Quiz rund um Treppe und Globe - Haller Tagblatt
Quiz rund um Treppe und Globe - Haller Tagblatt
Quiz rund um Treppe und Globe - Haller Tagblatt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Hände im Streitgespräch: Allein mit Gesten stellt Jonas Vietzke unterschiedliche<br />
Typen dar – am 6. <strong>und</strong> 13. August erneut im Theaterkeller.<br />
Besuch in der Hölle<br />
Ein-Mann-Märchen mit Jonas Vietzke<br />
Die rote Socke wird z<strong>um</strong><br />
Teufel <strong>und</strong> die Hände<br />
führen miteinander ein<br />
Streitgespräch: Wie im Fluge<br />
wechselt Jonas Vietzke zwischen<br />
25 Figuren. „Vom Teufel<br />
mit den drei goldenen Haaren“<br />
war bereits 2010 <strong>und</strong> 2011 ein<br />
Publik<strong>um</strong>serfolg in der Extra-<br />
Reihe. Am 6. <strong>und</strong> 13. August gibt<br />
es jeweils <strong>um</strong> 20 Uhr erneut Gelegenheit,<br />
Vietzke mit seinem solistischen<br />
Höllenritt zu erleben.<br />
Der Karikaturist F. K. Waechter<br />
hat seinen hintergründigen<br />
H<strong>um</strong>or auch auf das Erzähltheater<br />
übertragen. In seiner Solo-<br />
Fassung vom „Teufel mit den<br />
drei goldenen Haaren“ erzählt<br />
er das Grimm-Märchen vom<br />
Bauernknecht, der sogar den<br />
Weg in die Hölle nicht scheut,<br />
<strong>um</strong> die Königstochter heiraten<br />
zu können. Vietzkes Version in<br />
der Regie von Barbara Wachendorf<br />
verzichtet auf Dekoration.<br />
Sie ist ganz auf die Figuren <strong>und</strong><br />
Typen konzentriert – ein Vergnügen<br />
auch für Erwachsene.<br />
Übrigens scheint das höllische<br />
Ambiente Jonas Vietzke in<br />
diesem Sommer in Hall zu begleiten:<br />
Er ist unter anderem als<br />
Teufel in „Scherz, Satire, Ironie<br />
<strong>und</strong> tiefere Bedeutung“ im<br />
<strong>Globe</strong> zu sehen. blo<br />
Die Spur des Terrors<br />
Jochen Neupert liest Vespers „Die Reise“<br />
Das Buch ist ein Trip ohne<br />
Wiederkehr: „Die Reise“<br />
von Bernward Vesper.<br />
Als das Werk 1977 erscheint, ist<br />
Vesper bereits sechs Jahre tot,<br />
mit 32 Jahren hatte er sich das<br />
Leben genommen. Bernward<br />
Vesper war der Sohn des von Hitler<br />
geehrten NS-Dichters Will<br />
Vesper, <strong>und</strong> er war der Verlobte<br />
von Gudrun Ensslin, bevor sie<br />
in den Unterg<strong>r<strong>und</strong></strong> ging.<br />
Wesentliche Themen in<br />
Bernward Vespers Roman sind<br />
sein Verhältnis zu seinem Vater<br />
sowie seine eigene immer radikaler<br />
werdene Drogenkarriere.<br />
Das Buch ist eine Textbaustelle<br />
voll fragmentarischer Widersprüche<br />
<strong>und</strong> scharfer Kritik – rigoros,<br />
zerrüttet <strong>und</strong> dadurch<br />
stark. „Die Reise“ blickt in die<br />
Hintergründe der Entstehung<br />
der RAF, gilt als Buch einer Generation.<br />
Jochen Neupert, bislang<br />
Schauspieler am Staatstheater<br />
Karlsruhe <strong>und</strong> in diesem Sommer<br />
erstmals bei den Freilichtspielen<br />
Schwäbisch Hall dabei,<br />
bringt Vespers Roman als szenische<br />
Lesung in die Kocherstadt:<br />
Am 23. <strong>und</strong> 30. Juli wird er jeweils<br />
ab 20 Uhr im <strong>Haller</strong> Theaterkeller<br />
jenes bewegende Zeitdok<strong>um</strong>ent<br />
der 68er-Generation<br />
vorstellen. Und im <strong>Globe</strong> Theater<br />
ist Neupert als Schulmeister<br />
in „Scherz, Satire, Ironie <strong>und</strong> tiefere<br />
Bedeutung“ zu sehen. blo<br />
Jochen Neupert tritt am 23. <strong>und</strong><br />
30. Juli mit einer szenischen Lesung<br />
im Theaterkeller auf.