Quiz rund um Treppe und Globe - Haller Tagblatt

Der alltägliche
Haushaltswahn
Slapstick-Klassiker von Sean O’Casey
BETTINA LOBER
Wenn sich zwei Blödmänner
als Küchenfeen
versuchen, wird
bei Sean O’Casey daraus eine Katastrophenkomödie.
Von wegen
„das bisschen Haushalt“, wie Johanna
von Koczian 1977 in ihrem
erfolgreichen Schlager
sang. Der Slapstick-Klassiker
„Das Ende vom Anfang“ des irischen
Dramatikers kommt ab
15. Juni ins Globe Theater.
Die Küche als
Parcours voller
Abenteuer
„Das Lachen ist Wein für die
Seele. (…) Das Lachen ist eine
fröhliche Erklärung des Menschen,
dass das Leben lebenswert
ist“, hat O’Casey einst notiert.
Auf die Spuren des alltäglichen
Haushaltswahnsinns begibt
er sich mit dem 1934 entstandenen
Einakter, der 1937 in
Dublin uraufgeführt wurde.
Wenn Mann und Frau in einen
Wettstreit der Tüchtigkeit treten
und der Mann sich um jeden
Preis im Haushalt nützlich machen
will, wird die Küche zum
Abenteuerparcours und zum tückischen
Schlachtfeld.
Die komische Katastrophe beginnt,
als sich Darry und seine
Frau Lizzie darüber streiten, wer
von beiden schwerer arbeitet.
Sie tauschen kurzerhand die Rollen:
Lizzie verlässt das Haus zur
Arbeit, Darry macht sich im
Haushalt ans Werk. Unterstützt
wird er von seinem stark kurzsichtigen,
zudem tollpatschigen
Nachbarn und Freund Barry.
Die beiden Küchenhelden taumeln
von einem Unglück ins
nächste. Der Untergang des
Haushalts ist ein Kampf mit der
Tücke des Objekts.
Intendant Christoph Biermeier
hat O’Caseys Stück bereits
am Theater Lindenhof in
Melchingen inszeniert. Nun
packt er es fürs Globe erneut an
– mit zwei Lindenhof-Mitstreitern
von einst: Stefan Hallmayer
und Gerd Plankenhorn. Die beiden
kennen den hölzernen
Theaterbau am Kocher von früheren
Produktionen. Denn das
Theater Lindenhof ist immer
wieder als Kooperationspartner
der Freilichtspiele in Hall zu
Gast. Neu im Team ist Julia
Amme. Die in Dresden lebende
Schauspielerin hat in Hall bereits
als Iokaste in Sophokles’
„König Ödipus“ das Treppenpublikum
beeindruckt.
Bei „Das Ende vom Anfang“
sollen die Zuschauer herzlich lachen
können. Das wünschen
sich nicht nur die Theatermacher,
das hat auch schon O’Caseys
aufgeschrieben: „Darum
lacht, soweit das in der Hast und
Komplexität des Lebens möglich
ist; lacht, wenn die Sonne
scheint, wenn es regnet, oder sogar,
wenn die Kälte unsere Haut
berührt und das Herz erstarren
lässt.“ Lachen als Therapie.
„Das Ende vom Anfang“
Komödie in einem Akt von Sean
O’Casey. Regie: Christoph Biermeier.
Bühne und Kostüme: Katrin Busching.
Premiere: 15. Juni, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen: 16., 22.,
23. Juni, 7., 8., 9., 10., 11. August jeweils
um 20 Uhr; am 12. August um
16.30 Uhr. (Öffentlich Probe am 14.
Juni um 20 Uhr).
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