenten von Fahrzeugen und<br />

verhilft ihnen somit zu einer längeren<br />

Lebensdauer bei gleichzeitig geringeren<br />

Kraft- und Schmierstoffverbräuchen.<br />

Die OD-Pat-Projektpartner sind:<br />

<strong>–</strong> Eckerle Industrie-Elektronik GmbH,<br />

Malsch<br />

<strong>–</strong> Fe<strong>de</strong>ral-Mogul Burscheid GmbH,<br />

Burscheid<br />

<strong>–</strong> Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik<br />

(IWM), Freiburg<br />

<strong>–</strong>Inprotec AG,Heitersheim<br />

<strong>–</strong>KSPG AG,Neckarsulm<br />

<strong>–</strong>Plasmetrex GmbH, Berlin<br />

InnovativeBeschichtung<br />

macht‘sleicht<br />

Mit Aspekten <strong>de</strong>r Fahrzeugherstellung<br />

hat sich auch das Verbundprojekt<br />

Efficoat befasst. Das Ziel war die<br />

Entwicklung effizienter Fertigungs-<br />

Veranstaltungshinweis<br />

Am Tag<strong>de</strong>r offenen Tür<strong>de</strong>r <strong>Effizienzfabrik</strong><br />

am 20. November<br />

2012 in <strong>de</strong>r Berliner Kalkscheune<br />

präsentieren die drei Verbundprojekte<br />

in <strong>de</strong>r Session<br />

„Funktionale Oberflächen“ihre<br />

Ergebnisse.<br />

prozessketten mit integrativen Beschichtungstechniken.<br />

Erforscht wur<strong>de</strong><br />

eine Technik für die Erzeugung<br />

leichtgewichtiger Kunststoff-Metall-<br />

Hybridbauteile mit hoher Funktionsintegration<br />

und Class-A-lackierfähigen<br />

Oberflächen. Im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Fertigung sollte <strong>de</strong>r Material- und<br />

Energieaufwand zur Herstellung dieser<br />

Komponenten gesenkt wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>nn intelligente Produkte benötigen<br />

auch eine intelligente, also effiziente,<br />

<strong>Produktion</strong>sweise.<br />

Um <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />

gerecht zu wer<strong>de</strong>n,<br />

war <strong>de</strong>r Aufwand an Beschichtungsvorgängen<br />

bei Außenanbauteilen für<br />

Fahrzeuge bisher enorm groß. Der<br />

hohe Energieverbrauch bei <strong>de</strong>r Herstellung<br />

von Hybridbauteilen resultiert<br />

vor allem aus <strong>de</strong>r Trennung von<br />

Einzelprozessen und aus <strong>de</strong>n zahlreichen<br />

Montageschnittstellen. Insgesamt<br />

wird durch die neue Werkstoff-<br />

Die OD-Pat-Technik wirdanhand vonrealen Bauteilen,wie zum Beispiel Kolben,getestet.<br />

und Technikkombination eine Energieeinsparung<br />

im <strong>Produktion</strong>sprozess<br />

von mehr als 50 %und eine Gewichtsreduktion<br />

von mehr als 30 %<br />

erwartet. Ein wichtiger Aspekt war<br />

dabei die Entwicklung einer innovativen<br />

Plasma-Beschichtungstechnik<br />

für Kunststoff-Metall-Verbindungen<br />

im Spritzgussprozess. Ein Verbund<br />

zwischen metallischem Einleger und<br />

Kunststoff wird beim Spritzgießen<br />

gewöhnlich durch mechanische Haftung<br />

erzielt. Infolge von Temperaturschwankungen<br />

kann es jedoch zur<br />

Spaltbildung o<strong>de</strong>r zur Ablösung <strong>de</strong>r<br />

Kunststoffkomponente kommen.<br />

Durch Abschei<strong>de</strong>n chemisch aktiver<br />

Haftvermittlerschichten mittels Atmosphärendruckplasma<br />

wur<strong>de</strong> eine<br />

Erhöhung <strong>de</strong>r Verbundfestigkeit und<br />

<strong>de</strong>r Auslagerungsbeständigkeit <strong>de</strong>r<br />

Hybridbauteile erreicht.<br />

Das System Plasma-Plus lässt sich<br />

in <strong>de</strong>n Fertigungsprozess integrieren.<br />

Das Verfahren bil<strong>de</strong>t damit eine Alternative<br />

zu oft teureren thermoplastischen<br />

o<strong>de</strong>r nasschemischen Haftvermittlersystemen.<br />

Die Ergebnisse von<br />

Efficoat können auf an<strong>de</strong>re Komponenten<br />

übertragen und von Unternehmen<br />

<strong>de</strong>r Automobilindustrie und<br />

an<strong>de</strong>ren Branchen genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Efficoat-Projektpartner sind:<br />

<strong>–</strong>Anchor Lamina GmbH, Chemnitz<br />

<strong>–</strong>Gesellschaft für Wärme- und Kältetechnik<br />

mbH, Kierspe<br />

<strong>–</strong> Krauss-Maffei Technologies GmbH,<br />

München<br />

<strong>–</strong>Volkswagen AG,Wolfsburg<br />

<strong>–</strong>Plasmatreat GmbH, Steinhagen<br />

<strong>–</strong> SMP Deutschland GmbH, Bötzingen<br />

<strong>–</strong> Technische Universität Chemnitz<br />

(Institut für Strukturleichtbau, Institut<br />

für Werkzeugmaschinen und<br />

<strong>Produktion</strong>sprozesse)<br />

Die <strong>Effizienzfabrik</strong> sowie die Verbundprojekte<br />

Nanoefficiency, OD-<br />

Pat und Efficoat wer<strong>de</strong>n durch das<br />

Bun<strong>de</strong>sministeriums für Bildung und<br />

Forschung (BMBF) im Rahmenkonzept<br />

„Forschung für die <strong>Produktion</strong><br />

von morgen“ geför<strong>de</strong>rt und vom Projektträger<br />

Karlsruhe (PTKA) betreut.<br />

» <strong>Effizienzfabrik</strong> <strong>–</strong><strong>Forschungskuratorium</strong><br />

Maschinenbau e. V. im VDMA,<br />

D-60528 FrankfurtamMain,<br />

www.effizienzfabrik.<strong>de</strong><br />

22 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong><br />

Bild: KSPG


Bild: Multivac<br />

ClauDia OttO<br />

Den meisten Strom benötigen Fleischereien<br />

für die <strong>Produktion</strong> und<br />

Kühlung <strong>de</strong>r Fleischwaren,insbeson<strong>de</strong>re<br />

für Maschinen und Systeme, die<br />

mit Druckluft o<strong>de</strong>r Pumpen arbeiten,<br />

sowie für Luft- und Klimatechnik.<br />

Doch nach Einschätzung <strong>de</strong>s Bayerischen<br />

Lan<strong>de</strong>samts für Umwelt könnte<br />

<strong>de</strong>r Stromverbrauch in <strong>de</strong>n Betrieben<br />

<strong>–</strong>und damit die Energiekosten<br />

<strong>–</strong>um5bis 50 %gesenkt wer<strong>de</strong>n. So<br />

wird empfohlen, Druckluft nur für<br />

die fertigungstechnisch nötigen Zwecke<br />

zu verwen<strong>de</strong>n und nicht für beispielsweise<br />

Trocknung und Reinigung.<br />

„Durch neue Techniken und<br />

Technologien sind in diesen Bereichen<br />

revolutionäre Verbesserungen erreicht<br />

Maschinen,die nach E-Concept gebaut<br />

sind, verbrauchen min<strong>de</strong>stens 20 %weniger<br />

Energie als vergleichbareMo<strong>de</strong>lle.<br />

Energie+Ressourcen<br />

Tiefziehverpacken ohne externe<br />

Druckluft- und Wasserversorgung<br />

Das Fleischerhandwerk zählt zu <strong>de</strong>n energieintensiven Handwerken.Mit<br />

<strong>de</strong>n steigen<strong>de</strong>n Energiepreisen wächst daher auch das<br />

Bestreben,<strong>de</strong>n Energieaufwand in <strong>de</strong>r Fleischverarbeitung zu<br />

reduzieren.Ressourcenschonen<strong>de</strong> Konzepte für <strong>Produktion</strong> und Verpackung<br />

müssen her <strong>–</strong>und wer<strong>de</strong>n zum Glück auch angeboten.<br />

wor<strong>de</strong>n, die sich direkt auf die Reduzierung<br />

<strong>de</strong>r Betriebsausgaben auswirken“,<br />

sagt Ulrich Klostermann, Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sinnungsverban<strong>de</strong>s<br />

für das Fleischerhandwerk in<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg.<br />

Eines dieser Konzepte, die <strong>de</strong>n Ressourcenverbrauch<br />

senken, ist E-Concept<br />

von Multivac. Der Allgäuer Verpackungsmaschinenbauer<br />

hatte mit<br />

<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Konzeptstudie<br />

bereits vor einigen Jahren begonnen;<br />

im November 2010 wur<strong>de</strong> sie beim<br />

Pariser Salon <strong>de</strong> l´Emballage mit <strong>de</strong>m<br />

Preis <strong>de</strong>r renommierten Packexperten-Jury<br />

ausgezeichnet. In <strong>de</strong>r Folge<br />

brachte <strong>de</strong>r Hersteller das technische<br />

Konzept zur Marktreife und En<strong>de</strong><br />

2012 soll nun das erste Serienmo<strong>de</strong>ll<br />

freigegeben wer<strong>de</strong>n, die R095 E-<br />

Concept, die bereits in mehreren Fleischereifachbetrieben<br />

im Einsatz ist.<br />

Das Mo<strong>de</strong>ll verzichtet ganz auf eine<br />

externe Druckluft- und Wasserversorgung.<br />

„Die Drucklufterzeugung ist<br />

sehr energie- und kostenintensiv.Daher<br />

haben wir alle Großverbraucher<br />

von Pneumatik durch elektrische Systeme<br />

mit beson<strong>de</strong>rs hohem Wirkungsgrad<br />

ersetzt. Die noch benötigte<br />

Druckluft wird durch die eingebaute<br />

Vakuumpumpe erzeugt. Strom ist das<br />

einzige, was E-Concept zum Verpacken<br />

benötigt“, erläutert Natalie<br />

Schmid, Produktmanagerin für Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

bei Multivac.<br />

Ohnehin lassen sich viele Anwendungen<br />

elektrisch viel effizienter<br />

bewegen als pneumatisch. Innovative<br />

Form- und Siegelprozesse wirken sich<br />

ebenfalls positiv auf die Energiebilanz<br />

<strong>de</strong>r Verpackungsmaschine aus: Maschinen,<br />

die nach E-Concept gebaut<br />

sind, verbrauchen min<strong>de</strong>stens 20 %<br />

weniger Energie als vergleichbare<br />

Mo<strong>de</strong>lle, wie es heißt. Die R095 E-<br />

Concept eigne sich beson<strong>de</strong>rs für<br />

kleine und mittelständische Lebensmittelfachbetriebe.<br />

Hubwerke und<br />

Schneidungen wer<strong>de</strong>n elektrisch<br />

angetrieben, was die Betriebskosten<br />

schmälert.<br />

» Multivac Sepp Haggenmüller<br />

GmbH &Co. KG,<br />

D-87787 Wolfertschwen<strong>de</strong>n,<br />

www.multivac.com<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 23


Energie+Ressourcen<br />

Effizientes Heizen,Lüften und<br />

Kühlen spart150 tCO 2<br />

VomHeizungskeller bis zu <strong>de</strong>n Hallendächern: Der geplante Bau<br />

eines neuen europäischen Zentrallagers am Stammsitz eines Experten<br />

für Sicherheitssysteme ermöglichtnichtnur logistische,son<strong>de</strong>rn auch<br />

energetische Verbesserungen.Anvielen Stellen wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

zwei Jahren neue Energieerzeugungsanlagen installiert.<br />

HennInGCarL, FrankGutHoF unDGreGor ICkInG<br />

Die Schmersal Gruppe fertigt Sicherheitsschaltgeräte<br />

für <strong>de</strong>n Personen-<br />

und Maschinenschutz. Am<br />

Firmensitz in Wuppertal entsteht zurzeit<br />

ein neues europäisches Zentrallager<br />

auf <strong>de</strong>m Firmengelän<strong>de</strong>. Diese<br />

Neubaumaßnahme setzte umfangreiche<br />

Umbauprojekte an <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Gebäu<strong>de</strong>technik voraus. Dabei<br />

nutzten die Verantwortlichen die Gelegenheit,<br />

ein ganzes Paket an Energiesparmaßnahmen<br />

umzusetzen.<br />

BHKW in Wuppertal<br />

liefertHeizenergie und Strom<br />

Die größte Einzelmaßnahme am<br />

Standort Wuppertal ist das Blockheizkraftwerk<br />

(BHKW), das Heizenergie<br />

und Strom liefert. In <strong>de</strong>r Übergangszeit<br />

und im Winter produziert das<br />

BHKW Wärme und entlastet damit<br />

die vorhan<strong>de</strong>nen Heizanlagen. Zugleich<br />

erzeugt es elektrischen Strom,<br />

<strong>de</strong>r im Werk verbraucht wird. Dementsprechend<br />

muss weniger Strom<br />

vom Energieversorger bezogen wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>–</strong>das spart Kosten. Beson<strong>de</strong>rs<br />

attraktiv ist diese Technik dann, wenn<br />

Unternehmen dauerhaft Strom benötigen,<br />

wie es bei Schmersal <strong>de</strong>r Fall<br />

ist: Die Kunststoffspritzerei arbeitet<br />

rund um die Uhr.<br />

Das BHKW wird in Abhängigkeit<br />

von <strong>de</strong>r Außentemperatur ein- und<br />

ausgeschaltet. Es wird etwa 5600 Betriebsstun<strong>de</strong>n<br />

im Jahr laufen und dabei<br />

rund 1,1 Mio. kWh Wärme und<br />

Eine neue Kühlanlage erlaubt <strong>de</strong>n Betrieb mit höheren Kühlmitteltemperaturen<br />

und <strong>de</strong>n Verzichtauf Kaltwassersätze.<br />

Bild: JörgKastowsky<br />

765.000 kWh elektrische Energie erzeugen.<br />

Die kombinierte Strom- und<br />

Wärmeerzeugung wird pro Jahr zu<br />

CO 2 -Einsparungen von 115 tführen.<br />

Parallel wur<strong>de</strong>n auch die vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Heizanlagen energetisch optimiert:<br />

Ein neuer Brennwertkessel ersetzt<br />

einen kleineren Heizkessel.<br />

Gleichzeitig wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Brenner am<br />

Heizkessel erneuert. Er schaltet nicht<br />

nur in zwei Stufen, son<strong>de</strong>rn moduliert<br />

zwischen rund 20 %und <strong>de</strong>r Volllast<br />

<strong>de</strong>s Brenners. Aufgrund <strong>de</strong>s höheren<br />

Wirkungsgra<strong>de</strong>s von Kessel und Brenner<br />

konnte die Rücklauftemperatur<br />

von 65 °C auf 40 bis 45 °C reduziert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Kon<strong>de</strong>nsationswärme aus Abgas<br />

spartEnergie bis 50.000 kWh<br />

Durch die Nutzung <strong>de</strong>r Kon<strong>de</strong>nsationswärme<br />

aus <strong>de</strong>m Abgas und die<br />

bessere Leistungsregelung <strong>de</strong>s Brenners<br />

wer<strong>de</strong>n 10 bis 15 %<strong>de</strong>s Primärenergieeinsatzes<br />

gespart. Das entspricht<br />

einer Energiemenge von rund<br />

50.000 kWh und einer Reduzierung<br />

<strong>de</strong>s CO 2 -Ausstoßes von etwa 10 t/a.<br />

Für die Wärmeversorgung <strong>de</strong>s Betriebskin<strong>de</strong>rgartens<br />

musste die Gebäu<strong>de</strong>technik<br />

von Schmersal eine<br />

neue Lösung fin<strong>de</strong>n, weil durch <strong>de</strong>n<br />

Abriss eines Gebäu<strong>de</strong>s die bisherige<br />

Anbindung an die Heizzentrale ent-<br />

Henning Carl ist Leiter <strong>Produktion</strong> bei <strong>de</strong>r<br />

Schmersal GmbH, Frank Guthof ist Leiter Instandhaltung<br />

bei Schmersal; Gregor Icking<br />

betreibt das IngenieurbüroIcking


Am Wuppertaler Stammsitz <strong>de</strong>r Schmersal-<br />

Gruppe wur<strong>de</strong>n diverse Maßnahmen zur<br />

energetischen Optimierung durchgeführt.<br />

Die neuen Lüftungsanlagen nutzen die<br />

Abwärme aus <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong> zur Beheizung.<br />

Bild: JörgKastowsky<br />

Energie+Ressourcen<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 25


Energie+Ressourcen<br />

Die Verbräuche und an<strong>de</strong>ren relevanten Parameter aller Energieanlagen können an <strong>de</strong>r Leitwarteabgerufen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

fiel. Als i<strong>de</strong>ale Alternative erweist sich<br />

hier die Nutzung <strong>de</strong>r Geothermie:<br />

Eine Wärmepumpe, die 35 bis 40 °C<br />

Wärmeträgerflüssigkeit aus knapp<br />

100 mför<strong>de</strong>rt, speist die Fußbo<strong>de</strong>nheizung<br />

<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s. Dabei wer<strong>de</strong>n<br />

im Vergleich zum alten Heizsystem<br />

rund 25 %Energie gespart.<br />

Neben <strong>de</strong>m BHKW wird im kommen<strong>de</strong>n<br />

Jahr eine weitere Anlage für<br />

die Deckung <strong>de</strong>s Eigenbedarfs an<br />

elektrischer Energie ihren Betrieb aufnehmen.<br />

Auf <strong>de</strong>m Dach <strong>de</strong>s neuen<br />

Bild: JörgKastowsky<br />

Gebäu<strong>de</strong>s Cwird eine Photovoltaikanlage<br />

mit einer Kollektorfläche von<br />

295 m² und einer Leistung von<br />

41,36 kWp errichtet. Je<strong>de</strong> erzeugte<br />

elektrische Kilowattstun<strong>de</strong> reduziert<br />

<strong>de</strong>n jährlichen CO 2 -Ausstoß um 600<br />

g, da weniger Strom aus Primärenergie<br />

gewonnen wer<strong>de</strong>n muss. Der<br />

Strom steht <strong>–</strong>wenn man von <strong>de</strong>n Investitionskosten<br />

absieht <strong>–</strong>zum Nulltarif<br />

zur Verfügung.<br />

Die Drucklufterzeugung ist in allen<br />

Industriebetrieben ein wichtiger Be-<br />

Viele Maßnahmen<strong>–</strong>ein Ziel<br />

Betrachtet man die im Schmersal-Werk Wuppertal umgesetzten Einzelmaßnahmen<br />

in <strong>de</strong>r Gesamtschau, erkanntman Gemeinsamkeiten,<br />

die auch für an<strong>de</strong>reEnergiesparprojekte in produzieren<strong>de</strong>n Unternehmen<br />

gültig sind:<br />

<strong>–</strong> In einigen Fällen <strong>–</strong>zum Beispiel bei <strong>de</strong>r Druckluftversorgung und <strong>de</strong>r<br />

Brennersteuerung <strong>–</strong>nutzt man verbesserte Regelprozesse und eine<br />

bedarfsgerechteSteuerung.<br />

<strong>–</strong> Generell wirddie Verschwendung vonEnergie (vor allem in Form von<br />

Wärme) verringert<strong>–</strong>zum Beispiel in<strong>de</strong>m man im Lüftungssystem<br />

Wärmetauscher einsetzt,die die Wärme <strong>de</strong>r Abluftauf die Zuluft<br />

übertragen.<br />

<strong>–</strong> Bei an<strong>de</strong>ren Beispielen koppelt man mehrereProzesse und kann in<br />

<strong>de</strong>m einen Prozess das wie<strong>de</strong>rverwen<strong>de</strong>n,was beim an<strong>de</strong>ren Prozess<br />

als unerwünschter Nebeneffekt entsteht. (Beispiel: Die Kompressorenin<strong>de</strong>r<br />

Druckluftstation erzeugen Abwärme,die man jetzt zu<br />

Heizzwecken nutzt.)<br />

<strong>–</strong> Die Nutzung vonnatürlichen Energieressourcen (Wärmepumpe,<br />

Photovoltaik) verringert<strong>de</strong>n Energiebedarf, <strong>de</strong>n man extern zukaufenmuss.<br />

26 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong><br />

Bild: JörgKastowsky<br />

standteil <strong>de</strong>r Energieversorgung, <strong>de</strong>ssen<br />

Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Gesamtenergieverbrauch<br />

lei<strong>de</strong>r oft unterschätzt<br />

wird. Bei Schmersal ist diese Art <strong>de</strong>r<br />

Energieerzeugung hocheffizient, weil<br />

sie mit <strong>de</strong>r Abwärmenutzung gekoppelt<br />

ist. Der neue drehzahlgeregelte<br />

Kompressor in <strong>de</strong>r Druckluftstation<br />

wur<strong>de</strong> mit einem Wärmerückgewinnungssystem<br />

ausgerüstet, das die<br />

Wärme ans Heizungssystem übergibt.<br />

Durch diese sehr einfache Maßnahme<br />

kann das Werk Wuppertal pro Jahr<br />

rund 60.000 kWh Gas einsparen und<br />

die CO 2 -Belastung sinkt um etwa<br />

12 t.<br />

Stete Maschinenkühlung<br />

in <strong>de</strong>r Kunststoffspritzerei<br />

Die Rückgewinnung von Wärme ist<br />

auch Ziel eines weiteren Projektes in<br />

<strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>. Die Maschinen in <strong>de</strong>r<br />

Kunststoffspritzerei müssen kontinuierlich<br />

gekühlt wer<strong>de</strong>n. Ursprünglich<br />

erzeugten drei Kaltwassersätze mit<br />

Kältekompressoren 12 °C warmes<br />

Kühlwasser. Durch Optimierungsmaßnahmen<br />

kann die Kühlung jetzt<br />

mit einer Temperatur von 25 °C betrieben<br />

wer<strong>de</strong>n. Das erlaubt <strong>de</strong>n Verzicht<br />

auf die energieintensiven Kaltwassersätze.<br />

Das Kühlwasser wird<br />

jetzt <strong>–</strong>unter Einbeziehung <strong>de</strong>r Verdunstungskälte<br />

<strong>–</strong>von Ventilatoren


Energie+Ressourcen<br />

Work in progress: Blick auf die Lüftungstechnik <strong>de</strong>s neuen Europa-Zentrallagers,das sich<br />

gera<strong>de</strong> im Bau befin<strong>de</strong>t.<br />

und Wärmetauschern herabgekühlt.<br />

In <strong>de</strong>n Sommermonaten verwen<strong>de</strong>t<br />

man Frischwasser, das direkt an <strong>de</strong>n<br />

Wärmetauschern verdunstet. Die<br />

elektrische Antriebsleistung konnte<br />

durch die Umstellung von rund 50 auf<br />

etwa 8kWreduziert wer<strong>de</strong>n. Zusätzlich<br />

kann nun die relativ hohe Rücklauftemperatur<br />

in einer nachgeschalteten<br />

Wärmerückgewinnung genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n, zum Beispiel zur Beheizung<br />

<strong>de</strong>s neuen Zentrallagers.<br />

Die Lüftungsanlage für einen <strong>Produktion</strong>sbereich<br />

wur<strong>de</strong> ebenfalls mit<br />

einer Wärmerückgewinnung ausgerüstet<br />

und auf reine Außenluftversorgung<br />

umgestellt. Die Wärmerückgewinnung<br />

erzielt Rückwärmezahlen<br />

von bis zu 55 %. Durch die hohen<br />

Ablufttemperaturen aus <strong>de</strong>r Kunststoffspritzerei<br />

und die Lötrauchabsaugung<br />

wird die Heizleistung <strong>de</strong>r<br />

Erhitzer bis zu einer Außentemperatur<br />

von etwa 0°Causschließlich über<br />

die Wärmerückgewinnung ge<strong>de</strong>ckt.<br />

Erst bei tieferen Außentemperaturen<br />

benötigt man Heizwärme aus <strong>de</strong>r<br />

Heizungsanlage. Da durch <strong>de</strong>n Umbau<br />

die belastete Abluft nicht mehr<br />

unmittelbar entsorgt wird, ergeben<br />

sich Energieeinsparungen von rund<br />

90.000 kWh und eine CO 2 -Reduzierung<br />

von etwa 8t/a.<br />

Eine weitere Lüftungsanlage wird<br />

in Kürze ebenfalls auf eine reine Außenluftversorgung<br />

umgestellt, ein<br />

Wärmetauscher gewinnt die in <strong>de</strong>r<br />

Abluft enthaltene Wärme zurück.<br />

Dies wird zu einer weiteren Verringe-<br />

rung <strong>de</strong>s Energieverbrauchs um<br />

50.000 bis 60.000 kWh/a führen.<br />

Lohnt sich <strong>de</strong>r Aufwand für diese<br />

Investitionen? In einigen Fällen musste<br />

sowieso mo<strong>de</strong>rnisiert wer<strong>de</strong>n und<br />

man kann nun mit relativ geringem<br />

Mehraufwand große Einspareffekte<br />

erzielen. Das gilt zum Beispiel für <strong>de</strong>n<br />

Brennwertkessel, <strong>de</strong>r angeschafft<br />

wur<strong>de</strong>, um einen 20 Jahre alten Heizkessel<br />

zu ersetzen.<br />

Kompressorwärme amortisiert<br />

sich in weniger als einem Jahr<br />

Aber auch bei vielen Neuanlagen<br />

amortisiert sich die Investition in<br />

energiesparen<strong>de</strong> Technik in vernünftigen<br />

Zeiträumen. Die Nutzung <strong>de</strong>r<br />

Kompressorabwärme rechnet sich<br />

zum Beispiel oft in weniger als einem<br />

Jahr.<br />

Davon abgesehen wollen die Verantwortlichen<br />

bei Schmersal mit diesen<br />

Investitionen auch Verantwortungsbewusstsein<br />

für die Umwelt und<br />

einen sorgsamen Umgang mit <strong>de</strong>n<br />

Ressourcen zeigen und das umsetzen,<br />

was technisch und wirtschaftlich<br />

sinnvoll ist. Ein Windkraftwerk <strong>–</strong>das<br />

haben von Schmersal in Auftrag gegebene<br />

Untersuchungen gezeigt <strong>–</strong>ist<br />

am Standort Möddinghofe nicht sinnvoll<br />

zu betreiben: Dort weht einfach<br />

zu wenig Wind.<br />

» K. A. Schmersal GmbH &Co. KG,<br />

D-42279 Wuppertal,<br />

www.schmersal.com<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 27<br />

Bild:JörgKastowsky<br />

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07468


Das grüne Kabel<br />

eleminiertdie<br />

Steuerverdrahtung<br />

und reduziertdie<br />

sonst nötigen <strong>de</strong>zentralenEin-/Ausgangsbaugruppen.


Mehr Nachhaltigkeit<br />

durch schlankereVerkabelung<br />

Der Lean-Ansatz hält in <strong>de</strong>r Industrieautomation Einzug: Mithilfe<br />

entsprechen<strong>de</strong>r Anwendungen kann <strong>de</strong>r Verkabelungs- und Programmierungsaufwand<br />

vonMaschinen stark reduziertwer<strong>de</strong>n.Das<br />

spartZeit und machtMaschinensteuerungen weniger störanfällig,<br />

wie das Beispiel eines Verpackungsherstellers zeigt.<br />

BurkhardBalz<br />

In<strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong> ist das von <strong>de</strong>r japanischen<br />

Automobilindustrie eingeführte<br />

Lean-Konzept bereits seit<br />

Jahrzehnten bekannt. Das Ziel ist,<br />

durch die Vermeidung jeglicher Art<br />

von Verschwendung, sei es bei <strong>de</strong>r<br />

Arbeitszeit o<strong>de</strong>r beim eingesetzten<br />

Material, schlankere Strukturen und<br />

Prozesse zu schaffen. Das Konzept<br />

fin<strong>de</strong>t nun auch in <strong>de</strong>r Industrieautomation<br />

immer mehr Anhänger. So<br />

setzt die Lean Solution <strong>de</strong>s Automationsspezialisten<br />

Eaton in <strong>Produktion</strong><br />

und Maschinensteuerung auf effiziente<br />

Strukturen und Prozesse. Maschinenbauer<br />

können so auf Marktanfor<strong>de</strong>rungen<br />

wie Kosten- und Zeitdruck<br />

ihrer Kun<strong>de</strong>n reagieren: Auf<br />

diese Weise lässt sich die Aufbauzeit<br />

<strong>de</strong>r Maschinen stark verringern, da<br />

mit <strong>de</strong>m Konzept <strong>de</strong>r <strong>de</strong>zentralen Intelligenz<br />

<strong>de</strong>r Verkabelungs- und Programmierungsaufwand<br />

<strong>de</strong>utlich reduziert<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Das spart nicht<br />

nur Zeit, die Maschinensteuerungen<br />

sind auch weniger störanfällig.<br />

Flexibilitätund unterschiedliche<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

Ferner bezieht die Lean Solution einzelne<br />

Bedienelemente in die Maschinenarchitektur<br />

mit ein. So kann die<br />

Maschine beispielsweise über eine<br />

Touchdisplay-Steuerung direkt bedient<br />

und automatisiert wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Lösung erlaubt auch ein hohes Maß<br />

an Flexibilität und unterschiedlichste<br />

Anwendungsmöglichkeiten in ver-<br />

schie<strong>de</strong>nen Branchen. Beim Verpackungshersteller<br />

Huhtamaki Ne<strong>de</strong>rland<br />

b.v., <strong>de</strong>r auf Lean Solution von<br />

Eaton setzt, lässt sich beobachten, wie<br />

eine solche Lösung genau umgesetzt<br />

wird.<br />

Das Unternehmen entwickelt und<br />

produziert unter an<strong>de</strong>rem umweltfreundliche<br />

Verpackungsmaterialien<br />

für Obst, Eier und Gemüse sowie für<br />

Industrieerzeugnisse. Entsprechen<strong>de</strong><br />

Produkte wer<strong>de</strong>n sowohl in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n<br />

als auch auf internationalen<br />

Märkten vertrieben. Als Rohstoff<br />

setzt Huhtamaki Ne<strong>de</strong>rland auf Recyclingpapier,das<br />

mit warmem Rücklaufwasser<br />

aus <strong>de</strong>m Trocknungspro-<br />

Energie+Ressourcen<br />

zess zu Papierfasern zermahlen wird.<br />

Der Faserbrei wird zu Verpackungen<br />

geformt, die schließlich eine kun<strong>de</strong>nspezifische<br />

Endbearbeitung erhalten,<br />

so etwa bei Eierverpackungen. Zu<strong>de</strong>m<br />

gilt es oftmals, schnell auf geän<strong>de</strong>rte<br />

Kun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rungen, wie<br />

beispielweise kurze Produkteinführungszeiten,<br />

zu reagieren.<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an eine<br />

nachhaltigeHerstellung<br />

Abgesehen von Eierkartons entwickelt<br />

Huhtamaki wie oben erwähnt<br />

auch Formen für Industrieverpackungen,<br />

vorrangig für Mobiltelefone,<br />

Bei Huhtamaki wirdRecyclingpapier mit warmem Rücklaufwasser aus <strong>de</strong>m Trocknungsprozess<br />

zu einem Faserbrei zermahlen,umdaraus Verpackungen zu formen.<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 29<br />

Bild: Huhtamaki


Energie+Ressourcen<br />

Dank einem intelligenten Strommessmodul können die Bediener nun <strong>de</strong>n Stromverbrauch<br />

direkt einsehen und kontrollieren.<br />

Fernseher und Elektrogeräte. Das<br />

Formen von Papierfasern, das Trocknen,<br />

Pressen und ihre Endbearbeitung<br />

verlangt ein hochautomatisiertes <strong>Produktion</strong>sverfahren.<br />

Um Prozesse verwalten und steuern<br />

zu können, nutzt Huhtamaki innovative<br />

PLC (Programmable Logic Controller,<br />

entspricht einer <strong>de</strong>utschen<br />

Lean fürdie gesamteWertschöpfungskette<br />

speicherprogrammierbaren Steuerung)<br />

und Bedienpanels. Alle für die<br />

<strong>Produktion</strong> erfor<strong>de</strong>rlichen Komponenten<br />

wie Motoren und lokale Bedienstationen<br />

müssen in <strong>de</strong>r industriellen<br />

Umgebung robust ausgelegt sein<br />

und zuverlässig funktionieren; so dürfen<br />

auch warmfeuchte Luft, Stöße<br />

o<strong>de</strong>r Vibrationen <strong>de</strong>n <strong>Produktion</strong>s-<br />

Lean Connectivity und Lean Automation sind die Anwendung <strong>de</strong>r Lean<br />

Solution vonEaton aufEngineering undAutomatisierungsprozesse.<br />

Aufwendige Verdrahtungen entfallen,<strong>de</strong>zentrale Intelligenz entsteht,<br />

ganze Geräteebenen fallen weg inklusive<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Anschaffungs-<br />

und Wartungskosten.Das grüne Kabel, Smart-Wire-DT, ersetzt<br />

die Steuerverdrahtung in allen Komponenten bis hin zum Sensor und<br />

ermöglichtdie direkte und ständige Kommunikation zwischen zentraler<br />

Steuerung und bewegten Anlagenteilen.<br />

Damit reduziertdas grüne Kabel <strong>de</strong>n Verdrahtungsaufwand bei vielen<br />

Schaltanlagen um bis zu 85 %und hilftentlang <strong>de</strong>r gesamten Wertekette,vom<br />

Design über die Konstruktion,von <strong>de</strong>r Inbetriebnahme bis<br />

hin zu Erweiterungen, Kosten zu sparen.<br />

Ein weiterer Baustein <strong>de</strong>r Lean Solution ist eine verbesserte Datenund<br />

Energietransparenz. Sind die Aktoren über das Smartwire-DTverbun<strong>de</strong>n,lassen<br />

sich dank <strong>de</strong>r Lean Power genannten Lösung die Verbrauchswerte<br />

je<strong>de</strong>rzeit zuverlässig ermitteln und anzeigen.Das erleichtertdie<br />

Wartung und Fehlerdiagnostik,hilftaber auch,die Abläufe<br />

zu optimieren,umbeispielsweise Stromspitzen zu vermei<strong>de</strong>n.Dies<br />

wirdmöglich,daje<strong>de</strong>s angeschlossene Funktionselement<strong>–</strong>etwaein<br />

Motorstarter <strong>–</strong>über eine eigene Adresse für die Diagnose verfügt.<br />

prozess nicht beeinflussen. In <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />

am Standort Franeker gab es<br />

unzählige Maschinen mit Befehlsund<br />

Mel<strong>de</strong>geräten (RMQ), die über<br />

lange Distanzen mit <strong>de</strong>r Maschinensteuerung<br />

(PLC) verdrahtet waren.<br />

Allein aufgrund <strong>de</strong>r Vielzahl an Verdrahtungen<br />

erwies sich eine Maschinenüberprüfung<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>slinie<br />

als sehr zeitaufwendig. Huhtamaki<br />

setzte Smartwire-DT ein, eine<br />

intelligente Verbindungs- und Kommunikationtechnologie,<br />

die das langwierige<br />

Prüfen <strong>de</strong>r gesamten Steuerverdrahtung<br />

zwischen PLC und <strong>de</strong>n<br />

RMQ-Drucktastern sowie <strong>de</strong>n Motorstartern<br />

überflüssig macht. Das<br />

einfach anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Smartwire-DT<br />

überzeugte sowohl beim Engineering<br />

als auch bei <strong>de</strong>r Installation und Inbetriebnahme.<br />

Es eleminiert die Steuerverdrahtung<br />

und reduziert die sonst<br />

notwendigen <strong>de</strong>zentralen Ein-/Ausgangsbaugruppen<br />

erheblich.<br />

Zusätzliche Anwendungen<br />

schaffenMehrwert<br />

Nach diesem erfolgreichen Start suchten<br />

die nie<strong>de</strong>rländischen Huhtamaki-<br />

Entwickler weitere Anwendungen,<br />

um die <strong>Produktion</strong> zu verschlanken.<br />

Sie wollten die bestehen<strong>de</strong> Schalttafel<br />

und <strong>de</strong>n Schaltschrank mit zusätzlichen<br />

Funktionen ausstatten. Allerdings<br />

stand ihnen nur wenig freier<br />

Platz im Schaltschrank zur Verfügung.<br />

Auch an dieser Stelle ließen sich<br />

die Strukturen, dieses Mal innerhalb<br />

<strong>de</strong>r Schaltschränke, verschlanken.<br />

Dazu statteten sie die Motorstarter-<br />

Kombination mit Funktionsmodulen<br />

aus, die direkt mit Smartwire-DT<br />

kommunizieren und über eine einzige<br />

grüne Smartwire-DT-Leitung angebun<strong>de</strong>n<br />

sind. Das macht Ein-/Ausgangsbaugruppen<br />

auf <strong>de</strong>r speicherprogrammierbaren<br />

Steuerung (PLC)<br />

überflüssig.<br />

Auch ein Überkreuzverlegen <strong>de</strong>r<br />

Verdrahtung tritt wesentlich seltener<br />

auf, da <strong>de</strong>utlich weniger Steuerleitungen<br />

<strong>de</strong>n Schaltschrank beengen. Kurz<br />

<strong>–</strong> im vorhan<strong>de</strong>nen Schaltschrank<br />

konnte mehr Platz für neue Komponenten,<br />

wie etwa Softstarter,geschaffen<br />

wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus konnten<br />

die Entwickler von Huhtamaki einen<br />

elektronischen Motorschutzschalter<br />

einsetzen, <strong>de</strong>r sich nicht nur zum<br />

30 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong><br />

Bild: Gina San<strong>de</strong>rs -Fotolia.com


Schutz <strong>de</strong>r Motoren eignet, son<strong>de</strong>rn<br />

auch zur Motorstrommessung. Dadurch<br />

spart das Unternehmen Stromtransformatoren<br />

und damit Kosten.<br />

Außer<strong>de</strong>m können Bediener die Stromist-<br />

und -sollwerte unmittelbar<br />

überblicken, zu<strong>de</strong>m besteht Schutz<br />

gegen Phasenausfall.<br />

Um die Nachhaltigkeit <strong>de</strong>r heutigen<br />

<strong>Produktion</strong>sprozesse zu erhöhen,<br />

möchte Huhtamaki <strong>de</strong>n tatsächlichen<br />

Energieverbrauch seiner Anlagen er-<br />

BurkhardBalz ist globaler Segment<br />

Directorfür <strong>de</strong>n Bereich Maschinenbau<br />

bei EatonCorporation.<br />

fassen und beeinflussen. Dank einem<br />

intelligenten Strommessmodul können<br />

die Bediener nun <strong>de</strong>n Stromverbrauch<br />

direkt einsehen und kontrollieren,<br />

ebenso die Istwerte für Strom,<br />

Spannung und das Verhalten <strong>de</strong>s Leistungsfaktors<br />

cos phi. Diese lassen sich<br />

mit <strong>de</strong>n vorher kalkulierten Werten<br />

abgleichen. Auf diese Weise können<br />

die Bediener bei Bedarf Anpassungen<br />

o<strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungen im System vornehmen.<br />

Das Unternehmen Huhtamaki Ne<strong>de</strong>rland<br />

entwickelt,produziertund vertreibt umweltfreundliche<br />

Verpackungsmaterialien für<br />

Huhtamaki<br />

Lebensmittel sowie für Industrieprodukte. Bild:<br />

Energie+Ressourcen<br />

Durch die Umsetzung konnte das<br />

Unternehmen bei <strong>de</strong>r Verdrahtung<br />

von Maschinensteuerungen und Mel<strong>de</strong>geräten<br />

sowie bei <strong>de</strong>r Verkabelung<br />

von Schalttafeln und Schaltschränken<br />

erhebliche Einsparungen erzielen. Das<br />

liegt beispielsweise daran, dass die<br />

Elektrotechniker die Schalttafel extern<br />

montieren und vorverdrahten<br />

sowie auch die PLC vorab programmieren<br />

können. Außer<strong>de</strong>m konnte<br />

Huhtamaki einzelne Funktionen<br />

<strong>de</strong>utlich erweitern. So können etwa<br />

Diagnosen aller über Smartwire-DT<br />

angebun<strong>de</strong>nen Geräte erstellt wer<strong>de</strong>n,<br />

was enorm viel Zeit einspart.<br />

Effizienter <strong>Produktion</strong>sprozess<br />

und neue Funktionen<br />

Darüber hinaus bietet die dazugehörige<br />

Software in <strong>de</strong>r Entwicklungsphase<br />

einen Überblick darüber,obdas<br />

Projekt ordnungsgemäß elektrisch<br />

ausgelegt wur<strong>de</strong> und ob <strong>de</strong>r Stromverbrauch<br />

<strong>de</strong>s Gateways und die<br />

Stromeinspeisungen korrekt festgelegt<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

So spart das Unternehmen insgesamt<br />

wertvolle Engineering-Zeit und<br />

beschleunigt die Entwicklung von<br />

neuen Funktionen im System. Eaton<br />

lieferte somit nicht nur die Basis für<br />

eine effizientere Verdrahtung, son<strong>de</strong>rn<br />

auch für einen nachhaltigeren<br />

und stromsparen<strong>de</strong>ren <strong>Produktion</strong>sprozess.<br />

» Eaton Industries GmbH,<br />

D-53115 Bonn,<br />

www.eaton.com<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 31


Energie+Ressourcen<br />

Bild: Bun<strong>de</strong>sanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe BGR<br />

Kritische Lagebei seltenen<br />

Er<strong>de</strong>n entspanntsich langsam<br />

Sie wer<strong>de</strong>n nur in allerkleinsten Mengen gebraucht, aber fast<br />

überall. Und sie sind nur schwero<strong>de</strong>r bisher garnichtzuersetzen:<br />

Die Seltenerdmetalle,<strong>de</strong>ren Namen man einzeln kaum gehört<br />

hat, wur<strong>de</strong>n zeitweise knapp und damit zu einem Problem für die<br />

Industrie.Auch jetzt entspanntsich die Situation nur langsam.<br />

Thomas IsEnburg<br />

Ein zentrales Bedürfnis <strong>de</strong>r Industrie<br />

ist sicher <strong>de</strong>r Planungshorizont bei<br />

<strong>de</strong>r Energie. Daneben nutzen beinahe<br />

alle industriell gefertigten Produkte<br />

die mit seltenen Er<strong>de</strong>n bezeichneten<br />

Metalle Scandium, Yttrium, Lanthan,<br />

Cer,Praseodym, Neodym, Promethium,<br />

Samarium, Europium, Gadolinium,<br />

Terbium, Dysprosium, Holmium,<br />

Erbium, Thulium, Ytterbium und Lu-<br />

tetium. Zum Beispiel können Beimischungen<br />

aus Neodym die mögliche<br />

ferromagnetische Wirkung <strong>de</strong>s Eisens<br />

verstärken. Verwendung fin<strong>de</strong>n diese<br />

Neodym-Eisen-Bor-Dauermagnete in<br />

32 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong>


Seltene Er<strong>de</strong>n in elementarer Form.Zuvor<br />

wur<strong>de</strong>n sie mit Säuren aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n gewaschen<br />

und dann gereinigt,bevor sie per<br />

Schmelzflusselektrolyse in diese Form überführtwur<strong>de</strong>n.<br />

Elektromotoren und Generatoren.<br />

Diese Komponenten sind dann Bauteile<br />

von Windkraftanlagen und Kfz-<br />

Hybridmotoren.<br />

Abbau <strong>de</strong>r seltenen Er<strong>de</strong>n<br />

konzentriertsich in China<br />

In Röhren- und Plasmabildschirmen<br />

ist Europium für die Rotkomponenten<br />

eingebaut. Daneben existieren<br />

zahlreiche weitere Anwendungen in<br />

Hightechprodukten wie Smartphones.<br />

Der Anteil <strong>de</strong>r seltenen Er<strong>de</strong>n an<br />

<strong>de</strong>r festen Erdrin<strong>de</strong> wird auf 0,01 bis<br />

0,02 %geschätzt. Um diesen Bestandteil<br />

unseres wun<strong>de</strong>rbaren blauen<br />

Planeten gibt es nun Gerangel. So<br />

wur<strong>de</strong>n 97 %<strong>de</strong>r Weltproduktion<br />

dieser Elemente im Jahr 2010 in China<br />

gewonnen. Bis in die 90er Jahre<br />

waren die USAdas Hauptför<strong>de</strong>rland.<br />

„Im Grun<strong>de</strong> hat <strong>de</strong>r Rest <strong>de</strong>r Welt die<br />

För<strong>de</strong>rung seltener Er<strong>de</strong>n vor zehn<br />

Jahren aufgegeben“, sagt Ian Chalmers,<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>r australischen<br />

Bergbaugesellschaft Alkane<br />

Resources. Damit hat China das Monopol<br />

auf Schlüsselrohstoffe. Dieses<br />

hat weltwirtschaftliche Be<strong>de</strong>utung.<br />

Die Ausgangslage: In China befin<strong>de</strong>n<br />

sich große Vorkommen <strong>de</strong>r seltenen<br />

Er<strong>de</strong>n. So wer<strong>de</strong>n die Vorräte <strong>de</strong>r<br />

begehrten Metalle dort auf 66,55<br />

Mio. tprognostiziert. Außerhalb Asiens<br />

befin<strong>de</strong>n sich in Kanada, Brasilien<br />

und Westaustralien größere Lagerstätten.<br />

Daneben gibt es diesen Bo-<br />

Energie+Ressourcen<br />

<strong>de</strong>nschatz in Grönland, wo die Abbaumöglichkeit<br />

zur Zeit untersucht<br />

wird. Auch in Deutschland fin<strong>de</strong>n<br />

sich Vorkommen. Sie wur<strong>de</strong>n in<br />

Stockwitz nahe Sachsen erkun<strong>de</strong>t.<br />

Dieser Vorrat wird auf 41 t<strong>de</strong>r für<br />

die Hightechindustrie wichtigen Metalle<br />

geschätzt. Die För<strong>de</strong>rung dieser<br />

Elemente gestaltet sich komplex, da<br />

die Metalle nur in sehr kleinen Mengen<br />

vorkommen. Zusätzlich vermischen<br />

sich an<strong>de</strong>re Mineralien mit <strong>de</strong>n<br />

Hightechmetallen. In <strong>de</strong>n Minen wer<strong>de</strong>n<br />

sie daher zunächst mit Baggern<br />

aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n geför<strong>de</strong>rt. Dann waschen<br />

Säuren sie aus <strong>de</strong>m Erdreich.<br />

Zurück bleiben zusätzlich auch die<br />

radioaktiven Elemente Thorium und<br />

Uran. Diese sorgen für Umweltprobleme.<br />

Eine abschließen<strong>de</strong> Reinigung<br />

erfolgt mit einer Schmelzflusselektrolyse.<br />

Hunger nach seltenen Er<strong>de</strong>n<br />

steigt immer weiter<br />

In <strong>de</strong>n vergangenen Jahrzehnten hat<br />

sich <strong>de</strong>r Hunger <strong>de</strong>r Hightechschmie<strong>de</strong>n<br />

nach diesen Metallen erheblich<br />

gesteigert. Lag <strong>de</strong>r weltweite Verbrauch<br />

<strong>de</strong>r seltenen Er<strong>de</strong>n 1980 noch<br />

bei 40.000 tund waren es 2007 rund<br />

90.000 t, dann sind für 2012 rund<br />

130.000 tprognostiziert. Jedoch weichen<br />

die Ergebnisse unterschiedlicher<br />

Studien voneinan<strong>de</strong>r ab. China dominierte<br />

bislang <strong>de</strong>n Markt. Dabei sollen<br />

die Asiaten 2010 95 %dieser<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 33<br />

Bild: Prof.Kerstin Kuchta, UHH-TU Hamburg-Harburg


Energie+Ressourcen<br />

Seltenerdmetalle wer<strong>de</strong>n auch für viele umweltfreundliche Anwendungen unbedingt benötigt,<br />

beispielsweise Windkraftanlagen.<br />

Elemente für <strong>de</strong>n Weltmarkt geliefert<br />

haben. Zwei Drittel <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />

verbrauchte man im eigenen Land.<br />

Seltene Er<strong>de</strong>n erleben teilweise<br />

drastische Preisanstiege<br />

Begleitet wur<strong>de</strong> diese Entwicklung<br />

von einem drastischen Preisanstieg<br />

für diese Metalle. So betrug <strong>de</strong>r Preis<br />

für Neodymoxid 2008 noch 27 US-<br />

Dollar pro Kilogramm, im Juni diesen<br />

Jahres bereits 165 Dollar. Indieser<br />

Situation taktieren die Chinesen. Zu<br />

Beginn <strong>de</strong>s Jahres 2011 senkte das<br />

Land seine Exportmenge zum wie<strong>de</strong>rholten<br />

Male. Die USA erhöhten die<br />

Ausfuhrzölle 2012. Ferner drohten sie<br />

an, die Volksrepublik China notfalls<br />

vor <strong>de</strong>r Welthan<strong>de</strong>lsorganisation<br />

(WTO) zu verklagen.<br />

Bis in die 90er Jahre waren die USA<br />

das Hauptför<strong>de</strong>rland. Die För<strong>de</strong>rung<br />

wur<strong>de</strong> jedoch wegen <strong>de</strong>r niedrigeren<br />

Kosten für die Gewinnung <strong>de</strong>r Metalle<br />

in China unrentabel. Ferner entzogen<br />

die kalifornischen Umweltbehör<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>m Betreiber die Abwasserentsorgungsgenehmigung.<br />

Im April<br />

diesen Jahres grün<strong>de</strong>te die Volksrepublik<br />

China einen Wirtschaftsverband<br />

für seltene Er<strong>de</strong>n. Der Verband wer<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>n Abbau und die Verarbeitung <strong>de</strong>r<br />

Rohstoffe koordinieren und „einen<br />

vernünftigen Preismechanismus“ entwickeln,<br />

teilte das Ministerium für<br />

Industrie- und Informationstechnologie<br />

in China mit. Kritiker sehen in <strong>de</strong>r<br />

Verbandsgründung <strong>de</strong>n Versuch, <strong>de</strong>n<br />

Sektor noch stärker zu kontrollieren.<br />

Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kuchta lehrt<br />

an <strong>de</strong>r TU Hamburg-Harburg und<br />

Dr.Harald Elsner ist Geologe an <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt<br />

für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />

(BGR) und ein Experte,wenn es um seltene<br />

Er<strong>de</strong>n geht.<br />

meint zu <strong>de</strong>r Problematik: „Gera<strong>de</strong><br />

die Aufbereitung dieser Elemente ist<br />

sehr aufwendig und beim Lagerplatz<br />

in Australien ist die Gewinnung noch<br />

unklar.“ Zu <strong>de</strong>n Anwendungen bemerkt<br />

Kuchta, dass gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n<br />

Generatoren <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie dramatische<br />

Mengen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Kuchta sieht bei wesentlichen Anwendungen<br />

noch keine Substitutionsmöglichkeiten.<br />

Bei reinen Eisenmagneten<br />

sind die Werkstücke mit <strong>de</strong>r gleichen<br />

Magnetwirkung dann wesentlich größer.Dieses<br />

führt zu entsprechend größeren<br />

Elektromotoren. Wenn infolge<br />

<strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong> in Deutschland<br />

weitere Offshore-Windkraftanlagen<br />

in <strong>de</strong>n Betrieb gehen, wird <strong>de</strong>r Bedarf<br />

an seltenen Er<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Himmel<br />

schießen. Dabei kann dieser Preisanstieg<br />

dramatisch für eine Erfolgsbranche<br />

wie die Elektronikindustrie verlaufen.<br />

Zu <strong>de</strong>n Auswirkungen befragt,<br />

führt die Professorin das Beispiel<br />

Handy an. Wer<strong>de</strong>n dort bislang E<strong>de</strong>lmetalle<br />

und seltene Er<strong>de</strong>n im Wert<br />

von 2Euro verbraucht, sind es dann<br />

eben 10 Euro pro Gerät. Dabei prognostiziert<br />

Kuchta eine Wettbewerbssituation<br />

zwischen Medizintechnik,<br />

Homeelektronik, Hybridantrieben<br />

sowie erneuerbaren Energien. An <strong>de</strong>m<br />

Recycling <strong>de</strong>r Metalle wird zurzeit<br />

weltweit intensiv gearbeitet. Jedoch<br />

ist hier ein Problem die große Verdünnung<br />

<strong>de</strong>r Metalle in <strong>de</strong>r Werkstoffmatrix.<br />

Nico Geisler, Leiter <strong>de</strong>s Einkaufes<br />

Pre-Materials BSH Bosch und Siemens<br />

Hausgeräte GmbH, berichtet:<br />

„Seltene Er<strong>de</strong>n sind bei BSH in <strong>de</strong>r<br />

Motoren- und Pumpenproduktion für<br />

Waschgeräte und Geschirrspüler sowie<br />

in <strong>de</strong>r Herdfertigung, zum Beispiel<br />

die Emaillierung <strong>de</strong>r Backröhren<br />

mit Cerium.“<br />

Einkäufer suchen nach<br />

alternativen Metallen<br />

Der Einkäufer sagt weiter, dass aufgrund<br />

<strong>de</strong>r starken Preissteigerungen<br />

im Jahr 2011 und <strong>de</strong>s vor allem von<br />

China dominierten Beschaffungsmarktes<br />

die BSH Strategien und Maßnahmen<br />

eingeleitet hat, um <strong>de</strong>n Einsatz<br />

von seltenen Er<strong>de</strong>n zu reduzieren<br />

o<strong>de</strong>r komplett darauf zu verzichten.<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Motoren und Pumpen<br />

wird an einer möglichst vollständigen<br />

34 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong><br />

Bild: Siemens<br />

Bild: Bun<strong>de</strong>sanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)


Substitution dieser Elemente gearbeitet.<br />

Ziel ist die 100-prozentige Substitution<br />

<strong>de</strong>r Seltenener<strong>de</strong>magnete<br />

durch Ferritmagnete. Im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Backröhren arbeitet das Unternehmen<br />

daran, <strong>de</strong>n Einsatz von seltenen<br />

Er<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich zu reduzieren; völlig<br />

verzichten wird man darauf allerdings<br />

aus <strong>de</strong>signtechnischen Grün<strong>de</strong>n nicht<br />

können, so Geisler abschließend.<br />

Auch in <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />

wird das Thema intensiv beobachtet.<br />

Hierzu sagt Peter Weisheit, bei <strong>de</strong>r<br />

Volkswagen AG für Kommunikation<br />

zuständig: „In konventionellen Fahrzeugen<br />

wer<strong>de</strong>n die seltenen Er<strong>de</strong>n<br />

bisher nur in geringen Mengen für die<br />

Herstellung von Katalysatoren,<br />

Bremssystemen o<strong>de</strong>r Glasscheiben<br />

Prof.Dr.-Ing.Kerstin Kuchta von<br />

<strong>de</strong>r Technischen UniversitätHamburg-<br />

Harburgkümmertsich um die<br />

Abfallressourcen/wirtschaftauch bei<br />

<strong>de</strong>n seltenen Er<strong>de</strong>n.<br />

eingesetzt.“ Im Automobilbau bil<strong>de</strong>n<br />

die seltenen Er<strong>de</strong>n jedoch einen elementaren<br />

Baustein beim Einsatz bestimmter<br />

Technologien in Hybridund<br />

Elektrofahrzeugen. Neodym, einer<br />

dieser Rohstoffe, wird maßgeblich<br />

bei <strong>de</strong>n sogenannten permanenterregten<br />

Elektromotoren für die dort verwen<strong>de</strong>ten<br />

Magnete genutzt. Gleichwohl<br />

besteht beispielsweise die Möglichkeit,<br />

zukünftig bei Elektromotoren<br />

auf Permanentmagnete zu verzichten<br />

und an<strong>de</strong>re Bauformen wie<br />

frem<strong>de</strong>rregte Synchronmotoren einzusetzen.<br />

Volkswagen beobachtet das Marktumfeld<br />

und die Marktentwicklung bei<br />

seltenen Er<strong>de</strong>n mit großer Aufmerksamkeit,<br />

um im Bedarfsfall frühzeitig<br />

Schneckenförmig bohren sich Bagger in <strong>de</strong>n Erdbo<strong>de</strong>n.In<strong>de</strong>n abgetragenen Sedimenten<br />

lagern die Hightech-Metalle.<br />

Energie+Ressourcen<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 35<br />

Bild: Molycorp,Inc.<br />

reagieren zu können. „Sollte es aus<br />

geopolitischen Grün<strong>de</strong>n zu einer Verknappung<br />

kommen, sehen wir in an<strong>de</strong>ren<br />

Rohstoffquellen, zum Beispiel<br />

in Form neuer Bergwerksprojekte in<br />

Vietnam und Australien, Möglichkeiten<br />

zur Kompensation“, meint Weisheit<br />

abschließend.<br />

Neue Bergwerkesollten in Kürze<br />

die Versorgung verbessern<br />

Dr.Harald Elsner ist Wirtschaftsgeologe<br />

bei <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt für Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe in<br />

Hannover und erwartet: „In Kürze<br />

sollen zwei Bergwerke außerhalb Chinas<br />

in <strong>Produktion</strong> gehen.“ So wur<strong>de</strong><br />

in Australien durch das Unternehmen<br />

Lynas am MountWelddie För<strong>de</strong>rung<br />

aufgenommen <strong>–</strong>die Verarbeitung <strong>de</strong>s<br />

Erzes zu seltenen Er<strong>de</strong>n soll aber in<br />

Malaysia geschehen. Daneben aktivierte<br />

das Unternehmen Molycorp am<br />

Mountain Pass in Kalifornien die Gewinnung<br />

<strong>de</strong>r begehrten Elemente.<br />

Dabei wer<strong>de</strong>n jedoch nur die leichten<br />

seltenen Er<strong>de</strong>n wie Lanthan, Cer,Praseodym,<br />

Neodym, Samarium und<br />

Europium geför<strong>de</strong>rt. Daraufhin konsolidierten<br />

die Chinesen <strong>de</strong>n Markt<br />

und die Umweltschutzbedingungen<br />

sollen eingehalten wer<strong>de</strong>n, so <strong>de</strong>r<br />

Geologe. Auch gehen die Chinesen<br />

gegen <strong>de</strong>n illegalen Abbau vor. Bislang<br />

wer<strong>de</strong>n 20 bis 40 %<strong>de</strong>r geför<strong>de</strong>rten<br />

Menge aus China herausgeschmuggelt,<br />

wohl vornehmlich nach<br />

Japan. Der Preis <strong>de</strong>r seltenen Er<strong>de</strong>n<br />

fällt. Bei <strong>de</strong>m Thema ist also für weitere<br />

Brisanz gesorgt.


Energie+Ressourcen<br />

Hohe Drehzahl o<strong>de</strong>r hohes<br />

Drehmoment? Bei<strong>de</strong>s!<br />

Anstelle vonbisher zwei Maschinen <strong>–</strong>die eine für eine höhere<br />

Drehzahl, die an<strong>de</strong>refür ein hohes Drehmoment<strong>–</strong>ist jetzt das<br />

Bearbeitungsspektrum mit nur einer Maschine darstellbar.Der<br />

Einsatz neuartiger Getriebe macht esmöglich.Daraus ergeben<br />

sich weitereVorteile für eine nachhaltige<strong>Produktion</strong>.<br />

HArAld EckErt<br />

Wir sind uns einig: die Auslastung<br />

von Werkzeugmaschinen muss<br />

sehr hoch sein. Um das klassische Dilemma<br />

von hohen Drehzahlen bei<br />

vermin<strong>de</strong>rtem Drehmoment und umgekehrt<br />

in <strong>de</strong>n Griff zu bekommen,<br />

haben Werkzeugmaschinenhersteller<br />

bisher die Anwendungsbandbreite<br />

und das Auslastungspotenzial ihrer<br />

Maschinen durch eine größere Spreizung<br />

zwischen Drehmoment und<br />

Drehzahl verbessert. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n<br />

die Taktzeiten durch <strong>de</strong>n Einsatz von<br />

Harald Eckert ist F&E-Ingenieur bei <strong>de</strong>r ZF<br />

Friedrichshafen AG<br />

hochdynamischen Synchronmotoren<br />

verkürzt bei gleichzeitig besseren<br />

Schwingwerten und geringeren Temperaturen.<br />

Lösung für hochdrehen<strong>de</strong><br />

Werkzeugmaschinenantriebe<br />

Um die Maschinenauslastung zu optimieren<br />

und <strong>de</strong>n Konflikt aus <strong>de</strong>r<br />

For<strong>de</strong>rung nach hoher Drehzahl einerseits<br />

und hohem Drehmoment<br />

an<strong>de</strong>rerseits zu lösen, wur<strong>de</strong>n im Geschäftsfeld<br />

Son<strong>de</strong>rantriebstechnik <strong>de</strong>r<br />

ZF Friedrichshafen AG die Zweigang-<br />

Schaltgetriebe 2K-Duoplan-HS und<br />

2K-Duoplan-HWG für AC-und DC-<br />

Hauptspin<strong>de</strong>lantriebe entwickelt. Sie<br />

kommen in hochdrehen<strong>de</strong>n Werkzeugmaschinenantrieben<br />

für High-<br />

Speed Cutting (HSC) und in RAM-<br />

Einbauten zum Einsatz.<br />

Die Getriebe stellen hohe Drehmomente<br />

bereit und zeichnen sich durch<br />

hohe Laufruhe bei geringeren Temperaturen<br />

und Schwingwerten (<<br />

1mm/s) bei hohen Drehzahlen aus.<br />

Der Planetentrieb wird nur dann zugeschaltet,<br />

wenn er auch benötigt<br />

wird. Somit sind die drehen<strong>de</strong>n Mas-<br />

Bild: ZF Friedrichshafen


sen (2K150 HS -> 63 kg/cm²) im Direktgang<br />

auf das Geringste reduziert.<br />

Durch die unterschiedlichen Einbaulagen<br />

können die Getriebe zum Beispiel<br />

für Drehmaschinen (horizontal<br />

B5) o<strong>de</strong>r Bearbeitungszentren (vertikal<br />

V1) verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Zusätzlich<br />

wird das Getriebe in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten<br />

Anlagen eingesetzt, in <strong>de</strong>nen<br />

eine Erhöhung <strong>de</strong>r Drehmomente beziehungsweise<br />

eine Reduzierung <strong>de</strong>r<br />

Drehzahlen erfor<strong>de</strong>rlich ist. Die Getriebe<br />

haben einen koaxialen Abtrieb<br />

für <strong>de</strong>n direkten Anbau an die Spin<strong>de</strong>l.<br />

Eine integrierte, drehelastische<br />

Klauenkupplung überträgt das Drehmoment<br />

zur Spin<strong>de</strong>l. Kühlflüssigkeiten,<br />

Emulsionen, Öle o<strong>de</strong>r Luft wer<strong>de</strong>n<br />

durch eine Hohlwelle geleitet.<br />

Schaltung ermöglichtKraftfluss<br />

je nach Gangstellung<br />

Dank Planetenbauweise benötigen die<br />

Zweigang-Schaltgetriebe wenig Platz.<br />

Der Anbau erfolgt direkt an alle<br />

AC-, DC- und Normmotoren in<br />

Flanschbauform. Darüber hinaus<br />

zeichnet sich das autarke Getriebe mit<br />

zwei elektromagnetischen Getriebeschaltungen<br />

für Antriebs- und Abtriebsseite<br />

mit verschleißfreier Endlagenüberwachung<br />

aus. Es wird keine<br />

Abdichtung an <strong>de</strong>r Motorseite benötigt.<br />

Die Montage gestaltet sich einfach<br />

und <strong>de</strong>r Wirkungsgrad ist hoch.<br />

Eine kurze Betrachtung <strong>de</strong>r konventionellen<br />

Anwendungen soll die Entscheidung<br />

zur Entwicklung eines neuen<br />

Getriebestandards in <strong>de</strong>r Werkzeugmaschinenanwendungver<strong>de</strong>utlichen.<br />

Werkzeugmaschinengetriebe<br />

mit platzsparen<strong>de</strong>m Planetentrieb zur<br />

Drehmomentsteigerung sind durch<br />

ihre zentrische Bauweise generell<br />

auch für hohe Drehzahlen geeignet.<br />

Jedoch beschränken die bisher angewandten<br />

Konstruktionen von Zweiganggetrieben<br />

die hohen Drehzahlen,<br />

da im Direktgang i=1:1 (Gangstufe<br />

2; Motordrehzahl =Getriebeabtriebsdrehzahl)<br />

<strong>de</strong>r komplette Planetentrieb<br />

mit Sonnenrad, Planetenrä<strong>de</strong>rn und<br />

-träger sowie Hohlrad angetrieben<br />

wird, obwohl dieser eigentlich nur für<br />

die Übersetzung (Gangstellung 1) benötigt<br />

wird. Ein <strong>de</strong>utlicher Unterschied<br />

zu <strong>de</strong>n hier vorgestellten Getrieben.<br />

Durch die hohen Rotationsmassen<br />

wer<strong>de</strong>n die Schwingwerte<br />

Energie+Ressourcen<br />

Der Einsatz vonZweigang-Schaltgetrieben löst <strong>de</strong>n Konflikt aus <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung nach hoher<br />

Drehzahl einerseits und nach hohem Drehmomentan<strong>de</strong>rerseits.<br />

nachteilig beeinflusst. Zu<strong>de</strong>m verlängern<br />

sich die Beschleunigungszeiten<br />

bis zur Maximaldrehzahl. Zum Übertragen<br />

von hohen Drehmomenten in<br />

Übersetzung sind große Durchmesser<br />

am Abtrieb erfor<strong>de</strong>rlich, was einerseits<br />

die Rotationsmassen vergrößert<br />

und große Dichtdurchmesser bedingt.<br />

Dies wirkt sich nachteilig auf die Getriebetemperatur<br />

aus, da die Reibleistung<br />

mit Durchmesser und Drehzahl<br />

überproportional steigt. Als markantes<br />

Merkmal dient die Primär- und<br />

Sekundärschaltung, um <strong>de</strong>n Kraftfluss<br />

je nach Gangstellung zu steuern.<br />

In Werkzeugmaschinen sind die<br />

Schwingwerte für die Oberflächen<br />

und die Temperaturen für die Genauigkeit<br />

<strong>de</strong>r zu bearbeiten<strong>de</strong>n Teile maßgeblich<br />

verantwortlich und damit<br />

entschei<strong>de</strong>nd für die Qualität. Die<br />

Verwendung von Riemen bei hohen<br />

Drehzahlen ist technisch und wirtschaftlich<br />

kaum realisierbar, auch<br />

gesetzlich vorgeschriebene Geräuschemissionswerte<br />

sind nicht einzuhalten.<br />

Ein direkter Anbau <strong>de</strong>s Getriebes<br />

an die Spin<strong>de</strong>l (inline) ist möglich,<br />

wobei Kühlflüssigkeiten, Emulsionen,<br />

Öle o<strong>de</strong>r Luft durch eine Hohlwelle<br />

durch das Getriebe (HWG) geleitet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch <strong>de</strong>n Einsatz von 2K-Duoplan-HS<br />

und 2K-Duoplan-HWG ist<br />

es nun möglich, <strong>de</strong>n Einsatzbereich<br />

von Werkzeugmaschinen flexibler zu<br />

gestalten: Anstelle von bisher zwei<br />

Maschinen <strong>–</strong>die eine für eine höhere<br />

Drehzahl, die an<strong>de</strong>re für ein hohes<br />

Drehmoment <strong>–</strong>ist jetzt das genannte<br />

Bearbeitungsspektrum mit nur einer<br />

Maschine darstellbar.Daraus ergeben<br />

sich weitere Vorteile für eine nachhaltige<br />

<strong>Produktion</strong>: Durch die Verwendung<br />

von Getrieben in <strong>de</strong>r Werkzeugmaschine<br />

ist <strong>de</strong>r ressourcenschonen<strong>de</strong><br />

Einsatz von kleineren Motoren möglich,<br />

während geringere drehen<strong>de</strong><br />

Massen die Taktzeiten verkürzen.<br />

Durch die Zusammenfassung unterschiedlicher<br />

Arbeitsprozesse in nur<br />

einer Maschine wird auch weniger<br />

Platz benötigt.<br />

Temperaturentwicklung und<br />

Geräuschemission gesenkt<br />

Die Gefahr von Rüst- und Spannfehlern<br />

wird <strong>de</strong>utlich reduziert, während<br />

gleichzeitig die Vielseitigkeit, Auslastung<br />

und <strong>de</strong>r Nutzungsgrad <strong>de</strong>r<br />

Werkzeugmaschine erhöht wird. Weiterer<br />

Vorteil ist die geringere Temperaturentwicklung<br />

im Getriebe, die<br />

wie<strong>de</strong>rum die installierte Kühlleistung<br />

<strong>de</strong>r Maschine reduziert. Da keine Riemen<br />

in <strong>de</strong>r Maschine verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />

wird auch die Geräuschemission<br />

verringert. Last not least kann <strong>de</strong>r<br />

Ausbildungsaufwand für das Bedienpersonal<br />

auf nur eine Maschine konzentriert<br />

wer<strong>de</strong>n und auch die Fel<strong>de</strong>rfahrung<br />

bleibt auf eine Maschine<br />

beschränkt.<br />

» ZF Friedrichshafen AG,<br />

D-88083 Friedrichshafen,<br />

www.zf.com/industrieantriebe<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 37<br />

Bild: ZF Friedrichshafen


Vor<strong>de</strong>m Energiesparen muss man<br />

<strong>de</strong>n Ist-Zustand kennen<br />

Es führtkein Wegdaran vorbei: Das Thema Energieeffizienz muss<br />

in produzieren<strong>de</strong>n Unternehmen systematisch vorangetrieben<br />

wer<strong>de</strong>n.Die Herausfor<strong>de</strong>rung bestehtdarin,die Potenziale gezielt<br />

und kontinuierlich zu erschließen.Ineinem durchdachten Energiemonitoring<br />

liegt <strong>de</strong>r Schlüssel dazu.<br />

Mark Junge<br />

Bisher gleicht das Energiesparen in<br />

vielen Betrieben eher <strong>de</strong>m Auf und<br />

Ab eines Schiffs bei starkem Seegang:<br />

Hohe Kosten spülen das Thema auf<br />

die Tagesordnung mit <strong>de</strong>m Effekt,<br />

dass schnell und unüberlegt Ad-hoc-<br />

Maßnahmen eingeleitet wer<strong>de</strong>n. Stellen<br />

sich kurz darauf Einsparungen<br />

ein, lehnt sich manche Führungskraft<br />

entspannt zurück in <strong>de</strong>r Überzeu-<br />

gung, das Thema unter Kontrolle zu<br />

haben. Doch so schnell und unsystematisch<br />

das Thema angegangen wur<strong>de</strong>,<br />

so schnell schleichen sich wie<strong>de</strong>r<br />

neue Fehler und Mehrverbräuche ein.<br />

38 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong>


Kurz darauf beginnt <strong>de</strong>r Prozess von<br />

vorne, ohne allerdings wirklich signifikante<br />

Einsparungen zu erreichen.<br />

Sisyphos lässt grüßen.<br />

Um die Energieeffizienz zu steigern,<br />

kommt man im ersten Schritt um eine<br />

Datenaufnahme nicht herum. Es gilt,<br />

<strong>de</strong>n aktuellen Stand <strong>de</strong>s Energiebedarfs<br />

und <strong>de</strong>r Energienutzung im Betrieb<br />

zu analysieren. Erst durch die<br />

Bewertung <strong>de</strong>s Ist-Zustan<strong>de</strong>s kann<br />

eine Bestimmung beziehungsweise<br />

Berechnung von Einsparpotenzialen<br />

erfolgen. Zu diesem Zweck müssen<br />

Daten zur Energieverwendung, Energieverteilung<br />

und Energiebereitstel-<br />

lung für alle im Betrieb benötigten<br />

Energiemedien aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Energieeffizienz funktioniert<br />

nur mit System<br />

Allerdings wird <strong>de</strong>r Aufwand hierfür<br />

meist unterschätzt, sodass dieser<br />

Schritt auch eher rudimentär durchgeführt<br />

wird. Lei<strong>de</strong>r hat das zur Folge,<br />

dass die Aussagekraft von Einsparungen<br />

und zur Wirtschaftlichkeit<br />

später darunter lei<strong>de</strong>t <strong>–</strong>und Maßnahmen<br />

auf <strong>de</strong>r Strecke bleiben. Es empfiehlt<br />

sich, einen einfachen, standar-<br />

disierten Fragebogen zu verwen<strong>de</strong>n.<br />

Er ermöglicht eine strukturierte Datenerhebung<br />

und liefert die wesentlichen<br />

Informationen, um die aktuelle<br />

Energiesituation zu bewerten und erste<br />

Kennzahlen zu bil<strong>de</strong>n.<br />

Die aufgenommenen Daten sollten<br />

anschließend möglichst anschaulich<br />

dargestellt wer<strong>de</strong>n. Beispielsweise<br />

hilft ein Sankeydiagramm (Abbildung<br />

auf Seite 41), eine plakative Übersicht<br />

über die vorhan<strong>de</strong>nen Energieströme<br />

zu erhalten. Ein guter Nebeneffekt:<br />

Häufig können auch Verluste i<strong>de</strong>ntifiziert<br />

wer<strong>de</strong>n, da im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Erstellung quasi eine Bilanz über die<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 39


Energie+Ressourcen<br />

Eingangs- und Ausgangsströme gezogen<br />

wird. Treten Abweichungen zwischen<br />

<strong>de</strong>n bezogenen beziehungsweise<br />

erzeugten Mengen und <strong>de</strong>n jeweiligen<br />

Verbrauchsmengen auf, lassen<br />

sich Verluste beziehungsweise weitere<br />

Verbraucher ent<strong>de</strong>cken. Bei einer<br />

solch vereinfachten Darstellung <strong>de</strong>r<br />

Ist-Situation sollte jedoch die Wertigkeit<br />

<strong>de</strong>r jeweiligen Energieform nicht<br />

vergessen wer<strong>de</strong>n.<br />

Mithilfe eines Diagramms lässt sich<br />

eine Reihe von Informationen beziehungsweise<br />

Aussagen sehr gut veranschaulichen:<br />

Wie groß sind zum Beispiel<br />

die einzelnen Ein- und Ausgangsströme?<br />

Wie groß sind sie im<br />

Vergleich zu an<strong>de</strong>ren? Wo sind sie zu<br />

groß? Welche Ein- und Ausgangsströme<br />

sind die wesentlichen Verbraucher?<br />

Ziel <strong>de</strong>r Darstellungen ist es, die<br />

Ergebnisse für alle Beteiligten verständlich<br />

darzulegen. Häufig wer<strong>de</strong>n<br />

erst durch eine grafische Darstellung<br />

Potenziale sichtbar.<br />

Kontinuierliches Monitoring<br />

schlägt exemplarisches Messen<br />

Die Datenaufnahme stellt einen wesentlichen<br />

Punkt dar,wenn die Energieinfrastruktur<br />

analysiert wer<strong>de</strong>n<br />

soll. Um eine Anlage zu beurteilen<br />

und Potenziale zu berechnen, müssen<br />

viele Daten und Parameter vorhan<strong>de</strong>n<br />

sein beziehungsweise erhoben wer<strong>de</strong>n.<br />

Denn ohne das Wissen über <strong>de</strong>n<br />

Um die Energieeffizienz zu steigern,kommt<br />

man im ersten Schritt um eine Datenaufnahme<br />

nichtherum,ist Dr.Mark Junge,Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Limón GmbH in Kassel,<br />

überzeugt.<br />

aktuellen Verbrauch lassen sich keine<br />

Fehler beziehungsweise Potenziale<br />

auf<strong>de</strong>cken und auch keine seriösen<br />

Einsparungen berechnen. Häufig sind<br />

diese Daten im Unternehmen nicht<br />

vorhan<strong>de</strong>n und müssen dann durch<br />

eine aufwendige Analyse beziehungsweise<br />

exemplarische Messungen ermittelt<br />

und zusammengestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Warum aber nur exemplarisch messen?<br />

Sollte nicht gleich ein kontinuierliches,<br />

softwaregestütztes Monito-<br />

Ein willkommener Nebeneffekt von<br />

anschaulichen Darstellungen <strong>–</strong>sie<br />

können nichtvermutete Energieverluste<br />

an <strong>de</strong>n Tagbringen.<br />

Bild: Log-X<br />

ring aufgebaut wer<strong>de</strong>n, um auch<br />

später die Situation beurteilen zu können<br />

und Fehler zu fin<strong>de</strong>n?<br />

Ein Energiemonitoringsystem hat<br />

eine ganze Reihe nicht zu unterschätzen<strong>de</strong>r<br />

Vorteile: Es hilft, die Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />

zu erhöhen, die Energieeffizienz zu<br />

bewerten und die Transparenz zu steigern.<br />

Außer<strong>de</strong>m leistet es wertvolle<br />

Dienste bei <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifikation von<br />

Einsparpotenzialen und <strong>de</strong>m Nachweis<br />

von Einsparungen.<br />

Die Daten automatisiert<br />

ins System integrieren<br />

Nach<strong>de</strong>m das Unternehmen über<br />

Messwerte verfügt, muss eine Infrastruktur<br />

aufgebaut wer<strong>de</strong>n, um die<br />

Daten bereit zu halten und zur Verfügung<br />

zu stellen <strong>–</strong>also automatisch zu<br />

übertragen. Die dafür üblichen Strukturen<br />

und Systeme sind bekannt. Neben<br />

<strong>de</strong>r Messtechnik wird oft ein Signalübertrager<br />

eingesetzt, <strong>de</strong>r das<br />

Signal <strong>de</strong>s Messgeräts für ein Bussystem<br />

umwan<strong>de</strong>lt. Beispielsweise hat<br />

ein klassischer Stromzähler einen Impulsausgang<br />

(je xWhwird ein Digitalsignal<br />

ausgelöst). Dieses Signal<br />

wird dann im Signalübertrager auf<br />

<strong>de</strong>n jeweiligen Bus umgesetzt. Der<br />

Nachteil ist: Wenn keine Signale mehr<br />

ausgelöst wer<strong>de</strong>n, weiß man nicht, ob<br />

tatsächlich kein Strom fließt o<strong>de</strong>r ob<br />

eventuell ein Defekt am Zähler auf-<br />

Bild: raywoo -Fotolia.com


getreten ist. Dies ist bei Messgeräten<br />

mit direktem Busanschluss besser gelöst,<br />

da über <strong>de</strong>n Bus auch Statusinformationen<br />

versen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n können.<br />

Die etwas höheren Kosten für<br />

das Messgerät gleichen sich meist<br />

durch <strong>de</strong>n Wegfall <strong>de</strong>s zusätzlichen<br />

Signalübertragers aus.<br />

Um Energieverbrauchsdaten vergleichbar<br />

zu machen, ist die Bildung<br />

von Kennzahlen ein geeignetes Mittel.<br />

Auf diese Weise lassen sich verschie<strong>de</strong>ne<br />

Vergleiche durchführen. Zu<strong>de</strong>m<br />

ist für <strong>de</strong>n Vergleich entschei<strong>de</strong>nd,<br />

welche Kennzahlen auf welcher Basis<br />

gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Doch welches ist die<br />

richtige Kennzahl für einen Bereich?<br />

Eine Kennzahl „Gesamtenergieverbrauch<br />

je Fläche“ macht wenig Sinn.<br />

Die Kunst besteht darin, die richtige<br />

Treibergröße zu fin<strong>de</strong>n, beispielsweise<br />

die Masse <strong>de</strong>s geschmolzenen<br />

Stahls für die Beurteilung eines<br />

Schmelzofens <strong>–</strong>sie stellt in diesem Fall<br />

meist <strong>de</strong>n Haupteinfluss auf <strong>de</strong>n<br />

Energiebedarf dar.Aus diesem Grund<br />

ist „Energie pro Tonne Stahl“ eine<br />

sinnvolle Kennzahl.<br />

In Form von Verhältniszahlen beziehungsweise<br />

Kennlinien können die<br />

spezifischen Kennzahlen in Abhängigkeit<br />

von ihren Einflussgrößen dargestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. Beispielsweise kann<br />

dies die spezifische Energie in Abhängigkeit<br />

von <strong>de</strong>r jeweiligen <strong>Produktion</strong>sleistung<br />

sein. Die berechneten<br />

Verhältniszahlen können zur schnellen<br />

Erfassung von Abweichungen und<br />

zur Beurteilung <strong>de</strong>r Energieeffizienz<br />

grafisch dargestellt wer<strong>de</strong>n <strong>–</strong>zum Beispiel<br />

lässt sich <strong>de</strong>r spezifische Energiebedarf<br />

in Relation zur hergestellten<br />

Menge setzen. Darüber hinaus kann<br />

<strong>de</strong>r Energiebedarf auch in Bezug zu<br />

an<strong>de</strong>ren Einflussgrößen gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dies können zum Beispiel Verarbeitungstemperaturen<br />

o<strong>de</strong>r Umgebungseinflüsse<br />

sein. Beim Monitoring<br />

von Kältemaschinen sind das etwa die<br />

Kälteleistung, die Umgebungstemperatur<br />

und die Rücklauftemperatur.<br />

Die jeweilige Abweichung zwischen<br />

Minimal- und Maximalwert gestattet<br />

es zu<strong>de</strong>m, eine Aussage über die Stabilität<br />

<strong>de</strong>s Prozesses zu treffen. Darüber<br />

hinaus kann durch eine zeitliche<br />

Darstellung <strong>de</strong>r Abweichung vom<br />

Mittelwert beziehungsweise von einem<br />

Vorgabewert auch ein erster<br />

Rückschluss auf die Fehlerursache<br />

erfolgen. Eine plötzliche Verän<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>utet zum Beispiel auf eine fehlerhafte<br />

Parametereinstellung hin, während<br />

ein langfristiger Trend eher einen<br />

Verschleiß als Ursache hat.<br />

Berichte und Cockpits stellen<br />

die Situation übersichtlich dar<br />

Ein Energiemonitoringsystem bietet<br />

nicht nur eine hohe Aussagefähigkeit<br />

und eine Vielzahl von Analysemöglichkeiten.<br />

Es erlaubt auch, die aktuelle<br />

Situation einfach und übersichtlich<br />

darzustellen. Die Verwendung<br />

von Cockpits ermöglicht genau diesen<br />

Überblick. Mithilfe eines guten System<br />

lassen sich individuell einstellbare<br />

und konfigurierbare Übersichtsseiten<br />

generieren, um die unterschiedlichen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Rollen berücksichtigen zu können.<br />

Buchtipp<br />

Mark Jungeist Autor<strong>de</strong>s Buches<br />

„Energieeffizienz mit System<br />

<strong>–</strong>Auf <strong>de</strong>m Weg zur CO 2 -<br />

neutralen Fabrik“, erschienen<br />

im Log-X-Verlag,Ludwigsburg,<br />

1. Auflage2012, 150 Seiten,<br />

ISBN978-3932298479, 49 Euro.<br />

Energie+Ressourcen<br />

Ein Sankeydiagramm bietet eine plakativeÜbersicht<br />

über die vorhan<strong>de</strong>nen Energieströme.<br />

Darstellungsformen wie Tachometer<br />

und Ampeln sind dabei eine interessante<br />

Alternative zu herkömmlichen<br />

Tabellen und Diagrammen.<br />

Neben diesen Cockpits sollte aber<br />

auch die Erstellung von Berichten<br />

möglich sein, die die Entscheidungsträger<br />

regelmäßig über <strong>de</strong>n aktuellen<br />

Stand informieren. Auf diese Weise<br />

lässt sich <strong>de</strong>r Aufwand für die regelmäßige<br />

Berichterstattung <strong>de</strong>utlich<br />

reduzieren und die Objektivität steigern.<br />

Darüber hinaus unterstützen die<br />

Berichte die Dokumentationspflichten<br />

im Rahmen von Energiemanagementsystemen<br />

und dienen als Gesprächsgrundlage<br />

bei <strong>de</strong>r Durchführung<br />

von Audits. Die Informationen<br />

sollten jedoch nicht nur <strong>de</strong>m Management<br />

zur Verfügung gestellt, son<strong>de</strong>rn<br />

auch <strong>de</strong>n Anlagenbedienern und Einrichtern<br />

gezeigt wer<strong>de</strong>n. Denn so erhalten<br />

sie einen Überblick über die<br />

Effizienz und können Gegenmaßnahmen<br />

einleiten. Hier bietet sich ebenfalls<br />

ein Effizienzindikator in Form<br />

eines Tachos an, um <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />

schnell und einfach die nötige Information<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Denn nur so können sie ihren Teil zur<br />

Effizienzsteigerung beitragen.<br />

» Limón GmbH,<br />

D-34117 Kassel,<br />

www.limon-gmbh.<strong>de</strong><br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 41<br />

Quelle: HA Hessen Agentur


Management+Strategie<br />

Mitarbeiter für Fragestellungen<br />

<strong>de</strong>r Nachhaltigkeit sensibilisieren<br />

Washat <strong>de</strong>r Beruf <strong>de</strong>s Politikers mit <strong>de</strong>m eines Unternehmers gemein?<br />

Einer,<strong>de</strong>r es wissen muss,ist Roland Koch.ImInterviewspricht<strong>de</strong>r<br />

ehemaligeMinisterpräsi<strong>de</strong>ntHessens und jetzigeVorstandsvorsitzen<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Bilfinger SE nichtnur darüber,son<strong>de</strong>rn auch über die Nachhaltigkeitsstrategie,die<br />

er mit seinem Unternehmen verfolgt.<br />

Herr Koch,Bilfinger Bergerhat vorKurzemseinen<br />

ersten Nachhaltigkeitsberichtvorgelegt.Waswarausschlaggebend<br />

für diesen Schritt?<br />

Mit <strong>de</strong>r regelmäßigen Veröffentlichung<br />

eines Nachhaltigkeitsberichts<br />

verfolgen wir mehrere Ziele: Zum<br />

einen wollen wir unser Profil als Anbieter<br />

nachhaltiger Produkte und Services<br />

stärken. Nur wenige wissen,<br />

dass Bilfinger die Mehrheit seiner<br />

Leistungen im Nachhaltigkeitsbereich<br />

erbringt und viele Kun<strong>de</strong>n dabei un-<br />

terstützt, ihre Nachhaltigkeitsziele zu<br />

erreichen. Zum an<strong>de</strong>ren wollen wir<br />

mit <strong>de</strong>m Nachhaltigkeitsbericht unser<br />

eigenes ökologisches, soziales und<br />

gesellschaftliches Engagement transparent<br />

machen und <strong>de</strong>n Dialog mit<br />

unseren Stakehol<strong>de</strong>rn hierüber intensivieren.<br />

Obwohl wir als traditionsreiches<br />

Unternehmen schon seit Langem<br />

Nachhaltigkeitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

nachkommen, wollten wir mit <strong>de</strong>m<br />

Nachhaltigkeitsbericht unsere Aktivitäten<br />

systematisch und gemäß inter-<br />

Bilfinger übernimmtdas Facility<br />

Managementvon Immobilien.Die<br />

Deutschlandzentrale vonIBM ist als<br />

„Smarter Building“ konzipiert, sämtliche<br />

Energiezuflüsse sind vernetzt.<br />

nationalen Berichtsstandards aufbereiten.<br />

Wiesiehtdie Nachhaltigkeitsstrategie<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens aus?<br />

Bilfinger ist in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />

stark im In- und Ausland gewachsen.<br />

Unser primäres Ziel ist es daher,<br />

zunächst unser Nachhaltigkeitsverständnis<br />

in alle Teilkonzerne und Beteiligungsgesellschaften<br />

zu tragen und<br />

ein international vergleichbares<br />

Kennzahlensystem zur Erfassung un-<br />

42 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong><br />

Bild: Bilfinger


serer nachhaltigen Aktivitäten aufzubauen.<br />

Gleichzeitig verfolgen wir das<br />

Ziel, die Nachhaltigkeitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

in allen unseren Strukturen und<br />

Prozessen entlang <strong>de</strong>r Wertschöpfungskette<br />

umzusetzen und die Mitarbeiter<br />

<strong>–</strong>und insbeson<strong>de</strong>re unsere<br />

Führungskräfte <strong>–</strong>für Fragestellungen<br />

<strong>de</strong>r Nachhaltigkeit noch stärker zu<br />

sensibilisieren. Bezüglich unseres<br />

nachhaltigen Produkt- und Leistungsangebots<br />

führen wir unsere im Konzern<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Kompetenzen stärker<br />

zusammen. Unseren Kun<strong>de</strong>n wollen<br />

wir ein integriertes Angebot machen,<br />

das das Know-how unserer<br />

spezialisierten Konzerneinheiten bün<strong>de</strong>lt.<br />

WieschaffenSie es,<strong>de</strong>n Nachhaltigkeitsgedanken<br />

und entsprechen<strong>de</strong> Verhaltensweisen<br />

bei <strong>de</strong>n Mitarbeitern zu<br />

verankern?<br />

Das gelingt nur durch Kommunikation<br />

und stetige Überzeugungsarbeit.<br />

Dabei hilft es natürlich, dass wir als<br />

Anbieter zahlreicher nachhaltiger<br />

Produkte und Leistungen täglich mit<br />

Nachhaltigkeitsanfor<strong>de</strong>rungen konfrontiert<br />

sind und es daher bereits ein<br />

großes Wissen und ein entsprechen<strong>de</strong>s<br />

Verantwortungsgefühl gegenüber<br />

ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen<br />

Fragestellungen gibt.<br />

Unseren Nachhaltigkeitsansatz machen<br />

wir gegenüber Mitarbeitern mithilfe<br />

unseres Nachhaltigkeitsberichts,<br />

aber auch mit internen Mitarbeiterpublikationen<br />

und <strong>de</strong>m Intranet <strong>de</strong>utlich.<br />

Zu<strong>de</strong>m verfügen wir mit unserer<br />

Bilfinger Aca<strong>de</strong>my über ein leistungsstarkes<br />

internes Schulungssystem.<br />

Waswer<strong>de</strong>n Sie tun,umdie Arbeitssicherheit<br />

zu erhöhen und Unfälle zu minimieren?<br />

Wir legen seit vielen Jahren größten<br />

Wert auf eine hohe Arbeitssicherheit<br />

<strong>–</strong>übrigens nicht nur in Deutschland,<br />

son<strong>de</strong>rn weltweit. Unsere Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

gehen zum Teil<br />

weit über die jeweiligen nationalen<br />

Gesetze und Verordnungen hinaus.<br />

Insofern sind wir auf einem guten<br />

Weg. Unfälle lassen sich nur verhin<strong>de</strong>rn,<br />

wenn es gelingt, Mitarbeiter<br />

immer wie<strong>de</strong>r für das Thema zu sensibilisieren.<br />

Wir führen daher regelmäßig<br />

Aufklärungsaktivitäten, Seminare<br />

und Notfalltrainings durch.<br />

Vorgesetzte entwickeln mit ihren Mitarbeitern<br />

klare Verhaltensregeln für<br />

Notsituationen und üben sie ein. Unseren<br />

Führungskräften kommt also<br />

beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu. Sie sind dafür<br />

verantwortlich, nicht nur auf die<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r Arbeitsschutzregelungen<br />

zu achten, son<strong>de</strong>rn mit ihren Mitarbeitern<br />

über die Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

regelmäßig zu sprechen und<br />

sie immer wie<strong>de</strong>r anzuleiten. In einigen<br />

Konzerngesellschaften wird die<br />

Vermeidung von Unfällen beziehungsweise<br />

das Erreichen erheblicher<br />

Verbesserungen in <strong>de</strong>r Arbeitssicherheit<br />

prämiert. Diesen Wegwer<strong>de</strong>n wir<br />

weiter beschreiten, um unser Ziel,<br />

„null Unfälle“, zu erreichen.<br />

Wero<strong>de</strong>r wasinspiriertSie,treibt Sie an<br />

im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsziele<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens?<br />

Wenn ich sehe, dass unsere Elektrofahrzeuge<br />

regelmäßig für Stadtfahrten<br />

von unseren Mitarbeitern gebucht<br />

wer<strong>de</strong>n, dass Mitarbeiter immer mehr<br />

Vorschläge für einen sparsamen Umgang<br />

mit Ressourcen einreichen und<br />

dass wir von unseren Kun<strong>de</strong>n für unsere<br />

innovativen und technisch vor-<br />

ZurPerson Roland Koch:<br />

Roland Koch wur<strong>de</strong> am 24.<br />

März 1958 in Frankfurtam<br />

Main geboren.Aufgewachsen<br />

in Eschborn lebt er noch heute<br />

dortmit seiner Ehefrau Anke<br />

und <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Söhnen Dirk<br />

und Peter.Nach <strong>de</strong>m Studium<br />

<strong>de</strong>r Rechtswissenschaften an<br />

<strong>de</strong>r UniversitätFrankfurtwar<br />

er als Anwalt mit <strong>de</strong>n Fachgebieten<br />

Wirtschafts- und Arbeitsrechttätig.Von<br />

1987 bis<br />

2010 warerMitglied <strong>de</strong>s hessischen<br />

Landtags und von<br />

1999 bis 2010 Ministerpräsi<strong>de</strong>nt<strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s Hessen.Seit<br />

<strong>de</strong>m 1. Juli 2011 ist Koch Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Engineering-<br />

und Servicekonzerns<br />

Bilfinger SE mit Sitz in Mannheim.Privat<br />

ist Roland Koch ein<br />

Freund guter Küche und wur<strong>de</strong><br />

2003 als „Hobbykoch <strong>de</strong>s Jahres“<br />

ausgezeichnet.<br />

Management+Strategie<br />

Roland Koch: „Sowohl als politisch Verantwortlicherals<br />

auch alsUnternehmenslenker<br />

müssen SieIhreVorstellungen kommunizierenund<br />

für Unterstützung werben.“<br />

bildlichen I<strong>de</strong>en bei <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

von Nachhaltigkeitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

gelobt wer<strong>de</strong>n, ist dies für mich eine<br />

große Motivation und Bestätigung für<br />

<strong>de</strong>n eingeschlagenen Weg.<br />

Welche Parallelen sehen Sie,wenn Sie<br />

Ihr Politikerdasein mit Ihrer jetzigen<br />

Aufgabe vergleichen?<br />

Es gibt eine Reihe von Parallelen. Da<br />

ist zunächst die Möglichkeit, gestalterisch<br />

tätig zu sein. Sowohl in <strong>de</strong>r<br />

Politik als auch in <strong>de</strong>r Wirtschaft geht<br />

es darum, Weichenstellungen vorzunehmen,<br />

um für die Zukunft gerüstet<br />

zu sein. Das Stellen von Weichen<br />

reicht jedoch nicht. Sowohl als politisch<br />

Verantwortlicher als auch als<br />

Unternehmenslenker müssen Sie Ihre<br />

Vorstellungen kommunizieren und<br />

für Unterstützung werben. Dies setzt<br />

Überzeugungs- und Motivationsarbeit<br />

voraus. Und letztlich geht es auch<br />

darum zu repräsentieren. Wenn man<br />

das Vertrauen erhält, ein Bun<strong>de</strong>sland<br />

o<strong>de</strong>r ein Unternehmen zu führen,<br />

dann ist man auch dafür verantwortlich,<br />

dieses in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit darzustellen<br />

und für die Interessen <strong>de</strong>r<br />

anvertrauten Institution einzustehen.<br />

» Bilfinger SE,<br />

D-68165 Mannheim,<br />

www.bilfinger.com<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 43<br />

Bild: Bilfinger


Management+Strategie<br />

Wasser <strong>–</strong>Kernelement<strong>de</strong>r<br />

Business-Strategie<br />

Je<strong>de</strong>s Unternehmen nutzt Wasser <strong>–</strong>und je<strong>de</strong>s Unternehmen erzeugt<br />

Abwasser.Doch die Versorgung wirdgera<strong>de</strong> für wasserintensive<br />

Branchen immer mehr zur Herausfor<strong>de</strong>rung.Für Unternehmen ist es<br />

daher wichtig,sich damit zu beschäftigen,wie sie diese Aufgabe<br />

strategisch angehen und meistern können.<br />

BerndSchreiBer,JoSephplace,paolo r. dutto, ValeriacaSula


* BRIICS: Brasilien, Russland,Indien, Indonesien, China, Südafrika<br />

6.000<br />

km 3<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Bewässerung<br />

Haushalte<br />

Management+Strategie<br />

Tierbestand produzieren<strong>de</strong>s<br />

Elektrizität Gewerbe<br />

2000 2050 2000 2050 2000 2050 2000 2050<br />

OECD BRIICS* Rest <strong>de</strong>r Welt Welt


Herausfor<strong>de</strong>rungWasser <strong>–</strong>ein Praxisbeispiel<br />

Der „Wasserfußabdruck“ eines Unternehmens<br />

kann sich zu über 80 %außerhalb seiner direkten<br />

Betriebsabläufebefin<strong>de</strong>n, wie Bernd Schreiber,<br />

Partner in <strong>de</strong>r Operations ManagementPractice<br />

bei Arthur D. Little,weiß.<br />

Ein globales Pharmaunternehmen erkannte die langfristige Abhängigkeit<br />

seiner Wettbewerbsposition davon, wie die Betriebslizenz in je<strong>de</strong>m<br />

Land aufrechterhalten und weiter ausgebaut wer<strong>de</strong>n kann.Ein<br />

wesentlicher Aspekt dabeiist dieVerwaltung gemeinsamer Ressourcen<br />

wie Wasser.Zu<strong>de</strong>m wäre es als Unternehmen <strong>de</strong>r Gesundheitsbranche<br />

noch anfälliger für Imageschä<strong>de</strong>n als an<strong>de</strong>reFirmen,sollten<br />

infolgeseiner Wassernutzung die Menschen vorOrt vonGesundheitsproblemen<br />

betroffenwer<strong>de</strong>n.<br />

Das Unternehmen führte daher eine Analyse seines „Wasserfußabdrucks“<br />

durch,umdie Nutzung und Auswirkungen vonWasser auf seine<br />

Betriebsabläufe, Lieferkette und Produkte besser zu verstehen.Die<br />

Ergebnisse sind verblüffend: 78 %<strong>de</strong>r Wassernutzung entfallen auf die<br />

Lieferkette und nur 18 %auf die Herstellung <strong>de</strong>r Produkte.Auf Produktebene<br />

bestehen nur wenige akute Risiken hinsichtlich <strong>de</strong>r Wassernutzung,obwohl<br />

das Unternehmen die Produkte auf <strong>de</strong>r ganzen Welt herstellt.Vor<br />

allem wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne <strong>de</strong>r wasserintensivsten Rohstoffe<br />

in Gebieten erzeugt,in<strong>de</strong>nen es knapp und die Wasserinfrastruktur<br />

unzureichend ist.Dies betrifft zu einem erheblichen Teil ein aus landwirtschaftlichen<br />

Rohstoffenhergestelltes Produkt.Der Wettbewerb<br />

um Wasser könnte ein ernsthaftes Risikofür das Produkt be<strong>de</strong>uten,<br />

falls die Herstellung <strong>de</strong>s Rohstoffs eingeschränkt wür<strong>de</strong>.<br />

Das Unternehmen führt<strong>de</strong>rzeit ein Programm ein,das auf eine Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>n landwirtschaftlichen Gemein<strong>de</strong>n abzielt,die<br />

diese Rohstoffe erzeugen,umgenutztes Wasser zu optimieren und die<br />

Verschmutzung örtlich vorhan<strong>de</strong>nen Wassers zu verringern.Gleichzeitig<br />

arbeitet das Unternehmen mit <strong>de</strong>n Versorgern zusammen,um<br />

neue Möglichkeiten zu erarbeiten,wie Rohstoffe langfristig effizienter,<br />

soli<strong>de</strong>r und kosteneffektiver erzeugt wer<strong>de</strong>n können.


Nahrungsmittel/Agrar<br />

Zellstoff/Papier<br />

Getränke<br />

Bergbau<br />

produzieren<strong>de</strong>s Gewerbe<br />

Chemie<br />

Energieversorger<br />

Öl/Gas<br />

FMCG<br />

Bekleidung<br />

Pharma/Healthcare<br />

Automotive<br />

IT<br />

Die Prozentangaben beziehen sich auf <strong>de</strong>n Anteil von Experten, die schätzen,<br />

<strong>de</strong>r Sektor müsse seine Prozesse und Geschäftsmo<strong>de</strong>lle als Ergebnis <strong>de</strong>s Wassermangels<br />

in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n 10 Jahren: än<strong>de</strong>rn nicht än<strong>de</strong>rn<br />

28 %<br />

43 %<br />

49 %<br />

49 %<br />

»<br />

56 %<br />

65 %<br />

70 %<br />

73 %<br />

73 %<br />

36 %<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 47<br />

82 %<br />

80 %<br />

92 %<br />

89 %<br />

17 %<br />

4%<br />

4%<br />

1%<br />

1%<br />

3%<br />

5%<br />

6%<br />

10 %<br />

11 %<br />

12 %<br />

14 %<br />

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2013<br />

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---> nachhaltige-produktion.<strong>de</strong><br />

www.vogel.<strong>de</strong><br />

08700


Management+Strategie<br />

Steigen<strong>de</strong> Energie- und<br />

Rohstoffkosten verlangen<br />

nach neuen Wegen,die<br />

bisher ungenutzten Einsparmöglichkeiten<br />

in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Produktion</strong> auszuschöpfen.


Management+Strategie<br />

Transparente Daten als Basis für<br />

mehr Effizienz in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong><br />

Das Ziel <strong>de</strong>r Effizienzsteigerung verfolgen fast alle Unternehmen.<br />

Doch nur wer<strong>de</strong>n eigenen Verbrauch kennt, kann diesen auch optimieren.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>Effizienzfabrik</strong> haben drei Verbundprojekte Lösungen<br />

erarbeitet,umbeson<strong>de</strong>rs auch kleinen und mittleren Unternehmen eine<br />

energiebewusste Wirtschaftsweise zu ermöglichen.<br />

Gera<strong>de</strong> die kleinen und mittelgroßen<br />

Unternehmen (KMU) mit<br />

weniger als 500 Mitarbeitern beziehungsweise<br />

weniger als 50 Mio. Euro<br />

Jahresumsatz sind es, die das Herz <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Wirtschaft repräsentieren.<br />

Dementsprechend entfällt auch ein<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Anteil am Gesamtenergieverbrauch<br />

auf diese Unternehmen.<br />

Dennoch fehlt es ihnen in vielen Fällen<br />

an geeigneten Instrumenten, um<br />

<strong>de</strong>n Energie- und Hilfsstoffaufwand<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong> zu analysieren. Infolge<strong>de</strong>ssen<br />

können Großverbraucher<br />

nicht ein<strong>de</strong>utig i<strong>de</strong>ntifiziert wer<strong>de</strong>n<br />

und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung<br />

lassen sich nur unter großem<br />

Aufwand bewerten. Viele Unternehmen<br />

ermitteln die Fertigungskosten<br />

<strong>–</strong>ungeachtet <strong>de</strong>r steigen<strong>de</strong>n Energiepreise<br />

<strong>–</strong>weiterhin durch die Maschinenstun<strong>de</strong>nsatzrechnung<br />

und veranschlagen<br />

sie häufig nur mit einem<br />

Gemeinkostenanteil.<br />

Dass sie ihre maschinenbezogenen<br />

Energieverbräuche vielfach nicht kennen,<br />

hin<strong>de</strong>rt viele Unternehmen daran,<br />

ihre Prozesse effizienter zu gestalten<br />

und auf passen<strong>de</strong> innovative Technologien<br />

zu setzen. Messungen <strong>de</strong>s<br />

Energieverbrauchs im Betrieb, die Simulation<br />

unterschiedlicher Optimierungsstrategien<br />

und <strong>de</strong>ren Bewertung<br />

<strong>–</strong>das sind die Grundlagen, um daraus<br />

für das jeweilige Unternehmen geeignete<br />

Maßnahmen abzuleiten. Denn<br />

um in energieeffiziente Technologien<br />

zu investieren, müssen Unternehmen<br />

von <strong>de</strong>ren Nutzen überzeugt sein: Ei-<br />

ne Investition muss sich immer auch<br />

messbar auszahlen.<br />

Hilfsstoff- und Energieverbrauch<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong> optimieren<br />

Wiesich die Energieeffizienz steigern<br />

lässt, darüber können sich KMU in<br />

<strong>de</strong>r Lernfabrik <strong>de</strong>s Instituts für Werkzeugmaschinen<br />

und Fertigungstechnik<br />

<strong>de</strong>r TU Braunschweig informieren.<br />

In vielen, zum Teil interaktiven<br />

Stationen macht dieses Kommunikationskonzept<br />

die Ergebnisse eines<br />

Verbundprojektes innerhalb einer realen<br />

Fabrikumgebung mit Maschinen<br />

und technischer Gebäu<strong>de</strong>ausrüstung<br />

erfahrbar. Dabei steht eine ganzheitliche<br />

Sichtweise mo<strong>de</strong>rner <strong>Produktion</strong>ssysteme<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund. Das<br />

Konzept <strong>de</strong>r Lernfabrik wur<strong>de</strong> auf<br />

Basis <strong>de</strong>r Erkenntnisse aus <strong>de</strong>m Verbundprojekt<br />

„Enhipro <strong>–</strong>Energie- und<br />

hilfsstoffoptimierte <strong>Produktion</strong>“ entwickelt.<br />

Ziel <strong>de</strong>s Projekts war es, betriebliche<br />

Infrastrukturen im Hinblick<br />

auf Energieeffizienz zu optimieren.<br />

Dabei wur<strong>de</strong>n alle Abläufe unter die<br />

Lupe genommen, Verbrauchsmessungen<br />

im Betrieb in die Datenwelt <strong>de</strong>s<br />

jeweiligen Unternehmens integriert<br />

und in die ERP-Software Syslog überführt.<br />

Die Datenbank von Syslog-ERP<br />

verwaltet reale und virtuelle Zähler,<br />

verknüpft diese mit Maschinen und<br />

Arbeitsplätzen und ermöglicht somit<br />

die Berechnung von Kennzahlen und<br />

eine auftragsbezogene Kalkulation<br />

von Energiekostenanteilen. Eine Vi-<br />

sualisierung, etwa mittels Sankey-<br />

Diagrammen, hat die IFU Hamburg<br />

GmbH erarbeitet.<br />

Die Daten- und IT-Infrastrukturen<br />

von Industrieunternehmen wer<strong>de</strong>n<br />

damit erweitert und eine kontinuierliche<br />

Analyse und Auswertung <strong>de</strong>r<br />

Energie- und Stoffströme auf Ebene<br />

aller Fertigungsprozessdaten <strong>–</strong>also<br />

von Maschinen, Aufträgen, Produkten<br />

o<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n <strong>–</strong>wird ermöglicht.<br />

In Verbindung mit angepassten Workshopkonzepten<br />

zur Wissensvermittlung<br />

und Sensibilisierung <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

aller Hierarchieebenen ist dies<br />

Kranausleger gehören zu <strong>de</strong>n Demonstratoren,<br />

bei <strong>de</strong>ren Herstellung unterschiedliche<br />

Technologien erprobt und bewertet wer<strong>de</strong>n.<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 49<br />

Bild: Klaas Alu-Kranbau


Management+Strategie<br />

die Basis für einen kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozess im Betrieb. Neben<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung eines übertragbaren<br />

Gesamtkonzeptes und <strong>de</strong>r Demonstrationsanwendung<br />

bei <strong>de</strong>n Industriepartnern<br />

im Projekt wird ein<br />

Maßnahmenkatalog entwickelt, <strong>de</strong>n<br />

branchenübergreifend produzieren<strong>de</strong><br />

Unternehmen nutzen können.<br />

Die Enhipro-Projektpartner sind:<br />

<strong>–</strong>IFU Hamburg GmbH, Hamburg<br />

<strong>–</strong>Intronic GmbH &Co., Waiblingen<br />

<strong>–</strong>MTS Maschinenbau GmbH, Mengen<br />

<strong>–</strong> Spinnweberei Uhingen GmbH,<br />

Uhingen<br />

<strong>–</strong> SSVSoftware Systems GmbH, Hannover<br />

<strong>–</strong>Syslog GmbH, Ingersheim<br />

<strong>–</strong> TU Braunschweig, Institut für Werkzeugmaschinen<br />

und Fertigungstechnik<br />

(IWF)<br />

Auch Instandhaltung erfor<strong>de</strong>rt<br />

transparenten Verbrauch<br />

Mehr als je zuvor soll die Instandhaltung<br />

<strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />

dienen: Durch ein Verfügbarkeitsmanagement<br />

kann das<br />

optimale Verhältnis zwischen Kosten-<br />

Veranstaltungstipp<br />

Am 20. November 2012 ist in<br />

<strong>de</strong>r Berliner Kalkscheune Tag<br />

<strong>de</strong>r offenen Tür<strong>de</strong>r <strong>Effizienzfabrik</strong>.Bei<br />

dieser Gelegenheit<br />

präsentieren die drei Verbundprojekte<br />

in <strong>de</strong>r Session „Planungs-<br />

und Bewertungsinstrumente“ihreErgebnisse.<br />

minimierung und Nutzenmaximierung<br />

gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Dabei gilt es<br />

zu berücksichtigen, dass <strong>de</strong>r Energieverbrauch<br />

steigt, wenn Maschinen<br />

immer in Bereitschaft sind, und dass<br />

Einsparungen bei <strong>de</strong>n direkten Instandhaltungskosten<br />

zu Einbußen bei<br />

<strong>de</strong>r Arbeitssicherheit und zu einer Erhöhung<br />

<strong>de</strong>r Umweltrisiken führen<br />

können.<br />

Das Verbundprojekt Revista hat ein<br />

System für eine ressourcenbewusste<br />

Instandhaltung erarbeitet, das <strong>de</strong>n<br />

Energieverbrauch <strong>de</strong>r Anlagen und<br />

ihrer Nebenaggregate sowie die Anlageneffektivität<br />

in Echtzeit protokolliert<br />

und visualisiert. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n<br />

Prognosen zur Ausfallwahrscheinlich-<br />

Anwendungen wie <strong>de</strong>r Schaufelradbagger können von<strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>s Projektes Enerweld<br />

profitieren.<br />

keit und zum Abnutzungsverhalten<br />

einzelner Komponenten ermöglicht.<br />

So können Verlustursachen i<strong>de</strong>ntifiziert<br />

und energieeffiziente Betriebspunkte<br />

eingestellt wer<strong>de</strong>n. Die Controllingsoftware<br />

Revista-Cockpit visualisiert<br />

die Kennzahl Overall Equipment<br />

Effectiveness (OEE), die die<br />

Gesamtanlageneffektivität abbil<strong>de</strong>t.<br />

Erweitert um die Gesamtenergieeffizienz<br />

wird daraus das Kennzahlensystem<br />

O(EE)², das sowohl die Gesamtanlageneffektivität<br />

als auch die Energieeffizienz<br />

abbil<strong>de</strong>t. Die neue Aufgabe<br />

<strong>de</strong>r Instandhaltung ist es, auf Basis<br />

dieser Kennzahl Maßnahmen und<br />

Strategien abzuleiten und an <strong>de</strong>r Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Kennzahl mitzuwirken.<br />

Die von Revista entwickelten Tools<br />

können in allen Unternehmen eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n und dort die Instandhaltungsstrategien<br />

optimieren.<br />

Die Revista-Verbundprojektpartner<br />

sind:<br />

<strong>–</strong>Act-in GmbH, Krefeld<br />

<strong>–</strong> Act-in Maintenance GmbH, Krefeld<br />

<strong>–</strong> MTU Friedrichshafen GmbH, Friedrichshafen<br />

<strong>–</strong> RWTH Aachen, Werkzeugmaschinenlabor<br />

WZL<br />

<strong>–</strong>Teekanne GmbH &Co. KG, Düsseldorf<br />

<strong>–</strong> Teepack Spezialmaschinen GmbH<br />

&Co. KG, Meerbusch<br />

<strong>–</strong>Weso-Aurorahütte GmbH, Gla<strong>de</strong>nbach<br />

Wege <strong>de</strong>s ressourcen- und<br />

energiesparen<strong>de</strong>n Schweißens<br />

Auch das industrielle Schweißen und<br />

Löten verbraucht viel Energie und<br />

Ressourcen. Stan<strong>de</strong>n bisher bei thermischen<br />

Fügeverfahren wie <strong>de</strong>m<br />

Lichtbogenschweißen, <strong>de</strong>m Laserstrahlschweißen<br />

und <strong>de</strong>m Rührreibschweißen<br />

die Produktivität und die<br />

Machbarkeit im Vor<strong>de</strong>rgrund, soll<br />

nun das Ausmaß <strong>de</strong>s Ressourcenverbrauchs<br />

ermittelt und optimiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Enerweld, ein weiteres Verbundprojekt<br />

<strong>de</strong>r <strong>Effizienzfabrik</strong> aus <strong>de</strong>m<br />

Bereich „Simulation und Bewertung“,<br />

hatte es sich zum Ziel gesetzt, Lösungen<br />

für ein energiesparen<strong>de</strong>s Schweißen,<br />

insbeson<strong>de</strong>re für die Werkstoffe<br />

Stahl und hochfeste Aluminiumlegierungen,<br />

zu erarbeiten. Energieverluste<br />

und Ressourcenverbräuche in <strong>de</strong>r<br />

50 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong><br />

Bild: Enerweld


Management+Strategie<br />

Neben Baggerschaufeln und Pkw-Hinterachsen sind Kranausleger wichtige Anwendungsfel<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Enerweld-Technologie.<br />

eingesetzten Anlage beim Lichtbogenschweißen<br />

und -löten, beim Erzeugen<br />

<strong>de</strong>r Laserstrahlung, im elektrischen<br />

Antrieb von Rührschweißanlagen<br />

o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Kühlung sollten minimiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Durch die Verringerung<br />

<strong>de</strong>r Prozesstemperatur und die<br />

Reduzierung <strong>de</strong>s Fügezonenvolumens<br />

wur<strong>de</strong> die in das Werkstück einzubringen<strong>de</strong><br />

Wärme minimiert. Der<br />

thermische Wirkungsgrad <strong>de</strong>r<br />

Schweißprozesse konnte durch die<br />

Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Anlagentechnik<br />

mittels ressourcenschonen<strong>de</strong>r Laser-und<br />

Stromquellen optimiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Enerweld-Verbundprojektpartner:<br />

<strong>–</strong>Benteler Automobiltechnik GmbH,<br />

Pa<strong>de</strong>rborn<br />

<strong>–</strong> EWM Hightec Welding GmbH,<br />

Mün<strong>de</strong>rsbach<br />

<strong>–</strong> Fachhochschule Bran<strong>de</strong>nburg, Bran<strong>de</strong>nburg<br />

<strong>–</strong> Jenoptik Automatisierungstechnik<br />

GmbH, Jena<br />

<strong>–</strong>Jenoptik Laser GmbH, Jena<br />

<strong>–</strong>Klaas Alu-Kranbau GmbH, Ascheberg<br />

<strong>–</strong>Platos Planung technisch-organisatorischer<br />

Systeme GmbH, Herzogenrath<br />

<strong>–</strong>Riftec GmbH, Geesthacht<br />

<strong>–</strong>RWE Power AG,Frechen<br />

<strong>–</strong>TUIlmenau<br />

<strong>–</strong> Welding Alloys Deutschland<br />

Schweißlegierung GmbH, Wachtendonk<br />

Eine Datenanalyse und die Ermittlung<br />

geeigneter Kennzahlen zum Ressourcenverbrauch<br />

sind die Basis für<br />

eine ganzheitliche Planung und Bewertung<br />

<strong>de</strong>r gesamten Prozessketten.<br />

Bei <strong>de</strong>r Herstellung von Demonstratoren<br />

wie Kranauslegern und Achsträgern<br />

wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Technologien<br />

erprobt und bewertet. Wie in<br />

<strong>de</strong>n Projekten Enhipro und Revista<br />

unterstützen Informationstechnologien<br />

auch bei Enerweld die ressourcenbezogene<br />

Betriebsoptimierung. Ein<br />

Softwaretool, das auf <strong>de</strong>n Projektergebnissen<br />

beruht, befähigt die Anlagenhersteller<br />

dazu, bei <strong>de</strong>r Planung<br />

und beim Vertrieb <strong>de</strong>n Ressourcenverbrauch<br />

<strong>de</strong>r gesamten Prozessketten<br />

zu vergleichen und entsprechend<br />

auszuwählen. So weisen gezielte Messungen<br />

<strong>de</strong>r Verbräuche und eine intelligente<br />

Verarbeitung <strong>de</strong>r erhobenen<br />

Daten mit innovativen Softwaretools<br />

<strong>de</strong>n WegzuTransparenz und umweltbewusstem<br />

Han<strong>de</strong>ln im Betrieb. Die<br />

<strong>Effizienzfabrik</strong> sowie die Projekte Enhipro,<br />

Revista und Enerweld wer<strong>de</strong>n<br />

mit Mitteln <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums<br />

für Bildung und Forschung (BMBF)<br />

im Rahmenkonzept „Forschung für<br />

die <strong>Produktion</strong> von morgen“ geför<strong>de</strong>rt<br />

und vom Projektträger Karlsruhe<br />

(PTKA) betreut.<br />

» <strong>Effizienzfabrik</strong> <strong>–</strong><strong>Forschungskuratorium</strong><br />

Maschinenbau e. V. im VDMA,<br />

D-60528 FrankfurtamMain,<br />

www.effizienzfabrik.<strong>de</strong><br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 51<br />

Bild: Klaas Alu-Kranbau<br />

Kostenlos,<br />

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07168


Apps heben Effizienzpotenzial<br />

vonMaschinen und Anlagen<br />

Der Erfolg vonSmartphones und Tablets hatzueiner Vielfalt an<br />

kleinen Anwendungsprogrammen,sogenannten Apps,imKosumgüterbereich<br />

geführt. Auch für Industrieanwendungen können Apps ein<br />

großes Potenzial erschließen.Sokann eine ortsunabhängigeintuitive<br />

Bedienung vonMaschinen die Ressourceneffizienz erhöhen.<br />

BErnhardKuttKat<br />

Einfach und schnell für Blechteile<br />

die wichtigsten Biegeparameter<br />

berechnen, je<strong>de</strong>rzeit und überall? Die<br />

Trumpf GmbH +Co. KG in Ditzingen<br />

macht’s möglich. Mit <strong>de</strong>r neuen Biege-App<br />

Bendgui<strong>de</strong> stehen Mitarbeitern<br />

<strong>de</strong>r Arbeitsvorbereitung, Konstrukteuren<br />

und Bedienern die wichtigsten<br />

Parameter je<strong>de</strong>rzeit auf <strong>de</strong>m<br />

Smartphone o<strong>de</strong>r Tablet-PC zur Verfügung:<br />

Presskraft, Gesenkweite, minimaleSchenkellänge,Einbauhöhenkontrolle,<br />

Biege-Innenradius o<strong>de</strong>r das<br />

Gewicht von Werkzeug und Blech<br />

lassen sich schnell berechnen. Zusätzlich<br />

erhalten die Anwen<strong>de</strong>r aktuelle<br />

News rund ums Biegen. „Tablets und<br />

Smartphones wer<strong>de</strong>n für die Gestal-<br />

tung von Mensch-Maschine-Schnittstellen<br />

an Be<strong>de</strong>utung gewinnen“, prognostiziert<br />

Volker Schlotz, Leitung<br />

Branche Montage &Handling, Applikation<br />

und Engineering <strong>de</strong>r Bosch<br />

Rexroth AG in Lohr.<br />

Maschinen-und Anlagenbau<br />

for<strong>de</strong>rtApps heraus<br />

Das ist sowohl in ihrer intuitiven Bedienbarkeit<br />

begrün<strong>de</strong>t als auch in<br />

ihrer zunehmen<strong>de</strong>n Verbreitung. Automatisierungshersteller<br />

sind gefor<strong>de</strong>rt,<br />

für Steuerungen entsprechen<strong>de</strong><br />

Schnittstellen zur Verfügung zu stellen,<br />

damit sich zum Beispiel Apps für<br />

Aufgaben <strong>de</strong>r Diagnose o<strong>de</strong>r Bedie-<br />

nung realisieren lassen. Die mobile<br />

Bedienung von Maschinen und Anlagen<br />

an sich ist allerdings nicht neu,<br />

konstatiert Andreas Beu, Vorstand<br />

beim VDMA-Fachverband Software<br />

und Manager Embed<strong>de</strong>d &Industrial<br />

Solutions am Münchner Standort<br />

<strong>de</strong>r User Interface Design GmbH in<br />

Ludwigsburg: „Neu ist, dass nun Geräte<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n sollen, die für<br />

<strong>de</strong>n Konsummarkt entwickelt wur<strong>de</strong>n.<br />

Neu ist ebenfalls, dass die Maschinen-<br />

und Anlagenbauer dabei auf<br />

eine offene Infrastruktur wie Internet,<br />

Mobilfunknetze, WLAN, Bluetooth<br />

und NFC aufsetzen.“ Befragt, in welchen<br />

Bereichen die mobile Bedienung<br />

o<strong>de</strong>r Kontrolle von Maschinen per<br />

52 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong>


Bild: Bosch Rexreoth/GFOS<br />

In <strong>de</strong>n Bereichen Fertigung,Instandhaltung,Lagerverwaltung und Materialmanagementeines<br />

Manufacturing-Execution-Systems(MES) kann die mobile<br />

Bedienung/Kontrolle per Smartphones und Tablets die Effizienz steigern.<br />

Smartphones und Tablets die Effizienz<br />

steigern könnte, verweist Beu auf<br />

eine VDMA-Veranstaltung im Mai<br />

2012 zum Thema Einsatz von Smartphones<br />

und Tablets in <strong>de</strong>r Industrie.<br />

„Wir fragten die rund 120 Teilnehmer,<br />

obsie sich vorstellen können,<br />

dass in naher Zukunft per App, die<br />

auf einem Smartphone o<strong>de</strong>r Tablet<br />

läuft, Betriebsdatenerfassung, Diagnose,<br />

Wartung/Kalibrierung, Programmierung,<br />

Einrichten, Bedienen<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Per Handzeichen<br />

wur<strong>de</strong> abgestimmt. Bei <strong>de</strong>n ersten<br />

drei Tätigkeiten haben nahezu<br />

alle Teilnehmer die Hand gehoben,<br />

bei <strong>de</strong>n Tätigkeiten vier bis sechs immerhin<br />

mehr als Hälfte.“ Seine<br />

Schlussfolgerung: Eine komplexe Programmierung<br />

kann auf einem Tablet<br />

in <strong>de</strong>r Regel nur unzureichend abgebil<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Dort ist ein PC-Arbeitsplatz<br />

mit großem Bildschirm,<br />

Maus und Tastatur von Vorteil. Aber<br />

einfachere, maschinennahe Programmerstellung,<br />

die bei Job-Shoppern<br />

immer wie<strong>de</strong>r auftritt, ist durchaus<br />

<strong>de</strong>nkbar. Ebenso die Anpassung<br />

bestehen<strong>de</strong>r Programme. „Die Bedienung<br />

o<strong>de</strong>r das Einrichten einer Ma-<br />

schine ist sicherlich kritisch“, so Beu,<br />

„weil dort die Anfor<strong>de</strong>rungen an die<br />

Sicherheit sehr groß sind.“<br />

Sicherheitsanfor<strong>de</strong>rungen noch<br />

nichthinreichend erfüllt<br />

Es gibt viele Möglichkeiten für <strong>de</strong>n<br />

Einsatz von Tablets, aber auch Risiken.<br />

Diese hat <strong>de</strong>r neu gegrün<strong>de</strong>te<br />

VDMA-Arbeitskreis <strong>de</strong>s Forums IT-<br />

Automation in seiner ersten Sitzung<br />

benannt. So gibt es noch viele offene<br />

Fragen bei <strong>de</strong>n Sicherheitsanfor<strong>de</strong>Sicherheitsanfor<strong>de</strong>rungen.<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen wur<strong>de</strong>n<br />

aber auch beim Lebenszyklus-Management<br />

i<strong>de</strong>ntifiziert. Das heißt: Wie<br />

kann man kurzlebige Consumer-Produkte<br />

mit <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen langlebiger<br />

Investitionsgüter in Einklang<br />

bringen? Eine Stärke <strong>de</strong>r Industrieanbieter<br />

ist außer<strong>de</strong>m die kurzfristige<br />

Lieferung kun<strong>de</strong>nspezifischer Lösungen.<br />

Das passt aber überhaupt nicht<br />

mit <strong>de</strong>n Bedingungen <strong>de</strong>r landläufig<br />

bekannten Distributionsplattformen<br />

für Apps zusammen. Hier wer<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>re<br />

Lösungen benötigt. Probleme<br />

bereiten auch fehlen<strong>de</strong> Standards und<br />

unterschiedliche internationale Nor-<br />

Mit Smartphones und Tablets können Maschinen-und<br />

Anlagenbauer ihreMaschinen<br />

mobil bedienen sowie kontrollieren und per<br />

App Betriebsdatenerfassung,Diagnose,<br />

Wartung,Einrichten o<strong>de</strong>r Programmierung<br />

durchführen.<br />

men und Regularien, zum Beispiel bei<br />

<strong>de</strong>r WLAN-Anbindung.<br />

Viele Maschinen- und Anlagenbauer<br />

sowie Anbieter von Automatisierungslösungen<br />

beschäftigen sich bereits<br />

intensiv mit Smartphones und<br />

Tablets, weiß Claus Oetter, stellvertreten<strong>de</strong>r<br />

Geschäftsführer beim<br />

VDMA-Fachverband Software: „Viele<br />

bieten bereits Apps an, allerdings<br />

haben diese oft eher Vertriebs- und<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 53<br />

Bild: Bosch Rexroth/GFOS


Management+Strategie<br />

Eine intuitiveBedienung vonMaschinen kann zu höherer Effizienz, weniger Fehlern und damit<br />

auch zu einem schonen<strong>de</strong>n Umgang mit Ressourcen führen.<br />

Marketing-Charakter und weniger<br />

produktionskritische Steuerungsfunktionen.<br />

Bei produktionskritischen<br />

Anwendungsbereichen befin<strong>de</strong>n sich<br />

die meisten Hersteller noch in einer<br />

Lernphase, um erste Erfahrungen im<br />

Umgang mit dieser Technologie zu<br />

sammeln.“ Zunächst allerdings, so<br />

Oetter weiter, müsse man sich entschei<strong>de</strong>n,<br />

auf welche Basistechnologie<br />

man Apps aufsetzen möchte: „Wählt<br />

man eine o<strong>de</strong>r alle Plattformen o<strong>de</strong>r<br />

setzt man gleich auf die Programmier-<br />

„Smartphones und Tablets wer<strong>de</strong>n für die<br />

Gestaltung vonMensch-Maschine-Schnittstellen<br />

an Be<strong>de</strong>utung gewinnen“, prognostiziertVolker<br />

Schlotz, Bosch Rexroth.<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

sprache HTML 5, die dann die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Skalierungen selbst<br />

durchführt.“<br />

Automatisierung erwartet<br />

Lebensdauer vonzehn Jahren<br />

Andy Walter, Nie<strong>de</strong>rlassungsleiter<br />

Karlsruhe <strong>de</strong>r Macio GmbH in Kiel,<br />

nennt ein wichtiges Argument in Bezug<br />

auf tragbare Geräte: „Wenn eine<br />

Anwendung ganz o<strong>de</strong>r teilweise auf<br />

han<strong>de</strong>lsüblichen Handhelds o<strong>de</strong>r Tablets<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n soll, so müssen<br />

min<strong>de</strong>stens iOS und Android<br />

betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n kurzlebigen<br />

Konsumentengeräten erwartet man<br />

in <strong>de</strong>r Industrieautomatisierung aber<br />

eine Lebensdauer von über zehn Jahren.“<br />

Bei Android und iOS kann man<br />

sich heute vorstellen, dass sie so lange<br />

leben, aber man weiß es eben nicht<br />

und die Popularität <strong>de</strong>r Plattform in<br />

<strong>de</strong>r Automatisierung hätte darauf<br />

auch keinen Einfluss.<br />

Wird heute eine App für Android<br />

und iOS angeboten, kann es in drei,<br />

vier o<strong>de</strong>r sieben Jahren erfor<strong>de</strong>rlich<br />

sein, eine Portierung auch auf Windows<br />

Phone, QNX/Blackberry,Bada,<br />

Meego o<strong>de</strong>r etwas völlig an<strong>de</strong>res<br />

durchzuführen. Auf allen mo<strong>de</strong>rnen<br />

Handheld-Geräten ist HTML 5gut<br />

verwendbar und wird es nach Auffassung<br />

von Walter höchstwahrschein-<br />

lich auch viele Jahre bleiben: „Wir<br />

haben gute Erfahrungen damit gemacht,<br />

mobile User-Interface-Anwendungen<br />

in HTML 5 umzusetzen.<br />

Wichtigstes Manko ist die hohe Abhängigkeit<br />

von einer stabilen Datenverbindung.“<br />

Die Kombination aus Plattformunabhängigkeit<br />

und guter Unterstützung<br />

für Hardwarebeschleuniger auf<br />

<strong>de</strong>n meisten Standardplattformen ist<br />

laut Walter ein starker Vorteil dieser<br />

Technik: „Wichtigste Mankos sind<br />

die Abhängigkeit von einer stabilen<br />

Datenverbindung sowie das Sicherheitskonzept.<br />

Bei<strong>de</strong>s lässt sich mit<br />

HTML 5zuverlässig darstellen, man<br />

muss sich aber damit sorgfältig auseinan<strong>de</strong>rsetzen,<br />

da die Plattform an<strong>de</strong>rs<br />

als beispielsweise Java keine<br />

fertige Lösung dafür mitbringt.“<br />

Auch sollte man sich darüber im Klaren<br />

sein, so Walter, „dass <strong>de</strong>r Standard<br />

noch nicht vom W3C verabschie<strong>de</strong>t<br />

wur<strong>de</strong> und daher eine Implementierung<br />

sorgfältig auf allen Plattformen<br />

getestet wer<strong>de</strong>n muss.“ Das<br />

sei immer noch besser als eine komplett<br />

an<strong>de</strong>re Implementierung für je<strong>de</strong>s<br />

Gerät, aber <strong>de</strong>r Aufwand sei eben<br />

nicht null. „Das ist auch <strong>de</strong>r Grund,<br />

warum wir, falls tragbare Standardgeräte<br />

in einem Projekt noch nicht<br />

mal eine perspektivische Rolle spielen,<br />

eher an<strong>de</strong>re Plattformen verwen<strong>de</strong>n“,<br />

sagt Walter und ergänzt: „Es<br />

gibt also nicht die eine Plattform, die<br />

„Die Bedienung o<strong>de</strong>r das Einrichten einer<br />

Maschine ist sicherlich kritisch,weil dortdie<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an die Sicherheit sehr groß<br />

sind“,konstatiertAndreas Beu, VDMA.<br />

54 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong><br />

Bild: Macio<br />

Bild: UID


Claus Oetter,VDMA-Fachverband Software:<br />

„Viele Unternehmen bieten bereits Apps an,<br />

allerdings haben diese ofteher Vertriebsund<br />

Marketing-Charakter und weniger produktionskritische<br />

Steuerungsfunktionen.“<br />

alle Probleme löst. Daher schauen wir<br />

uns immer zunächst alle Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an, ehe wir uns für eine Technik<br />

in einem bestimmten Szenario aussprechen.“<br />

Die Ablösung einer papierbasierten<br />

Prozessabwicklung o<strong>de</strong>r auch die Ablösung<br />

einer mobilen Offline-Erfassung<br />

mit Lesestationen durch eine<br />

intelligente mobile Lösung bietet entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Vorteile, konstatiert auch<br />

Susann Fischer, Marketingstrategin<br />

<strong>de</strong>r Commsult AG in Potsdam: „Mit<br />

einer mobilen Datenerfassung durch<br />

Apps, die an die Unternehmenssoftware<br />

und Datenbanken angebun<strong>de</strong>n<br />

sind, lassen sich Fertigungsberichte<br />

und Prognosen in Echtzeit abrufen.“<br />

Die ausgewerteten Daten wer<strong>de</strong>n an<br />

die App zurückgespielt und lösen weitere<br />

Aufträge aus. Die <strong>Produktion</strong>sleitung<br />

hat je<strong>de</strong>rzeit einen Überblick,<br />

welche Fertigungsaufträge bearbeitet<br />

wer<strong>de</strong>n, wann sie been<strong>de</strong>t sein wer<strong>de</strong>n<br />

und welche Ressourcen verwen<strong>de</strong>t<br />

und benötigt wer<strong>de</strong>n. So lassen<br />

sich diverse Unternehmensprozesse<br />

gesamtheitlicher betrachten und die<br />

nächsten Schritte schneller planen.<br />

Die Commsult AG bietet mit <strong>de</strong>r Softwareplattform<br />

Mobile-ERP die Möglichkeit,<br />

geräteübergreifend Unternehmensdaten<br />

mit Apps mobil zu<br />

nutzen.<br />

Auch in <strong>de</strong>n Bereichen Instandhaltung,<br />

Lagerverwaltung und Material-<br />

Bild: VDMA<br />

management eines Manufacturing-<br />

Execution-Systems (MES) kann die<br />

mobile Bedienung/Kontrolle per<br />

Smartphones und Tablets die Effizienz<br />

steigern. Im Rahmen von Instandhaltungstätigkeiten<br />

ist das Instandhaltungspersonal<br />

häufig <strong>de</strong>zentral<br />

eingesetzt.<br />

Je<strong>de</strong>rzeit vonüberall Zugrifffür<br />

alle wichtigen Gruppen<br />

„Mobile Endgeräte, mit allen relevanten<br />

Informationen zu Anlage, Störgrund,<br />

Ersatzteilen und sogar Handbüchern,<br />

steigern hier <strong>de</strong>utlich die<br />

Effizienz“, erläutert Stefan Schumacher,<br />

Bereichsleiter MES <strong>de</strong>r GFOS<br />

mbH in Essen. Er ergänzt: „Über diese<br />

Technik gelingt es, Stillstandszeiten<br />

zu reduzieren und sogar zu vermei<strong>de</strong>n,<br />

da alle wichtigen Gruppen im<br />

Unternehmen direkt involviert wer<strong>de</strong>n<br />

können, egal wann und wo das<br />

Problem auftritt.“ Mithilfe <strong>de</strong>s Moduls<br />

Energiemanagement <strong>de</strong>s MES<br />

von GFOS können dann auch leicht<br />

Lastspitzen verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Sollte<br />

Die neue Biege-App für Smartphone o<strong>de</strong>r<br />

Tablet-PCgibt Zugriffauf wichtige Maschinenparameter.Zusätzlich<br />

erhalten Anwen<strong>de</strong>r<br />

Newsrund ums Biegen.<br />

Management+Strategie<br />

Andy Walter,Macio: „Esgibt nichtdie eine<br />

Plattform,die alle Probleme löst.Daher<br />

schauen wir uns immer zunächst alle Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an,ehe wir uns für eine Technik in<br />

einem bestimmten Szenario aussprechen.“<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 55<br />

Bild: Trumpf<br />

dieses nicht durch eine gezielte Planung<br />

mit <strong>de</strong>m MES ausgeschlossen<br />

wor<strong>de</strong>n sein, können die richtigen<br />

Personenkreise informiert wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn zuvor <strong>de</strong>finierte Grenzwerte<br />

überschritten wer<strong>de</strong>n, um kostspielige<br />

Lastspitzen zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Auch im Hinblick auf Energieeffizienz<br />

und schonen<strong>de</strong>n Umgang mit<br />

Ressourcen in <strong>de</strong>r Fertigung können<br />

Apps und Smartphone gute Dienste<br />

leisten, wie Matthias Keinert erläutert,<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Institut für Steuerungstechnik <strong>de</strong>r<br />

Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen<br />

(ISW) <strong>de</strong>r Universität<br />

Stuttgart: „Am ISW wird untersucht,<br />

wie Werkzeugmaschinen energieeffizient<br />

angesteuert wer<strong>de</strong>n können. Bei<br />

<strong>de</strong>r Vermeidung von nicht produktiven<br />

Zeiten an Maschinen können<br />

Apps unterstützen, in<strong>de</strong>m sie für effizientere<br />

<strong>Produktion</strong>sabläufe eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r für die Unterstützung<br />

zur schnellen Diagnose und<br />

Wartung.“ Im Rahmen dieser Forschungsarbeiten<br />

wur<strong>de</strong> eine Software,<br />

ein Verbrauchsmonitor, entwickelt,<br />

<strong>de</strong>r auf Basis von Livemesswerten sowie<br />

hinterlegten Mo<strong>de</strong>llen <strong>de</strong>n Energieverbrauch<br />

ermittelt.<br />

Diese Anwendung ließe sich beispielsweise<br />

auf ein Mobiltelefon übertragen,<br />

um Ad-hoc-Aussagen über die<br />

Energieeffizienz von Werkzeugmaschinen<br />

zu treffen.<br />

Bild: Kuttkat


Umwelt+Schutz<br />

Emissionshan<strong>de</strong>l als Instrument<br />

zum Klimaschutz fraglich<br />

Eines ist klar:Den Folgen <strong>de</strong>r vomMenschen gemachten globalen<br />

Erwärmung und <strong>de</strong>ren abruptem Temperaturanstieg seit <strong>de</strong>n<br />

70er-Jahren müssen wir entgegenwirken.Ein Mittel dazu ist <strong>de</strong>r<br />

Emissionshan<strong>de</strong>l. Doch inwieweit ist <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l für Unternehmen<br />

praktikabel und wirddamit wirklich <strong>de</strong>m Klima gedient?<br />

Thomas Isenburg


Bild: Lufthansa AG<br />

Seit Anfang <strong>de</strong>s Jahres ist auch <strong>de</strong>r<br />

Luftverkehr in <strong>de</strong>n Emissionshan<strong>de</strong>l<br />

integriert. Hier kann es zu Wettbewerbsverzerrungenkommen.<br />

Umwelt+Schutz


Durch Emissionseinsparungen auf <strong>de</strong>r einen Seite können Überhänge auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite ausgeglichen wer<strong>de</strong>n.


Praktische Handlungshilfedurch<br />

<strong>de</strong>n Regulariendschungel<br />

Viele Vorschriften sollen saubereProdukte garantieren.Sodarfein<br />

elektronisches Produkt in <strong>de</strong>r EU nur dann in Verkehr gebrachtund in<br />

Betrieb genommen wer<strong>de</strong>n,wenn es <strong>de</strong>n Bestimmungen sämtlicher auf<br />

das Produkt anwendbarer EU-Richtlinien entspricht<strong>–</strong>egalinwelchem<br />

vertikalen Markt.Der FBDI-Kompass hilftbei <strong>de</strong>r Compliance.<br />

Jens Dorwarth<br />

Bei einer Flut von mehr als 30 EU-<br />

Regularien und vielen tausend<br />

Seiten Gesetzestexten fällt <strong>de</strong>r Durchblick<br />

schwer.Professionelle Beratung<br />

durch Fachspezialisten o<strong>de</strong>r eigenes<br />

Fachpersonal ist aufwendig und teuer<br />

und für viele Unternehmen nicht erschwinglich.<br />

Damit die Nachhaltigkeit<br />

<strong>de</strong>r Produkte nicht zu kurz<br />

kommt, hat sich <strong>de</strong>r Arbeitskreis Umwelt<br />

&Compliance <strong>de</strong>s FBDI-Verbands<br />

eingehend mit <strong>de</strong>n EU-Regularien<br />

beschäftigt und mit seinem Umwelt-<br />

und Kompatibilitätskompass<br />

eine übersichtliche Handlungshilfe<br />

erarbeitet. Der Kompass unterstützt<br />

bei <strong>de</strong>r Klärung, welche Rolle das eigene<br />

Unternehmen einnimmt und<br />

welche Verpflichtungen sich für ein<br />

Produkt daraus ergeben. In einem logisch<br />

aufeinan<strong>de</strong>r aufgebauten Modus<br />

wird <strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>r durch wichtige<br />

Fragen geführt, wie etwa: Bin ich<br />

von einer EU-Direktive betroffen?<br />

Wenn ja, für welches Produkt? Welche<br />

Unterlagen und Informationen<br />

wer<strong>de</strong>n wann für die relevante Gesetzgebung<br />

benötigt?<br />

Der Kompass ist auf alle<br />

Produkte anwendbar<br />

Grundsätzlich adressiert <strong>de</strong>r Kompass<br />

alle Wirtschaftsakteure in <strong>de</strong>r Lieferkette:<br />

Gerätehersteller, Lieferanten,<br />

Distributoren und Kun<strong>de</strong>n in allen<br />

Branchen. Er ist auf alle Produkte<br />

anwendbar,immer nach <strong>de</strong>m gleichen<br />

Prinzip: Zunächst muss man die eige-<br />

ne Rolle <strong>de</strong>finieren. Denn wird Ware<br />

von außerhalb <strong>de</strong>r EU importiert, garantiert<br />

<strong>de</strong>r Importeur automatisch<br />

für die Einhaltung aller für das Produkt<br />

anwendbaren und relevanten<br />

Gesetzgebungen. Ist er innereuropäisch<br />

tätig, hat er scheinbar keine Verpflichtungen,<br />

vorausgesetzt, sein Vorlieferant<br />

agiert von innerhalb <strong>de</strong>r EU<br />

aus. Dann aber gehen die Verpflichtungen<br />

auf einen an<strong>de</strong>ren Partner in<br />

<strong>de</strong>r Lieferkette über, <strong>de</strong>r diese Regularien<br />

zu erfüllen hat <strong>–</strong>und <strong>de</strong>r dies<br />

auch nur als Händler sicherstellen<br />

Umwelt+Schutz<br />

muss. Insofern ist <strong>de</strong>r Kompass auch<br />

für diesen hilfreich.<br />

Praktische Handhabung dank<br />

Verbindungen untereinan<strong>de</strong>r<br />

Beson<strong>de</strong>res Augenmerk liegt beim<br />

FBDI-Kompass auf <strong>de</strong>r praktischen<br />

Handhabung dank Querverbindungen<br />

untereinan<strong>de</strong>r.Aneinem konkreten<br />

Beispiel lässt sich das Handling<br />

aufzeigen: Die Funktechnologie hält<br />

zusehends Einzug in die Industrieautomatisierung<br />

<strong>–</strong>mithilfe eines M2M-<br />

Im Vorschriftendschungel verlieren viele Unternehmen die Orientierung,doch es drohen<br />

empfindliche Strafen durch die Marktüberwachung.<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 61<br />

Bild: freshi<strong>de</strong>a -Fotolia.com


Umwelt+Schutz<br />

Industrierouters ermöglicht sie eine<br />

Steuerung o<strong>de</strong>r Überwachung von<br />

<strong>Produktion</strong> und an<strong>de</strong>ren Anwendungen<br />

(Windkraft-/Heizkraftwerk, …)<br />

per Fernzugriff. Damit sind Besuche<br />

<strong>de</strong>r Anlagen vor Ort nur in Ausnahmefällen<br />

notwendig, das schont die<br />

Umwelt.<br />

Zunächst ist die eigene Akteursrolle<br />

festzustellen: Ist man ein Importeur<br />

in die EU (und nach Deutschland)<br />

o<strong>de</strong>r nicht? Daraus ergeben sich die<br />

weiteren Pflichten. Im Teil 1<strong>de</strong>s Kompasses<br />

<strong>de</strong>r Betroffenheitsanalyse zeigt<br />

das Flow-Chart „Übersicht <strong>de</strong>r Akteursrollen“<br />

zunächst alle notwendigen<br />

Schritte zur Beurteilung <strong>de</strong>r produktbezogenen<br />

Umwelt- und CE-<br />

Konformität. Hier legt man fest, ob<br />

man Hersteller o<strong>de</strong>r Importeur eines<br />

Produkts nach Reach, an<strong>de</strong>ren Subs-<br />

Eine Frage,die sich Verantwortlichen<br />

in Unternehmenhäufigstellt, ist:<br />

„Woher aber weiß ich,unter welche<br />

Richtlinie mein Produkt fällt?“ Das<br />

Klassifizierungsalbum schafft Abhilfe.<br />

WieJens Dorwarth, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

FBDI-Arbeitskreises Umwelt &Compliancebetont,<br />

rückt in puncto Nachhaltigkeit neben <strong>de</strong>r<br />

<strong>Produktion</strong> ein umweltfreundliches Handling<br />

bei Lieferung und Abfall in <strong>de</strong>n Fokus.<br />

tanzregulierungen, CE o<strong>de</strong>r Abfallregularien<br />

ist. Es folgt die Produkttypen-Definition,<br />

um <strong>de</strong>n Betreff <strong>de</strong>r<br />

verschie<strong>de</strong>nen Vorschriften richtig<br />

festzustellen. So unterliegt zum Beispiel<br />

Software niemals <strong>de</strong>r Batterierichtlinie<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r EMV. Esfolgen<br />

mögliche anwendbare Richtlinien<br />

(wie CE, ROHS, Reach, Abfall), die<br />

wie<strong>de</strong>rum Verweise auf die jeweils<br />

zutreffen<strong>de</strong>n Direktiven enthalten.<br />

Zur Darstellung wur<strong>de</strong>n Flowcharts<br />

gewählt, die immer zum nächsten Arbeitsschritt<br />

führen.<br />

Leitfa<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>n Richtlinien<br />

gibt das Klassifizierungsalbum<br />

Woher aber weiß ich, unter welche<br />

Richtlinie mein Produkt fällt? Detaillierte<br />

Antwort darauf fin<strong>de</strong>t man im<br />

Bild: coldwaterman -Fotolia.com<br />

Teil 2<strong>de</strong>s Leitfa<strong>de</strong>ns im Klassifizierungsalbum,<br />

das sich aus <strong>de</strong>m Produktalbum<br />

und <strong>de</strong>m Produktgruppenalbum<br />

zusammensetzt. Das Produktalbum<br />

enthält eine bebil<strong>de</strong>rte<br />

Übersicht aller im Album klassifizierten<br />

Produkte: beispielsweise ist die<br />

Hauptgruppe bei einem M2M-Industrierouter<br />

Information und Telekommunikation,<br />

zu<strong>de</strong>m gibt es ein Bild,<br />

eine Beschreibung sowie eine Produkttypisierung<br />

beziehungsweise Kategorie<br />

(zum Beispiel Elektrogerät,<br />

Komponente, Baugruppe, Zubehör).<br />

Darauf setzt das Produktklassenalbum<br />

auf, das <strong>de</strong>taillierte Information<br />

über Vorschriften und Direktiven enthält.<br />

Es ist nach Produktgruppen und<br />

Typisierung aufgebaut. Dank Beispielbil<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r Produkte kann man<br />

sich rückversichern, dass man sich in<br />

<strong>de</strong>r richtigen Produktkategorie befin<strong>de</strong>t.<br />

Für unseren M2M Industrial<br />

Router wird klar: Es han<strong>de</strong>lt sich um<br />

ein Elektrogerät, also ein Gerät gemäß<br />

Definition in WEEE1/ROHS1,<br />

WEEE2, ROHS2 und CE. Alle diese<br />

Richtlinien sind anwendbar <strong>–</strong>bei <strong>de</strong>n<br />

Substanzregulierungen sind Reach-<br />

Kandidatenliste und -Anhang XVII<br />

zu prüfen, die Verbote laut POP-Anhang<br />

1+2,die ROHS1- und ROHS2-<br />

Information, ebenso die Verpackungsinformation<br />

sowie eventuell auch die<br />

Batterieinformation, wenn <strong>de</strong>r Router<br />

mit Batterie angetrieben wird. Auf<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten im Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>m Gerät weist ein eigens für<br />

Anmerkungen vorgesehenes Feld hin.<br />

In puncto Nachhaltigkeit rückt neben<br />

<strong>de</strong>r <strong>Produktion</strong> ein umwelt-


freundliches Handling bei Lieferung<br />

und Abfall in <strong>de</strong>n Fokus. So sind für<br />

unser Gerät folgen<strong>de</strong> Abfall- und<br />

Transportanfor<strong>de</strong>rungen verbindlich:<br />

Klassifikation WEEE1 +WEEE2 sowie<br />

ROHS2 <strong>–</strong>jeweils nach Kategorie<br />

und Zuordnung Verpackung sowie<br />

unter Umstän<strong>de</strong>n Klassifikation Batterie.<br />

Letzteres lässt sich wie<strong>de</strong>rum im<br />

Teil 1 Betroffenheitsanalyse nachschlagen.<br />

Details über die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

stehen wie<strong>de</strong>rum im Teil 3<br />

unter Mandatory Data. Hat man erst<br />

begonnen, mit <strong>de</strong>n logisch aufeinan<strong>de</strong>r<br />

aufgebauten Teilen <strong>de</strong>s FBDI-<br />

Kompasses zu arbeiten, kommen die<br />

Querverbindungen voll zum Tragen.<br />

In<strong>de</strong>m dieses Prinzip <strong>de</strong>r gesamten<br />

Handlungshilfe zugrun<strong>de</strong> liegt, wird<br />

die Handhabung sehr einfach.<br />

M2M-Industrierouter unterliegt<br />

<strong>de</strong>n anwendbaren CE-Richtlinien<br />

Als Gerät unterliegt unser M2M-Industrierouter<br />

<strong>de</strong>n anwendbaren CE-<br />

Richtlinien, nämlich garantiert<br />

ROHS2, EMV und unter Umstän<strong>de</strong>n<br />

Nie<strong>de</strong>rspannung, Funk- und Telekommunikation<br />

sowie ERP. Das<br />

heißt: Für die CE-Kennzeichnung ist<br />

die anwendbare Richtlinie auszuwählen<br />

(Unterstützung bei <strong>de</strong>r Entscheidungsfindung<br />

bieten die Flowcharts<br />

im Teil 1) und das Konformitätsbewertungsverfahren<br />

durchzuführen,<br />

um nachzuweisen, dass das Produkt<br />

allen anwendbaren CE-Richtlinien<br />

entspricht. Damit wird automatisch<br />

die Verantwortung übernommen,<br />

dass <strong>de</strong>r M2M-Industrierouter mit<br />

Überblick FBDI-Kompass<br />

Bild: teracreonte - Fotolia.com<br />

allen für das Produkt einschlägigen<br />

europäischen Richtlinien zur Produktsicherheit<br />

übereinstimmt. Übrigens<br />

<strong>–</strong>auch eine unwissentlich falsche<br />

Kennzeichnung ist strafbar. Schließlich<br />

muss die Verpackung bestimmte<br />

Kennzeichnungsanfor<strong>de</strong>rungen nach<br />

WEEE und CE erfüllen. Unter Umstän<strong>de</strong>n<br />

trifft diese auch für die Batterie<br />

und als gefährliches Gut zu. Vor<br />

<strong>de</strong>m Versand <strong>de</strong>s Produkts muss es<br />

noch mit <strong>de</strong>r richtigen Dokumentation<br />

<strong>–</strong>CE-Konformitätserklärung, CE-<br />

Dokumentation, CE-Anleitung sowie<br />

Der FBDI-Umwelt-und-Konformitäts-Kompass bestehtaus drei logisch<br />

aufeinan<strong>de</strong>r aufgebauten Teilen mit Querverbindungen zueinan<strong>de</strong>r.<br />

<strong>–</strong> Teil 1-Betroffenheitsanalyse: Sie gibt Auskunftüber die eigene Akteursrolle<br />

und führt<strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>r direkt zu <strong>de</strong>n für sein Produkt relevanten<br />

Vorschriften.Die Darstellung erfolgt in Flow-Charts,je<strong>de</strong>r<br />

Schritt en<strong>de</strong>t mit <strong>de</strong>m Hinweis auf <strong>de</strong>n nächsten zu bearbeiten<strong>de</strong>n<br />

Abschnitt.<br />

<strong>–</strong> Teil 2-Klassifizierungsalbum: Es besagt,inwelche Produktklasse das<br />

Produkt gehört. Anhand vonBeispielbil<strong>de</strong>rn kann man sich rückversichern,dass<br />

man sein Produkt <strong>de</strong>r richtigen Kategorie zugeordnet hat.<br />

<strong>–</strong> Teil 3-MandatoryData: Hier sind die erfor<strong>de</strong>rlichen Daten für die jeweiligeKategorie<br />

übersichtlich zusammengestellt,sodass man die<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Schritte für die Regularien gezielt nachlesen kann.<br />

Umwelt+Schutz<br />

Auch eine unwissentlich<br />

falsche Kennzeichnung<br />

vonProdukten ist strafbar.<br />

Sicherheitsdatenblatt (Reach/Batterie/<br />

CLP-SDS) <strong>–</strong>versehen wer<strong>de</strong>n. Auch<br />

dies geht aus <strong>de</strong>r Übersicht hervor.<br />

Alle wichtigen Daten<br />

in einer Zusammenstellung<br />

Hier schließt sich <strong>de</strong>r Kreis <strong>de</strong>s FBDI-<br />

Kompasses, <strong>de</strong>nn wer an dieser Stelle<br />

ankommt, <strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>t im Teil 3<strong>de</strong>s<br />

Kompass beziehungsweise im Mandatory<br />

Data (erfor<strong>de</strong>rliche Daten,<br />

Informationen, rechtliche Grundlagen,<br />

Quellen und Datenfel<strong>de</strong>r) eine<br />

übersichtliche Zusammenstellung aller<br />

für das jeweilige Produkt erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Daten und Informationen, um<br />

dieses in Europa han<strong>de</strong>ln und verwen<strong>de</strong>n<br />

zu dürfen. Es geht allerdings auch<br />

einfacher: Im Teil 3<strong>de</strong>s FBDI-Kompasses<br />

lassen sich die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Schritte für die Regularien nachlesen.<br />

Hier fin<strong>de</strong>n sich erfor<strong>de</strong>rliche Daten<br />

und Links (was, warum, wofür?) zu<br />

<strong>de</strong>n <strong>de</strong>taillierten Informationen. Damit<br />

liefert dieser Teil wie<strong>de</strong>rum die<br />

Querverbindung zu <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />

Teilen.<br />

» FBDI e. V. <strong>–</strong>Fachverband<br />

<strong>de</strong>r Bauelemente Distribution,<br />

D-85375 Neufahrn bei Freising,<br />

www.fbdi.<strong>de</strong><br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 63


Umwelt+Schutz<br />

WieHersteller mehr aus<br />

porösem Silizium herausholen<br />

Ein Spezialist für nasschemische Verfahren hateine Anlageauf <strong>de</strong>n<br />

Markt gebracht, mit <strong>de</strong>r sich auch schwierig zu reinigen<strong>de</strong>s poröses<br />

Silizium behan<strong>de</strong>ln lässt.Das so gereinigte Silizium eignet sich<br />

anschließend zur <strong>Produktion</strong> vonhochleistungsfähigen Solarzellen<br />

und kann entsprechend ertragreicher vermarktet wer<strong>de</strong>n.<br />

ClauDia OttO<br />

Die Solarbranche muss <strong>de</strong>rzeit,<br />

trotz guter Langfristprognosen,<br />

eine Niedrigpreisphase überbrücken.<br />

Entsprechend hart wird kalkuliert.<br />

Unternehmen investieren darum in<br />

die Entwicklung effizienter Verfahren<br />

für alle Schritte <strong>de</strong>r Prozesskette. Für<br />

die Siliziumhersteller bietet die Aufwertung<br />

von verunreinigtem Silizium<br />

zu Solarsilizium (PV-Silizium) eine<br />

Möglichkeit, Erträge zu steigern.<br />

Kontaminiertes Material erzielt<br />

geringerePreise<br />

Silizium mit geringerem Reinheitsgrad<br />

entsteht bei <strong>de</strong>r Herstellung von<br />

hochreinem Silizium in <strong>de</strong>n Randbereichen<br />

<strong>de</strong>s Kristalls. Dabei kommt es<br />

während <strong>de</strong>s Kristallwachstums an<br />

<strong>de</strong>n Randbereichen zu Dendritenbildung,<br />

einer unerwünschten Störung<br />

Die Reinigung vonporösem<br />

Silizium ist aufgrund <strong>de</strong>r<br />

großen Oberfläche und <strong>de</strong>s<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Reinheitsgra<strong>de</strong>s<br />

eine technischeHerausfor<strong>de</strong>rung.<br />

Bild: Decker<br />

<strong>de</strong>r Kristallstruktur und gegebenenfalls<br />

Ablagerungen von Metallen,<br />

Kohlenstoffen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Substanzen<br />

an dieser zerklüfteten Oberfläche.<br />

Dies sind unerwünschte Strukturen,<br />

die sowohl im Fluidized Bed Reactor<br />

FBR als auch im Siemens-Verfahren<br />

entstehen können.<br />

Beimengungen von Metallen führen<br />

bekanntermaßen zu einer geringeren<br />

Minoritätsträger-Lebensdauer, was<br />

<strong>de</strong>n Wirkungsgrad <strong>de</strong>s Solarsiliziums<br />

herabsetzt. Weitere Ursachen für die<br />

Verunreinigung von Silizium auf <strong>de</strong>r<br />

Oberfläche sowie dicht darunter sind<br />

die schnelle Diffusion von Metallatomen<br />

wie Nickel o<strong>de</strong>r Kupfer in das<br />

Silizium bei Raumtemperatur sowie<br />

Verunreinigung durch Transport,<br />

Zerkleinerung, Lagerung und Verpackung.<br />

Solchermaßen kontaminiertes Material<br />

erzielt wegen <strong>de</strong>r niedrigeren<br />

Qualität geringere Preise.<br />

Hochreines Silizium hat einen<br />

Reinheitsgrad von<br />

10 ppb(w) bezogen auf<br />

<strong>de</strong>n Metallgehalt und<br />

Ladungsträger-Lebensdauern<br />

von 10.000 ns.<br />

Die Ansprüche an PV-<br />

Silizium sind niedriger,<br />

steigen aber kontinuierlich.<br />

Durch eine entsprechen<strong>de</strong>Reinigung<br />

lässt sich verunreinigtesMaterial<br />

aufwerten. Ein<br />

höherer Reinheitsgrad wirkt sich zum<br />

Beispiel auch för<strong>de</strong>rlich auf die Leistung<br />

<strong>de</strong>r CZ-Puller aus. Die Reinigung<br />

von porösen Siliziumbrocken<br />

(Chunks) ist aber wegen <strong>de</strong>r komplizierten,<br />

popcornähnlichen Oberfläche<br />

<strong>de</strong>s Materials eine komplexeAufgabe.<br />

Das Material weist Risse, Spalten und<br />

Sprünge auf, hat damit eine sehr große<br />

Oberfläche, die schwer mit Reinigungsmedien<br />

zu erreichen ist. Ebenso<br />

anspruchsvoll ist das Spülen und<br />

Trocknen von Materialien mit solchen<br />

zerfurchten Oberflächen.<br />

Zur Siliziumreinigung eignen sich<br />

nasschemische Verfahren sowohl mit<br />

basischen als auch sauren Reinigungsmedien<br />

o<strong>de</strong>r kombinierte Verfahren.<br />

Das zu reinigen<strong>de</strong> Material wird dabei<br />

portioniert, horizontal und vertikal<br />

in rotieren<strong>de</strong>n Körben o<strong>de</strong>r Trommeln<br />

bewegt. Gefor<strong>de</strong>rt ist ein automatischer<br />

Prozess für das Silizium,<br />

während es das nasschemische Reinigungsverfahren<br />

durchläuft. Aber wie<br />

wird sichergestellt, dass auch die<br />

Spalten und Risse wie erfor<strong>de</strong>rlich<br />

gereinigt und gespült wer<strong>de</strong>n? Wie<br />

kann ein Trocknungsprozess aussehen,<br />

<strong>de</strong>r gleichzeitig einen hohen Materialdurchsatz<br />

erlaubt, und dies zu<br />

wettbewerbsfähigen Kosten?<br />

Schnelle Reinigung mit <strong>de</strong>r<br />

Bandfiltervariante<br />

Decker Anlagenbau beantwortet die<br />

Fragen mit <strong>de</strong>r Verlegung <strong>de</strong>s Reinigungsvorgangs<br />

auf ein Fließband. Die<br />

64 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong>


Siliziumbrocken wer<strong>de</strong>n dazu granuliert,<br />

um auf diese Weise Zugang zu<br />

<strong>de</strong>n in Rissen und Spalten verborgenen<br />

Oberflächen zu ermöglichen. Das<br />

jeweilige Medium wird mittels Vakuum<br />

durch ein abgegrenztes Feld auf<br />

<strong>de</strong>m Band, auf <strong>de</strong>m das Silizium liegt,<br />

gesaugt.<br />

Damit löst das Verfahren systemimmanente<br />

Qualitäts- und Effizienzprobleme<br />

<strong>de</strong>s klassischen Verfahrens, da<br />

Ätzvorgänge im Innern von Körben<br />

länger dauern und unpräziser sind als<br />

Firmenverzeichnis<br />

Act-in .................................................................................48<br />

Act-in Maintenance .......................................................48<br />

Agrion Deutschland.......................................................13<br />

Alkane Ressources..........................................................32<br />

Anchor Lamina................................................................18<br />

Arthur D. Little.................................................................44<br />

Bartels Mikrotechnik .....................................................18<br />

Bayerisches Lan<strong>de</strong>samtfür Umwelt..........................23<br />

Bayerisches Zentrum für Angewandte<br />

Energieforschung ...........................................................15<br />

Benteler Automobiltechnik .........................................48<br />

Bilfinger.............................................................................42<br />

Bosch Rexroth..................................................................52<br />

BSH Bosch und Siemens Hausgeräte........................32<br />

Bun<strong>de</strong>samtfür Wirtschaftund<br />

Ausfuhrkontrolle ............................................................13<br />

Bun<strong>de</strong>sanstalt für Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe..................................................................32<br />

Bun<strong>de</strong>sministerium für Bildung<br />

und Forschung.......................................................... 18, 48<br />

Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Deutschen Industrie ................17<br />

Coca-Cola..........................................................................44<br />

Commsult.........................................................................52<br />

CUTMembrane Technology.........................................18<br />

Decker Anlagenbau........................................................64<br />

Desta Microcut................................................................17<br />

Deutsche Lichttechnische Gesellschaft....................13<br />

Deutsche Lufthansa.......................................................56<br />

Dürr....................................................................................17<br />

E.ON ...................................................................................56<br />

EatonIndustries..............................................................28<br />

Eckerle Industrie-Elektronik.........................................18<br />

EPEA Internationale Umweltforschung....................66<br />

Erich Schmidt Verlag......................................................16<br />

Ernst &Young..................................................................16<br />

Evers...................................................................................18<br />

EWMHightec Welding..................................................48<br />

Fachhochschule Bran<strong>de</strong>nburg.....................................48<br />

Fachverband Bauelemente Distribution ..................60<br />

Fe<strong>de</strong>ral-Mogul Burscheid .............................................18<br />

Fraunhofer-Institut für <strong>Produktion</strong>stechnik<br />

und Automatisierung....................................................17<br />

bei ausgebreiteten Oberflächen. Die<br />

Kosten für Bandfilter hängen von verschie<strong>de</strong>nen<br />

Parametern ab; Amortisationszeiten<br />

von rund einem Jahr sind<br />

unter bestimmten Randbedingungen<br />

realisierbar.<br />

Nutzung im großtechnischen<br />

Maßstab erschlossen<br />

Die Bandfiltervariante wirkt sich positiv<br />

auf viele Prozessparameter aus:<br />

Sie spart Kosten und Zeit. Einsparun-<br />

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheitsund<br />

Energietechnik........................................................18<br />

Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik............18<br />

Gesellschaftfür Wärme- und Kältetechnik .............18<br />

GFOS..................................................................................52<br />

Gil<strong>de</strong>meister ................................................................6, 12<br />

Heinz und Hei<strong>de</strong> Dürr Stiftung ...................................17<br />

Hörmann ..........................................................................16<br />

Huhtamaki Ne<strong>de</strong>rland ..................................................28<br />

IBM.....................................................................................42<br />

IFUHamburg...................................................................48<br />

IngenieurbüroIcking .....................................................24<br />

Inprotec.............................................................................18<br />

Internationale Organisation für Normung..............44<br />

International Water ManagementInstitute ...........44<br />

Intronic..............................................................................48<br />

Jenoptik Automatisierungstechnik ...........................48<br />

Jenoptik Laser..................................................................48<br />

Karl SchlechtStiftung....................................................17<br />

K. A. Schmersal................................................................24<br />

Klaas Alu-Kranbau..........................................................48<br />

Krauss-Maffei Technologies.........................................18<br />

KSPG...................................................................................18<br />

Kulturwissenschaftliches Institut Essen...................56<br />

Lan<strong>de</strong>sinnungsverband für das Fleischerhandwerk<br />

in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg............................23<br />

Licht.<strong>de</strong>..............................................................................13<br />

Limón.................................................................................38<br />

Log-X-Verlag.....................................................................38<br />

Lynas ..................................................................................32<br />

Macio.................................................................................52<br />

Messe München .............................................................17<br />

Ministerium für Industrie- und<br />

Informationstechnologie in China.............................32<br />

Molycorp...........................................................................32<br />

MTSMaschinenbau .......................................................48<br />

MTUFriedrichshafen .....................................................48<br />

Multivac Sepp Haggenmüller......................................23<br />

Nano-X..............................................................................18<br />

Naturstrom ......................................................................16<br />

Plasmatreat......................................................................18<br />

Plasmetrex .......................................................................18<br />

Umwelt+Schutz<br />

Bei <strong>de</strong>r Bandfiltervariante wer<strong>de</strong>n die Siliziumbrocken<br />

granuliert. Das jeweilige Medium wird<br />

mittels Vakuum durch ein abgegrenztes Feld auf<br />

<strong>de</strong>m Band, auf <strong>de</strong>m das Silizium liegt,gesaugt.<br />

Bild: Decker<br />

gen an Energie und Chemikalien wirken<br />

sich schonend auf die Umwelt<br />

aus. Der wichtigste Fortschritt ist jedoch,<br />

dass durch die Technologie die<br />

Nutzung im großtechnischen Maßstab<br />

erschlossen wur<strong>de</strong>. Das gereinigte<br />

Silizium hat einen Reinheitsgrad<br />

von 6 N und besser, je nach<br />

Bulkqualität.<br />

» Decker Anlagenbau GmbH,<br />

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Platos Planung technisch-organisatiorischer<br />

Systeme.............................................................................48<br />

Projektträger Karlsruhe.......................................... 18, 48<br />

Putzmeister......................................................................17<br />

RauschertTechnische Keramik....................................17<br />

Riftec..................................................................................48<br />

Ritter GentCollegen ......................................................13<br />

RWEPower.......................................................................48<br />

RWTH Aachen..................................................................48<br />

Sachtleben Chemie........................................................18<br />

Serapid Deutschland ............................................. 3<br />

Siemens.............................................................................12<br />

SMPDeutschland ...........................................................18<br />

Spinnweberei Uhingen .................................................48<br />

SSVSoftwareSystems...................................................48<br />

Syslog.................................................................................48<br />

Tec4U-Ingenieurgesellschaft.......................................15<br />

Technische UniversitätBraunschweig ..................3, 48<br />

Technische UniversitätChemnitz ..............................18<br />

Technische UniversitätDres<strong>de</strong>n .................................16<br />

Technische UniversitätHamburgHarburg..............32<br />

Technische UniversitätIlmenau .................................48<br />

Teekanne...........................................................................48<br />

Teepack Spezialmaschinen ..........................................48<br />

Trumpf...............................................................................52<br />

Unilever.............................................................................44<br />

UniversitätFrankfurt.....................................................42<br />

UniversitätStuttgart.............................................. 17, 52<br />

User Interface Design....................................................52<br />

Verband Deutscher Maschinen-und<br />

Anlagenbau........................................................ 18, 48, 52<br />

Volkswagen......................................................................32<br />

Water FootprintNetwork.............................................44<br />

Welding Alloys Deutschland Schweißlegierung ....48<br />

Welthan<strong>de</strong>lsorganisation.............................................32<br />

Weso-Aurorahütte .........................................................48<br />

Wi<strong>de</strong>x................................................................................14<br />

Wittenstein Bastian.......................................................14<br />

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung<br />

.........................................................................56<br />

ZF Friedrichshafen..........................................................36<br />

Inserenten fett gedruckt<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong> |November 2012 65


Bild: Speakers Aca<strong>de</strong>my - Edith Stenhuys<br />

Gastkommentar<br />

Cradle to Cradle <strong>–</strong>eineStrategie<br />

fürQualitätund Innovation<br />

„EswirdZeit,zuverstehen, dass weniger schädlich nicht<br />

gut ist,son<strong>de</strong>rn nur weniger schlecht.“<br />

Prof.Dr. Michael Braungart, Grün<strong>de</strong>r und wissenschaftlicher Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r EPEAInternationale Umweltforschung GmbH<br />

Wiewäre es <strong>de</strong>nn, alle Produkte noch<br />

einmal neu zu erfin<strong>de</strong>n? Nicht Abfall<br />

zu vermei<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn Nährstoffe zu<br />

produzieren. Statt<strong>de</strong>ssen wird die Effizienz<br />

immer weiter getrieben. Man<br />

<strong>de</strong>nkt, bei Leichtbau han<strong>de</strong>lt es sich<br />

um nachhaltige <strong>Produktion</strong>. Beispielsweise<br />

im Fahrzeugbau wer<strong>de</strong>n immer<br />

mehr Carbonfasern verwen<strong>de</strong>t. Abgesehen<br />

davon, dass ihre Herstellung<br />

um ein Vielfaches energieintensiver ist<br />

als die von Stahl, gibt es keinerlei Recycling<br />

für Carbonfasern. Das wäre<br />

so, als ob man ein Flugzeug starten<br />

lässt, ohne eine Lan<strong>de</strong>bahn zu haben.<br />

Wenn ich etwas Falsches mache, ist<br />

es nicht sinnvoll, es effizient zu machen<br />

<strong>–</strong><strong>de</strong>nn dadurch ist es nur effizient<br />

falsch. Ökoeffizienz per se ist also<br />

kein positiver Wert. Darum ist das<br />

Erste Effektivität: das heißt, zu fragen,<br />

was das Richtige ist. Dann ist<br />

Effizienz eine Möglichkeit, ein System<br />

zu optimieren. Es wird Zeit, zu verstehen,<br />

dass weniger schädlich nicht<br />

gut ist, son<strong>de</strong>rn nur weniger schlecht.<br />

Dass es nicht reicht, <strong>de</strong>n ökologischen<br />

Fußabdruck zu minimieren <strong>–</strong>esist<br />

vielmehr wichtig, einen positiven<br />

Fußabdruck zu verursachen. Es geht<br />

also um Qualität und Innovation. Ein<br />

Produkt, das Abfall wird, das gesundheitsschädlich<br />

ist, hat ein Qualitätsproblem.<br />

Also ist Effektivität die Zielsetzung:<br />

nützlich statt weniger schädlich.<br />

<strong>Nachhaltige</strong> <strong>Produktion</strong> ist dabei<br />

das Minimum <strong>–</strong>eine Grundvoraussetzung,<br />

aber bei Weitem nicht ausreichend.<br />

Lei<strong>de</strong>r ist selbst dies noch<br />

nicht gewährleistet, sodass es wun<strong>de</strong>rbar<br />

ist, eine Zeitschrift nachhaltige<br />

<strong>Produktion</strong> zu sehen, die sich aber<br />

beschei<strong>de</strong>n zunächst mit <strong>de</strong>m Minimum<br />

beschäftigt.<br />

Statt von <strong>de</strong>r Wiege zur Bahre zu<br />

<strong>de</strong>nken, wo die Er<strong>de</strong> nur etwas früher<br />

o<strong>de</strong>r später durch Effizienzsteigerung<br />

zum Friedhof wird, wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m<br />

Cradle-to-Cradle-Konzept alle Dinge<br />

so gestaltet, dass sie von <strong>de</strong>r Wiege<br />

bis zur Wiege konstruiert sind und in<br />

Kreisläufe gehen. So entsteht kein Abfall<br />

mehr.Alles wird Nährstoff für die<br />

Biosphäre o<strong>de</strong>r die Technosphäre.<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktion:<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Max-Planck-Str.7/9, 97064 Würzburg,<br />

Tel. (09 31) 418-23 40, Fax(0931) 418-2770.<br />

Redaktion:<br />

Claudia Otto,<br />

claudia.otto@vogel.<strong>de</strong> (V.i.S.d.P.),<br />

Stéphane Itasse,<br />

stephane.itasse@vogel.<strong>de</strong>,<br />

BernhardKuttkat<br />

bernhard.kuttkat@vogel.<strong>de</strong>,<br />

Udo Schnell (Chef vomDienst)<br />

Freie Mitarbeiter in dieser Ausgabe:<br />

Dr.Thomas Isenburg, Dr.UlrikeFelger<br />

Publisher:<br />

KenFouhy<br />

Online:<br />

Jürgen Schreier,Stéphane Itasse<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Claudia Bartsch,Christine Fries,<br />

Carmen Kural<br />

Layout:<br />

Brigitte Henig,Manfred Bayerlein (Ltg.)<br />

<strong>Produktion</strong>:<br />

Irene Hetzer,Berna<strong>de</strong>tte Schäfer-Gendron<br />

Verlag:<br />

Anschrift:<br />

Vogel Business MediaGmbH&Co. KG,<br />

Max-Planck-Straße 7/9, 97082 Würzburg,<br />

Tel. (09 31) 418-0, Fax(0931) 418-2022,<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong>.<br />

Die Beteiligungsverhältnisse <strong>de</strong>r Vogel Business<br />

MediaGmbH&Co. KG lauten wie folgt:<br />

Persönlich haften<strong>de</strong> Gesellschafterin:<br />

Vogel Business MediaVerwaltungs GmbH,<br />

Max-Planck-Str.7/9, 97082 Würzburg.<br />

Kommanditistin:<br />

Vogel Medien GmbH &Co. KG,<br />

Max-Planck-Str.7/9, 97082 Würzburg.<br />

Geschäftsführung:<br />

Stefan Rühling,-22 05, Fax-2002,<br />

stefan.ruehling@vogel.<strong>de</strong><br />

Marketingleitung:<br />

Elisabeth Ziener,Tel. -2633, Fax-2280,<br />

elisabeth.ziener@vogel.<strong>de</strong><br />

Vertrieb,Leser-und<br />

Abonnenten-Service:<br />

Tel. (09 31) 41 70-4 73,<br />

info@nachhaltige-produktion.<strong>de</strong><br />

Online abonnieren:<br />

www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong>/abo<br />

Bankverbindungen:<br />

Dresdner Bank AG,Würzburg<br />

(BLZ 790 800 52) 301-427 700;<br />

Herstellung:<br />

Frank Schormüller,<br />

frank.schormueller@vogel.<strong>de</strong><br />

Druck:<br />

Vogel Druckund Medienservice GmbH,<br />

Leibnizstraße 5, 97204 Höchberg.<br />

Diese Zeitschriftwirdauf Papier gedruckt,das<br />

ausschließlich aus nachhaltiger<br />

Forstbewirtschaftung stammt.<br />

Erfüllungsortund Gerichtsstand:<br />

Würzburg<br />

Manuskripte:<br />

Fürunverlangt eingesandte Manuskripte<br />

wirdkeine Haftung übernommen.Sie wer<strong>de</strong>n<br />

nur zurückgesandt,wenn Rückporto beiliegt.<br />

Objektleitung/Auskunft<br />

über <strong>de</strong>n Anzeigenverkauf gibt<br />

national/international:<br />

Winfried Burkard,<br />

Tel. (09 31) 418-26 86,<br />

Fax(09 31) 418-20 22,<br />

winfried.burkard@vogel.<strong>de</strong><br />

Z. Z. gilt Anzeigenpreisliste Nr.2.<br />

66 November 2012 |www.nachhaltige-produktion.<strong>de</strong>


Alles aus einer Hand:<br />

Medien für Entschei<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Industrie<br />

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Blechbearbeitung<br />

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Industrie


Ausgabe 22 | 29. Mai 2012 | €6,<strong>–</strong> | B04654<br />

Das Industriemagazin<br />

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MASCHINENMARKT<br />

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E<strong>de</strong>lstähle<br />

„Trotz jahrzehntelanger<br />

Verwendung sind noch<br />

immer viele Fragen offen.“<br />

Prof.Dr.-Ing. Ralf Kolleck, Leiter <strong>de</strong>s<br />

Instituts Tools &Forming <strong>de</strong>r TU Graz<br />

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www.maschinenmarkt.<strong>de</strong> MM MESSE DAILy4 | 26. APrIL 2012<br />

AUS DEM INHALT<br />

Gutbegrün<strong>de</strong>ter Optimismus<br />

IndustrIal Green tec<br />

Stabiler Auftragseingang in <strong>de</strong>r Automation setzt sich auch 2012 fort<br />

Umweltschutz integriert<br />

Eisenmann <strong>de</strong>monstriertumweltfreundliche<br />

und energieeffiziente<br />

Die <strong>de</strong>utsche Automatisierungsin-<br />

Anlagentechnik. Seite 4<br />

dustrie zeigtsich optimistisch. Wie<br />

<strong>de</strong>r Fachverband Automatisierung<br />

IndustrIal automatIon<br />

auf<strong>de</strong>r Messe erläuterte, haben sich<br />

Einfache Handhabung<br />

die stabilen Auftragseingänge <strong>de</strong>r<br />

Bosch-Rexrothzeigt, wiesich<br />

letzten Monate <strong>de</strong>s Jahres 2011 im<br />

Handhabungssysteme intuitiv in<br />

Jahr 2012 fortgesetzt. Für das lau-<br />

Betrieb nehmen lassen. Seite 10<br />

fen<strong>de</strong> Jahr erwarteman 5%Wachstum<br />

bei<strong>de</strong>r elektrischen Automati-<br />

enerGy<br />

sierungstechnik.<br />

OptimierteLösungen<br />

DerGesamtumsatz stieg 2011 um<br />

mehr als 17 %auf knapp 48 Mrd.<br />

Kabelhersteller Lapp präsentiert<br />

Euro nach 16 %Wachstum im Jahr<br />

umfangreicherweitertes Produkt-<br />

zuvor. Der Export legte um knapp<br />

portfolio. Seite 24<br />

13 %zuund erreichte mit 30 Mrd.<br />

Euro einAllzeithoch. „Nachwie vor<br />

IndustrIal supply<br />

exportiert die Automation etwa<br />

Projektgeschäft<br />

doppelt so viel, wie sie importiert“,<br />

Fe<strong>de</strong>rnfabrik Dietz investiert<br />

sagte Dr.Gunther Kegel, Vorstands-<br />

rund 1Mio. Euro in eine Son<strong>de</strong>rvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s ZVEI-Fachvermaschine.<br />

Seite 32<br />

ban<strong>de</strong>s.Das Exportwachstum nach<br />

Südostasienund China sowie in die<br />

servIce<br />

USA habe sich mit 15 und 18 %wie-<br />

Veranstaltungen Seite 42<br />

<strong>de</strong>r ein wenig beruhigt. Die Export-<br />

Hallenplan Seite 47<br />

quote <strong>de</strong>r Branche liege <strong>de</strong>rzeit bei<br />

fast80%.<br />

Neue Auftragswellen aus <strong>de</strong>r Dr.Reinhard Hüppe,Dr. Gunther Kegel und Michael Ziesemer <strong>–</strong>von links,alle ZVEI <strong>–</strong>präsentierten gute Zahlen.<br />

Newssection<br />

Energiewen<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r Elektromo-<br />

in chinese<br />

bilität hätten die Automatisierungs- an<strong>de</strong>rer Bereich von <strong>de</strong>n erneuer- und Industriesteuerungen um fast sem Bereich kletterte 2011 um on pages 40 to 41<br />

industrie noch nicht erreicht, baren Energien“, konkretisierte Ke- 26 %auf knapp 20 Mrd. Euro. 9,4 %auf knapp 18 Mrd. Euro“, er-<br />

dämpfte Kegel die Erwartungen an gel. DerUmsatz mit Antrieben stieg „Der Konjunkturzyklus <strong>de</strong>r ProläuterteMichaelZiesemer,imVor- die neuen Geschäftsfel<strong>de</strong>r.„Die An- 2011 um mehr als 17 %auf über zessautomatisierung startet einpaar stand <strong>de</strong>s Fachverbands zuständig<br />

triebstechnik profitiert wie kein 10 Mrd. Euro, <strong>de</strong>rmit Schaltanlagen Monate später. Der Umsatz in die- für dieses Segment. (us)<br />

Assistenzsystem<br />

für die <strong>Produktion</strong><br />

NEwS SEcTION IN ENgLISH ON PAgES 45 TO 46<br />

SEW-Eurodrivesales jump<br />

Companyplans to invest €1blninglobal<br />

operationsovernextfouryears<br />

SEW-Eurodrive has announced will ease from last year‘s surpris-<br />

record sales for the past fiscal year ingly strong level, which well ex-<br />

and plans to reinvest €300 mln in cee<strong>de</strong>d projections. “We expect to<br />

the company this year as part of a addafurther 8%.”Growth in China<br />

€1bln, 4-year stratagem to expand this year isseen as“single-digit,<br />

production capacity.<br />

double if we are lucky”.<br />

Consolidated sales jumped 17% Son<strong>de</strong>rmann said “significantly<br />

to a€2.4bln in the fiscalyearending more the half” ofthe €1bln invest-<br />

„Die Exosklett-Hand bil<strong>de</strong>t alle wich-<br />

29 Feb., Hans Son<strong>de</strong>rmann, managment will be spent onEuropean<br />

tigen physiologischen Freiheitsgra<strong>de</strong><br />

ing director of sales and marketing operations. Thecompany, which<br />

einer menschlichen Hand ab“,sagt<br />

said. German sales surged nearly currently employs 14,3000, will add SEW-Eurodrivewill reinvest €300 mln alone in the currentfiscal year,says Dr.Heinrich Frontzek,Leiter Corporate<br />

30% inthe period. Son<strong>de</strong>rmann an additional 300-500 positions this Hans Son<strong>de</strong>rmann, managing director of sales and marketing.Most of the Communication bei Festo. Seite 13<br />

noted that the overall growth rate year,hesaid. (ec) €1bln, 4-year spending plan will be focused on expanding production.<br />

Bild: Schnell<br />

Photo: Schäfer<br />

Bild: Festo<br />

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3/2012<br />

29. Mai<br />

Euro 9.00<br />

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Die ganze Welt <strong>de</strong>r Blechbearbeitung in einem Magazin www.blechnet.com<br />

Messe Lasys<br />

Vom 12. bis 14. Juni 2012<br />

fin<strong>de</strong>t in Stuttgart die 3. Lasys,<br />

internationale Fachmesse<br />

für die Lasermaterialbearbeitung,<br />

statt.<br />

Seite 12<br />

Interview<br />

Blechnet im Gespräch mit<br />

<strong>de</strong>m Messemacher Paul E.<br />

Schall zur Stanztec und zum<br />

Jubiläum: 50Jahre Schall-<br />

Messen.<br />

Seite 26<br />

Stanzen<br />

Walzplattierte Bän<strong>de</strong>r sind<br />

<strong>de</strong>r Stoff für Stanzereien.<br />

Sie erfüllen höchste Ansprüche,<br />

wenn es um hochsensible<br />

Elektronik geht.<br />

Seite 30<br />

Oberfläche<br />

Die richtigen Schmiermittel<br />

und entsprechen<strong>de</strong> Auftragstechnik<br />

bestimmen <strong>de</strong>n<br />

Grad <strong>de</strong>r Umformqualität<br />

bei Blechen.<br />

Seite 58<br />

Seite 10<br />

Seite 11<br />

19. bis 21. Juni 2012<br />

Messevorbericht<br />

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