07.01.2013 Aufrufe

Raus aus dem Abseits - Diakonie Deutschland

Raus aus dem Abseits - Diakonie Deutschland

Raus aus dem Abseits - Diakonie Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4 <strong>Diakonie</strong> Texte 08.2010 Politische Rahmenbedingungen für eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe gestalten<br />

Her<strong>aus</strong>forderung 1<br />

Politische Rahmenbedingungen für eine gleichberechtigte gesellschaftliche<br />

Teilhabe gestalten<br />

Jugendliche haben in <strong>Deutschland</strong> ungleiche Chancen. Über<br />

zwei Millionen Minderjährige leben in <strong>Deutschland</strong> in Armut.<br />

2007 waren über 400.000 junge Menschen unter 25 Jahren<br />

arbeitslos gemeldet. Nicht zuletzt <strong>aus</strong> der PISA-Studie wissen<br />

wir, dass in <strong>Deutschland</strong> ein hohes Maß an sozialer<br />

Chancenungleichheit besteht, auch das soziale Gleichgewicht<br />

zwischen den Generationen droht verloren zu gehen.<br />

Bildung und Generationengerechtigkeit sind zu politisch<br />

bestimmenden Themen geworden. Den Gefahren einer<br />

Spaltung in arme und reiche, benachteiligte und privilegierte<br />

sowie ‚bildungsferne‘ und ‚bildungsnahe‘ Milieus muss auf<br />

kommunaler, regionaler und Bundesebene entgegengewirkt<br />

werden.<br />

Die Jugendarbeit leistet in diesem Prozess wichtige und<br />

unverzichtbare Beiträge über:<br />

die Erschließung neuer sozialer Entwicklungs und Beteiligungsfelder<br />

die Gewährleistung von Teilhabe und Partizipation<br />

die Wahrnehmung eines sozialen und gesundheitlichen Schutzauftrages<br />

sowie Maßnahmen der Prävention und Aufklärung.<br />

Diese Beiträge richten sich insbesondere an Kinder und<br />

Jugendliche in prekären Lebenslagen. Die im Rahmen der<br />

Jugendarbeit gestalteten sozialen Entwicklungs- und Beteiligungsfelder<br />

sollen für die Jugendlichen ein funktionelles<br />

Gegengewicht zu deren oft prekären Lebenslagen darstellen<br />

und eine konkurrierende Kraft zu all <strong>dem</strong> bilden und entfalten,<br />

was diese in ihrer Entwicklung zu einer selbstverantwortlichen<br />

Persönlichkeit behindert.<br />

Soziale Entwicklung und Beteiligung sind hier als Ressourcen<br />

<strong>aus</strong> Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft, Schule, Behörden,<br />

Ausbildung und Betrieb zu verstehen. Diese sind die zentralen<br />

Bezugsgrößen für die Jugendarbeit.<br />

Teilhabegerechtigkeit verwirklichen<br />

Die Verantwortung für die Kinder- und Jugendhilfe liegt bei<br />

den Kommunen. Es bedarf aber auch einer Gesamtverantwortung<br />

für eine kohärente Jugendpolitik auf allen politischen<br />

Ebenen. Notwendig ist eine Politik, die Kinder und Jugen dliche<br />

wirksam schützt, Gemeinsinn stiftet und eine Lebensumwelt<br />

gestaltet, die den Menschen das Gefühl von Dazugehörigkeit<br />

und Geborgenheit vermittelt.<br />

Im Gemeinwesen sind Potenziale für Problemlösungen vorhanden.<br />

Diese Ressourcen partizipativ und aktivierend aufzuspüren<br />

und sie als soziales Kapital für und mit <strong>aus</strong>gegrenzten<br />

Kindern und Jugendlichen einzusetzen, ist ein zentrales Ziel<br />

der Jugendarbeit. Wird dieses Ziel erreicht, können <strong>aus</strong><br />

„bedrohlichen“ Jugendlichen junge Menschen werden, die<br />

wertgeschätzt den Weg der Integration mitgehen und sich zu<br />

einer selbstverantwortlichen Persönlichkeit entfalten können.<br />

Soziale Arbeit muss in der öffentlichen Debatte als klarer<br />

Gegenpol zu einer rein repressivkontrollierenden Ordnungspolitik<br />

auftreten und bedarf entsprechender jugendpolitischer<br />

Unterstützung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!