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Ausgabe 63 07/2010 - HSV-Supporters

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Ein paar Worte vorweg<br />

Moin, <strong>Supporters</strong>!<br />

Es ist schon erstaunlich, welche Forderungen<br />

in den vergangenen Monaten von Politikern,<br />

Polizeigewerkschaftern und anderen Personen<br />

zu hören waren, wenn es um die Sicherheit<br />

in deutschen Stadien ging. So sollten am Schluss<br />

sogar Nacktscanner – vorher in der Diskussion für<br />

Einsätze an Flughäfen zur Terror-Abwehr – bei Fußballspielen<br />

eingesetzt werden. Diese Diskussionen,<br />

aber auch die Entscheidungen des DFB-Sportgerichtes,<br />

bei denen ganze Fan-Szenen von Fußballspielen<br />

der eigenen Mannschaft ausgesperrt wurden, weil es<br />

zu teilweise erheblichen Verfehlungen Einzelner gekommen<br />

war, war für uns Anlass genug, diese <strong>Ausgabe</strong><br />

der supporters news dem Thema „Sicherheit<br />

durch Sippenhaft?“ zu widmen.<br />

Dementsprechend könnt iIhr in dieser <strong>Ausgabe</strong> in<br />

einem Interview mit Helmut Spahn, dem DFB-Sicherheitsbeauftragten,<br />

lesen, was der DFB von den<br />

Forderungen der letzten Wochen hält. Zudem stellen<br />

wir einen neuen Weg des <strong>HSV</strong> in Sachen Vergabe<br />

von Stadionverboten dar.<br />

Natürlich widmen wir uns in einem sportlichen Rück-<br />

blick der Endphase der vergangenen Saison, nach<br />

der wir mal wieder ohne Titel – und vor allem auch<br />

ohne Qualifi kation für einen internationalen Platz<br />

– dastehen.<br />

Trotz beträchtlicher Investitionen für die Saison<br />

2009/<strong>2010</strong> (erinnert sei nur an die Transfers der Spie-<br />

ler Berg, Elia, Rozenahl und Van Nistelrooy) stehen<br />

wir nun mit leeren Händen da. Auch beim <strong>HSV</strong> gilt<br />

ganz offensichtlich der alte Spruch: Geld schießt keine<br />

Tore! Neben den fußballerischen Qualitäten kommt<br />

es ganz offensichtlich eben auch auf Charakter, Zusammenhalt<br />

und Zielstrebigkeit an – im ganzen Verein,<br />

nicht nur in der Mannschaft.<br />

Der <strong>HSV</strong> hat bereits vor Jahren in unserem Stadion<br />

mehrere Plätze für sehbehinderte <strong>HSV</strong>er eingerichtet.<br />

Dort ist es möglich, durch eine entsprechende<br />

Reportage vor Ort das Spiel im Stadion zu verfolgen.<br />

Die hierfür genutzte Anlage ist inzwischen in<br />

die Tage gekommen. Die Abteilungsleitung hat deshalb<br />

für diese Plätze eine neue Anlage fi nanziert, so<br />

dass auch zukünftig in diesem Bereich allen <strong>HSV</strong>ern<br />

der beste Service gewährt werden kann.<br />

Vereinspolitisch können wir zwei tolle Meldungen<br />

veröffentlichen: Die Abteilungsleitung und der Vorstand<br />

haben in den vergangenen Wochen nach über<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

zweijährigen Verhandlungen endlich eine neue Etat-<br />

vereinbarung unterschrieben. Veraltete Reglungen<br />

konnten gestrichen oder überarbeitet werden. An<br />

der fi nanziellen Ausstattung und den Kompetenzen<br />

der Abteilung ändert sich nur wenig. Wir werden<br />

auch zukünftig die Fanbetreuung übernehmen und<br />

hierbei die Auswärtsfahrten und –karten, das SC-<br />

Merchandising und die Verwaltung der Abteilungsmitglieder<br />

übernehmen.<br />

Die zweite gute Nachricht ist, dass der Vorstand am<br />

Ende die von uns geäußerten Bedenken ernst genommen<br />

hat und auf Erhöhungen der Dauerkartenpreise<br />

verzichtete.<br />

Trotz der WM in Südafrika freuen wir uns, dass die<br />

Sommerpause endlich ein Ende fi ndet und wir wieder<br />

Spiele unseres <strong>HSV</strong> sehen können. Vor uns liegt<br />

eine Saison, in der wir national in Meisterschaft und<br />

Pokal für Furore sorgen können. Bereits in der ersten<br />

Runde im DFB-Pokal werden wir wahrscheinlich<br />

nicht alle Kartenanfragen befriedigen können. Die<br />

<strong>HSV</strong>-Fans gehören eben seit Jahren zu den reiselustigsten<br />

Fans in Deutschland und unterstützen unser<br />

Team, wo immer es spielt.<br />

Gebt weiterhin alles und feuert unsere Elf an!!<br />

NUR DER <strong>HSV</strong>!!<br />

Für die Abteilungsleitung<br />

Ralf Bednarek<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong> · Juli <strong>2010</strong><br />

Ein paar Worte vorweg 3<br />

Moin, <strong>Supporters</strong>!<br />

Bericht eures Delegierten 6<br />

Arbeit im Aufsichtsrat<br />

Rekordergebnis im <strong>HSV</strong>-Museum 7<br />

Von Ausstellungen und deren Folgen<br />

Zu Gast in Belfast 8<br />

<strong>Supporters</strong> Club beim KISS-Workshop der UEFA<br />

Deutscher Meister 1960 10<br />

Klaus Neisner erinnert sich<br />

„Ich bin geradeaus!“ 14<br />

Begegnung mit <strong>HSV</strong>-Legende Gert Dörfel<br />

Vom Plan zum Briefkasten 16<br />

Entstehung der „supporters news“ am Beispiel der Nr. <strong>63</strong><br />

Sehr gut angenommen 17<br />

Der neue Online-Shop<br />

Aktiv für Fans mit Handicap 18<br />

Ein Tagungsbericht<br />

Das „Tor im Ohr“ … 19<br />

… in neuer Soundqualität<br />

4<br />

„Danke, Bruno, für nichts!“ 20<br />

Kritik berechtigt?<br />

Axels Kolumne: Tauschbörse 21<br />

Holsten-Cup statt World-Cup<br />

Sicherheit durch Sippenhaft? 22<br />

Schwerpunkt-Thema<br />

Bundesweite Stadionverbote 24<br />

Hintergründe und Hilfen<br />

„Hier sind die Fans, die ihr nicht wollt …!“ 26<br />

DFB sperrt (fast) alle Kölner Fans in Hoffenheim aus<br />

„Repressionen lösen keine Probleme!“ 28<br />

Ein Interview mit dem Sicherheitsbeauftragten des DFB<br />

„Fußball ist Zukunft!“ 32<br />

Oder: Wie gerecht sind Stadionverbote?<br />

Quo vadis Bundesliga? 34<br />

Ein Rundum-Check<br />

Erwartungen erfüllt? 36<br />

Berichte über die Spiele der Profi s<br />

Vom Winde verweht … 42<br />

Das Finale um die Uefa-Europa-League in Hamburg<br />

8 10<br />

supporters news


22 Schwerpunkt<br />

36<br />

Fans unerwünscht? 43<br />

Alcatraz statt öffentlichen Trainings<br />

Mach’s gut, Schmiddel! 44<br />

<strong>HSV</strong>-Legende beendet seine Karriere<br />

Die Zweite des <strong>HSV</strong> 45<br />

Beste Platzierung seit fünf Jahren<br />

SN Comic 46<br />

„<strong>HSV</strong> gutt!“ 47<br />

Stimmt unser Image?<br />

22. Westkurven-Meisterschaft 48<br />

Fußballmeisterschaft der <strong>HSV</strong>-Fans<br />

Frischer Wind … 49<br />

<strong>Supporters</strong> Botschafter Sebastian Rohmann<br />

Neues aus den OFCs 50<br />

Überraschung in Amorbach · Elbe in Blau-Weiß-Schwarz<br />

Mit Ehrgeiz und Spaß 51<br />

1. <strong>Supporters</strong> Bowling Cup<br />

Knapp das Finale verpasst 52<br />

Mallorca Dancesport Challenge <strong>2010</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

Für Super Ruud-Fans 52<br />

CD zu gewinnen<br />

„The People’s Game?” 53<br />

Ein Buch gegen den modernen Fußball<br />

Fair Play auf höchster Ebene! 54<br />

Ein positives Beispiel aus der italienischen Serie B<br />

Regel-Quiz 55<br />

Hätten Sie es gewusst?<br />

Leserbriefe 56<br />

Aus aller Welt … 59<br />

Grüße an den SC<br />

Die wichtige Seite 60<br />

<strong>Supporters</strong> Club · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.<br />

Rund um den <strong>HSV</strong> 61<br />

Netztipps … 61<br />

Exklusives Kurz-Interview 66<br />

Impressum 66<br />

5


Bericht eures Delegierten<br />

Arbeit im Aufsichtsrat<br />

Text Björn Floberg Thiel · Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

Liebe Förderer & <strong>Supporters</strong>, hier<br />

nun der nächste Bericht über meine<br />

Tätigkeit im Aufsichtsrat. In den letzten<br />

Wochen standen vor allem die fünf<br />

folgenden Punkte auf unserer Tagesordnung:<br />

1. Finanzausschuss<br />

Im April fand eine Sitzung statt, in der u. a.<br />

über folgende Themen gesprochen wurde:<br />

- Ergebniserwartung für die Saison 2009/<strong>2010</strong><br />

- Stand des Lizenzierungsverfahren für<br />

<strong>2010</strong>/11: Der <strong>HSV</strong> wird die Lizenz ohne Auflagen<br />

und Bedingungen erhalten<br />

- Stand der Betriebsprüfung – wie jedes Wirtschaftsunternehmen<br />

wird auch der <strong>HSV</strong> von<br />

Bundesprüfern kontrolliert, ob die Abschlüsse<br />

den handelsbilanziellen und steuerrechtlichen<br />

Bestimmungen entsprechen. Dieser Bericht ist<br />

dann die Grundlage für die Besteuerung.<br />

2. Sportchef<br />

Kurz nach dem Saisonende hat der AR zusammen<br />

mit dem Vorstand diskutiert, was zum<br />

Verfehlen des Saisonziels, der Qualifikation<br />

für den Europapokal, geführt hat. Einer der<br />

6<br />

Gründe lag in der fehlenden Schnittstelle Vorstand-Trainer-Mannschaft,<br />

die normalerweise<br />

der Sportchef ausfüllt.<br />

Das im Februar beschlossene Konzept, über<br />

das ich in meiner letzten Info-Mail berichtet<br />

habe, ist somit schnell gescheitert. Der Aufsichtsrat<br />

sah deshalb die Notwendigkeit, einen<br />

Sportchef auf Vorstandsebene zu suchen,<br />

der sich mit Urs Siegenthaler (im nachfolgendem<br />

„US“) ergänzen soll. US hat nach reiflichem<br />

Überlegen an seinem ursprünglichen<br />

Wunsch festgehalten, nicht in den Vorstand<br />

zu gehen. Ich möchte betonen, dass dies<br />

keine Entscheidung des AR war, ihn nicht<br />

zum Vorstand zu bestellen.<br />

In einer weiteren Sitzung wurde dann über ein<br />

entsprechendes Anforderungsprofil und mögliche<br />

Kandidaten gesprochen. Der AR-Vorsitzende<br />

wurde beauftragt, die Gespräche mit<br />

den Kandidaten zu führen, ggf. unter Einbeziehung<br />

anderer Aufsichtsräte.<br />

Gut eine Woche nach unserer Sitzung wurde<br />

ich dann von Horst Becker informiert, dass<br />

die Gespräche mit Hoogma u. a. an unterschiedlichen<br />

finanziellen Vorstellungen gescheitert<br />

sind. Einen Tag vor unserer Sitzung<br />

wurde ich durch einen AR-Kollegen darüber<br />

informiert, dass auch Gespräche mit Bastian<br />

Reinhardt geführt wurden und dieser sich bei<br />

unserer Sitzung vorstellen werde.<br />

Diese Vorstellung fand dann am 24.05.<strong>2010</strong><br />

statt. Im Anschluss an die Vorstellung hatte<br />

der AR die Möglichkeit, diverse Fragen an<br />

den Kandidaten zu stellen. Nach einer internen<br />

Diskussion hat der AR der Bestellung von<br />

Bastian Reinhardt zum Vorstand Sport zugestimmt.<br />

Diese Entscheidung muss im Zusammenhang<br />

mit der Verpflichtung von US<br />

gesehen werden, so dass Bastian Reinhardt<br />

von den Erfahrungen und Netzwerken von US<br />

profitieren/lernen kann.<br />

3. Trainer<br />

In unserer Sitzung am 24.05.<strong>2010</strong> informierte<br />

der Vorstand über die geplante Verpflichtung<br />

von Armin Veh. Nach Erläuterung der Vertragsdetails<br />

hat der AR der Beschlussvorlage<br />

des Vorstandes zugestimmt. Ich möchte außerdem<br />

klarstellen, dass ich rechtzeitig über<br />

die Entlassung von Bruno Labbadia informiert<br />

worden bin, anderslautende Medienberichte<br />

hierzu stimmen nicht.<br />

4. Paolo Guerrero<br />

Ebenfalls am 24.05.<strong>2010</strong> hat der AR der Verlängerung<br />

des Vertrages mit Paolo Guerrero<br />

schlussendlich doch zugestimmt, nachdem es<br />

anfangs große Bedenken seitens des AR gab,<br />

v.a. was die Disziplin (Stichworte: lang anhaltende<br />

Vertragsverhandlungen, Flugangst<br />

und vor allem der Flaschenwurf) angeht. Allerdings<br />

hätte ein gleichwertiger Ersatz wahrscheinlich<br />

deutlich mehr gekostet, so dass<br />

am Ende die wirtschaftlichen Aspekte den<br />

Ausschlag für diese Entscheidung gaben. Zumal<br />

der Vorstand in der Zwischenzeit deutlich<br />

günstigere Kondition aushandeln konnte.<br />

5. Sitzung 08.06.<strong>2010</strong><br />

Der Vorstand hat, neben einigen anderen<br />

Themen, ein Investorenmodell (Anstoß³) vorgestellt.<br />

Im Wesentlichen geht es darum, dass<br />

ein Investor sich finanziell an Transfers beteiligt<br />

und dafür an möglichen späteren Transfererlösen<br />

beteiligt wird. Allerdings stehe ich<br />

solchen Modellen generell kritisch gegenüber,<br />

wie in meinem letzten Artikel in der<br />

SN schon mal detaillierter erläutert.<br />

In unserer internen Sitzung am gleichen Tag<br />

haben wir dann sehr kontrovers und ausführlich<br />

darüber diskutiert, welche Fehler wir als<br />

AR in der Vergangenheit begangen haben<br />

und wie wir das in Zukunft besser machen<br />

können. Nach dieser sehr intensiven Aussprache<br />

war Horst Becker auf ausdrücklichen<br />

Wunsch des AR bereit, sein Amt als AR-Vorsitzender<br />

weiter auszuüben.<br />

Da ich leider vor kurzem versehentlich meinen<br />

Mailverteiler gelöscht habe, kann es<br />

sein, dass ihr trotz Anmeldung die letzte<br />

Infomail vom 12.06.<strong>2010</strong> nicht erhalten<br />

habt. In diesem Fall meldet euch bitte unter<br />

hsv-ar-floberg@hotmail.de mit Angabe<br />

von Namen und Mitgliedsnummer. Neuanmeldungen<br />

sind natürlich auch willkommen.<br />

Blau-Weiß-Schwarzer Gruß,<br />

Björn Floberg Thiel<br />

supporters news


Rekordergebnis im <strong>HSV</strong>-Museum<br />

Von Ausstellungen und deren Folgen<br />

Text Dirk Mansen · Fotos <strong>HSV</strong><br />

Die letzte Saison war sportlich nicht<br />

ganz so erfolgreich wie gehofft,<br />

doch im Museum wurden neue Rekorde<br />

vermeldet. Woran lag es?<br />

Nun, sicher hätten wir uns auch in diesem Jahr<br />

gewünscht, endlich einmal eine neue Trophäe<br />

in unsere Schatzkammer stellen zu können.<br />

Der Ausgang ist bekannt, leider hat es nicht<br />

geklappt. Trotzdem haben in der vergangenen<br />

Saison mehr als 60.000 Gäste das Museum<br />

besucht und fast genauso viele an den<br />

Stadiontouren teilgenommen. Wieder einmal<br />

eine Steigerung um 12 % gegenüber dem Vorjahr<br />

und wieder einmal verbunden mit der<br />

Gewissheit, dass das Interesse ungebrochen<br />

ist und auch von sportlichen Rückschlägen<br />

nicht beeinflusst wird. Unsere Guides haben<br />

in der letzten Saison mehr als 2.300 Führungen,<br />

Termine und Veranstaltungen geleistet,<br />

also im Schnitt fast 7 am Tag. Ein Grund waren<br />

sicher die umfangreichen Angebote für<br />

Schulklassen, Reisegruppen und Fanclubs,<br />

aber das Museum entwickelt sich auch immer<br />

mehr zu einer ernstzunehmenden kulturellen<br />

Institution.<br />

So sind unsere Sammlung und die ständig<br />

wechselnden Sonderausstellungen nicht nur<br />

für Besucher von großem Interesse, auch andere<br />

Museen und Einrichtungen wie Schulen<br />

und Universitäten fragen immer mehr nach<br />

einer erweiterten Zusammenarbeit. So ent-<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

standen im Nachtrag zu unserer Ausstellung<br />

über die NS-Geschichte des <strong>HSV</strong> zahlreiche<br />

Projekte und Kooperationen. Neben<br />

zwei Magisterarbeiten, die sich mit der NS-<br />

Geschichte des <strong>HSV</strong> und dem Schicksal seiner<br />

jüdischen Mitglieder beschäftigten, konnten<br />

wir wichtige Beiträge zur Forschung an zwei<br />

Gedenkstätten leisten. Auch die Universität<br />

Jerusalem fragte wegen einer Arbeit über die<br />

Geschichte des jüdischen Sports in Deutschland<br />

an.<br />

Als nächstes steht eine Aktion mit der Gedenkstätte<br />

des KZ Neckar-Elz an, die in einem<br />

Neubau unter anderem das Schicksal unseres<br />

ehemaligen Spielers (und dortigen Häftlings)<br />

Asbjorn Halvorsen dokumentieren möchte.<br />

Wir konnten auch die Familie von Halvorsen<br />

dafür gewinnen.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit ist<br />

natürlich auch die Zusammenarbeit mit anderen<br />

Vereinsmuseen in Deutschland und<br />

Europa. Fast alle Bundesligaclubs waren im<br />

Museum zu Gast und haben zum Teil – mit<br />

uns als Vorbild – auch eigene Einrichtungen<br />

eröffnet. So konnten Borussia Dortmund und<br />

Eintracht Frankfurt in den vergangenen zwei<br />

Jahren ihre Museen eröffnen und diverse andere<br />

Vereine planen sehr intensiv. Ende dieser<br />

Saison gab es dann auf Einladung der DFL in<br />

Frankfurt ein Treffen, bei dem die Gründung<br />

eines Bundes deutscher Fußballmuseen besprochen<br />

wurde. Hier soll in Zukunft Beratung<br />

und Austausch erfolgen und auch die<br />

Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußballmuseum<br />

des DFB intensiviert werden.<br />

Auch international ist der Austausch immer<br />

wieder sehr interessant. Neben Kontakten<br />

nach Barcelona und zu Real Madrid standen<br />

auch gegenseitige Besuche mit dem Museum<br />

von Chelsea und die Einladung des italienischen<br />

Fußballmuseums in Florenz auf dem<br />

Programm. Der italienische Verband möchte<br />

sein Museum aktualisieren und hat auf Empfehlung<br />

der FIFA mich eingeladen, dort einen<br />

Vortrag über unsere Arbeit zu halten.<br />

Ein sehr interessanter Austausch bei dem unter<br />

anderem auch das San Siro Museum und<br />

das Ferrari Museum zu Gast waren. Hier kamen<br />

auch Kontakte zum AC Florenz und dem<br />

FC Genua zustande, die zum Start der neuen<br />

Saison zu einem Besuch in Hamburg erwartet<br />

werden. Und auch internationale Studienarbeiten<br />

und Magisterarbeiten konnten von uns<br />

unterstützt werden, unter anderem wichtige<br />

Arbeiten zum Thema Hamburg als Sportstadt<br />

und ein Vergleich internationaler Museen und<br />

deren Besucherstruktur.<br />

Unsere Hauptaufgabe ist es natürlich, Besucher<br />

für unsere Angebote zu begeistern.<br />

Schließlich soll das Museum sich selbst tragen<br />

und neue Fans für den Verein gewinnen<br />

helfen. Dies soll in der kommenden Saison<br />

auch durch einige Neuigkeiten passieren. So<br />

möchten wir in den kommenden Wochen einige<br />

Ideen zum Thema kindgerechtes Museum<br />

– Museum zum Anfassen umsetzen.<br />

Dabei sollen für alle Altersgruppen neue Lehrmittel<br />

und auch kindgerechte Erläuterungen<br />

geliefert werden. Hinzu kommen auch Exponate<br />

wie Schuhe, Bälle, Trikots etc., die aus<br />

verschiedenen Jahrzehnten stammen. Sie sollen<br />

es dem Besucher ermöglichen, die Unterschiede<br />

und die Entwicklungen zu ertasten<br />

und zu erfühlen und so die Vergangenheit<br />

begreifbar machen.<br />

Spannende Zeiten liegen vor uns, auf und neben<br />

dem Platz. Schauen Sie vorbei!<br />

Dirk Mansen<br />

Leiter <strong>HSV</strong>-Museum<br />

7


Zu Gast in Belfast<br />

<strong>Supporters</strong> Club beim KISS-Workshop der UEFA<br />

Text Christian Bieberstein · Fotos Jens Wagner<br />

Mitte März erreichte uns ein Anruf<br />

der UEFA, die uns fragte, ob<br />

wir nicht einen Vortrag auf dem<br />

„KISS-Workshop“ halten wollten,<br />

welcher vom 15. bis 16. April in Belfast stattfi<br />

nden sollte.<br />

Nachdem uns in den letzten Monaten immer<br />

mehr Einladungen aus dem In- und Ausland erreichten,<br />

folgten wir auch dieser Einladung. Wir<br />

hatten bis dato noch nichts von „KISS“ gehört.<br />

Daher war es für uns von Anfang an nicht leicht<br />

einzuschätzen, was für Teilnehmer uns dort erwarten<br />

würden und wir wurden überrascht. So<br />

waren über 40 Vertreter der nationalen Verbände<br />

anwesend und wir als „<strong>Supporters</strong> Club“<br />

waren die einzigen Vertreter eines Vereins und<br />

auch der einzige Vertreter aus Deutschland.<br />

Dies war für uns natürlich eine riesen Ehre.<br />

„KISS“ steht für „Knowledge & Information<br />

Sharing Scenario“ und dient als eine Plattform<br />

der UEFA, wo Erfahrungen ausgetauscht werden<br />

sollen. Dieses Programm dient vor allem<br />

nationalen Verbänden und deren Vertretern, die<br />

direkt mit den Spielen der Nationalmannschaften<br />

zu tun haben. Das Thema in Belfast war<br />

„Eventmanagment“ in Bezug auf Spiele von<br />

Nationalmannschaften unter Einbindung der<br />

Fans. Ziel war es Erfahrungen auszutauschen,<br />

wie die verschiedenen Vertreter mit Fans arbeiten<br />

und diese dann besser mit einzubeziehen.<br />

Wir waren uns überhaupt nicht sicher, ob unser<br />

Vortrag – welcher ausschließlich unsere Arbeit<br />

8<br />

als <strong>Supporters</strong> Club und unsere Vereinsstrukturen<br />

aufzeigte – überhaupt auf Interesse stößt,<br />

aber wir sollten eines Besseren belehrt werden.<br />

Der Kongress begann mit einer Präsentation<br />

und Begrüßungsrede der UEFA, in welcher das<br />

„KISS-Programm“ erklärt wurde. Die UEFA<br />

hatte vor dem Kongress von jedem Teilnehmer<br />

ein kurzes Video gemacht, so dass alle Teilnehmer<br />

nun via Videowand vorgestellt wurden.<br />

Nachdem die UEFA den Kongress eröffnet<br />

hatte, durften wir unseren Vortrag halten. Wir<br />

berichteten von unseren Fanbeauftragen, von<br />

den verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten,<br />

die unser Verein bietet, sowie von unserem Stadion:<br />

neue Stehplätze, Treffpunkte für die Fans,<br />

unseren Räumlichkeiten; und dann vor allem<br />

über die Möglichkeiten, die wir haben, um unseren<br />

Fans eine Alternative zu der Stadionshow<br />

zu bieten. Unser Vortrag stieß auf großes Interesse,<br />

aber es gab auch Vertreter, die nur wenig<br />

mit uns anfangen konnten, da sie die Brücke<br />

zwischen Fanarbeit im Verein und Fanarbeit bei<br />

der Nationalmannschaft nicht schlagen konnten.<br />

Wir erhielten zahlreiche Wortmeldungen<br />

und gerade in den Pausen gab es zahlreiche<br />

Möglichkeiten, in kleinerer Runde offene Fragen<br />

zu beantworten und vor allem auch Meinungen<br />

auszutauschen. Wir waren mit dem<br />

Ergebnis sehr zufrieden und freuten uns über<br />

die vielen positiven Rückmeldungen.<br />

Gespannt warteten wir nun auf die Präsentationen<br />

der anderen Vertreter. So durften wir er-<br />

fahren, wie sich die Österreicher während der<br />

EM engagiert hatten, um Fans verschiedener<br />

Nationen zusammenzuführen. Die Vertreter aus<br />

den Niederlanden berichteten von ihrer Fanorganisation,<br />

die ähnlich aufgebaut ist wie die<br />

unserer Nationalmannschaft, nur, dass diese<br />

Organisation eigenständig arbeitet und eben<br />

nicht dem Verband direkt unterstellt ist. Es war<br />

schon amüsant zu hören, wie über „Käsehüte“<br />

und „Wohnwagenrennen“ berichtet wurde. Interessant<br />

waren auch die Berichte über die Abwicklung<br />

der VIP-Tickets bei Länderspielen oder<br />

aber auch der Bericht über die Vorarbeit eines<br />

Länderspieles mit hoher Sicherheitsstufe.<br />

supporters news


Nach der Mittagspause gab es Arbeitsgruppen.<br />

Allerdings war die Themenstellung der Arbeitsgruppen,<br />

vor allem für uns sehr fraglich. So sollten<br />

wir anhand von verschiedenen Situationen,<br />

die während eines Länderspiels passieren könnten,<br />

entscheiden, wer alles informiert werden<br />

müsste. Einen Zusammenhang mit dem eigentlichen<br />

Thema des Kongresses konnten wir da nur<br />

im Entferntesten feststellen. So diskutierten wir<br />

in unserer Runde u. a. darüber, was passiert,<br />

wenn ein Spiel wegen Regens unterbrochen<br />

werden muss und der Flieger der Gästemannschaft<br />

nur eine zeitlich limitierte Starterlaubnis<br />

hat, aber alle Hotels in der Stadt ausgebucht<br />

sind. Was uns an dieser Gruppenarbeit auffi el,<br />

war die Tatsache, dass auf dem Formular sämtliche<br />

möglichen Institutionen genannt waren,<br />

nur aber nicht die wohl wichtigste: die der Fans<br />

…. Auch wenn es nicht mein Themengebiet ist,<br />

so war es eine schöne Erfahrung, bei der Gruppenarbeit<br />

´mal zu hören, was Leute denken, die<br />

eine andere Einstellung haben als wir.<br />

Der Abend sollte dann eine Fortsetzung in einer<br />

der ältesten Kneipen von Belfast fi nden. Gerade<br />

die gemeinsamen Abende auf so einem<br />

Kongress, bieten die Möglichkeit, Kontakte zu<br />

knüpfen und in netter Atmosphäre Erfahrungen<br />

auszutauschen.<br />

Nachdem die Heimreise (dank Vulkanausbruches)<br />

via Glasgow-London-Paris-Köln-Hannover<br />

auch überstanden war, bleibt für uns zu resümieren,<br />

dass der Kongress in Belfast für uns eine<br />

sehr wertvolle Erfahrung war und die UEFA uns<br />

weiterhin zu solchen Kongressen einladen will.<br />

Die UEFA fängt langsam an, sich für die Belange<br />

der Fans zu interessieren und gerade der internationale<br />

Austausch ist hier sehr wichtig. Aber<br />

für die Zukunft müssen mehr Vertreter der Fans<br />

mitwirken, denn wer weiß besser, was wir wollen,<br />

als wir selber!<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

9


Deutscher Meister 1960<br />

Klaus Neisner erinnert sich<br />

Text + Interview Volker Knut · Fotos Alert, Kühne, Neisner<br />

10<br />

supporters news


<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

11


Jung, eingespielt und gefestigt. Das waren<br />

die Attribute der Meistermannschaft<br />

von 1960. Am 25. Juni <strong>2010</strong> konnte nun<br />

der 50zigste Jahrestag gefeiert werden.<br />

Es ranken sich einige Geschichten um den Sensationssieger<br />

von Frankfurt, denn Gegner Köln<br />

war haushoher Favorit.<br />

Klaus Neisner war Teil dieser Mannschaft. Geboren<br />

1936 in Berlin, war „Micky“ neben Klaus<br />

Stürmer (Glinde) und Kurbjuhn (Tilsit) der dritte<br />

Nicht-Hamburger im Team. Damit ist der Mythos<br />

hinfällig, der von einer reinen Stadtauswahl<br />

als Deutscher Meister spricht. Dies ist<br />

für Neisner aber nichts Ungewöhnliches, da<br />

seinerzeit nahezu überall nur Spieler aus der<br />

jeweiligen Region spielten.<br />

Klaus Neisner 1960<br />

für den <strong>HSV</strong> am Ball<br />

Foto Neisner<br />

12<br />

Dies weichte erst kurz vor Einführung der Bundesliga<br />

auf.<br />

Als Kind kam er nach Hamburg und spielte bei<br />

der unterklassigen Tus Berne. Es gehörte neben<br />

Talent auch immer Glück dazu, entdeckt<br />

zu werden. Der Vater (Funktionär im HFV) eines<br />

Mitspielers empfahl Neisner dem damaligen<br />

Verbandstrainer. Die folgende Einladung<br />

glich fast einer Sensation, spielten dort sonst<br />

nur Spieler der zweithöchsten Spielklasse der<br />

Hamburger Amateurligen. Beim Aufstiegsspiel<br />

seines SC Sperber in der Saison 56/57 machte<br />

Klaus Neisner „wohl eine ganz gute Figur“, so<br />

dass der <strong>HSV</strong> ihn verpfl ichtete.<br />

Der Moment der Meisterschaft war für „Micky“<br />

unbeschreiblich. So etwas kann man<br />

nicht planen und er ist sehr dankbar für<br />

die Erlebnisse. Hätte es keinen Entdecker<br />

gegeben, Klaus Neisner hätte noch Geld<br />

mitgebracht, um in dieser Mannschaft spielen<br />

zu dürfen.<br />

Da es 1960 kein Profi dasein gab, waren alle<br />

Spieler noch voll im Arbeitsleben integriert.<br />

Trainiert wurde zweimal die Woche am Rothenbaum.<br />

In der Oberliga Nord gab es kein<br />

Problem, da die Spiele immer am Wochenende<br />

stattfanden und Göttingen, Heide und Lübeck<br />

mit dem Bus in Tagesreisen erledigt werden<br />

konnten. Schwieriger war es bei den Gruppenspielen<br />

zur Deutschen Meisterschaft. Da reiste<br />

die Mannschaft bereits donnerstags an und so<br />

gingen viele Urlaubstage drauf.<br />

Nach dem Titelgewinn fragte die Bildzeitung<br />

öffentlich, was die Spieler nun wohl machen<br />

(?) und kam zum Schluss, dass ALLE in den<br />

verdienten Urlaub gehen. Klaus Neisner bekam<br />

daraufhin von seinem Arbeitgeber (einer<br />

Bank) Sonderurlaub, denn der Jahresurlaub<br />

war schon aufgebraucht. „Micky“ lacht heute<br />

und sagt: „Ich glaube aber hauptsächlich deswegen,<br />

damit die Presse dann nicht schreibt:<br />

Alle im Urlaub, nur Neisner nicht.“<br />

Als Teamchef (mit Thomas Bliemeister) kümmert<br />

sich Klaus Neisner heute um die <strong>HSV</strong>-<br />

Altliga. Hier wünscht er sich mehr spielwillige<br />

Ehemalige, denn langsam fehlt der Nachwuchs.<br />

Inzwischen 74jährig lebt Klaus Neisner<br />

weiterhin in Hamburg. Dies schlug beruflich<br />

negativ zu Buche, denn diese Stadt für<br />

die Karriereleiter zu verlassen, kam nicht<br />

in Frage.<br />

supporters news: Ist der 50. Jahrestag der<br />

Meisterschaft immer noch etwas Besonderes<br />

oder nur noch ein Titel auf dem Papier?<br />

Klaus Neisner: Nein, das ist schon etwas Besonderes.<br />

Es war ja immerhin die erste deutsche<br />

Meisterschaft des <strong>HSV</strong> nach dem Krieg.<br />

supporters news: Warum gelang der Titel nach<br />

32 Jahren Anlauf ausgerechnet 1960?<br />

Klaus Neisner: Es lagen ja die Kriegsjahre dazwischen.<br />

1956/57 begann die Verjüngung<br />

der Mannschaft, welche erst im Finale klar an<br />

Dortmund scheiterte. Mit Werner, Reuter, Stürmer,<br />

Seeler als Ur-<strong>HSV</strong>er und den Spielern, die<br />

aus der Hamburger Amateurszene dazukamen,<br />

hatten wir eine sehr junge Mannschaft zusammen.<br />

Beim nächsten Finale gegen Schalke war<br />

ich schon beim <strong>HSV</strong>, bekam aber keine Nominierung.<br />

Trainer Mahlmann hatte eine andere<br />

Idee und es gab noch keine Auswechselbank.<br />

Dann aber wuchs die Mannschaft zusammen<br />

und erreichte nach dem knappen Scheitern<br />

supporters news


Foto Kühne<br />

1958/59 dann 1960 ihren Höhepunkt. Dreh<br />

und Angelpunkt war natürlich Uwe vorne drin,<br />

der aus allen Lagen traf. Er profi tierte natürlich<br />

auch von den präzisen Flanken über Rechts<br />

(ich) und besonders über Links (Charly).<br />

supporters news: Wie war rund um das Finale<br />

die Stimmung in der Mannschaft?<br />

Klaus Neisner: Sehr gelöst. Wir waren vorher<br />

im Schwarzwald und haben auch mal<br />

ein Glas Wein getrunken. Wir hatten gegen<br />

Köln ja nichts zu verlieren. Am Finaltag war<br />

es unglaublich heiß. Das spielte wohl dem<br />

jüngeren <strong>HSV</strong>-Kader in die Karten. Die Einfahrt<br />

nach Hamburg war sensationell. Die<br />

Straßen und der Rothenbaum waren schwarz<br />

vor Menschen, die Fans hingen winkend in<br />

den Fenstern.<br />

supporters news: Gibt es rückwirkend eine Erklärung,<br />

wieso in den Jahren darauf der Titel<br />

ausblieb?<br />

Klaus Neisner: Das ist schwierig. Wir hatten<br />

zwar eine eingespielte Mannschaft, aber die<br />

Konkurrenz war eben auch sehr stark.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

Foto Alert<br />

Foto Alert<br />

26. Juni 1960 auf dem Rathausbalkon<br />

supporters news: Im Meisterjahr hast du 11<br />

Tore bei nur 18 Einsätzen erzielt. Warum so<br />

wenig Spiele?<br />

Klaus Neisner: Tja, ich musste ab und zu<br />

(wenn Charly sich von zu viel Eis den Magen<br />

verdorben hatte) auf die linke Seite ausweichen.<br />

Da spielte ich aber nicht gern und<br />

musste gelegentlich zuschauen. Zudem hatten<br />

wir ja noch Reuter für meine Position und haben<br />

uns öfter abgewechselt.<br />

supporters news: Wer war der härteste Gegenspieler<br />

in der Zeit?<br />

Klaus Neisner: Im Finale<br />

Schnellinger. In der Oberliga<br />

Nord spielten wir<br />

immer gegen dieselben<br />

und da habe ich<br />

ungern gegen Keil<br />

und Preuß gespielt.<br />

Höttges (galt als<br />

harter Hund) hingegen<br />

lag mir.<br />

Foto Alert<br />

Foto Alert<br />

Foto Alert<br />

„Micky“ im<br />

Dress der Altliga<br />

Foto Neisner<br />

13


„Ich bin geradeaus!“<br />

Begegnung mit <strong>HSV</strong>-Legende Gert Dörfel<br />

Text Uwe Liebnau · Fotos Ulie Liebnau, Witters<br />

„<br />

Meine Berühmtheit kommt aus den<br />

Anekdoten“, sagt er. Anekdoten<br />

ranken sich jedoch um Berühmtheiten.<br />

Grund genug ihn aufzusuchen,<br />

um zu erfahren, wie die berühmte<br />

<strong>HSV</strong>-Legende Gert Dörfel über Vergangenes<br />

und Aktuelles denkt.<br />

Treffpunkt „Raute“. „Guten Tag, Herr Dörfel.“<br />

„Ich heiße Charly, und du?“ Wie seine damaligen<br />

Gegner umspielt er souverän die für<br />

ihn „wissenschaftlichen“ Fragen und „will so<br />

sprechen, wie mir der Mund gewachsen ist.“<br />

Er bekommt die lange Leine, über all das zu<br />

sprechen, was ihn und uns bewegt, unverhüllt,<br />

ungeschminkt:<br />

Über Straßenfußballer,<br />

Talent und Teamgeist<br />

„Wir waren ja arme Leute, Trümmerkinder,<br />

hatten nicht viel zu beißen. Nach den Schulaufgaben<br />

haben wir bis zum Dunkeln gekickt.<br />

Der Straßenfußball hat uns geprägt. Wir waren<br />

selbstständige Spieler, im Verein waren wir<br />

14<br />

Ein Gemälde für die Legenden-Galerie, gemalt von Kurt Schulzke<br />

Foto Ulie Liebnau<br />

schlecht in eine Schablone zu zwängen. Wir<br />

sind praktisch auf der Straße als Talente entdeckt<br />

worden. Allein fünf spätere Bundesligaspieler<br />

haben in der Straßenmannschaft „FC<br />

Lessing“ (Name nach dem Lessingtunnel) gespielt:<br />

Harry Bähre, Hubert Stapelfeld, Heiko<br />

Kurth, mein Bruder Bernd und ich. Das Talent<br />

war bei uns Dörfels vorhanden. Es ist mir in<br />

die Wiege gelegt worden und zusammen mit<br />

dieser Straßenfußballerei habe ich mich immer<br />

mehr entwickelt.<br />

Hinzu kommt: Ich habe nie geraucht, nie getrunken,<br />

habe für den Sport gelebt. Unsere<br />

Deutsche Meisterschaft 1960 war das Ergebnis<br />

einer Kameradschaft. Ich habe mich untergeordnet,<br />

obwohl ich ja ein wilder Fußballer war.<br />

Ich konnte mich aber benehmen, mich beherrschen,<br />

meinen Drang und meine Genialität in<br />

die Mannschaft einbringen. Ich hatte aber auch<br />

eine gewisse Narrenfreiheit und war doch ein<br />

Teamplayer. Obwohl Uwe Seeler und ich grundverschieden<br />

waren, waren wir ein Traumpaar.<br />

Die Ordnung und Disziplin, die wir von Haus aus<br />

mitgebracht haben, die haben wir dann eingebracht.<br />

Wir hatten in der Familie Vorbilder, wir<br />

sind ja nie vom Teppich gehüpft.“<br />

Über Spielertyp und Trainer<br />

„Als Spielertyp bin ich eine Mischung aus Petric<br />

und Zé Roberto. Ich hab auch mal allein<br />

was gemacht. Wenn da nichts lief, hab ich das<br />

Spiel rumgerissen, aus Frechheit vielleicht, wie<br />

in der Straßenmannschaft, da hab ich dann den<br />

Ball genommen und bin durchgetanzt, hab Haken<br />

geschlagen und bin auch geradeaus, weil<br />

ich sehr schnell war (auf Nachfrage: 10,7 auf<br />

100 m!).<br />

Mein Trainer Martin Wilke konnte meine Klasse<br />

nutzen. Der hat mich praktisch eingefangen. Er<br />

hat mir die lange Leine gegeben und eine klare<br />

supporters news


Orientierung. Mit ihm sind wir Pokalsieger geworden,<br />

haben den 5. Platz erreicht, was der<br />

<strong>HSV</strong> jahrelang nicht geschafft hat. Dann haben<br />

sie ihn trotzdem in die Wüste geschickt.<br />

Das fand ich ungerecht. Da haben einige dran<br />

gearbeitet, Namen möchte ich nicht nennen.<br />

Ich war ein Spaßvogel, hatte das Herz auf der<br />

Zunge, war aber nie ein Revoluzzer. Ein Trainer<br />

muss grundsätzlich eine Autoritätsperson<br />

sein, auch mal Leute zusammenstauchen können<br />

und dann aber auch wieder das pädagogische<br />

Gespür für Zwischenmenschliches haben.<br />

Er muss mit den Leuten reden. Er muss wirklich<br />

ein Fußballer gewesen sein.“<br />

Über Tugenden, „ziehende Kraniche“,<br />

<strong>HSV</strong>-Legenden und Hoffmann<br />

„Mich kann man schwer einordnen. Ich hatte<br />

die Tugenden ein ordentlicher, anständiger, disziplinierter<br />

Spieler zu sein. Und dann waren da<br />

die Clownerien. Die habe ich benutzt, um alles<br />

zu überstehen. Mein Galgenhumor hat mich<br />

über Vieles hinweggetragen. Ich hab ja auch<br />

mal zwei Freundschaftsspiele der Nationalmannschaft<br />

abgesagt, weil ich bei der Holsten-<br />

Brauerei tätig war, und weil ich keine Lust hatte.<br />

Es gab auch keine Kohle. Das ist die extreme<br />

Seite von mir, das ist aber nicht bös gemeint.<br />

Wir waren für den Verein, und wir wollen mal<br />

ehrlich sein, Kevin Keagan, toller Spieler, nur<br />

zwei, drei Jahre hier, den machen sie jetzt zum<br />

Helden! Oder van der Vaart, zwei, drei Jahre hier<br />

und dann, wenn die Kraniche ziehen … Horst<br />

Schnoor, Jochen Meinke und solche Leute, die<br />

haben ein Denkmal verdient. Sie sind die Wurzeln,<br />

die Helden des Vereins. Eine Legenden-<br />

Galerie im Museum ist längst fällig.<br />

Viele agieren hier als Kaufl eute, die haben auf<br />

dem Feld nichts zu suchen. Die dürfen zwar sa-<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

gen, wie das Geld verteilt wird, aber sie dürfen<br />

nicht ins Gehege der Trainer kommen. Hoffmann<br />

ist ja ein guter Kaufmann, er soll aber bei<br />

Aktiva und Passiva bleiben. Die haben hier im<br />

Dutzend billiger eingekauft, die passen irgendwie<br />

nicht zusammen. Und deshalb kann es hier<br />

keine homogene Mannschaft geben. Da müssen<br />

Freundschaften her. Auch Nobodys in Mannschaften<br />

wie Mainz oder Freiburg können uns<br />

schlagen, weil sie eine Einheit sind.“<br />

Über Vertragsaufl ösung<br />

und „Verabschiedung“<br />

„Ich bin hier wirklich rausgeekelt worden. Uwe<br />

und andere, auch die Presse, haben sich noch<br />

eingesetzt, aber die konnten nichts machen. Ich<br />

hab wohl den Mund zu weit aufgemacht, weil<br />

ich mich unschuldig fühlte. Da bin ich nach Südafrika.<br />

Ich wollte beweisen, dass ich der Spieler<br />

bin, den man gebrauchen kann. Und dann<br />

ging das Heimweh los. Ich hatte Angebote von<br />

Juve, Barcelona, Real. Aber mein Vater hat gesagt,<br />

das musst du wissen, dich kann man nicht<br />

verpfl anzen.<br />

Ich warte heute noch auf ein Abschiedsspiel. Da<br />

würde ich mich freuen, ich würde alles tun. Ihr<br />

könnt aber mit den Fingern ganz schön in die<br />

Wunde gehen. Ich habe gegen Bäckerbreitergang<br />

vorgeschlagen. Das ist dann symbolisch<br />

gemeint. Zumindest die Ehre wieder herzustellen.<br />

Unsere Familie hat ja hauptsächlich für die<br />

Ehre gespielt. Dreieinhalb Nationalspieler, Onkel<br />

Richard ist kein Nationalspieler geworden,<br />

der hat den Hitlergruß verweigert. Ich bin einer,<br />

und das könnt ihr als Überschrift nehmen,<br />

ich war nie nachtragend – ich bin geradeaus.“<br />

Seine Lebensfreude und Kraft sind beeindruckend:<br />

Sie bestimmten sein freches Spiel und<br />

verzaubern seine Gesprächspartner.<br />

Foto Witters<br />

Charly im <strong>HSV</strong>-Museum<br />

Foto Ulie Liebnau<br />

Eine berühmte <strong>HSV</strong>-Familie<br />

Gert Dörfel<br />

*18.09.1939 in Hamburg-Harburg;<br />

1949 – 1958 SV Polizei Hamburg;<br />

1958 – 1972 <strong>HSV</strong>: 101 Spiele Oberliga/<br />

50 Tore; 224 Spiele Bundesliga/58 Tore,<br />

insgesamt für den <strong>HSV</strong> ~ 600<br />

Spiele,~ 300 Tore;<br />

Deutscher Meister 1960;<br />

DFB-Pokalsieger 19<strong>63</strong>;<br />

Halbfi nalteilnahme Europacup der<br />

Landesmeister 1961;<br />

1965: Wahl zum besten Linksaußen<br />

Europas („L‘Équipe“);<br />

Finalteilnahme Europacup der<br />

Pokalsieger 1968;<br />

1960 – 64: 11 A-Länderspiele, 7 Tore;<br />

Einsätze in der DFB-Juniorenauswahl<br />

und Amateur-Nationalmannschaft, …<br />

1972 – 73 Highlands Power<br />

Johannesburg/Südafrika;<br />

1973 – 74 <strong>HSV</strong> Barmbek-Uhlenhorst;<br />

1975 – 77 Lusitano Johannesburg/Südafrika;<br />

03/1977 – 09/1977 London City/Kanada<br />

Vater Friedo Dörfel (1915 – 1980):<br />

1933 – 1948 <strong>HSV</strong>, Außenläufer;<br />

2 A-Länderspiele;<br />

Bruder Bernd (*1944):<br />

19<strong>63</strong> – 1970 <strong>HSV</strong>, Rechtsaußen;<br />

15 A-Länderspiele;<br />

Onkel Richard Dörfel war<br />

Ehrenspielführer des <strong>HSV</strong><br />

Zur Zeit ist Charly als Ehrenamtsbotschafter<br />

beim Schleswig-Holsteinischen<br />

Fußball verband e.V. tätig.<br />

Literatur:<br />

Vinke, Hans: Charly Dörfel,<br />

Freibeuter des Fußballfeldes<br />

15


Vom Plan zum Briefkasten<br />

Entstehung der „supporters news“ am Beispiel der Nr. <strong>63</strong><br />

Text Wir über uns · Fotos Uwe Liebnau, <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club, Witters<br />

1. Woche (Diesmal Anfang April): Unser Koordinator<br />

Andreas Birnmeyer lässt vom Layouter<br />

Thorsten Ewert in Hannover einen Produktionsplan<br />

„vom Briefkasten-Termin zurückgedacht“<br />

erstellen.<br />

3. Woche: Andreas lädt 58 aktuelle und ehemalige<br />

Autoren zur 1. Autorensitzung ein.<br />

5. Woche: 1. Autorensitzung: Das Hauptthema<br />

„Sicherheit durch Sippenhaft?“ wird entwickelt,<br />

seine Umsetzung konzipiert, weitere<br />

Themen angeregt und festgelegt. (In vorherigen<br />

<strong>Ausgabe</strong>n wurden die Schwerpunktthemen<br />

von der Abteilungsleitung des SC vorgeschlagen).<br />

Freudvolle Durchsicht der „Grüße aus aller<br />

Welt“.<br />

Zeitrahmen: Redaktionsschluss: 18. Juni.<br />

Die Schreibarbeit beginnt mit den üblichen Vorgaben:<br />

800 Wörter, Word-Datei, Fließtext, kein<br />

Blocksatz, Überschrift, Zwischenüberschriften,<br />

Fotos mit Namen und Bildunterschrift, keine<br />

pdf-Dateien. Andreas verschickt nach und nach<br />

eintreffende Texte und Leserbriefe an den Lektor<br />

Ulie Liebnau und nach der Korrektur an den<br />

Layouter Thorsten, der schon in der Anfangsphase<br />

umsichtig mit der Gestaltung beginnt.<br />

Yvonne Kosian verhandelt mit Werbepartnern,<br />

übermittelt die Werbung direkt an den Layouter.<br />

8. Woche: 2. Autorensitzung: Durchsicht der<br />

vorgesehenen 31 Beiträge auf den Stand ihrer<br />

Umsetzung, Ergänzungen.<br />

16<br />

Yvonne, fleißig im Hintergrund<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

Andreas(r) und Ulie mit Kopf, Herz und Hand bei der Arbeit<br />

10. Woche: Redaktionsschluss: Die letzten<br />

Texte treffen ein, werden korrigiert,<br />

verschickt. 12. Woche: Nach ungezählten Telefonaten<br />

und gezählten hunderte E-Mails,<br />

liegt der 1. Layouter-Entwurf von Thorsten<br />

vor. Thorsten ist als Mitglied <strong>HSV</strong>er durch<br />

und durch; seit Jahren arbeitet er für die<br />

„supporters news“!<br />

13. Woche: Koordinator und Lektor überprüfen<br />

den 1. Entwurf, ob beim Layouten mögliche<br />

Fehler entstanden sind. Der SC-Abteilungsleiter<br />

Ralf Bednarek ist von Anfang an aktiv, jetzt aber<br />

schlägt seine Stunde als Jurist: Er ist „Verantwortlich<br />

im Sinne des Presserechts“ (V.i.S.d.P.)<br />

für Inhalt, Herkunft, Wahrheitsgehalt der Beiträge<br />

unter Wahrung der allgemeinen Persönlichkeitsrechte.<br />

14. Woche: Nach dem 2. Layouter-Entwurf<br />

erfolgt die Druckfreigabe. 55.000 Exemplare<br />

werden in vier Tagen gedruckt und vom Drucker<br />

nach einer aktualisierten Adresskartei adressiert;<br />

die gewichtigen 11 Tonnen(!) werden<br />

von der Deutschen Post in 3-4 Arbeitstagen in<br />

die Briefkästen gesteckt. Zwischen ersten Planungen<br />

und dem Erscheinen, diesmal Mitte Juli,<br />

sind rund 14 Wochen vergangen. Die Planung<br />

der nächsten <strong>Ausgabe</strong> beginnt.<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

Unser Layouter Thorsten bei der Arbeit<br />

V.i.S.d.P.: §§-Ralf<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

Foto Witters<br />

supporters news


Sehr gut angenommen<br />

Der neue Online-Shop<br />

Text Volker Knut, Simone Hennings, Yvonne Kosian · Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

Seit dem 01.11.2009 ist der neue Online<br />

Shop für das <strong>Supporters</strong> Merchandise,<br />

die exklusive Kollektion für<br />

<strong>HSV</strong>-Mitglieder, über die Webadressen<br />

www.hsv-sc-shop.de und www.hsv-sc.de<br />

erreichbar. Die Entscheidung zur Neugestaltung<br />

fiel bereits im Sommer 2009 und wurde<br />

in den Monaten danach Schritt für Schritt<br />

umgesetzt.<br />

Für die Mitglieder und Fans des <strong>HSV</strong> zeigt sich<br />

der neue Shop mit einer ansprechenderen Optik,<br />

der einfachen Bedienung und überzeugt<br />

durch schnelle Navigation. Die Übersichtlichkeit<br />

wird durch die Einteilung in Kategorien<br />

(Jungs, Deerns, Kids, etc.) verbessert und erleichtert<br />

so den schnellen Zugriff auf den gewünschten<br />

Artikel.<br />

Design und Funktionen<br />

Die Merchandise-Kollektion des <strong>Supporters</strong><br />

Club wird sprichwörtlich von Fans für Fans<br />

gemacht. Und das soll auch die Startseite widerspiegeln,<br />

denn hier haben wir <strong>HSV</strong>-Fans<br />

in unterschiedlichen Szenen fotografiert. Die<br />

drei wechselnden Bilder zeigen jeweils Artikel<br />

aus unseren aktuellen Kollektionen. Generell<br />

wurde die Produktfotografie an ein Fotostudio<br />

abgegeben, um ansprechende Bilder zur<br />

Verfügung stellen zu können.<br />

Neben dem Design wurden auch die Funktionen<br />

optimiert. Jeder Artikel wird genau<br />

beschrieben und durch Bilder aus verschiedenen<br />

Perspektiven visualisiert. Durch die neue<br />

Zoomfunktion können Details, Beschaffenheit<br />

und Besonderheiten der Artikel gut erkannt<br />

werden. Und um die richtige Größe zu finden,<br />

bieten Größentabellen zu jedem Artikel eine<br />

passende Hilfestellung. Sollten dennoch Fragen<br />

aufkommen, bietet das Kontaktformular<br />

jederzeit die Möglichkeit, schnell mit den<br />

Mitarbeitern des SC-Merchandise in Verbindung<br />

zu treten.<br />

Beim Versand gibt es mit dem neuen Online<br />

Shop die zusätzliche Möglichkeit, seine Bestellung<br />

per Express liefern zu lassen.<br />

Aktionen<br />

Zwölf Mal im Jahr präsentieren wir im Online<br />

Shop den Artikel des Monats, welcher<br />

einen ganzen Monat lang bis zu 20% redu-<br />

ziert wird, und meistens der Jahreszeit angepasst<br />

ist. Hierbei geht es nicht darum, ältere<br />

Artikel darzustellen, sondern Produkte aus<br />

der gesamten Kollektion wechselnd bekannt<br />

zu machen. Das können mal Textilien oder<br />

beispielsweise auch ein Schal oder Rucksack<br />

sein.<br />

Zum 17. Geburtstag des <strong>Supporters</strong> Club in<br />

diesem Jahr hatten wir vom 28. März bis 2.<br />

April jeden Tag je einen Artikel um 17% ermäßigt.<br />

Diese Aktion hat großen Anklang in<br />

der Mitgliedschaft gefunden und ist für uns<br />

auf jeden Fall wiederholenswert.<br />

Zahlen<br />

Die Bestseller unter den Artikeln sind Schals, T-<br />

Shirts, Polo-Shirts, Kapuzensweater, Pins und<br />

Jacken. 84 % der Bestellungen werden von unseren<br />

männlichen Mitgliedern und 16 % von<br />

den weiblichen Mitgliedern aufgegeben. Seit<br />

November 2009 konnten rund 1.515 Neuanmeldungen<br />

(Gesamt: 11.782) registriert werden.<br />

Die Gesamtzahl der Bestellungen ergibt<br />

sich zu 75 % aus <strong>HSV</strong>-Mitgliedern und zu 25 %<br />

aus Nicht-Mitgliedern. Nicht-Mitglieder haben<br />

allerdings lediglich die Möglichkeit, Bücher,<br />

CDs und Gutscheine zu bestellen.<br />

Die überwiegende Zahl der Bestellungen<br />

erfolgt aus Deutschland, hier mit einer<br />

deutlichen Anzahl von 69 % aus dem Postleitzahlengebiet<br />

2. Aber auch Bestellungen aus<br />

dem Ausland wie z. B. England, der Schweiz<br />

und Liechtenstein kommen regelmäßig vor.<br />

Der Online-Shop machte im letzten Geschäftsjahr<br />

08/09 35 % des Gesamtumsatzes<br />

im Merchandise des <strong>Supporters</strong> Club aus.<br />

Im laufenden Geschäftsjahr liegen wir bereits<br />

bei 47 % (Stand inkl. Mai). Und auch<br />

ein durchschnittliches monatliches Umsatzplus<br />

von 54 % im Vergleich zum alten Online<br />

Shop ist ein deutliches Zeichen dafür, dass<br />

der neue Shop sehr gut von unseren Mitgliedern<br />

angenommen wurde.<br />

drei wechselnden Bilder zeigen jeweils Artikel einen ganzen Monat lang bis zu 20% redu- aus Nicht-Mitgliedern. Nicht-Mitglieder haben<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

17


Aktiv für Fans mit Handicap<br />

Text Matthias Keck · Foto Witters<br />

Einmal im Jahr findet die Tagung<br />

der BBAG (Bundesbehindertenfanarbeitsgemeinschaft)<br />

statt, an der<br />

die Behindertenfanbeauftragten der<br />

Fußballvereine der drei Fußballligen, einige<br />

Behindertenfanclubs sowie Vertreter der DFL<br />

(Deutsche Fußballliga) teilnehmen. Diesjähriger<br />

Tagungsort war am 29. Mai <strong>2010</strong> das<br />

Stadion von Borussia Dortmund. Als Behindertenbeauftragter<br />

des Hamburger Sport-<br />

Verein e.V. wahrte ich die Interessen und<br />

Belange unserer Fans.<br />

Nach der Begrüßung wurde ein Flyer-Entwurf<br />

von der DFL vorgestellt, der als Empfehlung<br />

für die Vereine für eine barrierefreie Ausstattung<br />

der Fußballstadien dienen soll. Das beinhaltet<br />

z. B. Anzahl und Ausgestaltung der<br />

Behindertenplätze, Orientierung im Stadion,<br />

Wegführung und Parkplätze. Außerdem wird<br />

in dem Flyer die Bedeutung und Wichtigkeit<br />

eines Vertreters speziell für Fans mit einem<br />

Handicap herausgestellt.<br />

Es wurde beschlossen, dass der „Bundesliga-Reiseführer<br />

für Menschen mit Behinderung“<br />

der DFL überarbeitet und aktualisiert<br />

wird. In diesem Reiseführer sind alle Stadien<br />

der Fußballclubs der 1. und 2. Liga mit allen<br />

wichtigen Informationen, wie z. B. Anfahrtsmöglichkeiten,<br />

Behindertenparkplätze und<br />

Ansprechpartner vor Ort aufgeführt.<br />

Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war der<br />

Erfahrungsaustausch über die Ausstattung<br />

und den Zustand in den Stadien, wie z. B.<br />

Rampen, Zugänge, WC, Verköstigung usw.<br />

Hier wurden Vor- und Nachteile erörtert und<br />

ich konnte wichtige und interessante Informationen<br />

für unser Stadion mitnehmen.<br />

Des Weiteren wurden die Ticketpreise und Bestellmöglichkeiten<br />

verglichen, um auch hier<br />

das Optimale für die Fans zu erreichen.<br />

Deutschland ist Vorreiter im Ausbau und Neubau<br />

von barrierefreien Stadien. Allmählich<br />

wird auch im europäischen Ausland immer<br />

mehr auf die Belange und Bedürfnisse behinderter<br />

Fans geachtet. Für die Fußballeuropameisterschaft<br />

in Polen und der Ukraine<br />

wurde die BBAG um Hilfestellung gebeten.<br />

Auch im „Fußballland“ England sind erste<br />

Fortschritte zu verzeichnen.<br />

18<br />

Ein weiterer interessanter Tagesordnungspunkt<br />

war die Vorstellung des Gehörlosen-Fanclubs<br />

<strong>HSV</strong> Deaf-Fanclub. Mit einer<br />

PowerPoint-Präsentation wurde der Club anschaulich<br />

vorgestellt. Die beiden Dolmetscher<br />

übersetzten die Gebärdensprache in gesprochene<br />

Worte. Auch während der restlichen<br />

Tagung wurden für die Gehörlosen die Inhalte<br />

in Gebärdensprache umgesetzt.<br />

Abgeschlossen wurde die Tagung mit einer<br />

äußerst interessanten und informativen Stadionführung,<br />

die von einem „Insider“ leidenschaftlich<br />

durchgeführt wurde. Bei einem<br />

abschließenden gemeinsamen Abendessen<br />

wurden letzte Adressen und Telefonnummern<br />

ausgetauscht.<br />

Innerhalb der letzten Jahre hat sich die Teilnehmerzahl<br />

an dieser Tagung kontinuierlich gesteigert.<br />

Es waren dieses Jahr über 80 Teilnehmer<br />

aus ganz Deutschland anwesend. Während,<br />

aber auch nach dem offi ziellen Teil fand ein reger<br />

Austausch statt. Es gab keinerlei Grenzen<br />

und das war ein schönes Gefühl. Alles in allem<br />

kann ich sagen, es war wichtig und gut für mich,<br />

dabei gewesen zu sein und ich fahre gerne zur<br />

nächsten Tagung nach Köln in 2011.<br />

supporters news


Das „Tor im Ohr“ …<br />

… in neuer Soundqualität<br />

Text Broder Trede<br />

Der Auftakt war absolut standesgemäß.<br />

Zur Premiere am 2. Februar<br />

2003 gab es gleich ein 1:0 im Nordderby<br />

gegen Werder zu belauschen<br />

und zu bejubeln. Seit Beginn der Bundesliga-<br />

Rückrunde 2002/03 bietet der <strong>HSV</strong> in Kooperation<br />

mit Sportjournalistik-Studierenden der<br />

Universität Hamburg seinen blinden und sehbehinderten<br />

Fans als besonderen Service live<br />

vor Ort im Stadion ganz spezielle auf die besonderen<br />

Rezipienten zugeschnittene Live-<br />

Reportagen an. Das Angebot wird sehr gut<br />

angenommen: Die Plätze in Block 3C auf der<br />

Osttribüne sind stets stark frequentiert bis<br />

ausverkauft, und auch Gästefans nehmen den<br />

besonderen Service immer stärker war.<br />

Sämtliche Bundesliga-, DFB-Pokal- und<br />

Europapokal-Heimspiele, ausgewählte<br />

Freundschaftsspiele und sogar zwei Regionalligabegegnungen<br />

des <strong>HSV</strong> (Derbys gegen<br />

die „Erste“ des FC St. Pauli) wurden mittlerweile<br />

schon live und in voller Länge übertragen.<br />

Hinzu kommen das Europa-League-Finale<br />

<strong>2010</strong>, die fünf Hamburger Spiele beim WM-<br />

Turnier 2006 sowie drei Auftritte der DFB-A-<br />

Nationalmannschaft im Volkspark. Insgesamt<br />

Schwimmen &<br />

Herz-Reha-Schwimmen<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

macht das 188 Mal Live-Fußball,<br />

über 300 Stunden mitreißende<br />

und detaillierte Spielbeschreibungen<br />

und Hintergrundanalysen.<br />

Viel Arbeit für die Reporterinnen und<br />

Reporter, viel Arbeit aber auch für die<br />

Technik. Im Laufe der mehr als sieben Reportage-Jahre<br />

sind einige Kopfhörer zu Bruch<br />

gegangen, hat manch Akku sein Leben ausgehaucht.<br />

Als der Leiter des Projekts, der Sportwissenschaftler<br />

und Journalist Broder-Jürgen<br />

Trede, beim <strong>Supporters</strong> Club um eine Finanzspritze<br />

zur Auffrischung des Equipments anfragte,<br />

musste die Abteilungsleitung nicht<br />

lange überlegen. „Gern kommt der <strong>Supporters</strong><br />

Club seiner sozialen Verantwortung nach<br />

und unterstützt das vorbildliche Fan-Projekt“,<br />

erklärte Jens Wagner stellvertretend für die<br />

AL. Pünktlich zur neuen Saison finanziert er<br />

deshalb eine komplette neue Sende einheit mit<br />

Reporter-Headset und zehn Empfangsgeräten<br />

inkl. Kopfhörern. Positiver Nebeneffekt:<br />

Die neue Technik ist mit der alten kompatibel.<br />

Dank dieser Spende des <strong>Supporters</strong> Clubs<br />

erhöht sich die Maximalkapazität der Plätze<br />

für blinde und sehbehinderte Stadionbesu-<br />

cher im Volkspark von 18 auf 28. Der <strong>HSV</strong> erfüllt<br />

somit künftig die neuen Empfehlungen<br />

der Deutschen Fußball Liga für Barrierefreiheit<br />

im Stadion in vorbildlicher Art und Weise.<br />

Das Technik-Update im Wert von über<br />

5.400 Euro wird voraussichtlich erstmalig<br />

am 4. August beim Freundschaftsspiel gegen<br />

den aktuellen englischen Meister Chelsea FC<br />

zum Einsatz kommen. Neben der Schilderung<br />

gelungener Ballstafetten von Petr Cech über<br />

John Terry, Frank Lampard und Didier Drogba<br />

& Co. sollen dann künftig vor allem auch möglichst<br />

viele neue <strong>HSV</strong>-Tore inkl. ihrer genauen<br />

Entstehungsgeschichte in brillanter Soundqualität<br />

erklingen.<br />

Wir nehmen noch im begrenzten Umfang Schwimmer/innen auf.<br />

Schnuppern ist ausdrücklich erwünscht. Gern beantworten wir eure/Ihre Fragen.<br />

Trainingszeiten Schwimmen:<br />

Kinder ab 9 J., Mi. u. Fr. 16.00 Uhr bis 17.00 Uhr, ab 13 J. 17.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

Schwimmhalle Budapesterstraße.<br />

Für Jugendliche ab 16 J. und Erwachsene bieten wir im Bondenwald/ Niendorf<br />

eine<br />

Trainingszeit von 20.00 Uhr bis 20.45 Uhr an.<br />

Herz-Reha-Schwimmen:<br />

Di. 19.45 Uhr bis 20.45 Uhr im Eilbeker Krankenhaus, Dehnhaide 120, Haus 7.<br />

Unter Leitung einer Fachübungsleiterin und ärztlicher Aufsicht wird die Ausdauer<br />

und Beweglichkeit durch gezielte Gymnastik geschult. Spaß und Freude kommen<br />

nicht zu kurz. Mit ärztlicher Verordnung wird das Herz-Reha-Schwimmen in der<br />

Regel von der Krankenkasse bezuschusst.<br />

Näheres unter: Abteilungs-Leiterin<br />

Helga Besler Tel. 040-55 55 50 16.<br />

19


„Danke, Bruno, für nichts!“<br />

Kritik berechtigt?<br />

Text + Fotos Ulie Liebnau<br />

Letztes Heimspiel. Auf dem Gang zwischen<br />

Block 28 B und 28 C liegt unbeachtet ein<br />

DIN-A3-Blatt mit der Aufschrift am Boden:<br />

„Danke, Bruno, für nichts!“. Darüber<br />

Fußspuren. Meine erste Reaktion: Hier hat<br />

jemand seine Enttäuschung über die letzte Saison<br />

originell verdichtet. Berechtigte Kritik! Dann<br />

aber empfi nde ich fast Mitleid mit dem entlassenen<br />

Trainer, der hier symbolträchtig mit Füßen<br />

getreten worden ist.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Vor genau einem Jahr mussten wir einem anderen<br />

Trainer hinterherschreiben, der nur ein Jahr<br />

bei uns geblieben war (Siehe sn Nr. 59, S.11).<br />

Wenn nun Bruno Labbadias Arbeitszeit beim<br />

<strong>HSV</strong> nach nur zehn Monaten durch Entlassung<br />

beendet wurde, muss gefragt werden, wie es<br />

dazu kam. Nach dem unrühmlichen Abgang des<br />

„fl iehenden Holländers“ Jol wurde uns der gerade<br />

in Leverkusen gescheiterte Labbadia vom<br />

20<br />

Allein ohne Durchblick<br />

Aneinander vorbei<br />

Vorstandsvorsitzenden als „Wunschtrainer“<br />

vorgestellt. Mit ihm wolle man „langfristig“<br />

etwas aufbauen. Nach den vorzeitig entlassenen<br />

Trainern Jara, Toppmöller, Doll, Stevens und<br />

Jol hörte sich das vielversprechend an. Und Anfangserfolge<br />

in der Hinrunde schienen das Konzept<br />

zu bestätigen.<br />

Doch schon im Herbst zeigen sich erste Schwierigkeiten.<br />

Der relativ unerfahrene Trainer hat offensichtlich<br />

Defi zite bei der Menschenführung.<br />

(Diese werden medial aber erst viel später aufgegriffen).<br />

Selbst kleine Verstöße nimmt der<br />

Trainer als Angriff auf seine Autorität. Humorlos<br />

versucht er seinem schleichenden Autoritätsverlust<br />

entgegenzuwirken. Er redet viel, aber<br />

hört nicht genügend zu. Einer der vielen Fehler!<br />

Ein Sportchef, der die Mannschaft kennt, hätte<br />

beraten und vermitteln können. Aber bekanntlich<br />

war Beiersdorfer schon am 23. Juni „auf<br />

eigenen Wunsch“ entlassen worden. Und der<br />

Aufsichtsrat sucht schon seit Monaten dilettantisch<br />

und vergeblich nach einem Ersatz.<br />

Schließlich steht Bruno Labbadia allein gegen<br />

alle im sprichwörtlichen Regen. In den Medien<br />

werden zunehmend Spieler zitiert, die mehr<br />

oder weniger offen ihre Kritik an der sportlichen<br />

Leitung äußern: Elia, Jansen, Trochowski,<br />

Petric, Rost. Selbst von dem kooperativ wirkenden<br />

van Nistelroy wird berichtet, dass er nach<br />

einer langatmigen Ansprache des Trainers ge-<br />

sagt haben soll: „Erklär du uns erst einmal, wie<br />

wir spielen sollen.“ Die Bilder vom Training am<br />

13.4., dreizehn Tage vor der Entlassung, sprechen<br />

für sich.<br />

Und so kommt, was kommen muss: Die Spieler<br />

laufen ihm davon, verweigern zum Teil die Mitarbeit.<br />

Höhepunkt ist das 1:5-Desaster in Hoffenheim.<br />

Dann die Notbremse des Vorstands:<br />

Entlassung am 26. April. Danach klägliches Ausscheiden<br />

in der Europa League und in der Bundesliga<br />

nur ein 7. Tabellenplatz, ohne Aussicht<br />

auf internationale Spiele in der neuen Saison.<br />

Fazit<br />

Ist nun die hämische Kritik „Danke, Bruno, für<br />

nichts!“ berechtigt? Ich denke nein, denn gescheitert<br />

ist nicht nur Labbadia. Versagt haben<br />

auch Teile des Vorstands, der Aufsichtsrat und<br />

mehrere Spieler.<br />

Und wir Fans? Wir haben miteinander gejubelt,<br />

gelitten, gefl ucht über gelungene und misslungene<br />

Aktionen, über falsche und geniale Auswechslungen,<br />

über Tore, Siege und Niederlagen<br />

… Und alles auch gemeinsam mit einem überforderten<br />

Trainer. Darum ohne Häme: „Danke,<br />

Bruno!“<br />

supporters news


Tauschbörse<br />

Holsten-Cup statt World-Cup<br />

Ich bin ja eher nicht so der Fußball-<br />

Nazi. Eine Niederlage der Deutschen<br />

Fußball-Nationalmannschaft bei einer<br />

Weltmeisterschaft trifft mich ungefähr<br />

so hart wie die Niederlage einer<br />

<strong>HSV</strong>-Jugendmannschaft gegen St.Pauli,<br />

wobei ich die A- und B-Jugendbundesliga<br />

ausklammern möchte, ich spreche<br />

hier eher so von C-Jugend und darunter<br />

und auch eher, wenn’s von uns die<br />

Zwote und von denen die Erste ist oder<br />

wäre.<br />

Ein Ausscheiden der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft<br />

bei einer Weltmeisterschaft<br />

trifft mich schon eher,<br />

ungefähr so hart wie die Niederlage<br />

der ersten <strong>HSV</strong>-Herren in einem Vorbereitungsspiel<br />

gegen einen x-beliebigen,<br />

internationalen Gegner, aber eher<br />

aus der oberen „Kann man gegen verlieren“-<br />

Kategorie, wobei ich hiermit allerdings<br />

ausdrücklich den Holsten-Cup<br />

ausklammern möchte, schließlich kann<br />

man beim Holsten-Cup ja nun eigentlich<br />

nicht von „x-beliebig“ sprechen, waren<br />

doch die Holsten-Cups in den letzten<br />

Jahrzehnten (abgesehen von diversen<br />

Telekom-, Emirates- und Zell am See-<br />

Cups oder so) die einzigen Pokalgewinne,<br />

die unser Lieblingsklub für sich<br />

und uns und das <strong>HSV</strong>-Museum verbuchen<br />

konnte.<br />

Ich hab während einer Fußballweltmeisterschaft<br />

übrigens auch keine schwarzrot-goldenen<br />

Fahnen am oder im Auto<br />

oder im Garten oder im, am, auf, über<br />

dem Haus oder sonstwo und ich habe<br />

keine Tröte im Maul und ich binde mir<br />

auch keine schwarz-rot-goldenen Schals<br />

um die Hüften und Handgelenke und<br />

ich setze mir auch keinen schwarz-rotgoldenen<br />

Zylinder auf und ich bemale<br />

mich auch nicht mit schwarz-rot-goldener<br />

Schminke und ich bin auch eher<br />

selten für Fußballgucken in Gesellschaft<br />

schwarz-rot-gold-geschminkter Menschen<br />

mit schwarz-rot-goldenen Fahnen<br />

am oder im Auto oder im Garten<br />

oder im, am, auf, über dem Haus oder<br />

sonst wo und mit schwarz-rot-goldenen<br />

Schals um die Hüften und Handgelenke<br />

und schwarz-rot-goldenen Zylindern auf<br />

dem Kopf und Tröte im Maul zu haben.<br />

Wenn ich schon nicht im Stadion sein<br />

kann, so habe ich beim Fußballgucken<br />

gerne meine Ruhe, schließlich heißt es<br />

ja „Fußballgucken“ und nicht „Fußballklugschnacken“<br />

oder „Fußballgrillen“.<br />

Trotzdem musste ich neulich das<br />

Fußballweltmeisterschaftsgruppenspiel<br />

der Deutschen Nationalmannschaft gegen<br />

Serbien in Gesellschaft zahlreicher,<br />

schwarz-rot-goldener (Ausstattung<br />

siehe oben!) Nachbarn ertragen. Inga<br />

hatte eingeladen: „Und wisst ihr was?<br />

Axel grillt auch!“ So saßen wir also einige<br />

Tage später um kurz nach halb zwei<br />

Uhr – ich war schon vom Grillenmüssen<br />

und Vorberichte-Verpassen voll genervt,<br />

während die verfluchte Meute<br />

auch noch zu spät kam und nicht einmal<br />

fragte, ob sie schon was verpasst hätte<br />

und ob nach dem schlappen 4:0 gegen<br />

Australien jetzt wenigstens Aogo, Jansen<br />

und Trochowski ins Gefecht geworfen<br />

worden waren – zu siebt vor der<br />

Glotze: vier Erwachsene und drei Kinder.<br />

Luis machte in weiser Voraussicht<br />

Mittagsstunde. Kluges Kerlchen! Ich<br />

hab ja partout keine Ahnung von Prozentrechnung,<br />

aber ich denk mal, dass<br />

außer mir zirka 100 % der Anwesenden<br />

kein gesteigertes Interesse am Ausgang<br />

des Spiels und knapp 100 % der<br />

Anwesenden keine Ahnung von Fußball<br />

hatten.<br />

Es ist klar, dass Kinder bei solch staatstragenden<br />

Angelegenheiten wie einem<br />

<strong>HSV</strong>-Freundschaftsspiel am Sonntagnachmittag<br />

im DSF oder einem Fußball-<br />

weltmeisterschaftsspiel der Deutschen<br />

Nationalmannschaft eher durch Fragen<br />

der Kategorie „Warum hat der Mann<br />

da ein gelbes Trikot an?“ oder – beim<br />

Abspielen der Zeitlupe eines Tores –<br />

„Haben die jetzt schon wieder ein Tor<br />

geschossen?“ glänzen, anstatt 90 Minuten<br />

lang demütig den Schnabel zu<br />

halten. Aber dass die Lütten mit den<br />

dazugehörigen Eltern in der um und<br />

bei vierzigsten Minute eines Fußballweltmeisterschaftspiel<br />

der Deutschen<br />

Nationalmannschaft plötzlich Panini-<br />

Fußballbilder tauschen, statt bis zum<br />

Ende der Halbzeit gebannt auf den Bildschirm<br />

zu starren, das schlägt dem Fass<br />

wirklich den Boden aus.<br />

Nun gut, ich hatte Marlene einige<br />

Tage vorher auch einige Tütchen mitgebracht.<br />

Es waren allerdings nur ein<br />

ganz paar und dann hatten wir Robinho<br />

doppelt – ausgerechnet Robinho,<br />

die Pflaume – und dann hatte<br />

ich halt noch einige Päckchen mehr gekauft.<br />

Man will ja nun nicht am falschen<br />

Ende sparen und die Tütchen kosteten<br />

schließlich nur 60 Cent, für fünf Bilder<br />

drinne: Spottpreis! Das macht so<br />

um und bei 12 Cent pro Bild und wie<br />

lang hat man von solch einem WM-Album<br />

gut!? Ein Leben lang! Im Ernst:<br />

Kauf ich eine Packung Windeln für Luis,<br />

da bin ich gut und gerne mehr als das<br />

Zehnfache an Geld los! Zu allem Überfluss<br />

kostet eine einzige Windel, die<br />

obendrein eh vollgeschissen wird und<br />

nicht mal irgendwo reingeklebt werden<br />

kann, umgerechnet 30 Cent! Na ja.<br />

Und dann hab ich halt ab der 42 Minute<br />

auch mitgemacht bei der Wohnzimmer-<br />

Tauschbörse und das Serbienspiel so<br />

ein bisschen Serbienspiel sein lassen.<br />

Ist doch nichts dabei, schließlich ist es<br />

ja kein <strong>HSV</strong>-Spiel um den Holsten Cup<br />

gewesen …<br />

Axel Formeseyn<br />

Axels Kolumne<br />

PS: Mir fehlen übrigens noch die Panini-<br />

Bilder von Aogo und Jansen. Nur falls<br />

die jemand doppelt hat …<br />

Foto Formeseyn


Schwerpunkt-Thema:<br />

Sicherheit durch Sippenhaft?<br />

Nach den Vorkommnissen<br />

mit Zuschauern bei Fußballspielen<br />

während der<br />

letzten Saison waren die<br />

von den Medien stark beeinfl usste<br />

öffentliche Meinung und die Rufe<br />

nach härteren Strafen unüberhörbar.<br />

Diese Kommentare und Forderungen<br />

waren populistisch, absurd<br />

und zum Teil sogar dumm.<br />

Es ist demzufolge unabdingbar, sich<br />

mit der Thematik konstruktiv auseinanderzusetzen<br />

und beide Seiten<br />

zu Wort kommen zu lassen. Auf<br />

den nachfolgenden Seiten haben wir<br />

dies versucht und dabei Interessantes<br />

festgestellt …<br />

22 Schwerpunkt<br />

supporters news


<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

23


Bundesweite Stadionverbote<br />

Hintergründe und Hilfen<br />

Text Joachim Ranau · Fotos Witters<br />

Seit 1993 gibt es die sogenannten<br />

„Bundesweiten Stadionverbote“.<br />

Eingeführt wurde dieses Instrument<br />

als Bestandteil des „Nationalen Konzepts<br />

Sport und Sicherheit“. Dieses Konzept<br />

wurde federführend von der Innenminister-,<br />

Sportminister- und Jugendministerkonferenz,<br />

dem Bund, dem Städtetag, dem Deutschen<br />

Sportbund und dem Deutschen Fußball-Bund<br />

ausgearbeitet, um die Sicherheit bei Sportveranstaltungen<br />

zu verbessern und um bundeseinheitliche<br />

Regelungen sowohl für die<br />

(Gewalt-)Prävention als auch für den Umgang<br />

mit gewalttätigen Fans zu treffen. So verständigte<br />

man sich auf die Einrichtung von<br />

Fanprojekten, Musterstadionordnungen, bauliche<br />

Sicherheitsstandards in den Stadien,<br />

verbindliche Rahmenrichtlinien für Ordnungsdienste<br />

und eben die Einführung von bundesweiten<br />

Stadionverboten.<br />

Die entsprechenden Richtlinien sehen vor,<br />

24<br />

dass ein Verein oder der DFB im Namen aller<br />

Vereine gegen Personen, die gegen die<br />

Stadionordnung verstoßen haben oder gegen<br />

die im Fußballzusammenhang ein Ermittlungsverfahren<br />

(z. B. wegen Körperverletzung<br />

oder Landfriedensbruch) eingeleitet wurde,<br />

ein bundesweit wirksames Stadionverbot verhängen<br />

können.<br />

„Im Fußballzusammenhang“ bedeutet, dass<br />

es sich um ein Fehlverhalten im oder am Stadion<br />

oder auf den An- und Abreisewegen gehandelt<br />

hat. Entweder wird der Verein durch<br />

den eigenen Ordnungsdienst über ein mögliches<br />

Fehlverhalten oder durch die Polizei<br />

über die Einleitung eines Strafermittlungsverfahrens<br />

gegen eine oder mehrere Personen<br />

informiert und gebeten, ein (bundesweites)<br />

Stadionverbot zu verhängen. Der Verein erteilt<br />

dann – je nach Schwere der Vorwürfe<br />

– ein lokal begrenztes oder bundesweites Stadionverbot<br />

von 1-5 Jahren.<br />

Bevor es zur Erteilung eines Stadionverbotes<br />

kommt, sehen die Richtlinien allerdings vor,<br />

dass dem bzw. den Betroffenen ein Anhörungsrecht<br />

eingeräumt werden soll, um ihnen<br />

Gelegenheit zu geben, ihre Perspektive<br />

darzustellen und um möglicherweise Entlastendes<br />

vorzubringen.<br />

Der <strong>HSV</strong> hat bereits in der abgelaufenen Saison<br />

darauf reagiert und Betroffene zu Gesprächen<br />

eingeladen. Außerdem wurde zu dieser<br />

Thematik eine Arbeitsgruppe gegründet, die<br />

aus Vertretern des <strong>HSV</strong>-Vorstandes, des Stadionmanagements,<br />

der <strong>HSV</strong>-Fanbetreuung,<br />

des <strong>HSV</strong>-Fanprojektes und des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />

Clubs bestand. Diese AG hat sich jetzt<br />

auf ein Verfahren im Umgang mit den Stadionverboten<br />

und auf die Einrichtung einer festen<br />

Anhörungskommission verständigt.<br />

Es wird ab der Saison <strong>2010</strong>/2011 die „Anhörungskommission<br />

Stadionverbote“ gebildet.<br />

Die Kommission besteht aus drei Mitgliedern,<br />

supporters news


den Vorsitz hat <strong>HSV</strong>-Vorstandsmitglied Oliver<br />

Scheel inne. Der Kommission gehören außerdem<br />

ein <strong>HSV</strong>-Fanbeauftragter sowie ein <strong>HSV</strong>-<br />

Fanprojektler an. Gegebenenfalls kommen<br />

Vertreter des Stadionmanagements oder des<br />

<strong>Supporters</strong> Clubs hinzu.<br />

Die Kommission tagt,<br />

· wenn der Fanbetreuung oder dem Verein<br />

Personen/Fans auffallen, denen möglicherweise<br />

durch ihr Verhalten zukünftig ein SV<br />

droht,<br />

· wenn der Fanbeauftragte betroffene Fans<br />

einlädt, denen aufgrund von Vorfällen bei<br />

Heimspielen ein SV vom <strong>HSV</strong> droht,<br />

· wenn sie von Betroffenen angerufen wird,<br />

denen ein SV droht oder die bereits ein SV<br />

erhalten haben.<br />

Im Rahmen einer Anhörung soll also geklärt<br />

werden, wie ein SV vermieden werden<br />

kann, ob ein SV gerechtfertigt ist oder zurückgenommen,<br />

zur Bewährung ausgesetzt<br />

bzw. nicht ausgesprochen wird (jeweils ggf.<br />

unter Auflagen) oder Bestand hat. Die Entscheidung<br />

über das Erteilen oder Aufheben<br />

eines SV bzw. eine entsprechende Handhabung<br />

fällt der Vorsitzende in Absprache mit<br />

dem Stadion management. Fanbeauftragte<br />

und Fanprojektler haben innerhalb der Kommission<br />

beratende Funktion und sind für die<br />

im Rahmen der Absprache getroffenen Regelungen<br />

bzw. deren Umsetzung zusammen mit<br />

dem betroffenen Fan verantwortlich.<br />

Vorgehensweisen der Kommission<br />

1. Prävention<br />

Die Kommission spricht mit Personen/<strong>HSV</strong>-<br />

Fans, denen möglicherweise durch ihr Verhalten<br />

zukünftig ein Stadionverbot drohen<br />

könnte. In diesem Gespräch werden möglicherweise<br />

mit dem betroffenen Fan Vereinbarungen<br />

getroffen, um der Gefahr eines<br />

drohenden Stadionverbotes entgegenzuwirken.<br />

2. Anhörung aufgrund eines<br />

schwebenden Verfahrens<br />

Aufgrund eines Vorfalls, der ein Stadionverbot<br />

durch den <strong>HSV</strong> zur Folge haben könnte,<br />

macht sich die Kommission in einer Anhörung<br />

ein Bild von dem Betroffenen, berät das<br />

weitere Verfahren und hat folgende Möglichkeiten:<br />

· Das SV wird nicht ausgesprochen, weil der<br />

Betroffene z. B. glaubhaft bzw. nachweisbar<br />

die ihm zur Last gelegten Vorwürfe entkräften<br />

kann.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

· Das SV wird nicht ausgesprochen, aber die<br />

Nichterteilung aufgrund von Zweifeln oder<br />

Kenntnis über problematische Verhaltensweisen<br />

mit bestimmten Auflagen verbunden<br />

(z. B. durch Übernahme von Tätigkeiten<br />

für den <strong>HSV</strong>).<br />

· Das SV wird ausgesprochen, die Dauer und<br />

die Umsetzung von der Bereitschaft des betroffenen<br />

Fans, konstruktiv mitzuwirken,<br />

abhängig gemacht. Eventuell wird in diesem<br />

Zusammenhang ein SV auf Bewährung<br />

ausgesprochen.<br />

· Das Stadionverbot wird ausgesprochen.<br />

3. Anhörung aufgrund eines bestehenden<br />

bundesweiten Stadionverbotes<br />

Der betroffene Fan wendet sich an die Anhörungskommission<br />

mit der Bitte, seinen Fall zu<br />

prüfen. Die Kommission berät sein Anliegen<br />

und eine mögliche Aufhebung unter Auflagen<br />

(z. B. Bewährung, „Sozialauflagen“ beim<br />

<strong>HSV</strong>, Melden bei genannten Ansprechpart-<br />

nern im Stadion etc.) oder setzt sich für eine<br />

Aufhebung ohne Auflagen ein oder sieht keinen<br />

Grund am bestehenden Stadionverbot etwas<br />

zu ändern.<br />

Die Arbeitsgruppe will mit der Einrichtung<br />

dieser Kommission das Verfahren rund um<br />

die Stadionverbote beim <strong>HSV</strong> transparent und<br />

nachvollziehbar machen. Zudem hat der <strong>HSV</strong><br />

zusammen mit der Fanbetreuung, dem Fanprojekt<br />

und dem <strong>Supporters</strong> Club ein Interesse<br />

daran, betroffene <strong>HSV</strong>-Fans wieder in<br />

die Fanszene zu integrieren und sie nicht für<br />

zum Teil lange Zeiträume auszugrenzen. Deswegen<br />

sind entsprechende Bewährungsmodelle<br />

Bestandteil des Verfahrens.<br />

Die Kommission nimmt ab sofort die Arbeit<br />

auf und wird je nach Bedarf tagen. Betroffene<br />

können sich sowohl an die <strong>HSV</strong>-Fanbetreuung<br />

(Fanbetreuung@hsv.de) als auch an das <strong>HSV</strong>-<br />

Fanprojekt (hsv-fanprojekt@jusp.net) wenden<br />

bzw. werden von der Fanbetreuung zu<br />

den Terminen eingeladen.<br />

Vorsitzender der neugebildeten „Anhörungskommission Stadionverbote“: Oliver Scheel<br />

Foto Witters<br />

25


„Hier sind die Fans, die ihr nicht<br />

DFB sperrt (fast) alle Kölner Fans in Hoffenheim aus<br />

Text Philipp Piepiorka · Fotos Wilde Horde<br />

Irgendwo im Kraichgau befindet sich das<br />

Stadion von der TSG Hoffenheim. Am 10.<br />

April <strong>2010</strong> offiziell vom DFB zur Verbotszone<br />

erklärt. Kein Fan des 1. FC Köln sollte<br />

das Stadion betreten. Der Gästeblock sollte<br />

komplett leer bleiben. Nach einem Urteil des<br />

Verbandes, begründet mit diversen Verfehlungen<br />

der Kölner Fans in den Monaten zuvor.<br />

Doch der DFB hatte die Rechnung ohne<br />

die Kölner Fans gemacht. Diese entschieden<br />

nämlich, dass sie sich nicht aussperren lassen.<br />

Und so kam es, dass rund 1.200 Kölner<br />

das Stadion der TSG Hoffenheim „unsicher“<br />

machten.<br />

Der DFB zieht neue Register – das kollektive<br />

Aussperren ganzer Fanszenen. Für die Kölner<br />

Fans war also guter Rat teuer. Die Kölner Fans<br />

entwickelten einen Plan, deckten sich in den<br />

Wochen vor dem Spiel bei Ebay und anderen<br />

Internetplattform mit Karten ein und reisten<br />

teilweise auf Schleichwegen an oder parkten<br />

weit außerhalb, um dann mit dem Taxi vorzufahren.<br />

Die Polizei hatte nämlich im Vorfeld<br />

der Partie Kontrollen angekündigt, um<br />

Kölner Fans auszusortieren. Die Wilde Horde<br />

beschreibt gegenüber supporters news ihr<br />

Vorgehen wie folgt:<br />

„Für uns war schnell klar, dass wir uns niemals<br />

durch eine simple Blocksperre aufhalten<br />

lassen. So versorgten sich nicht nur die<br />

meisten Mitglieder unserer Gruppe, sondern<br />

26<br />

auch viele andere Gruppen und einzelne FC-<br />

Fans nach der Verkündung des Urteils, erst<br />

mal unabhängig von verschiedenen Ideen seit<br />

der Urteilsverkündung, mit Eintrittskarten außerhalb<br />

des Gästeblocks. Am Ende waren es<br />

somit rund 250 Kölner aus unserem Umfeld,<br />

die sich links und rechts des Gästeblocks zu<br />

kleinen Gruppen zusammenstellten, um ihre<br />

Mannschaft trotzdem zu unterstützen.“<br />

Nun stand der DFB vor einer ganz neuen Situation.<br />

Ein Horrorszenario – über das ganze<br />

Stadion verteilte Gästefans. Die Verantwort-<br />

lichen berieten sich intensiv, was nun zu tun<br />

sei, berichtet ein anwesender Kölner Fan.<br />

Nach einer längeren Beratung, ob der Gästebereich<br />

doch geöffnet werden sollte, entschieden<br />

die Verantwortlichen aber, sich<br />

diese Blöße nicht zu geben.<br />

Die Kölner Fans feierten ihren Sieg gegen die<br />

Repressionen per Spruchband „Hier sind die<br />

Fans, die Ihr nicht wollt.!“. Im weiteren Verlauf<br />

der Partie ergänzt durch: „Für DFB und<br />

Co vielleicht ein Schock: Vereinsliebe gibt´s<br />

nicht nur im Gästeblock.“<br />

Für die Kölner Fans ist diese Strafe aber nach<br />

wie vor absolut inakzeptabel. Im Gespräch<br />

mit supporters news schildert die „Wilde<br />

Horde“ ihre Sicht zu dem DFB Urteil:<br />

„Wir sehen dieses Urteil als Beispiel einer<br />

typischen Repression seitens der Offiziellen<br />

an. Anstatt mit uns Fans den so oft vom DFB<br />

selbst zitierten Dialog einzugehen, wurde<br />

sich, wie in diesem konkreten Fall geschehen,<br />

mal wieder in die völlig falsche Richtung<br />

bewegt. Klar ist, dass derartige Sanktionen<br />

nicht nur die „Schuldigen“ unter den Fußballfans<br />

treffen. Insbesondere und zum größten<br />

Teil trifft es die Fußballfans, welche nicht nur<br />

nach dem Rechtsdenken der Ultras, sondern<br />

auch nach der deutschen Rechtsprechung<br />

ganz klar unschuldig sind. Eine kollektive<br />

Strafe für die Allgemeinheit trifft somit ins-<br />

supporters news


wollt …!“<br />

besondere die „Treuesten der Treuen“, die<br />

seit vielen Jahren alles für ihren Verein geben<br />

und bereit sind, mit ihm durch dick und<br />

dünn zu gehen. Dass dem DFB diese Tatsachen<br />

egal sind, zeigt einmal mehr, wie Fanfern<br />

sich dieser Verband nach all den Jahren<br />

immer noch zeigt.“<br />

Die DFL hingegen sieht eine Sinnhaftigkeit<br />

in den Urteilen. „In der Vergangenheit wurden<br />

durch die Sportgerichtsurteile stets die<br />

Klubs getroffen, indem sie hohe Geldbußen<br />

leisten mussten. In diesem Fall wurden auch<br />

die Fans bestraft. Das soll die Ernsthaftigkeit<br />

und Nachhaltigkeit im Kampf gegen Gewalt<br />

und Pyrotechnik im Stadion unterstreichen“,<br />

sagte Hieronymus gegenüber Pressevertretern:<br />

„Wir wollen mit dem Urteil nicht die<br />

Fans treffen, die friedlich ein Auswärtsspiel<br />

besuchen. Aber es muss sichergestellt sein,<br />

dass ein Anhänger ins Stadion gehen kann,<br />

ohne dabei Angst vor körperlichen Übergriffen<br />

haben zu müssen.“<br />

Die Kölner Fans gehen mit dem Urteil aber<br />

auch selbstkritisch um: „Wir müssen uns nicht<br />

nur als Gruppe, sondern insbesondere auch<br />

als aktive Fanszene des 1. FC Köln auch selber<br />

kritisch hinterfragen. Sicherlich hätten einige<br />

Situationen anders ausgesehen, wenn zumindest<br />

das Werfen von Gegenständen unterlassen<br />

worden wäre.“ Gleichzeitig fordern sie<br />

auch vom DFB und anderen offiziellen Stellen<br />

mehr Selbstkritik: „Wir erwarten aber auch<br />

von den Offiziellen innerhalb der Verbände,<br />

Vereine und Organisationen, mit denen man<br />

sich tagtäglich als Fußballfan auseinandersetzen<br />

muss, ebenfalls eine Selbstreflektion.<br />

Dialog ist und bleibt hier das Stichwort und<br />

für uns eine ganz klare Alternative zu Verboten.<br />

Prävention statt Repression und vor der<br />

Strafe kommt die Anhörung, die in allen Fällen<br />

nicht nur mit den Offiziellen und Fanbeauftragten<br />

des Vereins, sondern auch mit den<br />

Fanvertretern geführt werden muss.“<br />

Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass eine<br />

ganze Fanszene für das Fehlverhalten einiger<br />

weniger bestraft wurde, sich aber nicht, bzw.<br />

nur teilweise, hat bestrafen lassen. Die Kölner<br />

setzten ein Zeichen und ließen den DFB<br />

am Ende des Tages ziemlich alt aussehen.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

27


„Repressionen lösen keine<br />

Probleme!“<br />

Ein Interview mit dem Sicherheitsbeauftragten des DFB<br />

Text Ralf Bednarek · Fotos <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club, Witters<br />

Helmut Spahn hat viele Jahre seiner<br />

beruflichen Karriere als Polizeibeamter<br />

im höheren Dienst bei der Polizei<br />

in Frankfurt am Main verbracht<br />

und hat während dieser Zeit auch Polizeieinsätze<br />

im Zusammenhang mit Fußballspielen<br />

in Frankfurt am Main hauptverantwortlich<br />

geleitet. Er war federführend für das Sicherheitskonzept<br />

bei der Weltmeisterschaft 2006<br />

in Deutschland verantwortlich und wechselte<br />

danach als Sicherheitsbeauftragter zum Deutschen<br />

Fußball-Bund (DFB). Ralf Bednarek und<br />

Andreas Birnmeyer vom <strong>Supporters</strong> Club haben<br />

Helmut Spahn vor dem UEFA Europa<br />

28<br />

League-Endspiel am 12. Mai in Hamburg getroffen<br />

und das Interview für die supporters<br />

news geführt.<br />

supporters news: Herr Spahn, wann haben Sie<br />

sich das letzte Mal ein Ticket für ein Fußballspiel<br />

selbst gekauft?<br />

Helmuth Spahn: Da muss ich lange überlegen.<br />

Das war vor ca. zwei Jahren in Karlsruhe.<br />

supporters news: Hatten Sie damals Angst um<br />

Ihr Leben, als Sie bei dem Spiel waren?<br />

Helmuth Spahn: In keinster Weise. Ich stand<br />

sogar im Karlsruher-Stehplatzbereich. Ich habe<br />

nie Angst, wenn ich ins Stadion gehe.<br />

supporters news: Diese bewusst provokante<br />

Frage zielt auf die zum Teil populistischen Forderungen<br />

der vergangenen Wochen ab. Da war<br />

von Nacktscannern, der Abschaffung von Stehplätzen<br />

oder auch Fußballspielen unter Ausschluss<br />

von Gästefans die Rede. Was plant der<br />

DFB in diese Richtung?<br />

Helmuth Spahn: Entsprechende Forderungen<br />

wurden in den vergangenen Monaten tatsäch-<br />

supporters news


lich mit Druck an uns herangetragen. Zu dem<br />

Sicherheitsthema fand auch der Runde Tisch<br />

in Berlin mit der Innenministerkonferenz statt.<br />

Aber die Personalisierung von Tickets, die Reduzierung<br />

oder Abschaffung von Stehplatzkontingenten<br />

oder der Ausschluss von Gästefans<br />

bei Auswärtsspielen war zum Schluss überhaupt<br />

kein Thema. Denn Repressionen lösen<br />

keine Probleme. Vielmehr sollten wir unsere<br />

Bemühungen darauf konzentrieren, die Vernünftigen<br />

in der Kurve zu erreichen. Nehmen<br />

wir das Stadion in Hamburg mit fast 60.000<br />

Zuschauern. Davon stellen doch mehr als 99<br />

Prozent gar kein Problem dar. Alle Maßnahmen<br />

würden aber auch die überwältigende friedliche<br />

Mehrheit treffen, die einfach nur Fußball<br />

sehen will. Es muss andere Lösungen geben.<br />

supporters news: Wir haben uns schon ein<br />

bisschen gewundert, dass an dieser Konferenz<br />

in Berlin kein einziger Fanvertreter teilgenommen<br />

hat.<br />

Helmuth Spahn: Das ist so nicht ganz richtig.<br />

Herr Gabriel als Leiter der Koordinationsstelle<br />

der Fanprojekte war vor Ort. Wichtig war erst<br />

einmal, dass die Führungen der einzelnen Häuser,<br />

also der Innenminister, der Vorsitzende<br />

der Innenministerkonferenz, die Führungen<br />

von DFB und DFL sich austauschten. Es sollte<br />

ein Runder Tisch in Form einer Elefantenrunde<br />

sein. Im Übrigen waren auch nicht die Polizeigewerkschafter<br />

eingeladen. Das Treffen war<br />

erst der Auftakt zu weiteren Gesprächen unter<br />

Einschluss aller Beteiligten. Es ist für uns<br />

auch schwierig festzulegen, wer als Fanvertreter<br />

einzuladen ist. Wenden wir uns an den SC,<br />

BAFF, ProFans oder Unsere Kurve?<br />

supporters news: Es gibt sicherlich mehrere<br />

mögliche Ansprechpartner, aber Unsere Kurve<br />

vertritt inzwischen mehrere hunderttausend<br />

Fans, die in ihrem jeweiligen Verein organisiert<br />

sind.<br />

Helmuth Spahn: Stimmt, Unsere Kurve war bislang<br />

auch unser ausschließlicher Ansprechpartner,<br />

zum Beispiel bei der Überarbeitung<br />

der Stadionverbote. Da klappt die Zusammenarbeit.<br />

supporters news: Wurde während der Konferenz<br />

auch mal überlegt, ob verschiedene Probleme<br />

bereits im Vorfeld vermieden werden<br />

können? Müssen zum Beispiel Spiele des <strong>HSV</strong><br />

und des SVW gleichzeitig in Westdeutschland<br />

stattfi nden, so dass die rivalisierenden<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

Fangruppierungen zwangsläufi g dieselben<br />

An- und Abfahrtswege gleichzeitig nutzen<br />

müssen? Ist das Fernsehen wichtiger und stärker<br />

als die Sicherheitspolitik?<br />

Helmuth Spahn: Das würde ich so nicht unterschreiben.<br />

In den ersten drei Ligen gab es<br />

in der Vergangenheit sicherlich Ansetzungen,<br />

über die man diskutieren kann. Allerdings dürfen<br />

Sie nicht vergessen, dass die Spielplangestaltung<br />

wirklich schwer ist. Sie müssen zum<br />

Beispiel internationale Spiele, Nationalmannschaften<br />

oder auch lokale Besonderheiten berücksichtigen.<br />

Da kann man nicht einfach mal<br />

ein Spiel verlegen. Da fällt dann das ganze<br />

Konstrukt zusammen. Alle Spielansetzungen<br />

werden übrigens im Vorfeld mit den Sicherheitsbehörden<br />

abgestimmt.<br />

supporters news: Das ist uns zu leicht. Es werden<br />

schon auffällig viele Derbys auf den Freitag-Abend<br />

oder den letzten Spieltag gelegt.<br />

Da kommt der Eindruck auf, dass das Fernsehen<br />

stärker ist als alle anderen Interessen.<br />

Helmuth Spahn: Aber es ist ja aber nicht so,<br />

dass jedes Abendspiel grundsätzlich ein höheres<br />

Sicherheitsrisiko mit sich bringt. Da muss<br />

man auch die jeweilige Infrastruktur um das<br />

Stadion berücksichtigen. Bei einem Stadion<br />

in der Stadt ist Dunkelheit grundsätzlich Pro-<br />

blem. Aber es gibt Stadien wie in Köln, da kann<br />

Dunkelheit im Einzelfall ein Problem sein, weil<br />

es drumherum viele Grünfl ächen gibt. Für das<br />

Fernsehen sind Derbys an einem Freitag sicherlich<br />

interessant. Aber die Sicherheit muss letztendlich<br />

den Vorrang behalten, auch wenn die<br />

Fernsehübertragung den Vereinen hohe Einnahmen<br />

bringt. Wenn ich Millioneneinnahmen<br />

durch das Fernsehen haben will, muss ich auch<br />

auf das Fernsehen zugehen.<br />

supporters news: Sie haben bereits die Zusammenarbeit<br />

mit Fangruppierungen erwähnt.<br />

Bei der Überarbeitung der Stadionverbotsrichtlinie<br />

hat der DFB mit DFL, Fangruppierungen,<br />

Fan-Projekten und Experten der Vereine<br />

zusammengearbeitet und am Ende einen gemeinsamen<br />

Nenner gefunden. Wie bewerten<br />

Sie die seit März 2008 gültige Richtlinie?<br />

Helmuth Spahn: Anfangs gab es gerade seitens<br />

der Politik und der Polizei starke Kritik an der<br />

überarbeiteten Richtlinie. Viele konnten nicht<br />

verstehen, dass wir uns auf eine Reduzierung<br />

der Höchstlaufzeiten von Stadionverboten verständigt<br />

haben. Aber die neue Richtlinie hat<br />

sich bewährt.<br />

supporters news: Sie sehen keinen Verbesserungsbedarf?<br />

29


Helmuth Spahn: Wir müssen die Stadionverbotspraxis<br />

natürlich immer wieder überprüfen<br />

und können bestimmt teilweise noch stärker<br />

an der Optimierung der Einzelfallgerechtigkeit<br />

arbeiten. Pauschalverurteilungen bringen uns<br />

nicht weiter. Wir müssen unsere Entscheidungen<br />

so transparent und nachvollziehbar wie<br />

möglich gestalten, um glaubwürdig zu bleiben.<br />

Bei unseren Entscheidungen sind wir zu<br />

90 Prozent auf die Angaben der Polizei angewiesen,<br />

was allerdings auch in der Natur der<br />

Sache liegt.<br />

supporters news: Und das ist ein Schwachpunkt?<br />

Helmuth Spahn: Grundsätzlich nicht. Aber wir<br />

haben natürlich keine eigenen Eindrücke und<br />

vertrauen zunächst der Polizei. Stellt sich aber<br />

im Nachhinein heraus, dass sich der betreffende<br />

Sachverhalt doch nicht so zugetragen<br />

hat, sind wir bereit, die ausgesprochenen Stadionverbote<br />

auszusetzen oder gar aufzuheben.<br />

Ich verweise da nur auf das Beispiel der<br />

30<br />

<strong>HSV</strong>-Fans in Bielefeld. Die Ermittlungsergebnisse<br />

waren offensichtlich doch nicht so aufschlussreich<br />

wie dargestellt. Da müssen wir<br />

dann auch konsequent sein und die Stadionverbote<br />

bis zur endgültigen Klärung des Sachverhalts<br />

aussetzen. Ganz entscheidend ist für<br />

mich, dieses zukünftig auch klar in Richtung<br />

Polizei zu kommunizieren. Die Polizei verliert<br />

doch an Glaubwürdigkeit, wenn Sachverhalte<br />

als ausermittelt und sicher dargestellt werden<br />

und sich dann im Verfahren herausstellt, dass<br />

die Situation doch nicht so eindeutig war, auch<br />

wenn dies im Einzelfall schwierig erscheint. Da<br />

gab es in der Vergangenheit leider einige Fälle,<br />

was dann ein Stück weit auch zu einem Vertrauensverlust<br />

führt.<br />

Bei Stadionverboten müssen meiner Meinung<br />

nach zwei Aspekte gesehen werden. Einerseits<br />

stellt das Verbot eine Maßnahme dar, die<br />

den betroffenen Fan extremst betrifft. Andererseits<br />

müssen der DFB und die Vereine auch<br />

das Recht haben, im Rahmen einer eigenen<br />

Prognose festzustellen, ob jemand ein Sicherheitsrisiko<br />

für die Zukunft darstellt. Diese Pro-<br />

gnose ist schwierig. Der Bundesgerichtshof hat<br />

uns mit seiner Rechtsprechung viel Spielraum<br />

gegeben. Das bedeutet aber auch, dass wir<br />

mit diesem Spielraum sensibel und verantwortungsbewusst<br />

umgehen müssen. Dabei sollte<br />

es auch kein Problem sein, bei andauernd ungeklärter<br />

Sachlage im Nachhinein Stadionverbote<br />

bis zum Abschluss des strafrechtlichen<br />

Verfahrens auszusetzen.<br />

supporters news: Wir sind keineswegs generell<br />

gegen Stadionverbote und freuen uns über so<br />

eine differenzierte Sichtweise! Wir setzen uns<br />

für gerechtere Entscheidungen ein. Oftmals<br />

haben wir das Gefühl, dass die Verantwortlichen<br />

der jeweiligen Vereine es sich sehr leicht<br />

machen und sich hinter den Empfehlungen der<br />

Polizei verstecken – ohne eine eigene Prüfung<br />

vorzunehmen. Wäre es da nicht sinnvoll, dass<br />

man vielleicht auch Kriterien aufstellen würde,<br />

die die Polizei berücksichtigen muss.<br />

Helmuth Spahn: Ich stimme zu, Stadionverbote<br />

„auf Zuruf“ darf es nicht geben. Aber grundsätzlich<br />

müssen wir zunächst davon ausgehen,<br />

dass die Polizei berechtigt Ermittlungen aufnimmt.<br />

Das geschieht nicht grundlos. Trotzdem<br />

hinterfragen wir auch die Angaben der<br />

Polizei kritisch, wenn der Sachverhalt hierzu<br />

Anlaß gibt. Ein Stadionverbot stellt für den<br />

Betroffenen eine schwere Maßnahme dar. Da<br />

sollte man sich schon sicher sein, dass es den<br />

Richtigen trifft. Das ist bei den sogenannten<br />

Massenverfahren schwierig. Wenn es einen<br />

Vorfall gab, bei dem erst einmal zur Sicherung<br />

der Personalien und Beruhigung der Situation<br />

60, 70 oder mehr Personen in Gewahrsam genommen<br />

werden, begründet das an sich noch<br />

kein Stadionverbot. Da muss dann auch jedem<br />

Einzelnen eine Tat, wie zum Beispiel Landfriedensbruch,<br />

nachgewiesen werden. In diesen<br />

Fällen bin ich in Zukunft grundsätzlich nicht<br />

mehr bereit, pauschal Stadionverbote auszusprechen.<br />

Da frage ich bei der ermittlungsführenden<br />

Stelle schon verstärkt nach.<br />

supporters news: Ein anderer Ansatz zur Aufklärung<br />

wäre der verstärkte Einsatz der persönlichen<br />

oder schriftlichen Anhörung im<br />

Stadionverbotsverfahren. Die Anhörung vor<br />

einer Entscheidung kann nach der derzeitigen<br />

SV-Richtlinie durchgeführt werden. Wäre es<br />

nicht sinnvoll, die vorherige Anhörung zwingend<br />

vorzuschreiben?<br />

Helmuth Spahn: Nein! Wir haben die Praxis aller<br />

Vereine über die jeweiligen Fanprojekte ab-<br />

supporters news


gefragt. Da liegen wir derzeit bei einem Wert<br />

von knapp 80 Prozent, in denen es ein standardisiertes<br />

Verfahren unter Beteiligung unterschiedlicher<br />

Personen gibt. Da sind wir schon<br />

auf einem relativ guten Weg.<br />

supporters news: Der <strong>Supporters</strong> Club wird zukünftig<br />

gemeinsam mit dem Fanprojekt, Stadionmanagement<br />

und Vorstand des <strong>HSV</strong> einen<br />

neuen Weg gehen. Das Stadionverbot soll die<br />

letzte Maßnahme sein. Wir wollen Vorstufen,<br />

z. B. kurzzeitig befristete Stadionverbote<br />

oder zur Bewährung ausgesetzte Verbote, einbauen,<br />

um die Betroffenen schon früher zu erreichen.<br />

Wäre das nicht auch ein Weg für den<br />

DFB und die anderen Bundesligisten?<br />

Helmuth Spahn: Ja, das ist doch auch gelebte<br />

Praxis. Man sollte immer in der Diskussion bleiben,<br />

wie erreichen wir die Leute am besten.<br />

Wir müssen uns aber auch fragen, was wir mit<br />

einem Verbot erreichen wollen. Der BGH hat es<br />

wunderbar formuliert. Besteht bei jemandem,<br />

der die Sicherheit im Stadion erheblich gestört<br />

hat, die Gefahr, dass er auch weiterhin sicherheitsrelevant<br />

beim Fußball in Erscheinung tritt<br />

und eine Gefahr für die anderen Besucher darstellt,<br />

muss er zum Schutze aller ausgeschlossen<br />

werden. Hierbei handelt es sich aber um<br />

eine Prognoseentscheidung.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

Kommen wir zu dem Ergebnis, dass die betreffende<br />

Person zukünftig keine Gefahr darstellt<br />

beziehungsweise bestehen hieran erhebliche<br />

Zweifel, dann dürfen wir auch kein Stadionverbot<br />

aussprechen. Bei klaren Sachverhalten<br />

oder bei Wiederholungstätern, sollte man die<br />

Sache allerdings rigoros durchziehen.<br />

Ansonsten ist jede individuelle Auseinandersetzung<br />

mit dem Vorfall und den Gründen, die<br />

hierzu führten, sowie eine Entscheidung darüber,<br />

ob mit anderen Maßnahmen die Sicherheit<br />

im Stadion auch ohne Verbot gewährt werden<br />

kann, sinnvoll.<br />

supporters news: Ein anderes viel diskutiertes<br />

Thema ist der Umgang mit Pyrotechnik im Stadion.<br />

Es gibt jetzt bei einzelnen Vereinen und<br />

Fanszenen Bestrebungen, ein legales Abbrennen<br />

zu ermöglichen. Halten Sie entsprechende<br />

Vorhaben unter Berücksichtigung aller Sicherheitsmaßnahmen<br />

für möglich?<br />

Helmuth Spahn: Auch hier kann ich mir in der<br />

Diskussion fast alles vorstellen. Aber nach derzeitigem<br />

Stand dürfte es ein ganz schwieriger,<br />

langer Weg zur Legalisierung im Stadion<br />

werden. Unabhängig von allen Sicherheitsbedenken<br />

und Widerständen bei Behörden,<br />

Verbänden und Vereinen ist die Grundvoraussetzung,<br />

dass es zuverlässige Ansprechpart-<br />

ner auf Fanseite gibt. Wir bräuchten ganz klare<br />

Absprachen dahingehend, dass erst mal eine<br />

Halbserie oder vielleicht auch eine ganze Saison<br />

gar keine Pyrotechnik verwendet wird. Das<br />

wäre ein deutliches Signal und sicherlich Voraussetzung<br />

für die Aufnahme von Gesprächen.<br />

In diesen Gesprächen müssten dann Kriterien<br />

festgelegt werden, unter denen ein entsprechendes<br />

Abbrennen möglich wäre.<br />

Aber eines ist klar, Pyros können nur kontrolliert<br />

abgebrannt werden. Dabei müssen<br />

wir auch berücksichtigen, dass es eine große<br />

Zahl von Stadionbesuchern gibt, die auch einem<br />

solchen Einsatz zumindest kritisch gegenüberstehen.<br />

Die Gesundheit und Sicherheit<br />

aller Stadionbesucher muss immer im Vordergrund<br />

stehen. In Hamburg beim <strong>Supporters</strong><br />

Club sind Sie sehr weit, was die Fanarbeit anbetrifft.<br />

Vielleicht sind Sie irgendwann einmal<br />

für ein Pilotprojekt bereit. Bis dahin müssen<br />

aber sicherlich noch eine ganze Menge Gespräche<br />

und viel, viel Überzeugungsarbeit geleistet<br />

werden. Aber eines steht fest, die betreffenden<br />

Gruppierungen müssen den ersten Schritt machen<br />

und ihre Zuverlässigkeit durch Verzicht<br />

31


„Fußball ist Zukunft!“<br />

Oder: Wie gerecht sind Stadionverbote?<br />

Text Ralf Bednarek · Fotos <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

Es war ein Nachmittag im März <strong>2010</strong>,<br />

den die 19-jährigen Zwillinge Frieder<br />

und Stefan bestimmt nicht so schnell<br />

vergessen werden (Anmerkung der<br />

Redaktion: dieser Fall ist nicht frei erfunden,<br />

die Namen sind aber von der Redaktion<br />

geändert worden). Sie befanden sich<br />

gerade auf dem Heimweg von der Schule.<br />

Wie ganz Fußball-Deutschland diskutierten<br />

auch sie den Platzsturm einiger Berliner Fans<br />

und die Nürnberger Brandopfer in Bochum.<br />

Sie unterhielten sich auch über die öffentlichen<br />

Forderungen einiger Marktschreier, die<br />

die Abschaffung sämtlicher Stehplätze, die<br />

Austragung von Fußballspielen unter Ausschluss<br />

der Gästefans forderten und redeten<br />

auch über den wahnwitzigen Vorschlag,<br />

zukünftig Nacktscanner bei Fußballspielen<br />

einzusetzen. Was sollten diese Änderungen<br />

bringen, fragten sie sich. Diese Forderungen<br />

waren genauso populistisch wie das immer<br />

fortwährende Geschrei nach Stadionverboten<br />

für jeden „Vorfall“.<br />

32<br />

Zu Hause angekommen, fanden sie einen<br />

Brief für Stefan vor. Der DFB hatte geschrieben.<br />

„Fußball ist Zukunft!“ stand in großen<br />

Buchstaben auf dem Umschlag – der neue<br />

DFB-Werbeslogan. Nach dem Lesen des<br />

Schreibens stand für Stefan fest, dass der<br />

DFB für ihn zukünftig eine Ausnahme machen<br />

wird. Denn nach Ansicht des DFB sollte<br />

für Stefan Fußball bis Mitte 2012 keine Zukunft<br />

sein. Der DFB hatte mitgeteilt, dass gegen<br />

ihn aufgrund von Vorfällen in Bielefeld<br />

im November 2009 ein bundesweit geltendes<br />

Stadionverbot bis einschließlich zum 30. Juni<br />

2012 ausgesprochen wurde. Für beide Brüder<br />

brach eine Welt zusammen. „Völlig ohne<br />

Vorwarnung wurde ein Stadionverbot gegen<br />

mich verhängt. Das zieht dir den Boden unter<br />

den Füßen weg!“, erinnert sich Stefan.<br />

Im November 2009 trafen sich mehrere<br />

hundert Fußballfans aus Hamburg, Hannover<br />

und Bielefeld, um gemeinsam zu feiern.<br />

Auch Stefan und Frieder waren unter ihnen.<br />

Die <strong>HSV</strong>-Fans wollten am nächsten Morgen<br />

von Bielefeld aus zum Spiel des <strong>HSV</strong> in Mainz<br />

reisen. Doch vor der Abfahrt rasteten einige<br />

Personen vollkommen aus und legten sich<br />

mit Angestellten einer Burger-Kette und der<br />

Polizei an. Von Verwüstungen am Bielefelder<br />

Bahnhof war hinterher die Rede. „Natürlich<br />

gab es damals Ausschreitungen in Bielefeld.<br />

Daran waren aber nur einige Personen beteiligt.<br />

Die meisten haben gesehen, was geschah<br />

und haben zugesehen, dass sie verschwinden.<br />

Die meisten Leute wollten mit so einem<br />

Mist doch nichts zu tun haben“, beschreibt<br />

Frieder die damalige Stimmung. So verließen<br />

auch Frieder und Stefan die Bahnhofshalle<br />

und gingen zum Gleis, um in den bereitstehenden<br />

Zug zu steigen. Der Zug fuhr jedoch<br />

nicht ab. Stattdessen wurden alle Insassen,<br />

die auch nur den Anschein erweckten, HS-<br />

Ver zu sein, in „Gewahrsam“ genommen.<br />

Was folgte, war ein stundenlanger Aufenthalt<br />

in Bielfeld mit auf den Rücken gebundenen<br />

Händen! 1<strong>07</strong> Personen wurden von der<br />

Polizei festgehalten und erkennungsdienstlich<br />

behandelt bevor sie nach Hamburg gebracht<br />

wurden.<br />

Bis zu diesem Nachmittag hatten Frieder und<br />

Stefan von diesem Vorfall nichts mehr gehört.<br />

„Und plötzlich kam das Stadionverbot<br />

ins Haus geflattert. Dabei habe ich wirklich<br />

nichts gemacht!“, beteuert Stefan. Auch Frieder<br />

ist mehr als verwundert: „Ich habe die<br />

ganze Zeit mit meinem Bruder verbracht. Er<br />

hat nichts gemacht! Stefan bekommt ein Stadionverbot<br />

– ich nicht?“<br />

Nach solchen Vorfällen kommt unter Fußballfans<br />

das Gefühl von Willkür auf. Dabei wird<br />

immer wieder kritisiert, dass Stadionverbote<br />

offenbar wahllos und vor allem ohne vorherige<br />

Anhörung der Betroffenen verhängt werden.<br />

So auch bei Stefan: „Ich konnte mich<br />

nicht einmal verteidigen.“<br />

Das ist eine Tendenz, die immer mehr von den<br />

Fans in den unterschiedlichen Fußballszenen<br />

festgestellt wird. „Ganz offensichtlich reicht<br />

es den meisten Stadionverbotsbeauftragten<br />

der Vereine aus, dass die Polizei die Vergabe<br />

eines Stadionverbotes bei dem betreffenden<br />

Verein anregt. Der Fan selber wird meistens<br />

nicht gefragt“, hat Philip Markhardt, <strong>HSV</strong>-Fan,<br />

supporters news


Mitglied der CFHH und Sprecher der bundesweiten<br />

Fan-Organisation Pro Fans, beobachtet.<br />

Diese Vorgehensweise kann Oliver Scheel,<br />

<strong>HSV</strong>-Vorstand und Stadionverbotsbeauftragter<br />

des <strong>HSV</strong>, nicht nachvollziehen: „Die aktuelle<br />

Stadionverbotsrichtlinie wurde in Zusammenarbeit<br />

von DFB, DFL, Fanvertretungen und den<br />

Fanprojekten überarbeitet und verabschiedet.<br />

Danach soll vor Vergabe eines Stadionverbotes<br />

eine Anhörung durchgeführt werden. Hieran<br />

halte ich mich im Regelfall in den vom <strong>HSV</strong><br />

durchzuführenden Stadionverbotsverfahren!“<br />

Kritisiert wird aber nicht nur die Art und<br />

Weise der Vergabe von Stadionverboten, unter<br />

den Fans kommt auch das Gefühl auf, dass<br />

die Vergabe von Stadionverboten derzeit als<br />

Allheilmittel für alle bestehenden Probleme<br />

gesehen wird. Tatsächlich waren die vergangenen<br />

Jahre vielerorts von einer ausufernden<br />

Vergabe von Stadionverboten geprägt. Mike<br />

Lorenz, Fanbeauftragter des <strong>HSV</strong>, berichtet<br />

davon, dass Stadionverbote offensichtlich die<br />

einzige Antwort auf Fehlverhalten einzelner<br />

ist: „Es gibt Vereine, bei denen werden Stadionverbote<br />

für nahezu alles vergeben: Pinkeln<br />

an einen Zaun im Stadion? Stadionverbot!<br />

Stehen im Aufgang entgegen den Anweisungen<br />

des Ordnungsdienstes? Stadionverbot!<br />

Sticker auf einen Wellenbrecher kleben? Stadionverbot!“<br />

Fast schon reflexartig sind nach Vorfällen<br />

wie jüngst in Berlin und auch in Bochum<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

die Forderungen nach Repressionen in der<br />

Öffentlichkeit von Politikern und Polizeigewerkschaftern<br />

zu hören. „Völlig zu Unrecht“,<br />

findet Joachim Ranau vom <strong>HSV</strong>-Fan-Projekt.<br />

„Das Stadionverbot ist sicherlich ein Mittel,<br />

das im Extremfall auch angewendet werden<br />

muss. Entscheidend ist doch aber, dass präventiv<br />

gearbeitet wird.“<br />

Bedauerlicherweise ist das Stadionverbot vielerorts<br />

die einzige Antwort, die Vereinsoffi -<br />

zielle haben. Das ist ein Schwachpunkt der<br />

Stadionverbotsrichtlinie. Sie kennt auf den Tatbestand<br />

`Vorfall` einzig die Reaktion `Stadionverbot`.<br />

Dabei kommt es dann oftmals gar nicht<br />

darauf an, welchem Vorwurf der einzelne Fan<br />

ausgesetzt ist. Da wird eine handfeste Prügelei<br />

mit anderen Stadionbesuchern oder Ordnern<br />

genauso mit einem Stadionverbot belegt,<br />

wie das Werfen mit einem leeren Plastikbecher<br />

oder das Aufkleben eines Stickers.<br />

Andere Lösungsmöglichkeiten sind vorstellbar.<br />

Es könnten beispielsweise bei ersten kleineren<br />

Verfehlungen zunächst Gespräche mit<br />

dem Betroffenen durch die Fanbetreuung des<br />

Vereins und dem jeweiligen Fan-Projekt geführt<br />

werden. Zudem sollten Stadionverbote<br />

bei leichteren Vergehen beispielsweise von<br />

Anfang an auf Bewährung ausgesprochen<br />

werden, um dem Betroffenen zu signalisieren,<br />

dass er sich keine weitere Verfehlung<br />

leisten kann. Bislang sind die meisten Vereine<br />

nicht bereit, eine derart differenzierte<br />

Betrachtung vorzunehmen. Beim <strong>HSV</strong> gibt es<br />

allerdings ab der neuen Saison ein Projekt,<br />

bei dem eine gerechtere Vorgehensweise getestet<br />

werden soll. Hierzu haben sich der <strong>HSV</strong>-<br />

Vorstand Scheel, das Stadionmanagement,<br />

der <strong>Supporters</strong> Club und das <strong>HSV</strong>-Fan-Projekt<br />

zusammengeschlossen und werden neue<br />

Präventionsmaßnahmen testen.<br />

Das neue Verfahren wird auf die Stadionverbote<br />

Anwendung finden, die vom <strong>HSV</strong> zu prüfen<br />

sind. Da Stefan und die anderen <strong>HSV</strong>er<br />

damals außerhalb eines Stadions in Gewahrsam<br />

genommen wurden, war der DFB zuständig.<br />

Entsprechende Präventivmaßnahmen<br />

werden dort nicht angewendet. Allerdings<br />

schrieb Stefan damals den DFB nachträglich<br />

an, schilderte den Verlauf des Abends und der<br />

Auseinandersetzungen aus seiner Sicht. Das<br />

Stadionverbot wurde daraufhin zunächst befristet<br />

ausgesetzt. Genauso machten es viele<br />

betroffene <strong>HSV</strong>er und konnten ebenfalls eine<br />

Aussetzung erreichen. Die meisten Ermittlungsverfahren<br />

wurden inzwischen von der<br />

Staatsanwaltschaft mangels Tatverdachts<br />

eingestellt. Die Stadionverbote wurden daraufhin<br />

vom DFB aufgehoben. Stefan wartet<br />

täglich auf einen entsprechenden Brief<br />

des DFB – damit auch für Stefan wieder gilt:<br />

„Fußball ist Zukunft!“. Ein paar Spiele hätte<br />

er dann dennoch verpasst. Unschuldig – wie<br />

dann auch Staatsanwaltschaft und DFB zugeben<br />

müssen.<br />

33


Quo vadis Bundesliga?<br />

Ein Rundum-Check<br />

Text Philipp Piepiorka · Fotos Witters<br />

Zuschauerzuspruch<br />

Die Bundesliga boomt. In der Hinrunde der<br />

abgelaufenen Saison verbuchte die Liga gar<br />

einen neuen Zuschauerrekord. Am Ende der<br />

Saison wurde mit 13.004.717 Besuchern der<br />

Rekord aus dem Vorjahr (13.013.422) hingegen<br />

knapp verpasst. Schuld daran: die Blocksperren<br />

durch den DFB zum Ende der Saison.<br />

Dafür wurde am letzten Spieltag ein anderer<br />

Rekord gebrochen. 485.210 Anhänger strömten<br />

in die neun Stadien. Die bisherige Bestmarke<br />

lag bei 458.<strong>63</strong>3 Zuschauern. Zum <strong>HSV</strong><br />

kamen übrigens zu den 17 Heimspielen jeweils<br />

über 50.000 Zuschauer, neun Partien<br />

waren ausverkauft.<br />

Ticketpreise<br />

Die Bundesliga ist „In“. Aber die hohe Nachfrage<br />

treibt den Preis in die Höhe. Dabei greifen<br />

die Vereine gerne auf eine Kategorisierung der<br />

Spiele zurück. Die Summe der A+- und A- sowie<br />

B-Spiele übersteigt dabei allerdings die Anzahl<br />

der C-Spiele enorm. Während Dauerkarten gerade<br />

noch ein gesundes Preisniveau vorweisen<br />

können, zahlt der Fan für Einzeltickets mittlerweile<br />

in Topspielen oftmals über 90 Euro. Leider<br />

auch beim <strong>HSV</strong>. Im Durschnitt ist Deutschland<br />

trotzdem noch billiger als England, wo durchschnittliche<br />

Kartenpreise zwischen 55 und 75<br />

34<br />

Euro bei Vereinen wie Chelsea<br />

normal sind. Fußball ist Volkssport,<br />

daher sollten die Vereine<br />

aufpassen, dass die Preisspirale<br />

sich nicht unendlich weiterdreht.<br />

Fans<br />

Fankurven platzen aus allen Nähten. Die<br />

Fans sorgen für die nötige Leidenschaft<br />

in den Stadien und begeistern durch ihren<br />

unnachahmlichen Support und spektakuläre<br />

Choreographien. Generell zeigen die Zahlen<br />

der Auswärtsfahrer, dass wir uns in Deutschland<br />

nicht vor anderen europäischen Fanszenen<br />

verstecken müssen. Sicherlich ist die Mentalität<br />

eine etwas andere als beispielsweise in Polen<br />

oder Griechenland, doch insgesamt dürfen wir<br />

mit unserem Fandasein zufrieden sein.<br />

Repressionen/Verbote<br />

In der vergangenen Saison gab es neben guten<br />

Ansätzen auch gravierende Maßnahmen,<br />

die das Fandasein beeinfl ussten. Positiv ist,<br />

dass viele Vereine, auch der <strong>HSV</strong>, den Fans nun<br />

zugestehen, alles an Material mitzubringen,<br />

was sie möchten, unter Einhaltung bestimmter<br />

Regeln. Negativ hingegen, dass der DFB nun<br />

= Kreisklasse = Internationale Klasse<br />

ganze Fanszenen aussperrt für das Fehlverhalten<br />

einiger weniger. Hinzu kommt die immer<br />

noch kritisch zu betrachtende Vorgehensweise<br />

bei der Vergabe von Stadionver boten. Die Gesamtsituation<br />

ist daher noch stark verbesserungswürdig.<br />

supporters news


Starfaktor<br />

Die Bundesliga hatte lange den Ruf, dass die<br />

echten Topstars einen Bogen um sie machen.<br />

Doch es scheint, als wäre dieser Ruf ein Auslaufmodel.<br />

Nicht nur, dass internationale Topstars<br />

nach Deutschland kommen, wie zuletzt<br />

ein Robben oder ein Van Nistelrooy, nein, die<br />

Bundesliga bringt selber Stars hervor. Deutsche<br />

Nationalspieler, aber auch internationale<br />

Nachwuchsspieler. Allein der <strong>HSV</strong> war für diverse<br />

Spieler das Sprungbrett zu einem Topklub<br />

in Europa.<br />

Ausländeranteil<br />

Der Anteil ausländischer Spieler in der deutschen<br />

Fußball Bundesliga liegt bei 49 %. Damit<br />

liegt die Bundesliga im europäischen Vergleich<br />

zum Beispiel weit hinter der Premier League<br />

(66,2 %). Zumeist befi nden sich aber viele deutsche<br />

Nachwuchsspieler in den Reihen der Clubs,<br />

die die Quote beeinfl ussen. Positiv ist zu bewerten,<br />

dass gerade die Topklubs vermehrt<br />

auf deutsche Spieler setzten. Beim deutschen<br />

Meister Bayern München zum Beispiel liegt die<br />

Quote beispielsweise bei 44 %, beim Pokalsieger<br />

aus Bremen sogar nur bei 34 %. Beim <strong>HSV</strong><br />

sind es 57 %. Bei der Bundesliga von einer guten<br />

Mischung zu sprechen wäre insgesamt ein<br />

gutes Fazit.<br />

Spannung<br />

Der Serienmeister Bayern München dominiert<br />

die Liga seit über 20 Jahren. Trotzdem konnten<br />

in den letzten vier Jahren drei verschiedene<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

Vereine den Titel feiern. Doch während in England<br />

zum Beispiel die ersten vier Plätze in der<br />

Regel fest vergeben sind, kämpfen bei uns 8-10<br />

Mannschaften um die begehrten Plätze 2 bis<br />

5. Als <strong>HSV</strong>er dürfte in den letzten Jahren zumindest<br />

genug Spannung aufgekommen sein.<br />

Internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

Zwei Finalteilnahmen und vier Halbfi nalisten,<br />

darunter zweimal der <strong>HSV</strong>, in den letzten drei<br />

Jahren sprechen eigentlich für sich. Hat Deutschland<br />

dieses Mal den dritten Platz in der 5-Jahres-Wertung<br />

der UEFA noch um 0,131 Punkte<br />

verpasst, sieht es für die Zukunft wesentlich rosiger<br />

aus. In der neuen Spielzeit werden Italien,<br />

derzeit Dritter der Wertung, nämlich 5 Punkte<br />

mehr gestrichen als Deutschland. Daher startet<br />

die Bundesliga auf Platz 3 in die Saison. Der<br />

Trend spricht ganz klar für die deutsche Liga und<br />

mittelfristig wird der dritte Platz in der Wertung<br />

der UEFA fest an Deutschland vergeben.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Die Bundesliga gehört zu den finanziell gesündesten<br />

auf der ganzen Welt. Die 50+1-Regel<br />

verhindert den Ausverkauf der Vereine.<br />

Die Schulden der Clubs spielen bei der Lizensierung<br />

eine Rolle. Viele Gründe, warum<br />

andere Ligen neidisch nach Deutschland<br />

schauen. Die Bundesliga scheint gut gerüstet<br />

und muss sich keine Sorgen machen vor<br />

der Neuregelung in drei Jahren durch die<br />

UEFA. Diese wird die Clubs zwingen, nicht<br />

mehr Geld auszugeben, als sie auch eingenommen<br />

haben. Gute Aussichten!<br />

Kommerzialisierung<br />

Umsatzsteigerung, hohe Spielergehälter, verkaufte<br />

Stadionnamen, Nutzung vereinsfremder<br />

Farben und Anstoßzeiten durch das TV-Diktat.<br />

Viele Gründe, den Fußball zu verteufeln. Und es<br />

kommt noch schlimmer. Im Stadion selbst wird<br />

dem Fan oftmals ein ganzes Arsenal an Werbeartikeln<br />

angeboten, die Stadionshow dient als<br />

Dauerwerbesendung. Das ist schon alles „too<br />

much“. Immerhin stellt sich die Situation aber<br />

noch nicht so katastrophal wie in anderen Ländern<br />

dar, wo teilweise laufende Litfaßsäulen<br />

über das Spielfeld laufen und die Vereinsnamen<br />

verkauft werden. Soweit sollte es in der<br />

Bundesliga bitte nicht kommen.<br />

35


Erwartungen erfüllt?<br />

Berichte über die Spiele der Profi s<br />

Text Philipp Markhardt · Fotos <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

36<br />

supporters news


<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

37


Hamburger SV vs. FC Schalke 04<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

Hamburger SV vs. Hertha BSC 1:0<br />

Volksparkstadion<br />

Es war beileibe kein hochklassiges Spiel, das<br />

der <strong>HSV</strong> an diesem Tag bot (die Hertha übrigens<br />

auch nicht). Immerhin war gerade die<br />

zweite Hälfte doch von Spannung geprägt<br />

und ein ums andere Mal gingen die Zuschauer<br />

im Volksparkstadion richtig mit. Was am Ende<br />

blieb, war ein verdienter, allerdings nicht gerade<br />

grandioser Sieg. Das hatte man sich gegen<br />

den Abstiegskandidaten Nummer 1 auch<br />

irgendwie anders vorgestellt …<br />

Hamburger SV vs. RSC Anderlecht 3:1<br />

Europapokal, Volksparkstadion<br />

Nach den Niederländern aus Eindhoven warteten<br />

deren südliche Nachbarn auf den <strong>HSV</strong>.<br />

Der RSC Anderlecht reiste mit Nachwuchshoffnung<br />

Lukaku und der Gewissheit, gerade<br />

erst Bilbao rausgehauen zu haben, an<br />

die Elbe, konnte jedoch nichts bestellen.<br />

3:1 gewann der <strong>HSV</strong> in einem eher durchschnittlichen<br />

Spiel vor nicht einmal 35.000<br />

Zuschauern. Die Stimmung dementsprechend<br />

nicht gerade der Hammer, aber aufgrund des<br />

Spielverlaufes gegen die Mauve Army ganz<br />

annehmbar. So ging es mit einem beruhigenden<br />

Polster nach Brüssel.<br />

Bayer 04 Leverkusen vs. Hamburger SV 4:2<br />

Ulrich-Haberland-Stadion<br />

Auf einem Sonntag in Leverkusen antreten zu<br />

müssen ist einfach kein Geschenk. Schon gar<br />

nicht, wenn man mit 4:2 baden geht. Immer-<br />

38<br />

hin, es war ein schnelles Spiel, durchaus interessant,<br />

wirklich unterhaltsam. Durch den<br />

Anschlusstreffer zum 2:3 kam kurz vor Schluss<br />

zwar noch einmal Hoffnung im Gästeblock auf,<br />

doch das vierte Tor für den Bayer fi el postwendend.<br />

Klappe zu, Affe tot. Schön geht anders.<br />

RSC Anderlecht vs. Hamburger SV 4:3<br />

Europapokal, Constant-Vanden-Stock<br />

Hatte ich weiter vorne nicht ´was von einem<br />

beruhigenden Torpolster geschrieben? Gerade<br />

so gereicht hat es! Hochdramatisch war<br />

Hamburger SV vs. Anderlecht<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

das Spiel und in der 66. Minute war der <strong>HSV</strong><br />

für kurze Zeit ausgeschieden. Ein ziemlich<br />

erbärmliches Gefühl, in einem Drahtverhau<br />

in der Ecke des Stadions miterleben zu müssen,<br />

wie zigtausende Belgier das vermeintliche<br />

Weiterkommen feiern. Um so schöner ist<br />

es dann, wenn man zum Schlusspfiff selbst<br />

das bessere Ende für sich hat! Und so feierte<br />

der Hamburger Mob das glückliche Weiterkommen,<br />

während die Belgier sich in Trauer<br />

nach Hause trollten, wo Mutti mit dem Waterzooi<br />

wartete.<br />

supporters news


Hamburger SV vs. Schaaaaalke! 2:2<br />

Volksparkstadion<br />

Bei beinahe, aber wirklich nur fast frühlingshaften<br />

Temperaturen hatte man es also gleich<br />

mit dem nächsten Hochkaräter der Liga zu<br />

tun. Powered by Gazprom reiste Schalke 04<br />

in die Hansestadt, um drei Punkte dazulassen.<br />

Das klappte leider nur zu einem Drittel,<br />

denn schiedlich-friedlich 2:2 ging es am Ende<br />

aus, womit der <strong>HSV</strong> sich aus den Top 5 der<br />

Liga verabschiedete. Schalke war wie immer<br />

mit einem ordentlichen Mob angereist – und<br />

das trotz Sonntagsspiels. Dieser leistete gesanglich<br />

gute Arbeit.<br />

Mönchengladbach vs. Hamburger SV 1:0<br />

Borussiapark<br />

Früher war Gladbach ja echt noch geil. Mitten<br />

in der Stadt gelegen, Kneipen anbei und<br />

ein Stadion, das einfach ein Wallfahrtsort für<br />

Fußball-Liebhaber war. Eng, steil, drei Stehplatztribünen<br />

und versiffte Toiletten. Mann,<br />

bin ich da immer gerne hingefahren. Und<br />

wenn man mal wieder verlor, weil Hochstätter,<br />

Max oder dieser andere da, der immer<br />

gegen uns, aber kaum für uns getroffen hat<br />

… wie hieß der noch? Dahlin! Also, wenn<br />

die mal wieder wie selbstverständlich gegen<br />

uns trafen, dann ging man einfach irgendwo<br />

in die Kneipe. Heute ist das leider nicht mehr<br />

so, weshalb Spiele in Gladbach auch in etwa<br />

so viel Spaß machen wie eine dreistündige<br />

Wurzelbehandlung. So, jetzt habe ich ganz<br />

vergessen, ´was zum Spiel zu schreiben. Ist<br />

auch besser so.<br />

Hamburger SV vs. Hannover 96<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

Standard Lüttich vs. Hamburger SV<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

Hamburger SV vs. Standard Lüttich 2:1<br />

Europapokal, Volksparkstadion<br />

Klar spielbestimmend gewesen und doch irgendwie<br />

erst mal in Rückstand geraten. So<br />

was kann auch nach hinten losgehen! Wie<br />

dem auch sei: Vor 49.000 Zuschauern war<br />

unsere Elf klar überlegen und das Gegentor<br />

eben ein Betriebsunfall. Ob ein 2:1 allerdings<br />

für das Rückspiel in Belgien reichen würde?<br />

Es war zumindest zu bezweifeln. Anderlecht<br />

hatte ja gezeigt, wie eng das werden kann.<br />

So fiel der Jubel dann auch nicht ganz so eu-<br />

phorisch aus, als es in Richtung Stellinger<br />

Bahnhof ging. 4.000 Fans aus Lüttich waren<br />

übrigens zugegen und hinterließen einen<br />

recht vernünftigen Eindruck.<br />

Hamburger SV vs. Hannover 96 0:0<br />

Volksparkstadion<br />

Das war nix. 0:0 gegen den Abstiegskandidaten<br />

aus Hannover, der sogar eine halbe<br />

Stunde in Unterzahl spielte. Aber vielleicht<br />

war’s ja auch nur eine noble Geste der Selbstlosigkeit.<br />

Kommen wir zum Positiven: Vor dem<br />

Spiel fand auf der Wiese hinter dem Gästeblock<br />

ein Picknick für den guten Zweck statt,<br />

dessen Einnahmen an den Fanrechtefonds<br />

gingen. Mehrere Hundert Leute nahmen bei<br />

Bier und Grillwurst daran teil. Nach dem Spiel<br />

ging es hingegen nicht so harmonisch zu.<br />

Guerrero warf im Zuge eines Disputs einem<br />

Zuschauer eine Trinkflasche an den Kopf, was<br />

noch tagelang die Presse beschäftigen sollte.<br />

Standard Lüttich vs. Hamburger SV 1:3<br />

Europapokal, Stade Maurice Dufrasne<br />

Unter dem Motto „Wir für euch, ihr für uns!“<br />

ging es für 2.300 Hamburger in den Osten Belgiens,<br />

wo entspannt in der Altstadt rumgegammelt<br />

wurde. Etwas außerhalb stand das<br />

Stadion von Standard und dort gondelten die<br />

meisten dann auch per Shuttle hin, um sich<br />

am durchaus annehmbaren, jedoch relativ teuren<br />

Verpfl egungsangebot zu verlustieren, ehe<br />

es in den dreistöckigen Gästeblock ging. War<br />

schon ein ziemlicher Schocker, das Teil. Der<br />

39


VfL Bochum vs. Hamburger SV<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

Hamburger Anhang legte dann auch recht gut<br />

los und nach 20 Minuten netzte Petric zur Führung.<br />

Zwar egalisierte Standard selbige kurze<br />

Zeit später, doch in der zweiten Halbzeit war<br />

es wieder Petric, der die erneute Führung erzielte.<br />

Während die Belgier ihre Wut nun an<br />

Kameramännern oder Landsleuten ausließen,<br />

drehte der Gästeblock komplett frei und nahm<br />

Guerreros 3:1 wohl nur noch entfernt wahr.<br />

Feiertagsstimmung war angesagt. Apropos<br />

Feiertag: Ich möchte beantragen, den 08.04.<br />

zum Feiertag zu machen. Als Name würde ich<br />

„St. Petric’s Day“ vorschlagen.<br />

Hamburger SV vs. FC Fulham<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

40<br />

VfL Bochum vs. Hamburger SV 1:2<br />

Ruhrstadion<br />

Tief im Westen hatte der <strong>HSV</strong> anzutreten. Natürlich<br />

wieder an einem Sonntag. Die Motivation<br />

hielt sich daher trotz des erwarteten<br />

Oldschool-Stadions in Grenzen. Den Treffpunkt<br />

vor dem Spiel bevölkerten dann auch<br />

kaum Leute. Kann natürlich daran liegen,<br />

dass im „Haus Freyn“ nur noch dieses widerliche<br />

Ballermanngedudel über rote Pferde,<br />

nackte Friseusen und Körbchengrößen gespielt<br />

wird. Wer will es normalen Menschen<br />

da verdenken, dass sie lieber vor dem Gäs-<br />

teblock ihr Bier trinken wollen? Der VfL begann<br />

recht forsch und viele im Gästeblock<br />

ahnten bereits Böses, doch Tesche brachte<br />

den <strong>HSV</strong> in der 18. Minute in Führung. Dedic<br />

glich zwar in der 32. Minute aus, doch am<br />

Ende sollte der <strong>HSV</strong> nach lebhaften zweiten<br />

45 Minuten die Nase vorn haben, da es sich<br />

der VfL nicht nehmen ließ, ein Eigentor zu<br />

erzielen. 2:1 muss man auch in Bochum erst<br />

mal gewinnen.<br />

Hamburger SV vs. FSV Mainz 05 0:1<br />

Volksparkstadion<br />

Das kommentier’ ich lieber nicht.<br />

Hamburger SV vs. Fulham FC 0:0<br />

Europapokal, Volksparkstadion<br />

Schöne Choreo, genialer Konfettiregen,<br />

doch leider keine Tore. Alles Anfeuern,<br />

Schreien und Singen half nicht. Entweder<br />

blieben die Rothosen auf dem Feld in der Abwehr<br />

des FFC hängen oder sie scheiterten an<br />

Torwart Schwarzer. Die Engländer konzentrierten<br />

sich aufs Zerstören und so blieb es<br />

nach 90 Minuten beim 0:0. Ob das reichen<br />

würde? Nicht Wenige dürften mit gemischten<br />

Gefühlen an den anstehenden London-<br />

Trip gedacht haben.<br />

TSG Hoppenheim vs. Hamburger SV 5:1<br />

Rhein-Neckar-Arena<br />

Also das Wetter war gut! (Der Lektor ergänzt:<br />

Hier spielte offensichtlich ein Teil der Mannschaft<br />

gegen den Trainer. Oder war das Wetter<br />

zuu gut?)<br />

supporters news


TSG Hoffenheim vs. Hamburger SV<br />

Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

Fulham FC vs. Hamburger SV 2:1<br />

Europapokal, Craven Cottage<br />

Craven Cottage! Allein schon wegen des<br />

Grounds war die Reise an die Themse<br />

Pflicht. Und grundsätzlich hat London ja<br />

auch abseits des Fußballs einiges zu bieten.<br />

So machten sich die glücklichen <strong>HSV</strong>er,<br />

die eine Karte für das Auswärtsspiel beim<br />

FFC bekommen hatten, wieder einmal auf<br />

den Weg in die englische Hauptstadt, wo<br />

der Tag wahlweise mit Sightseeing, Shopping<br />

oder Pub-Crawling verbracht wurde,<br />

ehe es gen Fulham ging. Dort ließ es sich<br />

der Anhang in einem Pub in Stadionnähe gut<br />

gehen. Runde Geschichte. Weniger rund lief<br />

es dann leider im absolut sehenswerten Craven<br />

Cottage. Das 1:0 für den <strong>HSV</strong> kam viel<br />

zu früh und der erfahrene Auswärtsfahrer<br />

wusste, was unweigerlich kommen musste.<br />

Die Mannschaft stand quasi nur noch hinten<br />

drin, während Fulham einen Angriff nach<br />

dem anderen vortrug. Es war also lediglich<br />

eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich und<br />

eben später der Endstand von 2:1 für die<br />

Hausherren fallen würden. Das hätte selbst<br />

Moniz wissen müssen, war er doch schließlich<br />

nicht erst seit frei Tagen beim <strong>HSV</strong> angestellt.<br />

Entsprechend angefressen ging es<br />

nach dem Ausscheiden ohne weitere Umschweife<br />

zur Tube. Nach einem Frust-Vindaloo<br />

eingepennt und am nächsten Tag wieder<br />

heil in Hannover gelandet. Schöne Fahrt,<br />

wenn nur nicht wieder diese ominösen 90<br />

Minuten dazwischengekommen wären, die<br />

einem in der Vergangenheit schon öfters die<br />

Laune vermiesten.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

Hamburger SV vs. 1. FC Nürnberg 4:0<br />

Volksparkstadion<br />

Nein, Lust auf Fußball hatten an diesem Sonnabend<br />

in Hamburg wohl die Wenigsten. Die<br />

Stimmung war dementsprechend unter Kanone<br />

und viele Gesichter, die auch in Fulham gesichtet<br />

werden konnten, saßen eher apathisch auf<br />

ihren Plätzen und verfolgten teilnahmslos das<br />

4:0 gegen den Glubb. Spaß hat das irgendwie<br />

nicht gemacht. Immerhin hatte der <strong>HSV</strong> noch<br />

eine theoretische Chance auf den europäischen<br />

Wettbewerb bewahrt.<br />

Nr. 2 im Norden vs. Nr. 1 im Norden 1:1<br />

Weserstadion<br />

Ist es eigentlich jemandem aufgefallen? Im direkten<br />

Vergleich in der Liga dürfen wir uns hanseatisch-bescheiden<br />

darüber freuen, die Nummer 1<br />

im Norden zu sein. Das war es allerdings auch<br />

schon mit den positiven Nachrichten vom Auswärtsspiel<br />

an der Weser. Im Schnelldurchlauf:<br />

Nur unter restriktiven Aufl agen durfte per Metronom<br />

angereist werden. In Bremen angekommen,<br />

wurde man in Busse verfrachtet und in<br />

eine angebliche Fanzone verfrachtet. Der angekündigte<br />

Verzicht der Polizei auf Hunde war<br />

eine glatte Lüge. Wieder kam es zu Ausschreitungen,<br />

wieder kam es zu Verletzten, wieder behinderten<br />

Beamte der Polizei offensichtlich mit<br />

Absicht die Versorgung eben dieser Verletzten.<br />

Die Kommentare, die man sich anhören durfte,<br />

waren unterstes Niveau und Beamte, die Aufkleber<br />

an ihrer Dienstausrüstung tragen, die einem<br />

fröhlich „Wir fi cken euch alle“ bedeuten,<br />

bedürfen wohl keines weiteren Kommentars. Immerhin<br />

nicht verloren. Schöne Sommerpause!<br />

Leverkusen (A)<br />

Anderlecht (A)<br />

Mönchengladbach (A)<br />

Lüttich (H)<br />

Mainz (H)<br />

Nürnberg (H)<br />

Bremen (A)<br />

41


Vom Winde verweht …<br />

Das Finale um die Uefa-Europa-League in Hamburg<br />

Text Volker Knut · Fotos Jessica Hardtmann, Witters<br />

Der Wieder einmal ist der Traum geplatzt.<br />

Zum zweiten Mal verließ<br />

der „UEFA-Pokal“ unser Stadion.<br />

Und das, obwohl immer und überall<br />

von der EINMALIGEN Chance gesprochen<br />

wurde, ein Finale im eigenen Stadion auszutragen.<br />

Bereits 1982 standen wir im heimischen<br />

Volkspark aussichtsreich vor dem Gewinn der<br />

begehrten, wenn auch nur zweitwichtigsten<br />

Trophäe des europäischen Vereins fußballs.<br />

Doch vor 28 Jahren hat es gegen die von Sven<br />

Göran-Eriksson trainierte Freizeitelf des IFK<br />

Göteborg eine satte 0:3-Niederlage gegeben.<br />

Soweit kam es diesmal jedoch gar nicht erst.<br />

Unsere Mannschaft erreichte zwar wie im<br />

Vorjahr das Halbfinale, schied dann aber erneut<br />

„ohne den nötigen Siegeswillen“ aus.<br />

Da nützten auch die ins Leben gerufenen Fan-<br />

Aktionen (Operation Rathausmarkt, „Hamburg<br />

meine Perle – Flashmob“ auf dem<br />

Rathausmarkt) oder die Spieler-Motivationshilfe<br />

(unglaublich, dass das überhaupt notwendig<br />

ist) mit dem Slogan „Eine Stadt-Ein<br />

Finale-Ein Ziel“ nichts. Mit der Niederlage in<br />

London, beim kleinen, aber beherzt kämpfenden<br />

Fulham FC war er vorbei – der TRAUM.<br />

Außer Spesen nichts gewesen. Kurz vor dem<br />

Erreichen des Ziels, mussten Fakten geschaffen<br />

werden. Die Was ist, Wenn – Frage musste<br />

geklärt werden. Nur gut 12.500 Karten hätten<br />

dem <strong>HSV</strong> als Gast im eigenen Stadion<br />

zugestanden. Egal, wie die Kartenvergabe<br />

ausgesehen hätte, es wären immer unzufrie-<br />

42<br />

dene Mitglieder zurückgeblieben. Doch auch<br />

diese Frage köchelte nur wenige Tage bis zum<br />

Ausscheiden.<br />

Vor den Halbfinals war immer nur vom Traumfinale<br />

zwischen dem <strong>HSV</strong> und Liverpool FC die<br />

Rede. Somit fanden auch im Vorfeld bei den<br />

öffentlichen Verlosungen der UEFA über den<br />

DFB alle Karten reißenden Absatz. Geschafft<br />

haben es bekanntlich beide nicht, stattdessen<br />

wurde Hamburg Gastgeber für das Spiel<br />

Club Atlético de Madrid gegen Fulham FC.<br />

Dies führte beim „neutralen“ Publikum zu<br />

einigem Desinteresse, so dass doch der eine<br />

oder andere Sitz mehr frei blieb, obwohl das<br />

Spiel offiziell ausverkauft war. Somit guckten<br />

dann die „freien Verkaufsstellen“ rund<br />

um unser Stadion in das tiefe Loch des Geldbeutels.<br />

Die Karten der unteren Preiskategorie<br />

(55 Euro) wechselten kurz vor Spielbeginn<br />

zum Teil für 10 Euro den Besitzer.<br />

Ein paar bekannte <strong>HSV</strong>-Gesichter tauchten<br />

aber dennoch auf. Ich selbst bin völlig<br />

schmerzbefreit bereits gegen 18 Uhr am<br />

Stellinger angekommen. Ein kleiner Eindruck<br />

sollte es wenigstens sein. Und mit ein bisschen<br />

Glück hatte ich auch auf ein wenig Vorfreude<br />

gehofft, welche sich aber auch kurz<br />

vor Spielbeginn nicht eingestellt hatte.<br />

Zunächst durfte ich feststellen, dass so gut<br />

wie keine Polizei präsent war. Zumindest<br />

nicht in so großer Anzahl und so eingepackt<br />

wie bei <strong>HSV</strong>-Spielen. Erinnerungen an die WM<br />

2006 wurden wach. Zurückhaltende Präsenz<br />

wurde gezeigt. Frei nach dem Motto „Habt<br />

Spaß – wenn ihr uns braucht, sind wir da!“<br />

Sehr angenehm, wirft es aber doch die Frage<br />

auf, warum nicht immer so?<br />

Naja, ein Grund könnte die mangelnde Rivalität<br />

beider Endspielteilnehmer sein. Irgendwie<br />

konnten beide Fangruppen ihr Glück wohl<br />

immer noch nicht so richtig fassen, dass sie<br />

dieses Finale ausspielen durften. Einer von<br />

ihnen kam aus London und drückte es beim<br />

Vorglühen wie folgt aus: „Ich will heute in<br />

erster Linie meinen Spaß haben, es genießen.<br />

Okay, ich will auch gewinnen. Wir werden<br />

gewinnen. Aber wahrscheinlich doch nicht,<br />

denn die Geschichte lehrt mich, dass es nicht<br />

so kommen wird“. Wie recht er damit doch<br />

hatte und wie sehr dieser Spruch auch für uns<br />

in den letzten 27 Jahren zutreffend war. Erschreckend,<br />

nicht wahr …?<br />

Im Stadion selbst wurden die Plätze erst recht<br />

spät eingenommen, so dass viele Event-Besucher<br />

die inzwischen übliche Zeremonie verpassten.<br />

War der Anblick des Pokals schon<br />

bei der einwöchigen Ausstellung im Museum<br />

kaum zu ertragen, kamen mir bei der Präsentation<br />

durch Uwe Seeler fast die Tränen und<br />

es beschlich mich ein erdrückendes Gefühl:<br />

Das wäre ihr Preis gewesen, säuselte mir der<br />

Geist von Rudi Carrell ins Ohr.<br />

Atlético und Fulham mühten sich dann redlich,<br />

auch wenn kein wirklich gutes Spiel zustande<br />

kam. Der „letzte Wille“ entschied<br />

dann die Partie zugunsten der Spanier, welche<br />

(es machte die Sache nur noch schlimmer)<br />

in unserer Kurve den Gewinn der UEFA-Europa-League<br />

feierten.<br />

Wir haben verloren, doch wir halten das<br />

aus … (Lotto King Karl). Denn das haben wir<br />

in den letzten Jahrzehnten bei jedem „vom<br />

Winde verwehten“ Titel still vor uns hinsummen<br />

dürfen. Fortsetzung folgt …<br />

supporters news


Fans unerwünscht?<br />

Alcatraz statt öffentlichen Trainings<br />

Text Klaus „Fiddy“ Gerken · Fotos Heike Gerken<br />

Nach kurzer Fahrt aus meinem Urlaubsort<br />

gab es keine Zweifel mehr, auf der<br />

Weinstraße in der Nähe der Gemeinde<br />

Eppan in Südtirol fuhren nur PKW‘s<br />

mit Deutschen Kennzeichen aus allen Teilen der<br />

Republik. Alle hatten nur ein Ziel, die Sportanlage<br />

Rungg, denn hier bereitet Bundestrainer<br />

Jogi Löw seine Nationalmannschaft auf die<br />

WM <strong>2010</strong> in Südafrika vor. Die Polizei regelte<br />

den Verkehr und sorgte für erste Verwirrungen<br />

unter den vielen Deutschen Fans. „Kommt der<br />

Papst oder doch Obama?“, fragte ich verwundert<br />

meine Frau Heike, „wir wollen doch nur<br />

zum Training.“<br />

Nach einem kleinen Fußmarsch hatten wir dann<br />

freie Sicht auf die tolle Sportanlage und trauten<br />

unseren Augen nicht: Die komplette Sportanlage<br />

war mit grünen Planen abgehängt und<br />

an den wichtigen Punkten standen Gorillas in<br />

schicker DFB- Kollektion. „Man behandelt uns<br />

hier wie Aussätzige“, schimpfte ein Fan des 1.FC<br />

Köln. Neben dem Trainingsplatz hatte der DFB<br />

ein riesiges Medienzentrum aufbauen lassen.<br />

Hier hatte sich die deutsche Medienwelt eingenistet,<br />

allen voran „Bild“, Kicker, ARD, ZDF,<br />

n-tv, der Kölner Exress. Nicht weniger als ca. 200<br />

akkreditierte Journalisten, nur die Creme de la<br />

Creme war zugelassen. Am Eingangstor konnte<br />

man den DFB – Mannschaftsbus sehen und viele<br />

Ordner, meistens sehr freundliche Italiener.<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

Auf die Fragen, wann hier trainiert werde oder<br />

wo die Spieler seien, wurde immer nur geantwortet:<br />

„Wir können nichts machen. Der DFB<br />

hat das so angeordnet.“ Nach kurzer Zeit wussten<br />

dann alle, wir Fans sind nicht erwünscht und<br />

werden ausgesperrt.<br />

Vor dem Tor spielten sich unglaubliche Szenen<br />

ab: Kinder weinten, Eltern waren entsetzt und<br />

schimpften auf den DFB. Eine Mutter schrie Serdar<br />

Tasci an, der gerade im Kleinbus zum Hotel<br />

gefahren werden sollte: „Drei Tage bin ich hier,<br />

mein Sohn ist großer Fan vom VFB, komm endlich<br />

her und gib ihm ein Autogramm!“ Der Stuttgarter<br />

Spieler kam und machte wenigstens einen<br />

kleinen Fan glücklich. Ich selbst wollte mich ja eigentlich<br />

mit Marcel Jansen treffen, das habe ich<br />

aber schnell zu den Akten gelegt, trotz Unterstützung<br />

durch unseren FB Mike Lorenz.<br />

Gespräche unter den Fans: „Wer wird Ballack ersetzen?“<br />

oder „Wer wird jetzt die Nr.1?“ wurden<br />

eingestellt und die Stimmung schlug endgültig<br />

um, als die Spieler in den Bus stiegen und zum<br />

Hotel gebracht wurden. Die Fans, die draußen<br />

bleiben mussten, konnten ihre Lieblinge nur<br />

kurz durch die getönten Scheiben des Luxus-<br />

Busses sehen und ihnen zuwinken.<br />

Zum Glück konnte ich Gespräche über das Duo<br />

Veh/Reinhardt oder unseren Aufsichtsrat schon<br />

im Keim ersticken, das hätte mir auch noch gefehlt<br />

bei dem Frust hier. Ein Mitarbeiter des<br />

Ordnungsdienstes verteilte noch schnell Autogrammkarten,<br />

um die Leute zu beruhigen, aber<br />

natürlich ohne Unterschrift.<br />

Was für Amateure beim DFB, dachten wohl viele<br />

in diesem Moment. Frustriert und sauer verließen<br />

wir dann alle die DFB-Festung Alcatraz.<br />

Das war keine Werbung, sondern eine Frechheit<br />

vom DFB! Darüber waren sich alle deutschen<br />

Fans einig.<br />

„Was bleibt uns jetzt noch?“, fragte einer. „Das<br />

ZDF“, antwortete ein Nürnberger Fan, „mit<br />

dem Zweiten sieht man eh besser …“. Der Fußball<br />

lebt von den Emotionen der Fans, das sollte<br />

auch der DFB wissen und uns nicht nur als Stimmungsvieh<br />

sehen.<br />

Wenn mich mein <strong>HSV</strong> im Trainingslager in Going<br />

oder Längenfeld nur einmal so behandelt<br />

hätte, hätte ich gewusst, was zu tun ist, dachte<br />

ich mir und musste dabei an die vielen weinenden<br />

und enttäuschten Kinder denken.<br />

In den Medien Südtirols gab der DFB den Tourismusvereinen<br />

die Schuld, es sei abgemacht<br />

worden, dass es kein öffentliches Training geben<br />

würde. Die wollten nur das Pfi ngstgeschäft<br />

mit den Deutschen mitnehmen, hieß es und haben<br />

darum nichts bekannt gegeben. Lächerlich,<br />

dachte ich. Bei den vielen Fans hätte man wenigstens<br />

das Gespräch suchen müssen. Allen voran<br />

DFB – Mediendirektor Harald Stenger, der<br />

ging einige Male wort – und grußlos an uns vorbei<br />

und hatte nur Augen für Medien und Sponsoren.<br />

Der einfache Fan vorm Tor war ihm egal.<br />

Armer Deutscher Fußball-Bund! Entschuldigung<br />

für die Störung auf dem Weg zum 4. Titel. Aber<br />

wenigstens war mein Urlaubshotel Top. NUR<br />

DER <strong>HSV</strong>!<br />

43


Mach’s gut, Schmiddel!<br />

<strong>HSV</strong>-Legende beendet seine Karriere<br />

Text Andreas Kloß · Foto KBS-picture.de<br />

„<br />

Volker Schmidt – Kopfballungeheuer“<br />

– unzählige Mal hatte man<br />

diesen Schlachtruf in den vergangenen<br />

Jahren bei den Spielen der<br />

zweiten Mannschaft des <strong>HSV</strong> vernommen.<br />

Doch damit ist jetzt leider Schluss. Nach fast<br />

20 Jahren im Trikot seines Hamburger Sport-<br />

Vereins hat Volker Schmidt mit dem letzten<br />

Saisonspiel gegen TEBE Berlin seine aktive<br />

Karriere beendet und wechselt in den Trainerstab<br />

des Nachwuchsbereichs beim <strong>HSV</strong>.<br />

Andreas Kloß aus der Abteilungsleitung des<br />

<strong>Supporters</strong> Clubs nutzte die Gelegenheit, Volker<br />

vor seinem letzten Spiel im Namen des<br />

<strong>Supporters</strong> Clubs und aller <strong>HSV</strong>-Fans für seine<br />

Treue zu danken und überreichte ihm zudem<br />

eine große Torte mit der Aufschrift „Lieben<br />

Dank für 19 Jahre Treue“.<br />

supporters news: Hallo, Volker. Vor fast 20<br />

Jahren bist du von der Hausbruch-Neugrabener<br />

Turnerschaft zum <strong>HSV</strong> gewechselt, weißt<br />

du noch, warum du damals zum <strong>HSV</strong> gegangen<br />

bist?<br />

Volker Schmidt: Aber natürlich weiß ich das<br />

noch. Ich wollte unbedingt Profi-Fußballer<br />

werden und als ich erfahren hatte, dass der<br />

44<br />

<strong>HSV</strong> an mir interessiert sei, war ich stolz wie<br />

Oskar. Ich bin sofort rausgelaufen und habe<br />

Fußball gespielt. Ich war einfach überglücklich<br />

und meinem Traum ein ganzes Stück entgegengesprungen.<br />

supporters news: Kannst du dich noch an das<br />

erste Training beim <strong>HSV</strong> erinnern? Wie hast<br />

du dich gefühlt, beim großen <strong>HSV</strong> zu trainieren?<br />

Was habt ihr damals im Training alles<br />

gemacht?<br />

Volker Schmidt: Ich war natürlich ganz aufgeregt,<br />

als ich das erste Mal beim <strong>HSV</strong> mittrainiert<br />

habe. Ehrlich gesagt kann ich mich<br />

leider gar nicht mehr genau daran erinnern,<br />

wie das war. Es war sehr aufregend für mich.<br />

supporters news: Ich vermute, ihr habt damals<br />

auch schon in Ochsenzoll trainiert. Was<br />

hat sich dort in den letzten 20 Jahren verändert?<br />

Volker Schmidt: Seit 1991 hat sich auf sehr<br />

viel verändert. Dort, wo jetzt das Internat<br />

steht, stand früher ein anderes Gebäude, in<br />

dem früher die Bundesligamannschaft ihre<br />

Kabinen hatte. Dort gab es aber z. B. auch<br />

Übernachtungsmöglichkeiten. Dann wurde irgendwann<br />

für die BL-Abteilung ein neuer Kabinentrakt<br />

gebaut, der heute von der U23 und<br />

der U19 genutzt wird. Und die Kunstrasenplätze<br />

gab es 1991 auch noch nicht.<br />

supporters news: Wie hat sich der <strong>HSV</strong> aus<br />

deiner Sicht in dieser Zeit verändert?<br />

Volker Schmidt: Ich glaube, der <strong>HSV</strong> hat sich<br />

sehr gut weiterentwickelt, so wie sich der<br />

Fußball immer weiter entwickelt hat und der<br />

<strong>HSV</strong> hat diesbezüglich Schritt gehalten. Ein<br />

Meilenstein war sicherlich das Internat. Seit<br />

es das Internat gibt, hat man die Möglichkeit,<br />

eine Vielzahl von jungen, talentierten Spielern<br />

unterzubringen und somit an den <strong>HSV</strong><br />

zu binden. Es gab zwar auch vorher schon<br />

den Gedanken, aber ich denke, dass die Bedingungen<br />

beim <strong>HSV</strong> so gut sind wie bei fast<br />

keinem anderen Verein<br />

supporters news: Du wolltest ein paar Mal<br />

wechseln, bist aber doch beim <strong>HSV</strong> geblieben.<br />

Wie kam es dazu und hast du es jemals<br />

bereut?<br />

Volker Schmidt: Ich habe es nicht bereut, ich<br />

hatte eine ganz tolle Zeit. Und es stimmt natürlich,<br />

dass ich auch mal den Gedanken verfolgt<br />

habe den Verein zu wechseln, aber das<br />

hat dann alles nicht so gepasst. Am Ende<br />

kann ich sagen, ich habe mich immer sehr<br />

wohl gefühlt beim <strong>HSV</strong>!<br />

supporters news: Wie beurteilst du deine Zeit<br />

beim <strong>HSV</strong>? Hast du immer alles richtig gemacht?<br />

Volker Schmidt: Wer macht schon alles richtig.<br />

Wenn ich so zurückblicke, gibt es schon<br />

einige Sachen, die ich gerne anders gemacht<br />

hätte. Ich hätte vielleicht selbstbewusster<br />

auftreten können und war als junger Spieler<br />

sehr naiv. Bei meinem Bundesligadebüt<br />

habe ich fast alles richtig gemacht. Nur bei<br />

dem Schuss aufs Tor leider nicht, na ja. Zuletzt<br />

habe ich versucht, meine Erfahrung an<br />

die jungen Spieler weiterzugeben. Nach mei-<br />

supporters news


nem letzten Spiel kamen viele Spieler auf mich<br />

zu und haben mir dafür gedankt und haben<br />

mir ihren Respekt ausgesprochen, darüber<br />

habe ich mich noch einmal richtig gefreut.<br />

supporters news: Ab sofort wechselst du ja<br />

in den Trainerstab der B-Jugend. Lässt der<br />

Wechsel in den Trainerstab die Wehmut über<br />

das Karriereende sinken oder eher ansteigen?<br />

Volker Schmidt: Weder noch, es ist für mich<br />

eine tolle Aufgabe, die mich fordern wird. Dazu<br />

kommen wieder andere Aufgaben. Ich habe<br />

bereits mit den Jungs trainiert und es macht<br />

sehr viel Spaß. Ich bleibe dem Fußball und dem<br />

<strong>HSV</strong> verbunden und das ist mir wichtig.<br />

supporters news: Wie kam es dazu, dass du<br />

als Trainer beim <strong>HSV</strong> weitermachst?<br />

Volker Schmidt: Den Plan gab es schon etwas<br />

länger, aber dann hat sich einfach zum richtigen<br />

Zeitpunkt etwas ergeben. Es sind Posten<br />

frei geworden und einen habe ich halt<br />

bekommen.<br />

supporters news: Was ist das Wichtigste, das<br />

du den jungen Burschen mit auf den Weg geben<br />

willst?<br />

Volker Schmidt: Viele verschiedene Dinge,<br />

z. B. seinen Stärken zu vertrauen und an sich<br />

zu glauben, effektiv und einfach Fußball zu<br />

Die Zweite des <strong>HSV</strong><br />

Beste Platzierung seit fünf Jahren<br />

Text Rainer Steffens · Foto Witters<br />

Die Zweite des <strong>HSV</strong> hat ihre Saison als<br />

Fünfter abgeschlossen und damit die<br />

beste Platzierung seit fünf Jahren erreicht!<br />

Die Spiele des <strong>HSV</strong> verfolgten<br />

auf dem Platz im Norderstedter Exil im Schnitt<br />

ca. 255 Zuschauer. Mit der Zuschauerzahl kann<br />

man nicht zufrieden sein. Der Weg nach Nor-<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

derstedt aus der Hamburger Innenstadt ist mit<br />

Bus und Bahn zwar eine halbe Weltreise aber<br />

in den nächsten zwei Jahren wird sich daran<br />

nichts ändern! Also rafft euch in der nächsten<br />

Saison mal auf und macht euch auf den Weg,<br />

die Zweite zu unterstützen! Die Eintrittspreise<br />

von 4 € für einen Stehplatz und 8 € für einen<br />

Platz auf der überdachten Tribüne sollten dafür<br />

sprechen vorbeizusehen.<br />

Nach einer langen Winterpause und zahlreichen<br />

Spielausfällen mussten einige Spiele unter<br />

anderem in Meuselwitz unter der Woche<br />

ausgetragen werden, wobei der Ausfall in<br />

Meuselwitz im Dezember sehr ärgerlich war,<br />

weil es gut mit dem Auswärtsspiel in Nürnberg<br />

hätte verbunden werden können. Zum letzten<br />

Auswärtsspiel im Bremer Stadtteil Oberneuland<br />

machten sich noch mal 50 Hamburger auf<br />

den Weg um dort einen 2 zu 1-Sieg feiern zu<br />

können. Lustig war bei dieser Tour noch, dass<br />

die Bahnpolizei beim Umsteigen fast den Zug<br />

verpasst hätte, da die Dounats am Kiosk wohl<br />

zu lecker waren ;-) und einige Leute wohl jemanden<br />

brauchten, der vorweggeht, damit sie<br />

wissen, was sie zu tun haben. Das Stadtderby<br />

im Wilhelm Koch Stadion konnte auch für sich<br />

entschieden werden. Da zeitgleich das Heimspiel<br />

der Profi s gegen Main stattfand, waren<br />

nur wenige Hamburger vor Ort. Diese hatten<br />

dann noch einen Spaziergang mit der Polizei<br />

spielen und natürlich erfolgreich. Und auch,<br />

dass es Spaß bringen muss.<br />

supporters news: Abschließende Frage – wie<br />

ist dein Verhältnis zum <strong>HSV</strong> heute?<br />

Volker Schmidt: Herzlich! Ich habe viele<br />

Freunde beim <strong>HSV</strong> gefunden, ich fühle mich<br />

nach 19 Jahren immer noch wohl und werde<br />

immer die Daumen gedrückt halten, wenn ein<br />

Team mit der Raute auf dem Platz steht …<br />

supporters news: Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Der <strong>Supporters</strong> Club und alle <strong>HSV</strong>-<br />

Fans wünschen dir und deiner Frau Julia alles<br />

Gute für die Zukunft!<br />

über den Dom zu überstehen. Am letzten Spieltag,<br />

bei freiem Eintritt für Mitglieder, kamen<br />

noch mal 262 Zuschauer! Die Besonderheit an<br />

diesem Spiel war mit Sicherheit, dass nach 19<br />

Jahren Fußball im Trikot des Hamburger Sport<br />

Vereins, Volker Schmidt das letzte Mal als<br />

Spieler auf dem Feld stand. Begonnen hatte er<br />

seine Laufbahn beim HNT, von wo aus er dann<br />

zum <strong>HSV</strong> ging. Als Spitzname bekam er von<br />

den Fans den Namen Kopfballungeheuer. Entstanden<br />

ist dieser bei einem Heimspiel gegen<br />

Eintracht Braunschweig, als das Tor des <strong>HSV</strong><br />

unter Dauerbeschuss stand und Schmidl so<br />

manchen Ball auf der Torlinie per Kopf rettete.<br />

Thomas Doll machte ihn dann zum Kapitän der<br />

Zweiten. Im Kader der Profi s machte er drei<br />

Bundesligaspiele und holte den Ui – Cup. Jetzt<br />

wird er beim <strong>HSV</strong> einen Co - Trainerposten im<br />

Jugendbereich übernehmen. Also Schmidl,<br />

danke für 19 Jahre Treue zur Raute, danke für<br />

die Leistung in deinen Spielen, danke, dass du<br />

immer ein offenes Ohr für uns hattest!<br />

In der nächsten Saison geht es dann wieder<br />

mal nach Kiel, die aus der dritten Liga zurückkehren<br />

werden. Dazu kommen die Aufsteiger<br />

aus der 5. Liga; stehen mit Eintracht Braunschweig<br />

II, E. Cottbus II auch schon fest.<br />

Eine schöne Sommerpause und bis nächste<br />

Saison in Norderstedt!<br />

45


SN Comic


„<strong>HSV</strong> gutt!“<br />

Stimmt unser Image?<br />

Text + Foto Ulie Liebnau<br />

Istanbul 18.05.<strong>2010</strong>. Überall rote Fahnen mit<br />

Mondsichel und Stern. Nationaler Feiertag<br />

„Jugend und Sport“ zum Gedenken an Atatürk,<br />

den verehrten Reformer.<br />

Im Stadion von Besiktas Istanbul sitze ich auf<br />

der überdachten Süd-Tribüne zwischen stolzen<br />

Großeltern, Eltern und Kleinkindern. Wir<br />

bewundern gemeinsam die Veranstaltung im<br />

Innenraum: Gefühlt 4000 Mädchen in verschiedenfarbigen<br />

langen Kleidern inszenieren<br />

dort tücherschwenkend eine gigantische, bunte<br />

Choreographie zu Live-Musik. Begeistert klatschen<br />

wir rhythmisch mit. Standing ovations.<br />

Aufgereiht am Spielfeldrand stehen in weißen<br />

Hemden ungefähr 70 Sportler und Sportlerinnen.<br />

Eine kleine Gruppe offensichtlich wichtiger<br />

Leute, begleitet von zahlreichen Fotografen<br />

und mehreren Fernseh-Teams, ehrt die Angetretenen<br />

mit Handschlag und Umarmungen.<br />

Öffentliche Wertschätzung von erbrachten<br />

Leistungen. Stolz ist bis oben auf die Tribüne<br />

spürbar.<br />

Da dreht sich scheinbar unvermittelt mein etwa<br />

sechzigjähriger Nachbar zu mir um, zeigt auf<br />

mein <strong>Supporters</strong>-Club-Cap mit der Raute und<br />

sagt mit Daumen-Hoch-Geste auf deutsch:<br />

„<strong>HSV</strong> gutt. Weiterr so!“<br />

Er meint sicher, dass auch ich stolz sein könnte.<br />

Ich lächle ihm etwas gequält zu, denke zunächst<br />

aber nur: Wie gut, dass der keine aktuellen Informationen<br />

über unseren Verein hat: kein Titel,<br />

keine Qualifi kation für die Champions League,<br />

nicht einmal für die Europa League, wieder ein<br />

erfolgloser „Wunschtrainer“ entlassen, blamables<br />

Krisenmanagement bei Sportchef-Entlas-<br />

Choreo ´mal anders und diesmal nicht für den <strong>HSV</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

sung und –Suche, Kompetenzgerangel und so<br />

weiter. Aber wem sage ich das alles?<br />

Erst Minuten später wird mir bewusst, dass<br />

diese Negativ-Liste nur einen Teil unseres Vereins<br />

widerspiegelt. Viel wichtiger ist doch, was<br />

auf der anderen Seite steht:<br />

Die Vorfreude auf die nächste Saison, auf das<br />

nächste Spiel, Verabredung mit Freunden, Lottos<br />

„Hamburg, meine Perle“, die einfallsreichen<br />

Choreographien und dann, wenn´s endlich losgeht,<br />

die gemeinsam erlebte Gefühlsachterbahn:<br />

mal Hoffen und Bangen, tausendfacher<br />

Tor-Schrei, unbeschreiblicher Jubel, Umarmungen<br />

… dann wieder Frust und Leiden und auch<br />

Wut, auf Söldner und Schiedsrichter. Oder auch<br />

das Gänsehaut-Feeling, wenn wir Zigtausend<br />

die Sprechchöre vom Block 22c aufnehmen und<br />

unsere Mannschaft spürbar nach vorne treiben.<br />

Na und dann sind da noch die immer wieder<br />

spannenden Versammlungen, die supporters<br />

news und so weiter. Aber auch diesmal: Wem<br />

sage ich das alles?<br />

Leider kann ich meinem Nachbarn im Besiktas-Stadion<br />

davon nichts mitteilen und ihm<br />

sein „<strong>HSV</strong> gutt!“ bestätigen. Vier Wörter Türkisch<br />

(Iki cay = zwei Tee und tesekkür ederim=<br />

Danke schön) reichen dafür nicht aus. Darum<br />

lächle ich ihm einfach noch einmal zu – diesmal<br />

entspannt – und strecke stolz den Daumen<br />

nach oben.<br />

Dann sehen wir wieder auf den Rasen und<br />

freuen uns gemeinsam über das, was dort abläuft.<br />

Hier jetzt und auch in der neuen Saison.<br />

Hier im Besiktas-Stadion und auch bei uns im<br />

Volkspark-Stadion.<br />

4. Kids Day<br />

Text Philipp Witthöft · Fotos <strong>HSV</strong><br />

Am 12. September ist es wieder soweit.<br />

Der <strong>HSV</strong> Kids-Club und die<br />

Amateursportabteilungen des <strong>HSV</strong><br />

veranstalten die 4. Auflage des<br />

<strong>HSV</strong> KIDS-DAY. Ab 11 Uhr sind auf der Jahnkampfbahn<br />

im Hamburger Stadtpark eure<br />

sportlichen Fähigkeiten gefragt, die verschiedensten<br />

Disziplinen zu meistern. So könnt ihr<br />

zum Beispiel beim Abenteuerlauf, Stabweitsprung<br />

oder Volltreffer um die Wette eifern.<br />

Um 15 Uhr folgt dann der große Spendenlauf<br />

im Stadtpark, wo ihr für einen guten Zweck<br />

pro Kilometer einen Spendenbetrag erlaufen<br />

könnt.<br />

Neben allen <strong>HSV</strong>-Mitgliedern zwischen 6 und<br />

14 Jahren sind natürlich auch alle anderen<br />

<strong>HSV</strong>-begeisterten Kids eingeladen, an diesem<br />

tollen Event teilzunehmen. Traditionell findet<br />

ein buntes Rahmenprogramm von Torwandschießen<br />

über Kinderschminken bis hin zur<br />

Hüpfburg statt. Zudem wird unser Vereinsmaskottchen<br />

Dino Hermann den ganzen Tag<br />

vor Ort sein. Gegen eine Teilnahmegebühr<br />

von 10 Euro erhaltet ihr etwas zu essen und<br />

zu trinken, ein cooles KIDS-DAY T-Shirt und<br />

natürlich eine Urkunde.<br />

Anmelden könnt ihr euch auf hsv.de auf den<br />

Unterseiten des <strong>HSV</strong> Kids-Clubs.<br />

47


22. Westkurven-Meisterschaft<br />

Text Joachim Ranau · Fotos <strong>HSV</strong> Fanprojekt<br />

Seit September 1989 richten wir (<strong>HSV</strong>-<br />

Fanprojekt) zunächst in Kooperation mit<br />

dem <strong>HSV</strong> und seit 1993 mit dem <strong>HSV</strong><br />

<strong>Supporters</strong> Club die Westkurven-Meisterschaft<br />

(WKM) auf dem Kleinfeld aus. Während<br />

die WKM in den ersten Jahren noch auf<br />

den Grandplätzen hinter dem Volksparkstadion<br />

ausgetragen wurde, fi ndet sie seit 1997 auf dem<br />

<strong>HSV</strong>-Gelände in Norderstedt auf Rasen statt.<br />

Die Rahmen bedingungen für das Turnier waren<br />

auch in diesem Jahr optimal: gutes Wetter, gutgelaunte<br />

Spieler, ein interessantes und fair ausgetragenes<br />

Turnier und (Achtung: Eigenlob!) eine<br />

gut funktionierende Organisation.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr hatten wir auf Wunsch<br />

vieler Fans die Teilnahmebedingungen für das<br />

Turnier geändert und waren selbst überrascht,<br />

dass diese Änderung zu einem radikalen Schnitt<br />

führte. Während in den letzten beiden Jahren 64<br />

Teams um den Titel kämpften, hatten sich dieses<br />

Jahr nur 35 Teams angemeldet.<br />

Woran lag das? Daran, dass pro Team nur noch<br />

zwei Spieler ohne Dauerkarte oder ohne <strong>HSV</strong>-<br />

Mitgliedschaft eingesetzt werden durften? Daran,<br />

dass die bloße Existenz als offi zieller Fanclub<br />

allein nicht für die Erfüllung der Teilnahmebedingung<br />

mehr ausreichte? Am Termin? In den letzten<br />

beiden Jahren war uns und vor allem vielen<br />

<strong>HSV</strong>-Fans aufgefallen, dass viele Fanclubs sich<br />

offensichtlich mit (guten) Spielern verstärkt hatten,<br />

die nicht unbedingt Mitglieder des Fanclubs<br />

waren oder z.T. gar keinen oder nur wenig Bezug<br />

zum <strong>HSV</strong> hatten. Das war zu dem Zeitpunkt le-<br />

48<br />

„Poptown“ – Gewinner der 22. WKM <strong>2010</strong><br />

gitim und bildete ja auch das Handeln aller Fußballklubs<br />

ab: Man verstärkt sich mit Legionären,<br />

wenn die eigenen Mittel nicht ausreichen. Dieser<br />

Praxis haben wir auf vielfachen Fanwunsch<br />

nun einen Riegel vorgeschoben; denn was für die<br />

Bundes liga und den Profi fußball gilt, muss nun<br />

wirklich nicht auf ein Fanturnier übertragen werden,<br />

oder? Natürlich ist es nicht einfach, Kriterien<br />

zu fi nden, die letztlich objektiv klären können,<br />

wer nun <strong>HSV</strong>-Fan ist oder nicht. Aber angesichts<br />

von 35.000 Dauer karteninhabern und 65.000<br />

<strong>HSV</strong>-Mitgliedern hätten sich zumindest theoretisch<br />

fast 10.000 Teams anmelden können. Und<br />

natürlich war trotzdem auch eine Reihe von offi<br />

ziellen Fanclubs wieder am Start.<br />

So wollen wir euch an dieser Stelle die Ergebnisse<br />

bzw. Platzierungen der Teams natürlich nicht vorenthalten:<br />

Das Finale der 22. WKM wurde zur<br />

Neuaufl age des „Indoor-Cup“-Endspiels in der<br />

Alsterdorfer Sporthalle. Dort hatte sich das Team<br />

von „Poptown“ im Dezember 2009 gegen die<br />

„Blaue Front Hamburg-Norderstedt“ mit 1:0<br />

durchgesetzt und war glücklich, aber nicht unverdient,<br />

<strong>HSV</strong>-Fan-Hallenmeister geworden. Und<br />

Geschichte wiederholt sich doch! Mit dem gleichen<br />

Ergebnis gelang es „Poptown“ auch auf<br />

dem Kleinfeld in Norderstedt die „Blaue Front“<br />

nieder zu ringen und sich den WKM-Titel zu holen.<br />

Da „Poptown“ als <strong>HSV</strong>-Team auch im Mai<br />

das deutsche Fanfi nale in Berlin gewonnen hatte,<br />

wurde enthusiastisch das „Triple“ gefeiert. Hut<br />

ab und herzlichen Glückwunsch! Das Spiel um<br />

Platz 3 sicherte sich das Team „<strong>HSV</strong>-Freunde Langenhorn“<br />

erst im 8-Meter-Schießen mit 4:3 gegen<br />

die „Lebenslange Treue“. Der Fairplay-Pokal<br />

ging an das Team „Lola fährt“.<br />

Herzlich bedanken möchten wir uns – auch im<br />

Namen des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club – für das Zustandekommen<br />

dieses tollen Tages bei unseren<br />

Sponsoren und Förderern, der Holstenbrauerei,<br />

Aramark und Sinalco für ihre Sachspenden, bei<br />

den Verantwortlichen des <strong>HSV</strong> Ochsenzoll e.V.<br />

und besonders bei Greenkeeper Patrick Garling<br />

und seinem tollen Team, dem Sportpub Tankstelle<br />

für Bewirtung und Security, bei Oliver Scheel, Andreas<br />

Birnmeyer und der SC-Abteilungsleitung<br />

Überreichung des WKM-Fair-Play-Pokals an den Teamkäptn von „Lola fährt“<br />

supporters news


für ihren Einsatz und ihre Unterstützung, beim<br />

DRK Norderstedt, dem grandiosen Schiedsrichterteam,<br />

allen WKM-Helfern und -Helferinnen<br />

und allen Teilnehmern und Gästen!<br />

Im nächsten Jahr – so auch der Wunsch vieler<br />

Teilnehmer – werden wir die WKM wieder nach<br />

der Saison durchführen. Dadurch werden wir<br />

bzw. die Fans zwar wieder auf einen eventuellen<br />

Spielerbesuch verzichten müssen, aber der<br />

Termin in der fußballfreien Zeit hat einfach vielen<br />

Teams sehr zugesagt. So haben wir Samstag,<br />

den 4. Juni 2011 in Planung. In diesem Jahr bieten<br />

wir euch noch den <strong>HSV</strong>-Fanprojekt-Cup (am<br />

Sonntag, den 5. September) und den Indoor-Cup<br />

der <strong>HSV</strong>-Fans (im Dezember in der Alsterdorfer<br />

Sporthalle) an. Genauere Infos dazu erhaltet ihr<br />

entweder im <strong>HSV</strong>-Live, der supporters news oder<br />

auf unserer homepage www.hsv-fanprojekt.de.<br />

Einen schönen Saisonauftakt wünscht euch<br />

Joachim Ranau, <strong>HSV</strong>-Fanprojekt<br />

Die Platzierungen im Einzelnen:<br />

01. Poptown<br />

02. Blaue Front HH-Norderstedt<br />

03. <strong>HSV</strong>-Fr. Langenhorn<br />

04. Lebenslange Treue 1<br />

05. Zaungäste Pinneberg<br />

06. Offensive West (Titelverteidiger)<br />

<strong>07</strong>. Punktejäger Hamburg<br />

08. Die Löwen<br />

09. Lola fährt<br />

10. Chosen Few Hamburg<br />

11. Korn Konnection Hamburg<br />

12. Hamburg Don Quichottes<br />

13. Norderstedter Innenpfosten<br />

14. Elbsolut<br />

15. 1887 geboren<br />

16. Team 34er<br />

17. Longhorn CF<br />

18. Die Schlümpfe<br />

19. Nordboyz Hamburg<br />

20. Invasion 1887 Hamburg<br />

21. Hamsterdam<br />

22. Young Vollsuff Talents<br />

23. Rebel Youth<br />

24. Rahldorfer Jungs<br />

25. FC Vollsuff Königs-Eck<br />

26. Ryanair Betriebssport<br />

27. Rautengeil Fallingbostel<br />

28. <strong>HSV</strong>-Deaf-Fanclub<br />

29. Auswärts-Hanseaten<br />

30. <strong>HSV</strong>-Power 1887<br />

31. Die Macht der Raute<br />

32. Hamburg Halli-Galli<br />

33. Fahr ma´Auswärts!<br />

34. 1. FC Offi cer down<br />

35. Lebenslange Treue 2<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

Frischer Wind …<br />

<strong>Supporters</strong> Botschafter Sebastian Rohmann<br />

Text Andreas Kloß · Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

In unregelmäßiger Reihenfolge berichten<br />

wir in der supporters news über<br />

Personen, die sich in besonderer Form<br />

ehrenamtlich für den <strong>Supporters</strong> Club<br />

engagieren. Dieses Mal hat es Sebastian<br />

Rohmann erwischt, 23 Jahre jung, gebürtiger<br />

Rostocker, wohnhaft in Marne und<br />

<strong>Supporters</strong> Botschafter für die Region<br />

Dithmarschen und Steinburg. Sebastian,<br />

gelernter Hotelfachmann und Mitglied im<br />

OFC „83er Geist“, hat sich in der letzten<br />

Zeit zu einem der aktivsten Kräfte des <strong>Supporters</strong><br />

Clubs entwickelt.<br />

Auf Auswärtsfahrten ist der stets gut gelaunte<br />

Sebastian oft als Fahrtbegleiter für<br />

den <strong>Supporters</strong> Club im Einsatz, egal, ob<br />

im Sonderzug oder bei Busfahrten. Auch<br />

mit der <strong>Supporters</strong> Botschaft ist er regelmäßig<br />

unterwegs, nicht nur bei Auswärtsspielen,<br />

auch bei verschiedenen Anlässen<br />

in seiner Region, wie Fanclub-Turnieren<br />

oder Flugtagen.<br />

In seiner Region betreut Sebastian rund<br />

20 offizielle Fanclubs, für die er – und natürlich<br />

auch für alle anderen <strong>HSV</strong>-Fans und<br />

Mitglieder – alle 6 bis 8 Wochen Stammtische<br />

in verschiedenen Orten in Schleswig-Holstein<br />

durchführt, an denen auch<br />

regelmäßig Vertreter des <strong>Supporters</strong> Clubs<br />

aus Hamburg teilnehmen und den Anwesenden<br />

für Fragen und Anregungen zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Die Fanclubs unterstützt er bei der Organisation<br />

und Durchführung verschiedener<br />

Veranstaltungen, seien es Fanclubturniere,<br />

Nikolausfeiern oder das Ulmenfest<br />

in Wesselburen. Oder aber, er organisiert<br />

eigene Bustouren zu Auswärtsspielen ab<br />

Heide und andere Veranstaltungen für die<br />

<strong>HSV</strong>er in Dithmarschen und Umgebung,<br />

wie Bowling-Turniere, Pokerabende, Draisinentouren<br />

mit anschließendem Grillabend<br />

usw.<br />

Am Ende der vergangenen Saison fand bereits<br />

der 2. Dithmarschen-Cup statt, ein<br />

Fußballturnier für <strong>HSV</strong>-Fanclubs, das ein<br />

Jahr zuvor von Sebastian ins Leben gerufen<br />

und mit Hilfe des „83er Geist“ durchgeführt<br />

wurde. Ideen und Anregungen für<br />

die Fanclubturniere konnte Sebastian als<br />

Helfer bei der Westkurvenmeisterschaft<br />

und dem Indoor-Cup 2009 sammeln.<br />

Für die Zukunft plant Sebastian ein großes<br />

Schleswig-Holstein-weites Fantreffen für<br />

<strong>HSV</strong>-Fans. Zudem möchte er noch mehr<br />

Fanclubs zum Dithmarschen-Cup locken<br />

und das Turnier vergrößern. Und wenn er<br />

irgendwann einmal nach Hamburg ziehen<br />

sollte, möchte er in die Abteilungsleitung<br />

des <strong>Supporters</strong> Club gewählt werden.<br />

Sebastian: „Jeder OFC oder <strong>HSV</strong>-Fan aus<br />

der Region, der Interesse an dem <strong>HSV</strong>-<br />

Leben in unserer Region oder sonstigen<br />

Informationen hat, kann sich gern per E-<br />

Mail bei mir melden (s_rohmann@web.<br />

de). Ich nehme ihn gerne in meinen persönlichen<br />

E-Mailverteiler auf. Und wenn<br />

jemand Lust hat, mich bei meinen Veranstaltungen<br />

und Bustouren zu unterstützen<br />

– AUCH MELDEN!“<br />

Ein ganz besonderes Dankeschön möchte<br />

Sebastian noch an seine Freundin Maria<br />

loswerden, die sein zeitintensives Hobby<br />

und die Arbeit im <strong>Supporters</strong> Club mitmacht<br />

und ihn sogar bei der Durchführung<br />

des Dithmarschen-Cups unterstützt<br />

hat.<br />

Termine in der Region<br />

Dithmarschen/Steinburg:<br />

24. Juli <strong>2010</strong>: Turnier in Langhorn bei<br />

Niebüll (OFC „12 Meter über normal<br />

Null“)<br />

31. Juli <strong>2010</strong>: Regionaler Grillabend<br />

14. August <strong>2010</strong>: Draisinen-Tour Marne<br />

– St. Michel mit Grillen in St. Michel.<br />

49


Überraschung in Amorbach<br />

Text Klaus „Fiddy“ Gerken · Foto <strong>HSV</strong> OFC „Rautengeil Fallingbostel“<br />

Elbe in Blau-Weiß-Schwarz<br />

Text Norbert Leesch · Foto Ronny Leesch und Lars Schmalfeldt<br />

S<br />

chlechte Saison: Raus im DFB-Pokal<br />

und das Euro-Finale verpasst! Doch wir<br />

<strong>HSV</strong>-Fans stehen zum Verein. Knapp<br />

120 Leute aus den verschiedensten<br />

Fan-Clubs der Region Lüneburg trafen sich am<br />

01.05.<strong>2010</strong> morgens um 08:30 Uhr am Fähranleger<br />

in Hohnstorf, um eine noch nie stattgefundene<br />

Aktion zu starten. Mit der „MS-Elvkiecker<br />

II“ starteten wir zum letzten Heimspiel gegen<br />

den 1. FC Nürnberg. Bei herrlichem Wetter<br />

und bestens gelaunt fuhren wir in Richtung<br />

Hamburg. Nach einem Zwischenstopp an der<br />

Schleuse in Geestacht erreichten wir gegen<br />

13:00 Uhr den Anleger Baumwall in Hamburg.<br />

Von dort ging es mit der S3 nach Stellingen und<br />

dann in unser geliebtes VOLKSPARKSTADION.<br />

Spiel gewonnen und ab ging es wieder Richtung<br />

Baumwall. Gegen 19:30 Uhr setzte sich<br />

unser Schiff wieder Richtung Hohnstorf in Bewegung.<br />

Von Müdigkeit oder abfallender Feierlaune<br />

keine Spur. Ohne Zwischenfälle erreichten<br />

wir am 02.05.<strong>2010</strong> um 01:30 Uhr unser Ziel.<br />

Diese Aktion war ein voller Erfolg und zeigt unsere<br />

Treue zum Verein. Ganz herzlich bedanken<br />

wir uns beim <strong>HSV</strong>-Fanclub-PEGEL 1887<br />

50<br />

Seit Jahren pfl egen die beiden <strong>HSV</strong> Fanclubs<br />

Amorbach und Rautengeil Fallingbostel<br />

eine enge Freundschaft. Auf dem<br />

Weg nach Hoffenheim machte der Bus<br />

von RGF einen kleinen Umweg und steuerte<br />

das Vereinsheim des OFC Amorbach e.V. an.<br />

Dort wurden die Norddeutschen von den Bayern<br />

mal wieder herzlich empfangen. Dass Hermann<br />

Rieger wie sonst immer im Bus von RGF dabei ist,<br />

sollte ja jedem bekannt sein.Große Augen bekamen<br />

dann die Mitglieder des Fanclubs als plötzlich<br />

Oliver Scheel vom Vorstand aus dem Bus<br />

stieg und die Gastgeber begrüßte. „Die Überraschung<br />

ist euch aber gelungen“, strahlte Club-<br />

Chefi n Petra Ballmann. Die Freundschaft wurde<br />

dann mit einigen Hülsenfrüchten begossen und<br />

einige RGFler staunten nicht schlecht, als sie auf<br />

die Flasche blickten, Meister Pils stand drauf.<br />

Hohnstorf für die tolle Organisation und bei<br />

der Reederei Lelle für das Schiff. Ganz wichtig:<br />

Die Nummer 1 an Bord war stimmungsmäßig<br />

und auch beim Umsatz der Fanclub-ELBTAL-<br />

LÖWEN Bleckede!<br />

Folgende Fanclubs waren dabei: Pegel 1887<br />

Hohnstorf, Landeier Brackede/Neetze, Rauten-Fans-Reppenstedt,<br />

<strong>HSV</strong>-Freunde Vögel-<br />

Die Stimmung stieg und Petra Ballmann holte<br />

Hermann Rieger zu sich, dankte ihm für seinen<br />

unermüdlichen Einsatz für die Fans und<br />

ernannte ihn zum Ehrenmitglied des OFC<br />

Amorbach und übergab ihm eine Urkunde<br />

des Fanclubs, was dann zu Hermann-, Hermann-Schlachtrufen<br />

führte. Oliver Scheel<br />

überbrachte noch die Grüße des Vorstandes<br />

und war sichtlich erstaunt über das eigene<br />

Anwesen des Fanclubs, den es schon<br />

33 Jahre gibt.<br />

Pünktlich ging es dann mit zwei Reisebussen<br />

weiter nach Sinsheim. Alle waren siegessicher.Was<br />

sich dann aber ab 15.30 Uhr abspielte,<br />

war eine Frechheit und störte diesen<br />

wunderschönen Tag, aber nicht die Freundschaft<br />

zwischen dem OFC Amorbach und<br />

Rautengeil Fallingbostel.<br />

sen, Heidegeister Barskamp, Elbtallöwen<br />

Bleckede, 0815-Crew Amlinghausen, Schwarz-<br />

Weiß-Blau Radbruch, Mitten im Feindesland<br />

(Region Bremen), Edel Mädels Hamburg.<br />

Einen herzlichen Dank auch an den Supportes-Club<br />

des <strong>HSV</strong> für die Unterstützung und<br />

an unsere beiden Fotografen Ronny Leesch aus<br />

Tespe und Lars Schmalfeldt aus Hamburg.<br />

supporters news


Mit Ehrgeiz und Spaß<br />

1. <strong>Supporters</strong> Bowling Cup<br />

Text Andreas Kloß · Fotos Nadine Ernst und Carola Jacobs<br />

Nachdem der <strong>Supporters</strong> Club vor einigen<br />

Jahren bereits erfolgreich<br />

ein Fußballturnier für alle <strong>HSV</strong>-<br />

Sportabteilungen und Mitarbeiter<br />

veranstaltet hatte, gab es in diesem Jahr erstmalig<br />

ein Bowling-Turnier, den 1. <strong>Supporters</strong><br />

Bowling Cup.<br />

Eingeladen wurden vom <strong>Supporters</strong> Club erneut<br />

alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle, der<br />

Fanshops und des Stadionmanagements sowie<br />

alle aktiven Sportler innerhalb des <strong>HSV</strong>. Insgesamt<br />

neun Mannschaften trafen sich am Sonnabend,<br />

den 22.05.<strong>2010</strong>, um auf der Anlage von<br />

Gilde-Bowling in Othmarschen den Sieger zu<br />

ermitteln.<br />

Vor Ort wurden zwei Gruppen ausgelost, in denen<br />

die acht Teilnehmer der Viertelfi nalspiele<br />

ausgespielt wurden. Während in Gruppe 2 nur<br />

vier Mannschaften antraten und somit alle vier<br />

(<strong>HSV</strong>-Bowling, <strong>HSV</strong>-Amateurvorstand, <strong>HSV</strong><br />

<strong>Supporters</strong> Club und <strong>HSV</strong>-Museum) automatisch<br />

weiterkamen, setzten sich in Gruppe 1<br />

<strong>HSV</strong>-Boxen, das Service Center, die Mädels aus<br />

den <strong>HSV</strong>-Fanshops und die North Stars (Inlineskaterhockey)<br />

durch. Sport für Jederfrau/-mann<br />

schied leider aus, zeigte sich trotzdem sportlich<br />

fair und blieb noch einige weitere Runden vor<br />

Ort. In den Viertelfi nalspielen kam es zum Duell<br />

des Gruppenersten aus Gruppe 1 gegen den<br />

Gruppenvierten aus Gruppe 2, Zweiter gegen<br />

Dritter, usw. In sehr spannenden und größtenteils<br />

sehr knappen Spielen erreichten die Mannschaften<br />

von <strong>HSV</strong>-Boxen, <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club,<br />

<strong>HSV</strong>-Amateurvorstand und <strong>HSV</strong>-Bowling das<br />

Halbfi nale.<br />

Nach einer längeren Pause mit Kaffee und<br />

Kuchen wurde vor allem das Halbfi nale zwischen<br />

<strong>HSV</strong>-Boxen und dem <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />

Volker Jacobs nimmt den Pokal für den Sieger <strong>HSV</strong>-Bowling entgegen<br />

Club richtig spannend, denn am Ende lagen<br />

die Boxer nur 29 Punkte vor ihrem Gegner.<br />

Im zweiten Halbfi nale setzten sich die Bowler<br />

nicht unerwartet eher deutlich gegen den<br />

Amateurvorstand durch. Die Unterlegenen<br />

der Viertelfi nalspiele spielten während dessen<br />

die Platzierungen 8 bis 5 untereinander<br />

aus. Hier setzten sich die North Stars wirklich<br />

ganz knapp gegen die <strong>HSV</strong>-Fanshops, das Service<br />

Center und das <strong>HSV</strong>-Museum durch. Alle<br />

vier Mannschaften trennten am Ende gerade<br />

einmal 14 Punkte!Im Spiel um Platz 3 setzte<br />

sich der <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club wieder denkbar<br />

knapp mit nur 21 Punkten Vorsprung gegen<br />

den <strong>HSV</strong>-Amateurvorstand durch, während<br />

das Finale wieder deutliche Angelegenheit für<br />

die Bowlingabteilung gegen die Boxabteilung<br />

wurde. Ich wage mal die Behauptung, dass die<br />

Boxer im Halbfi nale einfach zu sehr vom <strong>Supporters</strong><br />

Club gefordert wurden und im Finale<br />

nicht mehr zulegen konnten! ;-)<br />

Abklatschen! Platz 2 für <strong>HSV</strong>-Boxen Jens Wagner vom <strong>HSV</strong> Sporters Club<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

Für die drei Erstplatzierten gab es jeweils einen<br />

Pokal. Zudem wurde der Spieler mit der höchsten<br />

Punktzahl in einem gespielten Durchgang<br />

mit einem Pokal für den „besten Spieler“ ausgezeichnet.<br />

Die Bowlingabteilung hatte auf diese<br />

Wertung fairerweise verzichtet, so dass Jan Kieback<br />

aus der Boxabteilung mit 226 Punkten geehrt<br />

wurde.<br />

Als Zuständiger für die Organisation des Turniers<br />

kann ich abschließend sagen: Ein tolles<br />

Turnier! Alle Anwesenden sind mit dem nötigen<br />

– aber nicht übertriebenen – Ehrgeiz und einer<br />

Menge Spaß bei der Sache gewesen, so wie wir<br />

uns das gewünscht hatten! Und die Resonanz<br />

zeigt, dass es sicher nicht das letzte Turnier dieser<br />

Art gewesen ist! Das Vereinsleben und der<br />

Kontakt zwischen dem <strong>Supporters</strong> Club und den<br />

Mitarbeitern und Amateursportlern ist intakt!<br />

Der <strong>Supporters</strong> Club bedankt sich noch einmal<br />

bei allen Turnierteilnehmern für den sportlich<br />

fairen Verlauf des Turniers!<br />

Hier alle Platzierungen auf einen Blick:<br />

1. <strong>HSV</strong>-Bowling<br />

2. <strong>HSV</strong>-Boxen<br />

3. <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

4. <strong>HSV</strong>-Amateurvorstand<br />

5. <strong>HSV</strong> North Stars<br />

6. <strong>HSV</strong>-Fanshops<br />

7. <strong>HSV</strong>-Museum<br />

8. Service Center<br />

9. Sport für Jederfrau/-mann im <strong>HSV</strong><br />

51


Knapp das Finale verpasst<br />

Mallorca Dancesport Challenge <strong>2010</strong><br />

Text Manfred Otto · Foto Manfred und Andrea Otto<br />

Am 1. Wochenende im Mai war es mal<br />

wieder soweit. Koffer gepackt und ab<br />

in den Flieger in Richtung Süden. In<br />

diesem Jahr stand nicht das wild romantische<br />

Mallorca im Vordergrund, sondern<br />

diesmal wurde direkt neben dem „Ballermann“<br />

im Touristenort Playa de Palma Quartier bezogen.<br />

Ein idealer Ausgangspunkt für alle Aktivitäten auf<br />

der Insel. Unweit vom Flughafen und nur einen<br />

Katzensprung entfernt von Palma de Mallorca.<br />

Im Rahmen der Mallorca Dancesport Challenge<br />

<strong>2010</strong> stand für uns das internationale Ranglistenturnier<br />

Senioren II S im Vordergrund unserer Reise.<br />

62 internationale Turnierpaare, davon 20 Paare<br />

aus Deutschland, hatten für dieses Turnier gemeldet.<br />

Am Sonntag, den 02.05.<strong>2010</strong> um 10:30<br />

Uhr begann das Turnier in der „Sports Hall Germans<br />

Escalas“ in Palma de Mallorca. Eine schöne<br />

große Sporthalle, in der sich bereits in den frühen<br />

Mittagsstunden applausfreudiges Publikum eingefunden<br />

hatte. Da am gleichen Tag sowohl nationale<br />

als auch weitere internationale Turniere<br />

durchgeführt wurden, mussten wir zwischen den<br />

einzelnen Runden bis zu drei Stunden Pause in<br />

Kauf nehmen. Über Vor-, 1. Zwischen- und 2. Zwischenrunde<br />

konnten wir uns bis in die Runde der<br />

besten 12 Paare (Semifi nale) durchsetzen. Leider<br />

hatte es am Ende nicht ganz für das Finale gereicht.<br />

Platz 8-9 und damit viertbestes deutsches<br />

Paar und der Anschlussplatz an die 7-paarige Finalrunde<br />

hieß es am Ende für uns. Um 20:00 Uhr<br />

war dieser Turniertag dann für uns zu Ende.<br />

Für Super Ruud-Fans<br />

CD zu gewinnen<br />

Mit dem Platz und der Leistung waren wir zwar<br />

zufrieden, doch so knapp vor einem Finale ist man<br />

am Ende dann doch darüber etwas enttäuscht,<br />

dass man das international besetzte Finale nicht<br />

erreicht hat.<br />

Nach diesem Turniertag standen noch vier Tage<br />

Kurzurlaub auf dem Programm. Das Wetter hatte<br />

jedoch etwas gegen unser Vorhaben. Schien am<br />

Sonntag noch die Sonne vom Himmel, wir konnten<br />

die Sonne leider nur in den Turnierpausen<br />

genießen, so hatten am Montag dunkle Regenwolken<br />

Mallorca fest im Griff.<br />

Jede Menge Regenwasser prasselte den ganzen<br />

Tag auf die Insel nieder. Die U-Bahn musste den<br />

Betrieb einstellen, da die Bahnhöfe unter Wasser<br />

standen. Die Uferpromenade in Arenal wurde<br />

gesperrt, da die Straßen zum Teil unter Wasser<br />

standen. Keller wurden ausgepumpt und Lokale<br />

mussten schließen, da es durch die Dächer regnete.<br />

Wir haben das Beste aus der Situation gemacht<br />

und sind mit unserem Leihwagen quer über<br />

die Insel gefahren. Überall, wo es mal kurz trocken<br />

war, haben wir die Landschaft durch einen<br />

kleinen Spaziergang genossen.<br />

Wetterbesserung gab es dann ab Dienstag. Die<br />

Nächte waren zwar noch empfi ndlich kalt und<br />

feucht, jedoch schien die Sonne einige Stunden<br />

am Tag und trocknete die regennassen Straßen<br />

langsam auf. In den Bergen sah man jedoch noch<br />

jede Menge Wasser, das aus den Steinmauern der<br />

Felder und aus den Felsspalten heraussprudelte.<br />

Selbst der größte Stausee auf Mallorca war über<br />

Zur Verehrung von Ruud van Nistelroy hat Kurt Schulzke (nach Jörg Pilawa<br />

„Deutschlands Promi-Maler Nr. 1“) eine „neue <strong>HSV</strong>-Hymne“ aufgenommen.<br />

Begleitet wird er unter anderem von einem <strong>HSV</strong>-Fanchor aus dem Block 23A.<br />

Dieser wurde nach einem Aufruf in der BILD gecastet. 25 Ruuud-Fans können<br />

die CD gewinnen, wenn sie beim nächsten Volksparkett auf folgende Frage die<br />

richtige Antwort wissen:<br />

Schulzke hat Ruud nicht nur besungen, sondern auch gemalt. Welche <strong>HSV</strong>-Legende<br />

aus den 60er-Jahren hat er außerdem gemalt?<br />

(Tipp: Der Spieler war genialer Sturmpartner von Uwe Seeler, vorgestellt wird er im<br />

vorderen Drittel der supporters news Nr. <strong>63</strong>)<br />

52<br />

Foto Astrid Schulzke<br />

den Rand voll und das Wasser musste kontrolliert<br />

abgelassen werden, um den Druck auf den Staudamm<br />

zu verringern.<br />

Trotz dieser Wetterkapriolen hat uns Mallorca<br />

wieder gut gefallen und die ersten Planungen<br />

für Mallorca 2011 haben schon begonnen, denn<br />

dann soll die Weltmeisterschaft der Senioren II S<br />

auf Mallorca stattfi nden.<br />

Schulzke und die Fans von 23A<br />

supporters news


„The People’s Game?”<br />

Ein Buch gegen den modernen Fußball<br />

Text Philipp Markhardt<br />

Matthew Bazell ist Arsenal-Fan.<br />

War Arsenal-Fan. Mittlerweile<br />

ist er wohl nur noch Sympathisant.<br />

Denn Matthew Bazell<br />

wurde sein Hobby gründlich verleidet. Durch<br />

die FA, durch den Vorstand des Arsenal FC,<br />

die hohen Preise, die obszönen Spielergehälter<br />

und das Verschwinden der Fangesänge.<br />

Und das will etwas heißen, bei jemandem, der<br />

Jahrzehnte nach „Highbury the Library“ gepilgert<br />

ist. Kurzum: Der Moderne Fußball hat<br />

Bazell seine Leidenschaft genommen. „The<br />

People’s Game?“ ist Bazells Abrechnung.<br />

Eine Abrechnung, die erfrischend humorvoll<br />

daherkommt und das widersprüchliche Verhalten<br />

der Protagonisten dieses „Geschäfts“<br />

entlarvt. Das Verhalten der Spieler, Manager,<br />

Berater und Verbandsfunktionäre. Überraschend<br />

simpel und verständlich erklärt er am<br />

Beispiel der englischen Premiership die Missstände<br />

im modernen Fußball und verspottet<br />

dessen Konsumenten. Für jeden echten Fan<br />

Nachruf<br />

des „Old Game“ ist Bazells Buch Balsam für<br />

die Seele und gleichzeitig eine hervorragende<br />

Quelle für die Diskussionen mit denen, die<br />

meinen, sie seien ach so vernünftig und Fußball<br />

sei nun mal ein Geschäft.<br />

Das Cover der deutschen <strong>Ausgabe</strong> ziert ein<br />

Hinweis, für wen „The People’s Game“ geeignet<br />

ist und wer besser die Finger davon lassen<br />

sollte. Hier möchte ich widersprechen.<br />

Das Buch ist zwar in der Tat ein Muss für Auswärtsfahrer,<br />

Ultras und Traditionalisten, doch<br />

eigentlich sollte es auch eine Pflichtlektüre<br />

für die sein, die in die Kategorie Konsument<br />

gehören oder den modernen Fußball achselzuckend<br />

hinnehmen oder sogar legitimieren.<br />

Nicht zuletzt sollte so mancher deutsche Fußballfunktionär<br />

Bazells Werk verinnerlichen.<br />

Denn wie es sinngemäß so schön im Vorwort<br />

der deutschen <strong>Ausgabe</strong> angemerkt wurde:<br />

Zwar ist der Fußball in Deutschland noch<br />

längst nicht so weit unten, wie in England,<br />

aber er befindet sich auf dem besten Wege<br />

dorthin. Kaufen, lesen, aufstehen! Gibt’s für<br />

12,90 Euro im Internet unter www.trolsen.de<br />

oder in jeder guten Buchhandlung. Art.-Nr.:<br />

978-3-9812649-6-8.<br />

Am 20.05.<strong>2010</strong> verstarb unser Mitglied Henning Allwardt.<br />

Henning war seit vielen Jahren Mitglied im Hamburger Sportverein und<br />

stolzer Inhaber einer Dauerkarte. Mit uns besuchte er auch diverse Auswärtsspiele.Leider<br />

zwang ihn eine langjährige Krankheit dazu, dieses ge-<br />

�<br />

liebte Hobby größtenteils einzustellen, sodass er nur noch vereinzelt die<br />

Heimspiele besuchen konnte. Doch auch dies musste er irgendwann aufgeben.<br />

Am 20.05.<strong>2010</strong> erreichte uns dann die schockierende Nachricht,<br />

dass Henning seiner Krankheit erlag. Henning wurde nur 21 Jahre alt.<br />

Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie und den Freunden von Henning.<br />

Henning, du wirst immer einer von uns bleiben!<br />

OFC Barmstedt Hotspurs<br />

53<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong>


Fair Play auf höchster Ebene!<br />

Ein positives Beispiel aus der italienischen Serie B<br />

Text Schiedsrichter Bodo Scheuing · Foto Witters<br />

Einen Fair-Play-Preis hat ein italienisches<br />

Zweitligateam erhalten. Ascoli spielte<br />

zuhause, als sich ein Verteidiger aus<br />

Reggina schwer verletzt hatte und noch<br />

den Versuch unternommen hatte, den Ball ins<br />

Aus zu spielen. Dies misslang kläglich. Alle<br />

Spieler stellten das Spiel ein, außer der Spieler<br />

Sommense vom Heimverein Ascoli. Der erwischte<br />

den Ball noch vor der Außenlinie, lief an<br />

den verdutzten, bewegungslosen Spielern vorbei,<br />

passte zu seinem Mannschaftskameraden<br />

Antenucci, der den Ball ins Tor schob. Spieler<br />

und Anhänger von Reggina waren geschockt.<br />

Ein Spieler von Reggina schubste kräftig den<br />

Ascoli Spieler Sommense und sah dafür ROT.<br />

Nachdem sich alles wieder beruhigt hatte,<br />

holte Ascolis Trainer seine Mannen zusammen<br />

und die verstanden die Aufregung von<br />

Reggina und beschlossen: Wir schenken dem<br />

Gegner ein Tor. Nachdem das Spiel fortgesetzt<br />

wurde, blieben sie stehen, leisteten kaum Wiederstand<br />

und Reginna erzielte den Ausgleich.<br />

Reggina erzielte zudem in Unterzahl noch zwei<br />

Treffer und gewann das Match mit 3:1. Nach<br />

dem Spiel nun regten sich die Anhänger von<br />

Ascoli auf, bedrohten Spieler und Trainer so<br />

massiv, dass diese noch zwei Stunden in ihrer<br />

Kabine blieben. Trainer Pillon verteidigte aber<br />

54<br />

Kleinnkkramm<br />

die Vorgehensweise. „Wir haben ein Zeichen<br />

gesetzt. Wir haben gemacht, was wir konnten,<br />

um die Ungerechtigkeit aus der Welt zu<br />

schaffen.“<br />

Nach den ersten Tagen der Aufregung konnten<br />

auch die Ascoli-Anhänger allmählich Stolz für<br />

ihre Mannschaft empfi nden, denn in aller Welt<br />

wurde über die ungewöhnliche Geste berichtet.<br />

Eine Untersuchung wegen einer Spielmanipulation<br />

muss der Club Ascoli übrigens nicht<br />

befürchten. Das wäre auch in der Liga auf<br />

Widerstand gestoßen. „Es ist klar, warum As-<br />

Hier ist Platz für Kontaktanzeigen, Gesuche, Angebote, Grüße, Dankeschöns, Wünsche, Sprüche des Monats, Witze …<br />

Aufl agen: Maximal 25 Wörter, keine kommerzielle Werbung, keine Beleidigungen Kontakt: liebnau.ulie@web.de<br />

coli einen solchen Treffer zuließ. Eine solche<br />

Handlungsweise liegt im Ermessen der Spieler<br />

und des Trainers und ist kein Anlass für die Einleitung<br />

eines Verfahrens“, ließ der italienische<br />

Fußballverband deutlich verlauten. Die Handlungsweise<br />

wurde im italienischen Fußball von<br />

oben bis unten begrüßt.<br />

Ich meine, eine außergewöhnliche FAIR-<br />

PLAY-GESTE, die nachahmenswert ist. Nur so<br />

kann und wird der Fußballsport glaubwürdig<br />

bleiben.<br />

+ + + Lotto beim letzten Heimspiel: „Respekt für die, die den <strong>HSV</strong> bis zum Schluss unterstützen. Aber es kotzt mich an, dass andere<br />

pfeifen.“ + + + Erkenntnisse bei der WM: „Diese Bälle bleiben sinnfrei.“ (Dk. gegen Japan, ZDF-Reporter Oliver Schmidt) + + +<br />

„Das ist eine eingeschobene Erziehungsmaßnahme.“ (Bela Rethy) + + + „Die Brust ist erst mal da nach dem Spiel.“ (Podolski nach<br />

dem 4:1-Sieg über England) + + + „Wichtig ist am Ende das Resultat.“ (RTL-Rporter) + + + „Mit dem Titelgewinn konnte das<br />

nichts werden: Ein Neuer im Tor und der Kapitän war Lahm.“ ( Besserwissi-Bundestrainer NR. 1991) + + + Wichtig für den <strong>HSV</strong>:<br />

Ergebnis mehrerer Studien: Mannschaften mit weniger häufi gen Trainerwechseln sind im Allgemeinen erfolgreicher als solche, die den<br />

Trainer ständig austauschen. + + + 29% aller Tore in der Bundesliga fallen nach Standardsituationen: Eckball, Elfmeter, Freistoß –<br />

Bitte nachmachen, <strong>HSV</strong>! + + + „Auch gute Spieler schießen hier übers Tor, ich hab immer mit dem Dörfelschen Buckel geschossen.<br />

Die sollen mal wieder das Pendel einführen und fl anken, bis es dunkel wird.“ (Charly Dörfel) + + +<br />

supporters news


Regel-Quiz<br />

Hätten Sie es gewusst?<br />

Text Schiedsrichter Bodo Scheuing · Foto Witters<br />

1.<br />

Situation: Der SR entscheidet auf<br />

einen indirekten Freistoß. Bevor er<br />

seinen Arm heben kann, kommt<br />

es zur Ausführung und ein Tor wird erzielt.<br />

Der Gegner protestiert zu Recht?<br />

2.<br />

Situation: Ein Spieler kritisiert<br />

den SR lautstark, da er eine vermeintliche<br />

Abseitsstellung nicht<br />

gepfiffen hat. Und jetzt?<br />

3.<br />

Situation: Der SR sieht, wie<br />

ein Spieler seinen Mitspieler anspuckt.<br />

Halb so schlimm, ist ja sein<br />

Mitspieler?<br />

4.<br />

Situation: Ein Abwehrspieler<br />

hängt sich an seine „eigene“ Torlatte<br />

und kann dadurch den Ball<br />

von der Torlinie wegköpfen. Starker Mann,<br />

was?<br />

5.<br />

Situation: TW und ein Gegenspieler<br />

prallen zusammen. Beide verletzen<br />

sich und müssen auf dem Feld<br />

behandelt werden. Danach verlangt der SR,<br />

dass der Feldspieler den Platz verlässt. OK?<br />

6.<br />

Situation: SR unterbricht das<br />

Spiel, da der TW erheblich verletzt<br />

ist und fünf Minuten behandelt<br />

werden muss. Nach 90 Minuten pfeift<br />

der SR ab und lässt nicht nachspielen, da<br />

das Spiel 3:0 steht. Alles klar, Spiel ist ja<br />

entschieden?<br />

7.<br />

Situation: Ein Spieler führt einen<br />

Einwurf aus, steht aber mit einem<br />

Fuß komplett im Feld. Der Ball<br />

kommt zu einem Gegenspieler, der eine gute<br />

Torchance hat. Prima oder?<br />

8.<br />

Situation: Ein Spieler wird wegen<br />

einer Verletzung auf dem Feld behandelt.<br />

Es stellt sich heraus, dass<br />

er nicht weiter spielen kann und ausgewechselt<br />

werden muss, d. h. er verlässt den Platz.<br />

Der SR lässt die Auswechslung erst bei der<br />

nächsten Spielunterbrechung zu. Ja oder …?<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

Spiel bereits wieder fortgesetzt wurde.<br />

Spieler darf erst wieder in das Spiel eintreten, wenn<br />

lung kann sofort erfolgen. Lediglich ein verletzter<br />

SR hat nicht richtig entschieden. Eine Auswechs-<br />

… zur 7. Situation:<br />

wurde. Vorteilsregel greift nicht.<br />

ein, da der Ball nicht korrekt in das Spiel gebracht<br />

Das Spiel muss unterbrochen werden. Gegner wirft<br />

… zur 7. Situation:<br />

nachgespielt werden, egal wie der Spielstand ist.<br />

rengegangene Zeit (Verletzungsbehandlung) muss<br />

SR muss diese 5 Minuten nachspielen lassen. Verlo-<br />

… zur 6. Situation:<br />

mittelbar weiter spielen.<br />

behandlung darauf verzichtet. Beide können un-<br />

darf, wird in diesem Fall aus Gründen der Gleich-<br />

hier eine Ausnahme. Da TW auf dem Feld bleiben<br />

ten darf, wenn das Spiel fortgesetzt wurde, gibt es<br />

zungsbehandlung erst wieder in das Spiel eintre-<br />

Obwohl ein verletzter Spieler nach einer Verlet-<br />

… zur 5. Situation:<br />

reicht, obwohl Tor verhindert wurde.<br />

FIFA hat entschieden, dass eine gelbe Karte aus-<br />

merkung: Es war umstritten ob GELB oder ROT. Die<br />

mit indir. Feistoß aus dem Torraum fortgesetzt. An-<br />

Der SR verwarnt den Spieler (Gelb). Das Spiel wird<br />

… zur 4. Situation:<br />

gesetzt, wo Spieler angespuckt wurde.<br />

Spiel wird mit indir. Freistoß für den Gegner fort-<br />

SR unterbricht das Spiel. Feldverweis (Rot). Das<br />

… zur 3. Situation:<br />

nung (Gelb) kann auch später erfolgen.<br />

wo reklamiert wurde. Vorteil beachten! Verwar-<br />

(Gelb). Fortsetzung mit indirektem Freistoß, dort,<br />

SR unterbricht das Spiel und verwarnt den Spieler<br />

… zur 2. Situation:<br />

nicht gegeben hatte.<br />

ter Freistoß war und der SR das Zeichen aber noch<br />

Wiederholung des Freistoßes. Da es ein indirek-<br />

… zur 1. Situation:<br />

Entscheidung …<br />

55


Leserbriefe<br />

Wir freuen uns über jeden Leserbrief – besonders dann, wenn er sich auf Beiträge in den supporters news<br />

bezieht. Kürzungen – markiert durch (…) – müssen wir uns aber vorbehalten. Dabei bemühen wir uns, die<br />

wesentlichen Aussagen nicht zu verfälschen.<br />

Ich hab‘ da mal eine Verständnisfrage:<br />

Was ist eigentlich „sportliche Kompetenz“?<br />

von Katrin. E. Sattelmair<br />

Liebe Männer, im Vorstand des <strong>HSV</strong> fehle die<br />

sportliche Kompetenz, lese und höre ich derzeit<br />

häufig von euch im Zusammenhang mit<br />

der Suche nach einem Sportchef für den <strong>HSV</strong>.<br />

Ihr wollt damit wohl sagen, dass Katja Kraus<br />

als Verantwortliche im Vorstand für den Bereich<br />

Sport diese Kompetenz nicht hat. Erstaunlich,<br />

wie ihr das so einfach raushauen<br />

könnt, denn Frau Kraus war Bundesliga- und<br />

Nationalspielerin; sie war Deutsche-, Europa-<br />

und Vizeweltmeisterin, mehrfache Pokalsiegerin<br />

und hat an den olympischen Spielen in<br />

Atlanta teilgenommen. Sie ist seit dem Ende<br />

ihrer aktiven Fußball-Laufbahn seit vielen<br />

Jahren durchgehend in der Bundesliga tätig.<br />

Man kann sagen, sie hat das Geschäft von der<br />

Pike auf gelernt. Und da soll sie keine sportliche<br />

Kompetenz haben?<br />

(…) Es ist sicherlich unbefriedigend, dass<br />

Stadionverbote einfach so, ohne großartige<br />

Begründung, ausgesprochen werden, aber<br />

einfach nur zu sagen, „wir sind dagegen“ ist<br />

auch nicht genug.<br />

Es werden aus den Reihen der Fußballfans –<br />

und auch leider immer wieder aus den Reihen<br />

der Hamburger – Straftaten begangen. Ich<br />

glaube, dass sich viele gar nicht bewusst machen,<br />

dass das Aufkleben von Aufklebern oder<br />

das Abtreten von Spiegeln von Autos durchaus<br />

Straftaten darstellen, oder auch das Wegnehmen<br />

und Anzünden von gegnerischen Schals in<br />

der Gruppe durchaus als Raub gewertet werden<br />

kann. Das offensichtlichste Vergehen waren<br />

im Zusammenhang mit dem <strong>HSV</strong> wohl die<br />

Ausschreitungen in Bielefeld. Und obwohl die<br />

Presse da ganz sicher auch mehr draus ge-<br />

Hallo, Männer aus der Steinzeit, das kann ja<br />

wohl nicht sein. Ihr wollt es wohl nicht wahrhaben:<br />

Frauen fliegen zum Mond, regieren<br />

unser Land und sie haben auch Ahnung vom<br />

Fußball. „Die hat ja nur Frauen-Fußball gespielt“,<br />

habe ich neulich als Begründung für<br />

die vermeintlich fehlende sportliche Kompetenz<br />

im Vorstand gehört. Was glaubt ihr Jungs<br />

eigentlich? Dass Frauen auf dem Fußballfeld<br />

Gänseblümchen sammeln, sich über den<br />

Schnitt ihrer Trikots unterhalten oder nach<br />

anderen Regeln spielen? Aber einer wie Rainer<br />

Calmund, der nach meiner Einschätzung<br />

keinen Ball sicher fangen kann, der hat sportliche<br />

Kompetenz? Männer, ich muss mich<br />

schon sehr wundern und schmunzeln, wenn<br />

ich euch so zuhöre. Ich frage mich außerdem,<br />

was ihr wohl mit „sportlicher Kompe-<br />

Kritik an vereinsschädigendem Fanverhalten<br />

von Svenja Mangold<br />

56<br />

macht hat, hat es dort Sachbeschädigungen<br />

und Körperverletzungen gegeben, die nicht<br />

bestritten werden. Egal, wer letztendlich dran<br />

beteiligt war, ich habe mich dafür geschämt<br />

und ich habe mich dafür auch gerechtfertigt<br />

… ich als Hamburger … Und so frage ich mich<br />

einfach, welche Art von Strafe denn diese Straftäter<br />

akzeptieren würden. Und ich meine nicht<br />

für die Straftat an sich, dafür gibt es Gerichte,<br />

nein, ich meine dafür, dass der Ruf meines <strong>HSV</strong><br />

und seiner Anhänger, also auch mein Ruf, mal<br />

wieder in den Dreck gezogen wurde und ich bei<br />

den nächsten Spielen wieder mehr kontrolliert<br />

werde und noch ein bisschen mehr wie ein Verbrecher<br />

behandelt werde. Welche Strafe würden<br />

diese Idioten wohl annehmen und würden<br />

sie sich freiwillig melden, um ihre „unschuldigen“<br />

Freunde zu entlasten?<br />

tenz“ wirklich meint. Ich höre und lese dazu<br />

häufig solche Statements wie: „Der Sportchef<br />

muss nah an der Mannschaft dran sein“,<br />

„Der muss auch `mal dazwischenhauen können“,<br />

„Der muss Puffer zwischen Mannschaft<br />

und Trainer oder Mannschaft und Vorstand<br />

sein“. Jungs, ihr meint gar nicht „sportliche<br />

Kompetenz“, ihr wollt einen Pferdeflüsterer!<br />

Man kann ja diskutieren, ob das ein Teil des<br />

Anforderungsprofils für den Sportchef des<br />

<strong>HSV</strong> sein soll. Man kann auch darüber diskutieren,<br />

ob sich Spieler in der Kabine eher einem<br />

Mann als einer Frau anvertrauen mögen,<br />

aber verwechselt das bitte nicht mit „sportlicher<br />

Kompetenz“.<br />

Mit sportlichen Grüßen und mit einem<br />

Augenzwinkern, Katrin. E. Sattelmair<br />

(…) Solange wir die Gesetze nicht beachten,<br />

müssen wir uns nicht wundern, wenn wir<br />

in immer stärker werdendem Maße kontrolliert<br />

und überwacht werden. Mal davon abgesehen,<br />

dass es nicht gerade schön ist, im<br />

Rauch zu stehen, der intelligenterweise in einem<br />

Block abgebrannt wird, aus dem er nicht<br />

mal abziehen kann …<br />

Ich bin immer so stolz, wenn wir bei Auswärtsspielen<br />

unseren <strong>HSV</strong> so laut nach vorne<br />

schreien, dass die Zuhausgebliebenen voller<br />

Neid schreiben: „Macht weiter, wir hören<br />

nur euch!“ Ich will mir das nicht immer<br />

wieder durch ein paar Idioten kaputt machen<br />

lassen.<br />

Nur der <strong>HSV</strong>!<br />

Svenja Mangold<br />

supporters news


Leserbrief zum Artikel „Von Misstrauen und Schikane“ (sn, <strong>Ausgabe</strong> 62, Seite 14)<br />

von Thorsten Rubbel<br />

Sehr geehrter Herr Pesch, beim Lesen Ihres Artikels<br />

habe ich mich gefragt, was wir Fußballanhänger<br />

wohl machen würden, wenn die Polizei<br />

ihre Einsätze nicht im Vorfeld, während des<br />

Spiels und nach dem Spiel durchführen würde?<br />

Dann würden Ereignisse wie zuletzt in Berlin mit<br />

Sicherheit kein Einzelfall mehr sein und friedliche<br />

Fußballfans müssten nicht eine Personenkontrolle<br />

der Polizei befürchten, sondern eher<br />

von Randalierern gepfl egt was auf die Nase zu<br />

bekommen. Wer würde Pauli und Hansa – Randalierer<br />

von einander trennen? Und friedliche<br />

Besucher vor Schlägern schützen?<br />

Ihr Artikel ist wider besseres Wissens eindimensional<br />

geschrieben, ein starkes Stück Meinungsmache<br />

und betrachtet das Problem lediglich<br />

aus der Dackelperspektive. Wie sonst könnten<br />

Sie sich darüber beklagen, dass die Kontrollen<br />

Sie eine Viertelstunde Ihrer Zeit gekostet hätten<br />

…? Vielleicht muss man es <strong>2010</strong> einfach in<br />

Kauf nehmen, auch mal bei Minusgraden die Jacke<br />

ausziehen zu müssen, denn dabei fi ndet die<br />

Polizei auch schon mal Dinge, die in den Stadien<br />

nichts zu suchen haben und uns alle gefährden.<br />

Die Aufgaben der Polizei sind gesetzlich klar<br />

umrissen, und das wissen Sie auch. Es geht<br />

um die Abwehr von Gefahren, Aufrechterhaltung<br />

der öffentlichen Sicherheit und Ordnung<br />

und Verfolgung von Straftaten. Es wäre der<br />

Sache viel dienlicher, wenn Sie nicht Ursache<br />

und Wirkung verwechseln würden. Die<br />

Randalierer randalieren nicht wegen der Polizei,<br />

sondern die Polizei schützt die<br />

Veranstaltung vor Randalierern. Ein<br />

Unterschied, oder?<br />

Der Hooligan ist heutzutage<br />

nicht mehr optisch vom friedlichen<br />

Stadionbesucher zu unterscheiden.<br />

Auch der friedliche Fan<br />

trägt manchmal eine Westkurvenkutte<br />

und der Randalierer Sportjacke<br />

und Turnschuhe. Das führt<br />

aber zwangsläufig auch dazu, dass<br />

man mitkontrolliert wird. So what?<br />

Ich möchte Sie auch daran erinnern,<br />

dass sich auch unter den<br />

„Behelmten“ Fußballfans befi nden,<br />

zum großen Teil sogar unse-<br />

Leserbrief zu Kritik an Polizeieinsätzen<br />

von Jürgen Ahrens<br />

Ich bin seit 30 Jahren <strong>HSV</strong>-Fan (bin jetzt 36).<br />

Mir fällt schon seit langer Zeit auf, dass in<br />

fast jeder <strong>Ausgabe</strong> immer wieder darüber gejammert<br />

und gejault wird, wie die Polizei uns<br />

Fans angeblich immer schikaniert und so weiter<br />

und so weiter (ich bestreite nicht, dass es<br />

auch schwarze Schafe gibt).<br />

Hier wird der Eindruck erweckt, dass die Polizei<br />

nichts Anderes und Besseres zu tun hat,<br />

als uns Fans zu drangsalieren. Ist vielleicht<br />

schon mal jemand auf den Gedanken gekommen,<br />

dass es vielleicht am Verhalten einiger<br />

Leute liegt, die sich einfach nicht benehmen<br />

können oder wollen? Die einfach ihr Leben<br />

nicht in den Griff bekommen und meinen,<br />

sie hätten einen Freifahrtsschein auf Ausleben<br />

ihres Frusts?<br />

Des Weiteren glaube ich auch, dass die meisten<br />

Polizisten was Besseres zu tun hätten, als<br />

am WE dieser „Arbeit“ nachzugehen.<br />

Ich habe noch nie Probleme mit der Polizei<br />

gehabt bei Fußballspielen oder Konzerten<br />

etc. Ich habe auch kein Problem damit, mich<br />

abtasten zu lassen, wenn es der Sicherheit<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

dient. Ich fühle mich auch nicht<br />

provoziert, wenn ich einen Polizisten<br />

sehe (was viele (nicht alle)<br />

immer schreiben). Diejenigen, die<br />

gegen die Polizei oder Security<br />

schreien, sind doch die Ersten,<br />

die nach Hilfe rufen, wenn etwas<br />

Schlimmes passiert. Oder?<br />

Ich war auch schon häufiger auf Musikfestivals<br />

(ca. 80.000 Zuschauer). Festnahmen bei<br />

diesem Festival liegen ungefähr bei gefühlten<br />

5. Hierbei handelt es sich um ein Festival<br />

der härteren Gangart (Metal!)<br />

Was ich mich dabei frage, ist, warum liegt das<br />

Aggressionspotenzial gegen die Polizei hier<br />

ungefähr bei 0 % und beim Fußball um einiges<br />

höher? Auch hier wird jede Menge Alkohol<br />

getrunken wie im Fußball. Aber warum<br />

ist hier das Polizeiaufkommen niedriger als<br />

bei einem Fußballspiel?<br />

Darüber sollte man mal nachdenken …<br />

Schöne Grüße an alle <strong>HSV</strong>-Fans<br />

Jürgen Ahrens<br />

res Vereins. Was liegt da ferner als Schikane<br />

…? Die Jungs setzen sich dafür ein, dass das<br />

Spiel möglichst ohne Verletzte, Glasfl aschenwürfe<br />

und Feuerwerkskörper abläuft. Und so<br />

wünsche ich mir ein Fußballspiel. Nur der <strong>HSV</strong>!<br />

Thorsten Rubbel<br />

Mitglied des <strong>HSV</strong><br />

Leserbrief an die AL<br />

von Klaus-Dieter Schmurlack<br />

Moin zusammen,<br />

ich bin erschüttert über das Erscheinungsbild,<br />

was der <strong>HSV</strong> zur Zeit bietet.<br />

Ist es richtig, dass der Aufsichtsrat<br />

einer Vertragsvereinbarung mit Herrn<br />

Hoogma nicht zugestimmt hat? Falls das<br />

stimmen sollte bitte ich darum, sich für<br />

eine Einberufung einer außerordentlichen<br />

Mitgliederversammlung einzusetzen. Begründung:<br />

weitere Schadensabwendung<br />

des <strong>HSV</strong>. Vertrauensverlust gegenüber<br />

dem Aufsichtsrat.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Klaus-Dieter Schmurlack<br />

57


1. Leserbrief zu „Und ihr wollt der <strong>HSV</strong> e.V. sein?“ (sn, <strong>Ausgabe</strong> 62, Seite 8)<br />

von Daniel Neumann<br />

Ja! Ich muss mich outen: Auch ich bin einer<br />

der vielen sog. Modefans, wie du, Sören, es<br />

in deinem Artikel beschreibst, welche nur die<br />

Vergünstigungen in Anspruch nehmen; keine<br />

Mitgliederversammlung besuchen; es einfach<br />

nur schick fi nden, zum <strong>HSV</strong> zu gehen und auch<br />

rosa <strong>HSV</strong>-Caps kaufen (…) Ich habe es langsam<br />

satt, von Leuten wie dir (der Tenor der letzten<br />

SC-News ist schon länger Anti-<strong>HSV</strong>-Verweigerer,<br />

Modefan etc.) solche Artikel in MEINER SC-<br />

News lesen zu müssen. Denn wir stummen und<br />

zahlenden Modefans haben erst diese „Macht“<br />

2. Leserbrief zu „Und ihr wollt<br />

der <strong>HSV</strong> e.V. sein?“ (sn, <strong>Ausgabe</strong> 62, Seite 8)<br />

von Oliver Bock<br />

Hallo Sören, ich muss dir absolut<br />

Recht geben und habe mich selbst<br />

gefragt, ob der <strong>HSV</strong> mich noch als<br />

Mitglied verdient hat. Doch der<br />

Reihe nach…<br />

Ich werde dieses Jahr 40 Jahre alt,<br />

und habe eine Tochter von 7½ Jahren.<br />

Meinen ersten <strong>HSV</strong>- Pulli habe<br />

ich Weihnachten 1975 von meiner<br />

Schwester bekommen. Habe<br />

als Neunjähriger in der Schulumkleide<br />

mit 15 anderen Jungs „Wer<br />

wird Deutscher Meister? Ha Ha Ha<br />

<strong>HSV</strong>!!“ lautstark gesungen und<br />

mich verdammt gut dabei gefühlt.<br />

Bin noch zu Volkspark- Zeiten ins<br />

Stadion gegangen und habe mich<br />

in der Westkurve klatschnass regnen<br />

lassen. Franz Beckenbauer live<br />

von der Westkurve aus verabschiedet<br />

und wie ein Großer 1983 auf<br />

dem Rathausmarkt gefeiert. ( …)<br />

Ich besitze div. <strong>HSV</strong> Trikots, aus<br />

sämtlichen Spielzeiten, eine Fahne<br />

hängt in meinem Büro, damit jeder,<br />

der zu mir reinkommt, weiß:<br />

NUR DER <strong>HSV</strong>! Mein gesamter Bekanntenkreis<br />

ist auf den <strong>HSV</strong> abgestimmt,<br />

meine Kollegen meiden<br />

montags Kritik, sollte der <strong>HSV</strong> mal<br />

schlecht gespielt haben. Ich bleibe<br />

aber standhaft und verteidige jeden<br />

Ansatz von Schwäche, die der<br />

58<br />

des SC ermöglicht und Leuten wie Jojo Liebnau<br />

von einer Aufsichtsrattätigkeit haben träumen<br />

lassen. Und: Ohne uns zahlende Milchkühe hätten<br />

wir lange nicht ein so gut gemachtes SC-Magazin;<br />

besser als das <strong>HSV</strong>-Stadionheft.<br />

Ein Armutszeugnis für diesen Verein ist es, wenn<br />

Leute wie du, Sören Thiel, andere Mitglieder auf<br />

diese Art beleidigst, die aus unterschiedlichsten<br />

Gründen nicht oder kaum am Vereinsleben<br />

teilnehmen wollen oder können. Durch solche<br />

Äußerungen sogenannter Superfans wird doch<br />

jegliche mögliche Tätigkeit etwas zu „machen“<br />

<strong>HSV</strong> seit 1983 an den Tag legt. Ich<br />

stehe im Stadion auf, wenn unsere<br />

Mannschaft einläuft und singe<br />

„Hamburg meine Perle“ nachts<br />

vorm Schlafengehen, zum Leidwesen<br />

meiner Frau. Kurz gesagt, ich<br />

esse, trinke und lebe <strong>HSV</strong>!<br />

Doch seit Neuestem lese ich immer<br />

wieder Kritik in der SUPPOR-<br />

TERS NEWS ( … ) werde öffentlich<br />

von euch angemault, beleidigt und<br />

als Möchtegern- <strong>HSV</strong>- Fan tituliert.<br />

So werde ich also deinem Wunsch<br />

nachkommen und mich fragen, ob<br />

der Verein mich noch als Mitglied<br />

verdient hat. Nein, hat er nicht…<br />

weil ich nicht dem Bild der anderen,<br />

besseren Vereinsmitglieder<br />

entspreche, die von ihrem Stimmrecht<br />

Gebrauch machen. ( … ) Ich<br />

werde in der KW 15 meinen Mitgliedsausweis<br />

in der Sylvesterallee<br />

abgeben und ein neues Leben anfangen.<br />

( … ) Treue hat Grenzen…<br />

In diesem Sinne verabschiede ich<br />

mich und wünsche euch viel Erfolg<br />

und volle Ränge.<br />

Oliver Bock<br />

unterbunden. (…)Respekt ALLEN <strong>HSV</strong>ern! Und<br />

hört endlich auf zu versuchen, Vereinspolitik zu<br />

machen ala pro <strong>HSV</strong> e.V.Volksparkstadion, blabla,<br />

Schnee von gestern. Den Zug von Totalvermarktung<br />

und Ausgliederungen halten WIR nicht<br />

mehr auf. (…)<br />

Daniel Neumann, Schwarzenbek<br />

P.S.: Übrigens werde ich meine SC-Mitgliedschaft<br />

zum nächsten Jahr kündigen – solche Modefans<br />

wie mich braucht der SC ja anscheinend nicht<br />

mehr … traurig traurig.<br />

Ein enttäuschter Fan<br />

von Karsten W. Sievers<br />

supporters news


Aus aller Welt …<br />

Grüße an den SC<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

Stephanie Epple in<br />

Kuala Lumpur.<br />

Foto von einem Polterabend.<br />

Mein Boot trägt die Farben<br />

schwarz-weiß-blau, auch beim<br />

Rudern gilt: Nur der <strong>HSV</strong>!<br />

Aus Fiss in Österreich.<br />

Arne Quartz aus Völklingen-Fürstenhausen<br />

59


Die wichtige Seite<br />

<strong>Supporters</strong> Club · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.<br />

Auf dieser Seite findet ihr alle wichtigen Informationen rund um den Hamburger Sport-Verein e.V.<br />

Sollten dennoch Fragen auftauchen, so wendet euch bitte direkt an den <strong>HSV</strong> unter 040/4155-1500<br />

oder <strong>Supporters</strong>@hsv.de.<br />

<strong>Supporters</strong> Club<br />

Ihr erreicht uns wie folgt: Hamburger Sport-<br />

Verein e.V., <strong>Supporters</strong> Club, Sylvesterallee 7,<br />

22525 Hamburg<br />

Tel.: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510,<br />

Mail: supporters@hsv.de.<br />

24 Stunden Infoline: 040/4155-1530 unter<br />

dieser Nummer könnt Ihr rund um die Uhr,<br />

alle aktuellen Informationen über die Aktivitäten<br />

des <strong>Supporters</strong> Club abhören.<br />

SC Stand: Der Stand befindet sich in der<br />

Ebene 4 der Nordtribüne. Er ist an Heimspieltagen<br />

bis 15 Minuten vor Anpfiff und<br />

nach dem Spiel geöffnet. Hier könnt Ihr<br />

Euch mit Fahr-und Eintrittskarten für Auswärtsspiele<br />

sowie SC-Merchandiseprodukte<br />

eindecken.<br />

Öffentliche Infoveranstaltung<br />

der Abteilungsleitung<br />

Diese findet an jedem ersten Dienstag im Monat<br />

im Fanhaus statt. Jeder ist herzlich eingeladen,<br />

vorbeizuschauen und zuzuhören oder<br />

auch mit zu diskutieren.<br />

Das Fanhaus befindet sich in der Stresemannstraße<br />

162, 22769 Hamburg; Beginn<br />

ist 19 Uhr. Themen und eventuelle Änderungen<br />

sind auf www.hsv-sc.de zu finden.<br />

Öffentliche Infoveranstaltung<br />

des Seniorenrates<br />

Der Seniorenrat veranstaltet an jedem ersten<br />

Montag im Monat eine öffentliche Versammlung.<br />

Die Versammlung findet im Grand Hotel<br />

Elysee statt und beginnt um 19 Uhr.<br />

Onlinestore<br />

Unter www.hsv-tickets.de könnt Ihr Karten<br />

und Fahrten für Auswärtsspiele des <strong>HSV</strong><br />

bestellen. Die Kollektion des <strong>Supporters</strong><br />

Club könnt Ihr unter www.hsv-sc-shop.de<br />

bestellen.<br />

60<br />

Botschaft des <strong>Supporters</strong> Club<br />

Auch an der Botschaft des <strong>Supporters</strong> Club<br />

könnt Ihr bei Heim- und Auswärtsspielen des<br />

<strong>HSV</strong> Artikel aus der Kollektion des <strong>Supporters</strong><br />

Merchandise erwerben (Hinweis: Verkauf nur<br />

an Mitglieder gegen Vorlage des Mitgliedsausweis).<br />

Die Botschaft steht bei Heimspielen des<br />

<strong>HSV</strong> im Stadion auf der Westplaza. Bei Auswärtsspielen<br />

des <strong>HSV</strong> in der Bundesliga steht<br />

die SC Botschaft im Bereich der jeweiligen Gästeeingänge<br />

(genauer Standort könnt Ihr vor den<br />

Auswärtsspielen auf der Internetseite des <strong>Supporters</strong><br />

Club unter www.hsv-sc.de, Rubrik „Was<br />

in … erlaubt ist“, nachlesen).<br />

Ticketservice<br />

Heimspielkarten können über die <strong>HSV</strong> Bestellservice-Hotline<br />

unter 01805/478478, im Internet<br />

unter www.hsv.de oder in einem der<br />

<strong>HSV</strong>-Fanshops gekauft werden. Am SC-Stand<br />

gibt es keine Heimspielkarten.<br />

Auswärtstickets und –fahrten<br />

Können im Internet unter www.hsv-shopping.<br />

de, in den <strong>HSV</strong>-Fanshops und an Spieltagen<br />

am SC-Stand gekauft werden.<br />

<strong>HSV</strong>-Museum/Stadionführungen<br />

Der <strong>Supporters</strong> Club ist der größte Sponsor<br />

des <strong>HSV</strong>-Museums, welches seit dem<br />

<strong>07</strong>.02.04 seine Pforten geöffnet hat. Das<br />

Museum befindet sich neben dem Restaurant<br />

„Die Raute“ im Nord-Ost-Bereich des<br />

Stadions. Die Öffnungszeiten des Museums<br />

sind täglich von 10 bis 20 Uhr*.<br />

Stadionführungen** finden täglich statt. Mitglieder<br />

erhalten auch hier einen Rabatt. Für<br />

Gruppen gibt es auf Anfrage auch Sondertarife<br />

und Führungen zu anderen Zeiten.<br />

Weitere Informationen gibt es telefonisch unter<br />

040/4155-1550 oder www.hsv-museum.de.<br />

*Bei Heimspielen ist der Zutritt ab 2 Stunden vor Spielbeginn<br />

nur mit Eintrittskarte für das Spiel möglich.<br />

**An Spieltagen oder anderen Veranstaltungstagen entfallen<br />

die Stadionführungen, Näheres erfährst Du unter<br />

der obigen Telefonnummer.<br />

OFC-Gründungen<br />

Alle interessierte <strong>HSV</strong>-Fans, die mit dem Gedanken<br />

spielen, einen offiziellen <strong>HSV</strong>-Fanclub<br />

zu gründen oder Ihren bereits existierenden<br />

Fanclub bei uns registrieren lassen wollen,<br />

finden alle Informationen unter www.hsv-ofc.<br />

de. Bei Rückfragen wendet Euch bitte an René<br />

Koch, zu erreichen unter 040/4155-1505 oder<br />

rene.koch@hsv.de. Auch eine Unterstützung<br />

vor Ort ist möglich.<br />

Mitgliederwesen<br />

Auch du kannst als Mitglied aktiv werden und<br />

Mitglieder werben. Vielleicht befi ndet sich ja<br />

auch in deinem Bekanntenkreis noch der ein<br />

oder andere <strong>HSV</strong>er, der noch kein Mitglied ist.<br />

Damit deine Mühen nicht umsonst sind, belohnen<br />

wir alle aktiven Werber natürlich auch. Gewinne<br />

der Mitgliederwerbung fi ndest du unter<br />

www.hsv.de.<br />

Fanshops<br />

<strong>HSV</strong> Arena Store (im Stadion), Sylvesterallee 7,<br />

22525 Hamburg, Mo.-Sa. 10-18 Uhr, Sa. bei<br />

Heimspielen: 10-12 Uhr und 13.30-18.30 Uhr<br />

<strong>HSV</strong> City Store (Innenstadt), Schmiedestr.<br />

2, 20095 Hamburg, Mo.-Fr. 10-19 Uhr, Sa.<br />

10-16 Uhr<br />

<strong>HSV</strong> Fan Shop (Herold Center), Berliner Allee 34a,<br />

22850 Norderstedt, Mo.-Sa. 9.30-20.00 Uhr<br />

An dieser Stelle noch eine Bitte<br />

Bei Umzug, Namens-oder Bankverbindungsänderungen<br />

bitte auch an uns und die eigene<br />

Mitgliedschaft im Hamburger Sport-Verein e.V.<br />

denken. Bitte eine kurze Notiz per Post, Mail<br />

oder Telefon an uns. Nur so können wir gewährleisten,<br />

dass auch in Zukunft alle Informationen<br />

bei Euch ankommen.<br />

supporters news


Rund um den <strong>HSV</strong><br />

Alle folgenden Informationen beziehen sich auf den<br />

Stand vom 01. Juli <strong>2010</strong><br />

Mitglieder im <strong>HSV</strong>: 68.159<br />

Davon im <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club: 52.766<br />

Hauptamtliche Mitarbeiter: 15<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiter/Aushilfen: 300<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Ehrenamtliche Abteilungsleitung: 5<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Vorstandsmitglieder:<br />

Bernd Hoffmann (Vorsitzender)<br />

Katja Kraus (stellv. Vorsitzende)<br />

Oliver Scheel<br />

Bastian Reinhardt<br />

Das Vorstandsmitglied für die Belange der Mitglieder, Oliver<br />

Scheel, wird durch die Mitgliederversammlung gewählt.<br />

Aufsichtsrat:<br />

Horst Becker (Vorsitzender)<br />

Alexander Otto (stellv. Vorsitzender)<br />

Eckart Westphalen (stellv. Vorsitzender · Delegierter der Amateure)<br />

Peter Becker<br />

Prof. Dr. Jörg Debatin<br />

Bernd Enge<br />

Björn Floberg Thiel (Delegierter der Förderer)<br />

Ian Kiru Karan<br />

Gerd Krug (Delegierter der Senioren)<br />

Ernst-Otto Rieckhoff (Delegierter <strong>HSV</strong> Ochsenzoll-Norderstedt)<br />

Ronald Wulff<br />

Bis auf die vier delegierten Aufsichtsräte, die von ihren jeweiligen<br />

Abteilungen gewählt und nominiert werden, werden alle anderen<br />

Aufsichtsräte durch die Mitgliederversammlung gewählt.<br />

Internetadresse: www.hsv-sc.de<br />

Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag von 9–18 Uhr<br />

Freitags von 9–17 Uhr<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Büroräumlichkeiten:<br />

Stadion, Geschäftsstelle Nord, Eingang Nord-West<br />

(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />

Netztipps …<br />

Hier surfen <strong>HSV</strong>er<br />

<strong>HSV</strong> www.hsv.de<br />

<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club www.hsv-sc.de<br />

Offi zielle Fanclubs www.hsv-ofc.de<br />

<strong>Supporters</strong> Treffs www.supporters-treff.de<br />

Kids Club www.hsv-kids.de<br />

Museum www.hsv-museum.de<br />

Fanprojekt www.hsv-fanprojekt.de<br />

Amateurfußball www.hsv-amateurfussball.de<br />

Badminton www.hsv-badminton.de<br />

Baseball www.hsv-baseball.de<br />

Boxen www.hsv-boxen.de<br />

Dart www.hsv-dart.de<br />

Cricket www.hsv-cricket.de<br />

Eishockey www.hsv-eishockey.de<br />

Eishockey Frauen www.hsv-eishockeyfrauen.de<br />

Eishockey Nachwuchs www.hsv-eishockey-nachwuchs.de<br />

Frauenfußball www.hsv-frauen.de<br />

Golf www.hsv-golf.de<br />

Handball www.hsvhandball.de<br />

Handball 3. Herren www.hsv-handball-amateure.de<br />

Hockey www.hsv-hockey.de<br />

<strong>HSV</strong> III http.//hsv3.fuppers.de<br />

Inline-Hockey www.hsv-inlinehockey.de<br />

Karate www.hsv-karate.de<br />

Leichtathletik www.hsv-la.de<br />

Rollstuhlsport www.hsv-rollstuhlsport.de<br />

Rugby www.hsv-rugby.de<br />

Schwimmen www.sg-hamburg-west.de<br />

<strong>Supporters</strong> Direct www.supporters-direct.org<br />

Tanzen www.hsv-tanzsport.de<br />

Tanzssport Norderstedt www.hsv-tanzsport-norderstedt.de<br />

Tennis www.tennis-im-hsv.de<br />

Tischtennis www.hsv-tischtennis.de<br />

Unsere Kurve www.unserekurve.de<br />

FSE www.footballsupporterseurope.org<br />

SC Merchandise www.hsv-sc-shop.de<br />

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62<br />

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

<strong>63</strong>


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<strong>Ausgabe</strong> <strong>63</strong><br />

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Exklusives Kurz-Interview<br />

Diesmal mit Herrn Weh<br />

Foto Witters<br />

66<br />

Trainer weg<br />

Wenn<br />

der Trainer<br />

nicht zuhören kann,<br />

läuft ihm die Mannschaft davon.<br />

Do DDoch ch c eitel eeit<br />

it itel el doziert doz d oz ozie ie iert rt r er e eer<br />

r immer im imme me mer<br />

we wweiter it iter er u uund<br />

und nd wweiter<br />

ei eite te ter un und<br />

mer m mmerkt<br />

erkt kt k nic nicht, ic icht ht ht, da ddass ss<br />

er llängst<br />

än ängs gs gst t sc scho schon ho hon<br />

en eentlassen. tl tlas as asse se sen. n. n<br />

supporters news: Herr Weh, Sie sind nun<br />

schon der siebente Wunschtrainer in sieben<br />

Jahren. Wird nun alles besser?<br />

Herr Weh: Also, äh, auf jeden Fall. Kurzpassspiel,<br />

Dominanz, schnelles Spiel nach vorne.<br />

Und Tore, Tore, Tore. Und dann natürlich Titel.<br />

supporters news: Und wenn das in der Rückrunde<br />

wieder nichts wird?<br />

Herr Weh: Das macht nichts. Ich hab´ für mich<br />

und meine Frau nur einen kurzfristigen Mietvertrag.<br />

Ha, ha.<br />

supporters news: Wir danken Ihnen für das<br />

informative Gespräch und wünschen Ihnen<br />

und uns viel Glück in der neuen Saison.<br />

Auf dem Weg zur Meisterschaft …<br />

Teil 2<br />

Gedichte Eilu Anders<br />

Trainer her<br />

„Diesmal<br />

haben wir<br />

nun nu nun n wirklich wi wirk rk r li lich ch den dden<br />

en<br />

ultimativen ul ulti tima mati ti tive ve ven n Wunschtrainer“,<br />

Wu W ns nsch ch c tr trai ai a ne ner“ r ,<br />

sagt sa sagt gt g uns uuns<br />

ns n erneut ern erneu<br />

eu eut t der de der r lächelnde lä l ch chel el e nd nde e<br />

Vorstandsvorsitz-<br />

Vo Vors rs rsta ta tand nd ndsv sv svor or o si s tzende.<br />

en ende de de. „O „Ode „Oder de der r<br />

gibt gi g bt es e s da<br />

Zweifel?“ Zw Zwei ei e fe fel? l?“<br />

Impressum<br />

Abteilungsleitung<br />

Ralf Bednarek<br />

Jens Wagner<br />

Christian Bieberstein<br />

Andreas Kloß<br />

Volker Knut<br />

p.A. <strong>HSV</strong>, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

<strong>HSV</strong> supporters news, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

Telefon: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510<br />

Herausgeber<br />

<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

im Selbstverlag<br />

Bezugspreis 2 Euro<br />

Erscheinungsweise vierteljährlich<br />

V.i.s.d.P. Ralf Bednarek, p.A. supporters news,<br />

Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

Aufl age Nr. <strong>63</strong> 53.500 Exemplare<br />

Drucklegung 02.<strong>07</strong>.<strong>2010</strong><br />

Mitgearbeitet haben diesmal Ralf Bednarek,<br />

Christian Bieberstein, Andreas Birnmeyer (Koordinator),<br />

Björn Floberg-Thiel, Axel Formeseyn, Klaus „Fiddy“<br />

Gerken, Anne Gnauk, Peter Gottschalk, Simone Hennings,<br />

Matthias Keck, Andreas Kloß, Volker Knut, Yvonne Kosian,<br />

Norbert Leesch, Ulie Liebnau, Uwe Liebnau, Dirk Mansen,<br />

Philipp Markhardt, Jan Meifert, Manfred Otto, Oliver<br />

Peters, Philipp Piepiorka, Joachim Ranau, Bodo Scheuing,<br />

Boder-Jürgen Trede, Jens Wagner, Philipp Witthöft<br />

Bilder von Witters Sport-Presse, Hamburger Sport-<br />

Verein e.V., <strong>HSV</strong> Fanprojekt, <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club, <strong>HSV</strong><br />

OFC „Ratengeil Fallingbostel“ Nadine Ernst, Heike Gerken,<br />

Jessica Hardtmann, Simone Hennings, Carola Jacobs, KBS<br />

Picture, Ronny Leesch, Ulie Liebnau, Uwe Liebnau, Oliver<br />

Meyer, Andrea & Manfred Otto, Patrick Paproth (Titelcover),<br />

Lars Schmalfeldt, Astrid Schulzke, „Wilde Horde 1996“<br />

Köln, Jens Wagner, Alert, Kühne, Neisner (privat)<br />

Lektorat Ulie Liebnau<br />

Illustrationen <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club, Jan Meifert, Jens Wagner<br />

Gestaltung ewert | göttling gmbh, Hannover<br />

Druck Quensen Druck+Verlag, Hildesheim<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel, Leserbriefe und Kommentare<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der Abteilungsleitung<br />

des <strong>Supporters</strong> Club als Herausgeber der supporters news wieder<br />

(wirklich nicht).<br />

Die supporters news ist erhältlich im Arena Store (Sylvesterallee<br />

7, 22525 Hamburg), im City Store (Schmiedestraße 2, 20095<br />

Hamburg), im <strong>HSV</strong> Fan Shop (Herold Center, Berliner Allee 34a,<br />

22850 Norderstedt) sowie bei Heimspielen beim SC-Stand in<br />

Ebene 4 der Nordtribüne.<br />

Wir bitten freundlichst um Beachtung der Anzeigen und<br />

danken allen Anzeigenkunden für ihre Treue.<br />

supporters news


Das perfekte Geschenk für jeden <strong>HSV</strong>er

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