Heimatbrief - Stadt Pirmasens
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<strong>Heimatbrief</strong><br />
Wenn die Gesundheit<br />
mitspielt, wollen Frau<br />
Traudel Fuhrmann-Clark und ihr<br />
Ehemann das <strong>Stadt</strong>jubiläum vor<br />
Ort mitfeiern, schreibt uns die gebürtige<br />
<strong>Pirmasens</strong>erin. Sie verbindet<br />
die Reise mit einem<br />
Klassentreffen in ihrer Heimatstadt.<br />
Lassen wir Frau Fuhrmann-<br />
Clark erzählen, wie es sie in den<br />
fernen ”Wilden Westen” verschlagen<br />
hat:<br />
”Ich wanderte im August 1968 mit<br />
meinem Mann nach Ohio aus. Die Ehe<br />
ist gescheitert und ich siedelte nach<br />
New York und dann nach New Jersey<br />
um, wo ich nach einigen Jahren wieder<br />
geheiratet habe. Mein Mann war<br />
in der Kleinstadt Omak im Staat Washington<br />
aufgewachsen. 1980 mach-<br />
Tiffanies Teil der nördlichen Kaskaden -<br />
2500 Meter hoch.<br />
ten wir Urlaub bei seiner Mutter.<br />
Die Umgebung war herrlich, die Leute<br />
sehr freundlich, zu dem schien das<br />
Leben friedlicher, ohne Hektik und<br />
Stress. Wir fassten den Entschluss nach<br />
Omak umzusiedeln und haben es bis<br />
heute noch nicht bereut. Unsere Kinder<br />
und Enkel leben über die ganzen<br />
USA verstreut. Wir haben neun Enkel<br />
und zwei Großenkel. Wir sind oft auf<br />
Reisen, um die Kinder und Enkel zu besuchen.<br />
Außerdem kommen wir alle<br />
drei Jahre nach Deutschland auf Besuch.<br />
Falls unsere Gesundheit hält, werden<br />
wir die ”250 Jahre <strong>Pirmasens</strong>” mitfeiern.<br />
LeserBriefe<br />
Traudel Fuhrmann-Clark<br />
auf der Veranda.<br />
Die <strong>Stadt</strong> Omak, liegt ungefähr 300<br />
Meter hoch, am Fuße der östlichen<br />
Kaskaden, südlich von Britisch Columbia<br />
und wird vom Fluss Okanogan geteilt.<br />
Der östliche Teil der <strong>Stadt</strong><br />
befindet sich in der Colville Indien Reservation.<br />
Im August findet das große<br />
Rodeo und das weltberühmte Selbstmord<br />
Pferderennen (Suicide Race) statt.<br />
Es ist atemraubend; galoppierende<br />
Pferde fliegen über die Bergkante, den<br />
steilen Hang hinunter in den Fluss,<br />
schwimmen mit Reiter an das andere<br />
Ufer und reiten dann mit Höchsttempo<br />
Das Haus der Familie<br />
mit den Funk-Antennen.<br />
in die Rodeo Arena. Gleichzeitig wird<br />
das große Indianer-Treffen, mit Tanzturnier<br />
abgehalten. Indianer in voller<br />
Regalia kommen von<br />
überall und von verschiedenen<br />
Stämmen,<br />
um die Tanz-Trophäe<br />
zu gewinnen, eine<br />
Ehre für ihren Stamm.<br />
Unser Teil von Washington<br />
hat viel zu<br />
bieten. Es ist heiß im Sommer, aber<br />
auch sehr kalt im Winter und die Natur<br />
ist herrlich. Wir fahren 20 bis 40 Minuten<br />
ins Hochgebirge zum Skilaufen,<br />
wandern, picknicken, fischen an<br />
einem der vielen Seen oder besuchen<br />
alte Goldminen und Dörfchen. Man<br />
muss jedoch vorsichtig sein, da es viele<br />
gefährliche Tiere in den Bergen gibt:<br />
Hirsche, Elche, Bären, Ibex sowie<br />
Pumas und Wölfe. Wir wandern<br />
immer mit Waffen zur Selbstverteidigung,<br />
müssen jedoch die genehmigte<br />
Lizenz vorweisen können.<br />
Es gibt noch große Bauernhöfe mit<br />
Viehzucht, Weizenanbau, Apfelplantagen,<br />
Weinberge und riesige Felder mit<br />
Futterklee. Man kann sonntags eine<br />
schöne Autotour machen über Berge<br />
und Täler und trifft vielleicht 100<br />
Autos auf 150 km. Die Kanadische<br />
Grenze liegt ungefähr 70 km nördlich<br />
von uns und dieses Gebiet ist ebenfalls<br />
landschaftlich unglaublich schön und<br />
sehenswert.<br />
Beide sind wir Amateurfunker und<br />
haben dadurch einige Freundschaften<br />
mit deutschen Urlaubern geschlossen,<br />
denen diese Gegend sehr gefällt. Bei<br />
vielen Amateurfunkern gibt es kostenlose<br />
Übernachtungsmöglichkeiten (ein<br />
bis zwei Tage) für durchreisende Funker,<br />
so werden herrliche Freundschaften<br />
geschlossen.<br />
Mein Mann ist in Pension und wird im<br />
Mai 82 Jahre alt. Ich selbst arbeite seit<br />
30 Jahren bei einem privaten Grundbuchamt<br />
als Rechtsanspruchsbeamter,<br />
allerdings seit zwei Jahren nur noch<br />
stundenweise, weil mir die Arbeit gefällt<br />
und ich mir meine Zeiten und Tage<br />
so einteilen kann, wie es in meine<br />
Pläne passt.<br />
Bitte übermitteln Sie meine lieben<br />
Grüße an Herrn <strong>Stadt</strong>rat Volker Rinck,<br />
sowie an dessen Familie, ein guter<br />
Freund und ehemaliger Nachbar von<br />
mir am Heimatpfad.”<br />
Traudel Fuhrmann-Clark<br />
Omak, Wa. 98841<br />
USA