Bericht des Vorstandes - Förderverein Biosphäre Schaalsee eV
Bericht des Vorstandes - Förderverein Biosphäre Schaalsee eV
Bericht des Vorstandes - Förderverein Biosphäre Schaalsee eV
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<strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
zur Mitglieder-Jahreshauptversammlung am 15. Februar 2007<br />
- Jahresbericht 2006 -<br />
Der <strong>Förderverein</strong> <strong>Biosphäre</strong> <strong>Schaalsee</strong> e.V. kann mit Hilfe vieler engagierter<br />
Mitglieder, Förderer sowie partnerschaftlicher Institutionen auf ein spannen<strong>des</strong> aber<br />
auch erfolgreiches Vereins-Jahr 2006 zurückblicken.<br />
Darum möchte sich der Vorstand zunächst bei denjenigen bedanken, die die Arbeit<br />
<strong>des</strong> Vereins unterstützen. Durch sie sind die hochgesteckten Ziele erfüllt und die<br />
unten aufgeführten Projekte erfolgreich umgesetzt worden. Ein ganz besonderer<br />
Dank gilt an erster Stelle der guten Zusammenarbeit mit dem Amt für das<br />
<strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong>. Nicht nur finanziell sondern vor allem auch personell<br />
war diese Kooperation wiederum der Schlüssel zur erfolgreichen Arbeit zur<br />
Förderung <strong>des</strong> <strong>Biosphäre</strong>nreservates <strong>Schaalsee</strong>.<br />
Hilfe gab es auch vom Landkreis Ludwigslust, vom Amt Zarrentin, von den Städten<br />
Zarrentin am <strong>Schaalsee</strong> und Gadebusch sowie der Gemeinde Dechow. Bewährte<br />
und erfolgreiche Partnerschaften, die auch mit anderen Institutionen wie<br />
Unternehmen, Stiftungen und Vereinen fortgeführt wurden. Ein ganz besonderer<br />
Dank gilt hier wiederum der riha-Unternehmensgruppe und <strong>des</strong>sen Betriebsteil<br />
Fruchtquell Dodow mit Frank Jehring an der Spitze.<br />
Aber auch der Stiftung <strong>Biosphäre</strong> <strong>Schaalsee</strong>, der Norddeutschen Stiftung für Umwelt<br />
und Entwicklung, der Hanseatischen Natur- und Umweltinitiative, der<br />
Allianzvertretung Redmann, der Denkmalsanlage Uhlenhof von 1793 Ltd., den<br />
Sparkassen Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Nordwest sowie der<br />
Bürgerstiftung der Volks- und Raiffeisenbank eG Wismar. Weitere Unterstützung<br />
kam von der Europäischen Union aus dem ESF, der Bun<strong>des</strong>agentur für Arbeit, dem<br />
Ministerium für Arbeit und Bau Mecklenburg-Vorpommern und dem Jugendamt<br />
Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Erfreulich ist auch, dass die Zahl der Förderer und Mitglieder <strong>des</strong> Vereins im Jahr<br />
2006 wieder angestiegen ist. Neben einem Austritt konnten 6 Mitglieder und 17<br />
Förderer dazu gewonnen werden. So unterstützen nunmehr 164 Menschen den<br />
Verein mit ihrer Mitgliedschaft, weitere 158 im vergangenen Jahr mit zum Teil<br />
großzügigen Spenden. Es sind insbesondere auch die Fördermitgliedschaften der<br />
ansässigen Unternehmen wie z.B. ALBA Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Gut<br />
Gallin, Denkmalsanlage Uhlenhof, neuform, Block Menue, Bettenwelt, Rauchhaus<br />
Jahresbericht 2006 1/17
Möllin, Alter Gutshof Demern, <strong>Schaalsee</strong> Biogas & Recycling, die Dodower<br />
Manufaktur, Trakehner Hof Valluhn, Landhotel Hänsel und PS Systempack, die den<br />
Verein unterstützen. Hier sind es insgesamt 13 fördernde Unternehmen.<br />
In diesem Verbund wird es auch in Zukunft möglich sein, zum Schutz und zur<br />
nachhaltigen Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Biosphäre</strong>nreservates <strong>Schaalsee</strong> beizutragen.<br />
Neben der hauptamtlichen Geschäftsstelle <strong>des</strong> Vereins sind es insbesondere die<br />
ehrenamtlich engagierten Personen, die das Vereinsleben ausmachen.<br />
Bedanken möchte sich der Vorstand hier bei Herrn Dr. Udo Schwarzenberger,<br />
Nicolaus Johanssen, Robert Paeplow, Gundi Beyermann-Bernecker und Kurt A.<br />
Bernecker, Marianne Reichelt, Erhard Schade, Reiner Schmahl, Torsten Wäder,<br />
Horst Lafferenz, Ute und Maike Szimm, Elke Dornblut, Marianne Milewski, Bärbel<br />
Leuschner, Frank Hermann, Carsten Hertwig, Marina Marwedel, Karl Heinz<br />
Molkenthin, Lutz-Gerald Müller, und Kerstin Didt sowie Dieter Rickhoff, Norbert<br />
Harms und Siegfried Noetzel.<br />
Der <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> gibt nun einen Überblick zu den im Jahr 2006<br />
durchgeführten Projekten und Aktivitäten, mit denen der <strong>Förderverein</strong> <strong>Biosphäre</strong><br />
<strong>Schaalsee</strong> e.V. zur Förderung <strong>des</strong> <strong>Biosphäre</strong>nreservates <strong>Schaalsee</strong> beigetragen hat<br />
und damit seinen satzungsmäßigen Aufgaben nachgekommen ist.<br />
Eines der zentralen Projekte im letzten Jahr war der Umbau von<br />
Transformatorenhäuser zu Tierherbergen.<br />
Über freie Nistkästen und Höhlen für Eulen, Spatzen und Falken sowie über<br />
Schlafplätze für Fledermäuse verfügen seit dem die Orte Utecht und Röggelin. Dort<br />
gelang es mit Hilfe der Gemeinden, ausgediente Trafohäuser zu Tierherbergen<br />
umzubauen. Ob farbiges Mauerwerk in Röggelin oder Klinkersteine in Utecht –<br />
Turmfalken, Schleiereulen, Spatzen und Mauersegler zwischen dem Röggeliner und<br />
Ratzeburger See haben nun die Qual der Wahl, wenn es um ein geeignetes Quartier<br />
geht. Im Auftrag <strong>des</strong> <strong>Förderverein</strong>s <strong>Biosphäre</strong> <strong>Schaalsee</strong> gelang es in den Orten<br />
ausgediente Trafohäuser als Tierherberge umzufunktionieren. In Kooperation mit der<br />
ARGE Nordwestmecklenburg, Geschäftsstelle Gadebusch und der Innovativen<br />
Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft Wismar (inab) sowie finanzieller<br />
Unterstützung durch die Hanseatische Natur- und Umweltinitiative Hamburg und<br />
vieler privater Einzelspenden gelang es, die alte Bausubstanz innerhalb von sechs<br />
Jahresbericht 2006 2/17
Monaten umzunutzen. In modernen Wohnsiedlungen bleibt wenig Platz für Vögel<br />
und Fledermäuse. Diese Stationen sind beispielgebend und vielleicht sogar eine<br />
Anregung was Bauherren für den Tierschutz leisten können. Mario Axel, Chefranger<br />
der <strong>Biosphäre</strong>nreservatsverwaltung im nördlichen Teil <strong>des</strong> <strong>Biosphäre</strong>nreservates hat<br />
nicht nur das Projekt betreut sondern auch mit Kindern aus Utecht eine<br />
Betreuungsvereinbarung über die Artenschutzstation abgeschlossen. Die fünf- bis<br />
elfjährigen Mädchen und Jungen erhalten bei wöchentlichen Aktionen einen Einblick<br />
in die Welt der Tiere. Dabei übernehmen sie auch die Pflege der Häuser. Die Türme<br />
verfügen jeweils über drei Etagen. Bietet zum Beispiel das Erdgeschoss in Dechow<br />
Platz, damit Igel ihren Winterschlaf halten können, finden Mauersegler, Spatzen und<br />
Eulen zahlreiche Nisthilfen in den oberen Etagen beider Objekte vor. Mit Spannung<br />
warten jetzt die Kinder auf den Bezug der Türme. Denn durch ein Plexiglasfenster<br />
erhalten die Utechter Naturschützer einen Einblick in den Schleiereulenkasten und<br />
damit die Chance, den nachtaktiven Tieren bei der Aufzucht der Jungvögel<br />
zuzuschauen. Die fachliche Betreuung übernimmt Mario Axel und sein Rangerteam.<br />
Jetzt heißt es erst einmal abwarten, wann die ersten Vögel Kurs auf die Herbergen<br />
nehmen. Dazu zählt sicherlich der Turmfalke. Er ist der „Vogel <strong>des</strong> Jahres“ 2007.<br />
Eines der wichtigsten Kennzeichen <strong>des</strong> Turmfalken ist der sogenannte Rüttelflug.<br />
Dabei späht der Raubvogel mit heftigen Flügelschlägen und breit gefächertem<br />
Schwanz in der Luft stehend nach Mäusen, Eidechsen und Insekten. Der nur 35<br />
Zentimeter große Vogel gilt zwar als die häufigste Falkenart Europas, dennoch ist die<br />
Zahl dieser Vögel in Deutschland deutlich gesunken. In Mecklenburg-Vorpommern<br />
beispielsweise haben sich die Bestände um mehr als 20 Prozent reduziert. Dem<br />
Greifvogel fehlen Nistplätze und Nahrung. Ersatz für Ersteres geben jedenfalls jetzt<br />
in Utecht und Röggelin die entstandenen „Herbergen für Tiere“.<br />
Aber auch an der<br />
Neuprofilierung der Schilde im Bereich Döbbersen<br />
war der Verein beteiligt.<br />
Nahe dem Abfluss aus dem Woezer See erhielt das Flüsschen Schilde auf einem ca.<br />
500 m langen Abschnitt ein neues Gewässerprofil. Der vor längerer Zeit mit<br />
landwirtschaftlichen Hintergrund begradigte Gewässerlauf wurde nun so gestaltet,<br />
dass zukünftig eine eigendynamische Entwicklung <strong>des</strong> Gewässers möglich ist. Dazu<br />
Jahresbericht 2006 3/17
gehört z.B. die Anlage flacher Uferabschnitte und die Ausbildung breiter<br />
Wasserwechselzonen.<br />
In Herbst 2006 wurden durch die Ranger der <strong>Biosphäre</strong>nreservatsverwaltung,<br />
Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Förderverein</strong>s <strong>Biosphäre</strong> <strong>Schaalsee</strong> e.V. und die freiwillige Feuerwehr<br />
Döbbersen die Uferbereiche mit standortgerechten Bäumen und Sträuchern<br />
bepflanzt. Insbesondere die südlichen Uferbereiche wurden bepflanzt, um durch die<br />
Beschattung <strong>des</strong> Gewässers den Pflanzenaufwuchs und damit den<br />
Unterhaltungsaufwand zu vermindern.<br />
Als Maßnahme zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Schilde<br />
für Fische und Kleinlebewesen wurde außerdem die alte Wehranlage unterhalb der<br />
Straßenbrücke zurückgebaut und durch eine neue naturnahe Fischaufstiegsanlage<br />
ersetzt. Diese wurde als naturnaher Beckenpass, flussabwärts, gleich hinter der<br />
Brücke errichtet. Untersuchungen hatten ergeben, dass die alte Fischaufstiegsanlage<br />
nicht funktionsfähig war. Unter der Brücke wurde eine naturnahe Otterquerung aus<br />
Feldsteinen angelegt. Wenn solche Otterquerungen unter Brücken fehlen, wählen die<br />
Tiere den Weg über die Brücke, was immer wieder zu Verlusten durch Verkehrstod<br />
führt.<br />
Mit den Baumaßnahmen im Bereich Döbbersen wurde im Sommer 2006 begonnen.<br />
Das Management hatte hierfür die <strong>Biosphäre</strong>nreservatsverwaltung übernommen.<br />
Das Projekt wird finanziell gefördert durch Mittel <strong>des</strong> Europäischen Ausrichtungsund<br />
Garantierfonds für die Landwirtschaft (EAGFL) sowie mit Mitteln der<br />
Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und <strong>des</strong> Küstenschutzes.<br />
Die Kofinanzierung der Baumaßnahmen erfolgt durch die Vattenfall Europe<br />
Umweltstiftung aus Hamburg mit dem <strong>Förderverein</strong> als Mittelempfänger. Das<br />
Gesamtprojekt "Lebensader Schilde" wird durch die Deutsche Bun<strong>des</strong>stiftung<br />
Umwelt (DBU) gefördert. Das im Jahr 2003 durch das Amt für Landwirtschaft<br />
Wittenburg begonnene Bodenordnungsverfahren „Schilde“ bietet gute<br />
Vorraussetzungen, um im Rahmen der Flurneuordnung der landwirtschaftlichen<br />
Flächen durch Landkauf und -tausch auch die eigentumsrechtlichen<br />
Vorraussetzungen für die Umsetzung der Renaturierungsmaßnahmen zu schaffen.<br />
Die mit der Bodenneuordnung verbundenen Dorferneuerung bietet zudem die<br />
Möglichkeit, Maßnahmen zur Verschönerung <strong>des</strong> Dorfbil<strong>des</strong> und zum Ausbau der<br />
touristischen Infrastruktur umzusetzen.<br />
Jahresbericht 2006 4/17
Weitere Informationen zum Projekt sind im Internet unter http://www.schaalsee.de<br />
und http://www.doebbersen.de/ erhältlich.<br />
Neben den bewährten und wiederkehrenden Aktivitäten <strong>des</strong> Vereins wurde im<br />
zurückliegenden Jahr auch das von der Europäischen Union geförderte LEADER +<br />
Projekt Förderung <strong>des</strong> Fahrradtourismus im <strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong><br />
abgeschlossen. Als Ergebnis der Studie ist festzustellen:<br />
Radfahren zählt zu den beliebtesten Aktivitäten in Freizeit und Urlaub. Die Zahl der<br />
radbegeisterten Bun<strong>des</strong>bürger ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten<br />
kontinuierlich gestiegen. Heute ist das Radfahren nach Schwimmen und Wandern<br />
die drittgefragteste sportliche Urlaubsaktivität der Deutschen. Vor dem Hintergrund<br />
der gesellschaftlichen Megatrends Überalterung und Gesundheit hat es auch<br />
weiterhin gute Wachstumsperspektiven.<br />
Parallel zur gestiegenen Nachfrage ist allerdings auch das Radangebot deutlich<br />
gewachsen. Es gibt heute kaum eine deutsche Tourismusregion, die nicht mit ihrem<br />
radtouristischen Angebot um Gäste wirbt. Die Quantität und Qualität der Radwege,<br />
die Unterkunftsmöglichkeiten für Radtouristen, die begleitenden Informations- und<br />
Serviceangebote (u.a. Internet-Radportale, Radverleih) und auch die Möglichkeiten<br />
zum Radtransport in öffentlichen Verkehrsmitteln haben sich deutlich verbessert. Im<br />
Wettbewerb um die Radtouristen setzen sich daher langfristig nur Regionen mit<br />
überdurchschnittlichem Angebot durch.<br />
Das <strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong> verfügt aufgrund seiner geographischen Lage<br />
(mit Hamburg, Lübeck und Schwerin im Einzugsgebiet), seiner guten Erreichbarkeit,<br />
seiner Topographie und vor allem seiner besonderen naturräumlichen Qualität<br />
grundsätzlich über gute Voraussetzungen für den Radtourismus, nutzt dieses<br />
Potential bislang jedoch nicht annährend aus. In allen Gliedern der radtouristischen<br />
Leistungskette sind zum Teil erhebliche Mängel zu verzeichnen. Zu den zentralen<br />
Voraussetzungen für die erfolgreiche Gewinnung radfahrender Gäste ist daher die<br />
Verbesserung der Angebotsqualität in allen Einzelbausteinen. Besondere Bedeutung<br />
kommt der Verbesserung der Wegequalität zu. Die abgestimmte und zentral<br />
koordinierte Wegeunterhaltung spielt hierbei eine besondere Rolle. Um sich am<br />
Markt Gehör zu verschaffen, bedarf es neben konkurrenzfähiger Qualität eines<br />
unverwechselbaren Angebotsprofils. Die Region sollte sich daher auf Ihre<br />
Jahresbericht 2006 5/17
Besonderheiten konzentrieren (von der UNESCO ausgezeichnete<br />
„Vorbildlandschaft“, „Natur pur“ entlang <strong>des</strong> Grünen Ban<strong>des</strong>, touristisch wenig<br />
erschlossene Region, besondere Angebote für „Leib und Seele“) und sich mit ihrem<br />
Angebot an klar abgegrenzte Zielgruppen wenden (an Natur und Kultur interessierte<br />
Genussradler in der zweiten Lebenshälfte als Tagesgäste und Kurzurlauber vor<br />
allem aus dem Großraum Hamburg). In den Mittelpunkt <strong>des</strong> Angebotes sollten<br />
Themenrouten mit klarem Regionsbezug gestellt werden. Fünf derartige Routen<br />
wurden im Rahmen <strong>des</strong> Vorhabens ausgearbeitet, von denen vier zentral beworben<br />
werden sollten. Der fünfte Routenvorschlag eignet sich für ökologisch interessierte<br />
Gruppen und wird vom <strong>Förderverein</strong> selbst angeboten.<br />
Aufgrund der eingeschränkten organisatorischen und finanziellen Möglichkeiten der<br />
Region müssen in den Feldern Kommunikation und Vertrieb klare Schwerpunkte<br />
gesetzt werden. Besonderes Gewicht sollte auf ein Internet-Radportal, eine zentrale<br />
Angebotsbroschüre, die Aktualisierung der zentralen Rad- und Wanderkarte plus<br />
Erarbeitung einer Begleitbroschüre sowie eine qualifizierte Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit gelegt werden. Eine Begleitbroschüre mit ausgearbeiteten<br />
Radrouten zur Wanderkarte ist bereits erarbeitet und wird vom Amt für das<br />
<strong>Biosphäre</strong>nreservat herausgegeben.<br />
Langfristiger Erfolg wird sich jedoch nur einstellen, wenn die Aktivitäten zur<br />
Entwicklung und Vermarktung radtouristischer Angebote auf mecklenburgischer und<br />
schleswig-holsteinischer Seite gebündelt werden. Nur eine gemeinsame Radregion<br />
bestehend aus dem <strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong> und dem Naturpark<br />
Lauenburgische Seen wird sich dauerhaft am Markt behaupten können.<br />
Das Projekt wurde im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+ zur<br />
Entwicklung <strong>des</strong> ländlichen Raumes, aus Erträgen der Lotterie BINGO! Die<br />
Umweltlotterie in Mecklenburg-Vorpommern und von Fruchtquell Dodow gefördert.<br />
Darüber hinaus leistete der Verein wiederum eine umfangreiche<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Mehr als 200 Medienberichte in Presse und Rundfunk<br />
standen im Zusammenhang mit den Aktivitäten <strong>des</strong> <strong>Förderverein</strong>s.<br />
Dauerausstellungen über das <strong>Biosphäre</strong>nreservat unterhält der Verein in<br />
Kooperation mit den jeweiligen Betreibern auf der Denkmalsanlage Uhlenhof von<br />
1793 in Thandorf und im GRENZHUS in Schlagsdorf.<br />
Jahresbericht 2006 6/17
Eine direkte Ansprache der Öffentlichkeit, meist in Gemeinsamkeit mit der<br />
<strong>Biosphäre</strong>nreservatsverwaltung, bot sich auch im vergangenen Jahr wieder auf<br />
Messen und anderen Veranstaltungen. Beispiele hierfür sind:<br />
- der Reisepavillon in Hannover (hier war der Verein mit dem Amt für das<br />
<strong>Biosphäre</strong>nreservat mit dem aus der AGENDA finanzierten Messestand<br />
präsent)<br />
- die Schweriner Bauernmärkte<br />
- die Messe „Mitten im Leben – 50 plus“<br />
- die Veranstaltung LaubFeuer im Dammereezer Park oder<br />
- der Klostermarkt zu Zarrentin am <strong>Schaalsee</strong><br />
Zwei Beispiele:<br />
Die <strong>Schaalsee</strong>region wirbt nun schon seit fünf Jahren auf der wichtigsten Messe für<br />
umweltschonenden Tourismus. Der „Reisepavillon“ nennt sich auch „Marktplatz für<br />
anderes Reisen“. Er wendet sich vor allem an Touristen, die ihren Urlaubsort auch<br />
nach ökologischen Gesichtspunkten auswählen und Erleben und Ruhe in der Natur<br />
suchen.<br />
Unter dem Motto „Ruheplatz für Reisevögel“ haben im Februar das Grenzhus, die<br />
<strong>Biosphäre</strong>nreservatsverwaltung und der <strong>Förderverein</strong> <strong>Biosphäre</strong> <strong>Schaalsee</strong> e.v. auf<br />
einem gemeinsamen Stand für das <strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong> als Urlaubsregion<br />
geworben. Auf der internationalen Messe vom 3. bis 5. Februar wurden mehr als 300<br />
Veranstalter aus 30 Ländern erwartet. Mehr als 16.000 Besucher wurden im<br />
vergangen Jahr gezählt.<br />
Die <strong>Biosphäre</strong>nreservatsverwaltung hat vor allem die Angebote der Regionalmarke<br />
„<strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong> – Für Leib und Seele“ präsentiert. Von der<br />
umweltfreundlichen Ferienwohnung bis zum Bauernhof mit eigenem Hofladen fand<br />
der Besucher unter dieser Marke viele Angebote, die einen Urlaub interessant<br />
machen.<br />
Vom 17. bis 18. Juni war das <strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong> bei den Mecklenburg-<br />
Vorpommern Tagen in Ludwigslust vertreten.<br />
Diese fanden im letzten Jahr bereits zum 7. Mal statt. Es beteiligten sich sechs<br />
Unternehmen aus der <strong>Schaalsee</strong>region, die mit der Regionalmarke<br />
Jahresbericht 2006 7/17
„<strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong>- Für Leib und Seele“ ausgezeichnet sind. Mit einem<br />
gemeinsamen Auftritt haben die Unternehmen die <strong>Schaalsee</strong>region vertreten und die<br />
Besucher auf die einmalige <strong>Schaalsee</strong>landschaft neugierig gemacht. Die<br />
Unternehmen präsentierten eine bunte Palette an landwirtschaftlichen Erzeugnissen<br />
und handwerklichen Produkten, die größtenteils in der von der UNESCO als<br />
<strong>Biosphäre</strong>nreservat ausgezeichneten <strong>Schaalsee</strong>region produziert werden. Mit der<br />
Regionalmarke <strong>des</strong> <strong>Biosphäre</strong>nreservates werden Unternehmen der<br />
<strong>Schaalsee</strong>region für Qualität, Regionalität und Umweltbewusstsein ausgezeichnet.<br />
Die Regionalmarke ist ein Marketing-Instrument, das dem Unternehmen eine<br />
Kommunikation dieser Kriterien gegenüber dem Kunden ermöglicht.<br />
Unterstützung für Ihren Auftritt auf den MV-Tagen fanden die Unternehmen beim<br />
<strong>Förderverein</strong> <strong>Biosphäre</strong> <strong>Schaalsee</strong> e. V. und der Verwaltung <strong>des</strong><br />
<strong>Biosphäre</strong>nreservates, die die Organisation und Logistik für die Präsentation auf den<br />
MV-Tagen übernommen haben und auch selber mit zahlreichen Informationen und<br />
Tipps für die Region präsent waren.<br />
Schwerpunkte der Umweltbildungsarbeit waren nachfolgende Aktivitäten:<br />
Unterstützung bei der Einrichtung <strong>des</strong> Infopunktes „Natura 2000“ in Dechow<br />
Dechow ist seit dem letzten Jahr um eine Attraktion reicher: Während <strong>des</strong> Dorffestes<br />
im Sommer wurde die Dauerausstellung Infopunkt „Natura 2000“ im<br />
Dorfgemeinschaftshaus eröffnet. Diverse Schautafeln und Fotos informieren über die<br />
Dechower Natur- und Artenvielfalt. Wer tiefer in die Materie eindringen will, ist an den<br />
vier eingebauten Monitoren in der Wand richtig. Per Mausklick kann man dort unter<br />
anderem auch unter rund 100 Tierlauten wählen. An einem urigen Buchenstamm-<br />
Tisch ist Experimentieren und Mikroskopieren möglich.<br />
Touristen oder Schülergruppen können sich hier informieren, draußen Natur erleben<br />
und das Ganze im Infopunkt wieder auswerten. Entworfen und realisiert hat die<br />
Ausstellung Mario Pahnke aus Dechow. Unser Vereinsmitglied Karl-Heinz<br />
Molkenthin war bei der Konzepterstellung und -umsetzung beteiligt. Schwerpunkt der<br />
Ausstellung sind die FFH-Gebiete rund um Dechow. Zudem wurde das Thema<br />
Storch in den Mittelpunkt gerückt.<br />
Jahresbericht 2006 8/17
Schon am Eröffnungstag zog ein Ausstellungsstück besonders viele Besucher an:<br />
der gläserne Bienenstock von Imker Christoph. Zwei mobile Holzwände geben bei<br />
Bedarf den Blick auf das Innenleben dieses Bienenvolkes frei.<br />
Der KinderFerienSpaß-<strong>Biosphäre</strong><br />
Im Sommer 2006 veranstaltete der Verein wieder zusammen mit der<br />
<strong>Biosphäre</strong>nreservatsverwaltung das beliebte Naturcamp KinderFerienSpaß-<br />
<strong>Biosphäre</strong> im <strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong>. 44 Kinder haben vom 15.-22. und 22.-<br />
29. Juli daran teilgenommen. Wie wird Apfelsaft hergestellt? Was ist eine Aalreuse?<br />
Welche wilden Tiere leben im Dorf? Das sind nur einige der vielen Fragen, auf die<br />
die Kinder im „KinderFerienSpaß-<strong>Biosphäre</strong>“ in Dechow im <strong>Biosphäre</strong>nreservat<br />
<strong>Schaalsee</strong> aktiv Antworten fanden. Dabei erfuhren die 8- bis 12-Jährigen den<br />
direkten Kontakt mit regionaler Natur und Handwerk. Die Besonderheit diesmal<br />
waren die Fledermaustage. Die Kinder haben die Feldermäuse in Dechow geortet<br />
und bauten Fledermauskästen zum Mitnehmen. Die Aktion Blauer Adler der Allianz<br />
Versicherung AG und die Allianz Hauptvertretung Jürgen Redmann aus Gresse<br />
förderten speziell diese Fledermaustage.<br />
Für die Veranstalter - den <strong>Förderverein</strong> <strong>Biosphäre</strong> <strong>Schaalsee</strong> e.V. und das Amt für<br />
das <strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong> - sind die zwei Wochen KinderFerienSpaß-<br />
<strong>Biosphäre</strong> ein Kraftakt. 14 Betreuer sind in die Rundumbetreuung der Kinder<br />
eingesetzt. Vor allem durch die umfangreiche finanzielle und materielle Hilfe von<br />
mehreren Einrichtungen kann für die teilnehmenden Kinder der KinderFerienSpaß<br />
günstig angeboten werden. Zu den Unterstützern gehören neben der Gemeinde<br />
Dechow, die ARGE /Agentur für Arbeit Nordwestmecklenburg, das Lan<strong>des</strong>amt für<br />
Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern, das Jugendamt <strong>des</strong><br />
Landkreises Ludwigslust, das Versorgungsamt Mecklenburg-Vorpommern sowie der<br />
Europäische Sozialfond (ESF) der Europäischen Union. Fruchtquell Dodow, die<br />
Backstube Klug aus Gadebusch, der Bootsverleih Troeder aus Zarrentin, Erika<br />
Dümenie aus Zarrentin, der Koech 2 Rad-Technologie aus Dechow, der PENNY-<br />
Markt Zarrentin, Gisela Schmidt aus Breesen, die FFW Dechow und das<br />
Bienenzuchtzentrum Bantin halfen ebenfalls. Ihnen herzlichen Dank! Die<br />
teilnehmenden Kinder stammten aus den Landkreisen Nordwestmecklenburg,<br />
Ludwigslust sowie Herzogtum Lauenburg. Bereits wenige Tage nach<br />
Bekanntmachung waren alle Plätze restlos vergeben.<br />
Jahresbericht 2006 9/17
Das 2. GUT DRAUF Wochenende für Jugendliche vom 19. bis 21. Mai 2006.<br />
Ein spezielles Angebot gab es wiederum für Jugendliche mit dem "Gut-Drauf-<br />
Wochenende" in Groß Thurow am Goldensee. Bewegung und Gesundheit standen<br />
im Vordergrund <strong>des</strong> "Gut-Drauf-Wochenen<strong>des</strong>" in der Jugendbegegnungsstätte am<br />
Goldensee. Der <strong>Förderverein</strong> <strong>Biosphäre</strong> <strong>Schaalsee</strong> und der Verein Alte Schule e.V.<br />
wollen mit diesem Angebot ein Zeichen setzen, Jugendlichen eine neue Perspektive<br />
zur Gestaltung der Freizeit vermitteln. Seit dem letzten Jahr ist Mecklenburg-<br />
Vorpommern von der Bun<strong>des</strong>zentrale für gesundheitliche Aufklärung als "Gut-Drauf-<br />
Region" ausgewählt worden, laufen in der <strong>Schaalsee</strong>region Aktionen speziell für<br />
Jugendliche. Ziel <strong>des</strong> Projektes ist es, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der<br />
Jugendlichen zu verändern. Grundlage waren hierfür an dem Wochenende u.a. die<br />
zahlreichen Tipps für die Gestaltung einer Festafel mit gesunden Produkten. Eine<br />
Aktion zum Nachahmen. Vom alkoholfreien Begrüßungsdrink, Festtafel, Party,<br />
Grillen, Lagerfeuer und eine Fahrt auf dem Wikingerschiff "WikThor" war alles dabei.<br />
Die Jugendlichen stellten alle Veranstaltungen selbst auf die Beine. Eben ganz<br />
praktische Erfahrungen soll das Wochenende bringen.<br />
Ein ganz besonderer Dank gilt hier Carsten Hertwig, der uns ehrenamtlich bei der<br />
Durchführung <strong>des</strong> 2. GUT DRAUF Wochenen<strong>des</strong> unterstütze.<br />
Auch in diesem Jahr wird dieses Wochenende wieder Jugendlichen der Region<br />
angeboten.<br />
Die Kräuterpräsentationen u. –führungen<br />
Brennnessel, Wildlauch, Scharbokskraut – die grünen Ränder unserer Wald- und<br />
Wiesenwege sind reich an Wildkräutern. Was der Laie oftmals als Unkraut<br />
bezeichnet, damit verfeinern Kenner wie Kerstin Didt u.a. Salate und Soßen in der<br />
heimischen Küche. Einen Einblick in die Welt der Kräuter ermöglichte die<br />
Mitarbeiterin der <strong>Biosphäre</strong>nreservatsverwaltung und gleichzeitiges Vereinsmitglied<br />
an zwei Veranstaltungen im letzten Jahr. Eingeladen hatte dazu der <strong>Förderverein</strong>.<br />
Mehr als 40 Interessierte nahmen jeweils daran teil. Ein ums andere Mal pflückte<br />
Kerstin Didt bei der sich anschließenden Kräuterwanderung wenige Blätter und<br />
Triebe von Pflanzen und zerrieb diese zwischen den Fingerkuppen, um das Aroma<br />
freizusetzen. In ihrer Hand hielt die Frau vom Fach z.B. die Knoblauchsrauke. Deren<br />
Geschmack ist dem echten Knoblauch ebenbürtig. Nur die "Nachwirkungen" seien<br />
Jahresbericht 2006 10/17
nicht vorhanden. Die heimischen Wildkräuter bieten natürlich noch weitaus mehr.<br />
Dank ihres Gehaltes an Mangan und Eisen sind sie z.B. ein gutes Mittel gegen<br />
Frühjahrsmüdigkeit. Viele Pflanzen sind harntreibend und sogar für eine<br />
Entschlackung geeignet.<br />
Die Krönung der Kräuterwanderung war natürlich die Verkostung verschiedenster<br />
Salate und anderer Köstlichkeiten wie Gundermanneis oder die<br />
Neunerleikräutersuppe.<br />
Für die umfangreiche Vorbereitung und Durchführung danken wir auch den<br />
Mitgliedern Marianne Milewski, Bärbel Leuschner, Jutta Schulze und Marina<br />
Marwedel.<br />
Die Exkursionen für Förderer und Mitglieder<br />
Der <strong>Förderverein</strong>s <strong>Biosphäre</strong> <strong>Schaalsee</strong> e.V. bot für den 18. März 2006 eine Führung<br />
durch die Ausstellung „Natur und Grenzen“ im GRENZHUS in Schlagsdorf mit<br />
anschließenden Wanderungen zum Mechower See an.<br />
Die Dauerausstellung <strong>des</strong> Vereins befindet sich im Dachgeschoss <strong>des</strong> GRENZHUS’.<br />
Wasser, Land, Luft als natürliche Begrenzungen von Lebensräumen und deren<br />
Überwindung stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Vereinsmitglied Horst Lafferenz<br />
begleitete die Wanderungen zum Mechower See, der ein ideales Rastgebiet für<br />
ziehende Wasservogelarten und damit eines der bedeutendsten Rastgewässer im<br />
<strong>Biosphäre</strong>nreservat ist. Hier konnten nicht nur verschiedene Tauch- und<br />
Schwimmenten sowie Gänsearten beobachtet werden.<br />
Ein weiteres Führungsangebot war im Juni die Exkursion in den größten<br />
Magerrasenstandort der <strong>Schaalsee</strong>-Region. Die Golddistel, der Dreifinger-Steinbrech<br />
und das Acker-Filzkraut lieben diesen trockenen, sandigen und nährstoffarmen<br />
Boden. Aber auch andere Pflanzen wie z.B. der gefährdete Sand-Thymian oder das<br />
vom Aussterben bedrohte Kelch-Steinkraut haben hier ihren Lebensraum.<br />
Tiergemeinschaften wie Nachtfalter, Laufkäfer, Spinnen und allein 8 vorkommende<br />
Heuschreckenarten, darunter der seltene Warzenbeißer, und von den Insekten<br />
lebende Vögel wie z.B. der Neuntöter haben sich daran angepasst. Das Gebiet<br />
zwischen Kneese und Sandfeld, im ehemaligen Grenzstreifen, ist nicht zuletzt auch<br />
<strong>des</strong>halb als Naturschutzgebiet ausgewiesen.<br />
Jahresbericht 2006 11/17
Am 24. September wurde den Mitgliedern eine Führung zum herbstlichen Kranichzug<br />
am <strong>Schaalsee</strong> mit dem Vereinsmitglied und Mitarbeiter der Naturwacht Torsten<br />
Wäder geboten.<br />
Weitere Projekte waren:<br />
Die 8. FahrradTour-<strong>Biosphäre</strong><br />
Auf eine Wegstrecke von rund 35 Kilometer mitten durch die Frühlingslandschaft<br />
begaben sich 44 Radbegeisterte. Denn im nördlichen Teil <strong>des</strong> <strong>Biosphäre</strong>nreservates<br />
<strong>Schaalsee</strong> wurde die 8. FahrradTour <strong>Biosphäre</strong> durchgeführt. Dabei ging es nicht nur<br />
darum, in die Pedale zu treten, sondern die Umgebung mit Natur und Menschen<br />
kennenzulernen. Aus diesem Grund erhielten die Teilnehmer am Start einen<br />
Fragebogen, mit dem sie an einem Quiz teilnehmen konnten. Zu den jeweiligen<br />
Stationen wurde je eine Frage gestellt. Ranger halfen vor Ort an den Stationen mit<br />
Informationen. Auf attraktiven Wegen durch die unverwechselbare Wald- und<br />
Wiesenlandschaft führte die Strecke von Thandorf zur ersten Station, dem Grenzhus<br />
in Schlagsdorf. Hier konnten sich die Teilnehmer im Museum über die deutschdeutsche<br />
Geschichte informieren. Die Frage zum Haltepunkt lautete: "Wo stand die<br />
Grenzsäule mit der Nummer 1?" Wurde der Ort Pötenitz auf dem Bogen angekreuzt,<br />
war die erste Frage richtig beantwortet. An der zweiten Station, dem Lankower Holz<br />
wollten die Veranstalter wissen, welche Kräfte die <strong>Schaalsee</strong>landschaft formten. Die<br />
richtige Antwort: Das Land ist durch die Eiszeit geprägt worden. Zur dritten Station in<br />
Dechow ging es weiter durch Schatten spendende Wälder. Die Frage hier bezog sich<br />
auf einen Wasservogel, der nach einem Tauchgang seine Flügel in der Sonne<br />
trocknen muss, das tut der Komoran. Um den Röggeliner See kamen die Teilnehmer<br />
zur vierten Station. In Klocksdorf erhielten sie Informationen über den Seeadler und<br />
mit wieviel Beutelast er noch auffliegen kann. Es sind bis zu sechs Kilogramm. Zur<br />
Stärkung konnten sich Radfahrer mit Fischbrötchen und Räucherfisch vom hiesigen<br />
Fischer Hartmut Buchholz verpflegen. Der Rückweg führte die Teilnehmer über die<br />
Orte Stove und Rieps nach Thandorf, dem Ziel Denkmalsanlage Uhlenhof von 1793.<br />
Hier lautete die letzte Frage: "Wie heißt der Jahresbaum 2005?" Die Rosskastanie<br />
musste auf dem Fragebogen angekreuzt sein. Den Nachmittag konnten die<br />
Fahrradfahrer bei Kuchen und Kaffee im Café Kreuzstich ruhig ausklingen lassen.<br />
Partner der 8. FahrradTour-<strong>Biosphäre</strong> waren das Amt für das <strong>Biosphäre</strong>nreservat<br />
Jahresbericht 2006 12/17
<strong>Schaalsee</strong>, das Grenzhus, die Gemeinde Dechow, die Fischerei Buchholz, Koech 2<br />
Rad-Technologie Dechow und die Denkmalsanlage Uhlenhof von 1793, die zwei der<br />
zu gewinnenden Hauptpreise sponserte.<br />
Der 8. ApfelTag<br />
Alte Apfelsorten sind immer noch beliebt. Das zeigt die große Resonanz der<br />
bisherigen ApfelTage im <strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong>. Durchschnittlich 160<br />
Apfellieferungen wurden hier von Pomologen an einem ApfelTag bestimmt. Auch mit<br />
dem ApfelTag am 15. Oktober letzten Jahres am Informationszentrum PAHLHUUS in<br />
Zarrentin sollte wieder das Interesse für die Vielfalt der heimischen Apfelsorten<br />
belebt werden. Diesmal waren die Obstexperten (Pomologen) Horst Friedrich aus<br />
Güstrow und Jan Bade aus Kaufungen/Hessen zu Gast. Neben der<br />
Sortenbestimmung hielt der Veranstalter <strong>des</strong> ApfelTages, der <strong>Förderverein</strong><br />
<strong>Biosphäre</strong> <strong>Schaalsee</strong> e.V., einen weiteren Höhepunkt bereit. Auf dem 8. ApfelTag<br />
war das Gutshaus Hermannshagen mit seiner mobilen Apfelpresse zu Gast. Hier<br />
konnte jeder aus seinen mitgebrachten Äpfeln - auch größere Mengen -<br />
naturbelassenen Apfelsaft pressen lassen. Der Saft wurde pasteurisiert und in 5-Liter<br />
oder 10-Liter Bag-in-Boxes gefüllt. Auf dem Apfelmarkt gab es viele köstliche und<br />
interessante Sachen wie Apfelquittengelee, Apfel-Käsebaguette, Direktsaft,<br />
Apfelfloristik, Apfelbrand, Apfelwein, Obstgehölze von alten und neuen Sorten sowie<br />
Äpfel aus ökologischem Anbau. Der bekannte Dudelsackspieler Ralf Gehler aus<br />
Schwerin sorgte mit Mecklenburger Musik für Unterhaltung auf dem Markt. Die<br />
Kindertagesstätten aus der Region stellten eigene Bastelarbeiten zum Thema Apfel<br />
vor. Ein Kinderprogramm boten die Ranger <strong>des</strong> <strong>Biosphäre</strong>nreservates an. Eine<br />
einstündige Führung durch das nah gelegene Kalkflachmoor fand ebenfalls statt.<br />
Unterstützt wurde der <strong>Förderverein</strong> beim ApfelTag von der<br />
<strong>Biosphäre</strong>nreservatsverwaltung, Fruchtquell Dodow und dem Amt Zarrentin.<br />
Das 3. LaubFeuer – Der Dammereezer Park im Fackellicht<br />
Einer der schönsten Landschaftsparks Deutschlands, der Englische Park in<br />
Dammereez, leuchtete im letzten Herbst erneut im Schein der Fackeln und lockte<br />
wieder zahlreiche Besucher aus nah und fern an. Am 28. Oktober gab es die dritte<br />
Auflage von „LaubFeuer“. Die erfolgreiche Premiere im Jahr 2004 bestärkte die an<br />
diesem Projekt beteiligten Partner, weiterzumachen. Zur dritten Auflage kam schon<br />
Jahresbericht 2006 13/17
gut ein Drittel mehr Besucher und im Vorjahr zählten die Veranstalter rund 2000<br />
Gäste. Als bewährte Partner standen dabei die <strong>Förderverein</strong>e Naturpark<br />
Mecklenburgisches Elbetal e.V. und <strong>Biosphäre</strong> <strong>Schaalsee</strong> e .V. sowie die<br />
Verwaltungen <strong>des</strong> Naturparks Mecklenburgisches Elbetal und <strong>des</strong><br />
<strong>Biosphäre</strong>nreservats <strong>Schaalsee</strong> zur Seite. Eröffnet wurde „LaubFeuer“ vom<br />
damaligen Umweltminister Prof. Dr. Wolfgang Methling. Mehr als 30 Erzeuger von<br />
regionalen Spezialitäten und Vereine waren präsent. So Vielanker Bier, Thandorfer<br />
Salami, Mecklenburger Honig, Lübtheener Würstchen, Teldauer Milchprodukte und<br />
Rögnitzer Ziegenkäse. Zudem wurde ebenso Galliner Holzofenbrot angeboten.<br />
Kulturelle Höhepunkte waren die Auftritte der Frauen-Feuer-Performance „Femmes<br />
Inflammables“ aus Stockelsdorf und die Jagdhornbläsergruppe „Hubertus“ e.V. aus<br />
Ludwigslust, auch gab es wieder einen Lampionumzug. Der Baumkletterer Armin von<br />
Richthofen aus Nieklitz zeigte, wie richtige Baumpflege in luftiger Höhe aussieht.<br />
Eine Ausstellung zum „Jahr der Naturparke“ fand im Festzelt statt. Dort wurde auch<br />
der Film über den Naturpark Mecklenburgisches Elbetal gezeigt. Kinder konnten mit<br />
den Rangern der Großschutzgebiete Lampions und Fledermauskästen basteln. In<br />
der Dämmerung wurden ein Großfeuer und Fackeln entzündet, die Lampions der<br />
Kinder leuchteten und mächtige Bäume wurden illuminiert. Parkführungen wurden<br />
ebenfalls angeboten.<br />
Die Pflanzung <strong>des</strong> Jahresbaums 2006<br />
Ganze sechs Jahre schon wächst und wächst ein Kleinod in Thandorf heran: der<br />
Jahresbaum-Garten. Dieser umfasst bereits 17 Jahresbäume, von der Stieleiche bis<br />
zur Rosskastanie. Der <strong>Förderverein</strong> <strong>Biosphäre</strong> <strong>Schaalsee</strong> e.V. legte ihn anlässlich<br />
seines 10jährigen Bestehen mit seinen Mitgliedern im Jahr 2000 auf der<br />
Denkmalsanlage Uhlenhof von 1793 in Thandorf an. Nun ist der öffentliche<br />
Jahresbaum-Garten im wörtlichen Sinne begehbar. Mit Hilfe der Bürgerstiftung der<br />
Volks- und Raiffeisenbank eG Wismar, der ARGE Nordwestmecklenburg mit dem<br />
Standort Gadebusch und dank der neuen Flächeneigentümer der Denkmalsanlage,<br />
Rainer Quandt und seiner Lebenspartnerin Maike Jessen aus Groß Grönau, sind<br />
Wege für die Besucher entstanden. Zusätzlich laden jetzt Sitzbänke zum Verweilen<br />
ein, und ein Pavillon dient Fahrradfahrern als Rastmöglichkeit. Im Oktober letzten<br />
Jahres pflanzte der <strong>Förderverein</strong> die Schwarzpappel, „Baum <strong>des</strong> Jahres 2006“. Der<br />
damit 18. Baum im Jahresbaum-Garten ist inzwischen selten in Deutschland<br />
Jahresbericht 2006 14/17
anzutreffen. Deshalb steht die Schwarzpappel in den Roten Listen bedrohter<br />
Pflanzenarten. Natürlich kommt sie vor allem in Flussauen vor, da sie einen hohen<br />
Wasser-, Wärme- und Lichtbedarf hat. Doch Rodungen der Auenwälder,<br />
Flussbegradigungen, Absenkungen <strong>des</strong> Grundwasserspiegels und Bevorzugungen<br />
anderer Pappelarten haben sie weitgehend verdrängt. So hat man bisher noch nicht<br />
mal 3.000 Altbäume in Deutschland identifiziert. Auch wenn die wirtschaftliche<br />
Holznutzung der Schwarzpappel gering ist, so ist die ökologische Bedeutung nicht zu<br />
unterschätzen. Viele Tierarten leben von der Schwarzpappel wie z.B. Pappel-<br />
Blattkäfer, Pappel-Schwärmer und der Pappel-Wickler. Die Schwarzpappel erreicht<br />
eine Höhe von bis zu 35 m und kann 150 Jahre alt werden, selten auch bis 350<br />
Jahre. Seit 1989 ernennt das „Kuratorium Baum <strong>des</strong> Jahres“ regelmäßig eine<br />
Baumart zum Baum <strong>des</strong> Jahres. Dem Kuratorium gehören namhafte<br />
Persönlichkeiten und wichtige Natur- und Umweltverbände an. Mit der<br />
Jahresbaumernennung sollen Baumarten bekannter gemacht werden, auf ihre<br />
ökologische Bedeutung und mögliche Gefährdung hingewiesen werden. Für das Jahr<br />
2007 wurde der Jahresbaum bereits vom Kuratorium ernannt: die Waldkiefer. Der<br />
<strong>Förderverein</strong> <strong>Biosphäre</strong> <strong>Schaalsee</strong> e.V. hat für sie im Jahresbaumgarten schon einen<br />
Platz reserviert.<br />
Das Theater im PAHLHUUS<br />
Vom Februar bis Dezember vergangenen Jahres lief bereits die 9. Spielsaison für<br />
das Theater im PAHLHUUS. Wieder wurden für jeden ersten Mittwoch im Monat<br />
unter der künstlerischen Beratung von Dörte Kiehn aus Testorf lan<strong>des</strong>weite<br />
Puppenbühnen verpflichtet, die bei ca. 70 Theatergästen pro Veranstaltung für<br />
kulturelle Unterhaltung sorgten. Neben der Bereicherung <strong>des</strong> regionalen<br />
Kulturangebotes ist dies sicherlich ein weiteres Mittel, eine frühe, langjährige<br />
Beziehung zum Anliegen <strong>des</strong> <strong>Biosphäre</strong>nreservates über das Informationszentrum<br />
PAHLHUUS aufzubauen. Für die Durchführung der Theaterreihe wurden wiederum<br />
öffentliche Fördermittel eingeworben. Leider mit weniger Erfolg als in den Vorjahren.<br />
Lediglich das Amt für das <strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong> und die Stadt Zarrentin am<br />
<strong>Schaalsee</strong> unterstützten die Kulturreihe im Jahr 2006 mit finanziellen Mitteln. Nur mit<br />
der Einwerbung zusätzlicher Privatspenden konnten die monatlichen Aufführungen<br />
letztlich doch stattfinden.<br />
Jahresbericht 2006 15/17
Der <strong>Biosphäre</strong>-<strong>Schaalsee</strong>-Markt<br />
Der Erlebnismarkt am PAHLHUUS mit Direktvermarktern aus der Region, Kultur- und<br />
Kinderprogramm, Informationen zum „Gesünder Leben“ sowie Führungen in das<br />
angrenzende Kalkflachmoor ging im letzten Jahr bereits in seine achte Saison und ist<br />
zu einer festen Adresse für ökologisches Einkaufen geworden. Er wurde wieder vom<br />
März bis November jeden ersten Sonntag im Monat vom <strong>Förderverein</strong> zusammen mit<br />
der <strong>Biosphäre</strong>nreservatsverwaltung organisiert. Im April war er die<br />
Auftaktveranstaltung zu den 1. „Kulinarischen <strong>Schaalsee</strong>wochen“ im<br />
<strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong>. Vier Wochen lang boten 14 Gastronomen in der<br />
<strong>Schaalsee</strong>region Gerichte von heimischen Rindern an. Drei Landwirte der Region<br />
lieferten dazu das Fleisch. Der <strong>Förderverein</strong> unterstütze die Marketingaktion der<br />
<strong>Biosphäre</strong>nreservatsverwaltung. Im Oktober war der <strong>Biosphäre</strong>-<strong>Schaalsee</strong>-Markt<br />
wiederum Bestandteil vom „Tag der Regionen“ im <strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong>. Im<br />
Rahmen dieser bun<strong>des</strong>weiten Aktion präsentierten sich nachhaltige<br />
Regionalprojekte, um der breiten Öffentlichkeit ihre Potentiale innerhalb regionaler<br />
Wirtschaftskreisläufe aufzuzeigen. Die Modenschau von Uta Rudolph bildet jährlich<br />
im November als zentraler Veranstaltungspunkt den traditionellen Abschluss der<br />
Marktsaison. Gezeigt wurde im letzten Jahr von ihr und den Models die neue<br />
Winterkollektion aus Naturfasern. In diesem Jahr startet der Markt erst im April. Dann<br />
gibt es wieder jeden ersten Sonntag im Monat die Gelegenheit, sich hier mit<br />
gesunden und frischen Erzeugnissen aus der Region einzudecken.<br />
Die Schweriner Bauernmärkte<br />
Im Jahr 2003 startete in der Lan<strong>des</strong>hauptstadt der erste Schweriner Bauernmarkt mit<br />
Produkten aus der Region und dem <strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong>. Möglich wurde<br />
die Veranstaltung dieser Größe nur durch eine Kooperation zwischen der<br />
Stadtmarketing Gesellschaft Schwerin mbH, ihrerseits Veranstalter <strong>des</strong> Schweriner<br />
Bauernmarktes, und dem <strong>Förderverein</strong> <strong>Biosphäre</strong> <strong>Schaalsee</strong> e.V., der schon seit<br />
Jahren Erfahrungen mit dem <strong>Biosphäre</strong>-<strong>Schaalsee</strong>-Markt sammelt. Am 8. April hieß<br />
es somit erneut auf dem Altstädtischen Markt wieder: „snacken, kieken, köpen“. Mit<br />
gesunden Produkten aus dem <strong>Biosphäre</strong>nreservat <strong>Schaalsee</strong> und dem Schweriner<br />
Umland lockte der Bauernmarkt ernährungsbewusste Familien und Besucher zum<br />
Bummeln auf den Markt. Begleitet wird der Tag von einem abwechslungsreichen<br />
Rahmenprogramm. Der Verein übernahm im letzten Jahr einen Großteil der<br />
Jahresbericht 2006 16/17
Organisation und die Akquise der Direkterzeuger und Händler. Das städtische<br />
Kulturbüro unterstützte bei der Organisation <strong>des</strong> Kulturprogramms. So konnte<br />
erreicht werden, dass es auch 2006 wieder an fünf ersten Sonnabenden im Monat<br />
mit den Bauernmärkten einen attraktiven Besuchermagnet in der Schweriner<br />
Innenstadt gab. Unterstützt wurde der Markt auch vom Landwirtschaftministerium<br />
Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Viele Projekte führt der <strong>Förderverein</strong> in Zusammenarbeit mit anderen<br />
Organisationen, Institutionen und Akteuren der Region durch. Durch eine breite<br />
Netzwerkarbeit sind Ergebnisse erzielt worden, die sonst so nicht möglich gewesen<br />
wären.<br />
Herzlichen Dank für die angenehme und vertrauensvolle Kooperationsarbeit in der<br />
nun über sechzehnjährigen Vereinsgeschichte, die der <strong>Förderverein</strong> <strong>Biosphäre</strong><br />
<strong>Schaalsee</strong> e.V. auch in Zukunft mit allen Beteiligten gerne fortführen möchte. Ein<br />
besonderer Dank geht hier nochmals an das Amt für das <strong>Biosphäre</strong>nreservat<br />
<strong>Schaalsee</strong> und an das Amt Zarrentin.<br />
Zarrentin, im Februar 2007<br />
Jahresbericht 2006 17/17