08.01.2013 Aufrufe

Echte Bauernblumen Lieblingsfarbe: rot! Menschen - Sparkasse ...

Echte Bauernblumen Lieblingsfarbe: rot! Menschen - Sparkasse ...

Echte Bauernblumen Lieblingsfarbe: rot! Menschen - Sparkasse ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Faszination Oldtimer<br />

Roter Panther<br />

Noch nie waren<br />

Autos so<br />

gut wie heute.<br />

Doch seien wir ehrlich!<br />

Irgendwie sind sie<br />

auch langweilig – zumindest<br />

für den, der<br />

noch de n Asphalt unterm<br />

Hintern ahnen<br />

will und sich gerne den<br />

Duft von Benzin und<br />

Freiheit um die Nase<br />

wehen lässt. Da könnenAntiblockiersystem<br />

und Sitzheizung<br />

nicht mithalten, haben<br />

wir uns ge da cht und<br />

machen uns (in die ser<br />

und den nächsten Ausgaben)<br />

zu <strong>Menschen</strong> auf mit der Extra-<br />

Leidenschaft für „Oldtimer".<br />

Erste Station: Neusitz. Viele kennen<br />

ihn, aber nicht nur als Auto-Enthusiasten:<br />

Thomas oder, wie ihn seine Freunde<br />

nennen, „Tom" Popp zählt schon seit<br />

den späten Se chzigern/frühen Siebzigern,<br />

zur heimischen Musikszene. Als<br />

Gitarrist hatte er immer ein Händchen<br />

für besondere Instrumente, wie seine<br />

feine Sammlung zeigt.<br />

Vor Jahren dann verliebte er sich auch<br />

in den Sound von sechs Zylinde rn. Wow!<br />

Als er das Tor öffnet und de r <strong>rot</strong>e Roadster<br />

noch keine n Mucks von sich ge geben<br />

hat, schon da liegt jenes spezielle<br />

„Mit-Schirm-Charme-und-Melone-Feeling"<br />

in der Garagenluft. Es ist ein Austin-Healey<br />

BN7 (3000 Mk I) aus de m<br />

Jahre 1960 (benannt nach dem Rallyefahrer<br />

und Autoingenieur Donald Mitchell<br />

Healey, 1898 -1988). Ein ziem lich<br />

exklusives Gefährt: Wenig mehr als<br />

1000 Autos wurden von ihm gebaut.<br />

Tom Popp hat ihn Anfang der Neunziger<br />

von einem Freund gekauft. Der<br />

britische Flitzer fuhr ursprünglich durch<br />

das amerikanische St. Louis, damals<br />

noch weiß lackiert, bis ihn jemand nach<br />

Deutschland holte . Was so toll daran<br />

ist? Einfach hinhören und am besten<br />

Fotos oben: Sou venir an den kapitalen Motorschaden<br />

un d Rallyes, die Tom Po pp<br />

bestritten hat. Rechts: Blick ins Cockpit<br />

reinsetzen! Tom formuliert es relativ gelassen:<br />

„Sound und Fahrgefühl sind<br />

unverwechselbar" , sagt er, und das ist<br />

so was von richtig! Der Motor klingt wie<br />

eine Mischung aus feinem Glockengeläut<br />

und dem Schnurren eines Panthers,<br />

und er fährt mit Sportwagen-Grip<br />

auf verblüffend samtigen Pfoten. Man<br />

muss ihn nicht über die Piste jagen, um<br />

seinen Spaß zu haben. Klar, mit 124 PS<br />

und 180 km/h in der Spitze ist auch das<br />

ein unvergessliches Erlebnis. Doch Thomas<br />

Popp gibt ihm eher selten, gerne zu<br />

Jedermann-Tage n auf dem Nürburgring<br />

die Sporen.<br />

Wer nun denkt, ein „Oldtimer" sei<br />

eine launische Diva, den muss der stolze<br />

Besitzer dieses Austin-Healey enttäuschen.<br />

Die Pannen waren zwar heftig<br />

(eine lose Schraubenmutter verbog die<br />

Lüfterflügel just auf der Jungfernfahrt,<br />

ein kapitaler Kolbenfresser ließ das<br />

Aluminium schmelzen), aber das liegt<br />

lange, lange zurück.<br />

Heute nim mt Tom Popp noch nicht<br />

mal mehr wie früher einen Werkzeug-<br />

Kasten mit – lediglich einen Regenschirm.<br />

Da kann das Stoffdach dann in<br />

der Garage bleiben. Auf speziellen<br />

Oldtimer-Rallyes ist er inklusive Hinund<br />

Rückfahrt schon tausende Kilome-<br />

ter reibungslos am Stück gefahren.<br />

Überhaupt hat der Austin-Freund<br />

bei aller Begeisterung auch ein alltägliches<br />

Verhältnis zu seinem<br />

Wagen: „Das ist auch ein Gebrauchsgegenstand",<br />

sagt der<br />

gelernte Elektriker und ausgebildete<br />

Lehrer (2. Staatsexamen), der seit vielen<br />

Jahren Erzieher an der Christian-von-<br />

Bomhard-Schule in Uffenheim ist.<br />

Eine „Lieblingsmacke" seines „Healeys"<br />

kennt er nicht, einfach deswegen,<br />

weil der eben kaum Macken hat. Der<br />

Blinkerschalter nervt ein wenig – aber<br />

sonst….? Nein, auch reich muss man<br />

nicht sein, um sich dieses Hobby leisten<br />

zu können. Durch den TÜV komme ein<br />

solches Auto bei guter Wartung ohne<br />

Probleme, sagt Tom Popp. Werkstätten<br />

dafür gebe es, und auch die Ersatzteile<br />

seien nicht schmerzhaft teuer. Ein<br />

Schluckspecht ist der fast 50 Jahre alte<br />

Renner ebenfalls nicht. „Zehn bis elf<br />

Liter Superplus" reichen ihm.<br />

Etwas sparsamer ist da sein Zweit-<br />

Oldtimer von der gleichen Ma rke,<br />

„Frogeye", also Froschauge, genannt.<br />

Den fährt Toms Lebensgefährtin Silvia<br />

S tahl besonders gerne, und ihr gehört<br />

er auch zur Hälfte. Der Reiz liegt für die<br />

beiden im Originalen. „In ein paar<br />

Jahren wird es keine unrestaurierten<br />

Oldtimer mehr geben", sagt Tom Popp<br />

voraus. Und dabei sind gerade die so<br />

schön. Wünschen wir ihm, Silvia und<br />

ihren Healeys also viele weitere, sonnige<br />

und vor allem unfallfreie Jahre.<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!