Frohe Weihnachten und Prosit 2012! - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 114 / 21. 12. <strong>2012</strong><br />
Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz<br />
stellten die beiden Klubobmänner<br />
Josef Cap (SPÖ) <strong>und</strong> Karlheinz Kopf (ÖVP)<br />
am 19. Dezember ein zwischen den Koalitionsparteien<br />
ausgehandeltes Paket zur<br />
Stärkung der Direkten Demokratie vor.<br />
Cap: Einigung leistet Beitrag<br />
zum Ausbau der Demokratie<br />
„Das heute mit der ÖVP präsentierte<br />
Paket zur Stärkung der direkten Demokratie<br />
leistet einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau<br />
der Demokratie in <strong>Österreich</strong>“, betonte<br />
Cap, der dabei die Stärkung der Persönlichkeitselemente<br />
in der Nationalratswahlordnung<br />
hervorhob. „Diese Stärkung war mir<br />
ein besonderes Anliegen. Hier gibt es Verbesserungen<br />
<strong>und</strong> Erleichterungen. Darüber<br />
hinaus wird es in Zukunft auch auf B<strong>und</strong>esebene<br />
möglich sein, Vorzugsstimmen zu vergeben.<br />
Damit wollen wir einen Anreiz schaffen,<br />
daß dieses wichtige Instrument bereits<br />
bei der nächsten Nationalratswahl noch stärker<br />
zum Einsatz kommt", so Cap.<br />
Bisher war auf B<strong>und</strong>esebene die Vergabe<br />
von Vorzugsstimmen nicht vorgesehen, führte<br />
der SPÖ-Klubobmann weiter aus. In Zukunft<br />
können auch auf der B<strong>und</strong>esebene<br />
Vorreihungen von KandidatInnen vorgenommen<br />
werden. Dafür müssen mindestens<br />
sieben Prozent der jeweiligen Parteistimmen<br />
erreicht werden. Auf Landesebene reichen<br />
zehn Prozent der Stimmen bzw. das Erreichen<br />
der Wahlzahl. Für ein Vorrücken auf<br />
den Regionalwahlkreislisten sollen künftig<br />
einheitlich 14 Prozent erforderlich sein. „Mit<br />
diesem Paket wird der Zugang zu Vorzugsstimmen<br />
vor allem in einigen B<strong>und</strong>esländern<br />
deutlich erleichtert. Mit der entsprechenden<br />
Unterstützung können in Zukunft die KandidatInnen<br />
einfacher vorrücken. So wird eine<br />
Korrektur der von den Parteien erstellten Listen<br />
erleichtert“, hob der SPÖ-Klubobmann<br />
hervor.<br />
Ein weiterer Bestandteil des Pakets zur<br />
direkten Demokratie ist die Schaffung einer<br />
zentralen Wählerevidenz <strong>und</strong> die Einführung<br />
der Möglichkeit, Instrumente der direkten<br />
Politik<br />
Stärkung der<br />
direkten Demokratie<br />
Koalitionsregierung sieht Beitrag zum Ausbau der Demokratie <strong>und</strong> verstärkte<br />
Bürgerbeteiligung als Ziel – Opposition hingegen sieht Beruhigungspille, positve<br />
Ansätze, aber keinen großen Wurf<br />
Foto: http://www.bilderbox.biz<br />
Demokratie mittels Internet zu unterstützen,<br />
erläuterte Cap. „Ein zentrales Wahlregister<br />
bedeutet Vereinfachungen für die Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürger <strong>und</strong> die Verwaltung. Außerdem<br />
ist es Voraussetzung dafür, daß Volksbegehren,<br />
Bürgerinitiativen <strong>und</strong> Bürgeranfragen<br />
in Zukunft per Internet unterstützt<br />
werden können. So können neue technische<br />
Möglichkeiten optimal im Sinne der Demokratie<br />
eingesetzt werden.“<br />
Die Aufwertung der parlamentarischen<br />
Behandlung von Volksbegehren im Nationalrat<br />
ist ebenfalls Bestandteil des Pakets,<br />
erläuterte der SPÖ-Klubobmann. Künftig<br />
werden Volksbegehren in einer eigenen Sitzung<br />
des Nationalrates behandelt. Darüber<br />
hinaus erhalten die Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />
auch über eine so genannte „Bürgeranfrage“<br />
die Möglichkeit, Mitglieder der B<strong>und</strong>esregierung<br />
im Parlament zu befragen. Geplant<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
ist die Einbringung des Paketes zur direkten<br />
Demokratie nach Gesprächen mit den Oppositionsparteien<br />
noch im Jänner. „Mit diesem<br />
Paket haben wir ein europaweit vorbildhaftes<br />
Paket der direkten Demokratie geschnürt,<br />
das den Zugang zu demokratischen Instrumenten<br />
wesentlich erleichtert <strong>und</strong> einen wichtigen<br />
Beitrag zum Ausbau der Demokratie in<br />
<strong>Österreich</strong> leistet“, so Cap abschließend.<br />
Kopf: Verstärkte Bürgerbeteiligung<br />
Ziel des Demokratiepakets<br />
„Die verstärkte Beteiligung der Bürger<br />
am demokratischen Prozedere ist das Ziel<br />
unserer Vorschläge“, sagte ÖVP Klubobmann<br />
Karlheinz Kopf. Anfang 2013 sollen die<br />
heute gemachten Vorschläge den Oppositionsfraktionen<br />
in Gesetzesform übermittelt<br />
<strong>und</strong> im Plenum Ende Jänner 2013 als Initiativanträge<br />
eingebracht werden. „Die bisherigen<br />
fraktionsübergreifenden Diskussionen<br />
haben gezeigt, daß die heute präsentierten<br />
Maßnahmen konsensfähig sind“, so Kopf,<br />
der eine breitest mögliche Unterstützung der<br />
Vorschläge nicht nur aufgr<strong>und</strong> notwendiger<br />
Zweidrittelmehrheiten, sondern insbesondere<br />
auch aufgr<strong>und</strong> der demokratiepolitischen<br />
Relevanz als wünschenswert erachtet.<br />
Volksbegehren, die von mehr als 100.000<br />
Bürgern unterstützt werden, sollen in Zukunft<br />
im Rahmen einer Sondersitzung des<br />
Nationalrats behandelt werden. „Der Initiator<br />
eines ausreichend unterstützten Volksbegehrens<br />
kann dann im Plenum das Wort<br />
ergreifen <strong>und</strong> damit aktiv in die parlamentarische<br />
Diskussion eingreifen“, so Kopf, der<br />
in weiterer Folge darauf hinwies, daß Volksbegehren,<br />
Bürgerinitiativen <strong>und</strong> Bürgeranfragen<br />
nach Schaffung einer zentralen Wählerevidenz<br />
auch elektronisch unterstützt werden<br />
könnten.<br />
Im Rahmen einer neu zu schaffenden<br />
Bürgeranfrage sollen Staatsbürger die Möglichkeit<br />
erhalten, Mitglieder der B<strong>und</strong>esregierung<br />
zu befragen. Die Anfragen müssen<br />
von mindestens 10.000 Bürgern unterstützt<br />
werden. „In vier Sitzungen des Nationalrats<br />
pro Jahr sollen die am meisten unterstützten<br />
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