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aber ein gutes Gefühl verantwortlich gehandelt zu haben!

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16 Nr. 34, April 2012<br />

Handwerk hat goldenen Boden. Eine<br />

veraltete, von unserer modernen<br />

Zeit überholte „Weisheit“? Ist im<br />

Computer- und Hightech-Zeitalter<br />

überhaupt noch Platz für Lehrlinge<br />

und Handwerk? Gleichzeitig sind<br />

die Alarmmeldungen der Wirtschaft<br />

bzgl. Lehrlingsrückgang und Lehrlingsmangel<br />

unüberhörbar.<br />

Was sind nun die Ursachen für diesen<br />

Schwund an Lehrlingen?<br />

Neben der demographischen Entwicklung – Geburtenrückgang<br />

der letzten Jahre besonders im ländlichen Raum<br />

– spielt m<strong>ein</strong>er M<strong>ein</strong>ung die öffentliche (mediale) Debatte<br />

über <strong>zu</strong> wenig Akademiker in Österreich im internationalen<br />

Vergleich <strong>ein</strong>e entscheidende Rolle. Vor diesem<br />

Hintergrund kommen Eltern mit ihren Jugendlichen in<br />

doppelter Hinsicht unter Zugzwang. Einerseits sollten es<br />

ihre Kinder „<strong>ein</strong>mal besser <strong>haben</strong>“, d.h. im Vergleich <strong>zu</strong><br />

ihrem Berufsleben sich körperlich weniger schinden und<br />

abrackern. Andererseits sollten ihre Sprösslinge <strong>ein</strong> Maximum<br />

an weiterführender (höherer) schulischer Ausbildung<br />

in Anspruch nehmen, damit im späteren Berufsleben alle<br />

Aufstiegs- und Karrierechancen gewahrt bleiben.<br />

Nicht <strong>zu</strong>letzt spielt auch das Prestige bei Schul- und<br />

Berufsausbildung <strong>ein</strong>e entscheidende Rolle („Du mit<br />

d<strong>ein</strong>em Zeugnis gehst nur in den Poly.“).<br />

Was kann die Schule tun?<br />

Die Schule kann/muss trotz ihrer zeitlich <strong>ein</strong>geschränkten<br />

Möglichkeiten im Rahmen der Berufsorientierung die<br />

Jugendlichen in ihrer persönlichen Analyse von individuellen<br />

Fähigkeiten, Stärken und Interessen bestmöglich<br />

unterstützen. Im Werkunterricht gilt es handwerkliches<br />

Geschick <strong>zu</strong> fördern und die Begeisterung für <strong>zu</strong>künftige<br />

Facharbeiterausbildung <strong>zu</strong> wecken und <strong>zu</strong> bestärken.<br />

Genauso wichtig sind für die 14-Jährigen die Realbegegnungen<br />

in Lehrbetrieben in Form von berufspraktischen<br />

Tagen („Schnupperlehre“) <strong>zu</strong>r persönlichen Berufserkundung.<br />

Die Tatsache, dass Lehre mit Matura in der Praxis<br />

mittlerweile realisierbar ist, entkräftet das Argument der<br />

Lehre als berufliche Sackgasse und zeigt, dass nach der<br />

Lehrlingsausbildung weitere Aufstiegschancen offenstehen.<br />

Österreich wird international um das duale Berufsausbildungssystem<br />

beneidet. Große Erfolge bei Berufsolympiaden<br />

und die vergleichsweise niedrige Jugendarbeitslosigkeit<br />

untermauern diesen bisher so erfolgreichen Weg.<br />

Handwerkliches Geschick wird heut<strong>zu</strong>tage <strong>zu</strong>hause<br />

immer weniger <strong>ein</strong>geübt und praktisch angewendet. Da<br />

sich manche Arbeiten nicht ausschließlich von Maschinen<br />

erledigen lassen, hat Handwerk auch in Zukunft noch goldenen<br />

Boden. Ein Grund mehr, uns FÜR Lehrlinge <strong>ein</strong><strong>zu</strong>setzen.<br />

Johann Neßlböck<br />

Bildungsberater und BO-Lehrer an der HS Sarl<strong>ein</strong>sbach<br />

Impulse: In manchen Branchen<br />

sind Facharbeiter schon Mangelware.<br />

Immer weniger junge<br />

Menschen wählen den Weg <strong>ein</strong>er<br />

Lehre. Du hast den Weg der Lehre<br />

gewählt. Was gefällt dir?<br />

Pernst<strong>ein</strong>er: Das man s<strong>ein</strong> eigenes<br />

Geld verdient und man in der Freizeit<br />

nicht so viel lernen muss.<br />

Impulse: Wo könnte es Verbesserungen<br />

geben?<br />

Pernst<strong>ein</strong>er: Berufsschule näher<br />

am Arbeitsplatz und mehr Praxis<br />

in der Berufschule.<br />

Florian Pernst<strong>ein</strong>er<br />

Lehrling bei Internorm<br />

Impulse: Warum machen aus d<strong>ein</strong>er Sicht immer weniger<br />

junge Leute <strong>ein</strong>e Lehre?<br />

Pernst<strong>ein</strong>er: Weil die Medien den jungen Leuten den Lehrberuf<br />

<strong>zu</strong> wenig interessant machen. Ein weiterer Grund ist<br />

das Schüler mehr Freizeit <strong>haben</strong> (2 Monate Sommerferien,<br />

Weihnachtsferien, Semesterferien, Osterferien und noch<br />

schulautonome Tage).<br />

Impulse: Welchen Stellenwert hat aus d<strong>ein</strong>er Sicht der<br />

Lehrberuf?<br />

Pernst<strong>ein</strong>er: Einen sehr hohen. Sehr gut finde ich die Möglichkeit,<br />

Lehre mit Matura <strong>zu</strong> machen.<br />

Impulse: Würdest du den gleichen Weg nochmals<br />

gehen?<br />

Pernst<strong>ein</strong>er: Ich würde nochmals denselben Weg gehen<br />

und <strong>ein</strong>e Lehre machen.

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