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johannespassion js bach - Kreuzkirche Bonn

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Was ist Wahrheit?<br />

J.S. BACH<br />

JOHANNESPASSION<br />

als Musik-Tanz-Theater<br />

PREMIERE<br />

Sonntag 3.4.2011 um 19 Uhr<br />

Freitag 8.4.2011 um 19 Uhr<br />

Samstag 9.4.2011 um 19 Uhr<br />

Samstag 9.4.2011 um 23 Uhr<br />

Sonntag 10.4.2011 um 19 Uhr<br />

1


Was ist Wahrheit?<br />

J.S. BACH<br />

JOHANNESPASSION<br />

als Musik-Tanz-Theater<br />

Christoph G. Amrhein Regie & Ausstattung<br />

Jutta Großkinsky Regieassistenz<br />

Lina do Carmo Choreografie<br />

Karin Freist-Wissing Musikalisch-künstlerische Leitung<br />

www.<strong>johannespassion</strong>2011.de


2<br />

Szenenfoto Johannespassion 2011, „Kreuzige“, Foto: Ralf Bauer


Solisten<br />

Theresa Nelles Sopran<br />

Charlotte Quadt Maria Magdalena<br />

Thomas Klose Evangelist<br />

Sebastian Kohlhepp Petrus<br />

Erik Sohn Jesus<br />

Christian Palm Pilatus<br />

Anja Barker Ancilla<br />

Christoph Behrens-Watin Servus 1<br />

Robert Sedlak Servus 2<br />

Tanzensemble<br />

Claudia Brau<strong>bach</strong><br />

Lina do Carmo<br />

Dulce Jiménez<br />

Karin Trodler<br />

Marcell Prét<br />

Mack Kubicki<br />

Chor<br />

VOX BONA, Kammerchor der <strong>Kreuzkirche</strong><br />

Besetzung.<br />

Orchester<br />

Orchester der <strong>Kreuzkirche</strong><br />

Orchestersolisten<br />

Leonie Wissing, Till Schumacher Violine<br />

Fiete Wulff, Boris Kuckert, Elisabeth Wand Cello<br />

Wolfgang Platen, Yevgeni Makov Kontrabass<br />

Elisabeth Poggel, Dorothea Rose Flöte<br />

Birgitta Kragh, Carsten Ur<strong>bach</strong> Oboe<br />

Thomas Dreiseidler Fagott<br />

Stefan Horz Orgel<br />

Statisten<br />

Sandra Errami Mutter Maria<br />

Meik Landsberger Judas<br />

Mogens Kragh Barrabas<br />

Bühne & Technik<br />

Bühnenbau. Peter Lürenbaum<br />

Licht. Philipp Klais, Henrik Wegner<br />

Veranstaltungstechnik. müllermusic<br />

Kostüme. Tatjana Beckmann, Jutta Großkinsky


J<br />

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N<br />

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E<br />

S<br />

Einführung.<br />

Einführung zur Inszenierung. 8<br />

Einführung zur Musik. 10<br />

Johann Sebastian Bach. 16<br />

Johannes-Evangelium. 20<br />

Textbuch.<br />

Erster Teil. 25<br />

Zweiter Teil. 33<br />

Besetzung. 45<br />

Unterstützer & Förderer. 71<br />

Impressum. 76<br />

Danke. 77<br />

Inhalt.<br />

5


J<br />

O<br />

A<br />

H<br />

N<br />

PA<br />

S I<br />

S<br />

O<br />

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N<br />

E<br />

S<br />

Eine Einführung.<br />

7


8<br />

Einführung zur Inszenierung.<br />

JOHANNESPASSION<br />

J.S. BACH<br />

Was ist Wahrheit?<br />

als Musik-Tanz-Theater<br />

Eine große Geschichte und eine große Musik sind in<br />

diesem bewegenden Kunstwerk vereinigt. Die ergreifende<br />

Erzählung von Jesu Gefangennahme, Verhör, Leiden<br />

und Tod nach Worten des Evangelisten Johannes in der<br />

unsterblichen Vertonung von Johann Sebastian Bach<br />

bietet eine ideale Vorlage für ein Musiktheater.<br />

Eine szenische Umsetzung bietet naturgemäß die Chance<br />

einer Erweiterung, die über das übliche Hörerlebnis weit<br />

hinausgeht. Die Charaktere der handelnden Personen,<br />

nicht nur des Jesus, sondern auch der bedeutsamen Figuren<br />

des geliebten Petrus, des Verräters Judas und besonders<br />

des verunsicherten Machtmenschen Pontius Pilatus<br />

gewinnen in der musiktheatralischen Darbietung zusätzliche<br />

Dimension und bieten Identifikationsmöglichkeiten<br />

für uns heutige Menschen. Somit können Hörer wie auch<br />

Ausführende den tiefen überzeitlichen Sinn der biblischen<br />

Botschaft unmittelbar erfahren.<br />

Zentrum dieser Inszenierung ist die Figur des Pontius<br />

Pilatus. Er war ein weltlicher Herrscher, der mit äußerst<br />

brutalen Mitteln seine Macht demonstrierte. Dieser<br />

Funktionär einer Gesellschaft trifft auf den Gottes- und<br />

Menschensohn Jesus, der die Welt anders beurteilt. Jesus<br />

erklärt die weltliche Macht für wirkungslos und die<br />

Menschenliebe für das Mittel zu Wahrheit und Freiheit.<br />

In die heutige Zeit übersetzt sehen wir einen Funktionär<br />

unserer Gesellschaft, der in dem Konflikt seines Gewissens,<br />

seines menschlichen Empfindens auf der einen Seite<br />

und den Erwartungen der wirtschaftlich dominierten<br />

Gesellschaft auf der anderen Seite steht.<br />

Tänzer und Chor verkörpern die „angefocht‘nen Seelen“<br />

und die „Anfechter“, beides Charaktereigenschaften eines<br />

jeden Menschen. Sie zeigen in Musik und Theater Aggression,<br />

Aufrührertum und Verrat genauso wie Betrachtung,<br />

Trauer und Mit-Leiden.<br />

Die Liebe Gottes wird in dieser Inszenierung, die weitestgehend<br />

auf Requisiten und Realismus verzichtet, von<br />

einer Tänzerin dargestellt.


Nicht zuletzt spielt der eindrucksvolle Sakralraum der<br />

<strong>Kreuzkirche</strong> eine gewichtige Rolle als Mitakteur des Musiktheaters.<br />

Eine große Rundbühne im Hauptschiff wird<br />

von den Zuhörern umringt, so dass sie unmittelbar in das<br />

Geschehen einbezogen werden. In dieser unkonventionellen<br />

Bühnenanordnung wird das Orchester im Wortsinn<br />

eines „dramma per musica“ das Zentrum bilden.<br />

Tänzer, Choristen und Solosänger brechen die Barriere<br />

zwischen Künstlern und Publikum auf, eine professionelle<br />

Bühnen-Bild-Technik und eine differenzierte<br />

Ausleuchtung unterstreichen das Erscheinungsbild des<br />

Raumes und den Spannungsverlauf der Handlung.<br />

Die Inszenierung will keine Antworten geben, sondern<br />

Fragen aufwerfen, zum Nach-Denken und Mit-Denken<br />

provozieren und mit großem Respekt vor der Musik die<br />

verschiedenen Ebenen des Werkes sichtbar und für uns<br />

heute relevant machen.<br />

Karin Freist-Wissing Christoph G. Amrhein<br />

künstlerische Leitung Regie<br />

9


10<br />

Einführung in die Musik.<br />

Die Johannespassion<br />

von Johann Sebastian Bach<br />

Konservativ oder modern<br />

Zu Bachs Zeit waren sowohl in musikalischer als auch in<br />

textlicher Hinsicht kompositorische Mischtypen aktuell.<br />

Aus den ehemals getrennten Gattungen der „liturgischen“<br />

Passionsvertonung, ausschließlich mit Bibeltexten (Heinrich<br />

Schütz) und den frei gedichteten Werken entstand<br />

durch den Einfluss der Oper das Passionsoratorium, das<br />

Bibeltexte, freie Dichtungen und Choralstrophen miteinander<br />

verband.<br />

Bachs Johannespassion hat zwei Wurzeln: die textlichgeistliche<br />

in der Predigt, die musikalisch-dramatische in<br />

der Oper. Schon hier sind die Grundlagen für eine<br />

szenische Umsetzung gelegt.<br />

Schon damals gab es einen großen Streit zwischen den<br />

Konservativen, die eine strenge, einfache Musik bevorzugten<br />

und den Modernen, denen die Musik nicht emotional<br />

genug sein konnte.<br />

Dieser Streit ist 300 Jahre her, aber er könnte auch noch<br />

heute stattfinden. Die Konservativen beklagen, dass die<br />

Passionsmusiken die Zuhörer „mehr geärgert als erbauet“<br />

(Günther Stiller: „J.S. Bach und das Leipziger gottesdienstliche<br />

Leben seiner Zeit“ ,1970) hätten, die Modernen<br />

sagen, dass eine solche dramatische Passionsmusik mehr<br />

erreiche „als 50 unkräfftige und hergeleyerte Predigten“<br />

(Hans-Joachim Schulze: „Passionsmusiken im Umfeld<br />

Johann Sebastian Bachs“, 1996).<br />

Vielseitigkeit der kompositorischen Mittel<br />

Bach entfaltet in der Johannespassion das ganze Spektrum<br />

der Ausdrucksmöglichkeiten:<br />

Individualismus in den Arien, die in Ich-Form gesungen<br />

werden, verallgemeinerte Aussagen, Analyse und Betrachtung<br />

in den Chorälen, Bibeltext-Erzähler und dramatische<br />

Handlung in den Turba-Chören, die zu einer schauspielerischen<br />

Umsetzung geradezu verleiten.<br />

Bach hat durch eine äußerst strenge Kompositionsanlage,<br />

die sowohl einem ausgefeilten Tonartensystem, als<br />

auch einem beziehungsreichen musikalischen Überbau<br />

folgt, ein Werk geschaffen, das deutlich eine unauflösliche<br />

Einheit zeigt, trotzdem aber sehr individuell gestaltete<br />

Einzelszenen mit großem emotionalen Gehalt aufweist.


Wie schon zu Zeiten des Gregorianischen Chorals üblich,<br />

treten bei Bach handelnde Personen in genau bezeichneten<br />

Rollen auf. Auch das ist eine hervorragende Vorlage<br />

für eine dramatische Bearbeitung des Werkes.<br />

Außergewöhnlich – die Gestaltung der Chöre<br />

Auffallend in der Johannespassion ist der Umfang der<br />

Turbae-Chöre. Sie sind den Widersachern Jesu zugeschrieben<br />

und strotzen nur so vor aufrührerischem Ausdruck.<br />

Diesen Ausdruck erreicht Bach durch Repetitionsrhythmen,<br />

durch unglaublich ausgeweitete Chromatik,<br />

die sich oftmals nicht auflöst, durch eine Harmonik, die<br />

fast schon in die Spätromantik weist. Als Gegensatz zu<br />

diesem freien musikalischen Ausdruck erscheint zunächst<br />

die Tatsache, dass Bach diese Turba-Chöre in ein enges<br />

Kompositions-Schema presst. Aber gerade diese Gegensätze<br />

erzielen diese explosive Wirkung.<br />

Bach verbindet die Chöre durch zwei kompositorische<br />

Mittel:<br />

1. Ein instrumentaler Modellsatz, der immer gleich bleibt<br />

und nur die Tonart wechselt umrahmt den Vokalpart<br />

(2b Jesum von Nazareth, 2d Jesum von Nazareth, 16d Wir<br />

dürfen niemand töten, 18b Nicht diesen, 23f Wir haben<br />

keinen König).<br />

2. Jeweils zwei Chöre haben fast den gleichen Notentext,<br />

unterscheiden sich nur rhythmisch und durch die Tonart<br />

(16b Wäre dieser nicht ein Übeltäter und 16d Wir dürfen<br />

niemand töten; 21b Sei gegrüßet und 25b Schreibe nicht;<br />

21d Kreuzige und 23d Weg weg mit dem; 21f Wir haben ein<br />

Gesetz und 23b Lässest du diesen los).<br />

Diese Turba-Chöre ordnet Bach symmetrisch um den<br />

zentralen Choral „Durch dein Gefängnis Gottes Sohn“ an<br />

(„Herzstück-Symmentrie“, Friedrich Smend „Die Johannespassion<br />

von Bach auf ihren Bau hin untersucht“).<br />

Dieser Choral hat einen Arientext, den Bach zu einem<br />

Choraltext umfunktioniert hat. Er behandelt die zentrale<br />

Frage, die Frage nach der „Freiheit“. Sind wir durch Jesu<br />

Tod und Auferstehung frei gemacht? Dieser „zarte und<br />

zerbrechliche“ Choral an dieser Stelle, mitten im Getümmel<br />

der rasenden Menge (Kreuzige! Kreuzige!) ist für<br />

mich ein Hinweis auf die Art und Weise, wie Gott seine<br />

Liebe den Menschen sichtbar macht: In der Krippe liegt<br />

das kleine schutzlose Kind, das den Menschen Frieden<br />

bringen soll. Das ist das gleiche Bild, wie die Jesus zugesprochenen<br />

Worte: „Was du dem geringsten unter meinen<br />

Brüdern getan hast, das hast du mir getan“.<br />

11


12<br />

Die Liebe Gottes, eine fiktive Figur?<br />

Um diesen revolutionären König ohne Waffen und ohne<br />

weltliche Macht, dessen Reich nicht von dieser Welt<br />

ist, und der nicht mit Protz und Prunk daherkommt,<br />

darzustellen, wird es in unserer Inszenierung die „LIEBE<br />

GOTTES“ als Person geben. Sie wird dargestellt von der<br />

Tänzerin Lina do Carmo. Das Johannesevangelium kennt<br />

keine Trennung von Gott Vater und Gott Sohn, Gott<br />

selbst kommt in Gestalt des Jesus von Nazareth auf die<br />

Erde, so ist die Darstellung der „Liebe Gottes“ ein Teil<br />

des johanneischen Jesus. Am Ende, wenn alles erzählt ist,<br />

bleibt die Frage, ob wir sie erkennen, die Liebe Gottes, die<br />

uns tagtäglich herausfordert, sie in unserer persönlichen<br />

Welt sichtbar zu machen.<br />

Die Arien - eine beziehungsreiche Geschichte<br />

Eine wichtige Aufgabe haben in der Passionsvertonung<br />

nach Johannes durch Johann Sebastian Bach die Arien. Sie<br />

zeigen den Blick nach innen, also eigentlich die entgegengesetzte<br />

Richtung zu den Chören. In den Arien sinnen<br />

Einzelpersonen über das Geschehen. Die musikalischen<br />

Wurzeln von Bach’s Arienvertonungen liegen eindeutig in<br />

der Oper. Ihre textlichen Wurzeln liegen in der Predigt,<br />

in der Deutung des Geschehens. Sie sind als retardierendes<br />

Moment geeignet, die Dinge, die passieren auf ihre<br />

Bedeutung hin zu hinterfragen. Das ist für uns heutige<br />

Hörer interessant, wir können uns identifizieren, und<br />

so eine Bedeutung der Passionsgeschichte für uns heute<br />

erkennen.<br />

Diese Sachlage nutzen wir in unserer Inszenierung aus.<br />

Wir geben die Arien den handelnden Personen. Die<br />

Altistin ist Maria Magdalena, Jüngerin und enge Vertraute<br />

von Jesus. Ihr Mitleiden und ihre Bedeutung in der<br />

Passionsgeschichte wird deutlich in ihren beiden großen<br />

Arien. Sie ist diejenige, die unter dem toten Jesus am<br />

Kreuz voll Schmerz singt „Es ist vollbracht“, aber auch<br />

von der großen Hoffnung, erzählt in dem Mittelteil „der<br />

Held aus Juda siegt mit Macht“.<br />

Die Bass-Arien sind die großen Auftritte des Pilatus.<br />

Nachdem er Jesus gegeißelt hat (Bach ändert den Bibeltext<br />

von „da nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln“( Joh. 19,1)<br />

in „da nahm Pilatus Jesus und geißelte ihn“, er tut es also<br />

selbst, eigenhändig!), sieht er fassungslos auf seine Hände,<br />

die Solches getan haben, auf die Dornenkrone und singt<br />

„Betrachte meine Seel mit ängstlichem Vergnügen, mit<br />

bittrer Lust und halb beklemmten Herzen…“.


Am Ende fragt er in der Arie „Mein teurer Heiland“ wieder<br />

nach der Freiheit, wie schon im Verhör: „hat uns dein<br />

Sterben frei gemacht“. Der Chor antwortet ihm in dem<br />

Choral „Jesu, der du warest tot“. In dieser Arie verbinden<br />

sich textlich und musikalisch die Text-Gegensätze: auf der<br />

einen Seite die fast ängstliche Frage nach der Erlösung,<br />

auf der anderen Seite die Glaubensgewissheit an das ewige<br />

Leben.<br />

Bach nutzt in den Arien eine Vielfalt möglicher Kompositionsstile<br />

von der Da-capo-Arie bis hin zu einer dreiteiligen<br />

A-B-A Form. Für die damaligen Hörer war es völlig<br />

ungewohnte, ja unerhörte Musik.<br />

Verbinden wir die Arien mit den konkreten Menschen<br />

und ihrem individuellen Erleben der Geschichte, dann<br />

können sie uns heute genauso aufrühren, obwohl wir die<br />

Musik schon so unendlich viele Male gehört haben. Sie<br />

stellen neue Assoziationen her, wir erleben die Musik<br />

in konkreten menschlichen Bezügen und Beziehungen<br />

und deuten sie als für uns heute richtungsgebend, ja<br />

erkennend.<br />

13


14<br />

Eingangschor, Schlusschor – Anfang und Ende<br />

Über den großartigen, unvergleichlichen Eingangschor<br />

sagt der Musikwissenschaftler Alfred Dürr: „ Wenn je<br />

Bach‘sche Musik uns die philosophische Tugend des Staunens<br />

lehren kann, dann in Sätzen wie diesem“.<br />

Mit diesem gewaltigen Satz beginnt die Johannespassion<br />

für damalige Zeit sowohl musikalisch, als auch theologisch<br />

völlig unkonventionell. Bach führt mit diesem<br />

Satz nicht die Hörer auf einfühlsame Weise in die<br />

nachfolgende Geschichte ein, nein, er konfrontiert sie<br />

geradezu mit der Wucht der Gott-Christus-Beziehung.<br />

Mit der fast befremdlichen johanneischen Aussage, dass<br />

Jesus freiwillig, souverän, ja handlungsbestimmend in<br />

die Geschichte seines Leidens hineingeht. Nach Johannes<br />

sind Gott und Christus vollkommen eins. Christus ist die<br />

gestaltgewordene Liebe Gottes (die unsere Inszenierung als<br />

personifizierte „Liebe Gottes“ darstellt durch eine Tänzerin).<br />

Der Eingangschor ist ein großer Lobgesang, der die Aufforderung<br />

enthält, den Menschen die Passion zu zeigen.<br />

Die Menschen betrachten, erwägen, deuten, Gott selbst<br />

zeigt ihnen die Passion Jesu. Nehmen wir die Geschichte<br />

an? Verändert sie uns nachhaltig?<br />

Der Satz ist dreigeteilt, das ist einerseits das Symbol für<br />

die Dreieinigkeit, andererseits steht die dreiteilige A-B-A-<br />

Form für die typische Johannes-Theologie: Die Herrlichkeit<br />

der Einheit Gott und Christus in den A-Teilen, und<br />

die Erniedrigung auf der Erde im B-Teil.<br />

In den ersten neun Takten lässt Bach in den Continuo-<br />

Instrumenten (mit Kontrafagott) einen Orgelpunkt in<br />

Achteln auf dem Ton „g“ pulsieren: Sinnbild des Ewigen,<br />

das alles durchdringt. Die Bläser entwickeln in langen<br />

Noten ein „Leidensmotiv“ durch immer neue Vorhaltsbildungen,<br />

die sich erst scheinbar mühsam auflösen und eine<br />

„quälende“ Spannung erzeugen. Die Streicher entwickeln<br />

eine rhythmische Kreisbewegung, die der Chor später<br />

aufnimmt. Der Hörer nimmt sie als pulsierende Unruhe<br />

wahr, als „brodeln unter der Oberfläche“. Mal drehen sie<br />

sich takteweise um sich selbst, mal entwickeln sie sich in<br />

Sequenzen zielstrebig harmonisch fort.<br />

Diese drei Motive nutzt Bach um ein monumentales,<br />

beziehungsreiches, architektonisch durchdachtes und<br />

doch so emotionales Kunstwerk zu schaffen, das seinesgleichen<br />

sucht.<br />

Der Schlusschor bildet einen Gegensatz. Er ist eher homophon,<br />

fast heiter in seinem Ausdruck. Deutlich schreibt<br />

Bach das „zur Ruhe kommen“ mit musikalischer Sprache<br />

in den Kadenzendungen dieses Satzes.


Der Text „schließt mir den Himmel auf und schließt die<br />

Hölle zu“ ist auch oft Thema der bildenden Kunst der<br />

Barockzeit gewesen, Jesus steigt in das Reich des Todes,<br />

verschließt die Höllenpforte und befreit die Seelen.<br />

Im Schlusschor ist diese absteigende Linie deutlich zu<br />

hören, Bach intensiviert dies in dem letzten Teil, wenn<br />

nach und nach die Bläser schweigen, ebenso auch der<br />

Vokalbass, und sich schließlich alle Stimmen auf dem<br />

tiefen Grundton „es“ unisono vereinigen.<br />

„Und ich, wenn ich erhöhet werde, von der Erde, so will<br />

ich sie alle zu mir ziehen“ (Joh. 12,32).<br />

Im Schlusschoral wird dieser Gedanke der Befreiung der<br />

gestorbenen Seele aufgenommen.<br />

Ungewöhnlich ist es zwar, dass nach dem Schlusschor<br />

noch ein Choral folgt, in Bachs Gesamtarchitektur und<br />

angesichts der Johannes-Theologie ist das aber fast<br />

zwingend.<br />

Im Schlusschoral kommt der Mensch zu Wort mit der<br />

Bitte, dass die Auferstehung Jesu auch ihn befreien werde<br />

und in ein ewiges Leben führen möge. Diese Gewissheit<br />

gibt den Menschen im irdischen Leben eine innere Ruhe<br />

und Zufriedenheit.<br />

Auffallend ist die fast romantisch anmutende Harmonisierung,<br />

die im Es-Dur ein strahlendes G-Dur über dem Text<br />

„Herr Jesu Christ“ erklingen lässt.<br />

Das Ende des Chorals ist inhaltlich eine Anlehnung an die<br />

„Kyrie“ und „Gloria“-Liturgietexte und weist weiter auf<br />

die Auferstehung und auf das ewige Leben.<br />

Eine zeitgenössische Interpretation<br />

Bachs Musik ist emotional, intellektgeleitet und geistlichspirituell.<br />

Sie bietet uns die gesamte Bandbreite des<br />

selektiven Hörens: als Ästhetisches Erlebnis, als Verkündigung<br />

und Gottesdienst, als Meditation, als analytisches,<br />

(musik-)wissenschaftliches Hören.<br />

Diese Inszenierung will alle diese Aspekte im wahrsten<br />

Sinne des Wortes zeigen und gleichzeitig erfahrbar<br />

machen. Die Zuschauer haben durch Musik, Schauspiel,<br />

Tanz und Licht die Möglichkeit sich mit den verschiedenen<br />

Inhalten zu identifizieren, sie in ihrer Bedeutung für<br />

unser Leben heute zu erkennen und zu interpretieren,<br />

und sich davon nachhaltig anrühren zu lassen.<br />

So zeigt uns Gott in Gestalt seines Sohnes und seiner<br />

Menschenliebe die Passion, nehmen wir sie an? Lassen<br />

wir uns verändern? Gehen wir vorbei? Das entscheidet<br />

jeder von uns ganz allein.<br />

Karin Freist-Wissing<br />

15


16<br />

Johann Sebastian Bach.<br />

„Nicht Bach – Meer sollte<br />

er heißen!“<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Johann Sebastian Bach wird als achtes und letztes Kind<br />

des Stadtpfeifers Ambrosius und seiner Frau Maria<br />

Elisabeth 1685 in Eisenach geboren. Es ist eine musikalische<br />

Familie, die musicalisch-Bachischen, die seit dem<br />

16. Jahrhundert schon als Stadtpfeifer, Kantoren und<br />

Organisten nachzuweisen sind.<br />

Johann Sebastian ist erst 10 Jahre alt, als beide Eltern<br />

kurz hintereinander sterben. Der größere Bruder Johann<br />

Christian, Organist in Ohrdruf, nimmt ihn zu sich und<br />

erteilt vermutlich den ersten Unterricht auf der Orgel.<br />

Fehlende biografische Zeugnisse erschweren zuverlässige<br />

Aussagen, insbesondere über Bachs Jugend. So können<br />

wir auch nur annehmen, dass er das Geigenspiel schon<br />

beim Vater gelernt hat. Die Lateinschule in Ohrdruf<br />

verlässt er 1700, um das Michaeliskloster, eine Ausbildungsstätte<br />

für Musiker in Lüneburg zu besuchen.<br />

Sicherlich wird die ungemein schöne Sopranstimme [1]<br />

des nun 15-Jährigen nicht mehr lange im Mettenchor<br />

erklungen sein; jetzt wird das Orgel- und Geigen-Spiel in<br />

den Vordergrund treten. Von Lüneburg aus unternimmt<br />

er Reisen in die “nahegelegenen” Orte Hamburg und<br />

Celle, wo er sich in der norddeutschen Orgelkunst und in<br />

der französischen Instrumentalmusik fortbildet. Nach<br />

einem Intermezzo als Violinist in der Weimarer Hofkapelle<br />

tritt er 1703 seine erste – gleich fürstlich bezahlte<br />

– Stelle als Hoforganist an der Neuen Kirche in Arnstadt<br />

an.<br />

Schon mit 17 Jahren muss Bach als Orgel- und Tastenvirtuose<br />

ein großes Ansehen genießen, so dass der Ärger,<br />

den er sich wegen eines um das Vierfache überzogenen<br />

Urlaubs einhandelt, seiner beruflichen Laufbahn nicht<br />

weiter schadet. Ebensowenig die Kritik an seiner Musik,<br />

in die er “frembde Thone mit eingemischet, daß die Gemeinde<br />

drüber confundiret worden”. [2]<br />

1707 wird er in Mühlhausen Nachfolger von Johann<br />

Georg Ahle, einem namhaften Liedkomponisten und<br />

Musiktheoretiker. Wenige Monate später folgt die<br />

Eheschließung mit Maria Barbara Bach, einer im 2. Grad<br />

verwandten Base. Von den 7 Kindern haben Wilhelm


Friedemann (*1710) und Carl Philipp Emanuel (*1714)<br />

Karriere als Musiker gemacht. Seine zweite Frau, die<br />

Sängerin Anna Magdalena Wilckens, heiratet er 1721,<br />

ein gutes Jahr nach dem Tod von Maria Barbara. Mit ihr<br />

hat er 13 Kinder, von denen einige Musiker werden, die<br />

meisten jedoch sterben früh.<br />

Mühlhausen scheint Bach nicht zu befriedigen. Es bleibt<br />

eine Durchgangsstation. Schon 1708 ist er als Hoforganist<br />

und Kammermusiker in Weimar, wo ihm eine bessere<br />

Bezahlung und Aufstiegschancen in Aussicht gestellt<br />

werden. So wird er 1714 zum Konzertmeister der aus 14<br />

regulären Musikern bestehenden Kapelle mit der Verpflichtung,<br />

monatlich neue Stücke zu liefern. Inzwischen<br />

geht sein Ruf deutlich über die Landesgrenzen hinaus.<br />

Einige Schüler nehmen weite Wege auf sich, um von<br />

ihm unterrichtet zu werden. Aus seinem Ärger mit den<br />

Obrigkeiten resultiert ein 4-wöchiger Arrest. Bach verlässt<br />

Weimar, um die angesehene Stelle als Hofkapellmeister<br />

des Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen anzutreten. Es ist<br />

eine kammermusikalisch produktive Zeit.<br />

Sein stetiger Aufstieg führt den 38-Jährigen zu seiner<br />

letzten Stelle in der Universitätsstadt Leipzig.<br />

17


18<br />

Als Thomaskantor bespielt Bach die beiden Hauptkirchen,<br />

ist Lehrer und Erziehungsbeauftragter für die in der<br />

Schule wohnenden Schüler. Als städtischer Musikdirektor<br />

hat er außerdem für die öffentliche Musik und damit für<br />

den Ruf der Stadt Leipzig zu sorgen. Seit 1729 obliegt<br />

ihm überdies die Leitung des von Telemann gegründeten<br />

«Collegium musicum», das sich regelmäßig im Zimmermannschen<br />

«Caffee-Haus» trifft. Bis zum ziemlich herannahenden<br />

Alter spielte er die Violine rein u. durchdringend<br />

und hielt dadurch das Orchester in einer größeren Ordnung,<br />

als er mit dem Flügel hätte ausrichten können. [3] In<br />

Leipzig entstehen die großen Passionen, das “Magnificat”,<br />

komplettiert er die Kantatenjahrgänge und stellt die<br />

“h-Moll-Messe” zusammen.<br />

Konflikte mit den Vorgesetzten belasten ihn auch in<br />

Leipzig: Nachdem er eine Aufführung der “Johannespassion”<br />

in der Thomaskirche eigenmächtig angesetzt hat,<br />

wird er deutlich in die Schranken verwiesen. Immer<br />

wieder geht es um Rechte, die man Bach nicht einräumen<br />

will; Pflichtvergessenheit wirft man ihm vor. Seine Antwort<br />

darauf ist der “Kurtze, iedoch höchstnöthige Entwurff<br />

einer wohlbestallen Kirchen-Music” (1730), in dem er die<br />

Leipziger Verhältnisse mit ihrer misslichen personellen<br />

Ausstattung beklagt.<br />

Die zunehmende Sehschwäche der letzten Jahre erschwert<br />

das Arbeiten und führt nach zwei erfolglosen Operationen,<br />

die Bach auch körperlich sehr zusetzen, schließlich zur<br />

Erblindung. Im Juli 1750 stirbt er.<br />

Dr. Jutta Stüber<br />

Quellenangaben<br />

[1] C.P.E. Bach, Nekrolog, 161; nach: Bach-Dokumente,<br />

hg. vom Bach-Archiv Leipzig, Supplement zu Band VII,<br />

Kassel 2008, 95.<br />

[2] Martin Geck, Bach, Leben und Werk, Hamburg 2000,<br />

60.<br />

[3] Briefe C.P.E. Bachs an Forkel, undatierter Brief<br />

[Anfang Dezember 1774], nach: Bach-Dokumente,<br />

Supplement zu Band VII, Kassel 2008, 107.


20<br />

Johannes-Evangelium.<br />

Entstehung<br />

Das Johannes-Evangelium entstand ca. um 100 n. Chr.<br />

und gilt als das jüngste der vier Evangelien im Neuen<br />

Testament. Sein Entstehungsort ist nicht sicher festzulegen,<br />

der altkirchlichen Tradition nach ist es Ephesus.<br />

Autor<br />

Das Evangelium nennt nicht direkt den Namen des<br />

Verfassers. In der altkirchlichen Tradition wurde es dem<br />

“Lieblingsjünger Jesu” Johannes zugeschrieben, auf den<br />

ein Zusatz am Ende des Evangeliums verweist (Joh 21,24).<br />

Die neutestamentliche Forschung schließt allerdings eine<br />

einzelne Person als Autor aus. Es wird eher von einer<br />

“Johanneischen Schule” ausgegangen, in deren Umkreis<br />

auch die Johannes-Briefe und die Offenbarung entstanden<br />

sind.<br />

Besonderheiten<br />

1. Das Johannes-Evangelium ist weniger eine<br />

chronologische Biographie als eine kunstvoll durchkomponierte<br />

theologische “Novelle”, die die Lehre und das<br />

Heilshandeln Jesu für die Menschen verdeutlicht. Große<br />

Reden, sieben sich steigernde Wundertaten, Gespräche<br />

und symbolische Handlungen wechseln einander ab.<br />

2. Am Beginn steht keine - wie von Matthäus und Lukas<br />

berichtete - Geburtsgeschichte, sondern ein kunstvoller<br />

Prolog: “Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei<br />

Gott, und Gott war das Wort. [...] Und das Wort ward<br />

Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit,<br />

eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom<br />

Vater, voller Gnade und Wahrheit.” (Joh 1,1.14)<br />

3. Das Johannes-Evangelium basiert auf dem Verständnis,<br />

dass Jesus aus Gottes Ewigkeit in unserer irdischen<br />

Endlichkeit erscheint, eine Zeit lang wirkt und dann<br />

wieder in Gottes Ewigkeit zurückkehrt. Nur ein Teil der<br />

Menschheit erkennt dies. Diejenigen, die daraufhin an<br />

Jesus glauben, werden in Jesus hineingenommen in die<br />

göttliche Ewigkeit und Herrlichkeit.<br />

4. Jesus wird anders als in den anderen Evangelien von<br />

Beginn an als souveräner Gesandter des himmlischen


Vaters beschrieben. In seinem Handeln und Reden wirkt<br />

er dabei zuweilen übermenschlich. So fehlen beispielsweise<br />

bei der Passion alle Hinweise auf ein wirkliches<br />

Leiden oder Verzweifeln. Seine letzten Worte am Kreuz<br />

sind nicht: “Mein Gott, warum hast du mich verlassen?”<br />

(vgl. Mt 27,46), sondern: “Es ist vollbracht!” (Joh 19,20).<br />

Jesus ist im Johannes-Evangelium unangefochten von<br />

menschlichen Ängsten, er vollbringt souverän den Plan<br />

Gottes, um die Menschheit zu erlösen.<br />

5. In langen und mit symbolischen Formulierungen<br />

versehenen Reden betont Jesus immer wieder sein Eins-<br />

Sein mit dem himmlischen Vater. Eine nur bei Johannes<br />

überlieferte Besonderheit bilden dabei die sieben<br />

«Ich-bin-Worte», so zum Beispiel: “Ich bin der Weg, die<br />

Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn<br />

durch mich.” (Joh 14,6)<br />

6. In einer der großen Rede spricht Jesus - auch in Anspielung<br />

auf Psalm 23 - von sich als dem “guten Hirten”<br />

(Joh 10,11ff). Er gibt dabei seinen Jüngern eine Einführung<br />

in die Lehre des “Sterben für andere”. Jesus wird im<br />

Johannes-Evangelium als der gute Hirte beschrieben, der<br />

sein Leben freiwillig für die Schafe hingibt und dadurch<br />

von Gott neues Leben geschenkt bekommt. Außerdem<br />

ist Jesus das Lamm Gottes, das sich hingibt, auf dass die<br />

Menschheit Erlösung finden kann. Dadurch bekommt<br />

seine Passion universellen Charakter.<br />

Die Passion<br />

Anders als in den anderen Evangelien gibt Jesus bei<br />

Johannes sein Leben freiwillig und behält dabei stets die<br />

Handlungsautorität, ohne Gott um Verschonung vom<br />

Leiden zu bitten. Schon beim Verrat des Judas ist er es<br />

selbst, der den Soldaten mit den Worten “Wen suchet ihr?”<br />

(Joh 18,4) aktiv entgegen tritt. Und auf die Antwort der<br />

Soldaten “Jesus von Nazareth” antwortet Jesus wiederum:<br />

“Ich bin (es)”. Diese Antwort ist mehrdeutig, kann sie<br />

doch auch als “Ich bin Gottes Sohn” verstanden werden.<br />

Die Soldaten weichen vor dieser Aussage zurück und<br />

fallen zu Boden. Gegen seinen Willen können Menschen<br />

dem Schöpfer in Gestalt Jesu nichts antun! So lässt Jesus<br />

Gefangennahme, Verhör, Geißelung, Verspottung und<br />

Kreuzigung zugunsten des größeren Heilsplanes über<br />

sich ergehen. Er überlässt sein Schicksal wissentlich der<br />

Gewalt der irdischen Mächte.<br />

21


22<br />

Philosophischer Höhepunkt im Passionsbericht bildet<br />

die Unterredung Jesu mit dem römischen Statthalter<br />

Pontius Pilatus. Himmlische Macht und weltliche Macht<br />

stehen sich hier Aug in Aug gegenüber. Ihr «Wortduell»<br />

kreist dabei um zwei zentrale Fragen:<br />

1. “Bist Du ein König?”<br />

Pilatus als römischer Ordnungshüter muss den seitens der<br />

jüdischen Autoritäten ausgelieferten Jesus befragen, ob<br />

er ein politischer Unruhestifter sei und damit bedrohlich<br />

ist. Die Frage, ob er ein König sei, bejaht Jesus, allerdings<br />

mit der Ergänzung: “Mein Reich ist nicht von dieser Welt”.<br />

Pilatus versucht das genauer zu differenzieren, worauf<br />

Jesus erklärt: “Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren<br />

und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit<br />

bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine<br />

Stimme” (Joh 18,37). Jesus sieht sich hier als König einer<br />

anderen Art, nämlich als derjenige, der die alttestamentarische<br />

Verbindung von Wahrheit und Gottes Königtum<br />

wieder herstellt. Sein Königtum ist damit nicht in der<br />

Welt, sondern in Gott begründet. Wer aus der Wahrheit<br />

ist, erkennt dies.<br />

2. “Was ist Wahrheit?”<br />

... entgegnet Pilatus darauf und formuliert damit präzise<br />

eine der seit jeher großen und zeitlosen philosophischen<br />

Fragen. Der irdische Machtmensch Pilatus, dessen<br />

politische Macht sich auf Unterdrückung und Gewalt<br />

gründet, fragt – zynisch, zweifelnd, spöttisch oder nachdenklich?<br />

– den himmlischen Gesandten, was Wahrheit<br />

und damit Wirklichkeit ist. Die sich durch das ganze<br />

Johannesevangelium wie ein roter Faden durchziehende<br />

Betonung des göttlichen Wahrheitsanspruchs wird im<br />

Licht der irdischen Realitäten (im wahrsten Sinne des<br />

Wortes) fragwürdig. Es ist eine Frage des Glaubens und<br />

der Weltsicht, was für wahr gehalten wird!<br />

Nach Johannes ist Pilatus beeindruckt von der Unterredung,<br />

zumindest versucht er im Folgenden mehrfach,<br />

Jesus das auf ihn wartende Schicksal zu ersparen. Betont<br />

wird bei Johannes, dass die Hohepriester – also die<br />

religiösen Autoritäten, die Jesus eigentlich hätten erkennen<br />

müssen, aber ihn nicht erkannten – seinen Tod<br />

fordern. Verhindern kann und will Pilatus diesen aber<br />

nicht. Dennoch formuliert er den Wahrheitsanspruch Jesu<br />

und sein Königsein – zynisch oder erkennend? – gegen<br />

den Widerstand der Hohepriester auf der Tafel über dem


Kreuz: Jesus von Nazareth, der König der Juden. Jesus<br />

selbst ergibt sich seiner Bestimmung, ganz, wie er es<br />

angekündigt hat: “Es gibt keine größere Liebe, als wenn<br />

einer sein Leben für seine Freunde hingibt.” (Joh 15,13)<br />

Dies geschieht aber aus der festen Gewissheit der nach der<br />

Passion folgenden Auferstehung.<br />

Insgesamt werden die Leser des Johannes-Evangeliums<br />

auf einen Weg genommen, der ermutigen soll, den<br />

Worten und Taten Jesu Glauben zu schenken. Dahinter<br />

steht die Überzeugung, dass der Weg der Liebe und<br />

Hingabe letztlich zu einem Leben in Wahrheit und innerer<br />

Freiheit führt. Daran kann und soll sich der gläubige<br />

Leser in seinem eigenen Dasein orientieren. Jesus selbst<br />

drückt dies so aus: “Wenn ihr bleiben werdet an meinem<br />

Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet<br />

die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei<br />

machen.” (Joh 8,31f)<br />

Dr. Detlev Prößdorf<br />

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Textbuch. Erster Teil.<br />

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26<br />

1. Chor<br />

Herr, unser Herrscher,<br />

dessen Ruhm in allen Landen herrlich ist.<br />

Zeig uns durch deine Passion,<br />

daß du, der wahre Gottessohn,<br />

zu aller Zeit,auch in der größten Niedrigkeit,<br />

verherrlicht worden bist.<br />

2a. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Jesus ging mit seinen Jüngern über den Bach<br />

Kidron, da war ein Garten, darein ging Jesus und<br />

seine Jünger. Judas aber, der ihn verriet, wußte<br />

den Ort auch; denn Jesus versammelte sich<br />

oft daselbst mit seinen Jüngern. Da nun Judas zu<br />

sich hatte genommen die Schar und der Hohenpriester<br />

und Pharisäer Diener, kommt er dahin<br />

mit Fackeln, Lampen und mit Waffen. Als nun<br />

Jesus wußte alles, was ihm begegnen sollte, ging er<br />

hinaus und sprach zu ihnen:<br />

Jesus<br />

Wen suchet ihr?<br />

Evangelist<br />

Sie antworteten ihm:<br />

2b. Chor<br />

Jesum von Nazareth.<br />

2c. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Jesus spricht zu ihnen:<br />

Jesus<br />

Ich bin‘s.<br />

Evangelist<br />

Judas aber, der ihn verriet, stund auch bei ihnen.<br />

Als nun Jesus zu ihnen sprach: Ich bin‘s, wichen<br />

sie zurücke und fielen zu Boden. Da fragete er sie<br />

abermal:<br />

Jesus<br />

Wen suchet ihr?


Evangelist<br />

Sie aber sprachen:<br />

2d. Chor<br />

Jesum von Nazareth.<br />

2e. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Jesus antwortete:<br />

Jesus<br />

Ich hab‘s euch gesagt, daß ich‘s sei, suchet ihr denn<br />

mich, so lasset diese gehen.<br />

3. Choral<br />

O große Lieb, o Lieb ohn alle Maße,<br />

die dich gebracht auf diese Marterstraße,<br />

ich lebte mit der Welt in Lust und Freuden,<br />

und du mußt leiden.<br />

4. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Auf daß das Wort erfüllet würde, welches er sagte:<br />

Ich habe der keine verloren, die du mir gegeben<br />

hast. Da hatte Simon Petrus ein Schwert und zog<br />

es aus und schlug nach des Hohenpriesters Knecht<br />

und hieb ihm sein recht Ohr ab, und der Knecht<br />

hieß Malchus. Da sprach Jesus zu Petro:<br />

Jesus<br />

Stecke dein Schwert in die Scheide, soll ich den<br />

Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben<br />

hat?<br />

5. Choral<br />

Dein Will gescheh, Herr Gott,<br />

zugleich auf Erden wie im Himmelreich,<br />

gib uns Geduld in Leidenszeit,<br />

gehorsam sein in Lieb und Leid,<br />

Wehr und steuer allem Fleisch und Blut,<br />

das wider deinen Willen tut.<br />

27


28<br />

6. REZITATIV<br />

Evangelist<br />

Die Schar aber und der Oberhauptmann und die<br />

Diener der Jüden nahmen Jesum und bunden ihn<br />

und führeten ihn aufs erste zu Hannas, der war<br />

Kaiphas Schwäher, welcher des Jahres Hoherpriester<br />

war. Es war aber Kaiphas, der den Jüden riet,<br />

es wäre gut, daß ein Mensch würde umbracht für<br />

das Volk.<br />

7. Arie<br />

Von den Stricken meiner Sünden<br />

mich zu entbinden,<br />

wird mein Heil gebunden.<br />

Mich von allen Lasterbeulen<br />

völlig zu heilen,<br />

läßt er sich verwunden.<br />

8. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Simon Petrus aber folgete Jesu nach und ein<br />

ander Jünger.<br />

9. Arie<br />

Ich folge dir gleichfalls mit freudigen Schritten<br />

und lasse dich nicht,<br />

mein Leben, mein Licht.<br />

Befördre den Lauf<br />

und höre nicht auf,<br />

selbst an mir zu ziehen, zu schieben, zu bitten.<br />

10. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Derselbige Jünger war dem Hohenpriester<br />

bekannt und ging mit Jesu hinein in des Hohenpriesters<br />

Palast. Petrus aber stund draußen für der<br />

Tür. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester<br />

bekannt war, hinaus und redete mit der<br />

Türhüterin und führete Petrum hinein. Da sprach<br />

die Magd, die Türhüterin, zu Petro:<br />

Magd<br />

Bist du nicht dieses Menschen Jünger einer?


Evangelist<br />

Er sprach:<br />

Petrus<br />

Ich bin‘s nicht.<br />

Evangelist<br />

Es stunden aber die Knechte und Diener und<br />

hatten ein Kohlfeuer gemacht (denn es war kalt)<br />

und wärmeten sich. Petrus aber stund bei ihnen<br />

und wärmete sich. Aber der Hohepriester fragte<br />

Jesum um seine Jünger und um seine Lehre. Jesus<br />

antwortete ihm:<br />

Jesus<br />

Ich habe frei, öffentlich geredet für der Welt. Ich<br />

habe allezeit gelehret in der Schule und in dem<br />

Tempel, da alle Juden zusammenkommen, und<br />

habe nichts im Verborgnen geredt. Was fragest du<br />

mich darum? Frage die darum, die gehöret haben,<br />

was ich zu ihnen geredet habe. Siehe, dieselbigen<br />

wissen, was ich gesaget habe.<br />

Evangelist<br />

Als er aber solches redete, gab der Diener einer,<br />

die dabei stunden, Jesu einen Backenstreich und<br />

sprach:<br />

Diener<br />

Solltest du dem Hohenpriester also antworten?<br />

Evangelist<br />

Jesus aber antwortete:<br />

Jesus<br />

Hab ich übel geredt, so beweise es, daß es böse sei,<br />

hab ich aber recht geredt, was schlägest du mich?<br />

11. Choral<br />

Wer hat dich so geschlagen,<br />

mein Heil, und dich mit Plagen so übel zugericht‘,<br />

du bist ja nicht ein Sünder<br />

wie wir und unsre Kinder,<br />

von Missetaten weißt du nicht.<br />

Ich, ich und meine Sünden,<br />

die sich wie Körnlein finden<br />

des Sandes an dem Meer,<br />

die haben dir erreget das Elend, das dich schläget,<br />

und das betrübte Marterheer.<br />

29


30<br />

12a. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Und Hannas sandte ihn gebunden zu dem<br />

Hohenpriester Kaiphas. Simon Petrus stund und<br />

wärmete sich, da sprachen sie zu ihm:<br />

12b. Chor<br />

Bist du nicht seiner Jünger einer?<br />

12c. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Er leugnete aber und sprach:<br />

Petrus<br />

Ich bin‘s nicht.<br />

Evangelist<br />

Spricht des Hohenpriesters Knecht einer,<br />

ein Gefreundter des, dem Petrus das Ohr abgehauen<br />

hatte:<br />

Diener<br />

Sahe ich dich nicht im Garten bei ihm?<br />

Evangelist<br />

Da verleugnete Petrus abermal, und alsobald<br />

krähete der Hahn. Da gedachte Petrus an<br />

die Worte Jesu und ging hinaus und weinete<br />

bitterlich.<br />

13. Arie<br />

Ach, mein Sinn,<br />

wo willt du endlich hin,<br />

wo soll ich mich erquicken,<br />

bleib ich hier,<br />

oder wünsch ich mir<br />

Berg und Hügel auf den Rücken?<br />

Bei der Welt ist gar kein Rat,<br />

und im Herzen<br />

stehn die Schmerzen<br />

meiner Missetat,<br />

weil der Knecht den Herrn verleugnet hat.<br />

14. Choral<br />

Petrus, der nicht denkt zurück,<br />

seinen Gott verneinet,


der doch auf ein ernsten Blick<br />

bitterlichen weinet,<br />

Jesu, blicke mich auch an,<br />

wenn ich nicht will büßen,<br />

wenn ich Böses hab getan,<br />

rühre mein Gewissen.<br />

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Textbuch. Zweiter Teil.<br />

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15. Choral<br />

Christus, der uns selig macht,<br />

kein Bös‘ hat begangen,<br />

der ward für uns in der Nacht<br />

als ein Dieb gefangen,<br />

geführt für gottlose Leut<br />

und fälschlich verklaget,<br />

verlacht, verhöhnt und verspeit,<br />

wie denn die Schrift saget.<br />

16a. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Da führeten sie Jesum von Kaipha vor das Richthaus,<br />

und es war frühe. Und sie gingen nicht in<br />

das Richthaus, auf daß sie nicht unrein würden,<br />

sondern Ostern essen möchten. Da ging Pilatus zu<br />

ihnen heraus und sprach:<br />

Pilatus<br />

Was bringet ihr für Klage wider diesen Menschen?<br />

Evangelist<br />

Sie antworteten und sprachen zu ihm:<br />

16b. Chor<br />

Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten dir ihn<br />

nicht überantwortet.<br />

16c. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Da sprach Pilatus zu ihnen:<br />

Pilatus<br />

So nehmet ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem<br />

Gesetze.<br />

Evangelist<br />

Da sprachen die Jüden zu ihm:<br />

16d. Chor<br />

Wir dürfen niemand töten.<br />

16e. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Auf daß erfüllet würde das Wort Jesu, welches<br />

er sagte, da er deutete, welches Todes er sterben<br />

würde. Da ging Pilatus wieder hinein in das


Richthaus und rief Jesu und sprach zu ihm:<br />

Pilatus<br />

Bist du der Jüden König?<br />

Evangelist<br />

Jesus antwortete:<br />

Jesus<br />

Redest du das von dir selbst, oder haben‘s dir<br />

andere von mir gesagt?<br />

Evangelist<br />

Pilatus antwortete:<br />

Pilatus<br />

Bin ich ein Jüde? Dein Volk und die Hohenpriester<br />

haben dich mir überantwortet, was hast<br />

du getan?<br />

Evangelist<br />

Jesus antwortete:<br />

Jesus<br />

Mein Reich ist nicht von dieser Welt, wäre mein<br />

Reich von dieser Welt, meine Diener würden<br />

darob kämpfen, daß ich den Jüden nicht überantwortet<br />

würde, aber nun ist mein Reich nicht<br />

von dannen.<br />

17. Choral<br />

Ach, großer König, groß zu allen Zeiten,<br />

wie kann ich gnugsam diese Treu ausbreiten,<br />

keins Menschen Herze mag indes ausdenken,<br />

was dir zu schenken.<br />

Ich kann‘s mit meinen Sinnen nicht erreichen,<br />

womit doch dein Erbarmen zu vergleichen,<br />

wie kann ich dir denn deine Liebestaten<br />

im Werk erstatten?<br />

18a. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Da sprach Pilatus zu ihm:<br />

Pilatus<br />

So bist du dennoch ein König?<br />

Evangelist<br />

Jesus antwortete:<br />

Jesus<br />

Du sagst‘s, ich bin ein König.<br />

35


36<br />

Ich bin dazu geboren und in die Welt kommen,<br />

daß ich die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der<br />

Wahrheit ist, der höret meine Stimme.<br />

Evangelist<br />

Spricht Pilatus zu ihm:<br />

Pilatus<br />

Was ist Wahrheit?<br />

Evangelist<br />

Und da er das gesaget, ging er wieder hinaus zu<br />

den Jüden und spricht zu ihnen:<br />

Pilatus<br />

Ich finde keine Schuld an ihm. Ihr habt aber eine<br />

Gewohnheit, daß ich euch einen losgebe, wollt ihr<br />

nun, daß ich euch der Jüden König losgebe?<br />

Evangelist<br />

Da schrieen sie wieder allesamt und sprachen:<br />

18b. Chor<br />

Nicht diesen, sondern Barrabam!<br />

18c. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Barrabas aber war ein Mörder. Da nahm Pilatus<br />

Jesum und geißelte ihn.<br />

19. Arioso<br />

Betrachte, meine Seel, mit ängstlichem<br />

Vergnügen,<br />

mit bittrer Lust und halb beklemmtem Herzen,<br />

dein höchstes Gut in Jesu Schmerzen,<br />

wie dir aus Dornen, so ihn stechen,<br />

die Himmelsschlüsselblumen blühn,<br />

du kannst viel süße Frucht von seiner Wermut<br />

brechen;<br />

drum sieh ohn Unterlaß auf ihn.<br />

20. Arie<br />

Erwäge, wie sein blutgefärbter Rücken<br />

in allen Stücken<br />

dem Himmel gleiche geht.<br />

Daran, nachdem die Wasserwogen


von unsrerSündflut sich verzogen,<br />

der allerschönste Regenbogen<br />

als Gottes Gnadenzeichen steht.<br />

21a. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von<br />

Dornen und satzten sie auf sein Haupt und legten<br />

ihm ein Purpurkleid an und sprachen:<br />

21b. Chor<br />

Sei gegrüßet, lieber Jüdenkönig!<br />

21c. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Und gaben ihm Backenstreiche. Da ging Pilatus<br />

wieder heraus und sprach zu ihnen:<br />

Pilatus<br />

Sehet, ich führe ihn heraus zu euch, daß ihr<br />

erkennet, daß ich keine Schuld an ihm finde.<br />

Evangelist<br />

Also ging Jesus heraus und trug eine Dornenkrone<br />

und Purpurkleid. Und er sprach zu ihnen:<br />

Pilatus<br />

Sehet, welch ein Mensch!<br />

Evangelist<br />

Da ihn die Hohenpriester und die Diener sahen,<br />

schrieen sie und sprachen:<br />

21d. Chor<br />

Kreuzige, kreuzige!<br />

21e. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Pilatus sprach zu ihnen:<br />

Pilatus<br />

Nehmet ihr ihn hin und kreuziget ihn;<br />

denn ich finde keine Schuld an ihm.<br />

Evangelist<br />

Die Jüden antworteten ihm:<br />

37


38<br />

21f. Chor<br />

Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz soll<br />

er sterben; denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn<br />

gemacht.<br />

21g. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Da Pilatus das Wort hörete, fürchtet er sich noch<br />

mehr und ging wieder hinein in das Richthaus<br />

und spricht zu Jesu:<br />

Pilatus<br />

Von wannen bist du?<br />

Evangelist<br />

Aber Jesus gab ihm keine Antwort. Da sprach<br />

Pilatus zu ihm:<br />

Pilatus<br />

Redest du nicht mit mir? Weißest du nicht, daß<br />

ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht<br />

habe, dich loszugeben?<br />

Evangelist<br />

Jesus antwortete:<br />

Jesus<br />

Du hättest keine Macht über mich, wenn sie<br />

dir nicht wäre von oben herab gegeben; darum,<br />

der mich dir überantwortet hat, der hat‘s größre<br />

Sünde.<br />

Evangelist<br />

Von dem an trachtete Pilatus, wie er ihn losließe.<br />

22. Choral<br />

Durch dein Gefängnis, Gottes Sohn,<br />

muß uns die Freiheit kommen,<br />

dein Kerker ist der Gnadenthron,<br />

die Freistatt aller Frommen;<br />

denn gingst du nicht die Knechtschaft ein,<br />

müßt unsre Knechtschaft ewig sein.<br />

23a. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Die Jüden aber schrieen und sprachen:


23b. Chor<br />

Lässest du diesen los, so bist du des Kaisers<br />

Freund nicht; denn wer sich zum Könige machet,<br />

der ist wider den Kaiser.<br />

23c. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Da Pilatus das Wort hörete, führete er Jesum<br />

heraus, und satzte sich auf den Richtstuhl, an der<br />

Stätte, die da heißet: Hochpflaster, auf ebräisch<br />

aber: Gabbatha. Es war aber der Rüsttag in Ostern<br />

um die sechste Stunde, und er spricht zu den<br />

Jüden:<br />

Pilatus<br />

Sehet, das ist euer König!<br />

Evangelist<br />

Sie schrieen aber:<br />

23d. Chor<br />

Weg, weg mit dem, kreuzige ihn!<br />

23e. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Spricht Pilatus zu ihnen:<br />

Pilatus<br />

Soll ich euren König kreuzigen?<br />

Evangelist<br />

Die Hohenpriester antworteten:<br />

23f. Chor<br />

Wir haben keinen König denn den Kaiser.<br />

23g. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Da überantwortete er ihn, daß er gekreuziget<br />

würde. Sie nahmen aber Jesum und führeten ihn<br />

hin. Und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur<br />

Stätte, die da heißet Schädelstätt, welche heißet<br />

auf ebräisch: Golgatha.<br />

39


40<br />

24. Chor und Arie<br />

Eilt, ihr angefochtnen Seelen,<br />

geht aus euren Marterhöhlen,<br />

eilt - Wohin? - nach Golgatha.<br />

Nehmet an des Glaubens Flügel,<br />

flieht - Wohin? - zum Kreuzeshügel,<br />

eure Wohlfahrt blüht allda.<br />

25a. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Allda kreuzigten sie ihn, und mit ihm zween<br />

andere zu beiden Seiten, Jesum aber mitten inne.<br />

Pilatus aber schrieb eine Überschrift und satzte<br />

sie auf das Kreuz, und war geschrieben: „Jesus von<br />

Nazareth, der Jüden König“. Diese Überschrift<br />

lasen viele Jüden; denn die Stätte war nahe bei<br />

der Stadt, da Jesus gekreuziget ist. Und es war<br />

geschrieben auf ebräische, griechische und lateinische<br />

Sprache. Da sprachen die Hohenpriester der<br />

Jüden zu Pilato:<br />

25b. Chor<br />

Schreibe nicht: der Jüden König, sondern daß er<br />

gesaget habe: Ich bin der Jüden König.<br />

25c. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Pilatus antwortet:<br />

Pilatus<br />

Was ich geschrieben habe, das habe ich<br />

geschrieben.<br />

26. Choral<br />

In meines Herzens Grunde<br />

dein Nam und Kreuz allein<br />

funkelt all Zeit und Stunde;<br />

drauf kann ich fröhlich sein.<br />

Erschein mir in dem Bilde<br />

zu Trost in meiner Not,<br />

wie du, Herr Christ, so milde<br />

dich hast geblut‘ zu Tod.


27a. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Die Kriegsknechte aber, da sie Jesum gekreuziget<br />

hatten, nahmen seine Kleider und machten vier<br />

Teile, einem jeglichen Kriegesknechte sein Teil,<br />

dazu auch den Rock. Der Rock aber war ungenähet,<br />

von oben an gewürket durch und durch. Da<br />

sprachen sie untereinander:<br />

27b. Chor<br />

Lasset uns den nicht zerteilen, sondern darum<br />

losen, wes er sein soll.<br />

27c. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Auf daß erfüllet würde die Schrift, die da saget:<br />

„Sie haben meine Kleider unter sich geteilet und<br />

haben über meinen Rock das Los geworfen“.<br />

Solches taten die Kriegesknechte. Es stund aber<br />

bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und seiner<br />

Mutter Schwester, Maria, Kleophas Weib, und<br />

Maria Magdalena. Da nun Jesus seine Mutter sahe<br />

und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte,<br />

spricht er zu seiner Mutter:<br />

Jesus<br />

Weib, siehe, das ist dein Sohn.<br />

Evangelist<br />

Darnach spricht er zu dem Jünger:<br />

Jesus<br />

Siehe, das ist deine Mutter.<br />

28. Choral<br />

Er nahm alles wohl in acht<br />

in der letzten Stunde,<br />

seine Mutter noch bedacht,<br />

setzt ihr ein Vormunde.<br />

o Mensch mache Richtigkeit,<br />

Gott und Menschen liebe,<br />

stirb darauf ohn alles Leid,<br />

und dich nicht betrübe.<br />

41


42<br />

29. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Und von Stund an nahm sie der Jünger zu sich.<br />

Darnach, als Jesus wußte, daß schon alles<br />

vollbracht war, daß die Schrift erfüllet würde,<br />

spricht er:<br />

Jesus<br />

Mich dürstet.<br />

Evangelist<br />

Da stund ein Gefäße voll Essigs. Sie fülleten aber<br />

einen Schwamm mit Essig und legten ihn um<br />

einen Isopen und hielten es ihm dar zum Munde.<br />

Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach<br />

er:<br />

Jesus<br />

Es ist vollbracht.<br />

30. Arie<br />

Es ist vollbracht,<br />

o Trost vor die gekränkten Seelen,<br />

die Trauernacht<br />

läßt nun die letzte Stunde zählen,<br />

der Held aus Juda siegt mit Macht<br />

und schließt den Kampf.<br />

es ist vollbracht.<br />

31. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Und neiget das Haupt und verschied.<br />

32. Chor und Arie<br />

Mein teurer Heiland, laß dich fragen,<br />

da du nunmehr ans Kreuz geschlagen<br />

und selbst gesagt, es ist vollbracht,<br />

bin ich vom Sterben frei gemacht,<br />

kann ich durch deine Pein und Sterben<br />

das Himmelreich ererben.<br />

Ist aller Welt Erlösung da?<br />

Du kannst vor Schmerzen zwar nichts sagen;<br />

doch neigest du das Haupt<br />

und sprichst stillschweigend Ja.<br />

Jesu, der du warest tot,


lebest nun ohn Ende,<br />

in der letzten Todesnot,<br />

nirgend mich hinwende<br />

als zu dir, der mich versühnt,<br />

o du lieber Herre,<br />

gib mir nur, was du verdient,<br />

mehr ich nicht begehre.<br />

33. Rezitativ<br />

Evangelist<br />

Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriß in<br />

zwei Stück von oben an bis unten aus. Und die<br />

Erde erbebete, und die Felsen zerrissen, und die<br />

Gräber täten sich auf, und stunden auf viel Leiber<br />

der Heiligen.<br />

34. Arioso<br />

Mein Herz, in dem die ganze Welt<br />

bei Jesu Leiden gleichfalls leidet,<br />

die Sonne sich in Trauer kleidet,<br />

der Vorhang reißt, der Fels zerfällt,<br />

die Erde bebt, die Gräber spalten,<br />

weil sie den Schöpfer sehn erkalten,<br />

was willst du deines Ortes tun?<br />

35. Arie<br />

Zerfließe, mein Herze, in Fluten der Zähren<br />

dem Höchsten zu Ehren.<br />

Erzähle der Welt und dem Himmel die Not,<br />

dein Jesus ist tot.<br />

39. Chor<br />

Ruht wohl, ihr heiligen Gebeine,<br />

die ich nun weiter nicht beweine,<br />

ruht wohl und bringt auch mich zur Ruh.<br />

Das Grab, so euch bestimmet ist,<br />

und ferner keine Not umschließt,<br />

macht mir den Himmel auf und schließt die Hölle<br />

zu.<br />

43


44<br />

40. Choral<br />

Ach Herr, laß dein lieb Engelein<br />

am letzten End die Seele mein<br />

in Abrahams Schoß tragen,<br />

den Leib in sein‘m Schlafkämmerlein<br />

gar sanft, ohn einge Qual und Pein,<br />

ruhn bis am jüngsten Tage.<br />

Alsdenn vom Tod erwecke mich,<br />

daß meine Augen sehen dich<br />

in aller Freud, o Gottes Sohn,<br />

mein Heiland und Genadenthron,<br />

Herr Jesu Christ, erhöre mich, erhöre mich,<br />

ich will dich preisen ewiglich.


J<br />

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N<br />

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S I<br />

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O<br />

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N<br />

E<br />

S<br />

Besetzung.<br />

45


46<br />

Theresa Nelles. Sopran.<br />

Durch langjährige Chormitgliedschaft und<br />

als Sängerin einer Jazzband früh musikalisch<br />

geprägt, erhielt Theresa Nelles schon während<br />

ihres Gesangstudiums an der Musikhochschule<br />

Köln bei Frau Prof ‘in Mechthild Georg<br />

erste Rollen.<br />

Z. B. als „Erster Knabe“ in der „Zauberflöte“<br />

oder als „Mi“ in „Land des Lächelns“ u.a. an<br />

den Theatern Remscheid, Solingen. Meisterkurse<br />

bei Krisztina Laki und Kurt Widmer,<br />

sowie ein halbes Jahr am „Conservatorio Santa<br />

Cecilia“ in Rom rundeten ihr Studium ab.<br />

Schon zweimal war die junge Sängerin bei<br />

den „Internationalen Händelfestspielen“<br />

in Göttingen zu hören. 2004 in der Oper<br />

„Rinaldo“ mit Concerto Köln und 2007 in der<br />

„Brockes Passion“ mit dem Ensemble „Musica<br />

Alta Ripa“.<br />

2006 spielte Theresa Nelles die „Göttin<br />

Diana“ bei der UA der Rekonstruktion des<br />

Händel-Opernpasticcios „Giove in Argo“<br />

am Markgräflichen Opernhaus Bayreuth.<br />

Weitere Opernengagements folgten. Zum<br />

Beispiel als „Serpina“ mit den Bochumer<br />

Sinfonikern, „Despina“ bei den „Wernigeröder<br />

Schlossfestspielen“ und zuletzt 2010 als<br />

„Cupido“ in „Orpheus in der Unterwelt“ am<br />

Theater Koblenz und als „Paula“ in „Paula<br />

und die Rimimos“ (UA) am Musiktheater<br />

Gelsenkirchen.<br />

Auch im Konzertbereich ist die Sopranistin<br />

vielfältig tätig. Ihr Repertoire reicht vom<br />

Barock bis zu zeitgenössischer Musik.<br />

So war sie kürzlich in der Operetten-Produktion<br />

„Wiener Blut“ mit dem WDR-Rundfunkorchester<br />

in der Kölner Philharmonie zu<br />

hören, in der „Carmina burana“ in der Kölner<br />

Wolkenburg, sowie in den Oratorien „Paulus“<br />

und „Elias“ u.a. im Kölner Dom, der „Matthäuspassion“<br />

in der <strong>Kreuzkirche</strong> <strong>Bonn</strong> und dem<br />

„Magnificat“ in der Abtei Maria Laach.


Charlotte Quadt. Maria Magdalena.<br />

Die junge Mezzosopranistin Charlotte Quadt<br />

– bereits Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe<br />

– begann 2003 ihr Gesangsstudium an<br />

der Musikhochschule Frankfurt.<br />

Sie studiert derzeit in der Klasse von Prof.<br />

Thomas Heyer und hat jüngst ihren Diplomabschluss<br />

gemacht. Charlotte Quadt ist eine<br />

gefragte Konzert- und Oratoriensängerin. Ihre<br />

besondere Vorliebe gilt der Alten Musik.<br />

Sie besuchte Meisterkurse, unter anderem bei<br />

Prof. Peter Schreier, Prof. Peter Ziethen, Helen<br />

Donuth, Ingeborg Danz, KS Prof. Reinhard<br />

Leisenheimer und zuletzt bei Prof. Thomas<br />

Heyer.<br />

2007 sang sie die Rolle der Speranza in<br />

Monteverdis „L‘Orfeo“ am Festival de Genève<br />

unter der Leitung von Gabriele Garrido. Im<br />

Sommer 2008 sang sie den Prinz Orlofsky in<br />

der Operette „Die Fledermaus“ im Gallustheater<br />

Frankfurt. Im Februar debütierte sie als<br />

Eustazio (Rinaldo) bei den Händelfestspielen<br />

in Karlsruhe. Ostern 2010 gastierte Charlotte<br />

Quadt als Blumenmädchen in Wagners Parsifal<br />

im Staatstheater Darmstadt. Dort wird sie<br />

ab Oktober 2010 auch als Mercédes in Bizets<br />

„Carmen“ zu hören sein.<br />

Weitere Einladungen führten sie unter<br />

anderem ins Staatstheater Wiesbaden, die<br />

Oper Köln, Theater <strong>Bonn</strong>, Beethovenhalle<br />

<strong>Bonn</strong>, Stadttheater Gießen, Bockenheimer<br />

Depot Frankfurt, Konzerthaus Seoul, Theater<br />

Montepulciano, Kloster Eber<strong>bach</strong> und ins<br />

Festspielhaus Salzburg.<br />

Charlotte Quadt ist Stipendiatin des Richard<br />

Wagner Verbandes.<br />

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48<br />

Thomas Klose. Evangelist.<br />

Ausgehend von einer umfassenden Chortätigkeit<br />

im <strong>Bonn</strong>er bzw. Kölner Kammerchor,<br />

intensivierte Thomas Klose seine solistischen<br />

Aktivitäten. Seine erste Gesangsausbildung<br />

erhielt er bei Anneliese Luetjohann.<br />

Erste Auftritte auf dem Gebiet der Alten<br />

Musik folgten, vor allem mit dem Ensemble<br />

„Cappella Burgundiae“, welches sich auf die<br />

Musik des Mittelalters spezialisiert hat. In der<br />

Folgezeit kam es zu einer intensiven Auseinandersetzung<br />

vor allem mit den Werken von<br />

Heinrich Schütz (Musikalische Exequien,<br />

Johannes-Passion, Cantiones Sacrae, Weihnachtshistorie)<br />

und Johann Sebastian Bach<br />

(Weihnachtsoratorium, Johannes-Passion,<br />

div. Kantaten) und entsprechenden Konzerten<br />

u.a. mit Peter Neumann und dem<br />

Collegium Cartusianum (Bachfest der neuen<br />

Bachgesellschaft in Köln 1999), Peter Henn,<br />

Karin Freist-Wissing, Johannes Vogelsänger,<br />

Johannes Geffert, Reiner Schuhenn u.a..<br />

Welturaufführung der „Cusanus-Meditationen“<br />

von Petr Eben im Jahr 2001. Im Mai<br />

2002 wurde Thomas Klose zu einem Konzert<br />

mit Bachkantaten in die Leipziger Thomaskirche<br />

verpflichtet im Rahmen des Leipziger<br />

Bachfestes.<br />

2003 Meisterkurs bei Prof. Peter Schreier.<br />

2005 Einladung nach Zypern anlässlich der<br />

Aufnahme in die EU, für mehrere Konzerte<br />

mit alter Musik.<br />

2006 Opernproduktion „Rappresentatione di<br />

Anima et di Corpo“ von Emilio de‘ Cavalieri.<br />

2007 Marienvesper von Claudio Monteverdi.<br />

2010 „Esther“ von G.F.Händel und Verpflichtung<br />

nach Dresden für Johann Sebastian<br />

Bachs Matthäus-Passion.<br />

Rezitative in den großen barocken Passionen<br />

und anderen geistlichen Werken bilden einen<br />

Schwerpunkt in der musikalischen Arbeit.


Sebastian Kohlhepp wurde 1981 in Limburg<br />

an der Lahn geboren und erhielt seine erste<br />

sängerische Ausbildung bei den Limburger<br />

Domsingknaben. Er studiert bei Prof. Hedwig<br />

Fassbender an der Hochschule für Musik<br />

und Darstellende Kunst Frankfurt/Main<br />

und besuchte Meister-/Interpretationskurse<br />

bei Ingeborg Danz, Christian Elsner, Rudolf<br />

Piernay und dem Klavierduo Stenzl.<br />

Ab der Spielzeit 2011/2012 gehört Sebastian<br />

Kohlhepp dem Ensemble des Badischen<br />

Staatstheater Karlsruhe an. Anfang 2011<br />

führte ihn ein Gastvertrag an die Opéra de<br />

Monte-Carlo, wo er in einer Produktion von<br />

Strauss’ Salome die Partie des ersten Juden<br />

sang.<br />

Konzerteinladungen führten ihn u. a. zum<br />

Europäischen Musikfest Stuttgart, zu den<br />

Händel-Festspielen Karlsruhe, in die Alte<br />

Oper Frankfurt, zu den Weilburger Schlosskonzerten<br />

sowie auf Reisen nach Italien und<br />

Luxemburg.<br />

Sebastian Kohlhepp. Petrus.<br />

Sebastian Kohlhepp arbeitet mit Dirigenten<br />

wie Helmuth Rilling, Alexander Liebreich,<br />

Asher Fisch, Ralf Otto, Wolfgang Schäfer und<br />

Frieder Bernius.<br />

49


50<br />

Erik Sohn. Jesus.<br />

Erik Sohn, aufgewachsen in Friedrichshafen<br />

am Bodensee, studierte in Köln Musik und<br />

Germanistik.<br />

Nach dem Staatsexamen nahm er ein<br />

Gesangsstudium in Dortmund bei Prof.<br />

Berthold Schmid auf; weiterführende Studien<br />

absolvierte er bei Norman Shetler, Barbara<br />

Schlick, Karl-Peter Kammerlander und<br />

Michael Volle.<br />

Seine rege Tätigkeit als Konzert- und Oratoriensänger<br />

führte ihn zu Engagements in<br />

ganz Deutschland sowie Frankreich, Spanien,<br />

Österreich, Tschechien, Israel, Korea und in<br />

den USA. Erik Sohn wirkte bei verschiedenen<br />

Opern- und Musiktheaterproduktionen mit.<br />

Im Bereich der Neuen Musik war er Gast bei<br />

Projekten mit dem KlangForum Heidelberg,<br />

dem Ensemble Modern Frankfurt sowie dem<br />

ensemble recherche aus Freiburg.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt seines künstlerischen<br />

Wirkens ist der Liedgesang. Mit einem<br />

umfangreichen Repertoire von romantischer<br />

und zeitgenössischer Literatur bis hin zum<br />

Jazz wurde er zu zahlreichen Liederabenden<br />

eingeladen.<br />

Als Coach der A-Cappella-Gruppe Wise Guys<br />

ist Erik Sohn für Gesangsensembles bundesweit<br />

als Ensemblecoach mit Schwerpunkt auf<br />

Populärer Musik gefragt. In diesem Bereich<br />

ist er seit 2006 Dozent an der Hochschule<br />

für Musik und Tanz Köln und dort Initiator<br />

des Festivals für Populäre Vokalmusik „voc.<br />

cologne“. CD-Produktionen und Rundfunkaufnahmen<br />

runden seine künstlerische<br />

Tätigkeit ab.


Christian Palm wurde in Leipzig geboren,<br />

lernte Cello spielen und war Mitglied des<br />

renommierten Thomanerchores. Seit seinem<br />

Musiktheater-Studium an der Folkwang-<br />

Hochschule Essen lebt er als Sänger in Köln.<br />

Zu seinen Lehrern zählten Michael Volle und<br />

Ingeborg Danz. Meisterkurse besuchte er u.a.<br />

bei Charles Spencer, Edith Wiens und Thomas<br />

Quasthoff.<br />

Seine sängerischen Projekte umspannen ein<br />

vielseitiges musikalisches und darstellerisches<br />

Feld. Solistische Engagements führten ihn an<br />

die Opernhäuser in Wuppertal, Mannheim,<br />

Münster sowie Mönchenglad<strong>bach</strong>/Krefeld.<br />

Zudem tritt er regelmäßig in zeitgenössischen<br />

Opernproduktionen auf, wie zum Beispiel in<br />

Lucia Ronchettis „Prosopopeia“ in Kassel oder<br />

der Oper „Herzland“ von Sarah Nemtsov in<br />

München.<br />

Seine Tätigkeit als Konzertsänger brachte ihn<br />

in u.a. in das Gewandhaus und in die Thomaskirche<br />

Leipzig, zur Glocke Bremen, in die<br />

Christian Palm. Pilatus. Arien.<br />

Essener Philharmonie, zur Bach-Akademie<br />

Tokyo und in die Liederhalle Stuttgart.<br />

Konzertreisen führten ihn nach Russland,<br />

Indien, Spanien, Frankreich, Italien, Belgien,<br />

Niederlande, Japan, Litauen und die USA.<br />

In Liederabenden trat er z.B. bei den Ludwigsburger<br />

Festspielen, beim Speyerer Liedersommer,<br />

zuletzt bei dem Festival „Moments<br />

Musicaux“ in der Normandie und bei dem<br />

renommierten International Ch.Frenkel Villa<br />

Summer Festival in Siauliai (Litauen) in der<br />

Jascha Heifetz Hall auf.<br />

51


52<br />

Claudia Brau<strong>bach</strong>. Tanz.<br />

Claudia Brau<strong>bach</strong> erhielt ihre Ausbildung an<br />

der Ballettakademie Köln sowie an der Hoge<br />

school voor de kunsten, Amsterdam. In den<br />

Niederlanden arbeitete sie freischaffend als<br />

Tänzerin mit u.a. Min Tanaka, Nicole Beutler,<br />

Ted Brandsen und zeigte erste eigene Choreografien.<br />

Für acht Jahre war sie Mitglied in<br />

Gregor Zölligs Tanzttheater Osnabrück, später<br />

Bielefeld und arbeitete dort mit u.a. Roni<br />

Haver- Guy Weizman, Jo Stromgren, Anouk<br />

van Dijk und Hanoch Ben Dor.<br />

Nun wohnhaft in Köln, arbeitete sie zuletzt als<br />

Choreographin, Tänzerin und Schauspielerin<br />

sowohl in freien Tanz- und Theaterproduktionen<br />

als auch für die Stadttheater Bielefeld,<br />

<strong>Bonn</strong> und Neuss.


Dulce Jiménez. Tanz.<br />

Dulce Jiménez (geb. 1977) absolvierte eine<br />

Tanzausbildung bei der Royal Academy of<br />

Dance System in Mexiko Stadt. Darüber<br />

hinaus nahm sie an verschiedenen zeitgenössischen<br />

Fortbildungen am Nationalen<br />

Kunstinstitut Mexikos teil. Seit 1996 tanzt sie<br />

mit professionellen zeitgenössischen Tanzkompanien<br />

in Deutschland und Mexiko. Seit<br />

2003 kreiert sie ihre eigenen Choreographien<br />

und Tanzvideoprojekte, welche in verschiedenen<br />

Städten Deutschlands aufgeführt wurden.<br />

2004, 2006 und 2007 nahm sie mit den Stücken<br />

„en passant“, „Rest-ed“ und „Mea Dea“<br />

am Kölner Tanzfestival „Tanzhautnah“ teil.<br />

Neben ihren Tätigkeiten im Tanzbereich hat<br />

sie ein abgeschlossenes Studium als Diplom-<br />

Regionalwissenschaftlerin, zudem absolvierte<br />

sie 2006 eine Ausbildung zur Yogalehrerin.<br />

53


54<br />

Karin Trodler. Tanz.<br />

Karin Trodler tanzte in verschiedenen zeitgenössischen<br />

Produktionen in der Schweiz, den<br />

Niederlanden und in Deutschland. Daneben<br />

entwickelte sie eigene Stücke, in denen sie<br />

mit Bewegung, Sprache und Gesang experimentierte<br />

und bühnenuntypische Räume<br />

erforschte.<br />

12 Jahre lang war sie Dozentin der Schule<br />

des Theaters der Keller in Köln. Außerdem<br />

unterrichtete sie bei DasArts (Amsterdam),<br />

der ALANUS Hochschule (Alfter) und sie<br />

engagierte sich im MUS-E Projekt der Yehudi<br />

Menuhin Stiftung.


Mack Kubicki. Tanz.<br />

Mack Kubicki wurde 1975 in Posen geboren.<br />

Als Diplom-Bühnentänzer arbeitete er ab<br />

1994 im Polnischen Tanztheater Poznan Ballet<br />

mit E.Wicichowska, M.Ek, B.Culberg und<br />

G.Veredon. 1994-96 studierte er Tanzpädagogik<br />

an der Musikakademie in Warschau.<br />

Seit 1997 arbeitet er in Deutschland und<br />

Österreich als Solotänzer unter anderen am<br />

Vorpommern Theater, Theater Nordhausen,<br />

Salzburger Festspiele, Volksbühne Berlin, Theater<br />

Kreatur in Berlin, Oper <strong>Bonn</strong>, Deutsche<br />

Oper am Rhein.<br />

Seine tänzerische und choreografische<br />

Sprache entwickelte er unter dem Einfluss von<br />

Choreografen wie: Mats Ek, Örian Andersson,<br />

Reinhild Hoffmann, Susanne Linke und<br />

Johann Kresnik.<br />

Seit 2001 befasst er sich immer mehr mit<br />

Choreografie in Zusammenarbeit mit Bibiana<br />

Jiménez.<br />

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56<br />

Marcell Prét. Tanz.<br />

Ausbildung<br />

University Estácio de Sá: Medien, Werbung<br />

(Niterói-Rio de Janeiro, Brasilien)<br />

Weiterbildung<br />

Acrobatik-Intrépida Trupe (Rio de Janeiro,<br />

Brasilien)<br />

Zeitgenössischer Tanz-Centro de Movimento<br />

Deborah Colker (Rio de Janeiro, Brasilien)<br />

Ballett-School of Ballet Claudia Araújo (Rio de<br />

Janeiro, Brasilien)<br />

Zirkus-Nilcéia Figueiredo (São Paulo,<br />

Brasilien)<br />

Beruflicher Werdegang<br />

Tänzer-Nukem Time Show (Alter Oper<br />

Frankfurt)<br />

Tanz-Ensemble-Musical Fieber 2010<br />

(Deutschlandtournée)<br />

Tänzer–Triknia Dance Company (Bogotá,<br />

Columbien)<br />

Tanzensemble–Ben Hur Live (Düsseldorf)<br />

Tänzer–Triknia Dance Company (Hamburg)<br />

Hip Hop Lehrer-Festival Towdah 2008 (Rio de<br />

Janeiro, Brasilien)<br />

Hip Hop Lehrer-Festival Restaurarte 2007<br />

(Rio de Janeiro, Brasilien)<br />

Hip Hop Lehrer-Centro de Artes Dimensões<br />

(Rio de Janeiro, Brasilien)<br />

Tänzer mit Dimensões Cia. de Dança –<br />

2000/2009 Brasilientournée: Goias, Paraíba,<br />

Espírito Santo, São Paulo, Minas Gerais, Rio de<br />

Janeiro<br />

Tänzer in der Verfilmung: Páginas da Vida<br />

(TV GLOBO), (Rio de Janeiro, Brasilien)<br />

Tänzer auf der DVD des Sängers Chris<br />

Duran-2006 (Rio de Janeiro, Brasilien)<br />

Schauspieler in der Vida Real Companhia de<br />

Teatro-2004 (Rio de Janeiro, Brasilien)


58<br />

VOX BONA.<br />

Schwungvoll – experimentierfreudig –<br />

musikbegeistert - vielseitig<br />

Mit diesen Begriffen lässt sich der Arbeits- und Musikstil des<br />

jungen Kammerchores der <strong>Kreuzkirche</strong> VOX BONA am<br />

besten beschreiben. Durch intensive Stimmbildung und<br />

Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Musik- und Gesangsstil<br />

einer Epoche erarbeiten sich die rund 45 Sängerinnen<br />

und Sänger unter der Leitung von Karin Freist-Wissing ein<br />

Repertoire, das von mittelalterlichen Singspielen über Barock,<br />

Romantik und Moderne bis hin zu experimenteller Improvisation<br />

reicht.<br />

Ein Schwerpunkt der Konzerttätigkeit sind barocke Oratorien<br />

und Kantaten in Zusammenarbeit mit Orchestern wie<br />

Concerto Köln, Neue Düsseldorfer Hofmusik und Concerto<br />

con Anima. Rundfunkaufnahmen mit dem WDR und der<br />

Deutschen Welle gehören genauso zum Repertoire wie CD-<br />

Einspielungen, Konzertreisen und nationale und internationale<br />

Wettbewerbe.<br />

1996 1. Preis Landeschorwettbewerb NRW<br />

1997 4. Platz Bundeschorwettbewerb des DMR<br />

2001 4 Preise 2. Internationaler Brahms-<br />

Chorwettbewerb Musica Mundi<br />

2005 1. Preis Landeschorwettbewerb NRW<br />

2004 2007: 4 Weihnachtskonzerte der Deutschen Welle mit<br />

weltweiter Live-Übertragung<br />

2006 Rundfunkproduktionen mit dem WDR<br />

2007 Live-Konzert aus dem großen Sendesaal des WDR Köln<br />

2007 1. Preis Int. Chorwettbewerb in Budapest<br />

2008 Nominierung des WDR zur Teilnahme am Internationalen<br />

Wettbewerb europäischer Rundfunkanstalten „Let the<br />

Peoples sing“<br />

2009 CD-Produktion (audite) mit Uraufführung von „Die<br />

Nacht ist vorgedrungen“ von Prof. Wolfgang Seifen<br />

2009 1. Preis Landeschorwettbewerb NRW<br />

2010 2. Preis 8. Deutscher Chorwettbewerb und Sonderpreis<br />

des Deutschen Chorverbands für das innovativste und spannendste<br />

Wettbewerbsprogramm (Einladung zur chor.com)


60<br />

Orchester der <strong>Kreuzkirche</strong>.<br />

Eine Besonderheit des kirchenmusikalischen Lebens an der<br />

<strong>Kreuzkirche</strong> ist das Sinfonie-Orchester. Schon bald nach der<br />

Wiederaufnahme des musikalischen Lebens nach dem zweiten<br />

Weltkrieg gründete KMD Hans Geffert gemeinsam mit dem<br />

<strong>Bonn</strong>er Geiger Heinrich Schiffer ein Streichorchester, das die<br />

Kantorei bei Kantaten und Oratorienaufführungen begleitete.<br />

1993 gründete Karin Freist-Wissing, die seit September 1990<br />

Kantorin der <strong>Kreuzkirche</strong> ist, das heutige Sinfonie-Orchester,<br />

zunächst als Projektorchester mit ausgesuchten Laien-und Profimusikern.<br />

Schon bald entstand der Wunsch, regelmäßig zu<br />

proben, sodass seit 1994 eine kontinuierliche Arbeit möglich<br />

ist. Heute besteht das Sinfonie-Orchester der <strong>Kreuzkirche</strong> aus<br />

ca. 55 überwiegend jungen Musikern, die sich sehr motiviert<br />

und auf künstlerisch hohem Niveau einen Platz weit vorn in<br />

der <strong>Bonn</strong>er Orchesterlandschaft erspielt haben.<br />

Neben der Begleitung von Kantorei oder dem Kammerchor<br />

VOX BONA bei Oratorien und Kantaten nimmt die reine<br />

Orchesterliteratur einen wichtigen Platz in der Konzerttätigkeit<br />

des Orchesters ein.<br />

Besondere inhaltliche Konzepte, die sinfonische Orchestermusik<br />

mit christlichen Werten und Idealen in Beziehung setzen,<br />

liegen vielen Konzerten zugrunde. Sie lassen bekannte Werke,<br />

wie z.B. die „Pastorale“ von Beethoven, die 4. Sinfonie von<br />

Brahms oder die „Unvollendete“ von Schubert in neuem Licht<br />

erscheinen.<br />

Das Sinfonie-Orchester der <strong>Kreuzkirche</strong> möchte den Kirchenraum<br />

zu einem Ort der musikalischen Grenzgänge und der


Begegnung machen. Ein wichtiger Bestandteil dieser Konzerte<br />

ist die Aufführung unbekannterer anspruchsvoller Werke,<br />

wie z.B. den „Sea-pictures“ von Elgar, oder den „Liedern und<br />

Tänzen des Todes“ von Mussorgsky. Arnold Mendelssohns<br />

2.Sinfonie in C-Dur hat das Orchester 2005 erstaufgeführt, die<br />

<strong>Kreuzkirche</strong> ist im Besitz der Originalliteratur.<br />

61


62<br />

Stefan Horz. Orgel.<br />

Stefan Horz wurde als Sohn eines Musikerehepaares<br />

geboren und fand schon früh über die<br />

Improvisation Zugang zur Musik. Er studierte<br />

Kirchenmusik an der Musikhochschule Köln<br />

(A-Examen) und schloss an der Hochschule<br />

für Musik und darstellende Kunst in Hamburg<br />

ein Orgelaufbaustudium bei Prof. Wolfgang<br />

Zerer an. Stefan Horz studierte Cembalo in<br />

Köln und beendete sein Studium auf diesem<br />

Instrument nach der Reifeprüfung („mit<br />

Auszeichnung“) mit dem Konzertexamen in<br />

der Klasse von Prof. Ketil Haugsand. Wichtige<br />

Anregungen für seine künstlerische Entwicklung<br />

erhielt er bei Meisterkursen mit Bob van<br />

Asperen, Glenn Wilson, Harald Vogel und<br />

Michael Radulescu.<br />

Stefan Horz konzertierte mit verschiedenen<br />

Orchestern der alten Musik – z.B. Concerto<br />

Köln oder der Neuen Düsseldorfer Hofmusik<br />

– und darüber hinaus als Solist und Kammermusiker<br />

mit eigenen Ensembles u.a. bei den<br />

Göttinger Händel-Festspielen, dem styriarte-<br />

Festival in Graz, dem Rheingau-Festival und<br />

in der Alten Oper Frankfurt.<br />

1998 wurde Stefan Horz als Nachfolger von<br />

Johannes Geffert zum Organisten an der traditionsreichen<br />

<strong>Kreuzkirche</strong> in <strong>Bonn</strong> berufen.<br />

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit bildet die Aufführung<br />

der zyklischen Werke J. S. Bachs in<br />

einem Konzert, so z. B. aller Suiten und Partiten,<br />

das Wohltemperierte Clavier, der Sonaten<br />

für Cembalo und Soloinstrumente oder des<br />

Dritten Theils der Clavierübung. Neben dem<br />

Konzertrepertoire für Orgel und Orchester<br />

(Rheinberger und Poulenc) stehen besonders<br />

Transkriptionen aus Wagner-Opern (Parsifal,<br />

Tristan und Isolde) im Zentrum seiner Arbeit.


64<br />

Christoph G. Amrhein. Regie.<br />

Geboren und aufgewachsen in München.<br />

Abgeschlossene Lehre als Maschinenbauer.<br />

Abitur in Hamburg (musischer Zweig). Schauspielausbildung<br />

an der Musikhochschule in<br />

Hamburg.<br />

Mehrjährige Engagements in Lübeck und<br />

Hamburg. Nebenbei etliche Jahre an der<br />

Lübecker Musikhochschule Dozent für Phonetik<br />

und szenischen Unterricht und eigene<br />

Gesangsstudien.<br />

In Hamburg Musik-Theater-Regie-Studium<br />

mit Diplom bei A. Everding und G. Friedrich.<br />

Seitdem als Schauspieler oder Regisseur an<br />

zahlreichen Theatern und Opernhäusern im<br />

In- und Ausland. Vielfältige Erfahrungen in<br />

allen Theatersparten vom Boulevard über<br />

Kabarett, Monodram, großes Schauspiel,<br />

Operette und Oper.<br />

Seit jeher Affinität zu spirituellen Themen<br />

(Diplomarbeit: Inszenierung von B. Brittens<br />

„Arche Noah“). Vorliebe: Entwicklung<br />

des jeweiligen optischen und inhaltlichen<br />

Gesamtkonzeptes. Inzwischen ca. fünfzig<br />

Kirchenoperninszenierungen u.a. Cavallieris<br />

„Rappresentazione“, Händels „Messias“,<br />

Brahms‘ „Requiem“ und die Uraufführung<br />

von K. Meyers „Sündenfall“.<br />

Höhepunkte: dreimalige, szenische Auseinandersetzung<br />

mit Bachs „Matthäuspassion“<br />

in Lübeck, <strong>Bonn</strong> und Hannover. In Hannover<br />

ist Bachs „Weihnachtsoratorium“ in Vorbereitung.<br />

Begleitend zur Inszenierung der<br />

Johannespassion 2011 in <strong>Bonn</strong> Erarbeitung<br />

des Schauspiels „Pontius Pilatus: ich bekenne<br />

mich schuldig“ von Walter Jens.


Jutta Großkinsky. Regieassistenz.<br />

Jutta Großkinsky, gebürtige <strong>Bonn</strong>erin, diplomierte<br />

Sozialpädagogin, Staatlich anerkannte<br />

Schauspielerin und Regisseurin.<br />

Engagements als Schauspielerin führten sie<br />

unter anderem an den „Contra-Kreis“ in<br />

<strong>Bonn</strong>, das „Theater am Dom“ nach Köln und<br />

das Traditionshaus „Millowitsch“.<br />

Feste Engagements: Hof, Aachen, Bamberg<br />

und Bochum.<br />

1997 gründete sie das Sommertheater<br />

„Festspiele auf Burg Wissem“, das sie bis 2009<br />

leitete. Dort inszenierte sie alljährlich sowohl<br />

klassische (u.a. Sommernachtstraum) als auch<br />

moderne Stücke (u.a. Misery von Stephen<br />

King)<br />

2009 Inszenierung im Musiktheater „Brundibar“<br />

von Hans Krása. Ebenfalls 2009 Assistenz<br />

in „Ein deutsches Requiem, biblische Oper“<br />

von J. Brahms in Hannover, Regie: Christoph<br />

Amrhein.<br />

2010 Inszenierung der „Kaffeekantate und<br />

Bauernkantate“ von J.S. Bach als Spielopern in<br />

der Johanneskirche in Troisdorf.<br />

Dozentin an der Schauspielschule „Junior-<br />

House“ in Köln.<br />

Mitbegründerin der „Amuisetten“, die mit<br />

Ihrem aktuellen Stück „...eigentlich glücklich“<br />

deutschlandweit tourt.<br />

65


66<br />

Lina do Carmo. Choreografie.<br />

Die Choreografin und Tänzerin Lina do Carmo lebt und<br />

arbeitet seit vielen Jahren sowohl in Deutschland als auch in<br />

Brasilien.<br />

Nach einer Ausbildung als Schauspielerin und Tänzerin in<br />

Brasilien und den USA studierte Lina do Carmo in Paris<br />

Pantomime bei Marcel Marceau (Diplôme de Mimodrame).<br />

Die unterschiedlichen Körpertechniken paart sie mit ihren<br />

brasilianischen Wurzeln zu einer einzigartigen organischen<br />

Bewegungssprache, mit der sie zahlreiche abendfüllenden<br />

Solos und Ensembleproduktionen gestaltete, z.B. „VICTORIA<br />

REGIA – A Fiction from Amazonas“ (1990), „FUGITUS“<br />

(1994); „CAPIVARA“ (1997), „ARUANÃZUG“ (1999).<br />

Mit ihren Solo-Stücken gastierte Lina do Carmo auf internationalen<br />

Festivals und in Theatern in Deutschland, Österreich,<br />

Italien, Frankreich, Portugal, Polen, Lichtenstein und natürlich<br />

Brasilien. Lina do Carmo unterrichtet ebenfalls, z.B. am<br />

Tanzhaus NRW in Düsseldorf, bei der Tanz Woche Wien, an<br />

der Ecole de Mimodrame de Paris, der Ohio University, auf<br />

Festivals, in Brasilien an Universitäten und in Tanzzentren.<br />

Aufgrund ihres kulturellen und politischen Engagements für<br />

die Entwicklung sozialer Veränderungen im Landesinnern<br />

wurde sie für den »Prêmio Multicultural Estadão«, den<br />

bedeutendsten brasilianischen Kulturpreis, nominiert.<br />

Zwischen Deutschland und Brasilien pendelnd versucht Lina<br />

do Carmo, in ihren Aktivitäten innovative Kunst, prähistorisches<br />

Erbe und machtvolle Natur miteinander zu verbinden.<br />

Nach der erfolgreichen zweiten Auflage des Festivals<br />

INTERARTES ging sie 2004 mit Unterstützung des Kultur-<br />

preises CARAVANA FUNARTE mit ihrem Solo-Tanz »Capivara«<br />

auf eine Brasilientournee.<br />

Seit 2005 engagiert sich Lina do Carmo auch in Deutschland<br />

bei Projekten für Kinder und Jugendliche, z.B. „Dance Meets<br />

Identity“, „180 Grad Drehung“ mit dem Landesbüro nrw<br />

TANZ in Schulen oder mit der KölnMusik GmbH Vivaldi,<br />

„Die Vier Jahreszeiten“, getanzt in der Kölner Philharmonie.<br />

Zudem gilt ein besonderes Augenmerk ihrer künstlerischen<br />

Arbeit seit langem der Schnittstelle von Tanzchoreographie<br />

und Metaphysik. So kommuniziert Lina do Carmo auch bei<br />

ihrer jüngsten, 2007 erfolgreich in Köln uraufgeführten Solo-<br />

Choreographie „Viajante da Luz – Lichtreise“ den Tanz als<br />

Erfahrung der Seele – nicht als reine Performance, sondern als<br />

Quelle des Bewusstseins für den Menschen.


68<br />

Karin Freist-Wissing.<br />

Musikalische Leitung.<br />

KMD Karin Freist-Wissing studierte an der staatl. Hochschule<br />

für Musik in Detmold Kirchenmusik (A-Examen) und<br />

Orchesterdirigieren.<br />

Seit 1990 leitet sie die Chor- und Orchesterarbeit an der<br />

<strong>Bonn</strong>er <strong>Kreuzkirche</strong>, der größten evangelischen Kirche im<br />

Rheinland.<br />

Die Ensembles KANTOREI, Kammerchor VOX BONA<br />

und SINFONIE-ORCHESTER entwickelten sich unter ihrer<br />

musikalischen Führung zu Spitzenensembles der Region Köln<br />

<strong>Bonn</strong>, was sich in zahlreichen Preisen musikalischer Wettbewerbe,<br />

CD- und Rundfunkaufnahmen, sowie Konzertreisen<br />

im In- und Ausland dokumentiert. Sie führt regelmäßig große<br />

Oratorien aller Epochen auf, leitet sinfonische Orchesterkonzerte<br />

und musiziert mit dem Kammerchor VOX BONA<br />

a-cappella-Musik auf professionellem Niveau.<br />

Ihr besonderer Schwerpunkt liegt auf außergewöhnlichen<br />

interdisziplinären musikalischen Projekten in Zusammenarbeit<br />

mit Kunst, Theater, Tanz, Schauspiel:<br />

1997 Aufführung von J.S. Bachs Matthäuspassion als geistliche<br />

Oper<br />

2000 „Das Jahr der Planeten“ in Zusammenarbeit mit der<br />

Düsseldorfer Kunsthochschule und Markus Lüppertz; Stipendium<br />

des Deutschen Musikrates<br />

2001 Verleihung des Dirigentenpreises beim Internationalen<br />

Johannes-Brahms-Wettbewerb in Wernigerode<br />

2003 1. Internationales Vokalfestival „CANTABOnn“<br />

2005 Große Mendelssohn-Nacht mit u.a. vielen<br />

Ur- und Erst-Aufführungen des Komponisten Arnold Mendelssohn.<br />

Besonderer Höhepunkt ist die Erstaufführung seiner<br />

2. Sinfonie.<br />

2006 2. Internationales Vokalfestival „CANTABOnn“<br />

2007 Musikfestival „SOMMERKLANG“ an der <strong>Kreuzkirche</strong><br />

<strong>Bonn</strong> (Zusammenarbeit mit Vertretern der Politik, der<br />

Wissenschaft, der Kultur, der „Deutschen Stiftung Friedensforschung“<br />

und Peace Counts)<br />

2009 „Das Glück der Mendelssohns“: ein musikalisches Jahr<br />

an der <strong>Kreuzkirche</strong>


2009 1. Preis Landeschorwettbewerb NRW mit dem Kammerchor<br />

VOX BONA mit Weiterleitung zum 8. Deutschen<br />

Chorwettbewerb 2010 in Dortmund<br />

2010 2. Preis 8. Deutscher Chorwettbewerb mit dem Kammerchor<br />

VOX BONA<br />

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Unterstützer & Förderer.<br />

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Der Freundeskreis.<br />

Freundeskreis Musik in der <strong>Kreuzkirche</strong> e.V.<br />

Eine große Musiktradition<br />

Musik hat eine große Tradition in der <strong>Bonn</strong>er <strong>Kreuzkirche</strong>.<br />

Herausragende Musiker wie Arnold Mendelssohn,<br />

Hans Geffert sowie sein Sohn Professor Johannes Geffert<br />

machten die <strong>Kreuzkirche</strong> mit außergewöhnlichen<br />

Aufführungen und der Wiederentdeckung vergessener<br />

Werke weit über<br />

die Grenzen <strong>Bonn</strong>s hinaus zu einem bedeutenden Zentrum<br />

der Kirchenmusik.<br />

<strong>Kreuzkirche</strong>nmusik heute<br />

Mit großem Engagement und Können setzen heute<br />

Karin Freist-Wissing als Kantorin und Stefan Horz als<br />

Organist diese Tradition fort. Mit Kantorei, Orchester<br />

und Kammerchor führen sie nicht nur die traditionellen<br />

Werke der Kirchenmusik auf, sondern wagen sich immer<br />

wieder an ungewöhnliche und zeitgenössische Werke. Mit<br />

großartigen Aufführungen, musikalischen Gottesdiensten<br />

und Konzertreihen, wie „am 7. um 7“, prägen sie die<br />

<strong>Bonn</strong>er Musikszene.<br />

Die Musikfreunde<br />

Seit 1996 hilft der Freundeskreis Musik in der <strong>Kreuzkirche</strong><br />

e.V. dabei, dieses reichhaltige musikalische Angebot<br />

aufrecht zu erhalten und auszubauen. Der Freundeskreis<br />

fördert zahlreiche herausragende kirchenmusikalische<br />

Veranstaltungen, die in der <strong>Bonn</strong>er Kulturlandschaft<br />

Akzente<br />

setzen, aber ohne seine Unterstützung nicht zu realisieren<br />

wären.<br />

Werden Sie Mitglied!<br />

Werden auch Sie Mitglied im Freundeskreis! Fördern<br />

Sie durch Ihr Engagement die Musik in der <strong>Kreuzkirche</strong><br />

und ermöglichen Sie spannende und abwechslungsreiche<br />

musikalische Ereignisse. Tragen Sie dazu bei, dass


Vielseitigkeit und künstlerischer Anspruch erhalten und<br />

ausgebaut werden können. Unseren Mitgliedern bieten<br />

wir reduzierte Eintrittspreise, regelmäßige Informationen<br />

und Sonderveranstaltungen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt<br />

mindestens 40 Euro pro Jahr und ist steuerlich absetzbar.<br />

Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen anregende<br />

musikalische Eindrücke in der <strong>Kreuzkirche</strong>!<br />

Dr. Stephan Haubold Vorsitzender<br />

E-Mail: s.haubold@immedis.de<br />

Freundeskreis Musik in der <strong>Kreuzkirche</strong> e.V.<br />

c/o Ev. <strong>Kreuzkirche</strong>ngemeinde <strong>Bonn</strong><br />

Adenauerallee 37, 53113 <strong>Bonn</strong><br />

E-Mail: anne-kathrin.mueller@gmx.net<br />

Bankverbindung: Konto-Nr. 190 035 65<br />

Sparkasse Köln/<strong>Bonn</strong> (BLZ 370 501 98)<br />

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74<br />

Die Stiftung.<br />

Stiftung <strong>Kreuzkirche</strong>nmusik<br />

Auch im Jahr 2010 bietet Ihnen die Musik in der <strong>Kreuzkirche</strong><br />

wieder ein vielfältiges Programm auf hohem<br />

künstlerischen Niveau. Der hohe Stellenwert, den die<br />

Kirchenmusik für die <strong>Kreuzkirche</strong>ngemeinde hat, lässt<br />

sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen, als mit der<br />

Erstaufführung der Passionen von Heinrich Schütz durch<br />

Arnold Mendelssohn und Friedrich Spitta die erste große<br />

Schütz-Renaissance in Deutschland von der <strong>Bonn</strong>er<br />

<strong>Kreuzkirche</strong> ausging.<br />

Um diese reiche musikalische Tradition auch in Zeiten<br />

knapper werdender finanzieller Mittel zu erhalten und<br />

auszubauen, gründete die <strong>Kreuzkirche</strong>ngemeinde am 15.<br />

März 2006 die Stiftung <strong>Kreuzkirche</strong>nmusik.<br />

Sie fördert die Kirchenmusik mit den Erträgen ihres<br />

Stiftungsvermögens und ist damit auf lange Zeiträume<br />

angelegt. Die Stiftung <strong>Kreuzkirche</strong>nmusik arbeitet dabei<br />

eng mit dem Freundeskreis Musik in der <strong>Kreuzkirche</strong> e. V.<br />

zusammen.<br />

Seit ihrer Gründung konnte durch viele Spenden und<br />

Zustiftungen ein Stiftungskapital von knapp 95.000 Euro<br />

aufgebaut werden. Mit den Erträgen dieses Kapitals<br />

konnte ein erster bescheidener Beitrag zur Musik in der<br />

<strong>Kreuzkirche</strong> geleistet werden: Die Stiftung beschaffte neue<br />

Scheinwerfer und setzt die Verbesserung der Beleuchtung<br />

fort, um Chor und Orchester bei Aufführungen ins rechte<br />

Licht zu setzen.<br />

Allen unseren Spendern an dieser Stelle ein herzliches<br />

„Danke“!<br />

Dieses Kapital kann allerdings nur ein Anfang sein. Um<br />

aus den Kapitalerlösen einen kontinuierlichen und ausreichenden<br />

Beitrag zur Musik in der <strong>Kreuzkirche</strong> leisten<br />

zu können, sind weitere Zustiftungen in großem Umfang<br />

erforderlich.<br />

Dabei zählen wir auf Sie: Spenden oder stiften Sie und<br />

aktivieren Sie Ihre Verwandten und Ihren Freundeskreis.<br />

Jeder Euro zählt.


Unsere Bankverbindung ist:<br />

Ev. <strong>Kreuzkirche</strong>ngemeinde, Konto 364<br />

Sparkasse Köln<strong>Bonn</strong>, BLZ 370 501 98<br />

Stichwort „<strong>Kreuzkirche</strong>nmusik“<br />

Bei Zustiftungen bitte zusätzlich: „Zustiftung“<br />

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Vorsitzenden des<br />

Stiftungsvorstandes:<br />

Karsten Schnetzer, Ligusterweg 5, 53127 <strong>Bonn</strong><br />

E-Mail: sch.netzer@gmx.de, Tel. 02 28 - 965 965 1<br />

Außerdem helfen Ihnen gerne die Pfarrer der <strong>Kreuzkirche</strong>ngemeinde,<br />

Gerhard Schäfer und Rüdiger Petrat,<br />

weiter.<br />

Im Internet finden Sie uns unter:<br />

www.kreuzkirche-bonn.de<br />

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76<br />

Impressum.<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Karin Freist-Wissing<br />

Krokusweg 4<br />

53229 <strong>Bonn</strong><br />

Tel. 0228-483447<br />

Fax. 0228-431651<br />

karin.freist-wissing@gmx.de<br />

Redaktion<br />

Maria Anna Meyer<br />

Layout und Grafikdesign<br />

Kerstin Klütsch. Dipl. Designerin & Freie Dozentin<br />

kerstin.kluetsch@me.com<br />

Auflage<br />

2.500<br />

Fotos, Bildnachweis<br />

VOX BONA, Karin Freist-Wissing, Theresa Nelles und<br />

Karin Trodler. Ralf Bauer<br />

Stefan Horz. Ben Hupfer<br />

Thomas Klose. I. Oster<br />

Sebastian Kohlhepp. Eckhard Krumpholz, Photos Subjektiv<br />

Lina do Carmo. Heinz Wedewardt, Paulo Greuer<br />

alle anderen Fotos. privat<br />

Alle Szenenfotos. Ralf Bauer<br />

www.<strong>johannespassion</strong>2011.de


Unser Dank gilt allen Freunden und Förderern der <strong>Kreuzkirche</strong>nmusik, insbesondere:


am 7. um 7<br />

„Christus factus est“<br />

Samstag, 7. Mai 2011, 19 Uhr | <strong>Kreuzkirche</strong><br />

Orgel: Stefan Horz<br />

Kantorei und Bläser der <strong>Kreuzkirche</strong><br />

Leitung: Sebastian Breuing<br />

Programm<br />

Anton Bruckner:<br />

e-Moll Messe für Chor und Bläser;<br />

Motetten für Chor a cappella<br />

Adagio aus der 7. Sinfonie (Orgelbearbeitung)<br />

Chorkonzert<br />

„Mutter-Erde; Vater-Sonne“<br />

Samstag, 2. Juli 2011, 19 Uhr | <strong>Kreuzkirche</strong><br />

VOX BONA, Kammerchor der <strong>Kreuzkirche</strong><br />

Leitung: Karin Freist-Wissing<br />

Programm<br />

Schönberg: Friede auf Erden<br />

Gottwald/ Mahler: Das Urlicht, Im Abendrot<br />

Ostrzyga: IUPPITER<br />

Zimmermann: Marienlob<br />

E. Hovland - Credo<br />

Karten bei<br />

www.kreuzkirche-bonn.de

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