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Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt

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Analyse der Ausgangssituation<br />

1984: 64 ff.; Egle et al., 1998: 40). Somit sind in Zukunft, unter den gegebenen Um-<br />

ständen, in bestimmten Sektoren bzw. Bereichen Angebotslücken auf dem <strong>Arbeitsmarkt</strong><br />

erwartbar, die sich wegen der hohen Abwanderungsrate von vor allem jüngeren und<br />

qualifizierten Kräften in den neuen Bundesländern verstärkt auswirken werden<br />

(Bosch/Knuth, 2003: 276).<br />

Das reale Angebot an Arbeitskräften, das <strong>Arbeitsmarkt</strong>-Volumen, besteht aus den Per-<br />

sonengruppen der Erwerbstätigen, der registrierten Arbeitslosen und der ‚stillen Reser-<br />

ve’. Der Begriff der stillen Reserve wird in der Literatur nicht trennscharf verwendet<br />

(Engelen-Kefer, 1995: 176; Holst, 2000: 457; Bartling/Luzius, 2002: 210). Standpunkt<br />

des Verfassers ist, dass eine Person, die aus ‚freien Stücken’ nicht arbeiten möchte und<br />

diesen Lebensstil nicht durch Schwarzarbeit oder durch das System der Sozialen Siche-<br />

rung finanziert, sinnvollerweise nicht zur stillen Reserve zu zählen ist. Diese Personen<br />

sind für den <strong>Arbeitsmarkt</strong> schlichtweg unrelevant, weil es keinen Schnittpunkt zwischen<br />

ihnen und dem <strong>Arbeitsmarkt</strong> gibt.<br />

Somit umfasst diese Gruppe Personen, die keiner Erwerbsarbeit nachgehen, nicht ar-<br />

beitslos gemeldet sind, aber zur Gruppe der Erwerbspersonen gehören und gern arbeiten<br />

würden, sowie Teilnehmer von Weiterbildungsmaßnahmen der BA oder temporär Ar-<br />

beitsunfähige 33 . <strong>Arbeitsmarkt</strong>forscher sprechen in diesem Zus<strong>am</strong>menhang auch vom<br />

‚Entmutigungseffekt’, da die Betroffenen ggf. eine Arbeit aufnehmen würden, jedoch in<br />

der jeweiligen Situation keine Aussicht auf eine Erwerbsarbeit haben oder ihre Position<br />

auf dem <strong>Arbeitsmarkt</strong> als aussichtslos beurteilen (Balsen, 1984: 9). Besonders Haus-<br />

frauen und Geringqualifizierte sind Repräsentanten dieser Gruppe (Engelen-Kefer,<br />

1995: 176; Bartling/Luzius, 2002: 210).<br />

33 Zum Umfang und zur Entwicklung der stillen Reserve vgl. z.B. Holst, E. (2000: o.S.) oder Holst,<br />

E./Schupp, J. (2000: 457–465). Für eine Auseinandersetzung über die Aussagekraft der stillen Reser-<br />

ve vgl. z.B. Egle et al. (1998: 34–37).<br />

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