Frohe Weihnachten und Prosit 2012! - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 114 / 21. 12. <strong>2012</strong><br />
Wirtschaft<br />
Konjunkturstabilisierung in Sicht<br />
2013 bringt mehr Wachstum<br />
Seit wenigen Wochen zeichnet sich die<br />
Stabilisierung der Geschäftsentwicklung<br />
in der Industrie ab, nun sind erste positive<br />
Auswirkungen auch auf die Gesamtwirtschaft<br />
zu spüren. „Der Konjunkturindikator<br />
der Bank Austria hat sich im November nach<br />
dem leichten Anstieg im Vormonat abermals<br />
verbessert. Mit minus 0,8 Punkten liegt der<br />
Indikator zwar weiterhin deutlich unter dem<br />
langjährigen Durchschnitt, die jüngste Entwicklung<br />
untermauert jedoch unsere Ansicht,<br />
daß der Tiefpunkt des aktuellen Konjunkturzyklus<br />
bereits überw<strong>und</strong>en ist“, so<br />
Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer.<br />
Durch die jüngsten Daten hat sich<br />
zudem die Aussicht auf eine Aufhellung der<br />
Konjunktur in den kommenden Monaten<br />
spürbar verbessert.<br />
Die vorsichtig optimistische Einschätzung<br />
der Ökonomen der Bank Austria stützt<br />
sich auch auf die beginnende Verbesserung<br />
der Stimmung in der europäischen Industrie.<br />
Der mit dem österreichischen Außenhandel<br />
gewichtete Indikator ist im November leicht<br />
gestiegen. Dies sollte in weiterer Folge positive<br />
Auswirkungen auf die noch als sehr zurückhaltend<br />
eingestuften Geschäftsaussichten<br />
in der heimischen Industrie haben <strong>und</strong><br />
bald in den realen Zahlen Niederschlag finden.<br />
Der Bank Austria EinkaufsManager Index<br />
hat mit seinem starken Anstieg im November<br />
bereits einen Hinweis auf die zu erwartende<br />
Entwicklung gegeben. Obwohl die Arbeitsmarktlage<br />
weiter anspannt ist, hat sich<br />
das Vertrauen der heimischen Verbraucher<br />
im November stabilisiert. Die fortschreitende<br />
Beruhigung der Eurokrise schlägt hier<br />
positiv zu Buche. „Derzeit ist die Stimmung<br />
unter den in- <strong>und</strong> ausländischen Wirtschaftsakteuren<br />
weiterhin gedämpft. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
zunehmenden positiven Signale rechnen wir<br />
jedoch mit einer optimistischeren Gr<strong>und</strong>haltung<br />
für den Jahresbeginn 2013“, meint<br />
Bank Austria-Ökonom Walter Pudschedl.<br />
Für das Schlußquartal <strong>2012</strong> ist eine leicht<br />
rückläufige Wirtschaftsentwicklung zu erwarten.<br />
Die heimische Industrie schwächelt<br />
angesichts der verhaltenen Nachfrage aus<br />
dem Ausland – bedingt durch die Rezession<br />
in wichtigen Handelspartnerländern <strong>Österreich</strong>s.<br />
Aber auch hier sind bereits Signale<br />
für eine Trendwende erkennbar. Ebenso weist<br />
Quelle: Statistik Austria,Wifo, BankAustriaEconomics&Market AnalysisAustria, eigeneBerechnungen<br />
die Binnennachfrage mittlerweile Anzeichen<br />
einer Stabilisierung auf – gestützt auf eine<br />
unter diesen Rahmenbedingungen immer<br />
noch solide Konsumentwicklung. „Seit dem<br />
Sommer befindet sich die österreichische<br />
Wirtschaft in einer Stagnationsphase. Dennoch<br />
ist für das Gesamtjahr ein leichter BIP-<br />
Anstieg zu erwarten. Wir gehen für <strong>2012</strong> von<br />
einem Plus um zumindest 0,5 Prozent aus“,<br />
so Pudschedl.<br />
Im kommenden Jahr wird es die Konjunktur<br />
zwar voraussichtlich langsam angehen,<br />
aber die Aussicht auf eine fortschreitende Erholung<br />
wird durch die jüngste Entwicklung<br />
des Bank Austria-Konjunkturindikators gestützt.<br />
Die Belebung wird vor allem durch<br />
verbesserte internationale Rahmenbedingungen<br />
getrieben sein. Ausgehend von den asiatischen<br />
Schwellenländern, sollte sich dieser<br />
Aufschwung auch auf die europäische Wirtschaft<br />
übertragen, die zudem von einer weniger<br />
restriktiven Haushaltspolitik als noch<br />
in diesem Jahr profitiert. In <strong>Österreich</strong> wird<br />
die Auslandsnachfrage zur tragenden Säule<br />
des Aufwinds, was der heimischen Industrie<br />
2013 zu spürbar mehr Dynamik verhelfen<br />
wird. Doch auch die Inlandsnachfrage sollte<br />
im späteren Verlauf des Jahres 2013 etwas<br />
an Schwung gewinnen, unterstützt durch die<br />
bereits eingesetzte Aufhellung der Stimmung.<br />
Der private Konsum wird zudem von<br />
den aktuellen Lohnabschlüssen, die einen<br />
Anstieg der realen Kaufkraft im Jahr 2013<br />
erwarten lassen, geringfügig gestärkt. Allerdings<br />
begrenzt die weiter steigende Arbeitslosigkeit<br />
den Auftrieb. Die Investitionstätig-<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
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keit wird 2013 trotz der günstigen Finanzierungsbedingungen<br />
nur langsam in Schwung<br />
kommen, sodaß die Impulse durch die Inlandsnachfrage<br />
insgesamt nur sehr zaghaft<br />
sein werden. „Wir gehen für 2013 mit 0,9<br />
Prozent von einem höheren Wirtschaftswachstum<br />
als im laufenden Jahr aus. Dieses<br />
wird auf einer stärkeren Exportnachfrage basieren,<br />
die dann 2014 von einer an Schwung<br />
gewinnenden Inlandsnachfrage ergänzt wird.<br />
Daher ist aus heutiger Sicht für 2014 bereits<br />
ein Anstieg des BIP um 1,5 Prozent möglich“,<br />
so Bruckbauer.<br />
„Aufgr<strong>und</strong> der nur sehr zögerlichen Wirtschaftsbelebung<br />
<strong>und</strong> der sogar leicht steigenden<br />
Arbeitslosigkeit ist im kommenden Jahr<br />
von einem Rückgang der Inflation auszugehen.<br />
Nach durchschnittlich 2,4 Prozent im<br />
Jahr <strong>2012</strong> erwarten wir für 2013 eine etwas<br />
geringere Teuerungsrate von 2,2 Prozent“,<br />
so Bruckbauer. Die Nahrungsmittelpreise<br />
sorgen zwar für einen leichten Auftrieb, dafür<br />
ist das Risiko, daß die Rohölpreise die<br />
Inflation überraschend stärker nach oben<br />
treiben angesichts der eher zurückhaltenden<br />
globalen Nachfrageentwicklung für 2013<br />
eher gering. Der Preis für Rohöl, der im Jahresdurchschnitt<br />
<strong>2012</strong> auf r<strong>und</strong> 112 USD pro<br />
Barrel gestiegen ist, wird im kommenden<br />
Jahr voraussichtlich sogar moderat sinken.<br />
Dieser dämpfende Effekt sollte durch eine<br />
leichte Stärkung des Euros gegenüber dem<br />
US-Dollar dank der Beruhigung der Krise in<br />
Europa unterstützt werden. Erst 2014 wird<br />
die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt unter<br />
der 2-Prozent-Marke liegen. �