Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

Planfeststellungsverfahren 

3. Start- und Landebahn 

Fachbeitrag Fauna 

zu UVS und LBP 

ÖKOKART München 

München, 23.08.2007

ÖKOKART 

Gesellschaft für ökologische Auftragsforschung 

www.oekokart.de 

Wasserburger Landstraße 151 

81827 München 

23.08.2007........Hess 

....................................................................................................................... 

Datum Name Unterschrift (GF, PL) 

23.08.2007........Heckes 

....................................................................................................................... 

Datum Name Unterschrift (GF, PL) 

Name Firma 

Ersteller Dipl.-Biol. Monika Hess ÖKOKART 

Dipl. Biol. Ullrich Heckes ÖKOKART 

Mitarbeit: A. Aumüller, H. Bußler, M. Colling, I. Englmaier, M. Franzen, H.J. Gruber, H. 

Kolbeck, W. Lorenz, C. Moning, K. Neubeck, M. Pforr, A. Ringler, N. Röder, A. Rücker, 

M. Schön, E. Schraml, K. Steiof, J. Voith, C. Wagner, F. Weihrauch 

Planfeststellungsverfahren 

3. Start- und Landebahn 

Flughafen München GmbH 

Projektteam Kapazität 

Postfach 23 17 55 

85326 München-Flughafen

I n h a l t 

Abkürzungen 1 

Glossar 2 

0 Kurzfassung 8 

1 Einleitung/Aufgabenstellung 13 

2 Beschreibung des Planvorhabens 13 

2.1 Flugbetriebsflächen 13 

2.2 Grundwasserregelung 14 

2.3 Sparten und wasserwirtschaftliche Maßnahmen 14 

2.4 Gewässerneuordnung 15 

2.5 Straßenausbau und -verlegung 15 

2.6 Boden- und Rohstoffmanagement, Geländeaufschüttungen 16 

2.7 Baubetrieb 16 

3 Untersuchungsgebiet und Methoden 18 

3.1 Untersuchungsgebiet, Funktionsräume/Gewässersysteme 18 

3.2 Bestandsermittlung, Dokumentation der Daten 21 

3.2.1 Untersuchungskonzept, eigene Erhebungen 21 

3.2.2 Sekundärdaten 22 

3.2.3 Dokumentation der Bestandsdaten 24 

3.3 Bestandsbewertung 26 

3.3.1 Artenschutz [Bedrohte Arten] 26 

3.3.2 Artenvielfalt [Leitbild und Ökologische Gruppen] 27 

3.3.3 Wertstufendefinitionen 29 

3.4 Wirkungs- und Konfliktanalyse 32 

3.4.1 Allgemeine Vorgehensweise 32 

3.4.2 Relevante Projektwirkungen 33 

3.4.3 Ermittlung der Wirkungsintensitäten 35 

3.4.4 Ermittlung der Konfliktstufen 51 

4 Bestand und Bewertung 51 

4.1 Artenbilanz 51 

4.2 Herausragend bedeutsame Arten 52 

4.3 Vielfalt und räumliche Verteilung der typischen Artenkollektive 55 

4.3.1 Fließgewässergemeinschaften 55

4.3.2 Stillgewässergemeinschaften 57 

4.3.3 Terrestrische und semiterrestrische Gemeinschaften 58 

4.4 Besonders geschützte Arten 60 

4.5 Tiergruppenbezogene Darstellung 64 

4.5.1 Säugetiere 64 

4.5.2 Vögel 65 

4.5.3 Kriechtiere 67 

4.5.4 Lurche 68 

4.5.5 Fische 68 

4.5.6 Libellen 69 

4.5.7 Heuschrecken 71 

4.5.8 Laufkäfer 72 

4.5.9 Holzkäfer 72 

4.5.10 Stechimmen 73 

4.5.11 Tagfalter 74 

4.5.12 Nachtfalter und Kleinschmetterlinge 75 

4.5.13 Landschnecken 77 

4.5.14 Makrozoobenthos 78 

4.6 Vernetzungsachsen 82 

4.7 Bewertung der Funktionsräume/Gewässersysteme 90 

5 Wirkungs- und Konfliktanalyse 99 

5.1 Baubedingte Wirkungen und Konflikte 99 

5.1.1 Flächeninanspruchnahme 99 

5.1.2 Grundwasser 99 

5.1.3 Fließgewässer 101 

5.1.4 Staub 103 

5.1.5 Lärm und optische Stimuli 104 

5.1.6 Zerschneidung/Kollisionen 119 

5.1.7 Licht 122 

5.2 Anlage- und betriebsbedingte Wirkungen und Konflikte 122 

5.2.1 Flächeninanspruchnahme 123 

5.2.2 Grundwasser 131 

5.2.3 Fließgewässer 136 

5.2.4 Stickstoffdeposition 144

5.2.5 Lärm und optische Stimuli 145 

5.2.6 Zerschneidung/Kollisionen 168 

5.2.7 Klima 171 

5.2.8 Licht 172 

5.2.9 Hochfrequenzimmissionen 178 

5.2.10 Präventivmaßnahmen Vogelschlag 179 

5.3 Übergreifende Betrachtung (Gesamtkonflikt Fauna) 180 

6 Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen 186 

7 Hinweise zu Ausgleichsmaßnahmen 189 

7.1 Arten der Fließgewässer 190 

7.2 Arten der Stillgewässer 192 

7.3 Terrestrische und semiterrestrische Arten 195 

8 Zitierte Schriften 202 

Anhang 

A Ergebnisse der aktuellen Bestandsaufnahmen 

A.1 Fledermäuse 

A.2 Biber 

A.3 Sonstige Mittel- und Großsäuger 

A.4 Bodenlebende Kleinsäuger 

A.5 Brutvögel 

A.6 Wintervögel 

A.7 Kriechtiere 

A.8 Lurche 

A.9 Schlammpeitzger 

A.10 Koppe 

A.11 Libellen 

A.12 Heuschrecken 

A.13 Laufkäfer 

A.14 Holzkäfer 

A.15 Stechimmen 

A.16 Tagfalter 

A.17 Nachtfalter und Kleinschmetterlinge 

A.18 Landschnecken 

A.19 Bachmuschel

A.20 Wasserlebende Wirbellose 

A.21 Ergänzungsuntersuchungen südlich des Flughafens 

A.22 Baum- und Gebäudekontrollen 

B Ergebnisse der sekundärdatengestützten Bewertung des weiteren Kartiergebiets 

[WKG] 

C Dokumentation der Bestandsdaten 

C.1 Aktuelle Erhebungen 2005-2007, mit Schwerpunkt im engeren Kartiergebiet 

[EKG] 

C.2 Sekundärdaten zum WKG 

D Karten 

E Leitbild "Nördliches Erdinger Moos mit Isarauen" 

F Grundlagen der Analyse ausgewählter Wirkfaktoren 

F.1 Grundlagen Wirkungsanalyse: Lärm 

F.2 Grundlagen Wirkungsanalyse: Lichtemissionen vs. Fluginsekten 

F.3 Grundlagen Wirkungsanalyse: Kollisionen

Planfeststellungsverfahren ÖKOKART 

3. Start- und Landebahn München 

Abkürzungen 

ABSP Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern 

AGN Ableitungsgraben Nord 

AGO Abfanggraben Ost 

AGS Abfanggraben Süd 

AL Allgemeine Luftfahrt 

ASG Abbausystem Gelände 

ÄPFB Änderungsplanfeststellungsbeschluss 

APU Hilfstriebwerk (Auxiliary Power Unit) 

AS Anschlussstelle 

ASK Artenschutzkartierung Bayern 

B Bundesstraße 

BAB Bundesautobahn 

BayNatSchG Bayerisches Naturschutzgesetz 

BE Baustelleneinrichtung 

BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz 

BP Brutpaar 

BST Baustelle 

BY Bayern 

CBD Convention of Biological Diversity 

D Deutschland 

db(A) Dezibel (A-bewerteter Schalldruckpegel) 

DTV durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge 

ED Kreisstraße Landkreis Erding 

EKG Engeres Kartiergebiet 

et al. et alii [und andere] 

EU Europäische Union 

FFH Fauna-Flora-Habitat (Richtlinie) 

FMG Flughafen München Gesellschaft mbH 

FR Funktionsraum 

FS Kreisstraße Landkreis Freising 

FTO Flughafentangente Ost (St 2580) 

GAT Allgemeine Luftfahrt (General Aviation Terminal) 

GS Fließgewässersystem 

GV Gemeindeverbindungsstraße 

GWR Grundwasserregelung 

ha Hektar 

i.W. im Wesentlichen 

KG Kartiergebiet 

km Kilometer 

KS Konfliktstufe 

LBP Landschaftspflegerischer Begleitplan 

l.c. loco citato [an der zitierten Stelle] 

Lkw Lastkraftwagen 

LR Lebensraum 

lx lux = Maßeinheit der Beleuchtungsstärke 

m Meter 

MHW Mittlerer Hochwasserstand 

MNW Mittlerer Niedrigwasserstand 

N Norden 

ND Naturdenkmal 

NSG Naturschutzgebiet 

O Osten 

PFV Planfeststellungsverfahren 

Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP 1

ÖKOKART Planfeststellungsverfahren 

München 3. Start- und Landebahn 

RL Rote Liste 

RLS Richtlinie für den Lärmschutz an Straßen 

ROV Raumordnungsverfahren 

S Süden 

saP spezielle artenschutzrechtliche Prüfung 

SBA Straßenbauamt 

S/L-Bahn Start-/Landebahn 

St Staatsstraße 

ü. NN über Normalnull 

UG Untersuchungsgebiet 

u.U. unter Umständen 

UVS Umweltverträglichkeitsstudie 

VVN Verlängerung Verrohrung Nord 

W Westen 

WI Wirkungsintensität 

WS Wertstufe 

WKG Weiteres Kartiergebiet 

WRRL Wasserrahmenrichtlinie 

ZW Zentralwasserstand 

Glossar 

Abrasion Abtragen von Material [lat. abrasio = Abkratzung] 

Abundanz (→) Siedlungsdichte; bei Vögeln z.B. Anzahl Brutpaare pro 10 ha, 

bei Heuschrecken z.B. Anzahl Individuen pro 25 m 2 

Alm feinkörnige Kalkausfällungen ("Wiesenkalk"), häufig mit Anmoor und 

Niedermoor vergesellschaftet. Größere, flächenhafte Almvorkommen 

sind dort entstanden, wo nacheiszeitlich kalkreiches Grundwasser an 

die Oberfläche trat (Quellmoore). 

alpin Verbreitungstyp der Organismen: Vorkommensgebiet mit Schwerpunkt 

Alpen; auch als "alpisch" bezeichnet 

Anhang I-Art Art, die in Anhang I der (→) Vogelschutz-Richtlinie geführt wird. 

Anhang II-Art Art, die in Anhang II der (→) FFH-Richtlinie geführt wird; Anhang II 

enthält Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, 

für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden 

müssen. 

Anhang IV-Art Art, die in Anhang IV der (→) FFH-Richtlinie geführt wird; Anhang IV 

enthält streng zu schützende Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem 

Interesse. 

Anlockdistanz hier: Die Entfernung, aus der Individuen nachtaktiver Fluginsektenarten 

durch geeignete Lichtquellen wirksam aus ihrem engeren Lebensraum 

herausgelockt werden können. 

anthropogen durch Aktivitäten des Menschen entstanden 

a priori [lat., vom Früheren her] vor aller Erfahrung, von vornherein 

aquatisch im Wasser lebend, (bei Süßwasser) auch (→) limnisch; im Unterschied 

zu (→) terrestrisch 

Arealbedarf Flächengröße, die für die Existenz einer (→) Population einer Art erforderlich 

ist; im weiteren Sinne analog auch für Individuen, Brutpaare 

oder Familienverbände verwendet 

arktisch-boreal Verbreitungstyp der Organismen: Arktis und Zone der nördlichen 

Nadelwälder 

Artenvielfalt "Sollwert" für das natürliche Arteninventar bzw. die natürliche Artenzahl 

eines Lebensraumtyps in einer gegebenen ((→) natur- 

)räumlichen Einheit; auch als (→) Biodiversität bezeichnet 

Ausbreitungsflüge Flugbewegungen z.B. von Nachtfaltern, die der Neubesiedlung von 

Lebensräumen jenseits des Herkunftshabitats dienen 

2 Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP



autochthon einheimisch, bodenständig; auch (→) indigen 

Avifauna Vogelwelt 

Beleg präpariertes und etikettiertes Tier- oder Pflanzenexemplar, anhand 

dessen z.B. nachträglich die Artbestimmung einer Fundmeldung überprüft 

werden kann. Belege werden in einer wissenschaftlichen 

Sammlung aufbewahrt (bei Pflanzen "Herbar") und stehen in aller 

Regel jedem interessierten Wissenschaftler für faunistische oder systematisch-taxonomische 

Studien zur Verfügung. 

besonders geschützt Schutz nach § 10 Abs. 2 Nr. 10 Bundesnaturschutzgesetz (BNat 

SchG) 

bettbildende Dynamik durch starke Hochwasser ausgelöste Verlagerung von Hauptund/oder 

Nebengerinnen bzw. durch Mäander-Wanderung ausgelöste 

Bildung von Altwasser und neuem Flusslauf 

Bewegungskorridor bandförmiger Geländestreifen, der die Ausbreitung einer Art im 

Raum ermöglicht; dabei steht beim Begriff die Ausbreitungsbewegung 

im Vordergrund, der Streifen muss also nicht zugleich einen 

geeigneten Gesamtlebensraum der Art darstellen; im Unterschied 

zum (→) Lebensraumkorridor 

Biodiversität (→) Artenvielfalt; "Sollwert" für das natürliche Arteninventar bzw. 

die natürliche Artenzahl eines Lebensraumtyps in einer gegebenen 

((→) natur-)räumlichen Einheit 

Biozönose Lebensgemeinschaft, auch kurz "Zönose" 

Brenne Brennen oder Heißländen sind die hoch aufgeschütteten Schotterkörper 

der Alpenflüsse; die rohboden-/hohlraumreichen trockenwarmen 

Standorte tragen natürlicherweise Kalk-Halbtrockenrasen 

((→) "Flussheiden"), wärmeliebende Gebüsche bzw. lichte Schneeheide-Kiefernwälder. 

de facto [lat., "nach Tatsachen", "tatsächlich"] bezeichnet einen Umstand, 

wenn er als weit verbreitet und allgemein anerkannt gilt 

Disjunktion Wenn das Verbreitungsbild einer Art in charakteristische Teilareale 

aufgespalten ist bzw. Exklaven (Außenposten) umfasst, die vom übrigen 

Verbreitungsgebiet räumlich getrennt liegen und mit den üblichen 

Verbreitungsmitteln dieser Art nicht überbrückt werden können, 

spricht man von einer Disjunktion (auch als "Disjunktionstyp" 

im Sinne eines Verbreitungsmusters). 

diversitätsbedeutsam für den Erhalt der (regionalen oder überregionalen) (→) Artenvielfalt 

bedeutsam 

dito der, die, das Gesagte 

Durchzügler vergleiche (→) Zuggast 

Endemit Art, die nur in einem ungewöhnlich stark begrenzten geographischen 

Gebiet vorkommt; bei Arten mit winzigem Gesamtareal, wie der im 

Erdinger Moos ausgestorbenen Münchener Aurikel (Primula auricula 

monacensis) spricht man in nochmaliger Betonung von Stenendemiten. 

ephemer hier verwendet im Zusammenhang mit Gewässern: Zumeist kleinere 

Stillgewässer, die nur über einen kurzen Zeitraum Wasser führen 

(allgemeiner auch "astatische Gewässer"; im Unterschied zu stabilen 

Gewässern) 

epipotamal die Barbenregion betreffend; die Barbenregion liegt unterhalb der 

Äschenregion (Hyporhithral) und oberhalb der Brachsenregion (Metapotamal); 

vgl. (→) längenzonal, Längszone 

Ersatzgesellschaft Vegetationsgesellschaft, die sich durch Bewirtschaftung des Menschen 

bzw. auch Aufgabe seiner Nutzung entwickeln konnte und z.T. 

auch nur durch Nutzung erhalten werden kann 

Ersatzstandort, anthropogener 

ein auf die Tätigkeit des Menschen zurückgehender Lebensraum, der 

Möglichkeiten für Tierarten bietet, die in der Naturlandschaft in anderen 

Lebensräumen vorkommen bzw. vorkamen; z.B. Flussregenpfeifer, 

frische Kiesbänke der Alpenflüsse vs. Kiesabbaugebiete oder 

kiesige Verfüllungsflächen 




Evertebraten wirbellose Tiere 

Exoten Tier- oder Pflanzenarten, deren ursprüngliche Heimat weitab des 

Gebiets liegt, innerhalb dessen sie - als Exoten - angetroffen werden 

bzw. Populationen ausbilden, z.B. Bisamratte und Regenbogenforelle 

in Mitteleuropa, beide Herkunft Südamerika 

extrazonal wenn das allgemeine Klima durch lokale Gegebenheiten in seiner 

Wirkung so abgewandelt wird, dass Lebensgemeinschaften bzw. 

Tier- oder Pflanzenarten vorkommen können, die in anderen Gebieten 

zonal sind, das heißt dort als Ausdruck des allgemeinen Klimas 

angesehen werden können. Beispiel: Vorkommen subarktischer 

(nordischer) Pflanzen in Gebirgslagen Mitteleuropas 

Fauna Tierwelt 

FFH-Richtlinie Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der 

natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. 

Die FFH-Richtlinie hat zum Ziel, wildlebende Arten, deren Lebensräume 

und die europaweite Vernetzung dieser Lebensräume zu 

sichern und zu schützen. Die Schutzgebiete nach der FFH-Richtlinie 

werden mit den Schutzgebieten nach der (→) Vogelschutz-Richtlinie 

79/409/EWG von 1979 unter dem Begriff (→) Natura 2000 zusammengefasst. 

Mit der Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes 

(BNatSchG) 1998 wurde sie in Deutschland umgesetzt. 

fide im Vertrauen auf 

Fischregion vgl. (→) längenzonal, Längszone 

Flussheiden spezielle Ausprägungsform südbayerischer Kalk-Halbtrockenrasen, 

die auf den überhöhten Kiesschüttungen der Alpenflüsse wachsen; 

eng verwandt mit den (→) Niederterrassenheiden 

Fragmentierung hier als Fragmentierung von Lebensräumen: Die Lebensräume eines 

Typs liegen nur noch als kleine Restflächen weit verstreut im Raum 

und sind voneinander wirksam getrennt, i.W. durch Unwirtlichkeit 

der Zwischenflächen (z.B. Intensivnutzungen oder versiegelte Flächen). 

Funktionale Beziehungen Sammelbegriff für Beziehungen zwischen Individuen bzw. Lebensräumen 

von Tierpopulationen, die für Überleben bzw. Vitalität der 

Populationen von Bedeutung sind. Hier sind z.B. die täglichen 

Raumwechsel zwischen Nahrungshabitat und Neststandort bei Vögeln 

oder die saisonalen Wechsel von Lurchen zwischen Laichgewässer 

und Landlebensraum ebenso zu subsumieren wie z.B. Ausbreitungsflüge 

von Insekten, die zu einem Kontakt zwischen räumlich 

getrennten Teilpopulationen führen und den Genfluss aufrecht erhalten. 

Funktionsraum Naturräumlich-standörtlich und von der Biotopausstattung her relativ 

homogener Raum, innerhalb dessen die Bestände naturschutzfachlich 

vorrangig relevanter Arten engere Beziehungen zueinander 

aufweisen als mit Beständen außerhalb. 

Gastarten Arten, die nur phasenweise in einem Lebensraum bzw. Gebiet auftreten, 

ihren Lebensmittelpunkt jedoch an anderer Stelle haben; im 

Unterschied zu (→) Residenten 

Habitat Lebensraum einer Art 

Herpetofauna Kriechtier- und Lurchfauna (Reptilien- und Amphibienfauna) 

Höhere Konsumenten tierische Organismen, die sich von anderen Tieren ernähren und die 

eine höhere Position innerhalb der Nahrungspyramide einnehmen 

hygrophil Feuchte liebend 

hyporhithral die Äschenregion betreffend; die Äschenregion liegt unterhalb der 

Unteren Forellenregion (Metarhithral) und oberhalb der Barbenregion 

((→) Epipotamal); vgl. (→) längenzonal, Längszone 

indigen einheimisch, bodenständig; auch (→) autochthon 

Jagdbiotop Teillebensraum einer Art/eines Individuums, der im Wesentlichen zur 

Nahrungssuche genutzt wird (bei (→) Prädatoren, sonst Nahrungsbiotop) 




Jungmoränenland hier: Südbayerische Landschaft, die von der letzten Vergletscherung 

erfasst wurde, im nördlichen Anschluss an die Flyschzone der Alpen 

krenal den Quellbereich eines Fließgewässers betreffend, von der Quelle 

(Eukrenal) bis zum Quellbach (Hypokrenal); vgl. (→) längenzonal, 

Längszone 

längenzonal Adjektiv zu Längszone(n): Biozönotisch begründete Untergliederung 

der Fließgewässer in Zonen, die sich im Längsverlauf ablösen 

(Längszonierung): Quellbereich, Forellenregion, Äschenregion, Barbenregion, 

Brachsenregion, Kaulbarsch-Flunder-Region 

Lebensraumkorridor bandförmiger Geländestreifen, der die Ausbreitung einer Art im 

Raum ermöglicht, dabei zugleich aber auch als Gesamtlebensraum 

genutzt werden und damit eine Population der Art beherbergen 

kann; im Unterschied zum (→) Bewegungskorridor. 

Limikolen Ordnung der Vögel: Regenpfeiferartige (Charadriiformes), auch (→) 

Watvögel 

limnisch im Süßwasser lebend 

Linearstrukturen hier im Wesentlichen als "naturnahe Linearstrukturen", die als (→) 

Lebensraum- oder Bewegungskorridore (→) Vernetzungsfunktionen 

übernehmen können 

Makrozoobenthos Sammelbegriff für aquatische bodenlebende Wirbellose verschiedener 

Verwandtschaftsgruppen 

Maskierung hier: Überlagerung von Reviergesängen der Vögel oder Überdeckung 

anderer für Tiere lebenswichtiger Geräusche durch Fremdschall gleicher 

Frequenz und mit entsprechendem Druck 

merolimnisch Organismen, die in einem Stadium im Wasser, in einem anderen an 

Land leben, z.B. Köcherfliegen, mit aquatischen Larven und flugfähigen 

Geschlechtstieren (Imagines), die sich in der ufernahen Landvegetation 

aufhalten 

mesotroph mit mittlerer Nährstoffversorgung 

Migration Wanderung, Raumwechsel, Ausbreitungsbewegung 

monophag Ein Lebewesen ist monophag, wenn es sich vorzugsweise nur von 

einer Art (manchmal auch einer Gattung) von Fraßpflanze, Beutetier 

oder Wirt ernährt. 

Natura 2000- 

Schutzgebiete 

Schutzgebiete nach der (→) FFH- und der (→) Vogelschutzrichtlinie 

werden unter dem Begriff Natura 2000 zusammengefasst. 

Naturraum räumliche Einheit, die sich durch gleichartige standörtliche Gegebenheiten 

auszeichnet und von gleichartigen Lebensgemeinschaften besetzt 

wird (Übereinstimmungen in Geologie & Böden, Relief, Klima, 

Vegetation und Fauna, auch in der Entstehungsgeschichte) 

Niedermoor Moore, die bis an die Oberfläche mit Grundwasser durchsetzt sind. 

Niedermoore bilden sich in Senken, Flussniederungen, kleinen Mulden 

und im Bereich von Quellwasseraustritten/-aufstößen. Sie können 

auch das Verlandungsstadium eines Sees darstellen. 

Niederterrassenheiden spezielle Ausprägungsform südbayerischer Kalk-Halbtrockenrasen, 

die sich auf den grundwasserfernen, skelettreichen Böden der Niederterrassen 

etablieren konnten; eng verwandt mit den (→) Flussheiden 

Niederterrasse Hochufer, das durch einen Fluss eingeschnitten wurde 

oligolectisch auf eine oder wenige Blütenpflanzenarten bzw. -gattungen/-familien 

als Pollen- und Nektarquellen spezialisiert (Wildbienen) 

oligotroph arm an Nährstoffen 

optische Stimuli hier: Bewegungen, die von Tieren optisch wahrnehmbar sind und die 

bei ihnen eine (Flucht)-Reaktion hervorrufen bzw. zumindest (potenziell) 

beunruhigend wirken können 

Pionierart Art mit Bindung an frühe Stadien der Vegetations- bzw. Lebensraumentwicklung. 

Pionierarten sind vielfach relativ ausbreitungsstark 

und weisen eine hohe Reproduktionsleistung auf. Natürlich dynamische 

Standorte, die Pionierarten Möglichkeiten bieten, findet man 

vor allem in Flussauen. 




Population über die Fortpflanzung aktiv verbundene Gemeinschaft wildlebender 

Tiere oder Pflanzen einer bestimmten Art innerhalb eines bestimmten 

geographischen Raumes 

Potamalisierungszeiger Art, die einen atypischen längenzonalen Fortschritt eines Fließgewässers 

anzeigt, als Folge von z.B. Erwärmung, höherem Nährstoffdargebot, 

reduzierter bzw. laminarer Strömung, verringerter Dynamik, 

feinerer Sedimente 

Prädation ein anderes Tier jagen, töten und fressen 

primäres Vorkommen Vorkommen einer Art in einem Raum, das noch mit der Natur- bzw. 

Urlandschaft in Verbindung gebracht werden kann; vgl. dagegen 

(→) sekundäres Vorkommen 

Quellaufstoßmoor Vermoorung, die durch aufsteigendes (unter hydrostatischem Druck 

stehendes) Quellwasser entsteht 

Reliktpopulation Überbleibsel einer einstmals größeren (→) Population einer Art; aufgrund 

der in der Regel geringen Populationsgröße häufig einem hohem 

Aussterberisiko unterlegen 

Reproduktion Fortpflanzung 

Residente Arten, deren zeitlicher wie räumlicher Lebensmittelpunkt sich im 

betreffenden Gebiet befindet; im Unterschied zu (→) Gastarten 

Restituierung Wiederherstellung, hier im Zusammenhang mit der Wiederherstellung 

von Lebensräumen bzw. der Reetablierung von Artvorkommen 

Revierdichte Maß der (→) Siedlungsdichte bei Brutvögeln 

rezent in der heutigen Zeit lebend bzw. auftretend; im Gegensatz zu ausgestorben, 

erloschen 

R-Art Rote Liste-Art des Status R = rare/selten 

Riedel schmaler, langgestreckter, flacher Geländerücken zwischen zwei Tälern 

Rote Liste-Art Art, die auf einer (→) Roten Liste geführt wird 

Rote Listen Auflistungen in einem gegebenen Bezugsraum bestandsbedrohter 

Arten, differenziert nach verschiedenen Gefährdungskategorien: 0 - 

ausgestorben, verschollen; 1 - vom Aussterben bedroht, 2 - stark 

gefährdet, 3 - gefährdet usw. 

Schlenke natürliches Klein- bzw. Kleinstgewässer in Mooren 

sekundäres Vorkommen Vorkommen einer Art, das durch die Tätigkeit des Menschen ermöglicht 

wurde; vgl. dagegen (→) primäres Vorkommen 

semiaquatisch, - 

teils auf dem Lande, teils im Wasser lebend 

terrestrisch 

Siedlungsdichte Anzahl Individuen pro Raumeinheit 

stagnierend stehend/Stillwasser, im Unterschied zu fließend 

Status quo bestehender Zustand 

stenök mit enger ökologischer Valenz; eine stenöke Art fordert für ihre Existenz 

relativ spezifische abiotische und biotische Umweltbedingungen 

Stetigkeit Maß für die relative Häufigkeit des Vorkommens einer Art in einem 

Raum; z.B. die Stillgewässer werden in einer Stetigkeit von 67 % 

vom Grasfrosch als Laichplatz genutzt, d.h. an gut zwei Dritteln der 

Gewässer laicht der Grasfrosch. Vergleiche aber (→) Siedlungsdichte 

bzw. (→) Abundanz 

streng geschützt Schutz nach § 10 Abs. 2 Nr. 11 Bundesnaturschutzgesetz (B- 

NatSchG) 

Sukzession Neu entstandene Standorte zeigen über die gesamte Reifezeit hinweg 

charakteristische Abfolgen von Lebensgemeinschaften; deren 

Wechsel über die Zeit wird als Sukzession bezeichnet. 

terrestrisch auf dem Lande lebend, im Unterschied zu (→) aquatisch bzw. (→) 

limnisch 

tributär zufließend; Beziehung eines Fließgewässers zu seinem Vorflutgewässer, 

in Bezug auf den Abfluss 




Trittsteine Bausteine innerhalb eines Biotopverbundes, die von solchen Tierarten 

zur Ausbreitung genutzt werden können, die in der Lage sind, 

gewisse Distanzen über wenig geeignete bis unwirtliche Flächen 

hinweg zu überbrücken. Ein Netz von Trittstein-Biotopen kann z.B. 

geeignet sein, größere Biotopkomplexe funktional miteinander zu 

verbinden und so u.a. den Genfluss zwischen Teilpopulationen aufrechtzuerhalten. 

V-Art Rote Liste-Art des Status V = Vorwarnstufe 

Verbreitungsbild aktuell bzw. natürlicherweise von einer Art eingenommener geografischer 

Raum, der auch bei anderen Arten in gleicher oder ähnlicher 

Abgrenzung realisiert sein kann 

Vernetzung räumlicher bzw. funktionaler Zusammenhang der Tier- oder Pflanzenpopulationen 

innerhalb eines (verstreuten) Ensembles gleichartiger 

Lebensräume (Biotopverbundsystem) 

Vogelschutzrichtlinie Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 über die Erhaltung 

der wildlebenden Vogelarten. Ziel der Richtlinie ist es, sämtliche 

wild lebenden Vogelarten, die im europäischen Gebiet der Mitgliedsstaaten 

heimisch sind, einschließlich ihrer Eier, Nester und Lebensräume, 

zu schützen, zu bewirtschaften und zu regulieren und 

die Nutzung dieser Arten zu regeln. 

Watvögel Ordnung der Vögel: Regenpfeiferartige (Charadriiformes), auch (→) 

Limikolen 

Wiesenbrüter eine Gruppe bodenbrütender Vogelarten, die offene, meist ebene 

Wiesenlandschaften besiedeln, mehr oder weniger empfindlich gegenüber 

Sichthindernissen in ihrem Lebensraum (Gehölzzeilen, Gebäude, 

Wälle) und überwiegend an eher extensive Nutzungsformen 

und vielfach feuchte bis nasse Standorte gebunden sind 

xerothermophil Trockenheit und Wärme liebend 

Zönose kurz für (→) Biozönose = Lebensgemeinschaft 

Zuggast Vogelart, die über kürzere oder längere Phasen während der Zugzeit 

im Gebiet anwesend ist 

Zugstützpunkt Lebensraum, der (→) Zuggästen über einen längeren oder kürzeren 

Zeitraum Lebensmöglichkeiten bietet, insbesondere das "Wiederauffüllen" 

von Reserven, die bei längeren Zugbewegungen verbraucht 

wurden 




0 Kurzfassung 

Die Flughafen München GmbH plant den Bau einer dritten Start- und Landebahn 

mit Betriebsflächen und -einrichtungen. Die Planungen wurden im 

Februar 2007 positiv raumgeordnet und im Weiteren zum Antrag auf Planfeststellung 

konkretisiert. In diesem Zusammenhang wurde auch der 

Fachbeitrag Fauna zur UVS auf Grundlage aktuell erhobener Daten vertieft 

und aktualisiert. 

Der Fachbeitrag untersucht - wie bereits in der Raumordnung - ein Gebiet 

von etwa 125 km 2 um das bestehende Flughafengelände, zwischen der 

Isar bzw. den Isarauen im Westen und Norden, Sempt-Flutkanal bzw. Mittlere 

Isar-Kanal und weiterer Dorfenaue im Osten sowie der Kreisstraße 

ED 7 südlich des Oberdinger Moos und von Hallbergmoos im Süden. Die 

Flächen gehören zu den Landkreisen Freising und Erding und sind fast 

ausschließlich dem Naturraum Münchener Ebene zuzuordnen. Innerhalb 

des Gebiets wurden nach standörtlichen Gegebenheiten unter Berücksichtigung 

der aktuellen Biotopausstattung und Biotoptypen-Verteilung sowie 

der faunistischen Ausstattung 57 möglichst homogene Funktionsräume 

abgegrenzt, die Grundlage von Bewertung und Wirkungsanalyse sind. Die 

Fließgewässer sind aus diesem System herausgenommen, nach Einzugsgebieten 

hierarchisch gegliedert und gesondert betrachtet. 

Innerhalb des Untersuchungsgebiets Fauna wird ein engeres und ein weiteres 

Kartiergebiet unterschieden. Das engere Kartiergebiet umfasst den 

ganz überwiegenden Teil des potenziellen Wirkraums des Vorhabens mit 

Arrondierung, d.h. sowohl den Bereich der Flächeninanspruchnahme als 

auch den Bereich, in dem weiterreichende vorhabensbedingte Auswirkungen 

auf die Tierwelt zu erwarten bzw. nicht von vorneherein auszuschließen 

waren. Im Norden reicht es bis an die BAB A92, im Osten folgt es den 

Kanälen von Sempt, Isar und Dorfen, im Süden schließt es noch die weitere 

südliche Randzone des Flughafens mit ein und im Westen wird es zunächst 

durch die FS 44 bzw. weiter im Norden durch den Ostrand der 

Ortslage Attaching begrenzt. Es umfasst dabei auch die Flugbetriebsflächen 

um die bestehenden S/L-Bahnen, nicht aber den überwiegend bebauten 

Zentralbereich des Flughafengeländes. Seine Größe beläuft sich 

auf 54 km 2 . In diesem Gebiet wurden im Jahr 2006 und zum Teil auch 

noch 2007 umfangreiche und systematische faunistische Kartierungen 

durchgeführt. Darüber hinaus erfolgten wirkfaktoren- bzw. wirkpfadbezogen 

aktuelle Erhebungen auch im weiteren Kartiergebiet, dessen Beschreibung 

und Bewertung ansonsten überwiegend aus dem ROV übernommen 

wurden und im Wesentlichen auf Sekundärdaten basieren. Die 

Betrachtung des weiteren Kartiergebiets dient abgesehen von der Untersuchung 

möglicher weitreichender Wirkungen insbesondere der Ermittlung 

und Darstellung von Funktionsbeziehungen zwischen dem engeren Kartiergebiet 

und seinem Umgriff, insbesondere im Übergangsbereich Moor/ 

Aue bzw. von übergreifenden Vernetzungstrassen, an denen es Anteil hat. 




Für das Untersuchungsgebiet kann nach den aktuellen Erhebungen und 

der Sekundärdatenauswertung für die Gesamtheit der behandelten Tiergruppen 

das Vorkommen von mehr als 250 Wirbeltierarten und über 1.700 

Wirbellosenarten angegeben werden: 39 Säugetiere, 189 Vögel, 5 Kriechtiere, 

10 Lurche, 29 Fische, 50 Libellen, 421 sonstige wasserlebende Wirbellose, 

33 Heuschrecken, 125 Laufkäfer, 86 Holzkäfer, 141 Stechimmen, 

56 Tagfalter, 753 Nachtfalter/Kleinschmetterlinge und 44 Landschnecken. 

Im engeren Kartiergebiet waren dabei noch aus verschiedenen ökologischen 

Gruppen, die mit der ehemals weithin offenen Mooslandschaft in 

Zusammenhang zu bringen sind, herausragend bedeutsame Arten nachweisbar, 

viele von ihnen sind hier aber nur noch stark reliktisch verbreitet. 

Noch vergleichsweise besser repräsentiert sind Arten, die den Zoozönosen 

der eutrophen Auen- und Überflutungsmoore zuzurechnen sind, sowie 

einige Wiesenbrüter, die vermutlich zu den ganz wenigen Arten gehören, 

die das Erdinger Moos kontinuierlich von der Urlandschaft bis in die heutige 

Zeit besiedeln, an erster Stelle Großer Brachvogel und Grauammer. 

Weitestgehend weggebrochen sind dagegen die Tiergemeinschaften der 

ehemaligen Quellaufstoßmoore und allgemein der nährstoffärmeren 

Standorte des Moos, z.B. der Zwischenmoorschlenken, Kleinseggenrieder 

oder Pfeifengraswiesen. Die Fauna der Kalkmagerrasen konnte zumindest 

in Teilen auf anthropogene Standorte ausweichen bzw. vom 

Brennenrest Freisinger Buckl in den Isarauen über solche Standorte bis 

in das Moos hinein vordringen. Einzelne besonders bemerkenswerte Arten 

finden sich unter den Rohbodenpionieren der Wildflussaue, die im 

Gebiet heute im Wesentlichen als Folgearten des Kiesabbaus vorkommen. 

Echte Waldarten spielen im engeren Kartiergebiet naturgemäß eine 

eher untergeordnete Rolle, einzelne bedeutsame Arten sind aber auch 

hier vorhanden. 

Aus der Sicht des zoologischen Artenschutzes und ganz überwiegend zugleich 

auch für den Erhalt der regionalen und überregionalen Artenvielfalt 

kommt dem Niedermoor-Schutzgebiet Viehlaßmoos im Nordosten mit dem 

westlich angrenzenden Feuchtbiotop-Komplex Eittinger Moos/Hangwiesen, 

den Isarauen zwischen Marzling und Gaden im Norden mit dem 

Brennenrest Freisinger Buckl sowie den Wiesen um die Start-/Landebahn 

Nord als Bestandteil des Flughafengeländes und dem Vorflutgraben Nord 

zwischen Flughafen und BAB A92 als technischem Bauwerk eine herausragende 

Bedeutung zu. In der Aue, den Niedermoorgebieten und auf den 

Flughafenwiesen spielt die Avifauna eine entscheidende Rolle, im Viehlaßmoos 

trägt darüber hinaus auch die Wirbellosenfauna wesentlich zur 

Wertigkeit bei und bei Freisinger Buckl und Vorflutgraben Nord geht die 

hohe Bedeutung sogar maßgeblich auf die Wirbellosen zurück. 

Von sehr hoher Bedeutung sind darüber hinaus weithin offene, von Wiesen 

und/oder Äckern geprägte Bereiche mit teils relativ hohen Grundwasserständen 

im Osten des Gebiets und die Flughafenwiesen um die Start-/ 




Landebahn Süd aufgrund ihrer Funktion für die Avifauna, speziell Wiesenbrüter; 

die grundwassernahen nördlichen Flächen in westlicher Fortsetzung 

der Niedermoor-Gebiete Viehlaßmoos und Eittinger Moos/Hangwiesen 

aufgrund ihrer Bedeutung für Feuchtgebietsarten; Eittinger Weiher 

und das Abbaugebiet Gutbrod-Weiher als Brut- und/oder Überwinterungsraum 

für Wasservögel; Dämme/Deiche und assoziierte Trockenbiotope 

entlang von Kanälen und Ableitgräben als Sekundärstandorte für Arten 

der Magerrasen/Magerwiesen, die zum Teil auch als Vernetzungsstrukturen 

fungieren; sowie Teile der Isarauen im Westen und Nordwesten mit 

hochwertigen Artengemeinschaften der Auwälder, der Altwasser und - auf 

Sekundärstandorten - der wildflusstypischen Rohbodenstandorte. 

Den Fließgewässern des Untersuchungsgebiets kommt aus der Sicht des 

Artenschutzes in ihrer Gesamtheit eine sehr hohe Bedeutung zu, die mit 

Sicherheit wesentlich durch die deutliche Grundwasserprägung und die 

dadurch trotz angrenzender Intensivnutzungen gute Wasserqualität begründet 

ist. Vorrangig wertbestimmend sind entsprechend kaltstenotherme 

Arten der Quellen und quellnahen Bachoberläufe, sowohl in den Auebächen 

der Isar als auch in den großen und kleinen Moos(rand)bächen. Besonders 

bemerkenswerte Gewässer bzw. Gewässersysteme sind der 

Keckeisgrenzgraben mit äußerst spezifischen Artengemeinschaften und 

Vorkommen besonders schutzrelevanter und teils ausgesprochen diversitätsbedeutsamer 

Arten; Pförreraugraben und Egelseegraben mit einigen 

sehr bemerkenswerten Artvorkommen; der Angerbach mit einer hochtypischen 

Aubachzönose sowie seine Quelläste im Hinterland; Süßgraben in 

der Obergadener Isarau und Dorfen mit erstaunlich "vollständigen" Rhithralzönosen; 

die Gfällach, die einzelne Montanarten bis in das Nördliche 

Erdinger Moos trägt, die dort ansonsten vollständig fehlen; sowie die Zuflüsse 

zur Dorfen aus den Hangwiesen und der wasserführende Südteil 

des Vorflutgraben Nord mit starker Verzahnung von aue- und moortypischen 

Stillwasserarten mit Quellabfluss-Arten. 

Einige der besonders hochwertigen Funktionsräume sind zugleich wesentliche 

Ausgangs- bzw. Verknüpfungspunkte kleinräumiger wie auch weiter 

greifender Vernetzungsachsen. So gehen vom Viehlaßmoos wichtige Vernetzungspfade 

südlich der Autobahn nach West-Südwest, entlang von 

Dorfen und Schwarzgraben nach Süden in das Schulmoos und zu Feuchtflächenkomplexen 

um das Schutzgebiet "Eittinger Weiher", bedingt auch 

weiter Richtung Oberdinger Moos, vom Ostteil am westlichen Böschungsfuß 

des Sempt-Flutkanals entlang ein kurzes Stück bis in das Quellgebiet 

des Hechtenbachs sowie eingeschränkt auch nach Norden zu den Isarauen. 

Großräumiger gesehen vermitteln die Niedermoorgebiete des Kartiergebiets 

- zumindest theoretisch - über weiter reichende Achsen zum Freisinger 

Moos im Westen, Moorresten im südlichen Erdinger bzw. im Dachauer 

Moos im Süden bzw. im Südwesten sowie zu Wiesenbrütergebie- 




ten um Zustorf und Langenpreising im Osten und der Oberen Schwillach 

und dem Wörther Moos im Südosten. 

Für die Auenfauna ist die Isar eine zentrale Achse im Gebiet, daran anschließend 

stellt nach Süden auch die Dorfen einen wichtigen Ausbreitungs- 

und Lebensraumkorridor dar. Bezüglich der Kalkmagerrasenfauna 

als einem wesentlichen Aspekt der dealpinen Flussauen bestehen im Untersuchungsgebiet 

- wie auch außerhalb - sehr große Defizite (geringe 

Größe und Zahl der Standorte, reduziertes Arteninventar, geringe Bestandsgrößen 

der typischen Arten). Hier wird das Arteninventar i.W. vom 

NSG Freisinger Buckl getragen, wobei über den Vorflutgraben Nord eine 

gewisse Lebensraumerweiterung und eine zumindest eingeschränkte Anbindung 

an trockenere Almrücken der Niedermoorgebiete südlich der Autobahn 

besteht. Weiterreichende funktionale Zusammenhänge bestehen 

über die Isarauen flussaufwärts und flussabwärts, mit Anschluss an die 

Amperaue. Die Abgrabungsgebiete im Hinterland der Isaraue stellen 

schließlich wichtige Trittsteine bzw. Ersatzstandorte für die überwiegend 

ausbreitungsstarken Vertreter der alpenflusstypischen "Kiesbankfauna" 

dar, die i.d.R. gut flugfähig und deshalb nicht auf durchgehende Vernetzungsachsen 

angewiesen sind. 

Von den prospektiven Wirkungen des Planvorhabens, die in den verschiedenen 

Fachbeiträgen zur Umweltverträglichkeitsstudie niedergelegt sind, 

wurden die nachfolgenden als solche identifiziert, von denen grundsätzlich 

Negativwirkungen auf die Tierwelt des Raumes ausgehen könnten: Lebensraumverluste 

durch Flächeninanspruchnahmen; Beeinträchtigung 

bzw. Veränderung von Lebensräumen durch Eingriffe in Grundwasser und 

Fließgewässer, durch Staubemissionen während der Bauphase bzw. 

Stickstoffdeposition in der Betriebsphase sowie durch Lärmemissionen 

und optische Stimuli, darunter auch die Kulissenwirkung der geplanten 

Abschirmungswälle auf Wiesenbrüter; Belastung von Tierbeständen durch 

Kollisionen bzw. Zerschneidung sowie durch Licht- oder Hochfrequenzemissionen; 

Belastung oder Ausfall von Artvorkommen durch Veränderungen 

des Mesoklimas; Rückwirkungen von Präventivmaßnahmen zur 

Verhütung von Vogelschlägen auf betroffene Lebensräume. 

Die nähere Analyse zeigte, dass sechs dieser Wirkungen unter Berücksichtigung 

ihrer räumlichen Ausdehnung und der prognostizierten Größenordnung/Quantität 

für die örtliche Fauna wenig bis nicht konfliktträchtig 

sind: Staub- und Stickstoffemissionen, Hochfrequenzimmissionen, Veränderungen 

des Mesoklimas, Präventivmaßnahmen gegen Vogelschlag, 

Kollisionen/Zerschneidung. In dem Zusammenhang ist auch darauf hinzuweisen, 

dass Fluglärm (und optische Stimuli durch Überfliegung) auf 

Grundlage einer literaturgestützten Studie im Vorfeld, deren Ergebnisse 

sich auch nach den aktuellen Bestandserhebungen im Untersuchungsgebiet 

bestätigen, in der hier gegebenen Situation als Wirkfaktor ausgeschlossen 

wurde. 




Die in allen stärker betroffenen Räumen konfliktbestimmende Wirkung ist 

die unmittelbare Flächeninanspruchnahme. Daneben kommen örtlich, im 

Nahbereich des Flughafens, mögliche Auswirkungen der Grundwasserabsenkung 

und von Lichtemissionen zum Tragen, sowie lokal auch Störungen 

empfindlicher Vogelarten durch neue Straßen (St 2084, ED 5), 

die geplanten Abschirmungswälle bei Hallbergmoos und Attaching sowie 

vorübergehende Störungen durch das Bau- bzw. Transportgeschehen. 

Sehr hohe Konflikte ergeben sich so für insgesamt sechs Funktionsräume. 

In vier Funktionsräumen gehen dabei so große bzw. wertbestimmende 

Anteile verloren, dass jeweils die Integrität des gesamten Raums in Frage 

gestellt ist. Dies betrifft die Nördliche Randzone und den Abfanggraben 

Ost, von denen nur kleine bis sehr kleine Restflächen erhalten bleiben. 

Vorflutgraben Nord und Rofelwiesen bleiben zwar in nennenswerten Bestandteilen 

bestehen, die vorrangig wertbestimmenden Flächen gehen 

aber fast zur Gänze verloren. Demgegenüber ist für die Vorbehaltsfläche 

Ost und die Wiesen um die S/L-Bahn Nord trotz ebenfalls sehr hoher Konflikte 

in jedem Fall davon auszugehen, dass sie ihre maßgeblichen Funktionen 

weiterhin erfüllen werden. In der Vorbehaltsfläche Ost bleiben große 

Teile der entscheidenden Lebensräume bestehen und erfahren maximal 

geringfügige bis mittlere Belastungen. In den Flughafenwiesen wird die 

Wiesenbrütergemeinschaft der Größenordnung nach und in ihrer Artenzusammensetzung 

sicher erhalten bleiben. 

Hohe Konflikte sind für weitere vier Funktionsräume anzugeben: Stoibermühle 

mit Oberer Lüsse und Grünschwaige/Schwaigermoos im Norden 

sowie Schwaiger Schotterterrassen und Dreilooswiesen im Osten des bestehenden 

Flughafengeländes. Auch hier ist in allen Fällen der Flächenverlust 

konfliktbestimmend, bei den Dreilooswiesen in Verbindung mit einer 

zusätzlichen Belastung durch die erforderliche Verlegung der ED 5 

nach Osten. Dies führt zu einer "Einengung" der Lebensräume von Arten 

mit ausgeprägtem Abstandsverhalten zu Verkehrswegen und anderen Elementen, 

die die weithin offene Landschaft unterbrechen. 

Bei den Fließgewässern entstehen sehr hohe Konflikte durch den erforderlichen 

Rückbau der Ableitungsgräben im Osten und Norden des Flughafengeländes, 

insbesondere des Vorflutgraben Nord. Gleiches gilt für 

den Mittelgraben nördlich des Flughafens, Teil des Süßgrabensystems, 

der derzeit Wasser aus dem Ableitungsgraben Nord erhält. Im Planungsfall 

wird nicht nur der überwiegende Teil des Gewässers überbaut, es wird 

auch die kurze verbleibende Reststrecke nicht mehr mit Wasser beschickt. 

Bei drei weiteren Gewässern des Süßgrabensystems, dem Grüselgraben 

und seinen beiden Zuflüssen von Süden, entstehen hohe Konflikte im Wesentlichen 

durch Überbauung längerer Gewässerabschnitte. 




1 Einleitung/Aufgabenstellung 

Die Flughafen München GmbH plant den Bau einer dritten Start- und Landebahn 

mit Betriebsflächen und -einrichtungen. Im Jahr 2006 wurden in 

diesem Zusammenhang Unterlagen für den Antrag auf Durchführung eines 

Raumordnungsverfahrens erstellt, die unter anderem auch einen faunistischen 

Fachbeitrag zur Umweltverträglichkeitsstudie umfassten. Das 

Verfahren wurde mit der Landesplanerischen Beurteilung der Regierung 

von Oberbayern vom 21. Februar 2007 mit positivem Ergebnis abgeschlossen. 

Für das Planfeststellungsverfahren wurde das Fachgutachten 

Fauna auf Grundlage aktuell erhobener Daten sowie der verfestigten und 

konkretisierten Planung vertieft und aktualisiert. 

2 Beschreibung des Planvorhabens 

Der Flughafen München verfügt aktuell über die Start- und Landebahn 

08L/26R (Nord) und in einem Achsabstand von 2.300 m die hierzu parallele 

Start- und Landebahn 08R/26L (Süd) nebst Rollwegen, Abrollwegen, 

Vorfeldern und Abfertigungseinrichtungen. Die Start- und Landebahnen 

mit einer Länge von jeweils 4.000 m und einer Breite von 60 m sind für 

Starts und Landungen in jeweils beiden Betriebsrichtungen zugelassen. 

Das Ausbauvorhaben umfasst neben dem Bau einer dritten Start- und 

Landebahn und einer Erweiterung des Vorfelds nach Osten zum einen 

Baumaßnahmen zur Grundwasserregelung, die Umverlegung und Neuverlegung 

von Sparten und Leitungen (Entwässerung, sonstige Ver- und 

Entsorgung) sowie Geländeaufschüttungen in verschiedenen Bereichen. 

Zum anderen werden ausbaubedingt jenseits der künftigen Flughafengrenze 

Maßnahmen zur Gewässerneuordnung sowie Anpassungen in der 

Verkehrsanbindung erforderlich. Die Flächeninanspruchnahme für die 

Summe der genannten Maßnahmen beläuft sich auf etwa 1.000 ha. 

2.1 Flugbetriebsflächen 

Die neue S/L-Bahn (09/27) soll nordöstlich der bestehenden Nordbahn 

(08L/26R), zwischen der Ortschaft Attaching im Westen, der Staatsstraße 

2580 im Osten und der Autobahn A92 im Norden in einem Achsabstand 

von 1.180 m parallel zur bestehenden Nordbahn 08L/26R liegen. Der 

Schwellenversatz zwischen den beiden Start- und Landebahnen beträgt 

2.100 m. 

Die Bahnlänge beläuft sich auf 4.000 m, bei einer Gesamtbreite von 60 m. 

An die S/L-Bahn schließen in jede Richtung vier Schnellabrollwege an. Für 

den abfliegenden Verkehr sind Aufrollwege mit Holding Bays und Enteisungsflächen 

an jeder Schwelle vorgesehen. Die neue Bahn wird über ei- 




nen doppelten Parallelrollweg erschlossen. Die Verbindung zu den Vorfeldern 

erfolgt über vier Rollwege in Nord-Süd-Richtung. 

Das bestehende Vorfeld (Ramp 3) soll nach Osten erweitert werden. Der 

neue Vorfeldbereich wird im Norden durch die St 2584 (Erdinger Allee), im 

Süden durch den Südring, im Westen durch die Ostgrenze der Ramp 3 

und im Osten durch den Abfanggraben Ost begrenzt. Im Bereich der Vorfelderweiterung 

sind auch Flächen für Hochbauten vorgesehen. 

2.2 Grundwasserregelung 

Die Grundwasserregelung umfasst die Maßnahmen zur erforderlichen 

Grundwasserabsenkung im Bereich der 3. S/L-Bahn und die Wiederversickerung 

von Grundwasser nördlich der neuen Flughafengrenze. Das bestehende 

System der Grundwasserregelung wird dazu um ein Drainagesystem 

ergänzt, das die im Planungsbereich vorhandenen hohen Grundwasserstände 

an bautechnisch wichtigen und sicherheitsrelevanten Punkten 

um rund 0,5 m absenken soll. Mit geeigneten Maßnahmen zur Wiederversickerung 

werden die Auswirkungen der Grundwasserregelung minimiert 

und auf den Nahbereich um das künftige Flughafengelände begrenzt. 

Das Baufeld in und um den Flughafen München ist durch geringe Grundwasserflurabstände 

gekennzeichnet. Bei höchsten Grundwasserständen 

liegt der größte Teil der geplanten Bauwerke und Sparten im Grundwasser. 

Dadurch ergeben sich sowohl im Bauzustand als auch im Endzustand 

Auswirkungen auf den Grundwasserstrom, die von Bauwerksgröße und 

Einbindetiefe in das Grundwasser abhängen. Art und Umfang der Auswirkungen 

wurden mittels hydrogeologischer Berechnungen quantifiziert. Bei 

besonders großen Bauwerken im Grundwasser, wie z.B. Tunnelbauwerken 

und Rollbrücken, sind technische Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen. 

2.3 Sparten und wasserwirtschaftliche Maßnahmen 

Beim Ausbau müssen zahlreiche Sparten wie Gasleitungen, Stromkabel 

als Freileitungen und erdverlegte Leitungen, Trinkwasser- und Schmutzwasserleitungen 

sowie Telekommunikationsleitungen verlegt bzw. neu 

verlegt werden. 

Das im Vorhabensbereich anfallende Schmutzwasser wird über ein neu zu 

erstellendes Entwässerungssystem gesammelt, in die Kläranlage Eitting 

abgeleitet und dort behandelt. Unbelastetes Niederschlagswasser wird 

versickert. Im Winterbetrieb wird mit Enteisungsmitteln belastetes Abwas- 




ser zwischengespeichert, bevor es zur Behandlung in die Kläranlage abgeleitet 

wird. Die von den Rollwegen abfließenden Enteisungsabwässer 

werden über ein "Abbau-System-Gelände" (ASG) geleitet, das den biologischen 

Abbau gewährleisten soll. 

2.4 Gewässerneuordnung 

Die Gewässerneuordnung umfasst die Verlegung des Abfanggraben Ost, 

den Neubau des Ableitungsgraben Nord, die Verlängerung der Verrohrung 

Nord und die Verlegung der Goldach auf einem Teilstück. 

2.5 Straßenausbau und -verlegung 

Es sind folgende Straßenneu-/ausbau- bzw. Straßenverlegungsmaßnahmen 

vorgesehen: 

• St 2084 - Verlegung parallel zur bestehenden Straße nach Süden um 

etwa 500 bis 600 m zwischen die bestehende Nordbahn und die geplante 

neue Bahn, zwischen Attaching im W und der St 2580 (FTO); 

• St 2584 (Erdinger Allee) - Verlegung im mittleren Abschnitt und zweibahniger 

Ausbau bis zum Anschluss an die St 2580 (FTO) im Osten, in 

diesem Zusammenhang auch Um- bzw. Neubau Knotenpunkt St 2584 - 

Kreisstraße ED 5 - Südring ("Knoten Ost"); 

• Kreisstraße ED 5 - Verlegung nach Osten zwischen der Einmündung in 

die bestehende St 2084 im N und dem Anschluss an die St 2584 im S; 

• Südring - Fortführung entlang des erweiterten Vorfeldgeländes und Anbindung 

an die St 2584 in Richtung Osten. 

Zusätzlich sind noch einzelne Wegebaumaßnahmen geplant: 

• Gemeindeverbindungsstraße Attaching (Dorfstraße) von Attaching Süd 

nach Osten mit höhengleichem Anschluss an die (neue) St 2084; 

• ein neuer Weg entlang dem künftigen Ableitungsgraben Nord zur Wiederherstellung 

der Verbindung der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden 

Wege S Eittingermoos; 

• Feuerwehrzufahrten sowie Wartungswege zu der außerhalb des Zauns 

gelegenen Flughafenbefeuerung mit Anschluss an das öffentliche Straßen- 

und Wegenetz; 

• einzelne kleinere Straßen- und Wegstücke zur Erschließung von 

Grundstücken u.a. 




Schließlich ist auch das Radwegenetz an einigen Stellen zu ergänzen 

bzw. anzupassen: 

• Radweg zwischen St 2584 Ost Kreisverkehr Erschließungsstraße bis 

Abfanggraben Ost, dort Abzweig nach S und weiter entlang Abfanggraben 

Ost bis nordwestlich Schwaig; 

• Radweg von Attaching zum neuen westlichen Flughafenzaun und von 

dort entlang des Zauns nach Norden. 

2.6 Boden- und Rohstoffmanagement, Geländeaufschüttungen 

Bei Realisierung der Baumaßnahme besteht unter Einbeziehung des gesamten 

Oberbaus ein Gesamtbedarf an Rohstoffen von 8,2 Millionen m³. 

Der Rohstoffbedarf kann zu einem Teil durch Seitenentnahmen gedeckt 

werden. Der verbleibende Anteil an Kiesen und Zuschlagsstoffen muss 

angeliefert werden und wird aus Nass- und Trockenabbau gewonnen (4,7 

Millionen m³). 

Es müssen insgesamt rund 4,3 Millionen m 3 des gewachsenen Bodens 

abgetragen bzw. umgelagert werden. Dabei wird auch der Abtrag von Bodenmaterial 

erforderlich, der beim Ausbau nicht wieder verwendet werden 

kann. Das Material soll im Randbereich des Flughafens abgelagert werden, 

so dass sich keine relevanten Auswirkungen auf Boden und Grundwasser 

ergeben. Es sind folgende Geländeaufschüttungen mit Bodenmaterial 

im Gelände geplant: Erweiterung Aussichtshügel Attaching Süd, 

Abschirmungswälle Attaching Süd und Ost, Geländeaufschüttungen Attaching 

Ost, zwischen den S/L-Bahnen, in der Randzone Ost, am Knoten 

Ost und südlich der verlegten St 2084 (neu) sowie Abschirmungswall bei 

Hallbergmoos. 

2.7 Baubetrieb 

Das vorliegende Baulogistikkonzept unterscheidet und beschreibt vier 

Hauptbauphasen, denen verschiedene Maßnahmenpakete mit unterschiedlichem 

örtlichem Schwerpunkt und unterschiedlichem Transportaufkommen 

zugeordnet sind: 

• Vorabmaßnahmen sind Straßenbaumaßnahmen, Maßnahmen zur 

Neuordnung der Gewässer und Entwässerungssysteme und die Umverlegung 

von Sparten und Leitungen. In dieser Phase finden auch Arbeiten 

am "Knoten Ost", dem neuen Verkehrswegeknoten zwischen Erdinger 

Allee, Südring und Kreisstraße ED 5 mit Anbindung an die Flughafentangente 

Ost (FTO) östlich der künftigen Vorfelderweiterung, sowie 

auf verschiedenen Zwischenlagern statt. Die Baumaßnahmen ver- 




teilen sich auf eine Vielzahl von überwiegend linienhaften Einzelbaustellen 

zwischen Attaching im Nordwesten und dem Südring im Südosten. 

Die Andienung erfolgt wesentlich über die FTO, daneben aber auch 

über die St 2084. 

- verlegte St 2084 (Neubau), Monat 2-16, entlang Nordzaun; Baustelleneinrichtung [= 

BE] bei künftigem Standort der Allgemeinen Luftfahrt [= AL] und am Südosteck der 

neuen Bahn, Andienung über FTO/St 2084 neu bzw. wohl von Westen über die bestehende 

St 2084. 

- Südring (Verlängerung), und Erdinger Allee (Verlegung), Monat 1-13 bzw. 1-3/7- 

10/15-28, auf dem Flughafengelände bzw. im Bereich der geplanten Vorfelderweiterung 

Ost; BE auf dem Vorfeld (Westeck Südringbaustelle und Abzweigung Erdinger 

Allee von bahnparalleler Führung), Andienung über FTO und Knoten Ost. 

- Kreisstraße ED 5, Monat 2-8, entlang Außenrand Abfanggraben Ost, Dreilooswiesen; 

BE bei künftigem AL-Standort, Andienung über FTO. 

- Abfanggraben Ost [= AGO], Monat 7-15, Dreilooswiesen; Andienung über FTO, 

Baustraße entlang Innenseite des AGO, BE Osteck neue Bahn (ehemals für St 

2084 neu). 

- Ableitungsgraben Nord [= AGN], Monat 5-14, entlang neuem Zaun, zunächst aber 

mittig durch Funktionsräume N Flughafen; BE bei künftigem AL-Standort, Andienung 

FTO/St 2084 alt. 

- Verlängerung Verrohrung Nord [= VVN], Monat 6-13. 

- Grundwasserreglung [= GWR] Drainagen/Versickerung, Monat 4-11; Baustelle [= 

BST] entlang St 2084 alt bzw. AGN; BE bei künftigem AL-Standort, Andienung 

FTO/St 2084 alt. 

- Goldachverlegung, Monat 7-11, im Nordwesten der neuen S/L-Bahn entlang Flughafenzaun; 

BE direkt bei BST; Andienung vermutlich über St 2084. 

- Enteisungsabwasserbecken, Monat 2-12 (Rückbau altes Becken Monat 12-15); BE 

im Osteck neue Bahn, Andienung über FTO und St 2084 neu. 

• Die 1. Investmaßnahme umfasst im Wesentlichen den Neubau der 3. 

S/L-Bahn, den Bau des Enteisungsabwasserbeckens 2 und den Neubau 

des Rollkorridors Nord. Sie überlappt zeitlich teilweise mit den Vorabmaßnahmen. 

Im Monat 13 soll mit den Erdbaumaßnahmen begonnen 

werden, der Beginn der Entwässerungsmaßnahmen ist auf Monat 

16, der Beginn der Arbeiten zum Oberbau auf Monat 19 angesetzt. Die 

Vorabmaßnahmen sind bis auf Restarbeiten (Rollbrücken) an der St 

2084 und der Erdinger Allee abgeschlossen. 

- Neubau 3. S/L-Bahn: Erdbau Monat 13 bis 24 (einschließlich Geländeaufschüttungen 

Attaching), Entwässerung Monat 16 bis maximal 28, Oberbau Monat 19 bis 34, 

Andeckung Oberboden Monat 32 bis 36; BE im Bereich des künftigen AL-Standorts. 

- Neuordnung der Entwässerungssysteme: Bau des Enteisungsabwasserbeckens 2, 

Monat 35 bis 44. 

- Neubau Rollkorridor Nord: Erdbau Monat 25 bis 30 (einschließlich Abschirmungswall 

Hallbergmoos), Entwässerung Monat 29 bis 35, Oberbau Monat 31 bis 42. 




Die Bauphase ist zunächst von umfangreichen Baumaßnahmen im Bereich 

der 3. S/L-Bahn geprägt, die sich über die gesamte Baufläche verteilen; 

das Baufeld beinhaltet auch den Ostteil der bestehenden Nordbahn. 

Während der gesamten Bauphase finden umfangreiche Massentransporte 

innerhalb der Baufelder bzw. von und zu Zwischenlagern 

und Geländeaufschüttungen sowie insbesondere im zweiten Teil der 

Bauphase auch besonders umfängliche Antransporte zu den Baustellen 

statt, was zu den höchsten Lkw-Bewegungen auf der FTO führt. 

• Die 2. und 3. Investmaßnahme betreffen im Wesentlichen die Erweiterung 

des Vorfelds nach Osten. Für die zeitliche Festlegung des Ausbauprogramms 

der 2. und 3. Investmaßnahme wurden für das Baulogistikkonzept 

Annahmen getroffen. Der Zeitplan für die Realisierung 

dieser Phasen wird über den festgestellten Bedarf sowie das prognostizierte 

Luftverkehrsaufkommen überprüft. Es handelt sich um Baumaßnahmen 

im Bereich Rollkorridor Ostwest, Erdinger Allee und Südring. 

Massentransporte werden in dieser Phase nur in geringem Maße notwendig 

und erreichen bei weitem nicht die Transportzahlen der ersten 

beiden Phasen. 

3 Untersuchungsgebiet und Methoden 

3.1 Untersuchungsgebiet, Funktionsräume/Gewässersysteme 

Das Untersuchungsgebiet Fauna [= UG] entspricht in seiner Abgrenzung 

weitestgehend dem bereits im Raumordnungsverfahren [= ROV] zugrunde 

gelegten (Karte 1) und umfasst den Raum im Umfeld des Flughafens, in 

dem nach den Ergebnissen der Untersuchungen zum ROV Wirkungen 

durch den flächenhaften Eingriff und den Betrieb bzw. die betriebliche Änderung 

zu erwarten sind bzw. möglich erscheinen. Ein wesentliches Kriterium 

zur Abgrenzung des UG waren dabei die Grundwasserverhältnisse 

und das System der Oberflächengewässer als weitreichende potenzielle 

Wirkpfade. Des weiteren fand bei der Abgrenzung die spezielle naturräumliche 

Situation Berücksichtigung, die durch den engen Konnex bzw. 

eine Verzahnung von Niedermoorlebensräumen des nördlichen Erdinger 

Moos mit Auelebensräumen der Isar gekennzeichnet ist (vgl. dazu Leitbild, 

Kap. E). 

Das UG liegt zwischen Freising und Erding und umfasst Teile der beiden 

gleichnamigen Landkreise. Seine Fläche beläuft sich auf insgesamt etwa 

125 km 2 . Im Norden folgt seine Grenze zwischen Freising und der Oberhummeler 

Brücke dem linken Isarufer. Von der Brücke Oberhummel 

aus umfährt sie im Osten das Viehlaßmoos und verläuft dann entlang von 

Sempt-Flutkanal und Mittlere Isar-Kanal nach Süden bis Eitting. Von Eitting 

aus folgt sie in Richtung Südwesten der Straße nach Schwaig, unter 




Einschluss der Reisener Wiesen. Bei Schwaig schneidet das UG den äußersten 

Ausläufer der Altmoräne an. Die Grenze umfährt dann im Süden 

das Oberdinger Moos entlang der Kreisstraße ED 7 und erreicht über den 

Südrand des Ortsgebiets von Hallbergmoos die Isarauen auf Höhe der 

Mintrachinger Isarbrücke. Die Westgrenze des UG verläuft auf der linken 

Isarseite entlang der B 11 bis zur Schlüterbrücke oberhalb Freising. Im 

Nordwesteck schließt das Gebiet noch die Isarauen in Freising mit ein 

(Savoyerau). Das UG liegt praktisch vollständig im Naturraum 051 Münchener 

Ebene (nach MEYNEN & SCHMITHÜSEN 1953-1962; Nördliches Erdinger 

Moos mit den Niederterrasseninseln von Birkeneck und Schwaig, 

Nordteil der Isaraue unterhalb Thalkirchen und Freisinger Isaraue); nur an 

einer Stelle wird kleinflächig das Isen-Sempt-Hügelland 052 angeschnitten 

(Nordteil des Anzing-Eittinger Altmoränenriedels; Höhe ca. 425 bis 460 m 

ü. NN). Zu den standörtlichen Bedingungen und der Ausstattung des 

Raums mit Biotopen und Nutzungen vergleiche Fachbeitrag Vegetation 

und Flora (GRÜNPLAN GmbH, Freising, 2007). 

Die bereits im ROV vorgenommene Gliederung des Gebiets in Funktionsräume 

1 [= FR], d.h. funktional zusammenhängende Raumeinheiten, wurde 

im Grundsatz und in den meisten Fällen auch in der bestehenden Abgrenzung 

beibehalten; in einigen Fällen wurden allerdings auf Grundlage vertiefter 

Kenntnisse zur Raumnutzung der gebietstypischen Fauna Einheiten 

zusammengefasst bzw. die Feinabgrenzung angepasst (Karte 2). Grundlage 

der Abgrenzung der FR sind die naturräumlichen (Unter-)Einheiten, 

innerhalb derer nach standörtlichen Faktoren, v.a. Böden und Grundwasserständen, 

sowie nach der aktuellen Biotopausstattung bzw. Biotoptypen- 

Verteilung und faunistischen Ausstattung differenziert wurde. Im Unterschied 

zu der Vorgehensweise im ROV wurden die Fließgewässer aus 

den FR ausgegliedert und gesondert betrachtet. Bei diesen sind die biozönotischen 

Zusammenhänge stärker durch die Positionierung und Bedeutung 

innerhalb des Gewässernetzes bestimmt als durch die Grenzen 

der FR. Entsprechend wurden sie nach Einzugsgebieten hierarchisch gegliedert 

und begrifflich als "Fließgewässersysteme" (kurz: Gewässersysteme 

[= GS]) den Funktionsräumen gegenübergestellt (Karte 3). Zu einer 

Auflistung der unterschiedenen FR und GS vergleiche Tab. 2 und Tab. 3 

in Kap. 4.7, Bewertung Funktionsräume/Gewässersysteme. 

Innerhalb des Untersuchungsgebiets Fauna wird ein engeres und ein weiteres 

Kartiergebiet unterschieden. Das engere Kartiergebiet [= EKG] umfasst 

den ganz überwiegenden Teil des potenziellen Wirkraums des Vorhabens 

mit Arrondierung, d.h. sowohl den Bereich der Flächeninanspruchnahme 

als auch den Bereich, in dem weiterreichende vorhabensbedingte 

Auswirkungen auf die Tierwelt zu erwarten bzw. nicht von vorneherein 

1 In den Unterlagen zum ROV noch als "landschaftsökologische Raumeinheiten" bezeichnet 




auszuschließen waren. Im Norden reicht das engere Kartiergebiet bis an 

die BAB A92, im Osten verläuft seine Grenze am Nordostrand des Viehlaßmoos 

und daran anschließend rechtsufrig an Sempt-Flutkanal, Mittlere 

Isar-Kanal und Dorfenkanal entlang sowie im Anschluss mit einigem Abstand 

und unter Einschluss des Weichgrabens parallel zur Dorfen an Flurstücks- 

bzw. Nutzungsgrenzen entlang nach Südwesten bis auf Höhe der 

Ortschaft Schwaig (Karte 1). Im Süden schließt das EKG noch die südliche 

Randzone des Flughafens mit dem Vorfeld des Oberdinger Moos, verschiedenen 

dem Flughafengelände bzw. dem Abfanggraben Süd zufließenden 

Gräben und den Spöckwiesen nördlich von Hallbergmoos mit ein. 

Von hier verläuft die Grenze an der FS 44 nach Norden bis zum 

Schwimmbadkanal, wobei die Flugbetriebsflächen um die bestehenden 

S/L-Bahnen eingeschlossen und der überwiegend bebaute Zentralbereich 

des Flughafengeländes bis auf einen kleinen Teil im Osten ausgenommen 

sind. Vom Schwimmbadkanal schwenkt die Grenze schließlich nach Osten, 

quer durch den Südteil der Clemensänger und im Anschluss unter 

Aussparung der Ortslage dem Süd- bzw. Ostrand von Attaching folgend 

nach Norden bis zur BAB A92. Die Größe des engeren Kartiergebiets beläuft 

sich unter Einschluss der Flughafenwiesen 2 auf 54 km 2 . In diesem 

Gebiet wurden im Jahr 2006 und zum Teil auch noch 2007 umfangreiche 

und systematische faunistische Kartierungen durchgeführt. 

Darüber hinaus erfolgten wirkfaktoren- bzw. wirkpfadbezogen aktuelle Erhebungen 

auch im weiteren Kartiergebiet [= WKG], um etwaige über das 

EKG hinausreichende Wirkungen abzudecken. Umfangreichere aktuelle 

Untersuchungen wurden hier im Wesentlichen in Fließgewässern durchgeführt, 

die mit Gräben und Bächen im Abstrom des Flughafengeländes 

bzw. des geplanten Eingriffsbereichs in Zusammenhang stehen. Sie sind 

aufgrund ihrer linearen Struktur und Längenausdehnung, der Vernetzung 

untereinander sowie der einseitig gerichteten Transportströme grundsätzlich 

anfällig für Fernwirkungen, etwa bei stofflichen Belastungen. Beschreibung 

und Bewertung des weiteren Kartiergebiets wurden ansonsten überwiegend 

aus dem ROV übernommen und basieren im Wesentlichen 

auf teilweise ergänzten Sekundärdaten 3 . Die Betrachtung des weiteren 

Kartiergebiets dient abgesehen von der Untersuchung möglicher weitreichender 

Wirkungen insbesondere der Ermittlung und Darstellung von 

Funktionsbeziehungen zwischen dem engeren Kartiergebiet und seinem 

Umgriff, insbesondere im Übergangsbereich Moor/Aue bzw. von übergrei- 

2 

d.h. der Grünflächen um die S/L-Bahnen (= Grünflächen im Bereich der Verkehrsfläche Flugbetrieb) 

3 

Ein wesentlicher Unterschied zum ROV ist die Ausgliederung der Fließgewässer aus dem System der Funktionsräume 

(vgl. oben) und ihre getrennte Bewertung. Darüber hinaus war es auf Grundlage der umfangreichen 

aktuellen Daten möglich und erschien auch sinnvoll, zusätzlich zu den regional und überregional bedeutsamen 

auch lokal bedeutsame Arten zu identifizieren, die in der Sekundärdatenauswertung keine Berücksichtigung 

fanden. 




fenden Vernetzungstrassen, an denen es Anteil hat. Die Größe des weiteren 

Kartiergebiets beläuft sich auf 71 km 2 . 

Neben dem Untersuchungsgebiet Fauna bzw. über dieses hinaus gehend 

wurde noch ein sehr großzügig gefasster Raum mit einbezogen, der als 

Suchraum für potenziell vom Planvorhaben betroffene NATURA 2000- 

Gebiete aufgestellt wurde (NATURA 2000 - FFH und Vogelschutz, ÖKO- 

KART München). Er umfasst in Anlehnung an den Untersuchungsraum 

zum Vogelschlaggutachten (MORGENROTH 2007) ein Oval mit Radien von 

13 km orthogonal zu den bestehenden Bahnen und 20 km in den An- und 

Abflugkorridoren um den Flughafen. Er dient im gegebenen Zusammenhang 

als Bezugsraum für Ausführungen zu naturschutzfachlich vorrangig 

relevanten übergreifenden Funktionszusammenhängen. 

3.2 Bestandsermittlung, Dokumentation der Daten 

3.2.1 Untersuchungskonzept, eigene Erhebungen 

Zum Planfeststellungsverfahren wurde ein Kartierkonzept für vertiefende 

faunistische Untersuchungen mit Schwerpunkt in dem oben beschriebenen 

engeren Kartiergebiet [= EKG] ausgearbeitet. Es ist konkret an die naturräumlichen 

Gegebenheiten, speziell das naturräumliche Artenpotenzial 

angepasst und an den aus dem ROV bekannten Wirkfaktoren des Projekts 

ausgerichtet. 

Ein wesentliches Ziel des Konzepts war die möglichst effiziente Erfassung 

sämtlicher Vorkommen artenschutzrechtlich vorrangig relevanter Tierarten, 

d.h. der Vorkommen aller streng geschützten Arten gemäß § 10 Abs. 

2 Nr. 11 BNatSchG und der gemeinschaftsrechtlich geschützten europäischen 

Vogelarten. Für den Teil des Kartiergebiets, in dem mit dauerhaften 

Flächeninanspruchnahmen gerechnet werden musste ("engerer Eingriffsbereich"), 

wurde dabei ein verschärft flächendeckender Ansatz gewählt. 

Zumindest für ausgewählte, besonders relevante Bereiche des Kartiergebiets 

wurden ergänzend auch Untersuchungen zum Vorkommen der übrigen 

besonders geschützten Arten gemäß § 10 Abs. 2 Nr. 10 BNatSchG, 

die im Raum zu erwarten waren, durchgeführt. Zusätzlich wurde angestrebt, 

bei den Arbeiten zugleich möglichst viele Daten zu solchen Arten 

zu gewinnen, die zwar nicht geschützt, jedoch aus der Sicht des regionalen 

und überregionalen Naturschutzes von hoher Bedeutung sind. 

Darüber hinaus wurden noch einzelne weitere Gruppen in das Programm 

mit aufgenommen, die in Hinblick auf die verschiedenen potenziellen Wirkfaktoren 

besonders indikativ sind, beispielsweise die wasserlebenden 

Wirbellosen zur Bewertung und Wirkungsanalyse für die Fließgewässer, 

die Nachtfalter als potenziell lichtempfindliche nachtaktive Insektengruppe 




zur Beurteilung möglicher Effekte einer verstärkten bzw. veränderten Ausleuchtung 

von Biotopen im Anschluss an die geplanten Erweiterungsflächen 

oder die Laufkäfer zur Ermittlung, Darstellung und Bewertung der 

derzeitigen Vernetzungssituation im Gebiet, speziell von Niedermoorrelikt- 

und -restituierungsflächen, wie auch diesbezüglicher Konflikte, die durch 

Projektwirkungen entstehen könnten. 

Zuletzt beinhaltet das Untersuchungskonzept noch die gezielte Nachsuche 

nach Arten, die in Anhang II der FFH-Richtlinie geführt und von den 

Erhaltungszielen benachbarter FFH-Gebiete erfasst werden und bei denen 

der begründete Verdacht bestand, dass ihre Bestände über die 

Schutzgebietsgrenzen hinaus bis in das engere Kartiergebiet hinein reichen, 

wodurch grundsätzlich projektbedingte Verluste zu Konflikten führen 

könnten (Schlammpeitzger, Windelschnecken, Bachmuschel). 

Bei allen Bestandserhebungen wurden konsequent Beifänge bzw. Beibeobachtungen 

ausgewertet. 

Letztlich wurden so folgende Arten bzw. Artengruppen untersucht: Fledermäuse, 

Biber, Sonstige Mittel- und Großsäuger, Bodenlebende Kleinsäuger, 

Brutvögel, Wintervögel, Kriechtiere, Lurche, Schlammpeitzger, 

Koppe, Libellen, Heuschrecken, Laufkäfer, Holzkäfer, Stechimmen, Tagfalter, 

Nachtfalter und Kleinschmetterlinge, Landschnecken, Bachmuschel, 

Wasserlebende Wirbellose. 

3.2.2 Sekundärdaten 

Für das weitere Kartiergebiet [= WKG] erfolgt die Bestandsbeschreibung 

ganz wesentlich auf Grundlage von Sekundärdaten, insbesondere an den 

Fließgewässern fanden aber auch umfangreichere aktuelle Erhebungen 

statt. Die Sekundärdaten wurden überwiegend bereits im Rahmen des 

ROV erhoben und zwischenzeitlich allfällig um neue Daten bzw. zusätzliche 

Informationen ergänzt. Sie stammen aus folgenden Quellen (Stand 

der abgefragten Datenhaltungen 2005, aktuelle Ergänzungen insbesondere 

bei Expertenbefragungen, eigener Datenhaltung und Gutachten); eine 

detaillierte Aufstellung findet sich im Literaturverzeichnis, Kap. 7: 

• Datenbanken der Artenschutzkartierung Bayern und der Koordinationsstelle 

Fledermausschutz Südbayern sowie Datenhaltung der zuständigen 

Wasserwirtschaftsbehörden und der Fachberatung für Fischerei 

Oberbayern; 

• Zustandserfassungen bzw. Pflege- und Entwicklungspläne für Naturschutzgebiete 

sowie Entwürfe zu Managementplänen für NATURA 

2000-Schutzgebiete; 




• Gutachten im Zusammenhang mit UVS und LBP zu Planvorhaben, z.B. 

Flughafen, Straßenbau, Magnetschnellbahn, Deichsanierung Isar; Erfolgskontrollen 

von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen; 

• faunistische Literatur, ausgewählte Dissertationen und (unpublizierte) 

Diplomarbeiten; 

• Expertenbefragung bzw. Anwerbung unpublizierter faunistischer Daten, 

einschließlich Auskünfte von Fischereivereinen, Jagdrevierinhabern und 

Datenbank der Ornithologischen Gesellschaft sowie eigene private Datensammlung; 

• Erhebungen zum Vorkommen vogelschlagrelevanter Arten auf dem 

Flughafen und in seinem Umfeld. 

Es wurden nur Daten aufgenommen, bei denen das Nachweisdatum maximal 

20 Jahre zurückliegt. Berücksichtigt wurden nur Tiergruppen, für die 

auch in der Fläche des Untersuchungsgebiets ein nennenswerter Erfassungsgrad 

bzw. eine hinreichend gleichmäßige Datengrundlage gegeben 

war: Säugetiere, im Wesentlichen Fledermäuse, Biber und andere Mittel- 

und Großsäuger, Vögel, Kriechtiere und Lurche, Fische, Tagfalter, Heuschrecken, 

Libellen und sonstige wasserlebende Wirbellose (Makrozoobenthos). 

Aus diesen Gruppen wurden für die Bestandsbeschreibung, Bewertung 

und Konfliktanalyse die vorrangig naturschutzfachlich und artenschutzrechtlich 

relevanten Arten herangezogen: Arten der Roten Liste Bayern, 

soweit verfügbar und kritischer mit dem naturräumlich regionalisierten Status 

(hier: Schotterplatten und Tertiärhügelland); Arten, die in der Roten 

Liste Deutschland als mindestens stark gefährdet geführt werden; streng 

geschützte Arten; Arten des Anhang I der Vogelschutzrichtlinie und des 

Anhang II der FFH-Richtlinie. 

Die erhobenen Daten wurden in einer Datenbank erfasst. Dann wurden 

diese den Nachweisdaten zu Grunde liegenden Fundortlokalitäten kartografisch 

den o.g. Funktionsräumen [= FR] bzw. Fließgewässersystemen [= 

GS] zugeordnet und so deren Arteninventare ermittelt. Bei den Fledermäusen 

wurden auch außerhalb des UG gelegene Quartiernachweise mit 

einbezogen; auf Grundlage des bekannten Aktionsraums der relevanten 

Arten wurde dazu eine Maximaldistanz von 3 km angesetzt. Allgemein 

wurden bei Nachweisen, deren Ortsbezug keine eindeutige Zuordnung zu 

einem FR oder GS zuließ, die entsprechenden Daten ggf. auch zwei oder 

mehr benachbarten FR oder GS subsumiert. 




3.2.3 Dokumentation der Bestandsdaten 

Die aufbereiteten und in aller Regel aggregierten Daten zur Bestandsbeschreibung 

und -bewertung finden sich in den Kartierberichten, Kap. A, 

bzw. den Formblättern, Kap. B. Die Rohdaten sind in einer Datendokumentation, 

differenziert nach eigenen aktuellen Erhebungen in Kap. C.1 

und Sekundärdaten in Kap. C.2 zusammengestellt. Die nachfolgenden 

Blockdiagramme sollen das rasche Auffinden der den einzelnen Bewertungen 

zu Grunde liegenden Datenbestände erleichtern. 







3.3 Bestandsbewertung 

3.3.1 Artenschutz [Bedrohte Arten] 

Die Bewertungen aus der Sicht des Artenschutzes stützen sich wesentlich 

auf die Funktion der untersuchten Biotope, Flächen bzw. Funktionsräume/ 

Gewässersysteme als Lebensraum für bedrohte Arten, wobei vorrangig 

diversitätsbedeutsame Artvorkommen hervorgehoben werden. Bezüglich 

des Gefährdungsgrads wird auf die Rote Liste [= RL] Bayern zurückgegriffen 

(VOITH 2003), bezüglich der regionalen bis lokalen Situation der einzelnen 

Arten, soweit vorhanden, auf entsprechende Einstufungen für den 

Großnaturraum (Tertiärhügelland und Schotterplatten nach RL Bayern) 

bzw. für die lokale Ebene (Erdinger Moos, Nördliches Erdinger Moos) auf 

eigene Einschätzungen/Erfahrungen auf Grundlage publizierter oder eigener 

unpublizierter Daten, u.a. auch nach Arten- und Biotopschutzprogramm 

[= ABSP] München, Erding und Freising (BAYERISCHES STAATSMI- 

NISTERIUM FÜR UMWELT, GESUNDHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ 1997, 

2001a, b). 

Ausgewiesen sind darüber hinaus Arten der Roten Liste Deutschland (BI- 

NOT et al. 1998, HESS et al.1998), Arten, die in den Anhängen I bzw. II 

und/oder IV der "Richtlinie 79/409/EWG des Europäischen Rates über die 

Erhaltung der wildlebenden Vogelarten" [= Vogelschutzrichtlinie] bzw. der 

"Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen 

Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen" [= 

FFH-Richtlinie] geführt werden sowie sonstige gesetzlich geschützte Arten 

gemäß § 10 Abs. 2 Nr. 10 BNatSchG. 

Die Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie, die europäischen Vogelarten 

sowie die darüber hinaus nach nationalem Recht streng geschützten Arten 

sind Gegenstand der für das Zulassungsverfahren erforderlichen speziellen 

artenschutzrechtlichen Betrachtung bzw. Prüfung [= saP; vgl. Artenschutzrechtliche 

Betrachtung, ÖKOKART München, 2007]. Nicht gesondert 

behandelt wird die große Zahl der nach nationalem Recht ausschließlich 

besonders geschützten Arten. Diesen Arten bzw. Tiergruppen, die solche 

Arten in großem Umfang enthalten, wurde aber im Kartierkonzept in besonderem 

Maße Rechnung getragen und es ist daher davon auszugehen, 

dass sie im Rahmen der artenschutzfachlichen Bewertung, Konfliktanalyse 

bzw. Eingriffsbilanzierung und Kompensationsermittlung in jedem Fall 

hinreichend Berücksichtigung finden. 

Im Rahmen der Bestandsermittlung und -bewertung wurden auch funktionale 

Beziehungen untersucht bzw. abgeschätzt, i.W. kleinräumig als Zusammenhänge 

zwischen den Funktionsräumen bzw. Gewässersystemen 

des UG. Zur Beschreibung von grobmaßstäbigen Vernetzungsachsen 

bzw. anderweitig gebundenen Funktionszusammenhängen, die über das 




UG hinausreichen (Bezugsraum 051 Münchener Ebene), wurden die 

ABSP ausgewertet bzw. auf eigene Analysen zurückgegriffen, die im Rahmen 

der Arbeiten zu den FFH-Verträglichkeitsstudien durchgeführt wurden 

(vgl. Verträglichkeitsstudien NATURA 2000 - FFH und Vogelschutz, Ö- 

KOKART, 2007). 

3.3.2 Artenvielfalt [Leitbild und Ökologische Gruppen] 

"Mit dem 1992 unterzeichneten Übereinkommen über die biologische Vielfalt 

(Convention on Biological Diversity - CBD) wird definitionsgemäß auf 

die Sicherung der Vielfalt unter lebenden Organismen und der ökologischen 

Komplexe, zu denen sie gehören, abgezielt. Biologische Vielfalt 

umfasst in diesem Sinne die Vielfalt innerhalb der Arten und zwischen den 

Arten sowie die Vielfalt der Ökosysteme (siehe Artikel 2 der Begriffsbestimmungen 

der CBD). Artikel 14 der CBD verlangt von den Unterzeichnern 

die Erarbeitung und Anwendung eines methodischen Repertoires zur 

Berücksichtigung von Biodiversitätsaspekten im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung." 

(TRAUTNER 2003). 

Auf dieser Grundlage wird der Artenvielfalt als Moment der artenschutzfachlichen 

Bewertung besonders Rechnung getragen. Unter Bezugnahme 

auf die oben zitierte Definition berücksichtigen wir dabei zwei Aspekte: 

(1) die Vielfalt bzw. den Erfüllungsgrad der naturraum- und standorttypischen 

Lebensgemeinschaften; 

(2) diversitätsbedeutsame Artvorkommen, wobei wir als besonders diversitätsbedeutsam 

eines von wenigen oder sogar das letzte Vorkommen 

typischer, indigener Arten im Naturraum, in der Naturraumgruppe 

oder auch darüber hinaus bis hin zum Gesamtareal werten. 

Bei der Entscheidung, ob eine Art als indigenes Faunenelement des Bezugsraums 

gelten kann, wurde das von A. RINGLER, Walpertskirchen, erarbeitete 

Leitbild für das "Nördliche Erdinger Moos mit Isarauen" herangezogen, 

das die "Primärlandschaft" für den Stand 1850 umfänglich rekonstruiert 

(vgl. Kap. E). Die dort unterschiedenen Lebensräume und Lebensraumkomplexe 

wurden auch bei der Fassung sogenannter ökologischer 

Gruppen berücksichtigt, in die alle vorrangig naturschutzrelevanten Arten 

eingestuft wurden. Diese Gruppen bilden den Bezug für die Ermittlung von 

Artenzahlen, um Aspekt 1 abzuschätzen, also die Vielfalt bzw. den Erfüllungsgrad 

der naturraum- und standorttypischen Lebensgemeinschaften. 

Die Einstufung der einzelnen Arten in ökologische Gruppen erfolgte zunächst 

tiergruppenbezogen (vgl. Kartierberichte, Kap. A). Für die tiergruppenübergreifende 

Auswertung wurden diese dann folgenden gröberen 




Einheiten subsumiert, wie sie im Wesentlichen bereits zum ROV gefasst 

wurden (Kürzel in eckigen Klammern): 

Arten der Fließgewässer 

• Quellarten [Q]; 

• Arten der oberen Forellenregion (Epirhithral) [RE]; 

• Bacharten, Forellen- bis Äschenregion [R]; 

• Arten vielfach sommerwarmer großer Bäche und Flüsse (Äschen- bis 

Barbenregion) [P]. 

Arten der Stillgewässer 

• Arten der Stillgewässer in der Kiesaue des Alpenflusses: Stagnierende 

oder schwach durchströmte Rinnen, Überlaufpfützen, Totarme, frische 

Altwasser [ÜL]; 

• Arten gefluteter Großseggenrieder, der landseitigen Verlandungszone 

reifer Altwasser, der Au- und Bruchwaldtümpel [Vlz]; 

• Arten der wasserseitigen Verlandungszone reifer Altwasser (Röhrichtgürtel, 

Schwimmblattzone) mit Freiwasser [AW]; 

• Arten der Kleingewässer/Schlenken der Quellmoore [Schl]. 

Terrestrische und semiterrestrische Arten 

• Arten offener, rohbodenreicher Standorte unterschiedlicher Substrate 

(Kies, Sand, Schluff) und Feuchte (trocken[-heiß] bis nass; Pionierarten, 

"Kiesbankfauna" des Alpenflusses) [PA]; 

• Arten der Kalkmagerrasen und ihrer Verbuschungsstadien, sehr lichten 

Trockenwälder ("Brennen" bzw. Fluss- und Niederterrassenheiden, 

auch trockene Almrücken der Niedermoorgebiete), auch Arten magertrockener 

Extensivwiesen [KM]; 

• Arten der Kleinseggenrieder und Pfeifengrasstreuwiesen (Niedermoor, 

feinsedimentreiche Rinnen in Flussheiden), auch Arten wechselfeuchter 

Magerwiesen [StW]; 

• Arten der Feucht- und Nasswiesen, einschließlich und im gegebenen 

Fall ganz überwiegend (auch ackerbrütende) Wiesenbrüter [FNW]; 

• Arten feuchter Hochstaudenfluren und feuchter Säume, Arten der Landröhrichte 

[HS]; 

• Arten der Au- und Feuchtwälder, mit Säumen und grasreichen kleinen 

Lichtungen [AuW]; 

• Arten der Laubwälder (mesophil) [LW]; 




• Arten der kleinstrukturreichen Agrarlandschaft bzw. der offenen, teilweise 

extensiver genutzten Niederungslandschaft [KSK]. 

3.3.3 Wertstufendefinitionen 

Die Umsetzung der wertbestimmenden Kriterien erfolgt in Wertstufen, die 

in Tab. 1 definiert werden. Diese orientieren sich inhaltlich an der für das 

Arten- und Biotopschutzprogramms Bayern verwendeten 4-stufigen Skalierung 

(vgl. REICH & WEID 1992: "lokal, regional, überregional und landesweit 

bedeutsam"). Die Wertstufen vereinen und synchronisieren die 

(ohnehin eng verwandten und teils redundanten) Kriterien Artenschutz und 

Artenvielfalt 4 . 

Innerhalb der Wertstufendefinitionen wird konsequent auf den gesamtbayerischen 

Status der Arten zurückgegriffen, der für alle einbezogenen Tiergruppen 

gleichermaßen verfügbar ist. Die Status für die Naturraumgruppen/Großnaturräume 

(hier Tertiärhügelland und Schotterplatten) bzw. der 

lokale Status wird zur Einschätzung der besonderen Bestandssituation auf 

den entsprechenden räumlichen Hierarchieebenen genutzt, wie es von 

den Wertstufendefinitionen gefordert ist. 

Die Wertzuweisung orientiert sich an den Wertstufen, bleibt aber im Detail 

bis zu einem gewissen Grad flexibel, um abweichenden bzw. speziellen 

Fällen fachlich gerecht werden zu können. Deutliche Abweichungen vom 

Schema werden ggf. im Einzelfall begründet. 

Bezugseinheiten der Wertzuweisung sind Untersuchungsflächen bzw. -abschnitte/-objekte 

sowie Funktionsräume oder Gewässersysteme. Auch im 

Fall der übergeordneten Einheiten erfolgt die Bewertung dabei auf Grundlage 

der Gesamtarteninventare und der Bestandssituation der wertbestimmenden 

Arten. Dadurch kann in seltenen Fällen z.B. ein Funktionsraum 

auch eine etwas geringere Wertigkeit erhalten, als die hochwertigste 

der von ihm eingeschlossenen Untersuchungsflächen. 

Die Gesamtwertstufe Fauna, die für die Funktionsräume und Gewässersysteme 

ermittelt wurde (vgl. Kap. 4.7) erfolgt - erneut in Anlehnung an 

REICH & WEID (1992) - nach der am höchsten bewerteten Tiergruppe. 

4 Als informeller Zusatz wird Bedeutung der Funktionsräume und Gewässersysteme für den Erhalt der Artenvielfalt 

noch einmal getrennt entlang einer verkürzten Skala eingeschätzt (1 gering, 2 mittel, 3 hoch, 3+ herausragend). 




Tab. 1 Bewertungskriterien Artenschutz/Artenvielfalt 

Wertstufe Bedeutung Bezugsraum 

5+, herausragend über landesweit Deutschland, Mitteleuropa usw. 

Funktion für bedrohte Arten 

• Ungewöhnliche Akkumulation vom Aussterben bedrohter und stark gefährdeter bzw. extrem seltener Arten 

in besonders großen/vitalen Beständen (RL BY oder D) oder 

• Zutreffen mehrerer Kriterien der nachgeordneten Bewertungsebene, soweit nicht redundant 

Bedeutung Artenvielfalt [diversitätsbedeutsame Arten, Spezifität/Erfüllungsgrad Zönose] 

• Lebensraum [= LR] mit vitalen Beständen von Arten, deren Fortbestand für den Erhalt der natürlichen Artenvielfalt 

insgesamt von hoher Bedeutung ist: Eines von wenigen oder letztes Vorkommen einer im Bezugsraum 

heimischen Art (Stenendemiten, z.B. Aurikel Primula auricula monacensis, Federgras Stipa bavarica, 

Wühlmaus Microtus bavaricus, Köcherfliege Drusus franzi, Federkiemenschnecke Valvata studeri; Isolate 

fern ab des geschlossenen Areals z.B. Libelle Coenagrion hylas, Hakenkäfer Riolus illiesi) oder 

• Naturraum- und Lebensraum-typische Zönose, die bezüglich Spezifität und Erfüllungsgrad weitestgehend 

dem vorgestellten Naturzustand entspricht und in dieser herausragenden Ausprägung nur noch von wenigen 

weiteren Stellen bekannt ist bzw. erwartet werden kann 

5, sehr hoch überregional bis 

landesweit 

Naturraum[groß]gruppe (Schotterplatten und 

Tertiärhügelland bzw. Alpenvorland), Bayern 


• LR mit hoher Funktion für eine oder mehrere bayernweit vom Aussterben bedrohte (RL 1) bzw. eine Reihe 

stark gefährdeter Arten (RL 2) oder 

• LR mit hoher Funktion für eine bundes- oder bayernweit extrem seltene Art oder mehrere sehr seltene Arten 

(RL R) oder 

• LR mit hoher Funktion für eine bayernweit stark gefährdete Art (RL 2), von der überregional nur noch wenige 

Vorkommen bekannt sind oder 

• LR mit hoher Funktion für übergreifend bestandsbedrohte Arten mit schwerpunktmäßig mitteleuropäischer 

Verbreitung, für die D bzw. BY eine besondere Schutzverantwortung tragen 

• oder Zutreffen mehrerer Kriterien der nachgeordneten Bewertungsebene, soweit nicht redundant 


• LR mit vitalen Beständen von Arten, deren Fortbestand für den Erhalt der natürlichen Artenvielfalt im Bezugsraum 

(Naturraum[groß]-gruppe) bzw. ggf. auch darüber hinaus von hoher Bedeutung ist: Eines von 

wenigen oder letztes Vorkommen einer LR-charakteristischen, autochthonen Art im naturräumlichen Bezugsraum 

oder 

• Naturraum- und LR-typische Zönose, die absolut gesehen noch einen sehr hohen Grad an Spezifität bei 

hoher Diversität der typischen Arten aufweist; bedrohte Arten sind Teil der typischen Gemeinschaft 

4, hoch regional Naturraum (051 Münchener Ebene) oder 

Gruppe naturräumlicher Untereinheiten 

(Nördliche Münchener Ebene) 


• LR mit hoher Funktion für eine bayernweit stark gefährdete Art (RL 2), die überregional noch gut oder regional 

noch sehr gut repräsentiert ist oder 

• LR mit hoher Funktion für mehrere bayernweit gefährdete Arten (RL 3) oder 

• LR mit hoher Funktion für eine bayernweit gefährdete Art (RL 3), von der regional nur noch wenige Vorkommen 

bekannt sind oder 

• Akkumulation von Arten, die in weiten Teilen Bayerns und/oder Deutschland rückläufig (RL V) und im Bezugsraum 

selten geworden sind oder 



• LR mit vitalen Beständen von Arten, die für den Erhalt der Artenvielfalt des Bezugsraums (Naturraum) von 

hoher Bedeutung sind: Eines von wenigen oder letztes Vorkommen einer LR-charakteristischen, autochthonen 

Art im naturräumlichen Bezugsraum oder 




Tab. 1 Bewertungskriterien Artenschutz/Artenvielfalt 

Wertstufe Bedeutung Bezugsraum 

• Naturraum- und standorttypische Zönose, deren Spezifität und Erfüllungsgrad deutlich über den heute 

durchschnittlichen Verhältnissen liegt 

3, mittel lokal Naturräumliche Untereinheit (Nördliches 

Erdinger Moos) 


• LR mit hoher Funktion für einzelne bayernweit gefährdete Arten (RL 3), die regional noch gut repräsentiert 

sind oder 

• LR mit hoher Funktion für eine Reihe von Arten der Vorwarnliste (RL V), die auch im Bezugsraum deutlich 

rückläufig bzw. selten sind, bzw. von lokal bedeutsamen Arten oder 



• LR mit vitalen Beständen mindestens einer Art, die für den Erhalt der Artenvielfalt des Bezugsraums (Naturräumliche 

Untereinheit) von Bedeutung ist: Eines von wenigen oder letztes Vorkommen einer LR-charakteristischen, 

autochthonen Art im naturräumlichen Bezugsraum oder 

• Naturraum- und standorttypische Zönose, deren Spezifität und Erfüllungsgrad im Bereich der heute durchschnittlichen 

Verhältnissen liegt; der Charakter der Gemeinschaft ist noch deutlich erkennbar 

2, gering - Naturräumliche Untereinheit (Nördliches 

Erdinger Moos) 


• LR mit allenfalls stark limitierter Funktion für einzelne bayernweit gefährdete Arten, die regional noch gut 

repräsentiert sind oder 

• LR mit Funktion für einzelne Arten der Vorwarnliste, die auch im Bezugsraum rückläufig bzw. selten sind, 

bzw. einzelne anderweitig lokal bedeutsame Arten oder 

• LR mit Funktion für Arten der Vorwarnliste, die im Bezugsraum noch weit verbreitet und häufig sind 



Untereinheit) von Bedeutung ist (lokal rückläufig) oder 

• Zönose, deren Spezifität und Erfüllungsgrad bezogen auf Naturraum und Standort maximal dem heutigen 

Durchschnitt entspricht 

1, sehr gering - Naturräumliche Untereinheit (Nördliches Erdinger 

Moos) 


• LR mit stark limitierter Funktion für einzelne im Bezugsraum noch gut repräsentierte Arten der Vorwarnliste 



Untereinheit) von Bedeutung ist (lokal rückläufig) oder 

• Verarmte bzw. veränderte Zönose mit unterdurchschnittlicher Spezifität 

0, keine erkennbar - - 


• LR ohne erkennbare Funktion für bedrohte oder lokal bedeutsame Arten 


• Diversitätsbedeutsame Arten sind nicht vorhanden und/oder 

• Zönose verödet bzw. unspezifisch, i.W. ubiquitäre oder "fremde" Arten 




3.4 Wirkungs- und Konfliktanalyse 

3.4.1 Allgemeine Vorgehensweise 

(1) Es wurden zunächst die nach Planungsstand bekannten Projektwirkungen 

zusammengestellt und auf ihre Relevanz für die Fauna überprüft. 

[Relevanzanalyse] 

(2) Für die so ermittelten Wirkfaktoren wird der Einwirkbereich anhand 

der technischen Merkmale des Vorhabens ermittelt. Effektdistanz und 

Wirkungsintensität ergeben sich durch Verschneidung mit der Empfindlichkeit 

der betroffenen Arten bzw. Artengruppen. Bei den Faktoren, 

bei denen dies möglich und sinnvoll ist, wird die Wirkung auf die 

Fauna dabei entlang einer fünfstufigen Skala abgeschätzt. Die Analyse 

erfolgt streng getrennt nach Funktionsräumen [= FR] bzw. Gewässersystemen 

[= GS]. [Wirkungsanalyse] 

(3) In einem weiteren Schritt werden dann die ermittelten Wirkungsintensitäten 

der Faktoren über eine Matrix zur faunistischen Wertigkeit der 

betroffenen Flächen bzw. Bestände ins Verhältnis gesetzt. [Konfliktanalyse] 

(4) Abschließend werden die faktorenspezifischen Konflikte für jeden FR 

bzw. jedes GS zusammengestellt und auf dieser Grundlage eine 

Konfliktstufe für den FR bzw. das GS ermittelt 5 . Über eine summarische 

Betrachtung wird auf Grundlage von Art und Umfang der auf 

den FR bzw. das GS wirkenden Faktoren bzw. der daraus entstehenden 

Konflikte zusätzlich beurteilt, ob die Integrität, d.h. Funktionsfähigkeit 

des FR bzw. des GS durch die Wirkungen des Planvorhabens 

in Frage gestellt wird. 

(5) Gleichzeitig werden die ökologischen Gruppen der jeweils betroffenen 

wertbestimmenden Arten ermittelt. Hierdurch besteht die Möglichkeit, 

die notwendigen Ausgleichsmaßnahmen inhaltlich festzulegen 

und damit deren faunistische Kompensationswirkung zu verbessern. 

Bei der im Verfahren vorrangig konfliktbestimmenden Flächeninanspruchnahme 

wurde darüber hinaus mit Hilfe der ökologischen Grup- 

5 

In diesem Zusammenhang wird für die Einzelkonflikte mit überwiegend nur lokalem Bezug innerhalb der Funktionsräume 

bzw. Gewässersysteme abgeschätzt, inwieweit sie auf den gesamten Funktionsraum bzw. das gesamte 

Gewässersystem übertragbar sind bzw. wie sie in Bezug darauf zu bewerten sind. Bei der hier vorrangig 

konfliktbestimmenden Flächeninanspruchnahme erfolgt diese Einschätzung nach einem skalierten Bewertungsansatz 

(vgl. auch unten, Kap. 3.4.3). 

In der Regel wird der maximal durch einen Faktor auf der Bezugsebene des Funktionsraums bewirkte Konflikt 

als Gesamtkonflikt für den FR angesetzt, im Einzelfall kann aber durch Summation mehrerer geringerer Konflikte 

für den gesamten FR auch ein höherer Konflikt entstehen. 




pen die Eignung der beanspruchten Vegetationstypen getrennt nach 

Funktionsräumen abgeschätzt und zur Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung 

an den LBP übergeben. Auf diese Weise kann aus faunistischer 

Sicht zusätzlich auch ein grober Richtwert für den Flächenbedarf 

angegeben werden. 

Alternativ zu der unter (2) und (3) beschriebenen Vorgehensweise erfolgen 

bei Wirkfaktoren, die mutmaßlich allenfalls sehr begrenzt wirken oder 

deren Wirkungen auf die Tierwelt aufgrund fehlender Kenntnisse grundsätzlich 

nur allgemein qualifizier- oder quantifizierbar sind, Wirkungs- und 

Konfliktabschätzung rein verbal argumentativ (vgl. Kap. 5). 

Bezüglich der Wirkfaktoren, die mit der allgemeinen demografischen und 

wirtschaftlichen Entwicklung bzw. mit der weiteren Entwicklung des Flughafens 

korrelieren, werden in der Wirkungs- und Konfliktanalyse die für 

den Prognosenullfall (ohne Ausbau) prognostizierten Belastungen als 

Vorbelastung angesetzt und nur die Differenz zwischen Prognosenullfall 

und Planungsfall als vorhabensbedingt gewichtet; Zeithorizont ist dabei 

jeweils das Jahr 2020. 

3.4.2 Relevante Projektwirkungen 

Als mögliche Projektwirkungen mit Relevanz für die Fauna wurden ermittelt: 

• Flächenverlust durch Überbauung und sonstige Inanspruchnahmen: 

Start- und Landebahn und sonstige Flugbetriebsflächen; Neuanlage, 

Verlegung und Neuanbindung von Straßen und Sparten; Geländeaufschüttungen, 

Abschirmungswälle; Baustelleneinrichtungen [Datengrundlagen: 

Erläuterungsbericht Technische Planung Luftseite, 

DORSCH CONSULT Airports GmbH, München, 2007 (Technische Planung 

Luftseite); Erläuterungsbericht landseitige Straßen, WAG- 

NER+PARTNER, Beratende Ingenieure im Bauwesen München, 2007 

(Straßenplanung); Geländeaufschüttungen, GRÜNPLAN GmbH, Freising, 

und Dr.BLASY-Dr.ØVERLAND, Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG 

Eching am Ammersee, 2007 (Geländeaufschüttungen); Baulogistikkonzept, 

DORSCH CONSULT Airports GmbH München, 2007 (Baulogistik)]; 

• Bauliche Eingriffe in Fließgewässerlebensräume [Datengrundlagen: 

Landschaftspflegerischer Begleitplan, GRÜNPLAN GmbH Freising, 2007 

(Landschaftspflegerischer Begleitplan), mit Erläuterung Gewässerausbau, 

Dr.BLASY-Dr.ØVERLAND, Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG, 

Eching am Ammersee, und Büro SEHLHOFF GmbH Ingenieure + Architekten, 

Straubing, 2007 (Gewässerausbau); Wasserwirtschaftliche 

Maßnahmen, Dr.BLASY-Dr.ØVERLAND, Beratende Ingenieure GmbH & 




Co. KG, Eching am Ammersee, und Regierungsbaumeister SCHLEGEL 

GmbH & Co. KG, München, 2007 (Wasserwirtschaft); Straßenplanung] 

• Verlust bzw. Degradierung von Feuchtbiotopen und Gewässern durch 

Grundwasserabsenkung im geplanten Erweiterungsbereich des Flughafens 

sowie Veränderung der Wasserführung/Abflüsse bzw. Grundwasserzufuhr 

in bestehenden Oberflächengewässern [Datengrundlage: 

Wasserwirtschaft; Umweltverträglichkeitsstudie, Dr.BLASY-Dr.ØVER- 

LAND, Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG, Eching am Ammersee, 

2007 (Umweltverträglichkeitsstudie); Fachbeitrag Vegetation und Flora, 

GRÜNPLAN GmbH, Freising, 2007 (Vegetation und Flora)]; 

• Direkte und indirekte Beeinträchtigungen durch Veränderungen der 

Qualität des Grundwassers bzw. der Gewässergüte der Fließgewässer 

[Datengrundlage: Wasserwirtschaft; Umweltverträglichkeitsstudie]; 

• Degradierung von Lebensräumen durch erhöhte Emissionsbelastungen 

aus Flug- und Bodenverkehr und Baustellenbetrieb/-verkehr [Datengrundlagen: 

Lufthygienische Untersuchung, MÜLLER-BBM GmbH, Planegg, 

2007 (Lufthygiene); Umweltverträglichkeitsstudie; Vegetation und 

Flora]; 

• Störung von Tierbeständen durch Lärm und optische Stimuli: Gemäß 

der Ausführungen unten, Kap. 3.4.3, werden nur Lärm durch zusätzlichen 

Straßenverkehr (inklusive Verkehr auf Straßenneuanlagen und 

Baustellenverkehre), Baulärm sowie Bodenlärm, der vom Flughafengelände 

ausgeht, als relevant erachtet [Datengrundlagen: Schalltechnische 

Untersuchung, OBERMEYER Planen + Beraten GmbH, München, 

2007 (Lärmgutachten); Untersuchung des landseitigen Verkehrs, 

Transver GmbH, München, 2007 (Verkehrsgutachten)]; 

• Kulissenwirkung hoher Geländeaufschüttungen auf Wiesenbrüter [Datengrundlagen: 

Geländeaufschüttungen, Grünplan GmbH, Freising, und 

Dr.BLASY-Dr.ØVERLAND, Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG, Eching 

am Ammersee, 2007]; 

• Zerschneidung von Ausbreitungs- und Vernetzungsachsen durch die 

Erweiterung sowie Neuanlagen, Verlegungen und Neuanbindung von 

Straßen bzw. Verstärkung der Trennwirkung bestehender Straßen 

durch zeitweise (Bauphase) oder dauerhaft (Betriebsphase) erhöhtes 

Verkehrsaufkommen; in diesem Zusammenhang auch Berücksichtigung 

von Tierverlusten durch Kollisionen [i.W. nach Verkehrsgutachten, 

Straßenplanung, Baulogistik, Schalltechnische Untersuchung (Baulärm) 

und Technische Planung Luftseite; zusätzliche Datengrundlagen: Vogelschlaggutachten 

in Verbindung mit Auswertungen zur aktuellen und 

prognostizierten Überfliegungssituation]; 




• Veränderungen des Mesoklimas [Datengrundlage: Klimatologische Erheblichkeitsabschätzung, 

DEUTSCHER WETTERDIENST, München, 2007 

(Stellungnahme Klimagutachten)]; 

• Rückwirkungen der Lichtemissionen auf Tierbestände im Einflussbereich 

der Befeuerungsanlage und anderer Beleuchtungseinrichtungen 

für die geplante S/L-Bahn mit Rollwegen und Vorfelderweiterung; Baustellenbeleuchtung 

[Datengrundlage: Lichttechnische Untersuchung, 

MÜLLER-BBM GmbH, Planegg, 2007 (Fachbeitrag Licht); Baulogistik]; 

• Hochfrequenzimmissionen [nach Umweltverträglichkeitsstudie]; 

• Rückwirkungen von Präventivmaßnahmen zur Verhütung von Vogelschlägen 

auf die Habitateignung betroffener Flächen [Datengrundlage: 

Gutachten zur biologischen Flugsicherheit am Flughafen München - 

Vogelschlaggutachten -, Dr. Christoph MORGENROTH, Büro für biologische 

Flugsicherheit, Wittlich, 2007 (Vogelschlaggutachten)]. 

3.4.3 Ermittlung der Wirkungsintensitäten 

Nachfolgend werden für diejenigen Projektwirkungen, bei denen eine skalierte 

Bewertung möglich bzw. sinnvoll ist, die gewählten Analyseansätze 

erläutert und die Bewertungsmatrices dokumentiert. Zur Ermittlung der resultierenden 

Konflikte vergleiche Kap. 3.4.4 unten. 

Flächeninanspruchnahme 

Die Ermittlung der Flächeninanspruchnahme erfolgt für die verschiedenen 

Teilprojekte des Vorhabens gemeinsam. Es wird dabei nicht zwischen 

bauund anlagenbedingten Inanspruchnahmen differenziert, da der bauzeitliche 

Flächenbedarf in vielen Fällen einer dauerhaften Veränderung 

gleichkommt (vgl. auch Kap. 5.1.1). Zur Ermittlung der Lebensraumverluste 

für die Fauna wurde daher eine "Umhüllende" erstellt, die die bauund 

anlagebedingt in Anspruch genommenen Flächen aller Verursacherbereiche 

umfasst 6 . Der Erhalt kleinflächiger Biotope innerhalb dieser Umhüllenden 

wurde bei der Wirkungsanalyse berücksichtigt, sofern davon ausgegangen 

werden kann, dass ihre Funktionalität während und im Anschluss 

der Baumaßnahmen gewährleistet ist. Ansonsten wird für alle Inanspruchnahmen 

die Wirkungsintensität 5, sehr hoch, angesetzt. 

6 Diese Umhüllende ist insofern auch Grundlage der Auswertungen zu weiteren Wirkfaktoren, als innerhalb dieser 

Grenze keine weiteren Beeinträchtigungen auftreten können bzw. bei der Konfliktermittlung gewichtet werden. 




Um insbesondere bei großräumiger gebundenen Tierarten auch der Möglichkeit 

einer Beeinträchtigung nicht unmittelbar betroffener, jedoch funktional 

mit den Verlustflächen assoziierter Flächen Rechnung zu tragen, 

wurde darüber hinaus der Anteil der in Anspruch genommenen Flächen 

bzw. Gewässerstrecken am gesamten Funktionsraum bzw. Gewässersystem 

ermittelt und grundsätzlich entsprechend der nachfolgenden Matrix 

gewichtet. Sind von dem Eingriff ausschließlich Flächen betroffen, die innerhalb 

des Funktionsgefüges des FR nur von untergeordneter Bedeutung 

sind, erfolgt ein Abzug bei der Wirkungsintensität 7 . In solchen Fällen ist 

davon auszugehen, dass die Wirkung durch den reinen Biotopverlust hinreichend 

bewertet ist. Einen Sonderfall stellen die Stillgewässer dar. Wenn 

solche Gewässer im FR singulär und nicht betroffen oder überhaupt nur 

im nicht betroffenen Bereich vorhanden sind, wird trotz funktionsräumlicher 

Betrachtung für die entsprechenden ökologischen Gruppen keine 

Wirkung angesetzt, sofern für die jeweiligen Arten hinreichend Landlebensraum/Jagdbiotope 

erhalten bleiben. 

Wirkungsintensitätsstufen Flächeninanspruchnahme mit Bezug auf Funktionsräume 

[FR] bzw. Fließgewässersysteme [GS] 

Verlustanteil FR/GS Wirkungsintensität 

< 5 % sehr gering (1) 

5 bis < 15 % gering (2) 

15 bis < 30 % mittel (3) 

30 bis < 50 % hoch (4) 

≥ 50 % sehr hoch (5) 

Lärm und optische Stimuli 

Bezüglich Lärm und optischen Stimuli als potenziellem Wirkfaktor des Vorhabens 

auf die Fauna wurde im Vorfeld eine Literaturauswertung durchgeführt, 

deren Ergebnisse im Anhang, Kap. F.1, dokumentiert sind. Ein 

zentraler Punkt ist dabei die Differenzierung in Dauerlärm, der relevante 

Lautäußerungen bzw. Geräusche maskieren kann, und Lärm, der durch 

signifikante Pausen gekennzeichnet ist, sowie die Möglichkeit einer Gewöhnung 

an optische Stimuli bei regelmäßigem Auftreten. Die nachfolgend 

erläuterte Vorgehensweise bei der Wirkungs- und Konfliktanalyse 

basiert wesentlich auf diesen Grundlagen. 

7 Abzüge wurden insbesondere dann vorgenommen, wenn Eingriffe nur in nicht wertbestimmende Teile erfolgen, 

wenn wertbestimmende Strukturen in der beanspruchten Fläche nur sehr kleinflächig bzw. randlich ausgebildet 

sind, wenn die vorrangig wertbestimmenden Artvorkommen nicht betroffen sind (i.W. bei artenarmen 

Gruppen bzw. Einzelartkartierungen). Bei sehr hohen Verlustanteilen ist eine Abwertung nur in Ausnahmefällen 

möglich. 




Lärm und damit oftmals einhergehende optische Reize sind in ihren Effekten auf die 

Tierwelt vielfach nicht voneinander zu trennen. Beide Faktoren können bei diesbezüglich 

empfindlichen Arten bzw. Artengruppen zu Meidungs- bzw. Abstandsverhalten von der 

Emissionsquelle führen, ohne dass in allen Fällen der ursächliche Zusammenhang geklärt 

ist. Ebenfalls für beide Faktoren sind unter bestimmten Umständen bzw. in Abhängigkeit 

von Frequenz und Ausbleiben entsprechender bedrohlicher Situationen Gewöhnungseffekte 

belegt bzw. zu unterstellen. Es erscheint daher sinnvoll und in vielen Fällen 

auch erforderlich, die beiden Faktoren gemeinsam bzw. undifferenziert als "Störquelle" zu 

behandeln und, wo möglich, etwaige Unterschiede in den Wirkungen in die Analyse mit 

einfließen zu lassen (z.B. Störung von Wiesenbrütern durch visuelle Reize auch völlig 

unabhängig von Lärmereignissen, sofern diese einem Feindbild oder einer effektiven Gefahrensituation 

entsprechen, z.B. Spaziergänger mit Hund, vs. Lärmempfindlichkeit von 

"leisen" Arten, die essentiell auf akustische Kommunikation angewiesen sind). 

Als wesentliche Quellen von Schallemissionen und optischen Reizen im 

Zusammenhang mit dem Vorhaben sind Flugbetrieb (Fluglärm, Überflüge, 

Bodenlärm), Straßenverkehr und Baubetrieb zu nennen. Aus der Verschneidung 

der o.g. Grundlagen mit den zu unterscheidenden Quellen ergibt 

sich die nachfolgende Differenzierung in (A) Fluglärm, (B) Straßenverkehrslärm, 

(C) Bodenlärm und (D) Baulärm; jeweils mit eingeschlossen 

sind die optischen Stimuli. 

(A) Fluglärm/Überfüge: Es ist bekannt und vielfach dokumentiert, dass 

Flugzeuge - Flächenflugzeuge, insbesondere aber auch Hubschrauber - 

bei niedrigem Überflug und plötzlichem, überraschenden Auftauchen bei 

Wirbeltieren Störungen bis hin zu Panikreaktionen hervorrufen können. Es 

ist weiterhin bekannt, dass kleinere Flugzeuge durch die Ähnlichkeit ihrer 

Silhouette mit Greifvögeln Fluchtverhalten auslösen können. Beide Momente 

sind beim Flugverkehr im Nahbereich großer Verkehrsflughäfen jedoch 

nicht relevant, da der Flug auf festen Bahnen, regelmäßig und in 

signifikantem Umfang erfolgt, so dass Gewöhnungseffekte, wie sie insbesondere 

für die Avifauna vielfach beschrieben sind, in hohem Maße zum 

Tragen kommen können. Beim Gros der Flugzeuge handelt es sich außerdem 

um große Verkehrsmaschinen, bei denen keinerlei Ähnlichkeit mit 

flugaktiven Fressfeinden besteht. 

Es ist weiterhin bekannt, dass Lärm Lautäußerungen bzw. Geräusche, die 

für Tiere von hoher Bedeutung sind (vor allem Reviergesänge von Vögeln), 

maskieren und dadurch die Raumnutzung der betreffenden Arten 

negativ beeinflussen kann. Für eine relevante Überdeckung muss der 

Lärm jedoch die entsprechenden Frequenzen treffen, den nötigen Schalldruck 

entwickeln und diesen jeweils über längere Zeiträume kontinuierlich 

beibehalten ("Dauerlärm"). Während im hier gegebenen Fall die ersten 

beiden Faktoren zumindest bereichsweise - artabhängig - durchaus gegeben 

sein können, ist die dritte Voraussetzung nicht erfüllt. Sowohl zwischen 

den einzelnen Flugereignissen an sich als auch in der Summe sind 

beim Flugverkehr im Nahbereich des Flughafen München signifikante 




Lärmpausen vorhanden bzw. solche werden auch künftig verbleiben (vgl. 

Kap. F.1 im Anhang) 8 . 

Die obigen Befunde stehen nicht nur in Einklang mit den mittlerweile allgemein 

zahlreichen Beobachtungen zu teils hochwertigen Vogel- bzw. 

Wirbeltierbeständen auf bzw. im engen Umfeld verschiedener Flughäfen, 

sondern auch konkret mit Vorkommen und Verteilung bedeutsamer Vogelbrut- 

und -rastbiotope auf und im engeren Umfeld des Flughafen München 

(vgl. Kap. A.5, A.6 und Anhang F.1). Nicht zuletzt ist im Zusammenhang 

darauf zu verweisen, dass es sich bei den Wiesen um die bestehenden 

S/L-Bahnen des Flughafens München und dem engeren und weiteren 

Umfeld des Flughafengeländes um ein noch auszuweisendes Vogelschutzgebiet 

handelt ("Nördliches Erdinger Moos", vgl. NATURA 2000 - 

FFH- und Vogelschutz, ÖKOKART München, 2007). 

Mit Bezug darauf ist insgesamt davon auszugehen, dass Negativwirkungen 

auf die Fauna durch Fluglärm und damit verbundene visuelle Reize in 

der gegebenen wie auch in der zu prognostizierenden Situation nicht bestehen. 

Der Wirkfaktor "Fluglärm/optische Stimuli durch Über-/Vorbeiflüge 

einschließlich Rollvorgängen zwischen den Landebahnen und Vorfeldpositionen" 

wird hier deshalb nicht weiter betrachtet. 

(B) Straßenverkehrslärm: Auch bezüglich der Beurteilung der Wirkungen 

von Straßenlärm auf die Tierwelt sind die Grundlagen im Anhang, Kap. 

F.1, zusammengestellt. Danach weichen wir begründet von den einzigen 

bislang publizierten "Eckwerten zur Eingriffsbewertung" (RECK et al. 2001) 

ab und legen einen groben eigenen Bewertungsansatz vor, der sich im 

Wesentlichen auf Effektdistanzen stützt und der den unstrittig möglichen 

Belastungen einschließlich einer "Sicherheitsreserve" Rechnung trägt 9 . 

Entsprechend der Ergebnisse der o.g. Literaturauswertung stützt er sich 

wesentlich auf die Avifauna. Die Vorgehensweise stimmt im Grundsatz mit 

den Ansätzen aktueller Forschungsvorhaben zum Thema in Deutschland 

und Österreich überein, die sich derzeit in der Endphase befinden (BIE- 

RINGER et al. 2006, KIFL 2007a,b, RVS nach FSV 2007). Gegenüber dem 

8 

Im Unterschied zu der Vorgehensweise in der Raumordnung werden in Übereinstimmung mit dem Entwurf 

zum neuen Fluglärmberechnungsmodell dem Fluglärm neben der flugbetriebsbedingten Geräuscherzeugung 

aus An- und Abflügen auch die entsprechenden Emissionen aus den Rollvorgängen zwischen den Start- und 

Landebahnen und den Vorfeldpositionen zugerechnet (nach Schalltechnische Untersuchung, Teil A, Flugbetriebsbedingte 

Lärmbelastung). Bereits zum ROV wurde aus der Auswertung der verfügbaren Daten und Informationen 

für die Betrachtung im Fachbeitrag Fauna die Annahme abgeleitet, dass die zu diesem Zeitpunkt noch 

dem Bodenlärm subsumierten Rollvorgänge zumindest außerhalb der Vorfelder wie der Fluglärm durch Lärmpausen 

gekennzeichnet sind. Sie wurden deshalb auch damals getrennt von den Schallemissionen aus Abfertigungsvorgängen 

der Flugzeuge auf den Vorfeldern betrachtet, die nach heutiger Auffassung alleinige Quelle 

des "Bodenlärms" sind (vgl. dazu unten und Schalltechnische Untersuchung, Teil B, Bodenlärm). 

9 

Der Ansatz über Effektdistanzen deckt zugleich mögliche Wirkungen weiterer Faktoren ab, die zumindest bei 

einzelnen Arten mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Meidung bzw. Minderung der Habitateignung des straßennahen 

Bereichs beitragen. Er wurde gegenüber dem ROV nochmals verschärft, indem die DTV-Grenze für sehr 

stark befahrene Straßen herabgesetzt wurde. 




ROV konnten erste verfügbare Ergebnisse der Arbeiten in den Bewertungsansatz 

integriert werden, der nun auch eine Betrachtung von Einzelarten 

bzw. ökologischer Gruppen umfasst, ggf. auch von speziellen Situationen, 

die die Störungsempfindlichkeit beeinflussen können. 

Für Straßenneuanlagen beinhaltet die Analyse folgende Schritte: 

(1) Prüfung des Straßenumfelds auf Vorkommen mutmaßlich oder nachweislich 

besonders lärmempfindlicher Arten (Arten mit kritischen 

Schallpegeln für Partnerfindung und Revierverteidigung nach KIFL 

2007a,b) und Verschneiden der Vorkommen mit den künftig dort zu 

erwartenden Geräuschimmissionen, in Abhängigkeit von der Art nach 

Tag- bzw. Nachtwerten der Lärmbelastung → Bei Überschreitung der 

artspezifischen kritischen Pegel in Form von "Dauerlärm" wird ein vollständiger 

Habitatverlust angesetzt. 

Mindestens unregelmäßig mit Brutversuchen im Gebiet: Wachtel, Rohrschwirl, Drosselrohrsänger 

und Tüpfelsumpfhuhn 52 dB(A) tags, Wachtelkönig und Waldohreule 

47 dB(A) nachts. 

(2) Ermittlung der Brutvogelbestände in den künftigen potenziellen Belastungszonen 

von 100 bzw. 100 bis 250 m beidseits der geplanten Straße 

und Abschätzung der vorhabensbedingten Minderung der Habitateignung 

in diesen Bereichen in Abhängigkeit von der Befahrungsintensität, 

nach dem unten angegebenen allgemeinen Schema 10 . 

(3) Davon abweichend erfolgte eine Ermittlung und Bewertung möglicher 

Funktionseinbußen des Straßenumfelds für Arten mit teils hohen Effektdistanzen, 

jedoch ohne erkennbare Abhängigkeit von der Verkehrsstärke, 

hier i.W. Wiesenbrüter. Strukturelle Veränderungen, wie 

beispielsweise eine zunehmende Unterkammerung der Landschaft, 

ggf. noch verstärkt durch die Kulissenwirkung von Straßenbegleitstrukturen, 

dürften das allgemein zu beobachtende Abstandsverhalten zumindest 

entscheidend mitbestimmen. Hinzu kommt die mit solchen 

Strukturen einhergehende zunehmende Störung durch Personen, die 

von manchen Arten ganz offensichtlich als bedrohlicher empfunden 

werden als Fahrzeuge, beispielsweise besonders im Bereich von Gebieten 

mit hoher Jagdaktivität 11 . 

10 Keineswegs alle hier letztendlich subsumierten Arten zeigen tatsächlich eine Abhängigkeit von der Befahrungsintensität, 

die Einbeziehung sämtlicher nicht ohnehin gesondert betrachteter Vögel (hier nach Punkt 1, 3 

und 4) in das Schema einer mit der Verkehrsdichte abnehmenden Habitateignung bleibt damit bezüglich der 

Abschätzung von Beeinträchtigungen auf der "sicheren Seite". Daraus erklären sich im Einzelfall auch geringfügige 

Abweichungen bei der Beurteilung der Wirkungen im Vergleich zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung, 

der naturgemäß ein einzelartbezogener bzw. allenfalls artengruppenbezogener Ansatz zu Grunde liegt 

und in der artabhängige Unterschiede in der Störungsempfindlichkeit stärker berücksichtigt werden. 

11 

Entsprechend zeigt beispielsweise der Kiebitz nach KIFL (2007b) den größten Abstand zu schwach befahrenen 

Straßen. 




Hohe Effektdistanzen bis 400 m setzen wir dabei für den Großen Brachvogel und 

die Feldlerche an. Bei beiden Arten ist von einer weitgehenden Meidung des Straßennahbereichs 

bis 100 m Entfernung auszugehen, die sich auch anhand der aktuellen 

eigenen Daten aus dem UG der Tendenz nach bestätigt. Im anschließenden Korridor 

bis zu 250 m Entfernung ist noch von einer deutlichen und bis 400 m immer 

noch von einer geringen Minderung der Habitateignung auszugehen [Ansatz - 50 % 

bzw. - 10 %]. Beim Kiebitz reichen die Effektdistanzen weniger weit und auch der 

straßennahe Bereich bis 100 m wird nicht vollständig bzw. zur Gänze gemieden. Der 

Bewertungsansatz wird u.a. auch auf Grundlage der aktuell im Gebiet gewonnenen 

Daten im Nahbereich bis 100 m auf 50 % und im anschließenden Korridor bis 250 m 

auf 10 % Minderung der Habitatqualität angepasst. 

(4) Bei prädationsanfälligen Vögeln, die in hohem Maße auf akustische 

Gefahrenwahrnehmung angewiesen sind, wird nach dem Ansatz von 

KIFL (2007a,b) zusätzlich noch ein Beurteilungspegel gemäß RLS-90 

von ≥ 55 dB(A) als Kriterium herangezogen 12 . Wenn dieser Wert jenseits 

der oben angesetzten Effektdistanz liegt, wird für den zusätzlichen 

Korridor von Funktionseinbußen von 25 % ausgegangen; in Fällen, 

in denen die 55 dB(A)-Isolinie innerhalb einer Effektdistanz mit geringerer 

Minderung verläuft, wie z.B. in der 100 bis 250 m-Distanz 

beim Kiebitz (10 %, vgl. oben), wird der höhere Wert von 25 % herangezogen. 

Im Gebiet Wachtel, Großer Brachvogel, Tüpfelsumpfhuhn, Kiebitz und Bekassine. 

Allgemeines Bewertungsschema: Minderung der Habitateignung straßennaher 

Biotope für Brutvögel in Abhängigkeit von der Befahrungsintensität. 

Auf Grundlage der o.g. Literaturauswertung, deren Ergebnisse im Anhang, 

Kap. F.1, beigefügt sind und die sich auch anhand eigener Geländeerfahrungen 

bestätigt, setzen wir allgemein mögliche Funktionsverluste für einen 

Korridor von bis zu 250 m vom Fahrbahnrand an, innerhalb dessen 

abgestuft gewichtet wird. Wir unterscheiden dabei vier relevante Befahrungsintensitäten 

von Straßen; schwach und sehr schwach befahrene 

Straßen mit einer durchschnittlichen täglichen Verkehrsmenge von < 

5.000 bzw. < 1.000 Kfz betrachten wir bezüglich der Lärmwirkung nicht 13 : 

• Mäßig stark befahrene Straßen (Durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge 

[= DTV] 5.000 bis 10.000 Kfz/Tag) 

Distanz 0-100 m vom Fahrbahnrand: Mäßige Beeinträchtigung möglich, 

wobei auch wertbestimmende Arten von begrenzten Funktionsverlusten 

12 

Die entsprechenden Pegelwerte wurden in Verdachtsfällen, d.h. bei stärker befahrenen Straßen, nach der 

Rechenvorschrift der RLS-90 auf Grundlage der Verkehrsdaten aus der Schalltechnischen Untersuchung, Teil 

D Neubau/Bauliche Änderung von Straßen, abgeschätzt (ohne Berücksichtigung von Steigung, Abschirmung 

etc.). 

13 

Dieser Ansatz beinhaltet einen hohen Sicherheitsaufschlag. Im Rahmen der beiden o.g. Forschungsvorhaben 

wird derzeit eine DTV von 10.000 Kfz/Tag aufgrund der Diskontinuität des Lärm als Abschneidekriterium diskutiert. 




betroffen sein können (mäßige Reduktion der Siedlungsdichte möglich, 

maximal 25 %). 

Distanz 100-250 m vom Fahrbahnrand: Geringe Beeinträchtigung möglich, 

wobei auch wertbestimmende Arten von sehr begrenzten Funktionsverlusten 

betroffen sein können (geringe Reduktion der Siedlungsdichte 

möglich, maximal 10 %). 

• Stark befahrene Straßen (DTV 10.000 bis 20.000 Kfz/Tag) 

Distanz 0-100 m vom Fahrbahnrand: Deutliche Beeinträchtigung möglich; 

hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch wertbestimmende Arten von 

deutlichen Funktionsverlusten betroffen sind (deutliche Reduktion der 

Siedlungsdichte möglich, maximal 50 %). 

Distanz 100-250 m vom Fahrbahnrand 14 : Mäßige Beeinträchtigung 

möglich, wobei auch wertbestimmende Arten von begrenzten Funktionsverlusten 

betroffen sein können (mäßige Reduktion der Siedlungsdichte 

möglich, maximal 25 %). 

• Sehr stark befahrene Straßen (DTV 20.000 bis 50.000 Kfz/Tag) 

Distanz 0-100 m vom Fahrbahnrand: Starke Beeinträchtigung der Vogelgemeinschaften 

möglich; hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch wertbestimmende 

Arten von deutlichen bis sehr deutlichen Funktionsverlusten 

betroffen sind (starke Reduktion der Siedlungsdichte > 50 %, ggf. 

auch Totalausfall möglich). 

Distanz 100-250 m vom Fahrbahnrand: Deutliche Beeinträchtigung der 

Vogelgemeinschaften möglich, wobei auch wertbestimmende Arten von 

deutlichen Funktionsverlusten betroffen sein können (deutliche Reduktion 

der Siedlungsdichte, maximal 50 %). 

• Straßen mit einer DTV ≥ 50.000 Kfz/Tag, i.W. Autobahnen 

Deutliche bis starke Beeinträchtigungen bis in eine Distanz von 250 m, 

ggf. auch darüber hinaus möglich. Der Fall einer in Hinblick auf Schallimmissionen 

bewertungsrelevanten Erhöhung des Straßenverkehrs auf 

zubringenden Autobahnen bzw. vergleichbaren Straßen ist bei dem 

Vorhaben nicht gegeben und auf weitere Überlegungen zu entsprechenden 

Effekten wird deshalb verzichtet. 

Die Konfliktermittlung erfolgt durch teils art- und situationsbezogene Abschätzung 

von Habitatverlusten im Straßenumfeld nach den o.g. Ansät- 

14 Im Unterschied zur Vorgehensweise im ROV unterscheiden wir bezüglich der Minderung der Habitateignung 

nicht mehr zwischen Offenland und Wald. Zum einen werden von den vorhabensbedingten Veränderungen im 

Verkehrswegenetz bzw. der Befahrungsintensität Waldvögel nur in äußert geringem Umfang überhaupt getroffen, 

zum anderen liegen aus den oben bereits erwähnten Forschungsvorhaben Hinweise darauf vor, dass bei 

undifferenzierter Betrachtung ohne Artanalyse auch für Waldvögel ähnlich hohe Effektdistanzen anzusetzen 

sind wie für Offenland- und Gebüschbrüter. 




zen, die durch Funktionseinschränkungen für die dort siedelnden störungsempfindlichen 

Arten bzw. Artengruppen entstehen können. Sie stützt 

sich dabei i.W. auf die Lebensraumfunktion für die Brutvogelfauna (vgl. 

dazu auch Kap. F.1 zu Lärmwirkungen). 

Den derzeit bestehenden und auch bereits im Prognosenullfall zum Teil 

nochmals deutlich erhöhten Vorbelastungen durch Straßenverkehr wird 

bei der Bewertung insofern Rechnung getragen, als eine vorhabensbedingte 

Erhöhung der Befahrungsintensität in Bezug auf den Faktor 

Lärm bzw. weitere damit einhergehende Störungen nur dann als Beeinträchtigung 

gewertet werden, wenn sie gegenüber dem Prognosenullfall 

zu einer effektiven Verschiebung in eine höhere Kategorie führt 15 . Unter 

dieser Vorgabe sehen wir eine Wirkung entweder als nicht gegeben oder 

aber als wenigstens gering an; Intensität 1 wird bei diesem Faktor nicht 

vergeben. Die Wiesenbrüter stellen auch hier wieder einen Sonderfall dar, 

da ihr Abstandsverhalten vielfach grundsätzlich verkehrsunabhängig ist, 

jedoch vermittelt über die Prädationsanfälligkeit der Straßenlärm für die 

Habitateignung doch von Bedeutung sein kann. Hier ist ggf. zu prüfen, ob 

die prognostizierte Erhöhung der Befahrungsintensität zu einer relevanten 

Verschiebung der 55 dB(A)-tags-Isophone führen kann (i.W. nur bei stark 

befahrenen Straßen). 

Die Konfliktermittlung erfolgt funktionsraumbezogen über Verschneidung 

der Wirkungsintensität mit der Lebensraumfunktion des Straßenumfelds 

für potenziell störungsempfindliche und vorrangig naturschutzrelevante Arten 

nach dem in Kap. 3.4.4 angegebenen Schema. 

Wirkungsintensitätsstufen Straßenlärm/Störung bei bestehenden Straßen 

Schwach bis sehr stark bzw.> 50.000 Kfz/Tag = DTV-Kategorien, vgl. oben. Die Wirkungsintensitäten ergeben sich durch Vergleich der DTV-Kategorie 

im Prognosenullfall mit der für den Planungsfall prognostizierten. *) im Rahmen des Vorhabens keine relevante Erhöhung innerhalb dieser Kategorie und 

daher Bewertungsansatz nicht auf etwaige Wirkungen einer deutlichen Erhöhung jenseits des Schwellenwerts von 50.000 Kfz/Tag überprüft bzw. entwickelt 

Befahrungsintensität Befahrungsintensität Planungsfall 

Prognosenullfall schwach mäßig stark sehr stark > 50.000 Kfz/Tag 

schwach keine (0) gering (2) mittel (3) hoch (4) sehr hoch (5) 

mäßig - keine (0) gering (2) mittel (3) hoch (4) 

stark - - keine (0) gering (2) mittel (3) 

sehr stark - - - keine (0) gering (2) 

> 50.000 Kfz/Tag - - - - (-)* 

(C) Bodenlärm: Unter Bodenlärm werden Geräusche aus Abfertigungsvorgängen 

startender bzw. landender Flugzeuge verstanden, insbesondere 

Triebwerkseinsatz im Vorfeldbereich, Einsatz von Hilfstriebwerken an 

den Vorfeldpositionen, Einsatz mobiler Bodenstromaggregate an einzel- 

15 

Dies bedeutet beim gegebenen Ansatz zugleich, dass Erhöhungen der Befahrungsintensität von < 10 % nicht 

in die Analyse mit eingehen ("Abschneidekriterium"). 




nen Abfertigungspositionen sowie Kfz-Fahrten im Vorfeldbereich, u.a. 

Flugzeugschlepper, Busse und Betankungsfahrzeuge 16 . Von den genannten 

Lärmquellen gehen dabei größtenteils wiederum auch optische Reize 

aus. Zu den Rollvorgängen zwischen S/L-Bahnen und Vorfeldpositionen 

vgl. oben, Fluglärm. 

Die Ausführungen in der Schalltechnischen Untersuchung, Teil B, legen 

nahe, dass es sich beim Bodenlärm wie im Fall stark bis sehr stark befahrener 

Straßen um Dauerlärm handelt bzw. handeln kann 17 . Wir betrachten 

die Vorfeldbereiche deshalb bei starker Annäherung an den Flughafenzaun 

außerhalb der Umzäunung grundsätzlich mit dem oben für sehr stark 

befahrene Straßenneuanlagen beschriebenen Ansatz, wobei die einzelnen 

Vorfeldgruppen als Flächenschallquelle angesehen und die Beeinträchtigungszonen 

ausgehend von ihren Außengrenzen bemessen werden. 

Die Lage der Vorfelder wird den Abbildungen 1 bis 3 der Schalltechnischen 

Untersuchung, Teil B, entnommen. Zur Abschätzung der Vorbelastung 

bei bereits bestehenden Vorfeldgruppen werden die Prognosewerte 

zu Belegung und Triebwerkslaufzeiten im Planungsfall mit den entsprechenden 

Werten für den Prognosenullfall verglichen und Beeinträchtigungen 

nur bei einer signifikanten Zunahme in Ansatz gebracht. 

(D) Baulärm: Analysiert werden alle FR, die in den potenziellen Einflussbereich 

von Baumaßnahmen und/oder von Bauverkehren hineinreichen. 

Als größtmöglicher potenzieller Einflussbereich wird in Anlehnung an die 

Effektdistanzen an Straßen ein Umgriff von 250 bzw. maximal auch bis 

400 m um die Außengrenze der jeweiligen Baufelder angesetzt. Bei der 

Konfliktermittlung wird nach dem Schema zur Abschätzung von Störungen 

durch sehr stark befahrene Straßen vorgegangen. Der Ansatz erscheint 

für Baustellen, deren Wirkungen auf die Tierwelt wesentlich weniger gut 

untersucht sind als die von Straßen, grundsätzlich gut geeignet. Auch hier 

sind Geräuschentwicklung und visuelle Reize unter anderem auch in Form 

von Fahrzeugbewegungen als wesentliche Störquellen anzusetzen, wobei 

der Ansatz bezüglich der Lärmbelastung von dem ungünstigen Fall des 

Dauerlärms ausgeht, der sicherlich nicht in allen Bereichen des Bauvorhabens 

bzw. dort zumindest nicht über die gesamte hier angesetzte Bauzeit 

gegeben sein wird. 

16 

Der Betrieb des bestehenden Triebwerksprobelaufstands wird vorhabensbezogen nicht tangiert (nach Schalltechnische 

Untersuchung, Teil B). 

17 

So addieren sich allein die Einsatzzeiten der Hilfstriebwerke, die die bedeutendste Bodenlärmquelle darstellen, 

auf durchschnittlich 45 bzw. 57 bzw. 61 h pro Tag und Vorfeldbereich (Referenzjahr 2004 vs. Prognosenullfall 

vs. Planungsfall), mit einer großen Streubreite über die Vorfeldgruppen von minimal 10 min bis maximal 187 

h (vgl. Tabelle 6 in Teil B der Schalltechnischen Untersuchung). Hinzu kommen das Warmlaufen der Triebwerke 

mit Einwirkzeiten von 6 min pro Abfertigungsvorgang, zusätzliche Idle-Läufe, Kfz-Bewegungen auf den Vorfeldern 

u.a. 




Als Außengrenzen der Baustellen werden die Grenzen der Flächen- und 

Linienschallquellen herangezogen, die in Teil F der Schalltechnischen Untersuchung 

zur baubedingten Lärmbelastung zu Grunde gelegt und in den 

Bildern 1, 3, 5 und 7 dargestellt sind. Sie beziehen sich jeweils auf die 

Monate der höchsten Belastungen der wie oben in Kap. 2.7 unterschiedenen 

Bauphasen (Monat 7 für die Vorabmaßnahmen und Monate 22 und 

30 für die 1. Investmaßnahme, gesondert Aufschüttung Abschirmungswälle 

Hallbergmoos). Bezüglich der Bauverkehre wird auf Anhang 1 

der Schalltechnischen Untersuchung, Teil F, Bezug genommen, in der die 

prognostizierten stündlichen Lkw-Bewegungen auf Baustraßen und übergeordneten 

Verkehrswegen für jeden Baumonat zusammengestellt sind 18 . 

Bei den öffentlichen Verkehrswegen ist die aus den Bauverkehren resultierende 

Zusatzbelastung zur Gesamtbelastung ins Verhältnis zu setzen. 

Die entsprechenden Zahlen sind dem Verkehrsgutachten entnommen und 

beziehen sich auf den Stand 2006. 

Bei der Analyse unberücksichtigt bleiben mögliche Wirkungen der Baumaßnahmen 

auf Bestände innerhalb der "Umhüllenden" für die (dauerhafte) 

Flächeninanspruchnahme (vgl. Erläuterungen dazu oben, Fußnote). 

Gleiches gilt für Bestände, für deren Lebensräume nach Baufertigstellung 

von einer mehr oder weniger starken dauerhaften Funktionseinschränkung 

bzw. einem Funktionsverlust auszugehen ist, sofern nicht der Bau selbst 

vorübergehend zu Belastungen führt, die weiter reichen bzw. kritischer zu 

werten sind als die später auf Dauer einwirkenden. 

Bei der Bemessung der resultierenden Konflikte wird dem vorübergehenden 

Charakter der bauzeitlichen Störungen durch eine im Vergleich zu 

entsprechenden dauerhaften Beeinträchtigungen weniger kritischen Einstufung 

Rechnung getragen. Dies gilt nicht, wenn Arten bzw. Vorkommen 

betroffen sind, bei denen in der Folge das Risiko bzw. der Verdacht eines 

unwiederbringlichen Verlustes im gegebenen FR oder gar im Raum allgemein 

besteht. 

Lichtemissionen 

Wissenschaftliche Grundlagen zur Wirkung von Lichtemissionen auf Evertebraten 

sind in Kap. F.2 im Anhang kompiliert. Danach ist für die wie folgt 

zusammenzufassen: 

• Nacht- und dämmerungsaktive Fluginsekten werden von künstlichen 

Lichtquellen angezogen. Das Prinzip der Attraktion ist nach wie vor 

18 In der Schalltechnischen Untersuchung sind auch die von den Baustellen und von den Transportwegen außerhalb 

der Baufelder ausgehenden Lärmemissionen nach AVV Baulärm berechnet und in Form von Beurteilungspegeln 

gleicher Stärke kartografisch dargestellt. Diese Ergebnisse wurden zur Plausibilitätskontrolle der 

angesetzten Effektdistanzen herangezogen. 




nicht gesichert erklärt. Besonders plausibel erscheint jedoch die "Mondtheorie": 

Die Lampe tritt in Konkurrenz zum Mondlicht; der Versuch des 

Insekts, auch gegenüber dieser gering entfernten Lichtquelle bei der 

Bewegung im Raum einen konstanten Winkel einzuhalten, führt zu spiralförmiger 

Annäherung. 

• Unter bestimmten Bedingungen können an künstlichen Lichtquellen hohe 

und sehr hohe Individuenzahlen von anfliegenden Insekten aus einer 

Vielzahl verschiedener Verwandtschaftsgruppen registriert werden. 

Im ungünstigen Fall stirbt in der Folge ein großer Teil dieser Individuen 

oder geht auf andere Art und Weise der Population verloren. 

• Von Seiten der Lampe bestimmen Lichtfarbe, Montagehöhe, Abstrahlrichtung 

und Helligkeit/Intensität bzw. Größe der Leuchtfläche die Anlockwirkung. 

Bei den Umgebungsfaktoren ist vor allem der Hintergrundhelligkeitskontrast 

bzw. die Frage konkurrierender Lichtquellen von Bedeutung 

(Mond, andere Lampen). Die Phänologie bewegungsaktiver 

Fluginsekten im Raum wird von Temperatur(verlauf in der Nacht), Wind, 

Niederschlag bzw. Luftfeuchte, Bewölkung und Luftdruck bestimmt. 

• Verluste bei den attrahierten Insekten entstehen vor allem bei starker 

Hitzeentwicklung an den erreichbaren Lampenteilen, bei konstruktionsbedingten 

"Falleneffekten" sowie durch Zertreten-, Überfahren- und Gefressenwerden 

der im Nahbereich akkumulierten Tiere. Durch die diversen 

Störeffekte können auch (zunächst) überlebende Individuen u.U. 

keinen Beitrag zum Erhalt der Population mehr liefern. 

• Beim Anflug sind Anlock- und Anflugdistanz zu unterscheiden. Die Anlockdistanz 

ist die Entfernung, aus der aktive Tiere an eine gegebene 

Lampe gelockt werden. Die Anflugdistanz ist die Entfernung bis zu dem 

Punkt, an dem die Tiere zu Beginn ihrer Aktivitätsphase gestartet sind. 

Bei Tieren, die bei ihren "normalen Tätigkeiten" im angestammten Lebensraum 

(d.h. Nahrungs- oder Partnersuche, Suche nach Eiablageplätzen 

usw.) herangelockt werden, sind Anlock- und Anflugdistanz 

praktisch gleich und können nach derzeitigem Kenntnisstand artabhängig 

mit maximal 20 bis 200 m angesetzt werden. Bei Tieren, die bei 

Ausbreitungsflügen in den Wirkbereich der Lampe geraten, ist die Anflugdistanz 

dagegen u.U. sehr viel höher; sie kann auch bei sehr kleinen 

Arten viele Kilometer betragen. 

• Die Lockwirkung von Lampen ist Fakt, ebenso wie eindrücklich hohe 

Individuenzahlen attrahierter Insekten vielfach seriös berichtet sind. 

Auch zu allgemeinen Anlockdistanzen liegen mittlerweile verschiedene 

Publikationen vor, die sich letztlich zu der o.g. Größenordnung verdichten. 

Nahezu unerforscht sind dagegen die Auswirkungen, die Lampen 




auf den Erhaltungszustand von Populationen bzw. Biozönosen nachtaktiver 

Insekten haben können. 

Auf Grundlage der hier zusammengefassten und in Kap. F.2 breiter dargelegten 

Erkenntnisse wird folgende Vorgehensweise gewählt: 

Nachtfalter und Kleinschmetterlinge werden als aussagekräftige und artenreiche 

Repräsentanten der nachtaktiven Fluginsekten herangezogen. 

Aktuelle faunistische Untersuchungen an ausgewählten Standorten in 

2006 erbrachten das nötige Datenmaterial zum Arteninventar wichtiger 

Teilflächen des UG. 

Die ermittelten vorrangig naturschutzrelevanten Arten werden bezüglich 

ihrer Empfindlichkeit gegenüber Belastungen durch künstliche Lichtquellen 

über eine artbezogene Abschätzung fünf verschiedener Merkmale bewertet, 

die letztlich zu einer Gesamteinstufung aggregiert werden: 1 - Empfindlichkeit 

gering, 2 - mittel, 3 - hoch. Zur Vorgehensweise, den Merkmalen 

und den resultierenden Arteinstufungen vergleiche Fachbericht "Nachtfalter 

und Kleinschmetterlinge" im Anhang, Kap. A.17. 

Die maßgeblichen Beleuchtungseinrichtungen des Planvorhabens - Vorfeld, 

Enteisungsflächen, Verkehrswege und Befeuerung - sind in der Lichttechnischen 

Untersuchung beschrieben. In Anlage 1 Seite 2 der Studie 

wird die prognostizierte horizontale Beleuchtungsstärke für den Planungsfall 

grafisch dargestellt 19 . Für die Einrichtungen, bei denen die Leuchtkörper 

nach unten gerichtet sind (Vorfeld, Enteisungsflächen, Verkehrswege), 

kann die dort prägnant abgebildete Zone einer Aufhellung 

von etwa 1 lx zum einen unmittelbar als "intensiv und flächenhaft ausgeleuchteter 

Bereich" aufgefasst werden (Zone 1, vgl. unten, Skizze a). Zum 

anderen markieren die Außengrenzen dieses Bereichs gut die äußersten 

Lampenpositionen und können so als Ausgangspunkt für die Abmessung 

darüber hinaus gehender Wirkräume dienen, die nach allen Seiten gleichermaßen 

in Anschlag zu bringen sind. Dabei unterscheiden wir gemäß 

der verfügbaren Angaben zu den möglichen maximalen Anlockdistanzen 

drei weitere Zonen: (2) 0 bis 100 m, (3) 100 bis 250 m, (4) 250 bis 500 m. 

Für Zone 4 ist davon auszugehen, dass eine Belastung der dort ansässigen 

Bestände im Wesentlichen über die Attraktion migrierender Individuen 

erfolgen kann, die bei Ausbreitungsflügen sukzessive ausgedünnt in die 

Zonen 3 bis 1 geraten. Die Zonen 2 bis 4 sind im gegebenen Fall zu allen 

Seiten gleichermaßen anzusetzen. 

Was die Befeuerung anbelangt, so besitzt angesichts Positionierung und 

Ausrichtung nur die aufgeständerte Anflugbefeuerung am westlichen und 

19 ohne Berücksichtigung von Vorbelastungen bzw. umgekehrt einer möglichen Abschattung durch bestehende 

oder zukünftige Gebäude oder Gehölze (vgl. Lichttechnische Untersuchung). 




östlichen Kopf der neuen S/L-Bahn das Potenzial, auch jenseits des Bereichs 

der Flächeninanspruchnahme nennenswerte Wirkungen zu entfalten. 

Wir betrachten in diesem Fall einen Wirkraum, dessen maximale Ausdehnung 

sich an der Position des jeweils äußersten Strahlers orientiert, 

der 900 m von Schwelle 09 bzw. 27 entfernt aufgestellt wird. Die Strahler 

der Anflugbefeuerung strahlen in einem Winkel von 5,5 bzw. 3 ° nach oben 

und den anfliegenden Flugzeugen entgegen. Sie emittieren gebündeltes 

Licht; der Öffnungswinkel kann mit etwa 30 ° angegeben werden. Aufgrund 

der andersgearteten Emission, insbesondere der gerichteten Abstrahlung 

in den Raum hinein mit Bündelung, werden die Zone 1 bis 4 anders 

gefasst. Wesentliche Abweichungen gegenüber oben ist die Position 

der Zone 1 vor (und nicht unter) den Strahlern und die Berücksichtigung 

der Abstrahlrichtung des Strahlers (Wirkraum nur in eine Richtung statt 

allseits) und seiner Richtcharakteristik durch Projektion des Öffnungswinkels 

auf die Geländeoberfläche (vgl. Skizze a vs. b). Dem Effekt der hintereinander 

angeordneten Strahler wird vereinfachend und konservativ 

durch Verlängerung der Zonen bis zur Grenze der Flächeninanspruchnahme 

Rechnung getragen (vgl. Skizze b). 

Skizze. Belastungszonen für die Fauna nachtaktiver Insekten für Beleuchtungsanlagen 

mit nach unten gerichteten Strahlern (a; Zonen allseits um Zone 1, nur eine Richtung dargestellt) 

und die in den Raum emittierende Anflugbefeuerung mit in Reihe angeordneten 

Strahlern mit Richtcharakteristik (b). 

Unter Berücksichtigung der artbezogenen Empfindlichkeiten wird für die 

Ermittlung der Wirkungsintensitäten folgende Matrix aufgestellt: 




Wirkungsintensitätsstufen Lichtemissionen 

Belastungszone 

Empfindlichkeit wertbestimmender Arten 

gering mittel hoch 

Zone 1, direkt ausgeleuchteter Bereich gering (2) mittel (3) hoch (4) 

Zone 2, 0 bis 100 m bzw. 50 bis 100 m sehr gering (1) gering (2) mittel (3) 

Zone 3, jeweils 100 bis 250 m - sehr gering (1) gering (2) 

Zone 4, jeweils 250 bis 500 m - - sehr gering (1) 

Zerschneidung/Kollisionsverluste durch Straßen 

Abgesehen von den oben beschriebenen Geräuschemissionen und visuellen 

Reizen bzw. allgemein Störungen, die vom Straßenverkehr ausgehen, 

können Straßen auch noch über die Zerschneidung von Lebensräumen 

auf die Tierwelt wirken. Als wesentlicher Belastungsfaktor sind neben meidungsbedingten 

Barriereeffekten auch Kollisionen von Tieren mit den 

Fahrzeugen zu nennen. Für eine Quantifizierung entsprechender Verluste 

liegen keine hinreichenden Daten vor und noch weniger sind belastbare 

Informationen zu möglichen Wirkungen solcher Verluste auf Populationsebene 

verfügbar. Der nachfolgende Ansatz beruht auf der in Kap. F.3 angefügten 

Literaturstudie (vgl. dort) und verfolgt demgemäß das Ziel, Situationen 

mit hohem Gefahrenpotenzial und daraus resultierende Konflikte für 

die Fauna zu ermitteln, um (potenziellen) Verlusten mit entsprechenden 

Minimierungs- oder Kompensationsmaßnahmen begegnen zu können. 

Es ist bekannt, dass das Kollisionsrisiko situationsabhängig erheblich variieren 

kann und darüber hinaus auch art- oder gruppenspezifische Abhängigkeiten 

bestehen (vgl. Kap. F.3). Eine wesentliche Rolle spielen dabei 

auf der Seite der Situationen die Qualität und Verteilung der straßenbegleitenden 

Lebensräume im Raum, ihre Anbindung an Bestände auf der 

gegenüber liegenden Straßenseite, Fahrgeschwindigkeit und Verkehrsaufkommen 

sowie ggf. auch die Übersichtlichkeit des Querungsbereichs, 

auf der Seite der Arten vor allem besonders kollisionsgefährdende 

Verhaltensweisen (z.B. leitlinienorientierter Flug in geringer Höhe bei Fledermäusen, 

Jagd bei Mäusejägern oder Nahrungssuche von Aasfressern 

unter den Vögeln entlang von kleinsäugerreichen Böschungen bzw. auf 

der Asphaltdecke). Rückwirkungen auf Populationsniveau sind am ehesten 

vorstellbar, wenn alle genannten Risikofaktoren zusammentreffen und 

auf kleine Reliktpopulationen ausbreitungsschwacher Arten mit geringer 

Reproduktionsrate wirken. 

Für die (funktionsraumbezogene) Wirkungsanalyse werden deshalb die 

Korridore der geplanten Straßenneuanlagen bzw. von Straßen, für die eine 

nennenswerte Erhöhung der Befahrungsintensität prognostiziert ist, auf 




Grundlage der Vegetations- bzw. Biotoptypenkartierung auf besonders 

konfliktträchtige Situationen überprüft. Wir unterscheiden dabei wie folgt: 

• Unterdurchschnittliches Kollisionsrisiko 

- Trassenverlauf weithin offen, durch Intensivgrünland und/oder Äcker 

bzw. allenfalls mit Einzelbäumen oder lockeren Alleen bestanden → 

keine relevante Beeinflussung der Übersichtlichkeit (keine Obstbäume 

wegen Lockwirkung) 

- Trassenverlauf in Geländeeinschnitt 

- In einem Streifen von bis zu 10 m beidseits der Fahrbahn keine Hecken/Gebüsche/Gehölzbestände, 

Hochstauden, Röhrichtbestände 

• Durchschnittliches Kollisionsrisiko: 

- Trasse über nennenswerte Teilstrecken einseitig direkt mit Hecken, 

Gehölzen/Gebüschen oder Hochstaudenfluren bestanden, zumindest 

auf einer Seite aber über nennenswerte Strecken gut einsehbar 

und/oder wenig attraktive Lebensräume angrenzend 

- Trasse wird punktuell von Linearstrukturen gekreuzt 

• Überdurchschnittliches Kollisionsrisiko 

- Attraktive Lebensräume großflächig bzw. auf großen Teilstrecken unmittelbar 

an die Trasse angrenzend, vor allem Waldgebiete, Feuchtgebiete, 

Feldgehölze, auch Hecken/Gebüsche, Röhrichtbestände → 

mangelnde Übersichtlichkeit, zugleich Raumwechsel großräumig gebundener 

Arten im Bestand (z.B. Jagdhabitate Fledermäuse) 

- Hochstaudenfluren entlang der Trasse → u.a. aufgrund der Attraktivität 

als Kleinsäugerlebensräume und damit Nahrungsbiotop für Mäusejäger 

- Aufgedämmte Trassen → vielfach flache Überfliegung 

- Durchschneidung flächiger Biotopkomplexe, von hoher Relevanz auch 

bei Arten mit obligatem Habitatwechsel 

- Durchschneidung von Flugwegen leitlinienorientiert fliegender Fledermausarten 

(in Abhängigkeit von Frequentierung des Flugwegs, Qualität/Ausstattung 

der Leitlinien und Flächenumfang im Bereich des 

Trassenverlaufs ggf. auch nur durchschnittliches Risiko) 

Unter zusätzlicher Berücksichtigung der Befahrungsintensität bzw. der 

prognostizierten Erhöhung der Befahrungsintensität wird gemäß der nach- 




folgenden Matrices die Wirkungsintensität ermittelt 20 . Wir setzen dabei für 

Straßenneuanlagen eine maximal hohe Wirkungsintensität und bei Erhöhungen 

der Befahrungsintensität eine maximal mittlere Wirkungsintensität 

an, ausgehend von der Überlegung, dass zum einen die Zerschneidung 

allenfalls in extremen Ausnahmesituationen einem vollständigen Habitatverlust 

gleichzusetzen ist und zum anderen bei bestehenden Straßen der 

wesentliche Schritt des zerschneidenden, strukturschaffenden Eingriffs in 

den Lebensraum bereits erfolgt ist. 

Wirkungsintensitätsstufen Zerschneidung/Kollisionsverluste bei Straßenneubau 

Befahrungsintensität 

unterdurchschnittlich 

Kollisionsrisiko 

durchschnittlich überdurchschnittlich 

schwach 1 - sehr gering 2 - gering 3 - mittel 

mäßig bis stark 2 - gering 3 - mittel 4 - hoch 

sehr stark 3 - mittel 4 - hoch 4 - hoch 

Wirkungsintensitätsstufen Zerschneidung/Kollisionsverluste auf bestehenden 

Straßen durch Erhöhung der Befahrungsintensität 

Erhöhung Befahrungsintensität 

unterdurchschnittlich 

Kollisionsrisiko 

durchschnittlich überdurchschnittlich 

> 10 % - - 1 - sehr gering 

> 25 % - 1 - sehr gering 2 - gering 

> 50 % 1 - sehr gering 2 - gering 3 - mittel 

> 100 % 2 - gering 3 - mittel 3 - mittel 

Die Konfliktermittlung erfolgt wie oben bei den störungsbedingten Wirkungen 

von Straßen in Abhängigkeit von der Wertigkeit der tatsächlich betroffenen 

Strukturen im gegebenen FR für die Fauna 21 , unter zusätzlicher Berücksichtigung 

von Vorkommen besonders kollisionsgefährdeter Arten im 

Trassenumfeld sowie der Trassenführung im Verhältnis zu wichtigen Vernetzungsachsen/Leitlinien 

als konfliktsteigernde bzw. Gegebenheiten oder 

Einrichtungen, die die Zerschneidungswirkung bzw. das Kollisionsrisiko 

maßgeblich mindern können, als konfliktmindernde Faktoren (z.B. großräumige 

Durchlässe bzw. Durchlasssysteme mit Leiteinrichtung, ggf. auch 

Wildschutzzäune). 

20 

Geringfügige Erhöhungen der Verkehrsdichte auf sehr schwach befahrenen Straßen gehen nicht in die Analyse 

mit ein; das dadurch entstehende zusätzliche Kollisionsrisiko erscheint vernachlässigbar. 

21 

Mit der Bezugnahme auf die gesamte Fauna, durch die hohe Wichtung der Zerschneidung von Biotopkomplexen 

und Vernetzungsachsen und die Bewertung auf Grundlage der an die Straße angrenzenden Strukturen 

bzw. der entsprechenden ökologischen Gruppen wird zugleich auch den noch viel weniger quantifizierbaren 

Verlusten bei den Wirbellosen Rechnung getragen. 




Besonders kollisionsgefährdete Arten mit signifikanten Vorkommen im UG sind unter den 

Vögeln Mäusebussard, Rebhuhn, Wachtel und Eulen, insbesondere die Schleiereule (vgl. 

u.a. NABU 2004, ELLENBERG et al. 1981), "Mausohrfledermäuse" (Gattung Myotis) und 

Langohren (Gattung Plecotus), bedingt auch Zwerg-, Mücken- und Rauhautfledermaus 

(Gattung Pipistrellus). Insbesondere bei Zerschneidung von Landlebensräumen und 

Laichgewässern zählen gewöhnlich Amphibien zu den besonders kollisionsgefährdeten 

Arten, im speziellen Fall des UG sind im Zusammenhang mit dem Planvorhaben diesbezüglich 

allerdings weder besonders konfliktträchtige Situationen gegeben, noch kommen 

vorrangig schutzrelevante Arten bzw. Bestände im Eingriffsbereich vor (vgl. Kap. A.8). 

3.4.4 Ermittlung der Konfliktstufen 

Zur Ermittlung der wirkungsspezifischen Konflikte werden die wie oben 

ermittelten Wirkungsintensitäten über die nachfolgende Matrix jeweils zur 

faunistischen Wertigkeit der betroffenen Flächen bzw. Bestände ins Verhältnis 

gesetzt (vgl. auch Umweltverträglichkeitsstudie, Kap. 4). Dabei wird 

bei übergreifend wirkenden Faktoren auf die Gesamtwertstufe Fauna Bezug 

genommen, bei spezifischer wirkenden Faktoren auf die Wertstufe der 

demgegenüber jeweils empfindlichen systematischen und/oder ökologischen 

Gruppe. Zur Präzisierung erforderlicher Ausgleichsmaßnahmen für 

den LBP werden immer auch die von den Eingriffen betroffenen ökologischen 

Gruppen angegeben. 

Ermittlung der Konfliktstufen 

Wertstufe Fauna 

bzw. Artengruppe 

Wirkungsintensität 

1 - sehr gering 2 - gering 3 - mittel 4 - hoch 5 - sehr hoch 

5 - sehr hoch 2 - gering 3 - mittel 4 - hoch 5 - sehr hoch 5 - sehr hoch 

4 - hoch 2 - gering 3 - mittel 4 - hoch 4 - hoch 5 - sehr hoch 

3 - mittel 2 - gering 2 - gering 3 - mittel 4 - hoch 4 - hoch 

2 - gering 1 - sehr gering 2 - gering 2 - gering 3 - mittel 3 - mittel 

1 - sehr gering 1 - sehr gering 1 - sehr gering 2 - gering 2 - gering 2 - gering 

4 Bestand und Bewertung 

4.1 Artenbilanz 

Für das etwa 125 km 2 große Untersuchungsgebiet kann auf Basis der aktuellen 

Erhebungen und der Auswertung von Sekundärdaten für die Gesamtheit 

der hier behandelten Tiergruppen das Vorkommen von fast 2.000 

Arten angegeben werden, davon > 250 Wirbeltier- und > 1.700 Wirbellosenarten. 

Im einzelnen ergeben sich folgende Artenzahlen 22 

22 

mit Asteriks (*) = ohne bzw. im Wesentlichen ohne Sekundärdaten; bei diesen Gruppen liegen, wenn überhaupt, 

nur verstreute Artmeldungen für den Bezugsraum vor. 




Säugetiere 39 

Vögel 189 

Kriechtiere 5 

Lurche 10 

Fische 23 29 

Libellen 50 

Heuschrecken 33 

Laufkäfer 125 

Holzkäfer* 86 

Stechimmen* 141 

Tagfalter 56 

Nachtfalter/Kleinschmetterlinge* 753 

Landschnecken* 44 

Makrozoobenthos 421 

4.2 Herausragend bedeutsame Arten 

Die bedrohten und rückläufigen bzw. diversitätsbedeutsamen Arten des 

UG sind in den Kartierberichten in Anhang A aufgeführt, in denen ihre Bestandssituation 

und Verbreitung im Gebiet ggf. ausführlicher dargestellt 

und diskutiert ist. Vor allem hochgradig bedrohte Arten sind auch Gegenstand 

der tiergruppenbezogenen Darstellungen in Kap. 4.5. Die naturschutzfachlich 

bedeutsamsten Tierarten vor allem des EKG sind nachfolgend 

tiergruppenübergreifend zusammengestellt. 

Als bedeutsame Relikte der Zoozönosen der ehemaligen Quellaufstoßmoore 

und ihrer Abflüsse, die sich in einzelnen Gräben des Gebiets halten 

können, sind die Moor-Federkiemenschnecke Valvata studeri, die Eintagsfliege 

Baetis pentaphlebodes, die Libellen Coenagrion ornatum, C. 

mercuriale und Orthetrum coerulescens, der Zwergwasserkäfer Limnebius 

nitidus und die Köcherfliege Oxyethira falcata hervorzuheben. Mit höchster 

Stenözie bei geringer Vagilität und noch dazu extrem kleinem Gesamtareal 

ist von diesen Valvata studeri ganz allgemein ein Aussterbekandidat par 

excellence 24 . Das reliktische Vorkommen am unteren Keckeisgrenzgraben, 

das vom Planvorhaben gesichert nicht berührt wird, ist von überragender 

Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt. Es ist mittlerweile das 

einzig verbliebene im Naturraum und neben dem im Benninger Ried wohl 

auch das einzig vitale der Schotterplatten, und auch aus dem bayerischen 

23 

i.W. Arten der Fließgewässer; zu Stillwasserarten liegen kaum Daten vor. 

24 

Der überwiegende Teil der Arten der Gruppe, die bis heute überleben konnten, ist naturgemäß nicht derart 

empfindlich und standortkonservativ; die Arten nutzen im Gebiet auch anthropogene oder stark veränderte Gewässer, 

soweit nur die nötigen Parameter - v.a. Grundwassereinfluss, auch Strömung und sommerliche Erwärmung 

- gegeben sind. 




Jungmoränenland, das de facto dem restlichen Verbreitungsgebiet der Art 

entspricht, sind nur noch wenige weitere Vorkommen bekannt. 

In den mittleren und größeren Moosbächen finden sich bereichsweise 

noch artenreiche und typisch ausgebildete Lebensgemeinschaften mit einer 

ganzen Reihe vorrangig naturschutzrelevanter Arten (z.B. Äsche, Eintagsfliege 

Leptophlebia vespertina, Ruderwanze Sigara hellensii, Langtaster-Wasserkäfer 

Ochthebius bicolon, Köcherfliege Melampophylax mucoreus), 

akut hochbedrohte zählen jedoch nicht dazu. Eine Ausnahme macht 

die Bachmuschel (Unio crassus), von der offensichtlich ein kleiner Restbestand 

- u.U. die letzten Tiere des Erdinger Moos - noch bis zum Frühjahr 

2006 im untersten Abschnitt des Keckeisgrenzgrabens siedelte, der 

dann aber durch Biberanstau trocken fiel, was die Tiere nicht überlebten. 

Eine weitere Gruppe hoch naturschutz- und diversitätsbedeutsamer Arten 

des Gebiets sind die "Reichmoorarten", die primär vor allem die eutrophen 

Auen- und Überflutungsmoore 25 besiedelten (Schilf- und Riedmoore, 

teilweise "Stromtalarten"). Als herausragende Vertreter der Limnofauna 

sind der Schlammpeitzger, die Wasserschnecken Stagnicola corvus und 

Segmentina nitida, die Libelle Somatochlora flavomaculata, der Wasserläufer 

Gerris asper, der Gelbrandkäfer Dytiscus circumcinctus, der Klauenkäfer 

Dryops griseus und die Köcherfliegen Hagenella clathrata, Phacopteryx 

brevipennis und Limnephilus incisus hervorzuheben. Im Terrestrischen 

sind die Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana), die 

Flachleibmotte Agonopterix alstromeriana und die Prachtmotte Cosmopterix 

lienigiella, die Schilf-Kletterlaufkäfer Demetrias imperialis, Paradromius 

longiceps und Odacantha melanura, die Sumpfschrecke (Stethophyma 

grossum) sowie als Brutvögel Bekassine, Wasserralle, Tüpfelsumpfhuhn 

und Schilfrohrsänger die lokalen "Spitzenarten" dieses Biotoptyps. Anzuschließen 

sind unmittelbar zum einen Arten der Altwasserverlandung und 

zum anderen solche der Moor- und Bruchwälder. Herausragende Vertreter 

der ersten Zönose, die in der Primärlandschaft auch in periodischen Auenrandseen 

und in den Weitungen der Moosrandbäche Lebensmöglichkeiten 

fanden, sind die Kleine Mosaikjungfer (Brachytron pratense), die Schilfeule 

Archanara neurica, der Taumelkäfer Gryinus suffriani, Rohrschwirl und 

Drosselrohrsänger. Bei der zweiten Zönose ist vor allem die Laubschnecke 

Perforatella bidentata herauszustellen. 

Die Tiergemeinschaften der nährstoffärmeren Seiten des Moos sind im 

Unterschied dazu offensichtlich weitestgehend weggebrochen. So sind 

spezifische und bedrohte Arten der Zwischenmoorschlenken nicht mehr 

25 

Ein Teil der Arten war in der Primärlandschaft sicher auch in besser nährstoffversorgten Zwischenmooren 

vorhanden. 




nachweisbar 26 und selbst die häufigsten Arten aus deren Gemeinschaften 

sind in den wenigen verbliebenen Schlenken des Gebiets i.W. durch 

Moorarten höherer Trophielevel ersetzt. 

Bei der terrestrischen Fauna kann immerhin eine Art angegeben werden, 

die bevorzugt in Hochmooren vorkommt und häufig sogar als tyrphobiont 

bezeichnet wird, der Torfboden-Störstellen-Spezialist Bembidion humerale, 

ein Laufkäfer aus der Gattung der Ahlenläufer. Weiterhin sind noch 

einzelne Arten der Kleinseggenrieder stark reliktisch erhalten, so das 

Große Wiesenvögelchen Coenonympha tullia und die Palpenmotte Monochroa 

suffusella. Ähnliches gilt für die Arten der "besseren" Pfeifengras-Streuwiesen, 

mit Lungenenzian-Ameisenbläuling (Maculinea alcon), 

Hellem Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius), Blaukernauge 

(Minois dryas) und Moor-Motteneule (Hypenodes humidalis). Als Art länger 

überspannter Kleinrieder und Sumpfwiesen ist die Gefleckte Heidelibelle 

(Sympetrum flaveolum) zu nennen. 

Zu den Arten, die vermutlich zu den ganz wenigen gehören, die das Erdinger 

Moos kontinuierlich von der fast baumfreien Urlandschaft mit ausgedehnten 

Quell-, Torf- und Auemooren bis in die heutige Zeit besiedeln, 

zählen einige Wiesenbrüter, herausragend im Gebiet Großer Brachvogel 

und Grauammer. Bei beiden repräsentieren die Bestände des EKG die 

letzten vitalen Vorkommen des Erdinger Moos; beim Brachvogel handelt 

es sich zugleich um den bedeutendsten Brutbestand Bayerns. 

Die Fauna der Kalkmagerrasen ist im EKG i.W. auf anthropogenen 

Standorten, vor allem auf feinerdearmen Kiesen von Abschiebungsflächen 

(Biotopgestaltung) und den Dämmen der Ableitgräben des Flughafens 

ausgebildet. Durch Anbindung an den Brennenrest "Freisinger Buckl", ebenfalls 

noch im UG (FR 31), konnten einige typische Arten der Auemagerrasen 

ihren Lebensraum erneut bis in das Moos hinein erweitern, nachdem 

die früheren Magerrasen auf Almhügeln trockengefallener Quellmoorstandorte 

bis auf verschwindend kleine Reste völlig verloren gegangen 

sind. Als besonders bedeutsame Magerrasenarten des EKG hervorzuheben 

sind Magerrasen- und Silberfleck-Perlmutterfalter (Boloria dia, B. 

euphrosyne), Kreuzdorn-Zipfelfalter (Satyrium spini) sowie Kupferglucke 

(Gastropacha quercifolia) und Gelbes Ordensband (Catocala fulminea) als 

typische Brennenarten, die Karden-Sonneneule (Heliothis viriplaca), die 

bislang nur aus den Niederterrassenheiden bekannt war, und der zuwandernde, 

im Erfassungsjahr im Gebiet jedoch nachweislich reproduzierende 

Labkrautschwärmer (Hyles galii). 

26 u.U. kann die nur in einem Einzelstück am Licht gefangene Köcherfliege Limnephilus elegans als letzter Repräsentant 

dieser Gruppe gelten. Die Ökologie der Art in ihrem süddeutschen Arealteil ist jedoch aufgrund großer 

Seltenheit zu wenig bekannt. 




In der Sukzessionsreihe an sich vor die Gemeinschaft der Auemagerrasen 

zu stellen sind die Pionierarten rohbodenreicher Standorte in der Schotteraue 

des Alpenflusses. Diese dringen vor allem als Folgearten des Kiesabbaus 

in das ehemalige Moor bzw. das EKG vor. Als Arten der Überlaufpfützen 

sind der Schwimmkäfer Nebrioporus assimilis und die Gebänderte 

Heidelibelle Sympetrum pedemontanum zu nennen, hochgradig bedrohte 

terrestrische Arten sind der Blauglänzende Ahlenläufer (Bembidion azurescens), 

und auch die stark gefährdete Schmalbiene Lasioglossum quadrinotatulum 

ist wohl hier einzuordnen. Typische Wirbeltiere im Gebiet, 

teils auch geringer bedrohte, sind Gänsesäger, Flussseeschwalbe (Gast), 

Flussregenpfeifer, Uferschwalbe und Wechselkröte. 

Echte Waldarten spielen im EKG, das von offenen Agrarflächen beherrscht 

wird, eine eher untergeordnete Rolle. Die Lohwälder der Niederterrasse 

sind bis auf kleinste Reste verschwunden, in denen nichtsdestotrotz 

aktuell der bedrohte Kurzflügelkäfer Siagonum quadricorne nachgewiesen 

werden konnte, der im weiteren Sinne als Urwaldreliktart gilt. Weiterhin 

greifen Auwaldarten aus den Isarauen auf das Gebiet über: der Pirol 

erreicht im EKG bemerkenswerte Dichten; Kleinabendsegler und Nordfledermaus 

sind auch deshalb bedeutsam, da sie im Raum Freising weithin 

isolierte Verbreitungsvorposten bilden. 

4.3 Vielfalt und räumliche Verteilung der typischen 

Artenkollektive 

Die nachfolgende Darstellung konzentriert sich auf das systematisch untersuchte 

EKG und greift die ökologischen Gruppen auf, wie sie in Kap. 

3.3.2 aufgestellt wurden. 

4.3.1 Fließgewässergemeinschaften 

Quellabläufe [Q] 

Die wenigen Vorkommen naturschutzrelevanter Sumpfquellenarten finden 

sich fast ausschließlich im Ostteil des Gebiets, im Viehlaßmoos und 

seinem Vorfeld mit Schwarzgraben und Hechtenbach (GS 9, 10), im Dorfensystem 

im Umfeld des Eittinger Weihers (GS 8) sowie im Keckeisgrenzgrabensystem 

(GS 7). 

Demgegenüber sind Arten kiesiger Fließquellen (Rheokrenen, auch träge 

fließende "Überläufe" von Tümpelquellen) in allen aktuell untersuchten 

Hauptgewässersystemen vorhanden, bei allerdings nahezu vollständigem 

Fehlen in der Goldach. Konzentrationen vorrangig schutzrelevanter Quellabfluss-Arten 

finden sich vor allem in den Bach- und Grabensystemen im 




Umfeld der Hangwiesen bis in die Isarauen hinein, in der nördlichen Lüsse, 

im nördlichen Schulmoos und südlich und nordwestlich des Flughafens: 

• in Grüselgraben sowie in Egelsee- und Loosgraben, Bestandteile des 

Süßgrabensystems (GS 5); 

• im Keckeisgrenzgraben auf praktisch ganzer Strecke (GS 7); 

• in den der Dorfen aus den Hangwiesen zufließenden Gräben im Norden 

(GS 8); 

• im System des 7-Tagwerk-Grabens zum Schwarzgraben (GS 9) im 

nördlichen Schulmoos; 

• im Kreuzbach in der Streulüsse westlich von Attaching (GS 3, Angerbachsystem). 

Obere Forellenregion [RE] 

Arten des Epirhithrals sind über fast alle Bach- und Grabensysteme des 

Gebiets hinweg verbreitet, in hoher Artenzahl aber nur in Süß- und Grüselgraben 

(GS 5 Süßgrabensystem; mit Traatmoosgraben S des Flughafens), 

im Keckeisgrenzgraben (GS 7) und in der Dorfen (GS 8) vertreten 27 . 

Besonders hoch ist die Diversität im Süßgraben und in der Dorfen im Isarauwald. 

Zusätzlich ist noch der Angerbach (GS 3) hervorzuheben 28 . 

Forellen- bis Äschenregion [R] 

Die Arten dieser breiter gefassten Bach-Gruppe, die eine gewisse sommerliche 

Erwärmung, einen etwas geringeren Grundwasseranteil bzw. eine 

bessere Nährstoffversorgung ihrer Siedlungsgewässer zumindest tolerieren, 

ergänzen in größerer Zahl zum einen als Begleiter die Zönosen der 

stark grundwassergeprägten Bachsysteme von Grüsel- und Keckeisgrenzgraben 

(GS 5 und 7), zum anderen stellen sie einen nennenswerten Teil 

der besonders schutzrelevanten Arten von Dorfen (GS 8), Süßgraben (GS 

5) und Goldach (GS 4). 

Große Bäche und Flüsse [P] 

Natürlicherweise wären Arten der Gruppe im Raum in nennenswerter Artenvielfalt 

wohl nur in der bereits außerhalb des UG liegenden Amper ver- 

27 

In der Dorfen fällt die Gruppe unterhalb des Eittinger Weihers vollständig aus und eine Erholung der Bestände 

ist erst wieder nördlich der BAB A92, im Isarauwald, zu verzeichnen. 

28 

Nach Sekundärdaten spielt darüber hinaus vor allem die Gfällach (GS 8.3), die in ihrem kurzen Abschnitt innerhalb 

des UG aktuell nicht untersucht wurde, eine ganz erhebliche Rolle als Lebensraum bedeutsamer Arten 

der Gruppe. 




treten. Heute werden signifikante Zahlen naturschutzrelevanter Arten auch 

in Dorfen (GS 8), Süßgraben (GS 5), unterem Pförreraugraben (GS 2, i.W. 

nach Sekundärdaten) und Goldach (GS 4) erreicht 29 . Dabei überwiegen in 

Dorfen und Süßgraben allerdings die Arten der Forellenregion noch deutlich. 

Die Limnozönose der Goldach indiziert dagegen eine - vermutlich unnatürlich 

erhöhte - stärker potamale Prägung. 

4.3.2 Stillgewässergemeinschaften 

Schotteraue des Alpenflusses [ÜL] 

Vorrangig schutzrelevante Arten stagnierender oder schwach durchströmter 

Rinnen, Totarme, Überlaufpfützen und ähnlicher Nebengewässer der 

Alpenflüsse finden sich im EKG vor allem im FR 21 Gutbrod-Weiher, in 

dem der aktive Abbau ein dynamisches Angebot entsprechender Standorte 

gewährleistet. Darüber hinaus sind einzelne Arten auch für den Vorflutgraben 

Nord (11) sowie Gewässerneuanlagen im Bereich Eittinger Weiher 

(17) und der Vorbehaltsfläche Ost (05) anzugeben. 

Großseggenrieder, landseitige Verlandung [Vlz] 

Die Gewässerbiozönose produktiver Moorstandorte ist im EKG insgesamt 

noch weiter verbreitet und zumindest einzelne vorrangig naturschutzrelevante 

Arten konnten in fast allen untersuchten Funktionsräumen nachgewiesen 

werden. In besonders hoher Zahl und mit hochgradig bedrohten 

Arten ist sie aber vor allem im Viehlaßmoos (FR 23) und in den Hangwiesen 

(09) vertreten. Bemerkenswert ist darüber hinaus auch die noch vergleichsweise 

hohe Anzahl solcher Arten im Vorflutgraben Nord (FR 11). 

Wasserseitige Altwasserverlandung [AW] 

In maximaler Vielfalt naturschutzfachlich vorrangig bedeutsamer Arten ist 

die Gruppe in den verlandenden Weihern der Hangwiesen vertreten (FR 

09). Darüber hinaus tragen die Gutbrodweiher (FR 21) und - speziell für 

Wirbellose - auch Viehlaßmoos (23, vor allem Nordosteck) und Vorflutgraben 

Nord (11) noch erhebliche bis nennenswerte Teile der lokalen Diversität. 

29 

Darüber hinaus ist im UG vor allem aus der aktuell nicht untersuchten Isar noch ein sehr breites Inventar teils 

hochbedeutsamer epipotamaler Arten bekannt (GS 1). 




Kleingewässer/Schlenken Quellmoor [Schl] 

Bei der Biozönose beschattet-sumpfiger Gewässer des Typs besteht im 

EKG eine breite Übereinstimmung mit der bereits oben besprochenen 

Gemeinschaft der Sumpfquellabläufe. Dementsprechend ist auch hier als 

räumlicher Schwerpunkt der Diversität das Viehlaßmoos mit seinem südlichen 

Vorfeld (FR 23, 22) anzugeben. Die wenigen Arten besonnter Quellmoorschlenken, 

die im EKG vorhanden sind, treten innerhalb von Stillgewässern 

vor allem am Vorflutgraben Nord auf (FR 11). 

4.3.3 Terrestrische und semiterrestrische Gemeinschaften 

Rohbodenreiche Standorte [PA] 

Naturschutzrelevante Pionierarten, die im Raum in erster Linie auf die 

Kiesbankfauna des Alpenflusses zu beziehen sind, treten im EKG vor allem 

im FR 21 Gutbrodweiher auf. Darüber hinaus sind noch eine Gestaltungsfläche 

nordöstlich des Eittinger Weihers (FR 17) und rohbodenreiche 

Standorte im Bereich der Vorbehaltsfläche Ost (FR 05) als artenreicher 

besiedelt anzugeben. 

Kalkmagerrasen mit Büschen, trockene Magerwiesen [KM] 

Die naturschutzrelevanten Arten der Gruppe konzentrieren sich im EKG 

auf die Dämme des Systems "Vorflutgraben Nord - Abfanggraben Ost - 

Abfanggraben Süd" mit benachbarten Biotopanlagen (FR 11, 10 mit 05 

und 47) sowie den Sempt-Flutkanal (FR 24). Dabei ist direkte Anbindung 

im Norden an den Brennenrest Freisinger Buckl (FR 31) über den Vorflutgraben 

Nord nördlich der BAB A92 (FR 33) von hoher Bedeutung. 

Kleinseggenrieder, Streuwiesen [StW] 

Von diesen Artengemeinschaften sind innerhalb des EKG nur noch Fragmente 

vorhanden, im Wesentlichen im Ostteil des Viehlaßmoos (FR 23). 

Einzelne Arten ließen sich auch in den Hangwiesen und am Abfanggraben 

Ost nachweisen (FR 09, 10). 

Feucht- und Nasswiesen [FNW] 

Reste der Wirbellosengemeinschaften feuchter Wiesen finden sich innerhalb 

des EKG am ehesten noch im Viehlaßmoos (FR 23) und greifen von 

dort aus auf Sempt-Flutkanal (FR 24) bzw. Eittinger Moos/Hangwiesen 

(FR 09) und Lüsse (FR 07) über. Einzelne naturschutzrelevante Arten finden 

sich auch in Langwiesen (FR 14) und Schulmoos (FR 20). 




Bei den Wiesenbrütern, die ebenfalls dieser Gruppe subsumiert sind, leben 

die mit Abstand bedeutsamsten Bestände auf den Flughafenwiesen 

(FR 01 und 02). Vor allem von den Abundanzen her bemerkenswerte, 

schwerpunktmäßig ackerbrütende Wiesenvogelgemeinschaften unter Beteiligung 

des Großen Brachvogels finden sich innerhalb des EKG darüber 

hinaus in den Rofel- und Dreilooswiesen sowie im Vorfeld des Viehlaßmoos 

(FR 15, 13, 22). 

Feuchte Hochstaudenfluren, Landröhrichte [HS] 

Die Gruppe zeigt aufgrund der standörtlichen Übergänge eine ähnliche 

Verteilung innerhalb des EKG wie die ökologischen Gruppen FNW und Vlz 

(vgl. dort). Die besten Gemeinschaften finden sich in Viehlaßmoos (FR 23) 

und Eittinger Moos/Hangwiesen (FR 09). Weiter zu erwähnen sind der 

Nordteil des FR 07 Stoibermühle und Obere Lüsse, FR 24 Sempt-Flutkanal, 

FR 14 Langwiesen und FR 11 Vorflutgraben Nord. 

Au- und Feuchtwälder, mesophile Laubwälder [AuW, LW] 

Der Erfüllungsgrad entsprechender Biozönosen im EKG ist eher gering 

und ausgesprochene Diversitätsschwerpunkte sind kaum zu benennen. 

Grundsätzlich sind für den Erhalt naturschutzrelevanter "Traditionszeiger" 

die FR 23 Viehlaßmoos, 17 Eittinger Weiher (Südteil!) und 12 Schwaiger 

Schotterterrasse, bedingt auch FR 09 Eittinger Moos/Hangwiesen von Bedeutung. 

Einige weitere FR - teilweise mit umfangreichen Gehölzpflanzungen 

- lassen im Wesentlichen Funktionen für vagilere und flexiblere 

unter den vorrangig naturschutzrelevanten Arten feuchter Lichtwaldgemeinschaften 

erkennen (06 Nördliche Randzone Flughafen, 08 Grünschwaige/Schwaigermoos, 

21 Gutbrodweiher, auch 16 Dorfen und Dorfenkanal). 

Kleinstrukturreiche Agrarlandschaft [KSK] 

Die Sammel-Artengruppe wurde im Wesentlichen für Vogelarten eröffnet, 

die landwirtschaftlich genutzte Flächen nutzen können, solange ein gewisser 

Anteil naturnaher, extensiv oder ungenutzter Kleinstrukturen vorhanden 

ist. Artenreiche Gemeinschaften sind im EKG vor allem in den Funktionsräumen 

23 Viehlaßmoos, 09 Eittinger Moos/Hangwiesen, 19 Umfeld 

Schulmoos und Gutbrodweiher, 20 Schulmoos, 14 Langwiesen und 04 Attaching 

ausgebildet. 




4.4 Besonders geschützte Arten 

Für das Engere Kartiergebiet sind unter Berücksichtigung von Sekundärdaten 

391 besonders geschützte Tierarten anzugeben. Diese sind im Anschluss 

namentlich aufgeführt und nach Gruppen bilanziert. 

Soweit sie von den Eingriffen betroffen sind, werden die streng geschützten 

Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie und die europäischen Vogelarten 

in einer eigenen Unterlage in Hinblick auf Tatbestände des § 42 in 

Verbindung mit § 62 BNatSchG geprüft (vgl. dort: spezielle artenschutzrechtliche 

Prüfung [saP], ÖKOKART, München, 2007). Für die über diese 

beiden Gruppen hinaus gehenden streng geschützten Arten werden, ebenfalls 

in l.c., die einschlägigen Verbotstatbestände wiederum nach § 42 

BNatSchG ermittelt, im Unterschied zu den europarechtlich relevanten Arten 

werden sie dann aber nur in Hinblick auf die Schutzvorschrift des Art. 

6a Abs. 2 Satz 2 BayNatSchG geprüft. Für die verbleibenden besonders 

geschützten Arten ist keine gesonderte Prüfung durchzuführen; hier gilt 

weiterhin die Legalausnahme des § 43 Abs. 4 BNatSchG von den Verboten 

des § 42. 

Übersicht besonders geschützte Arten 

[streng geschützte Arten in Fettdruck] 

• 23 Säugetiere 

Biber (Castor fiber), Braunbrustigel (Erinaceus europaeus), Langohr (Plecotus auritus/austriacus), 

Feldspitzmaus (Crocidura leucodon), Fransenfledermaus (Myotis 

nattereri), Großer Abendsegler (Nyctalus noctula), Großes Mausohr (Myotis myotis), 

Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus), Kleiner Abendsegler (Nyctalus 

leisleri), Maulwurf (Talpa europaea), Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus), 

Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus), Nordfledermaus (Eptesicus nilsonii), 

Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii), Sumpfspitzmaus (Neomys anomalus), 

Waldmaus (Apodemus sylvaticus), Waldspitzmaus (Sorex araneus), Wasserfledermaus 

(Myotis daubentonii), Wasserspitzmaus (Neomys fodiens), Zweifarbfledermaus 

(Vespertilio murinus), Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), Zwergmaus 

(Micromys minutus), Zwergspitzmaus (Sorex minutus) 

• 164 Vögel 

Alpenbirkenzeisig (Carduelis cabaret), Alpenstrandläufer (Calidris alpina), Amsel 

(Turdus merula), Bachstelze (Motacilla alba), Baumfalke (Falco subbuteo), Baumpieper 

(Anthus trivialis), Bekassine (Gallinago gallinago), Bergfink (Fringilla montifringilla), 

Bergpieper (Anthus spinoletta), Beutelmeise (Remiz pendulinus), Blässhuhn (Fulica 

atra), Blaukehlchen (Luscinia svecica), Blaumeise (Parus caeruleus), Bluthänfling 

(Carduelis cannabina), Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Bruchwasserläufer (Tringa 

glareola), Buchfink (Fringilla coelebs), Buntspecht (Dendrocopus major), Dohle 

(Coloeus monedula), Dorngrasmücke (Sylvia communis), Drosselrohrsänger (Acrocephalus 

arundinaceus), Dunkelwasserläufer (Tringa erythropus), Eichelhäher (Garrulus 

glandarius), Eisvogel (Alcedo atthis), Elster (Pica pica), Erlenzeisig (Carduelis spinus), 

Feldlerche (Alauda arvensis), Feldschwirl (Locustella naevia), Feldsperling 




(Passer montanus), Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra), Fischadler (Pandion 

haliaetus), Fitis (Phylloscopus trochilus), Flussregenpfeifer (Charadrius dubius), 

Flussseeschwalbe (Sterna hirundo), Flussuferläufer (Actitis hypoleucos), Gänsesäger 

(Mergus merganser), Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla), Gartengrasmücke 

(Sylvia borin), Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus), Gebirgsstelze (Motacilla 

cinerea), Gelbspötter (Hippolais icterina), Gimpel (Pyrrhula pyrrhula), Girlitz 

(Serinus serinus), Goldammer (Emberiza citrinella), Grauammer (Emberiza calandra), 

Graugans (Anser anser), Graureiher (Ardea cinerea), Grauschnäpper (Muscicapa 

striata), Grauspecht (Picus canus), Großer Brachvogel (Numenius arquata), 

Grünfink (Carduelis chloris), Grünschenkel (Tringa nebularia), Grünspecht (Picus viridis), 

Habicht (Accipiter gentilis), Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis), Haubenmeise 

(Parus cristatus), Haubentaucher (Podiceps cristatus), Hausrotschwanz 

(Phoenicurus ochruros), Haussperling (Passer domesticus), Heckenbraunelle (Prunella 

modularis), Höckerschwan (Cygnus olor), Hohltaube (Columba oenas), Jagdfasan 

(Phasianus colchicus), Kampfläufer (Philomachus pugnax), Kernbeißer (Coccothraustes 

coccothraustes), Kiebitz (Vanellus vanellus), Klappergrasmücke (Sylvia 

curruca), Kleiber (Sitta europaea), Kleines Sumpfhuhn (Porzana parva), Kleinspecht 

(Dryobates minor), Knäkente (Anas querquedula), Kohlmeise (Parus major), Kolbenente 

(Netta rufina), Kormoran (Phalacrocorax carbo), Kornweihe (Circus cyaneus), 

Krickente (Anas crecca), Kuckuck (Cuculus canorus), Lachmöwe (Larus ridibundus), 

Löffelente (Anas clypeata), Mauersegler (Apus apus), Mäusebussard (Buteo buteo), 

Mehlschwalbe (Delichon urbicum), Merlin (Falco columbarius), Misteldrossel (Turdus 

viscivorus), Mittelmeermöwe (Larus michahellis), Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla), 

Nachtigall (Luscinia megarhynchos), Neuntöter (Lanius collurio), Pfeifente (Anas 

penelope), Pirol (Oriolus oriolus), Rabenkrähe (Corvus corone), Raubwürger (Lanius 

excubitor), Rauchschwalbe (Hirundo rustica), Rebhuhn (Perdix perdix), Regenbrachvogel 

(Numenius phaeopus), Reiherente (Aythya fuligula), Ringeltaube (Columba palumbus), 

Rohrammer (Emberiza schoeniclus), Rohrdommel (Botaurus stellaris), 

Rohrschwirl (Locustella luscinioides), Rohrweihe (Circus aeruginosus), Rotdrossel 

(Turdus iliacus), Rotfußfalke (Falco vespertinus), Rotkehlchen (Erithacus rubecula), 

Rotmilan (Milvus milvus), Rotschenkel (Tringa totanus), Saatkrähe (Corvus frugilegus), 

Schellente (Bucephala clangula), Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus), 

Schlagschwirl (Locustella fluviatilis), Schleiereule (Tyto alba), Schnatterente 

(Anas strepera), Schwanzmeise (Aegithalos caudatus), Schwarzhalstaucher (Podiceps 

nigricollis), Schwarzkopfmöwe (Larus melanocephalus), Schwarzmilan (Milvus 

migrans), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Sichelstrandläufer (Calidris ferruginea), 

Silberreiher (Casmerodius albus), Singdrossel (Turdus philomelos), Sommergoldhähnchen 

(Regulus ignicapilla), Sperber (Accipiter nisus), Spießente (Anas acuta), 

Star (Sturnus vulgaris), Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe), Stieglitz (Carduelis 

carduelis), Stockente (Anas platyrhynchos), Sturmmöwe (Larus canus), Sumpfmeise 

(Parus palustris), Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris), Tafelente (Aythya ferina), 

Tannenmeise (Parus ater), Teichhuhn (Gallinula chloropus), Teichrohrsänger 

(Acrocephalus scirpaceus), Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca), Trauerseeschwalbe 

(Chlidonias niger), Tüpfelsumpfhuhn (Porzana porzana), Türkentaube 

(Streptopelia decaocto), Turmfalke (Falco tinnunculus), Turteltaube (Streptopelia turtur), 

Uferschnepfe (Limosa limosa), Uferschwalbe (Riparia riparia), Wacholderdrossel 

(Turdus pilaris), Wachtel (Coturnix coturnix), Wachtelkönig (Crex crex), Waldbaumläufer 

(Certhia familiaris), Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix), Waldohreule 

(Asio otus), Waldwasserläufer (Tringa ochropus), Wanderfalke (Falco peregrinus), 

Wasserralle (Rallus aquaticus), Weidenmeise (Parus montanus), Weißstorch 

(Ciconia ciconia), Wespenbussard (Pernis apivorus), Wiedehopf (Upupa epops), 

Wiesenpieper (Anthus pratensis), Wiesenschafstelze (Motacilla flava), Wiesenweihe 

(Circus pygargus), Wintergoldhähnchen (Regulus regulus), Zaunkönig (Troglodytes 




troglodytes), Zilpzalp (Phylloscopus collybita), Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus), 

Zwergstrandläufer (Calidris minuta), Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) 

• fünf Kriechtiere 

Bergeidechse (Zootoca vivipara), Blindschleiche (Anguis fragilis), Ringelnatter (Natrix 

natrix), Schlingnatter (Coronella austriaca), Zauneidechse (Lacerta agilis) 

• sieben Lurche 

Erdkröte (Bufo bufo), Gelbbauchunke (Bombina variegata), Grasfrosch (Rana temporaria), 

Kammmolch (Triturus cristatus), Seefrosch (Rana sp. aff. ridibunda), Teichmolch 

(Triturus vulgaris), Wechselkröte (Bufo viridis) 

• 42 Libellen 

Becher-Azurjungfer (Enallagma cyathigerum), Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo), 

Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea), Blutrote Heidelibelle (Sympetrum 

sanguineum), Braune Mosaikjungfer (Aeshna grandis), Federlibelle (Platycnemis 

pennipes), Feuerlibelle (Crocothemis erythraea), Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma 

nymphula), Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii), Gebänderte Heidelibelle 

(Sympetrum pedemontanum), Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), Gefleckte 

Heidelibelle (Sympetrum flaveolum), Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora 

flavomaculata), Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa), Gemeine Heidelibelle (Sympetrum 

vulgatum), Gemeine Keiljungfer (Gomphus vulgatissimus), Gemeine Smaragdlibelle 

(Cordulia aenea), Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca), Glänzende 

Smaragdlibelle (Somatochlora metallica), Große Binsenjungfer (Chalcolestes viridis), 

Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum), Große Königslibelle (Anax imperator), 

Große Pechlibelle (Ischnura elegans), Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum), 

Großes Granatauge (Erythromma najas), Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale), 

Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta), Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella), 

Kleine Königslibelle (Anax parthenope), Kleine Mosaikjungfer (Brachytron pratense), 

Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio), Kleiner Blaupfeil (Orthetrum coerulescens), 

Kleines Granatauge (Erythromma viridulum), Plattbauch (Libellula depressa), Pokal- 

Azurjungfer (Erythromma lindenii), Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae), Südliche 

Binsenjungfer (Lestes barbarus), Südliche Mosaikjungfer (Aeshna affinis), Südlicher 

Blaupfeil (Orthetrum brunneum), Vierfleck (Libellula quadrimaculata), Vogel- 

Azurjungfer (Coenagrion ornatum), Westliche Keiljungfer (Gomphus pulchellus) 

• eine Heuschrecke 

Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) 

• 26 Käferarten 

Bockkäfer Aromia moschata, Corymbia rubra, Dinoptera collaris, Grammoptera ruficornis, 

Lamia textor, Leiopus nebulosus, Leptura quadrifasciata, Oberea oculata, Oberea 

pupillata, Pidonia lurida, Pogonocherus hispidus, Pseudovadonia livida, Rhagium 

mordax, Saperda carcharias, Stenocorus meridianus, Stenurella melanura, , 

Strangalia attenuata, Feld-Laufkäfer (Carabus cancellatus), Gekörnter Laufkäfer (Carabus 

granulatus), Hain-Laufkäfer (Carabus nemoralis), Höckerstreifen-Laufkäfer (Carabus 

ulrichii), Hirschkäfer Dorcus parallelipipedus, Sinodendron cylindricum, Prachtkäfer 

Agrilus angustulus, Agrilus cyanescens, Rosenkäfer Cetonia aurata 

• 86 Wildbienen 




Sandbienen Andrena bicolor, Andrena cineraria, Andrena dorsata, Andrena flavipes, 

Andrena fulvida, Andrena haemorrhoa, Andrena humilis, Andrena lathyri, Andrena 

minutula, Andrena ovatula, Harzbienen Anthidium manicatum, Anthidium punctatum, 

Anthidium strigatum, Pelzbiene Anthophora furcata, Hummeln Bombus barbutellus, 

Bombus bohemicus, Bombus campestris, Bombus hortorum, Bombus humilis, Bombus 

hypnorum, Bombus lapidarius, Bombus lucorum, Bombus pascuorum, Bombus 

pratorum, Bombus rupestris, Bombus soroeensis, Bombus subterraneus, Bombus 

sylvarum, Bombus terrestris, Bombus vestalis, Keulhornbiene Ceratina cyanea, Kegelbiene 

Coelioxys spec., Seidenbienen Colletes daviesanus, Colletes similis, Filzbiene 

Epeolus variegatus, Schmal- oder Furchenbienen Halictus maculatus, Halictus rubicundus, 

Halictus subauratus, Halictus tumulorum, Lasioglossum albipes, Lasioglossum 

fulvicorne, Lasioglossum leucopus, Lasioglossum leucozonium, Lasioglossum 

lucidulum, Lasioglossum morio, Lasioglossum pauxillum, Lasioglossum politum, Lasioglossum 

punctatissimum, Lasioglossum 4-notatulum, Lasioglossum rufitarse, Lasioglossum 

semilucens, Lasioglossum villosulum, Lasioglossum zonulum, Maskenbienen 

Hylaeus annularis, Hylaeus brevicornis, Hylaeus communis, Hylaeus confusus, 

Hylaeus difformis, Hylaeus gredleri, Hylaeus moricei, Hylaeus rinki, Hylaeus signatus, 

Schenkelbiene Macropis labiata, Blattschneiderbienen Megachile ericetorum, Megachile 

willughbiella, Sägehornbiene Melitta haemorrhoidalis, Wespenbienen Nomada 

fabriciana, Nomada flavoguttata, Nomada fucata, Nomada fuscicornis, Nomada striata, 

Nomada symphyti, Mauerbienen Osmia adunca, Osmia aurulenta, Osmia bicolor, 

Osmia bicornis, Osmia rapunculi, Osmia spinulosa, Osmia truncorum, Zottelbiene Panurgus 

calcaratus, Blutbienen Sphecodes crassus, Sphecodes ephippius, Sphecodes 

gibbus, Sphecodes monilicornis, Sphecodes puncticeps 

• eine Faltenwespe 

Hornisse (Vespa crabro) 

• 32 Schmetterlinge 

Tagfalter: Braunfleckiger Perlmutterfalter (Clossiana selene), Dunkler Wiesenknopf- 

Ameisenbläuling (Maculinea nausithous), Feuriger Perlmutterfalter (Argynnis adippe), 

Gelbling (Colias hyale/alfacariensis), Goldener Scheckenfalter (Euphydryas aurinia), 

Großer Schillerfalter (Apatura iris), Großes Wiesenvögelchen (Coenonympha tullia), 

Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus), Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea 

teleius), Himmelblauer Bläuling (Polyommatus bellargus), Kleiner Eisvogel 

(Limenitis camilla), Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas), Kleiner Schillerfalter (Apatura 

ilia), Kleiner Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus malvae), Kleines Wiesenvögelchen 

(Coenonympha pamphilus), Lungenenzian-Ameisenbläuling (Maculinea alcon), Magerrasen-Perlmutterfalter 

(Boloria dia), Rotbraunes Wiesenvögelchen (Coenonympha 

glycerion), Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa), Schwalbenschwanz (Papilio 

machaon), Silberfleck-Perlmutterfalter (Boloria euphrosyne), Silbergrüner Bläuling 

(Polyommatus coridon), Weißbindiges Wiesenvögelchen (Coenonympha arcania); 

Nachtfalter: Brauner Bär (Arctia caja), Gelbes C (Lamprotes c-aureum), Gelbes Ordensband 

(Catocala fulminea), Kupferglucke (Gastropacha quercifolia), Labkrautschwärmer 

(Hyles galii), Rote Ordenband (Catocala nupta), Spanner Perizoma sagittata, 

Wasserminzen-Kapuzenbärchen (Nola cristatula), Weidenkarmin (Catocala electa) 

• drei Weichtiere 

Bachmuschel (Unio crassus), Gemeine Teichmuschel (Anodonta anatina), Weinbergschnecke 

(Helix pomatia) 




• eine Spinne 

Gerandete Jagdspinne (Dolomedes fimbriatus). 

4.5 Tiergruppenbezogene Darstellung 

4.5.1 Säugetiere 

Für das UG liegen Nachweise von insgesamt 39 Säugetierarten vor, von 

denen 20 als vorrangig naturschutzrelevant gelten müssen: zwölf Fledermausarten, 

drei Marder sowie fünf bodenlebende Kleinsäuger (vgl. Kap. 

A.1 bis A.4). 

Bei den Fledermäusen sind die aktuellen Feststellungen der hoch bedrohten 

Arten Kleiner Abendsegler, Nordfledermaus und Zweifarbfledermaus 

hervorzuheben; für die Mückenfledermaus gelang der Erstnachweis 

in der Region Freising (vgl. Kap. A.1). Schwerpunkt der Fledermausvorkommen 

im UG sind die Isarauen, deren Gemeinschaft von den Gastarten 

Abendsegler und Rauhautfledermaus, für die sie einen übergreifenden 

Zugkorridor darstellen, sowie von den Residenten Wasser- und Zwergfledermaus 

dominiert werden. Im EKG finden sich hochwertige Fledermaus-Lebensräume 

in den Funktionsräumen [= FR] 06 Nördliche Randzone 

Flughafen, 08 Grünschwaige/Schwaigermoos, 16 Dorfen und Dorfenkanal 

und 17 Eittinger Weiher (Wertstufe 4; vgl. Karte A.1.1ff in Kap. 

D). 

Beim Biber ist für das UG und sein unmittelbares Umfeld aktuell von 35 

bis 40 Revieren und einem Gesamtbestand von 110 bis 120 Tieren auszugehen 

(vgl. Kap. A.2, Karte A.2.1 in Kap. D). Die Siedlungsdichte ist 

hoch, bereichsweise auch sehr hoch. Die Art dringt aufgrund des günstigen 

Nahrungsangebots auch weit in die offene Kulturlandschaft ein, in der 

Feldfrüchte, v.a. Mais und Raps, im Nahrungsspektrum in den Vordergrund 

treten. Reviere des Bibers sind aus folgenden Bereichen bekannt 

bzw. konnten dort aktuell nachgewiesen werden (Anzahl in Klammern): 

Isaraue zwischen Achering und Mintraching (3), Brand- und Pförreraugraben 

bei BAB AS Flughafen (3), Goldach/Ludwigskanal südlich BAB A92 

mit Abgrabungen (3) und Goldach nördlich BAB A92 mit Isarauen (3), 

Pumpenteich nördlich der S/L-Bahn Nord (1), Eittinger Moos/ Hangwiesen 

(2), Hirschau (5), Dorfen und Dorfenkanal (9), Gutbrodweiher (2-3), Viehlaßmoos/Schwarzgraben 

(4), Mittlere Isar- und Sempt-Flutkanal (1). 

Die Mittel- und Großsäugerfauna wurde i.W. durch Auswertung von Beibeobachtungen 

und Jagdstrecken erfasst (vgl. Kap. A.3). Vorrangig naturschutzrelevant 

sind drei Marderarten: Hermelin, Mauswiesel und Iltis. Innerhalb 

des EKG ist der gewässerreiche Norden und Osten mit den FR 09 

Eittinger Moos/Hangwiesen, 16 Dorfenaue, 17 Eittinger Weiher, 20 Schul- 




4.5.2 Vögel 

moos, 14 Langwiesen, 23 Viehlaßmoos und 21 Gutbrodweiher für die Artengruppe 

als hochwertig einzustufen (Wertstufe 4; Jagdreviere Eitting III 

und IV, vgl. Karte A.3.1 in Kap. D). 

Bei den Bodenlebenden Kleinsäugern sind im UG die Feuchtbiotopbewohner 

i.w.S. vorrangig wertbestimmend: Wasser- und Sumpfspitzmaus, 

Zwergmaus und Erdmaus. Hochwertige Lebensräume dieser ökologischen 

Gruppe finden sich innerhalb des EKG in den FR 07 Lüsse, 09 Eittinger 

Moos mit Hangwiesen und 23 Viehlaßmoos (Wertstufe 4). 

Insgesamt konnten für das UG jüngere Nachweise von fast 200 Vogelarten 

zusammengetragen werden. Im EKG ließen sich bei der flächendeckenden 

Brutvogelkartierung 2006 30 insgesamt 155 Vogelarten nachweisen, 

davon 102 sicher bis möglicherweise brütend (vgl. Kap. A.5). Damit 

erweist sich der Raum angesichts seiner Größe von etwa 48 km 2 für 

mitteleuropäische Verhältnisse als deutlich überdurchschnittlich artenreich. 

Die Bestandswerte addieren sich auf über 10.000 Paare, was einer 

Siedlungsdichte von etwa 22 Paaren pro 10 ha entspricht. Auch dieser 

Wert ist für eine großräumig offene und über weite Strecken intensiv genutzte 

Niederungslandschaft als hoch anzusehen. 

Die aktuell festgestellten insgesamt 43 vorrangig naturschutzrelevanten 

Brutvogelarten sind folgenden ökologischen Gruppen zuzuordnen und 

weisen im EKG ggf. folgende räumliche Schwerpunkte auf (in runden 

Klammern: Status nach Roter Liste Tertiärhügelland und Schotterplatten 

angegeben, zusätzlich lokal bedeutsam (lb) / Summe Brutpaare bzw. Reviere): 

• Arten der Stillgewässer und des Alpenflusses, Schwerpunkt in FR 21 

Gutbrod-Weiher: Kolbenente (3/2), Schnatterente (3/4), Zwergtaucher 

(lb/7), Gänsesäger (2/1), Flussregenpfeifer (V/10), Uferschwalbe (V/ 

176); 

• Arten der Röhrichte und Verlandungszonen ggf. mit Gehölzen, Schwerpunkte 

in FR 09 Eittinger Moos/Hangwiesen und 23 Viehlaßmoos: Beutelmeise 

(3/14), Blaukehlchen (V/129), Drosselrohrsänger (2/1), Nachtigall 

(lb/4), Rohrweihe (3/4), Schilfrohrsänger (2/2), Schlagschwirl (2/3), 

Teichhuhn (V/17), Tüpfelsumpfhuhn (1/1), Wasserralle (2/11); 

30 Die erst Ende Juni 2007 abgeschlossenen Arbeiten in einer Untersuchungsgebietserweiterung südlich des 

Flughafens bleiben bei der nachfolgenden Betrachtung unberücksichtigt. Hierzu vergleiche Kap. A.21. 




• Wiesenbrüter, Schwerpunkt in FR 01/02 Flughafenwiesen: Großer 

Brachvogel (1/76), Bekassine (1/1), Grauammer (1/6), Kiebitz (2/540), 

Wiesenpieper (2/2); 

• Arten der weithin offenen bis kleinstrukturreichen Kulturlandschaft, mit 

Schwerpunkten in FR 23 Viehlaßmoos, 09 Eittinger Moos/Hangwiesen, 

19 Umfeld Schulmoos und Gutbrodweiher, 20 Schulmoos, 14 Langwiesen 

und 04 Attaching (8/35): Baumpieper (2/32), Bluthänfling (3/12), 

Feldlerche (V/509), Goldammer (V/570), Grünspecht (3/7), Klappergrasmücke 

(3/5), Kuckuck (V/58), Neuntöter (lb/15), Rebhuhn (2/27), 

Schleiereule (2/1), Turteltaube (3/7), Wachtel (V/28), Waldohreule (V/3), 

Wiesenschafstelze (V/176); 

• Arten der Au- und Feuchtwälder: Gartenrotschwanz (3/3), Feldsperling 

(V/350), Grauspecht (2/1), Kleinspecht (V/3), Pirol (2/36); 

• Arten mit enger Bindung an Siedlungen: Rauchschwalbe (V/100), Mehlschwalbe 

(V/35). 

Vor allem aufgrund der weiten Verbreitung (auch [teils erfolglos] ackerbrütender) 

Wiesenvögel sind weite Teile des EKG als wertvolle und sehr 

wertvolle Vogelsommerlebensräume einzustufen. Von herausragender 

Bedeutung sind (Wertstufe 5+): 

• FR 02 Flughafenwiesen Nord, mit einem kopfstarken, nachweislich reproduzierenden 

Bestand des vom Aussterben bedrohten Großen 

Brachvogels, einer ebenfalls vitalen und großen Wiesenbrüterpopulation 

des stark gefährdeten Kiebitz sowie der vom Aussterben bedrohten 

Grauammer (vgl. auch Anhang zu Kap. A.5); 

• FR 09 Eittinger Moos/Hangwiesen, mit einer artenreichen Aue-Niedermoor-Avizönose 

mit Brutvorkommen zahlreicher typischer, teils hochgradig 

gefährdeter Arten der Röhrichte und Verlandungszonen mit Gehölzverzahnung, 

u.a. Rohrweihe, Wasserralle, Schilf- und Drosselrohrsänger, 

Blaukehlchen, Beutelmeise und Schlagschwirl sowie 

• FR 23 Viehlaßmoos, mit einer ähnlichen, aber stärker Sumpf- und 

Feuchtwald(lichtungs)aspekte betonenden Brutvogelgemeinschaft wie 

in FR 09, u.a. mit signifikanten Brutpaarzahlen bei Wasserralle, Blaukehlchen 

und Baumpieper sowie Vorkommen von Rohrweihe, Tüpfelsumpfhuhn, 

Bekassine, Kleinspecht und Beutelmeise. 

Sieben FR sind darüber hinaus von sehr hoher Bedeutung (Wertstufe 5) - 

FR 01 Flughafenwiesen Süd, 13 Dreilooswiesen, 14 Langwiesen, 15 Rofelwiesen, 

19 Umgebung Schulmoos und Gutbrod-Weiher, 21 Gutbrod- 




Weiher und 22 Viehlaßmoos Vorfeld - und weitere neun FR noch von hoher 

Bedeutung (Wertstufe 4; vgl. Kap. A.5 und Karte A.5.2 in Kap. D). 

An vorrangig naturschutzrelevanten Gastarten, die in der Fläche des UG 

weiter verbreitet sind, können Kornweihe und Merlin, der Raubwürger sowie 

die an Nassstellen und Gräben regelmäßig anzutreffenden Schnepfenvögel 

Waldwasserläufer und Bekassine und die Wiesenvögel Braunkehlchen 

und Wiesenpieper genannt werden. Es handelt sich überwiegend 

um Arten, die früher im Erdinger Moos regelmäßig brüteten. Darüber 

hinaus treten als vorrangig schutzrelevante Zug- und Wintergäste vor allem 

verschiedene Entenarten, Krick- und Knäkente, Pfeifente, Kolbenente, 

Reiher wie die Große Rohrdommel, sowie Limikolen an den Gewässern 

auf, insbesondere in den FR 35 Marzlinger Weiher und Egelsee, 07 Stoibermühle, 

09 Eittinger Moos mit Hangwiesen, 17 Eittinger Weiher und 21 

Gutbrod-Weiher. Zu einer vertieften Darstellung mit Schwerpunkt bei den 

Gewässern im Osten des EKG sei auf Kap. A.6 Wintervögel verwiesen. 

4.5.3 Kriechtiere 

Für das UG liegen eigene Nachweise von vier vorrangig naturschutzrelevanten 

Reptilienarten vor (vgl. Kap. A.7). Von der Schlingnatter konnten 

zusätzlich Angaben für die Isarauen unterhalb Freising (Freisinger Buckl, 

Deich Höhe Lerchenfeld) und eine Meldung für das Viehlaßmoos recherchiert 

werden. Die Ringelnatter besiedelt in einer kopfstarken Population 

die Isarauen, vor allem zwischen Marzling und Gaden (FR 32), und greift 

auch in den Norden des EKG über. Der Vorkommensschwerpunkt liegt 

dort in der Achse FR 07 Lüsse 09 Eittinger Moos/Hangwiesen 

22/23 Viehlaßmoos mit Vorfeld, mit Ausstrahlen nach Süden bis zum FR 

17 Eittinger Weiher und in den nördlichsten Abschnitt des FR 10 Abfanggrabens 

Ost. Von der Blindschleiche konnte aktuell nur ein Nachweis an 

der südexponierten Böschung der "Rohrbrücke", d.h. der Überbrückung 

des Mittlere Isar-Kanal durch die St 2084 N, erbracht werden (FR 24). 

Die Zauneidechse war Gegenstand spezieller eigener Erhebungen im 

EKG. Danach lassen sich folgende Schwerpunkte angeben; alle Vorkommen 

liegen an technischen Bauwerken oder unmittelbar damit assoziiert in 

ehemaligen Moorflächen (vgl. Karte A.7.1 in Kap. D): Böschungen der St 

2084 mit Ableitungsgraben Nord (FR 06 Nördliche Randzone Flughafen), 

Süßgraben und Mittelgraben westlich Schwaigermoos (FR 08 Grünschwaige/Schwaigermoos), 

Abfanggraben Ost (FR 10), Vorflutgraben 

Nord (FR 11), Böschungen und Grabenränder an der FTO (FR 15 Rofelwiesen), 

Dorfen (FR 16 Dorfen und Dorfenkanal) und Böschungen von 

Mittlerer Isar- und Sempt-Flutkanal (FR 24). 




4.5.4 Lurche 

4.5.5 Fische 

Bei einer flächendeckenden Laichplatzkartierung des EKG konnten aktuell 

an 86 Objekten insgesamt 160 Artvorkommen festgestellt werden (vgl. 

Kap. A.8). Von den insgesamt fünf registrierten Arten sind nur Seefrosch, 

Erdkröte und Grasfrosch weit verbreitet, bilden dabei aber meist nur kleinere 

Bestände aus. Teichmolch und Wechselkröte konnten nur eng lokalisiert 

nachgewiesen werden, die erste Art in FR 09 Eittinger Moos/Hangwiesen 

und FR 23 Viehlaßmoos, die zweite auf dem Betriebsgelände Gutbrod 

(FR 21). Eine Zufallsbeobachtung junger Gelbbauchunken im Zuge 

anderer Kartierungsarbeiten im Viehlaßmoos wird angesichts der Fundumstände 

und des bekannten regionalen Areals der Art als Aussetzungsversuch 

ohne Etablierungschance gedeutet. 

Im EKG befinden sich die hochwertigsten Amphibien-Lebensräume im FR 

21 Gutbrodweiher (Wertstufe 5), mit der vom Aussterben bedrohten 

Wechselkröte, einem auf knapp 300 Adulte zu schätzenden Laichbestand 

des Grasfroschs sowie einem auf über 1.000 Exemplare veranschlagten 

Erdkrötenbestand. Aus der Sicht des Amphibienschutzes von hoher Bedeutung 

(Wertstufe 4) sind darüber hinaus die FR 09 Eittinger Moos/Hangwiesen 

und FR 23 Viehlaßmoos. Beide Gebiete beherbergen mit Teichmolch 

und Grasfrosch zwei Arten der Vorwarnliste, die auch lokal rückläufig 

sind; beim Teichmolchs sind es die einzigen bekannte Vorkommen im 

EKG. 

In den kleinen sommerkühlen, deutlich grundwasserbeeinflussten Niederterrassen- 

bzw. Moosbächen und Fließgräben des UG sind Bachforelle 

und Koppe weit verbreitet. Sie leben hier teilweise vergesellschaftet mit 

dem im Gebiet allgegenwärtigen Dreistacheligen Stichling, der als einzugsgebietsfremd 

gelten muss. Mit Fortschreiten der längenzonalen Entwicklung 

tritt in den größeren Bächen zunächst die stark gefährdete Äsche 

hinzu (z.B. Gfällach, Angerbach). Mit zunehmender Annäherung an die Isarauen 

bzw. die Isar wird dann die Vielfalt bei den vorrangig naturschutzrelevanten 

Arten deutlich größer; es kommen fallweise Schneider, Laube, 

Gründling, Hasel, Schmerle sowie die mittelstreckenwandernden Arten 

Barbe, Rutte und vereinzelt noch die Nase vor (v.a. Pförreraugraben, 

Schwarzgraben oberhalb Viehlaßmoos, Dorfen, Goldach). Die Isar zeigt 

auch heute noch ein nahezu vollständiges Spektrum bei den hyporhithralen 

Alpenflussarten, wobei jedoch die Bestandssituation bei den besonders 

bezeichnenden Arten überwiegend kritisch bzw. die natürliche Reproduktion 

nicht mehr oder nur noch in geringem Umfang gegeben ist (v.a. 

Huchen, Nase, auch Äsche). Besonders hervorzuheben ist ein neuerer 

Nachweis des "Donaubarschs" Streber in 1997 oberhalb Freising, wo die 




4.5.6 Libellen 

Art bereits 1984 bei einem Fischsterben registriert worden war. Neuere 

Erhebungen im Isarkanal zeigen die weitreichende Übereinstimmung des 

Arteninventars mit der aktuellen Isarfauna. 

Aktuelle Untersuchungen im EKG zur Fischfauna galten - in Anpassung 

an mögliche Projektwirkungen - in erste Linie Schlammpeitzger und Koppe 

(vgl. oben, Kap. 3.2.1 sowie Kap. A.9 und A.10). Der Schlammpeitzger, 

der bislang aus dem UG nur für den Pförreraugraben im Westen gemeldet 

war, konnte nun an zwei eng benachbarten namenlosen Gräben in den 

Hangwiesen nachgewiesen werden (FR 09). Die angesichts der Ausstattung 

der Gewässer mögliche Präsenzstrecke von etwa 2,7 km reicht bis 

zum Vorflutgewässer Dorfen; ein Gesamtbestand in der Größenordung 

von 200 bis 800 Adulten erscheint möglich. Von der Koppe konnten aktuell 

etwa 30 Nachweise erbracht werden. Danach und nach neueren Sekundärdaten 

kommt die Art im UG und seinem unmittelbaren Anschluss in 

folgenden Gewässern vor: Isar (Gewässersystem 01.1), gesichert in Strecken 

unterhalb und oberhalb des UG sowie im Mittlere Isar-Kanal (01.2); 

Unterlauf des Pförreraugrabens (02.1); Grenzgraben, Lohmühl-, Kreuz-, 

Angerbach (03); Süßgraben und Acherl (05.1 und 05.3); Grüselgraben 

und Mittelgraben Eittingermoos (05.6 und 05.7); Abfanggraben Ost (06); 

Keckeisgrenzgraben (07); Dorfen und Dorfenkanal (08) (vgl. Kap. A.9 und 

A.10). 

Bei den Libellen erfolgte eine umfassende Kartierung im EKG in 2006, 

sowohl von Gräben und stark grundwasserbeeinflussten Bächen als auch 

von Stillgewässerkomplexen (vgl. Kap. A.11.1 und A.11.2). Dabei ließen 

sich 42 Arten nachweisen. Für das UG insgesamt wurden darüber hinaus 

nur wenige weitere Arten gemeldet, u.a. die Flusslibelle Ophiogomphus 

cecilia (Isar) und die letztmals in den 1990er Jahren festgestellten Arten 

Coenagrion pulchellum und Sympetrum depressiusculum. 

Von den 42 Arten des EKG sind 19 vorrangig naturschutzrelevant (RL 

Bayern und "lokal bedeutsam"). Besondere hervorzuheben sind 

• Arten langsam strömender grundwassergespeister Niederungsbäche 

und -gräben bzw. Quellmoorschlenken: 

- Von der Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) wurde ein kleiner 

Bestand am Egelseegraben (Gewässersystem [= GS] 5.2) sowie bei 

den Nachkartierungen 2007 ein weiterer am Abfanggraben Süd nachgewiesen 

(6.4, vgl. Kap. A.21.7). 

- Sicher reproduzierende Bestände der Vogel-Azurjungfer (Coenagrion 

ornatum) fanden sich am Schwarzgraben zwischen Viehlaßmoos und 




Gutbrodweiher (GS 9.1) sowie im obersten Fließabschnitt des Vorflutgraben 

Nord (6.1); darüber hinaus wurden einzelne Tiere auch am 

Unterlauf des Hechtenbachs im Viehlaßmoos (10.1) sowie an grundwasserdurchzogenen 

Stillgewässern in FR 05 Vorbehaltsfläche Ost 

und FR 23 Viehlaßmoos beobachtet. 

- Vom Kleinen Blaupfeil (Orthetrum coerulescens) wurden bodenständige 

Vorkommen an insgesamt 23 Einzelgewässern bzw. Grabenabschnitten 

gefunden, die zahlenmäßig bedeutendsten im Bereich des 

Vorflutgraben Nord mit zuführendem Abfanggraben Ost (GS 6.1, 6.3 

bzw. FR 10/11, Bestandswertsumme 600) sowie am Theresienkanal 

südlich des Flughafens (GS 5.9, 90 Imagines). 

• die beiden an (bevorzugt) temporäre Kleingewässer gebundenen Heidelibellen 

Sympetrum pedemontanum und S. flaveolum: 

- Von der Gebänderten Heidelibelle (S. pedemontanum), primär im 

Raum eine Art der Schotterauen-Kleingewässer der Isar, ließen sich 

zwei sicher reproduzierende Vorkommen feststellen, eines 2006 im 

Ableitungsgraben Nord und eines 2007 im Ableitungsgraben Süd. 

- Von der Gefleckten Heidelibelle (S. flaveolum), die als Art überfluteter 

Kleinriede bzw. Wiesen primär eher auf das Moor zu beziehen ist, 

wurden aktuell frisch geschlüpfte Individuen auf einer durch Biberstau 

phasenweise gefluteten Nasswiese im Viehlaßmoos beobachtet. 

• zwei an wüchsigere Verlandungsstadien gebundene Arten: 

- die Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora flavomaculata), als 

Reichmoor-Art ein Besiedler flach überspannter Großseggenrieder 

oder anderer, maximal schwach durchströmter Sumpfgewässer mit 

niedrigen Röhrichten. Die zwölf ermittelten Fortpflanzungsgewässer 

der Art verteilen sich schwerpunktmäßig auf den Norden des EKG (09 

Hangwiesen/Eittingermoos, 11 Vorflutgraben Nord, 23 Viehlaßmoos). 

- die Kleine Mosaikjungfer (Brachytron pratense), auch "Früher 

Schilfjäger", eine Stromtalart ausgedehnter Wasserschilfröhrichte, v.a. 

in der Altwasserverlandung. Mit 21 Reproduktionsgewässern ist die 

Art im EKG außergewöhnlich gut vertreten. 

Von den insgesamt untersuchten 93 Grabenabschnitten erhält der 

Schwarzgraben NW der Gutbrodweiher aufgrund eines bedeutenden 

Vorkommens der vom Aussterben bedrohten Vogel-Azurjungfer und weiterer 

fünf vorrangig naturschutzrelevanter Libellenarten Wertstufe 5+, 

von herausragender Bedeutung (Gewässersystem 9.1). Weitere sehr 

wertvolle und wertvolle Abschnitte der Wertstufen 5 und 4 wurden in folgenden 

Gewässersystemen festgestellt: 5.2 Egelseegraben, 5.4 Loosgraben, 

5.9 Theresienkanal, 6.1 Ableitungsgraben Nord, 6.4 Abfanggra- 




ben Süd, 7.1 Keckeisgrenzgraben, 7.2 Zuflüsse Keckeisgrenzgraben, 8.4 

Zuflüsse Dorfen, 10.1 Hechtenbach, 10.2 Zuflüsse Hechtenbach. 

Bei den Stillgewässern, von denen 50 untersucht wurden, sind fünf aus 

Sicht des Libellenschutzes sehr wertvoll (Wertstufe 5), drei direkt benachbarte 

Gewässer in FR 11 Vorflutgraben Nord mit jeweils sehr großen Beständen 

des stark gefährdeten Kleinen Blaupfeils sowie mit Kleiner Mosaikjungfer, 

Gefleckter Smaragdlibelle und anderen, und zwei weitere Objekte 

in FR 09 Eittinger Moos/Hangwiesen und FR 23 Viehlaßmoos, mit ebenfalls 

bemerkenswerten Akkumulationen bedrohter Arten. Insgesamt 23 

weitere Stillgewässer sind darüber hinaus von hoher Bedeutung (Wertstufe 

4), in erster Linie ebenfalls in den Funktionsräumen 09 Eittingermoos/Hangwiesen, 

10 Vorflutgraben Nord und 23 Viehlaßmoos gelegen. 

4.5.7 Heuschrecken 

Aktuell konnten für das EKG 23 Heuschreckenarten nachgewiesen werden, 

davon elf, die in der Roten Liste Bayern geführt werden (vgl. Kap. 

A.12). Für das UG insgesamt sind nach Sekundärdaten weitere acht Rote 

Liste-Arten belegt 31 , von denen allerdings eine, der Buntbäuchige Grashüpfer 

(Omocestus rufipes) erloschen ist 32 . 

Vom rezenten Arteninventar des EKG ist insbesondere die im Großnaturraum 

vom Aussterben bedrohte Sumpfschrecke (Stethophyma grossum) 

hervorzuheben, deren seit langem bekanntes Vorkommen in den Hangwiesen 

bestätigt werden konnte (FR 09). Weitere gefährdete Arten sind 

die (tendenziell ) Hygrophilen Große und Kleine Goldschrecke (Chrysochraon 

dispar, Euthystira brachyptera) und Sumpfgrashüpfer (Chorthippus 

montanus) sowie die eher trockenheitsliebenden Arten Feldgrille (Gryllus 

campestris) und Feldgrashüpfer (Chorthippus apricarius). 

Ein Funktionsraum des EKG ist aus der Sicht des Heuschreckenschutzes 

von sehr hoher Bedeutung (Wertstufe 5), 09 Eittinger Moos/Hangwiesen, 

mit dem o.g. Vorkommen der Sumpfschrecke sowie Großer und Kleiner 

Goldschrecke und Sumpfgrashüpfer. Drei weitere Funktionsräume erwiesen 

sich als von hoher Bedeutung (Wertstufe 4): 23 Viehlaßmoos (u.a. 

Sumpfgrashüpfer), 20 Schulmoos (u.a. Feldgrashüpfer) und 52 Umfeld 

Oberdingermoos (v.a. mit Feldgrille, vgl. Kap. A.21). Für das WKG sind als 

besonders hochwertige Heuschreckenlebensräume der Freisinger Buckl 

31 vor allem nach Daten ASK, vgl. Kap. Kurzflügelige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis; 2001), Zweifarbige 

Beißschrecke (Metrioptera bicolor; < 2000), Zweipunkt-Dornschrecke (Tetrix bipunctata; 1995), Heidegrashüpfer 

(Stenobothrus lineatus; < 2000), Schwarzfleckiger Grashüpfer (Stenobothrus nigromaculatus; 2000), 

Rotleibiger Grashüpfer (Omocestus haemorrhoidalis; < 2000), Gefleckte Keulenschrecke (Myrmeleotettix maculatus; 

2000) 

32 letzter Nachweis 1986, Viehlaßmoos 




(FR 31) und die Oberen Isarauen (FR 39) anzugeben (vgl. Kap. B und 

C.2). 

4.5.8 Laufkäfer 

Insgesamt konnten bei den aktuellen Arbeiten mit Schwerpunkt im EKG 

123 Laufkäferarten nachgewiesen werden (vgl. Kap. A.13), von denen 43 

in der Roten Liste Bayern geführt werden. 38 davon sind auch für den 

Großnaturraum "Tertiär-Hügelland und Voralpine Schotterplatten" eingestuft. 

Sechs stark bedrohte Arten sind besonders hervorzuheben: 

• der Blauglänzende Ahlenläufer (Bembidion azurescens), eine tendenziell 

montane Pionierart der Initialstadien bindiger Feinsediment-Uferbänke, 

• der Hochmoor-Ahlenläufer (Bembidion humerale), eine mäßig hygrophile 

Pionierart, die torfige Böden präferiert; Habitate sind in aller Regel 

rohbodenreiche Störstellen in Torfstichen oder auf Frästorfflächen, 

• der Kleine Stumpfzangenläufer (Licinus depressus), eine in der Ernährung 

stark auf Schnecken spezialisierte, ausbreitungsschwache Art von 

Mosaiklebensräumen mit trocken-warmen und schattig-feuchten Bereichen 

sowie 

• Gefleckter Halmläufer (Demetrias imperialis), Langköpfiger Rindenläufer 

(Paradromius longiceps) und Sumpf-Halsläufer (Odacantha melanura), 

alle drei Arten dichter und hochwüchsiger Verlandungsvegetation 

mit Schilf, an Stillgewässern und in Niedermooren. 

Vorkommen vorrangig naturschutzrelevanter Moorarten - spezieller Gegenstand 

der aktuellen Untersuchung, insgesamt 35 - konzentrieren sich 

auf den Norden des EKG, entlang der Achse Lüsse-Hangwiesen- 

Viehlaßmoos (vgl. Kap. D, Karte A.13.2). Hervorzuheben sind die FR Eittingermoos/Hangwiesen 

(09), Lüsse (07) und Viehlaßmoos (23). Daneben 

waren deutliche Konzentration von Moorarten rund um den Eittinger Weiher 

mit Teilen des SchulMoos und der Langwiesen (FR 14, 17, 20) sowie 

im Oberdinger Moos mit Umfeld (52/53) festzustellen. Zusammen mit dem 

FR Grünschwaige/Schwaigermoos (08) sind die o.g. auch alle die FR, die 

eine sehr hohe oder hohe Bewertung erhalten (Wertstufe 5 oder 4). 

4.5.9 Holzkäfer 

Bei der auf den Bereich der Flächeninanspruchnahme konzentrierten Studie 

in 2006 konnten in zwölf ausgewählten Gehölzbeständen 86 Holzkäferarten 

aus 29 Familien (Tab. A.14.1.) nachgewiesen werden, davon 

auch drei der Roten Liste Bayern: 




• der stark gefährdete Weberbock (Lamia textor), eine typische Art der 

Weichholzaue, die sich in erdnahen Stammteilen und im Wurzelholz 

von Weiden und Pappeln entwickelt, im zentralen Viehlaßmoos (FR 

23), im Vorflutgraben Nord (11) und im Westteil des FR Eittingermoos/ 

Hangwiesen (09); 

• der gefährdete Kurzflügler Siagonum quadricorne, eine unter feuchten 

bzw. saftenden Rinden lebende "Urwaldreliktart", in dem größeren Lohwaldrest 

nördlich Loh (FR 12 Schwaiger Schotterterrasse) sowie 

• der gefährdete Kopfhornschröter (Sinodendron cylindricum), ein kleiner 

Hirschkäfer, Charakterart der Rotbuchenwälder mit Präferenz für stärkeres 

Totholz, ebenfalls in dem o.g. Lohwaldrest (FR 12). 

Die genannte Vorkommensbereiche erhalten alle Wertstufe 4 und sind 

damit die artenschutzfachlich bedeutsamsten Holzkäferlebensräume im 

untersuchten Raum. 

4.5.10 Stechimmen 

Eigene Untersuchungen zur Stechimmenfauna in 2006 konzentrierten sich 

ebenfalls auf den Bereich der Flächeninanspruchnahme, schlossen aber 

einige bekannt oder mutmaßlich bedeutsame Lebensraumkomplexe vor 

allem im EKG mit ein. Es ließen sich 141 Arten nachweisen, 85 Bienen-, 

25 Grabwespen-, 17 Faltenwespen-, acht Wegwespen- und fünf Goldwespenarten 

sowie eine Rollwespe (vgl. Kap. A.15). 22 Arten davon sind 

in der Roten Liste Bayern erfasst, eine weitere nur für den Großnaturraum 

"Schotterplatten und Tertiärhügelland" eingestuft. Folgende bedrohte Arten 

sind hervorzuheben: 

• Nur im Freisinger Buckl (FR 31) konnte die südbayernweit seltene 

Goldwespe Chrysis analis mit ihrem als gefährdet geltender Wirt, der 

Harzbiene Anthidium punctatum, festgestellt werden; beide sind Zeiger 

von Magerrasen mit langer Standorttradition. 

• Nur im Viehlaßmoos ließen sich der thermophile (Schilf-)Stängelnister 

Allodynerus rossii, eine solitäre Faltenwespe, und die bayernweit seltene 

Sandbiene Andrena fulvida nachweisen, die wohl als typisches Relikt 

der Urlandschaft des Erdinger Moos anzusprechen ist. Ebenfalls im 

Viehlaßmoos konnte das einzige Weibchen der selten gewordenen 

Erdbau-Hummel (Bombus subterraneus) beobachtet werden; Arbeiterinnen 

ließen sich allerdings auch im FR 09 Eittingermoos/Hangwiesen 

und FR11 Vorflutgraben Nord sowie in der ehemaligen Vorbehaltsfläche 

Ost (05) registrieren. 

• Mehr noch als B. subterraneus profitiert offensichtlich die Veränderliche 

Hummel (Bombus humilis) von dem teilweise breiten Blütenangebot in 




extensiv gepflegten Wiesenlebensräumen, die im Raum als Ausgleichsflächen 

angelegt wurden oder technische Bauwerke begleiten. Die Art 

zeigt regional massive Bestandseinbrüche, ist aber im EKG noch gut 

vertreten (FR 07, 07, 10, 11, 21, 31). 

• Unmittelbar anzuschließen ist die Sandbiene Andrena humilis, die ebenfalls 

extensiv genutzte Wiesen benötigt, allerdings in engem räumlichen 

Konnex zu sandigen Rohbodenstellen. Der einzige Nachweis gelang 

im Abbaugebiet Gutbrod (I11). Ebenfalls nur dort war die anspruchsvolle 

Furchenbiene Lasioglossum quadrinotatulum und die 

Wespenbiene Nomada symphyti, zusammen mit ihrem Wirt, der Sandbiene 

Andrena symphyti, festzustellen. Die erste Art weist ihren bayernweiten 

Schwerpunkt im Großnaturraum "Schotterplatten und Tertiärhügelland 

auf, das zweite Artenpaar ist sogar bundesweit im wesentlichen 

auf die weiteren Talräume von unterer Isar und Donau beschränkt. 

Die artenschutzfachlich bedeutsamsten Standorte für Stechimmen (Wertstufe 

5 33 ), die im Rahmen der aktuellen Studie erfasst wurden, liegen in 

den Funktionsräumen Vorflutgraben Nord (11), Gutbrodweiher (21), Viehlaßmoos 

(23), Freisinger Buckl (31) und Vorbehaltsfläche Ost (05). 

4.5.11 Tagfalter 

Bei den aktuellen Arbeiten im EKG konnten insgesamt 46 Tagfalterarten 

und ein Artenpaar, das mindestens ein weitere Art repräsentiert, nachgewiesen 

werden (vgl. Kap. A.16). Davon werden 21 in der Roten Liste Bayern 

geführt. Aus dem UG sind darüber hinaus weitere elf vorrangig naturschutzrelevante 

Arten bekannt, von denen aber zwei, der Flockenblumen- 

(Melitaea phoebe) und der Abbiss-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia), 

beide ehemals Viehlaßmoos, seit längerem verschollen sind 34 . 

Folgende Arten des aktuellen Inventars des EKG sind aufgrund ihrer überregionalen 

bzw. regionalen Bedrohungssituation hervorzuheben 35 : 

• Pionierarten initialer bzw. Arten lückiger Magerrasen: Himmelblauer 

Bläuling (Polyommatus bellargus), Idas-Bläuling (Plebeius idas) und 

Zwergbläuling (Cupido minimus); 

33 Wertstufe 4 wurde bei der Gruppe nicht vergeben 

34 

Kommafalter (Hesperia comma), Senfweißling (Leptidea sinapis), Brombeerzipfelfalter (Callophrys rubi), 

Pflaumen-Zipfelfalter (Fixsenia pruni), Zweibrütiger Sonnenröschen-Bläuling (Aricia agestis), Violetter Waldbläuling 

(Cyaniris semiargus), Sumpfwiesen-Perlmutterfalter (Clossiana selene), Wachtelweizen-Scheckenfalter 

(Mellicta athalia), Waldteufel (Erebia aethiops); Vorkommen v.a. Isarauen, speziell Freisinger Buckl, vgl. Kap. B 

und C.2. 

35 

Arten mit Asterik (*) - im EKG nur nach aktuellen Sekundärdaten noch vorhanden 




• Arten reifer, teils auch gebüschreicher Magerrasen, z.B. "Brennen"-Reste, 

und Arten trockener Magerwiesen: Kronwicken-Dickkopffalter (Erynnis 

tages), Kreuzdorn-Zipfelfalter (Satyrium spini), Silbergrüner Bläuling 

(Polyommatus coridon), Feuriger und Großer Perlmutterfalter (Argynnis 

adippe, A. aglaja), Silberfleck- und Magerrasen-Perlmutterfalter 

(Boloria euphrosyne, B. dia), Weißbindiges Wiesenvögelchen (Coenonympha 

arcania), Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa); 

• Brachearten feuchter Standorte, vor allem aufgelassener Nasswiesen 

oder Mädesüß-Hochstaudenfluren: Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling 

(Maculinea nausithous), Mädesüß-Perlmutterfalter (Brenthis ino), 

Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina); 

• Feuchtgebietsarten der Streu- und Nasswiesen: Heller Wiesenknopf- 

Ameisenbläuling (Maculinea teleius*), Lungenenzian-Ameisenbläuling 

(Maculinea alcon), Rotbraunes und Großes Wiesenvögelchen (Coenonympha 

glycerion, C. tullia*) und Blaukernauge (Minois dryas). 

Innerhalb des EKG sind sechs Funktionsräume aus der Sicht des Tagfalterschutzes 

von mindestens sehr hoher Bedeutung (Wertstufe 5 und 5+) 

und zwei von hoher Bedeutung (Wertstufe 4). Bei fünf dieser hochwertigen 

FR stellen Magerrasengemeinschaften, auf technischen Bauwerken und in 

Biotopanlagen, das Gros der vorrangig wertbestimmenden Arten: 10 Abfanggraben 

Ost, 11 Vorflutgraben Nord, 05 Vorbehaltsfläche Ost, 47 Südliche 

Randzone des Flughafens und 52 Umfeld Oberdingermoos (zu 47 

und 52 vgl. Kap. A.21). Bei zwei FR sind feuchteliebende Arten vorrangig 

wertbestimmend: 23 Viehlaßmoos (mit Wertstufe 5+, "herausragend": u.a. 

mit Maculinea alcon, M. teleius, Melitaea diamina, Coenonympha tullia) 

und 09 Eittingermoos/ Hangwiesen. Der achte Funktionsraum, der Mittlere 

Isar- und Sempt-Flutkanal (FR 24) weist gleichermaßen eine hohe Bedeutung 

für Magerrasen- wie für Feuchtwiesenarten auf. Im WKG sind aus der 

Sicht des Tagfalterschutzes darüber hinaus vor allem der Freisinger Buckl 

(FR 31) mit den umgebenden Isarauen zwischen Marzling und Gaden (FR 

32) herauszustellen. 

4.5.12 Nachtfalter und Kleinschmetterlinge 

Erhebungen zu dieser Gruppe erfolgten in zwölf Untersuchungsflächen, elf 

im EKG und eine im WKG. Nachgewiesen wurden insgesamt 753 Arten 

aus 25 Familien (vgl. Kap. A.17). Von diesen werden 125 in der Roten Liste 

Bayern geführt. Besonders hervorzuheben sind: 

• sechs Arten, die Neu- oder Wiederfunde für Bayern oder Deutschland 

darstellen bzw. sich aktuell erstmals im Großnaturraum nachweisen ließen: 




- Blatttütenmotte Gracillaria loriolella, an Esche, Erstfund Deutschland; 

- Wickler Cochylidia heydeniana, xerothermophil, Wiederfund für 

Bayern nach über 80 Jahren; 

- Prachtmotte Cosmopterix lienigiella, thermophil, an Schilf, Erstfund 

Großnaturraum; 

- Federmotte Platyptilia nemoralis, an Pestwurz-Arten, submontane 

Art, Neufund für den Großnaturraum; 

- Palpenmotte Gelechia cuneatella, Auwaldart, an Sal- und Silberweide, 

bislang nur aus Nordbayern bekannt; 

- Palpenmotte Syncopacma larseniella, nordeuropäische Art, an 

Sumpf-Hornklee (Lotus uliginosus), bisher nur von wenigen Lokalitäten 

in Mittelfranken und aus dem Fichtelgebirge bekannt. 

• vier Arten, die im Großnaturraum als ausgestorben oder verschollen 

galten: 

- Flachleibmotte Agonopterix alstromeriana, lebt an Schierling (Conium 

maculatum), ein Tier am Vorflutgraben Nord (FR 10); 

- Wickler Epinotia caprana, an Weidenarten, Nachweis im nordöstlichen 

Viehlaßmoos; 

- Wickler Pammene populana, an Weiden-Arten wie Salix caprea, S. 

repens oder S. purpurea, Art höherer Lagen mit Tendenz zu kühlfeuchtem 

Standortklima, Nachweis im nordöstlichen Viehlaßmoos; 

- Wickler Pammene spiniana, Entwicklung in den Früchten von 

Schlehe, Vorflutgraben Nord. 

• drei Arten, im Großnaturraum als vom Aussterben bedroht gelten: 

- Haarraupen-Eule Simyra albovenosa, Feuchtgebietsart, an Schilf, 

sowie Iris, Blutweiderich u.a., im Gebiet gut vertreten, nächster bekannter 

Fundort im NSG Dachlwand, Lkr. Altötting; 

- Kupferglucke (Gastropacha quercifolia), in Südbayern Brennen-Art, 

vor allem an Schlehe, Nachweis im Viehlaßmoos, als Relikt der 

heute stark degradierten Almkalk-Magerrasen; 

- Eule Heliothis viriplaca, xerothermophil, im Raum in erster Linie typisch 

für die Niederterrassenheiden, Nachweise in Lüsse und am 

Vorflutgraben Nord. 

Insgesamt zehn weitere Arten werden aktuell auf der Rosten Liste des 

Großnaturraums als stark gefährdet geführt: Palpenmotte Monochroa suffusella 

(lebt am Schmalblättrigen Wollgras), Graszünsler Agriphila selasella 

(Anmoorart), Schmalzünsler Sciota rhenella (an Schwarzpappel), 




Labkrautschwärmer (Hyles galii; thermophil, braucht lückige Vegetation), 

Spanner Cyclophora pendularia (Moorwaldart), Eule Hypenodes humidalis 

(hygrophil, Pfeifengras), Weidenkarmin (Catocala electa; Stromtalart, an 

randständigen oder freistehenden Weiden schmalblättriger Arten), Gelbes 

Ordensband (Catocala fulminea, Brennen-Art), Herbst-Gelbeule Atethmia 

centrago (an Esche, nur ältere Bäume), Schilfeule Archanara neurica (endophag 

in Schilfstängeln). 

Von den untersuchten Funktionsräumen sind das Viehlaßmoos (FR 23) 

und der Vorflutgraben Nord (FR 11) von herausragender Bedeutung für 

den Schutz der Nachtfalter und Kleinschmetterlinge (Wertstufe 5+). Weitere 

drei FR sind als sehr wertvoll (Wertstufe 5) einzustufen - Stoibermühle 

und Obere Lüsse (07), Eittinger Moos/Hangwiesen (09) und Eittinger 

Weiher (17) -, der FR 04 Attaching darüber hinaus als wertvoll (Wertstufe 

4). 

4.5.13 Landschnecken 

Auf Landschnecken wurden aktuell vor allem Graben- und Bachsäume, 

Feucht- und Nasswiesen sowie Seggenrieder und Röhrichte untersucht, 

d.h. potenzielle Lebensräume von Windelschnecken der Gattung Vertigo, 

die im Anhang II der FFH-Richtlinie erfasst sind (vgl. Kap. 3.2.1 Untersuchungskonzept). 

Die 57 bearbeiteten Standorte liegen ganz überwiegend 

im EKG. Es konnten insgesamt 44 Landschneckenarten lebend nachgewiesen 

werden, darunter 15 Arten der Roten Liste Bayern (vgl. Kap. A.18). 

Besonders hervorzuheben sind zwei vom Aussterben bedrohte und eine 

stark gefährdete Art: 

• die Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana), von der vier Fundstellen 

am bzw. unweit des Schwarzgrabens im östlichen Viehlaßmoos 

und etwa 2,3 km oberhalb davon auf Höhe des Abbaugebiets Gutbrod 

angeben werden können (FR 23 und FR 21). Die Habitate liegen in hohen 

Schilfröhrichten mit Großseggen und stark feuchten Großseggenrieden; 

• die Zweizähnige Laubschnecke (Perforatella bidentata), mit Nachweis 

in geringer Dichte an zwei Stellen im NSG Eittinger Weiher (FR 17). P. 

bidentata ist ein typischer Streubewohner von Feuchtwäldern, vor allem 

Erlenbrüchen. Die Art kam früher im Lkr. Erding auch im Schwillachmoos 

vor, ist dort aber inzwischen erloschen; 

• die Rote Wegschnecke (Arion rufus), die in einem bultigen Großseggenbestand 

mit randlichen Feuchtgebüschen im Viehlaßmoos (FR 24) 

aufgefunden wurde. Der Nachweis zeigt vor allem auch den geringen 

Hemerobiegrad des Gebiets; eine Etablierung des in der Konkurrenz 




überlegenen, stark kulturbegünstigten Neubürgers Spanische Wegschnecke 

(Arion lusitanicus) ist offensichtlich noch nicht gelungen. 

Von den Funktionsräumen des EKG sind drei aus der Sicht des Landschneckenschutzes 

von sehr hoher Bedeutung (Wertstufe 5): 17 Eittinger 

Weiher, mit Perforatella bidentata, 21 Gutbrodweiher, mit Vertigo moulinsiana 

und 23 Viehlaßmoos, ebenfalls mit V. moulinsiana. Von hoher Bedeutung, 

Wertstufe 4, sind weitere drei FR, 07 Lüsse, 09 Eittingermoos/Hangwiesen 

sowie 16 Dorfen und Dorfenkanal, jeweils mit Vorkommen 

der gefährdeten Windelschnecke Vertigo angustior bzw. einer 

zusätzlich relativ hohe Artenzahl (bei FR 16). 

4.5.14 Makrozoobenthos 

Von den sonstigen wasserlebenden Wirbellosen konnten bei den aktuellen 

Erhebungen für das UG Nachweise von insgesamt 529 Taxa erbracht 

werden. Lässt man die Beifänge der Libellen (29 Arten, vgl. oben) und die 

nicht bis Artniveau determinierbaren Taxa unberücksichtigt, so ergibt sich 

eine Artenzahl von 401. 

Fließgewässer 

Es wurden 103 Abschnitte von Fließgewässern untersucht, an denen 295 

Arten 36 lebend nachgewiesen wurden (vgl. Kap. A.20.1). Das Gros stellen 

die Wasserkäfer mit fast 100 und die Köcherfliegen mit etwa 70 Arten. 49 

Arten werden in der Roten Liste Bayern geführt, 42 weitere sind als "lokal 

bedeutsam" einzustufen. Herausragend sind die Nachweise von fünf als 

vom Aussterben bedroht geltenden Arten, 

• der Moor-Federkiemenschnecke (Valvata studeri), ein hochgradig bedrohter 

Endemit des westlichen und mittleren Nordalpen-Vorlandes, der 

aufgrund seiner engen Bindung an kalkreich-oligotrophe, kühle, langsam 

strömende Bäche und Gräben mit gut durchlüfteten, locker mit 

Streu durchsetzten randlichen Feinsedimentlagen sehr typisch für die 

Quellaufstoßmoore der nördlichen Münchener Ebene ist; 

• der Eintagsfliege Baetis pentaphlebodes, die in Bayern erst 1989 erstmals 

nachgewiesen und auch danach nur vereinzelt bzw. in wenigen 

Naturräumen gefunden wurde. Die Art nutzt sowohl kleine und größere 

sommerwarme Flüsse als auch Bäche, die ebenfalls vielfach als sommerwarm 

angegeben werden. Die Nachweise im Gebiet erfolgten dagegen 

praktisch ausschließlich in kleinen, kalten Grundwasserbächen; 

36 ohne Libellen 




• der Wasserläufer Gerris asper, eine ostmediterrane Art, in Bayern z.B. 

aus den Kendlmühlfilzen im Chiemseegebiet und dem Schuttermoos, 

einem Niedermoor im Lkr. Eichstätt, bekannt. Die Art besiedelt in den 

Mooren Kleingewässer mit vielfach temporärer Wasserführung. In der 

Fließgewässerkartierung wurde er in einen sehr schwach durchströmten 

und stark verwachsnen "Fließgraben" am Viehlaßmoos nachgewiesen; 

• der Taumelkäfer Gyrinus suffriani, der in Süddeutschland vor allem aus 

großen Aueniederungen und Moorgebieten und dort aus tendenziell 

mesotrophen Klargewässern verschiedener Größe, mit Wasserschilfbeständen 

und Streuakkumulation, bekannt ist; 

• der Gelbrandkäfer Dytiscus circumcinctus, eine Art die in Deutschland 

nach Süden hin seltener wird und in diese Richtung eine zunehmende 

Moorbindung entwickelt. Die bereits 1986 im Raum nachgewiesene Art 

konnte offensichtlich hier bis heute überdauern, wie der aktuelle Fund 

einer Larve im Vorflutgraben Nord belegt. 

Stark gefährdet sind weitere fünf Arten, die Kugelmuschel Pisidium hibernicum, 

die Ruderwanze Sigara hellensii, der Schwimmkäfer Nebrioporus 

assimilis sowie die beiden Zwergwasserkäfer Limnebius nitidus und Ochthebius 

bicolon. Anzuschließen ist die für Quellmoorabläufe typische Köcherfliege 

Oxyethira falcata, die in der Roten Liste angesichts nur weniger 

Fundpunkte in der Kategorie G, Gefährdung anzunehmen, geführt wird. 

Die 103 untersuchten Abschnitte repräsentieren 29 Gewässersysteme. Innerhalb 

derer nimmt das Keckeisgrenzgrabensystem eine herausragende 

Stellung ein (Wertstufe 5+), mit Vorkommen hochgradig bedrohter und seltener, 

besonders standortspezifischer Arten der rheokrenen "Almbäche" 

bzw. Auenquellbäche und der kalten Moosbäche und Gießer. Im Unterschied 

zu den meisten anderen untersuchten Gewässern ist auf praktisch 

ganzer Laufstrecke eine hohe Lebensraumqualität gegeben, die sich mit 

der Laufentwicklung rasch steigert und im Isarauwald ihr Maximum erreicht. 

Im untersten Laufabschnitt schließlich lebt der Stenendemit Valvata 

studeri und ebenfalls dort konnte 2006 eine kleiner, erst vor kurzer Zeit 

durch Trockenfallen abgestorbener Bestand der Bachmuschel Unio crassus 

aufgefunden werden (vgl. Kap. A.19) 

Weiteren 14 Fließgewässersystemen kommt eine sehr hohe Bedeutung 

zu (Wertstufe 5): 

• im Nordwesten Kreuzbach, Egelseegraben und Süßgraben in der 

Streulüsse, 

• Angerbach in den Isarauen, 




• drei Untereinheiten des Dorfensystems mit der Dorfen selbst, ihren Zuflüssen 

aus den Hangwiesen und dem Peipegraben zur Gfällach südlich 

des Flughafens, 

• im Nordosten insgesamt vier Untereinheiten des Schwarzgraben- und 

Hechtenbachsystems im Bereich von Viehlaßmoos und Gutbrod-Weihern, 

• dem Vorflutgraben Nord und dabei insbesondere dem südlichsten, anhaltend 

durchströmten Abschnitt unterhalb der Zuleitung aus dem Ableitungsgraben 

Nord und 

• drei heute abgetrennten Abschnitten des Süßgrabensystems südlich 

des Flughafens, dem Traatmoosgraben im Schwaigermoos (Grüselgrabensystem) 

sowie dem Süßgraben selbst (Mariabrunn) und dem Theresienkanal 

(Mittelgrabensystem). 

Fünf Gewässersysteme schließlich sind der Wertstufe 4 zu subsumieren: 

• die restlichen größeren Gewässer des Süßgrabensystems, Mittel- und 

Teile der Grüselgrabens, sowie der sie speisende Ableitungsgraben 

Nord, 

• der Loosgraben in der Lüsse, dessen Ursprungsbereich eine sehr hohe 

Funktion für den im Naturraum besonders bezeichnenden quelltypischen 

Zwergwasserkäfer Limnebius nitidus aufweist, 

• die Goldach nördlich von Attaching in der Lüsse und im weiteren Verlauf 

nach Norden bis in die Isaraue sowie 

• einer von zwei südlichen Zuflüssen des Schwarzgrabens im Vorfeld des 

Viehlaßmoos. 

Stehende Kleingewässer 

Neben den Fließgewässern wurden auch 33 stehende, tendenziell astatische 

Kleingewässer bzw. Flachwasserzonen untersucht. Dabei wurden 

insgesamt 196 Arten lebend nachgewiesen, die Hälfte davon Wasserkäfer 

sowie Köcherfliegen, Wasserwanzen und Wasserschnecken mit jeweils > 

20 Arten (vgl. Kap. A.20.2). 

Von den 196 Arten werden 53 in der Roten Liste Bayern geführt, darunter 

die bereits oben erwähnten, vom Aussterben bedrohten Arten Gerris 

asper (Wasserläufer) und Gyrinus suffriani (Taumelkäfer; beide nur Viehlaßmoos). 

Weitere sechs Arten sind stark gefährdet: 

• der Schwimmkäfer Nebrioporus assimilis, eine Art der Kleingewässer 

im Grundwasserbegleitstrom der Alpenflüsse, Auenbäche und Flussarme 

und 




• vier typische Niedermoor-/Reichmoorarten mit Präferenz für bzw. Anpassung 

an starke Wasserstandsschwankungen bis hin zur sommerlichen 

Austrocknung ihrer Siedlungsgewässer: Tellerschnecke Segmentina 

nitida, Runzelwasserkäfer Helophorus asperatus, Köcherfliegen 

Hagenella clathrata und Limnephilus incisus. Zu den Moorarten ist wohl 

auch die Ruderwanze Cymatia bonsdorfii (Mittlerer Wasserkobold) zu 

stellen, von der ein Nachweis am Vorflutgraben gelang. 

Innerhalb der 14 Funktionsräume, in denen Kleingewässer beprobt wurden, 

nimmt das Viehlaßmoos (FR 23) eine herausragende Stellung ein 

(Wertstufe 5+). Darüber hinaus kommt auch den Hangwiesen (09) und 

dem Vorflutgraben Nord (11) noch eine sehr hohe Bedeutung zu (Wertstufe 

5). Die FR Attaching (4) im Westen des UG und Weichgraben/Kühstratt 

(18) im Osten waren schließlich i.W. aufgrund der Nachweise einzelner 

bedrohter, im Untersuchungsraum sowie darüber hinaus auch im Naturraum 

seltener Arten der Wertstufe 4 zu subsumieren (von hoher Bedeutung). 




4.6 Vernetzungsachsen 

Die nachfolgende Darstellung der funktionalen Beziehungen konzentriert 

sich auf solche, die aus der Sicht des Artenschutzes von besonderer Bedeutung 

sind. Soweit sich diese Beziehungen an konkreten Vernetzungspfaden 

bzw. -achsen räumlich festmachen lassen, sind sie in den Karten 6 

und 7 dokumentiert. 

Niedermoorfauna 

Wir beschreiben die Vernetzungsbeziehungen für die Niedermoorfauna 

(Karte 6) ausgehend vom NSG und FFH-Gebiet Viehlaßmoos (FR 23), 

dem größten zusammenhängenden Moorrest des Erdinger Moos und 

zugleich dem bedeutendsten Lebensraum seiner Art im Untersuchungsgebiet. 

Obwohl aufgrund der räumlichen Verteilung der Artenpotenziale 

die artenschutzrelevanten Bewegungen der Fauna vom Viehlaßmoos in 

dessen Umfeld gerichtet sind, können natürlich auch entgegengesetzte 

Ausbreitungsbewegungen von Bedeutung sein. Kleinräumigere und tendenziell 

engere Beziehungen - i.W. noch innerhalb des EKG - sind dabei 

über die nachfolgend dargestellten Pfade anzunehmen; die Ziel-Feuchtlebensräume 

können als aktiver bzw. potenzieller Ausbreitungsraum für 

die reliktisch erhaltene Niedermoorfauna des Viehlaßmoos angesehen 

werden. 

Nach den aktuellen Untersuchungen geben insbesondere Verbreitungsmuster 

und Diversität der niedermoortypischen Laufkäfer einen guten Gesamteindruck 

über die Vernetzungssituation im Gebiet (vgl. Kap. A.13 und 

Karte A.13.2, ökologische Gruppe M). Es sind speziell die Arten der 

eutrophen Schilfröhrichte und Rieder hervorzuheben (Gruppe M2, z.B. 

Demetrias imperialis, Paradromius longiceps, Odacantha melanura), die 

im Gebiet in relativ hoher Stetigkeit auftreten und beispielhaft die aktuelle 

Vernetzungssituation widerspiegeln. Weitgehend parallele Muster lassen 

sich aber auch in der Nachweisverteilung der Kleinsäugerarten mit Habitatschwerpunkt 

in feuchten bis nassen Lebensräumen (Gruppe F, vgl. 

Kap. A.4: Neomys anomalus, N. fodiens, Micromys minutus, Microtus 

agrestis), von Tagfaltern der Nasswiesen und feuchten Hochstaudenfluren 

(Gruppe NH, vgl. Kap. A.16: Maculinea alcon, M. nausithous, Brenthis ino, 

Melitaea diamina), der feuchtpräferenten Heuschrecken (Gruppe F, vgl. 

Kap. A.12: Chrysochraon dispar, Euthystira brachyptera, Chorthippus 

montanus) sowie der Libellenarten der Quellmoorabflüsse (Gruppe QR, 

Kap. A.11: Coenagrion mercuriale, C. ornatum, Orthetrum coerulescens, 

O. brunneum) feststellen. 

1 Ein Pfad vom Viehlaßmoos Richtung Nord zu den Gadener Wiesen (FR 

26), von dort in die Isarauen (insbesondere FR 32) ist zu unterstellen. 




Ein unmittelbarer und breiter Kontakt zu den Gadener Wiesen besteht 

nur mit dem relativ schmalen Streifen des ViehlaßMoos, der mit dem 

Bau der BAB A92 vom übrigen Gebiet abgeschnitten wurde (Breite i.W. 

50 bis 75 m). Die Beziehung zum Hauptteil des Schutzgebiets ist dagegen 

durch die Autobahn weitestgehend unterbrochen; erfolgreiche 

Raumwechsel sind allenfalls in geringem Umfang und auch nur für bestimmte 

Artengruppen vorstellbar (flugfähige, bodengebundene/[semi-] 

aquatische Gruppen mit Querungsmöglichkeit an Gewässerdurchlässen, 

auch Verdriftung, z.B. Windelschnecke Vertigo moulinsiana [vgl. 

Karte A.18.2], insbesondere Schwarzgraben, auch Dorfen westlich). 

2 Vom Viehlaßmoos Richtung West-Südwest, südlich parallel zur A92, 

über die Dorfen hinweg zu Eittinger Moos/Hangwiesen (FR 09, mit herausragenden 

Schwerpunktvorkommen niedermoortypischer Laufkäferarten) 

und weiter über den nördlichen Teil von Grünschwaige/Schwaigermoos 

(FR 08) zum Endpunkt in der Lüsse (FR 07). Hier existieren 

im Nordteil wiederum Vorkommen zahlreicher niedermoortypischer Arten, 

u.a. 14 niedermoortypische Laufkäferarten allein in UF C27 (vgl. 

Karte A.13.2) sowie teils große Vorkommen der Heuschrecken Chrysochraon 

dispar und Euthystira brachyptera. Die Kreisstraße ED 19 

Gaden-Eitting quert mit einem Korridor weitläufiger Ackerflächen östlich 

und die St 2580 (FTO) westlich der Dorfen den potenziellen Bewegungskorridor, 

womit Raumwechsel entsprechend limitiert werden. An 

der FTO besteht allerdings ein Durchlasssystem, das von unterschiedlichen 

Gruppen bodengebundener Kleintiere bis hin zu Mittelsäugern wie 

dem Iltis nachweislich genutzt werden kann (ÖKOKART 1997). Eine weitere 

Unterbrechung des Pfades ergibt sich in der nördlichen Grünschwaige 

durch weitläufige Ackerflächen. Allerdings dürfte dem hier 

West-Ost verlaufenden Mittelgraben Eittingermoos und seinen Randstrukturen 

sowie den Randbereichen der Abgrabung nördlich Mooswirt 

(hoher Grundwasserstand) eine vermittelnde Funktion zukommen. 

Die teilweise feuchte Sohle des Vorflutgrabens Nord (FR 11) bildet einen 

vom Ost-West verlaufenden Hauptpfad nach Süden abzweigenden 

Nebenast. Unter anderem belegen immerhin neun Arten niedermoortypischer 

Laufkäfer sowie die Vorkommen der feuchtpräferenten Heuschreckenarten 

Chorthippus montanus und Conocephalus fuscus Vorstöße 

der Niedermoorfauna in südliche Richtung bis an die St 2084, in 

Einzelfällen sogar darüber hinaus (Abfanggraben Ost: Maculinea alcon, 

M. nausithous). 

3 Vom Westteil des Viehlaßmoos aus in Richtung Süd entlang der Dorfen 

bzw. östlich der Dorfen entlang des Schwarzgrabens (auch westlicher 

Rand FR 21 Gutbrod-Weiher: Laufkäfer-Probestelle C07 mit Nachweisen 

von sieben niedermoortypischen Arten; Libellenarten der Quellmoorabflüsse 

am Schwarzgraben: Coenagrion ornatum, Orthetrum coe- 




rulescens, O. brunneum) in das Schulmoos (FR 20) und zu Feuchtflächenkomplexen 

um das Schutzgebiet "Eittinger Weiher" (FR 17), insbesondere 

den östlichen und südlichen Partien der Langwiesen (FR 14). 

Am Südende dieses Pfades belegen wiederum Vorkommen u.a. des 

Röhricht bewohnenden Laufkäfers Paradromius longiceps oder der 

Moorwaldarten Epaphius secalis (Laufkäfer) und Perforatella bidentata 

(Laubschnecke) sowie der Windelschnecke Vertigo angustior am Eittinger 

Weiher und der Heuschrecken Chrysochraon dispar und Conocephalus 

fuscus im südlichen Schulmoos Reste der typischen Biozönosen. 

Auch hier behindert die Kreisstraße ED 19 Gaden-Eitting inklusive 

der überwiegend begleitenden Ackerflächen den Raumwechsel, insbesondere 

auch innerhalb des Korridors zwischen Trittsteinen, die westlich 

mit der Dorfen assoziiert sind, und solchen, die östlich der ED 19 im 

Komplex Schwarzgraben/Schulmoos liegen. Darüber hinaus wird der 

Pfad durch die Verbindungsstraße Eittingermoos-Berglern zerschnitten. 

4 Ein kurzer, vom Ostende des Viehlaßmoos nach Süden entlang des 

westlichen Böschungsfußes des Sempt-Flutkanals reichender Pfad bis 

in das Quellgebiet des Hechtenbachs. Tragende Achse dürfte hier der 

Hechtenbach selbst sein, der in seinem mittleren Abschnitt das Viehlaßmoos 

östlich anschneidet. Im Südende des Pfades belegen Nachweise 

der Moorböden bewohnenden Laufkäferarten Oodes helopioides 

und Stenolophus mixtus nahe dem Quellgebiet des Hechtenbachs heute 

immer noch vorhandene, jedoch stark eingeschränkte Habitatmöglichkeiten 

für Moorarten ("Störstellen"-Arten). Ein vormals in den Unterlagen 

zum Raumordnungsverfahren postulierter Pfad vom Ostteil des 

Viehlaßmoos aus Richtung Süd entlang des Sempt-Flutkanals (via Mittlere 

Isar-Kanal und Dorfenkanal) bis zum Eittinger Weiher dürfte nicht 

existieren. 

5 Vom Ende des Pfads 3 (vgl. oben) weiter Richtung Süd zum Moorrest 

Kühstratt mit Umfeld (FR 25) und via Dorfenaue (FR 16) und Gfällach- 

Lauf (durch FR 54 Ostgräben und FR 52 Umfeld Oberdinger Moos) weiter 

Richtung Südwest zu Oberdinger Moos (FR 53) und Gfällach (FR 

56). Es liegen allerdings nur wenige Nachweise vor, die die aktuelle 

Wirksamkeit des entsprechenden Korridors belegen könnten (Heuschrecke 

Conocephalus fuscus im Kühstratt, zahlreiche Nachweise 

moortypischer Laufkäferarten im Oberdinger Moos, ein Sekundärnachweis 

des Ameisenbläulings Maculinea nausithous an der Gfällach). Zusätzlich 

ist eine breite Unterbrechung des Pfades an der Dorfen - etwa 

ab der Querung FTO bis westlich von Schwaig - anzunehmen. Die Dorfen 

quert hier die Altmöräne und begleitende Feuchtsäume sind am 

Fluss allenfalls sehr schmal ausgebildet bzw. fehlen im Siedlungsgebiet 

von Schwaig vollständig. 




Alle fünf o.g. Pfade sind auch über das EKG hinaus zu verlängern. Sie 

binden an weitergreifende Achsen an, auf denen die wahrscheinlichsten 

Korridore für (potenzielle) Funktionszusammenhänge der wenigen noch 

verbliebenen Moorreste im Naturraum bestehen bzw. in der Zukunft ggf. 

wieder zu entwickeln sind: 

A Über Pfad 1 und 2, d.h. die Gadener Wiesen und parallel dazu über die 

Dorfenaue nördlich der BAB A92 (FR 29) und den Vorflutgraben Nord N 

der BAB A92 (FR 33) können theoretisch zumindest die weniger spezifischen 

Arten der ehemaligen Quellaufstoßmoore in die Isarauen vordringen 

und dort über standörtlich verwandte Auefeuchtbiotope sowohl 

isaraufwärts (B) als auch isarabwärts (C) vordringen. 

B Isaraufwärts verlässt eine Achse die Isaraue nach Westen und führt 

entlang des Nordrands der Münchener Ebene, zwischen Hügellandtrauf 

und Autobahn der Moosach folgend nach Westen zum Schutzgebiet 

Freisinger Moos, über den "Flaschenhals" des Stadtgebiets Freising. In 

Verlängerung dieser Achse findet sich das nächstgelegene Gebiet mit 

bedeutenderen Niedermoorresten und Gräben erst in über 10 km Entfernung 

im Dachauer Moos zwischen Oberschleißheim und Dachau 

(vgl. Natura 2000 - FFH und Vogelschutz, Unterlagen zur FFH-VP Stufe 

1, Prognose, ÖKOKART, 2007, Karte 1). Dort besteht über das Kalterbachsystem 

auch ein direkter Anschluss an die Amperaue, die hier den 

Naturraum 051 von Südwest kommend quert. Zwischen dem Freisinger 

Moos und den o.g. Niedermoorresten im Dachauer Moos verlaufen die 

Autobahn Nürnberg (BAB A9) und die B13, die beide besonders wirksame 

Barrieren darstellen dürften. 

C Isarabwärts sind es bis Moosburg nördlich der BAB A92 i.W. die Isarauen 

und binnenwärts die Wiesenbrütergebiete westlich Zustorf und vor 

allem das bei Langenpreising (Nordteil), die Lebensräume für Niedermoorarten 

zur Verfügung stellen. In Moosburg besteht erneut Anschluss 

an die Amperaue, in der ebenfalls wichtige Biotope dieser Art 

ausgebildet sind. 

D Die Pfade 3 und 5 führen über das Notzinger und Finsinger Moos Richtung 

Süd-Südwest. Dort liegen nördlich des Ismaninger Speichersees 

weitere Niedermoorreste des Erdinger Moos: Goldachhof, NSG Gfällach 

sowie Zengermoos mit ND Grünbacher Schwaige. Eine prominente 

Barriere stellt in dieser Achse sicher die B 388 dar. 

E Im östlichen Anschluss an das NSG Viehlaßmoos (Pfad 4) existiert eine 

Achse, die - über den Sempt-Flutkanal und die St 2331/2085 hinweg - 

der Sempt flussab folgend zum bereits unter C genannten Wiesenbrütergebiet 

"Erdinger Moos bei Langenpreising" führt (nordöstlich außerhalb 

des UG, auch als "Semptaue Langenpreising" bzw. "Niedermoor 




nördlich von Langenpreising" bezeichnet, u.a. mit ND Moosgraben und 

Flachmoorrelikt Rosenau). Der erste "Trittstein" auf dieser Achse ist ein 

knapp 10 ha großer, von bruchwaldartigen Beständen dominierter 

Feuchtbiotopkomplex im unmittelbaren Anschluss an das Nordeck des 

Viehlaßmoos, südlich der Kreisstraße ED 24 und westlich der Sempt 

und nur durch den Sempt-Flutkanal vom Schutzgebiet getrennt. 

F Ebenfalls im östlichen Anschluss an das Viehlaßmoos vermittelt der 

o.g. "Trittstein" entlang der Semptaue flussaufwärts über Erding weiter 

zu den Oberläufen von Sempt und Schwillach, mit den Niedermoorresten 

Wörther Moos und Oberer Schwillachlauf bis Unterschwillach (mit 

Schwillachquellen). 

Fauna der Flussauen 

Die Isarauen im UG können für die Mehrzahl der heute noch vorhandenen 

Aue-Artengruppen, vorrangig für die ökologisch plastischeren Arten der 

Auwälder und ihrer Säume und Lichtungen, noch als weitestgehend zusammenhängend 

angesehen werden. Das faunistisch tragende "Rückgrat" 

des Lebensraumkorridors bilden nach Datenlage die hochwertigen Funktionsräume 

41 ↔ 39 ↔ 38 ↔ 31/32. Mehr oder weniger breit und eng an 

diesen Korridor angebunden sind die verbleibenden Isarauen-Einheiten 

(oberhalb Freising: FR 42, 43, 37, 36, bedingt auch 40, die aber durch die 

BAB A92 abgetrennt ist) und auch die unmittelbar angrenzenden Einheiten 

der Schotterterrassen (unterhalb Freising: FR 27, 28, 30, 34). 

Speziell für Auearten offener Lebensraumtypen erscheinen die Vernetzungsbedingungen 

in den Isarauen innerhalb des UG durch das Fehlen 

der alpenflusstypischen Abrasions- und Umlagerungsvorgänge und dem 

in der Folge sukzessionsbedingten Ausdünnen solcher Standorte heute 

eingeschränkt (vgl. Karte 7): 

• Die Tierartengemeinschaften der Flussschotterheiden ("Brennen", Aue- 

Kalkmagerrasen) sind im UG nur noch auf dem Freisinger Buckl (FR 

31) signifikant ausgeprägt. Abschnittsweise stellen darüber hinaus die 

Isardeiche noch vergleichbaren Lebensraum und grundsätzlich vor allem 

auch weitgreifende (lineare) Ausbreitungsstrukturen für die Kalkmagerrasenarten 

der Heiden zur Verfügung. Jedoch werden diese Funktionen 

durch die vielfach bindige Abdeckung der Deiche, mit entsprechender 

Wüchsigkeit der Vegetation (oft Goldrute!), und deren Verschattung 

in weiten Bereichen stark limitiert. Eine mittlerweile bedeutsame 

Lebensraumerweiterung ist dagegen der Vorflutgraben Nord mit 

seinen mageren Böschungen (FR 33 und 11: Tagfalter der Magerrasen: 

Boloria dia, Erynnis tages, Polyommatus bellargus, P. coridon, Cupido 

minimus). Bedingt - da durch die BAB A92 durchschnitten - zieht er ei- 




nen Teil der Magerrasenarten auch nach Süden in die Niedermoorgebiete, 

wo heute bereichsweise Lebensmöglichkeiten auf trockengefallenen 

organischen Moorböden bestehen 37 (z.B. Vorkommen des Tagsfalters 

Polyommatus coridon im Oberdinger Moos). Im südlichen Anschluss 

an den Vorflutgraben umschließt das System der Ableitgräben 

Nord (in FR 06), Ost (FR 10) und Süd (in FR 47) das Flughafengelände 

auf drei Seiten praktisch vollständig. Hier bilden, ähnlich der Situation 

auf den Isardeichen, ganz überwiegend trocken-magere, häufig aber relativ 

monotone Gras-Krautfluren trockenpräferenten und mesophilen Arten 

gute Möglichkeiten. Zu nennen wären etwa Zauneidechse und 

Feldgrille, insbesondere aber Tagfalter der Magerrasen, Boloria dia, B. 

euphrosyne, Polyommatus bellargus und Cupido minimus, die im Verbund 

der Ableitgräben mehrfach festgestellt werden konnten. Den Gräben 

lokal eng benachbart sind deutlich reicher strukturierte Ausgleichsflächen 

mit kiesigem Substrat und hohen Rohbodenanteilen (z.B. Kiesflächen 

an Tümpelanlagen NW Schwaig und O Franzheim), die ebenfalls 

als Trittsteine für Arten der Magerrasen fungieren. Gewisse Funktionen 

für die Ausbreitung von Magerrasenarten im UG sind weiterhin für 

Dämme bzw. Böschungen von Mittlere Isar- und Sempt-Kanal (FR 24) 

am Ostrand anzunehmen, u.a. mit Nachweisen der Zauneidechse. 

• Bei den Auearten offener Feuchtbiotope, der Kalkflachmoore und Altwasserverlandungen, 

dürfte die Situation in den Isarauen heute ähnlich 

kritisch wie bei den Heidearten sein, ohne dass hier aber besondere 

Refugialräume herauszustellen wären. Bei der bereits oben dokumentierten 

Darstellung der Vernetzungssituation der Niedermoorarten wurde 

für den Isarauenbereich von einem gewissen "Trittstein"-Angebot 

ausgegangen (vgl. oben, Pfade 1 und 2, Achsen A bis C). 

• Zum Zustand der Kiesbankfauna des Flusses selbst liegen kaum verwertbare 

Daten vor. Heute dürften vor allem in den Abgrabungskomplexen, 

sowohl der weiteren Aue als auch des Hinterlandes (FR 44/45 

Kieswerke Freising Erding, 35 Marzlinger Weiher und Egelsee, 21 

Gutbrod-Weiher; nachgeordnet auch FR 04, 15, 05/10, 52), noch am 

ehesten bedeutendere Bestände und damit auch Bezüge zu suchen 

sein, ohne dass dabei für die relativ ausbreitungsstarken Arten der Zönose 

spezielle Bewegungskorridore zum Fluss hin erkennbar wären. 

Außer in den Isarauen finden sich bedeutsame Vorkommen auetypischer 

Tiergemeinschaften innerhalb des Untersuchungsgebiets vor allem in der 

Dorfenaue, die speziell in ihrem Nordteil (unterhalb Schwaig: FR 16, 29) 

einen nach Datenlage wichtigen Lebensraumkorridor für Arten der Auwälder 

und Altwasser darstellt. Von besonderer Bedeutung sind die feuchten 

37 Gemäß des Leitbilds in Kap. E bestanden in der Naturlandschaft dagegen Magerrasen innerhalb der Nieder- 




Waldreste rund um den Eittinger Weiher (FR 17) sowie an der Dorfen (FR 

16), die unter den Laufkäfern z.B. Amara aulica, Badister lacertosus (Arten 

der Weichholzaue, ökologische Gruppe A3, vgl. Kap. A.13) sowie Trechus 

obtusus, Platynus assimilis und Pterostichus oblongopunctatus (A4: Arten 

der Aue- und Feuchtwälder) beherbergen. Hervorzuheben ist auch ein 

Vorkommen des Laufkäfers Blemus discus in diesem Bereich, der die Arten 

der frühen Sukzessionsstadien auf Aueböden (Gruppe A1) repräsentiert. 

Als weiteres Beispiel für die Bedeutung der Dorfen als Achse für Aue- 

Arten können die dichten Vorkommen des Bibers genannt werden, die sogar 

im räumlichen Kontext solchen der Primärlandschaft entsprechen. 

Über das UG hinaus sind bedeutendere funktionale Beziehungen für die 

Auefauna vor allem entlang der Isar selbst nach oberhalb und unterhalb 

(dort auch in die Amperaue hinein) anzunehmen. Bezüglich der Dorfenaue 

gilt Analoges. Einzelne neue Nachweise deuten weiterhin an, dass für die 

Gemeinschaften der Isar-Auemagerrasen wirksame Bezüge zu den im linken 

Hinterland liegenden Niederterrassenheiden der Nördlichen Münchener 

Ebene bestehen könnten (eventuell via Dietersheimer Brenne zur 

Garchinger Heide). "Trittsteine" für Magerrasenarten finden sich auch entlang 

der Randzone des Donau-Isar-Hügellandes, die westlich von Freising 

- nördlich des Freisinger Moos - zu einer gegenüber der Isar selbstständigen 

Achse nach Westen wird. 

Fließgewässer 

Die Isar als großer Alpenfluss ist innerhalb des UG singulär und ihre spezifischen 

Arten vernetzen ausschließlich zu ihren Abschnitten oberhalb 

und unterhalb. Für einige typische Fischarten des Flusses sind die größeren 

hyporhithralen Zubringer als (potenzielle) Laichgründe und ggf. auch 

Hochwassereinstände und Jungfischhabitate von Bedeutung (z.B. Pförreraugraben, 

Goldach/Nasenbach, Dorfen). Die alpenflusstypischen Wasservogelarten 

Gänsesäger bzw. Flussseeschwalbe folgen vom Fluss aus ebenfalls 

diesen Gewässern bzw. fliegen (auch) Kiesweiher des Hinterlands 

als zusätzliche Nahrungsbiotope an. 

Bei den Bächen sind längenzonal (a) die größeren, weit laufenden, tendenziell 

hyporhithralen, heute z.T. sogar epipotamal geprägten (vgl. oben, 

Unter- und Mittelläufe) von den (b) kleineren, epirhithralen bis krenalen mit 

teils starkem Grundwassereinfluss (Oberläufe, kleinere Fließgräben) zu 

unterscheiden. Unabhängig davon, ob die jeweiligen Abschnitte in Aue- 

oder Niedermoorgebieten liegen, muss für die aquatische Fauna jeweils 

innerhalb von (a) bzw. innerhalb von (b) mit besonders engen Bezügen 

gerechnet werden. Insgesamt ist jedoch bei den Aue-/Niederterrassen- 

moorbereiche v.a. auf Alm- und Tuffhügeln (Leitbild-Typ 5.6). 




bzw. Niedermoorbächen der Erhalt eines Kontinuums über deren gesamte 

Laufentwicklung von hoher Bedeutung. 

Auf die Bedeutung der Bäche und Gräben als wirksame Linearstrukturen 

für die Ausbreitung von Feuchte liebenden terrestrischen Arten, auf die 

bereits oben mehrfach Bezug genommen wurde, sei an dieser Stelle noch 

einmal ausdrücklich hingewiesen. 

Im Verlauf der meisten Bäche und Gräben westlich, nördlich und östlich 

des Flughafens dürfte eine weitgehend ungehinderte Längsvernetzung bestehen. 

Ausnahmen sind die meist nur kurzen Verrohrungsstrecken unter 

Straßen und Feldwegen sowie die überwiegend großzügig (weitlumig) gestalteten 

Durchlässe unter der BAB A92. Den genannten Engpässen ist 

aber ganz überwiegend keine Isolationswirkung zu unterstellen. Dagegen 

existieren an der Dorfen zwei Stauwehre (NO Schwaig, W Eitting), die 

insbesondere in Richtung des Oberlaufs gerichtete Bewegungen der meisten 

aquatischen flugunfähigen Organismen unterbinden. An Goldach/Ludwigskanal 

und am Süßgrabensystem ist durch die langstreckige Verrohrung 

im Bereich des Flughafengeländes eine Unterbrechung der funktionalen 

Beziehungen gegeben. 

Wasservögel und Limikolen (Zuggäste) 

Befördert durch den Charakter einer großen Niederungslandschaft und 

das Angebot an Kiesweihern ist das UG zur Zugzeit bzw. über das Winterhalbjahr 

durch Aufkommen von Enten und anderen Wasservögeln sowie 

teilweise auch Limikolen gekennzeichnet. Im UG sind solche Bestände 

vor allem aus den FR 07 Stoibermühle und Obere Lüsse, 09 Eittinger 

Moos und Hangwiesen, 35 Marzlinger Weiher und Egelsee, 16/17 Eittinger 

Weiher und Dorfen unterhalb, 21 Gutbrod-Weiher und 24 Mittlere Isar- 

und Sempt-Flutkanal sowie abschnittsweise auch für die Isar bekannt. Der 

Bezug dieser Bestände zu den individuenreichen Rastvorkommen der international 

bedeutsamen Wasservogelschutzgebiete, dem Ismaninger 

Speichersee südlich und den Mittlere Isar-Stauseen nordöstlich des UG, 

ist evident und die Gewässer der o.g. Raumeinheiten sind in diesem Zusammenhang 

als "Trittsteine" aufzufassen (vgl. dazu Natura 2000 - FFH 

und Vogelschutz, Unterlagen zur FFH-VP, ÖKOKART, 2007). Tägliche 

Raumwechsel zwischen den Gewässern des UG und den großen Rastgebieten 

sind wenig wahrscheinlich, von vielfachen bis regelmäßigen Bewegungen 

während einer Saison ist jedoch auszugehen. Die entsprechenden 

Raumwechsel erfolgen dabei vermutlich zum einen orientiert an Isar und 

Kanälen, zum anderen mehr oder weniger diffus über das UG. 




4.7 Bewertung der Funktionsräume/Gewässersysteme 

Funktionsräume, terrestrische und Stillgewässerfauna 

Die Ergebnisse der faunistischen Gesamtbewertung sind in den Tab. 2a 

und b und Karte 4 dokumentiert. Von den 57 bewerteten Funktionsräumen 

[= FR] sind danach insgesamt sechs besonders herauszustellen, denen 

aus der Sicht des zoologischen Artenschutzes und ganz überwiegend 

zugleich für den Erhalt der regionalen und überregionalen Artenvielfalt eine 

herausragende Bedeutung zukommt. Es handelt sich um 

• das Niedermoor-Schutzgebiet Viehlaßmoos im Nordosten des UG (FR 

23) mit dem westlich angrenzenden Feuchtbiotop-Komplex Eittinger 

Moos/Hangwiesen (FR 09), 

• die Isarauen zwischen Marzling und Gaden (FR 32) im Norden mit dem 

Brennenrest Freisinger Buckl (FR 31) sowie 

• die Wiesen um die Start-/Landebahn Nord (FR 02) als Bestandteil des 

Flughafengeländes und den Vorflutgraben Nord zwischen Flughafen 

und BAB A92 (FR 11) als assoziiertem technischen Bauwerk. 

In den Isarauen, den Niedermoorgebieten und auf den Flughafenwiesen 

spielt die Avifauna eine entscheidende Rolle, in FR 32 Auwaldarten, in 

den übrigen FR Offenlandarten der extensiv genutzten Wiesen und/oder 

Feuchtgebiete. Im Viehlaßmoos trägt darüber hinaus auch die (niedermoortypische) 

Wirbellosenfauna entscheidend zu der herausragenden 

Wertigkeit bei, beim Vorflutgraben Nord und dem Freisinger Buckl geht die 

Bedeutung sogar wesentlich auf die Wirbellosen zurück. Während beim 

Freisinger Buckl dabei naturgemäß die Arten der Kalkmagerrasen mehr 

oder weniger allein wertbestimmend sind, sind es am Vorflutgraben Nord 

sowohl Magerrasen-/Magerwiesen-Arten an den Dämmen als auch 

Feuchtbiotop- und Quellschlenken-Gemeinschaften in der Sohle. 

Weitere 22 FR sind als faunistisch sehr hochwertig einzustufen: 

• Weithin offene FR im Osten des UG, die von Wiesen und/oder Äckern 

mit teils relativ hohen Grundwasserständen geprägt sind, von der östlichen 

Randzone des Flughafens über die Dorfenaue bis zum Sempt- 

Flutkanal bzw. Mittlere Isar-Kanal: FR 13, 14 und 15 Dreiloos-, Lang- 

und Rofelwiesen westlich der Dorfen sowie FR 19, 22, 27 Umfeld 

Schulmoos, Vorfeld Viehlaßmoos, Gadener Wiesen in Arrondierung des 

Viehlaßmoos und FR 25 Moorrest Kühstratt mit Umfeld östlich der Dorfen. 

In fast allen Fällen steht die hohe Wertigkeit mit der Avifauna in Zusammenhang, 

die sich im Wesentlichen über Wiesenbrüter und Vogelarten 

der kleinstrukturreichen Agrarlandschaft bestimmt; 




• die Flughafenwiesen um die Start-/Landebahn Süd (FR01) in erster Linie 

aufgrund ihrer Funktion für Wiesenbrüter; 

• in westlicher Fortsetzung der o.g. herausragenden "Niedermoor"-Funktionsräume 

Viehlaßmoos und Eittinger Moos die FR 08 Grünschwaige/Schwaigermoos 

und 07 Stoibermühle/Obere Lüsse aufgrund ihrer 

Bedeutung für Feuchtgebietsarten, mit den wertbestimmenden weil 

grundwassernahen Flächen im Norden; 

• zwei durch Stillgewässer geprägte FR im Osten des UG als Brut- 

und/oder Überwinterungsraum für Wasservögel: FR 17 Eittinger Weiher 

und FR 21 Abbaugebiet Gutbrod-Weiher. Beim Eittinger Weiher sind 

zudem noch Vorkommen einzelner besonders bedeutsamer Auwaldarten 

wertbestimmend; 

• Dämme/Deiche und assoziierte Trockenbiotope entlang von Kanälen 

und von Ableitgräben um den Flughafen als Sekundärstandorte für Arten 

der Magerrasen und zum Teil auch feuchter Magerwiesen: FR 33 

Vorflutgraben Nord nördlich der Autobahn, FR 10 Abfanggraben Ost mit 

FR 05 Vorbehaltsfläche Ost und FR 47 Südliche Randzone des Flughafens 

mit Abfanggraben Süd sowie FR 24 Isarkanal und Semptkanal. 

Einzelne der FR binden lokal an entsprechende Standorte in der Isaraue 

an und fungieren zumindest in Teilen zugleich als mehr oder weniger 

bedeutsame Vernetzungsstrukturen für die genannten ökologischen 

Gruppen (vgl. Kap. 4.7); 

• Teile der Isarauen im Westen und Nordwesten des UG mit assoziierten 

Biotopen im Hinterland. Wertbestimmend sind neben den Lebensgemeinschaften 

der Auwälder vor allem Arten der Altwasser und - auf Sekundärstandorten 

- stellenweise auch noch Arten der alpenflusstypischen 

Überlaufpfützen und Rohbodenflächen (FR 38, 39, 41, 42 

und 44). Den Oberen Isarauen zwischen Achering und Freising kommt 

dabei mit einzelnen diversitätsbedeutsamen Artvorkommen und einer 

breiten und typischen Auwaldavifauna auch eine besondere Bedeutung 

für die Artenvielfalt zu. 

Insgesamt ist in Hinblick auf den Erhalt der regionalen und überregionalen 

Artenvielfalt abgesehen von den bereits oben herausgestellten FR noch 

eine Reihe weiterer anzugeben, die besonders bedeutsame Artvorkommen 

oder typische Artengemeinschaften in bemerkenswert breiter Ausprägung 

bzw. bemerkenswert gutem Zustand aufweisen: Die Flughafenwiesen 

(FR 01, 02) und die ehemalige Vorbehaltsfläche Ost (FR 05), Eittinger 

Weiher und Gutbrod-Weiher (FR 17, 21), Lüsse (FR 07), der Vorflutgraben 

Nord nördlich der BAB A92 (FR 33) sowie weite Teile der Isarauen 

mit Arrondierung (FR 30, 38, 41, 42). 




Auch die ganz überwiegende Mehrzahl der verbleibenden FR ist aus der 

Sicht des Artenschutzes noch von hoher Bedeutung (N = 22). 

Tab. 2a Faunistische Gesamtbewertung "Artenschutz/Artenvielfalt" der Funktionsräume (terrestrische 

und Stillgewässerarten): Gesamtwertstufe, Wertstufen Wirbeltiere und Wirbellose, wertbestimmende 

Tiergruppen 

Erläuterungen: Nr, E, Bezeichnung - Nummer, landschaftsökologische Gruppe und Bezeichnung der Funktionsräume Fauna (zu E: A - Almkalkrücken [Rendzinen und Gleye 

aus Alm], B - Sonstige Bauwerke und anthropogen geprägte Standorte, D - Dorfenaue, E - Entwässerte Nieder-/Anmoore und Gleye, F - Flughafengelände, I - Isarauen, M - 

Altmoräne, N - Nieder-/Anmoore und Gleye, wenig entwässert, S - Schotterterrassen). DL - Datenlage: von 1 - sehr gut bis 6 - ungenügend, 1A - systematische aktuelle eigene 

Untersuchungen im Funktionsraum, a - unter Beteiligung von Funddaten aus den aktuellen Erhebungen zum Projekt (wirkfaktorbezogene Untersuchungen im WKG). W - Wertstufe 

(Wg = Gesamtwertstufe Fauna): von 1 sehr gering bis 5 sehr hoch (5+ herausragend); [ ] - Potentialbewertung (keine oder kaum Sekundärdaten zum Vorkommen vorrangig 

schutzrelevanter Arten der letzten 20 Jahre verfügbar) , nb- nicht bewertet; AV - Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt: 1 gering, 2 mittel, 3 hoch (3+ herausragend). 

M - Median über alle Wertstufen; AZ - Anzahl vorrangig naturschutzrelevanter Arten; TGrup - Wertbestimmende Tiergruppe: A - Amphibien, C - Laufkäfer, F - Fledermäuse, H - 

Heuschrecken, I - Stechimmen, K - Bodenlebende Kleinsäuger, L - Libellen, M - Makrozoobenthos, N - Nachtfalter und Kleinschmetterlinge, R - Reptilien, S - Mittel- und Großsäuger, 

T - Tagfalter, V - Vögel, Vw - Wintervögel der Gewässer, W - Landschnecken, X - Totholzkäfer. 

Nr E Bezeichnung DL Wg AV 

Wirbeltiere Wirbellose 

W M AZ TGrup W M AZ TGrup 

Funktionsräume im Engeren Kartiergebiet [EKG] 

01 F Flughafenwiesen Süd 1A 5 3 5 2,0 6 V 2 2,0 20 C,T 

02 F Flughafenwiesen Nord 1A 5+ 3 5+ 2,0 7 V 3 2,0 17 C 

03 A Clemensänger/Kammermüllerhof 1A 3 1 3 2,0 11 S,V 2 1,0 2 T 

04 E Attaching 1A 4 2 4 3,0 21 V 4 3,0 36 N,M 

05 E Ehemalige Vorbehaltsfläche Ost 1A 5 3 4 2,0 15 V 5 3,0 35 I 

06 E Nördliche Randzone des Flughafens 1A 4 1 4 3,0 24 F,V 3 2,0 20 T,X 

07 N Stoibermühle und Obere Lüsse 1A 5 3 4 3,5 25 K,R,V 5 3,0 84 C,N 

08 E/N Grünschwaige/Schwaigermoos 1A 5 1 4 3,5 26 F,S,V 5 2,0 28 C 

09 N Eittingermoos/Hangwiesen 1A 5+ 3+ 5+ 4,0 38 V 5 5,0 151 C,H,L,M,N,T 

10 E Abfanggraben Ost 1A 5 2 2 2,0 5 R,S,V 5 3,0 39 T 

11 B Vorflutgraben Nord südlich BAB A92 1A 5+ 3+ 4 2,5 20 R,S 5+ 5,0 165 I,L,M,N,T 

12 S Schwaiger Schotterterrasse 1A 4 1 4 2,0 11 V 4 3,0 21 X 

13 E Dreilooswiesen 1A 5 1 5 4,5 11 V nb 

14 N Langwiesen 1A 5 1 5 3,5 19 V 4 3,0 31 C 

15 E Rofelwiesen 1A 5 2 5 3,0 16 V 4 1,5 10 L 

16 D Dorfen und Dorfenkanal 1A 4 1 4 2,0 19 F 4 2,0 21 W 

17 D Eittinger Stauweiher 1A 5 3 5 4,0 33 Vw 5 3,0 116 N,W 

18 N/A Weichgraben 1A 4 1 4 2,0 11 V 4 1,0 7 M 

19 E Umfeld Schulmoos, Gutbrodweiher 1A 5 1 5 2,5 17 V nb 

20 N Schulmoos 1A 4 1 4 2,0 17 S,V 4 3,0 32 C,H 

21 B Gutbrod-Weiher 1A 5 3 5 4,5 47 A,Vw 5 4,0 60 I,W 

22 A Vorfeld Viehlaßmoos 1A 5 1 5 4,0 16 V 3 3,0 8 M,W 

23 N Viehlaßmoos 1A 5+ 3+ 5+ 4,0 33 V 5+ 5,0 208 I,L,M,N,T,W 

24 B Isarkanal und Semptkanal 1A 5 2 4 3,0 22 S,Vw 5 4,0 14 T 

47 E Südliche Randzone des Flughafens 1A 5 1 3 2,5 15 R,V 5 4,0 15 T 

48 S Birkenecker Schotterterrasse 2A 1 1 1 1,0 2 V nb 

50 E Wildschwaige 1A 3 1 3 2,0 6 V 3 1,5 2 T 

52 E Umfeld Oberdingermoos 1A 4 1 3 3,0 5 R,V 4 4 31 H,L,T 

54 E Ostgräben 1A 3 1 3 2,5 4 V 3 2 2 H 

Funktionsräume im Weiteren Kartiergebiet [WKG] 

25 N/A Moorrest Kühstratt mit Umfeld 4a 5 2 5 3 

26 N Gadener Wiesen 3a 5 2 5 3 

27 S Waldbestand Gaden 4 4 1 [3] 4 

28 S Gaden 3 3 1 3 3 

29 D Dorfenaue nördlich BAB A92 4 [4] [1] 3 2 

30 S Waldbestand Hirschau 5 [4] [3] 3 [4] 

31 I Freisinger Buckl 3a 5+ 3+ 4 5+ 




Tab. 2a Faunistische Gesamtbewertung "Artenschutz/Artenvielfalt" der Funktionsräume (terrestrische 

und Stillgewässerarten): Gesamtwertstufe, Wertstufen Wirbeltiere und Wirbellose, wertbestimmende 

Tiergruppen 




Untersuchungen im Funktionsraum, a - unter Beteiligung von Funddaten aus den aktuellen Erhebungen zum Projekt (wirkfaktorbezogene Untersuchungen im WKG). W - Wertstufe 

(Wg = Gesamtwertstufe Fauna): von 1 sehr gering bis 5 sehr hoch (5+ herausragend); [ ] - Potentialbewertung (keine oder kaum Sekundärdaten zum Vorkommen vorrangig 

schutzrelevanter Arten der letzten 20 Jahre verfügbar) , nb- nicht bewertet; AV - Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt: 1 gering, 2 mittel, 3 hoch (3+ herausragend). 

M - Median über alle Wertstufen; AZ - Anzahl vorrangig naturschutzrelevanter Arten; TGrup - Wertbestimmende Tiergruppe: A - Amphibien, C - Laufkäfer, F - Fledermäuse, H - 

Heuschrecken, I - Stechimmen, K - Bodenlebende Kleinsäuger, L - Libellen, M - Makrozoobenthos, N - Nachtfalter und Kleinschmetterlinge, R - Reptilien, S - Mittel- und Großsäuger, 

T - Tagfalter, V - Vögel, Vw - Wintervögel der Gewässer, W - Landschnecken, X - Totholzkäfer. 

Nr E Bezeichnung DL Wg AV Wirbeltiere Wirbellose 

W M AZ TGrup W M AZ TGrup 

32 I Isarauen zw. Marzling und Gaden 1a 5+ 3+ 5+ 5 

33 B Vorflutgraben Nord nördlich BAB A92 3 5 3 2 5 

34 S Riegerau und Hirschau 5a [4] [1] 3 3 

35 E Marzlinger Weiher und Egelsee 4a 4 2 4 5 

36 I Lohmühlbach 4a 4 2 3 4 

37 I Gute Änger 5a [3] nb 3 nb 

38 I Isarauen Freising 3 5 [3] 5 [4] 

39 I Obere Isarauen 1 5 3+ 5 5 

40 I Eggertshofer Wasen 5a [4] [2] [4] [3] 

41 I Untere Isarauen 3-4 5 [3] 5 4 

42 I Brandau 2 5 3 4-5 5 

43 I Brandwiesen 6 [4] nb nb nb 

44 B KFE Kieswerke Freising-Erding 3-4 5 2 5 4 

45 B KFE Kieswerke Freising-Erding 6 [4] nb nb nb 

46 E Bauernmoos 4 4 nb 4 3 

49 S Birkenecker Holz 6 [4] nb nb nb 

51 E Schlüsselgang 6 [4] nb nb nb 

53 N Oberdingermoos 3a 4 2 [4] 4 

55 A Mooshanns 6 [4] nb [4] nb 

56 E Gfällach 5 [4] nb nb 3 

57 M Altmoräne südöstlich Schwaig 5a [3] nb 3 nb 

Tab. 2b Faunistische Gesamtbewertung "Artenschutz/Artenvielfalt" der Funktionsräume (terrestrische 

und Stillgewässerarten): Wertbestimmende ökologische Gruppen 




Untersuchungen im Funktionsraum, a - unter Beteiligung von Funddaten aus den aktuellen Erhebungen zum Projekt (wirkfaktorbezogene Untersuchungen im WKG). W - Gesamtwertstufe 

Fauna: von 1 sehr gering bis 5 sehr hoch (5+ herausragend); [ ] - Potentialbewertung (keine oder kaum Sekundärdaten zum Vorkommen vorrangig schutzrelevanter 

Arten der letzten 20 Jahre verfügbar), nb- nicht bewertet; AV - Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt: 1 gering, 2 mittel, 3 hoch (3+ herausragend). Stillgewässer, 

Terrestrische Lebensräume = Wertbestimmende ökologische Gruppen: ÜL - Stillgewässer in der Kiesaue des Alpenflusses, u.a. Überlaufpfützen; Vlz - geflutete Großseggenrieder, 

landseitige Verlandung reifer Altwasser, Waldtümpel; AW - wasserseitige Verlandung reifer Altwasser; Schl - Schlenken Quellmoore. PA - "Kiesbankfauna" Alpenfluss; 

KM - Kalkmagerrasen inkl. Verbuschung, lichte Trockenwälder, mager-trockene Extensivwiesen; StW - Pfeifengrasstreuwiesen, Kleinseggenried; FNW - Feucht- und Nasswiesen 

(inkl. Wiesenbrüter = Wb); HS - feuchte Hochstaudenfluren, Landröhrichte; AuW - Auwald/Feuchtwald; KSK - kleinstrukturreiche Agrarlandschaft. 

Nr E Bezeichnung DL W AV 

Stillgewässer Terrestrische Lebensräume 

ÜL Vlz AW Schl PA KM StW FNW HS AuW KSK 

Funktionsräume im Engeren Kartiergebiet [EKG] 

01 F Flughafenwiesen Süd 1A 5 3 - - - - - (x) - x Wb (x) - x 

02 F Flughafenwiesen Nord 1A 5+ 3 - - - - - (x) - x Wb (x) - x 

03 A Clemensänger/Kammermüllerhof 1A 3 1 - - - - - (x) - x Wb - - x 

04 E Attaching 1A 4 2 - x - - - x - x Wb - (x) x 

05 E Ehemalige Vorbehaltsfläche Ost 1A 5 3 (x) - (x) - x x - (x Wb) - (x) x 

06 E Nördliche Randzone Flughafen 1A 4 1 - - - - - (x) - (x Wb) - x x 
















Nr E Bezeichnung DL W AV Stillgewässer Terrestrische Lebensräume 


07 N Stoibermühle und Obere Lüsse 1A 5 3 - x x - - x - x Wb x (x) x 

08 E/N Grünschwaige/Schwaigermoos 1A 5 1 - - - - (x) - - x Wb x x x 

09 N Eittingermoos/Hangwiesen 1A 5+ 3+ - x x - - (x) (x) x Wb x x x 

10 E Abfanggraben Ost 1A 5 2 (x) - - (x) x x (x) - - (x) (x) 

11 B Vorflutgraben Nord S BAB A92 1A 5+ 3+ x x x x x x - - x (x) x 

12 S Schwaiger Schotterterrasse 1A 4 1 - - - - - x - x Wb - x x 

13 E Dreilooswiesen 1A 5 1 - - - - - - - x Wb - - x 

14 N Langwiesen 1A 5 1 - - - - (x) - - x Wb x x x 

15 E Rofelwiesen 1A 5 2 - (x) x x x (x) - x Wb - - x 

16 D Dorfen und Dorfenkanal 1A 4 1 - (x) (x) - - - - (x) (x) x (x) 

17 D Eittinger Stauweiher 1A 5 3 - x x - (x) - - - x x - 

18 N/A Weichgraben 1A 4 1 - x - - - - - x Wb - - x 

19 E Umfeld Schulmoos, Gutbrodweiher 1A 5 1 - - (x) - - - - x Wb (x) (x) x 

20 N Schulmoos 1A 4 1 - (x) - - x - - x x (x) x 

21 B Gutbrod-Weiher 1A 5 3 x x x - x x - - x x (x) 

22 A Vorfeld Viehlaßmoos 1A 5 1 - x - (x) (x) (x) - x Wb - (x) x 

23 N Viehlaßmoos 1A 5+ 3+ - x x - - (x) (x) x x x (x) 

24 B Isarkanal und Semptkanal 1A 5 2 - - x - - x - x x (x) - 

47 E Südliche Randzone Flughafen 1A 5 1 - - - - - x - x Wb - - x 

48 S Birkenecker Schotterterrasse 2A 1 1 - - - - - - - - - - - 

50 E Wildschwaige 1A 3 1 - - - - - - - x Wb x - - 

52 E Umfeld Oberdingermoos 1A 4 1 - - (x) - - x - x Wb - (x) (x) 

54 E Ostgräben 1A 3 1 - - - - - x - x Wb - - (x) 

Funktionsräume im Weiteren Kartiergebiet [WKG] 

25 N/A Moorrest Kühstratt mit Umfeld 4a 5 2 - x - x - - - x Wb x - x 

26 N Gadener Wiesen 3a 5 2 - - - - - - - x Wb x x x 

27 S Waldbestand Gaden 4 [4] 1 - - - - - (x) - - (x) x (x) 

28 S Gaden 3 3 1 - - - - - - - - - (x) x 

29 D Dorfenaue nördlich BAB A92 4 [4] [1] - x x - - - - - - - - 

30 S Waldbestand Hirschau 5 [4] [3] - - - (x) - - - - - x - 

31 I Freisinger Buckl 3a 5+ 3+ - (x) - - - x - (x) - - - 

32 I Isarauen zw. Marzling und Gaden 1a 5+ 3+ - (x) (x) - - (x) - - - x - 

33 B Vorflutgraben Nord N BAB A92 3 5 3 (x) - - (x) - x - - - - - 

34 S Riegerau und Hirschau 5a [4] [1] x - - - - - - - x - - 

35 E Marzlinger Weiher und Egelsee 4a 4 2 x x - - x - - x x - (x) 

36 I Lohmühlbach 4a 4 2 - - - x - - - - - - - 

37 I Gute Änger 5a 3 nb - - - - - - - - - - - 

38 I Isarauen Freising 3 5 [3] - x x - - - - - - (x) - 

39 I Obere Isarauen 1 5 3+ - x x - - x - - - x - 

40 I Eggertshofer Wasen 5a [4] [2] - - - - - x - - - x - 

41 I Untere Isarauen 3-4 5 [3] - x x - - - - - - x - 

42 I Brandau 2 5 3 x - - (x) - (x) - - - x - 

43 I Brandwiesen 6 [4] nb - - - - - - - - - - - 
















Nr E Bezeichnung DL W AV Stillgewässer Terrestrische Lebensräume 


44 B KFE Kieswerke Freising-Erding 3-4 5 2 x x x - x - - - - x - 

45 B KFE Kieswerke Freising-Erding 6 [4] nb x - - - x - - - - - - 

46 E Bauernmoos 4 4 nb - - - - - - - - - - x 

49 S Birkenecker Holz 6 [4] nb - - - - - - - - - x - 

51 E Schlüsselgang 6 [4] nb - - - - - - - - - x - 

53 N Oberdingermoos 3a 4 2 - - - - - x (x) - - (x) x 

55 A Mooshanns 6 [4] nb - - - - - - - - x - x 

56 E Gfällach 5 [4] nb - - - - - - - - x - - 

57 M Altmoräne südöstlich Schwaig 5a [3] nb - - - - - - - (x Wb) - - x 

Fließgewässersysteme 

Den Fließgewässern des UG kommt in ihrer Gesamtheit aus der Sicht des 

Artenschutzes eine sehr hohe Bedeutung zu, die allein schon darin erkennbar 

wird, dass mehr als die Hälfte der untersuchten Gewässer bzw. 

Gewässersysteme die höchste Wertstufe 5 erhalten (vgl. Tab. 3, unten, 

Hierarchie 2, und Karte 5). Ein wesentlicher Grund dafür ist mit Sicherheit 

die deutliche Grundwasserprägung der Bäche und Fließgräben des UG. 

Dadurch ist trotz der über weite Strecken unmittelbar angrenzenden Intensivnutzungen 

eine gute Wasserqualität gewährleistet, die in benachbarten 

Naturräumen mit standörtlich weniger günstigen Voraussetzungen auch 

heute vielfach noch stark im Defizit ist. Vorrangig wertbestimmend sind 

entsprechend kaltstenotherme Arten der Quellen und Bachoberläufe, sowohl 

in den Auebächen der Isar, wie z.B. dem Angerbach (Gewässersystem 

3.1), als auch in den großen und kleinen Moos(rand)bächen, wie Dorfen 

(GS 8.1), Gfällach (8.3) oder auch Keckeisgrenzgraben (7.1). Zum anderen 

ergeben sich aus der Zusammensetzung der aquatischen Fauna 

Hinweise darauf, dass im Nördlichen Erdinger Moos spezielle standörtliche 

Voraussetzungen gegeben sind, die es sowohl von seinem Südteil als 

auch von den westlichen Mooren der Münchener Ebene unterscheiden. 

Auffällig ist, dass weiter im Westen verbreitete Arten mit eher montanem 

Siedlungsschwerpunkt durch solche mit kollin-planarer Verbreitung ersetzt 

werden; in diesem Zusammenhang sind wohl auch die Vorkommen einzelner 

Arten mit eher südlicher Verbreitung zu sehen. Möglicherweise lassen 

sich so die teils starken Vorkommen einzelner Arten zu erklären, die 

in den angrenzenden Räumen und zum Teil auch darüber hinaus im ge- 




samten Alpenvorland oder sogar bayernweit ausgesprochen selten sind. 

Beispiele sind etwa die Eintagsfliege Baetis pentaphlebodes oder der 

Zwergwasserkäfer Limnebius nitidus. 

Unabhängig von der oben beschriebenen insgesamt sehr hohen Lebensraum-Qualität 

der Fließgewässer sind einige besonders hervorzuheben. 

• An erster Stelle ist der Keckeisgrenzgraben (GS 7.1) zu nennen, sowohl 

was die Spezifität der Artengemeinschaft anbelangt, als auch 

durch die Vorkommen besonders schutzrelevanter und zum Teil ausgesprochen 

diversitätsbedeutsamer Arten, deren Bedeutung weit über 

den betrachteten Raum hinaus reicht (v.a. Moor-Federkiemenschnecke 

Valvata studeri). 

Besonders artenreiche und zugleich spezifische Zönosen ließen sich außerdem 

in den Gewässersystemen von Pförreraugraben (GS 2) und Angerbach 

(3) im Westen bzw. Norden, Dorfen im Osten (8) sowie in Teilen 

des nördlichen Süßgrabensystems (5.1, 5.2) feststellen, weiterhin noch im 

südlichsten Abschnitt des Vorflutgraben Nord (6.1), in der Fließstrecke unterhalb 

des aufstoßenden Grundwassers am Ursprung des Gewässers, 

dem Zusammenfluss von Abfanggraben Ost und Ableitungsgraben Nord: 

• Der Pförreraugraben (GS 2.1) zeichnet sich, abgesehen von dem Vorkommen 

der Vogel-Azurjungfer Coenagrion ornatum und des 

Schlammpeitzgers, durch eine Reihe weiterer besonderer Arten aus, 

von denen der große Bestand der stark gefährdeten Erbsenmuschel Pisidium 

amnicum besonders hervorzuheben ist. Die Art konnte bei den 

umfassenden Untersuchungen im gesamten übrigen UG sonst nicht lebend 

festgestellt werden. 

• Der Angerbach (3.1) ist einer der wenigen Bäche, die auf ganzer Strecke 

in der Isaraue verlaufen. Seine Zönose zeigt in Hinblick sowohl auf 

die Artenzusammensetzung als auch auf die Dominanzstruktur eine 

äußerst typische Ausprägung. Dem Angerbach fließt aus dem Hinterland 

der Kreuzbach zu (3.2), ausgehend von einem (heute exzeptionellen) 

Quellbereich mit Limnokrenen bei Lerchenfeld und einem ebenfalls 

äußerst hochwertigen Quellast in der Streulüsse. 

• Eine Artengemeinschaft mit hohem Erfüllungsgrad, die angesichts der 

Lauflänge und Größe des Gewässers im UG erstaunlich rhithral geprägt 

ist und zudem einzelne ausgesprochen bemerkenswerte Arten umfasst, 

wurde in der Dorfen (8.1) festgestellt. Trotz zahlreicher Eingriffe, wie 

dem Einbau von zwei Wehren oberhalb Schwaig, der Ableitung von 

Wasser zum Mittlere Isar-Kanal auf Höhe von Eitting und nicht zuletzt 

der deutlichen stofflichen Belastung und Unterbrechung des Fließgewässerkontinuums 

durch Einschaltung des Eittinger Stauweihers in den 




Gewässerlauf scheint das Gewässer nach relativ kurzer Laufstrecke 

zumindest bis zu einem gewissen Grad immer wieder regenerationsfähig 

zu sein. Möglicherweise wird die künstlich beförderte Laufentwicklung 

immer wieder durch bereichsweise starken Grundwassereinstrom 

zurückgesetzt. 

• Südöstlich des Flughafens fließt der Dorfen die Gfällach (GS 8.3) zu, 

die sich zusammen mit ihren Zuflüssen ebenfalls durch eine artenreiche 

und spezifische Zönose der Forellenregion mit einer Reihe von Arten 

mit montanem Verbreitungsschwerpunkt auszeichnet, die den Fließgewässern 

im Nördlichen Erdinger Moos vollständig fehlen. 

• Eine Sonderstellung nehmen mit hohen Anteilen moortypischer Stillwasserarten 

an der Zönose bei gleichzeitigem Vorkommen typischer 

Quellabfluss-Arten die Dorfenzuflüsse aus den Hangwiesen ein (8.5). 

Durch die im UG außergewöhnliche, wenngleich durchaus standorttypische 

Besiedlung leisten sie einen nicht unerheblichen Beitrag zur lokalen 

Artenvielfalt, wie sie sich beispielsweise auch im Vorkommen des 

Schlammpeitzgers zeigt. 

• Ebenfalls durch eine starke Verzahnung von aue- und moortypischen 

Stillwasserarten und Quellabfluss-Arten ist der wasserführende Teil des 

Vorflutgraben Nord (6.1) charakterisiert. Besonders bemerkenswerte 

Artvorkommen waren - abgesehen von den bereits seit längerem bekannten 

Libellen - auch bei Wasserkäfern und Köcherfliegen festzustellen, 

so unter anderem der ansonsten nur aus den Isarauen bei Gaden 

bekannte und dort auch aktuell wieder gefundene große Schwimmkäfer 

Dytiscus cirumcinctus. 

• Innerhalb des Süßgrabensystems, dessen nördlicher Teil im Zuge der 

Gewässerneuordnung zum Bau des Flughafens von den Fließstrecken 

im südlichen Erdinger Moos abgetrennt wurde, sind der Süßgraben 

selbst nördlich des Flughafens (5.1) und der Egelseegraben (5.2) hervorzuheben. 

Der Süßgraben zeichnet sich insbesondere in seinem 

Endabschnitt in der Obergadener Isarau durch eine äußerst artenreiche 

standorttypische Gewässerfauna aus, beim Egelseegraben ist vor allem 

ein mittleres Vorkommen der Helm-Azurjungfer in Vergesellschaftung 

mit einzelnen besonders bezeichnenden quellmoor- bzw. quellbachtypischen 

Arten hervorzuheben. 




Tab. 3 Faunistische Gesamtbewertung "Artenschutz/Artenvielfalt" der Gewässersysteme (Fließgewässerarten): 

Gesamtwertstufe, Wertstufen Fische und Wirbellose, wertbestimmende ökologische 

Gruppen 

Erläuterungen: Nr, Hiererachie - Nummer, Bezeichnung des Gewässersystems (Hierarchie 1) bzw. Gewässers (Hierarchie 2). DL - Datenlage: von 1 - sehr gut bis 6 - ungenügend, 

1A - systematische aktuelle eigene Untersuchungen im Funktionsraum, 2A - nur kleinere Teile des Gewässersystems bearbeitet. W, F, WL - Wertstufe gesamt, Wertstufe 

Fische (Datengrundlage vgl. Kap. C.2 sowie Kap. A.9, 10), Wertstufe Wirbellose: 5+ - herausragend, 5 - sehr hoch, 4 - hoch, 3 - mittel, 2 - gering, 1 - sehr gering. AV - Bedeutung 

für den Erhalt der Artenvielfalt: 1 gering, 2 mittel, 3 hoch (3+ herausragend). AZ - Anzahl vorrangig naturschutzrelevanter Arten (RL Bayern + lokal bedeutsame Arten); 

Gr - wertbestimmende Tiergruppe: L - Libellen, M - Makrozoobenthos (sonstige Wasserwirbellose). Öko-Gruppen - wertbestimmende ökologische Gruppen: Q - Quellarten, RE 

- Arten der oberen Forellenregion, R - Bacharten, Forellen- bis Äschenregion, P - Arten vielfach sommerwarmer großer Bäche und Flüsse, S - Stillgewässerarten. 

Nr Hierarchie 1 Nr Hierarchie 2 DL W AV Fische Wirbellose Öko-Gruppen 

F AZ WL AZ Gr Q RE R P S 

1 Isar 1 Isar 3 5 3 5 15 5 >9 L,M - - (x) x - 

1 Isar 2 Isarkanal 5 5 1 5 15 nb - - - - (x) x - 

2 Pförreraugrabensystem 1 Pförreraugraben 2 5 3 5 12 5 >17 L,M x - x x - 

3 Angerbachsystem 1 Angerbach 2A 5 2 4 6 5 >11 M - x - (x) - 

3 Angerbachsystem 2 Kreuzbach 2A 5 2 2 2 5 >20 M x x - - - 

4 Goldachsystem 2 Goldach Zufluss 1A 3 1 0 - 3 8 M x - x - - 

4 Goldachsystem 1 Goldach 1A 5 2 5 12 4 >21 M - - x x - 

5 Süßgrabensystem 1 Süßgraben 1A 5 2 4 5 5 24 M (x) x (x) - - 

5 Süßgrabensystem 2 Egelseegraben 1A 5 3 - - 5 17 L,M x (x) - - - 

5 Süßgrabensystem 3 Acherl 2A 2 1 2 1 2 >7 M - - x - - 

5 Süßgrabensystem 4 Loosgraben 1A 4 2 2 1 4 13 L,M x x - - - 

5 Süßgrabensystem 5 Mittelgraben N FH 1A 4 1 1 1 4 13 M x x - - - 

5 Süßgrabensystem 6 Mittelgraben Eittingermoos 1A 3 1 2 2 3 7 L x (x) (x) - - 

5 Süßgrabensystem 7 Grüselgraben N FH 1A 4 2 2 2 4 21 M x x - - - 

5 Süßgrabensystem 8 Grüselgraben Zufluss 1A 3 1 - - 3 6 M x x - - - 

5 Süßgrabensystem 9 Süßgraben S FH (Theresienk.) 1A 5 2 3 1 5 10 L,M x x (x) - - 

5 Süßgrabensystem 10 Grüselgraben S FH 2A 5 2 2 1 5 15 M x x - - - 

6 Ableitgräben Flughafen 1 Vorflutgraben Nord 1A 5 3 3 1 5 19 L,M x - - - x 

6 Ableitgräben Flughafen 2 Ableitungsgraben Nord 1A 5 2 - - 5 10 L x (x) - - x 

6 Ableitgräben Flughafen 3 Abfanggraben Ost 1A 3 1 3 3 3 3 L,M x x - - - 

6 Ableitgräben Flughafen 4 Abfanggraben Süd 2A 5 3 3 1 5 7 L x - - - x 

7 Keckeisgrenzgrabensyst. 1 Keckeisgrenzgraben 1A 5+ 3+ 3 3 5+ 29 M x x - - - 

7 Keckeisgrenzgrabensyst. 2 Keckeisgrenzgraben Zufluss 1A 2 1 - - 2 5 L,M x - - x 

8 Dorfensystem 1 Dorfen 1A 5 3 4 5 5 >30 M x x - (x) - 

8 Dorfensystem 2 Dorfenkanal 5 4 nb 4 3 - - - - - x - - 

8 Dorfensystem 3 Gfällach 2A 5 2 4 3 5 >16 M x - - - - 

8 Dorfensystem 4 Dorfen Zufluss 1A 3 1 - - 3 20 M x x - - - 

8 Dorfensystem 5 Dorfen Zufluss Hangwiesen 1A 5 3 5 1 5 30 L,M x - - - x 

9 Schwarzgrabensystem 1 Schwarzgraben 1A 5 3 4 5 5 9 L,M x - (x) - x 

9 Schwarzgrabensystem 2 Schwarzgraben Zufluss 1A 5 2 - - 5 17 M x x - - x 

9 Schwarzgrabensystem 3 Vorfeld Viehlaßmoos Gräben 1A 4 1 - - 4 12 M x x - - - 

9 Schwarzgrabensystem 4 Viehlaßgraben 2 5 3 - - 5 14 M x x x (x) x 

10 Hechtenbachsystem 1 Hechtenbach 1A 5 3 4 3 5 6 L x x - - - 

10 Hechtenbachsystem 2 Hechtenbach Zufluss 1A 5 3 - - 5 12 M x - - - x 

10 Hechtenbachsystem 3 Gutbrodweiher Umfeld 1A 5 1 - - 5 6 M - x - - - 

11 Sempt-Flutkanal 1 Unterer Sempt-Flutkanal 5 [4] 1 - - 3 3 L - - - x - 




5 Wirkungs- und Konfliktanalyse 

5.1 Baubedingte Wirkungen und Konflikte 

Von den in Kap. 3.4.2 aufgeführten Projektwirkungen sind folgende auch 

oder ausschließlich baubedingt: 

• Lebensraumverluste durch Flächeninanspruchnahmen 

• Beeinträchtigungen von Lebensräumen durch Eingriffe in Grundwasser 

und Fließgewässer 

• Beeinträchtigung von Lebensräumen durch Staubemissionen 

• Beeinträchtigung von Lebensräumen durch Lärmemissionen und optische 

Stimuli 

• Belastung von Tierbeständen durch Kollisionen bzw. Zerschneidung 

• Belastung von Tierbeständen durch Lichtemissionen 

5.1.1 Flächeninanspruchnahme 

Die bauzeitliche Flächeninanspruchnahme beschränkt sich auf den Bereich, 

in dem auch dauerhaft durch die betrieblichen Einrichtungen und 

Folgemaßnahmen Beanspruchungen erfolgen. Die aus Sicht des zoologischen 

Artenschutzes entstehenden Konflikte sind damit zur Gänze durch 

die Betrachtung in Kap. 5.2.1 abgedeckt. 

5.1.2 Grundwasser 

Grundwasserverhältnisse 

Nach UVS 11, Schutzgut Wasser, sind für die Bauphase sehr geringe bis 

geringe und ganz überwiegend lokal wirksame, vorübergehende Auswirkungen 

auf die Grundwasserverhältnisse prognostiziert (Bauwasserhaltungen, 

Grundwasserentnahmen zum Feuchthalten der Baustelle 

[Staubentwicklung und Luftschadstoffe], Seitenentnahmen, Gewässerneuordnung, 

Straßenbau). Die Reichweite von Grundwasserabsenkungen soll 

weitestgehend auf den Bereich des zukünftigen Flughafengeländes bzw. 

den Bereich der Flächeninanspruchnahme beschränkt bleiben. 

Abweichend davon sind für eine Grundwasserabsenkung, die mit dem 

Bau des Ableitungsgraben Nord einschließlich Pumpen- und Auslaufbauwerken 

in die Gräben eintreten wird, maximale Reichweiten einer 

Absenkung von 320 bis 530 m nach Norden, d.h. über den Bereich der 

Flächeninanspruchnahme wie auch über den Einflussbereich der dauer- 




haften Absenkung (10 cm-Isolinie, vgl. Kap. 5.2.2) hinaus, angegeben. 

Entlang der ersten 1.700 m des Ableitungsgraben Nord von Westen beläuft 

sich die Reichweite der Absenkung auf rund 420 m. Im Bereich der 

beiden Pumpenbauwerke Höhe Grüselgraben und Vorflutgraben Nord 

kann sie noch weiter, nämlich bis 530 m reichen. Die Gesamtbauzeit des 

Ableitungsgraben Nord ist nach Baulogistikkonzept mit zehn Monaten 

angegeben; die Dauer der Absenkung wird nach UVS insgesamt auf etwa 

vier bis acht Wochen geschätzt. 

Damit werden mehrere grundwassergespeiste Gräben, vom Loosgrabensystem 

im Westen bis zum Grüselgraben im Osten, Keckeisgrenzgraben 

und Vorflutgraben Nord sowie grundsätzlich auch Feuchtbiotope, v.a. im 

zentralen Teil der Lüsse (FR 07) und bei Moosschwaige (FR 08), getroffen. 

Bei den terrestrischen Lebensräumen sind - unter Berücksichtigung 

der in der UVS empfohlenen Koordination der Wasserhaltungen (UVS 

Kap. 11.4.1) - angesichts der geringen Dauer der Absenkung keine Wirkungen 

zu erwarten. Bei den betroffenen Bächen und Gräben handelt sich 

um stark grundwassergespeiste Gewässer, womit die erforderlichen Absenkungen 

hier zu Abflussminderungen führen können, die unten in Kap. 

5.1.3 behandelt sind. 

Weiterhin abweichend kann es mit Errichtung der neuen Grundwasserregelung 

im Bereich der neuen S/L-Bahn in der Bau- und Erprobungsphase 

bis zur Einstellung des neuen Gleichgewichtszustands zu einer gegenüber 

der Betriebsphase etwas erhöhten Grundwasserabsenkung kommen (Störungsbetrachtung 

für den schlechtesten Fall gemäß UVS). Die Störung 

würde sich jedoch nur in Teilbereichen auswirken. Bei entsprechenden 

"Ausschlägen" kann aber durch geeignete Maßnahmen gegengesteuert 

werden. Es besteht u.a. die Möglichkeit, vermehrt Grundwasser aus dem 

Ableitungsgraben Nord in die Gräben und Bäche im Abstrom auszuleiten, 

und so bei niedrigen Grundwasserständen deren Infiltration in das Grundwasser 

zu fördern. Es ist davon auszugehen, dass von der nur kurzfristigen 

Absenkung über den in der Betriebsphase angesetzten Wirkbereich 

hinaus keine nennenswerte Beeinträchtigung erfolgen wird (zu Abfluss 

Fließgewässer vgl. auch Kap. 5.1.3). 

Stoffliche Grundwasserbeschaffenheit 

Nach UVS 11, Schutzgut Wasser, ist durch Sicherheitsvorschriften und 

verschiedene Minimierungsmaßnahmen gewährleistet, dass eine Belastung 

des Grundwassers durch (organische) Partikel oder gar Schadstoffe 

vermieden wird (vgl. UVS Kap. 11.1.4.3, Bauzeitliche Gesamtbetrachtung). 

Das Risiko, dass es zu lokal begrenzten stofflichen Beeinträchtigungen 

der Beschaffenheit des Grundwassers in der Bauzeit kommt, wird 




insgesamt als gering bewertet. Auswirkungen auf die Fauna, vermittelt 

durch Veränderungen der Vegetation, sind damit nicht zu erwarten. 

5.1.3 Fließgewässer 

Veränderungen des Abflusses 

Durch die oben beschriebenen vorübergehenden Grundwasserabsenkungen 

durch den Bau von Ableitungsgraben Nord und Pumpenbauwerken 

sind Abflussminderungen in den nachfolgend aufgeführten Gräben und 

Bächen 38 zu erwarten, deren Ausmaß nicht quantifizierbar ist (vgl. Kap. 

5.1.2). Als "worst case" gehen wir für die wasserreichen Bäche von einer 

zeitweisen Veränderung hin zu Stillgewässern, bei den Gräben von einem 

vorübergehenden Trockenfallen aus 39 . 

In Abhängigkeit von der Wertigkeit und Empfindlichkeit der vorgefundenen 

Biozönosen ist wie folgt zu differenzieren: 

• Beim Keckeisgrenzgraben wird aufgrund der äußerst hohen Wertigkeit 

sichergestellt, dass auch vorübergehende Veränderungen der Abflussverhältnisse 

durch die Absenkung im Bereich des Pumpenbauwerks 

vermieden werden (sonst Konfliktstufe [= KS] 4, hoher Konflikt). Der 

Ausgleich des Abflusses sollte bevorzugt durch Wiederversickerung erfolgen. 

Keckeisgrenzgraben Untersuchungsabschnitte MF40, Wertstufe [= WS] 4 und LG90, 

WS = 4 , vgl. Kap. A.20 und Kap. A.11. 

• Auch der Süßgraben zeichnet sich im potenziell betroffenen Abschnitt 

durch eine wertvolle Fauna aus, mit Beteiligung grundwasserabhängiger 

Bacharten. Auch hier wären Vermeidungsmaßnahmen zu empfehlen 

(sonst KS 3, mittlerer Konflikt). 

Süßgraben Untersuchungsabschnitte MF69 und MF66, WS maximal 4 und LG66, WS 

= 1 , vgl. Kap. A.20 und Kap. A.11. 

• Grüselgraben und Mittelgraben Eittingermoos sind zwar ebenfalls durch 

bachtypische Artengemeinschaften geprägt, die gegenüber Abflussveränderungen 

grundsätzlich als empfindlich gelten müssen. Angesichts 

der durchweg weiten Verbreitung der in den potenziell betroffenen Abschnitten 

festgestellten Arten, der guten Anbindung an Lieferstrecken 

38 

Nicht betrachtet werden der Loosgraben, der im potenziellen Einflussbereich der Absenkung allenfalls kurzzeitig 

wasserführend ist, sowie der Mittelgraben, der zur Gänze als überbaut gewertet wird (vgl. Kap. 5.2.1). 

39 

Nach UVS, Kap. 11.2.4.1, kann es umgekehrt mit Errichtung der neuen Grundwasserregelung in der Bauund 

Erprobungsphase vorübergehend auch zu etwas erhöhten Einleitungen von Drainagewasser in die abstromigen 

Grabensysteme bei Zentralwasserstand kommen. Dadurch sind keine nachteiligen Auswirkungen anzunehmen. 




unterhalb und der kurzen Dauer möglicher Beeinträchtigungen sind ggf. 

entstehende Konflikte als eher gering anzusehen (KS 2). 

Grüselgraben Untersuchungsabschnitte MF55 und MF56, WS maximal 3 und LG70, 

WS = 2; Mittelgraben Eittingermoos MF72, WS = 2, LG65, WS = 0, vgl. Kap. A.20 und 

Kap. A.11. 

• Die potenziell betroffenen Abschnitte des Loosgrabensystems, südlicher 

Zufluss und westlicher Seitenarm des Loosgrabens, zeichnen sich 

durch eine Stillwasserzönose aus, die fast durchweg aus kommunen 

Arten besteht. Sie umfasst auch einzelne Zeiger für starke Wasserstandsschwankungen 

bzw. Austrocknung (z.B. Habrophlebia fusca, 

Limnephilius auricula). Der Konflikt für vorübergehendes Trockenfallen 

der Gewässer wäre maximal gering (KS 1-2). 

Südlicher Zufluss Loosgraben MF76, WS = 3; Westlicher Seitenarm Loosgraben 

MF77, WS = 2, vgl. Kap. A.20. 

Weiterhin könnte es auch in der Bau- und Erprobungsphase der neuen 

Grundwasserregelung im Bereich der neuen S/L-Bahn vorübergehend zu 

einer größeren Reichweite der Absenkung kommen als letztlich in der Betriebsphase. 

Grundsätzlich sind davon die gleichen Gewässer betroffen 

wie oben, zusätzlich noch der Zufluss Grüselgraben 1 40 : 

• Bei Süßgraben und Grüselgraben besteht die Möglichkeit aus der 

Grundwasserregelung zur Verfügung stehendes Grundwasser via Ableitungsgraben 

Nord in die Gräben abzuleiten und so eine etwaige Abflussminderung 

wirksam auszugleichen (KS 0). 

• Beim Keckeisgrenzgraben wird im Fall einer Abflussminderung, soweit 

sie eintritt, direkt Grundwasser eingeleitet (vgl. Wasserwirtschaftliche 

Maßnahmen, Kap. 2.7.1.5). Damit wird sichergestellt, dass sich insbesondere 

der Fließgewässercharakter des Gewässers auch kurzfristig 

nicht verändert. Eine Gefahr für die teilweise hoch diversitätsbedeutsamen 

und empfindlichen Tier- und Pflanzenarten des Gewässers ist damit 

nicht gegeben (KS 0). 

• Für die Gewässer des Loosgrabensystems würden sich selbst im ungünstigen 

Fall keine Konflikte ergeben, die über die bereits oben angesetzten 

allenfalls geringen hinausgehen (KS 1-2). 

• Der Zufluss Grüselgraben 1 beherbergt eine Bachoberlauffauna unter 

Beteiligung von Quellarten, die aber fast ausschließlich häufige Arten 

umfasst. Von einer Reetablierung einer solchen Zönose selbst nach vorübergehendem 

Trockenfallen (KS 2) ist auszugehen. 

40 Der ebenfalls betroffene Breitwiesengraben wird nicht gesondert betrachtet, da er auf ganzer Länge innerhalb 

der 10 cm-Isolinie (MNW) und damit im Bereich dauerhafter Wirkungen liegt (vgl. Kap. 5.2.3). 




5.1.4 Staub 

MF71, WS = 2 vgl. Kap. A.20. 

Zur Minimierung von Luftschadstoffen und Staubentwicklung sind die Oberflächen 

aller Baustraßen, Zwischenlagerstätten von Oberboden, Aufschüttungen 

sowie Abschirmungswälle mit Sprinklern feucht zu halten. Zu 

diesem Zweck sollen während der 1. Investmaßnahme (Monat 13 bis 29) 

aus dem Ludwigskanal bei Hallbergmoos maximal 16l/s Wasser entnommen 

werden; der Ludwigskanal hat eine Wasserführung zwischen 370l/s 

(NQ) und 850 l/s (MQ). Durch die zusätzliche Wasserentnahme sind keine 

relevanten Änderungen der Abflüsse zu erwarten. 

Stoffliche Beschaffenheit 

Die nötige Verkürzung (u.a. Süß-, Grüsel- und Kalkgriesgraben 41 ) bzw. 

vollständige Überbauung (Verrohrung, z.B. Mittelgraben) der Abschnitte 

von Fließgewässern im Abstrom wie auch die Verlegung von Goldach und 

Goldachzulauf Ost sind als Vorabmaßnahmen geplant, so dass zur eigentlichen 

Bauzeit im Baustellenbereich keine Fließgewässer mehr vorhanden 

sind. 

Es werden weiterhin in der Bauphase alle Vorkehrungen nach dem Stand 

der Technik getroffen, um Einschwemmungen oder Einwehungen von 

(nährstoffreichen) Feinsedimenten nach außen über die Distanz hinweg 

oder etwa bei Neuanschluss im Gewässernetz zu verhindern. Ein nennenswerter 

Eintrag könnte nur kurzfristig bei Nachlässigkeit oder Nichtbeachtung 

der Vorschriften bzw. in Kombination mit extremen Witterungsereignissen 

erfolgen. Die UVS bewertet solche Risiken als sehr gering bis 

gering (UVS 11, Schutzgut Wasser). 

Bei regulärem Baustellenbetrieb sind keine stofflichen Belastungen der 

Gewässer prognostiziert und entsprechend auch keine Wirkungen auf die 

teilweise durchaus empfindliche Fauna zu erwarten (KS 0). 

Durch den Baustellenbetrieb mit einem hohen Transportbedarf und einem 

entsprechenden Lkw-Fahrverkehr können durch Aufwirbelung und Verwehung 

Staubimmissionen in den die Baustellen umgebenden Flächen entstehen. 

Eine weitere Staubquelle sind Abwehungen bei den Geländeaufschüttungen. 

In beiden Fällen entsteht der Staub aus dem anstehenden 

bzw. im Baubetrieb verwendeten Boden oder aus Aufschüttungen von Bodenmaterial, 

Unterboden und Kies. 

41 mit einem sehr kurzem Anschlussstück Keckeisgrenzgraben 




Von solchen Staubeinträgen können grundsätzlich Eutrophierungswirkungen 

auf die Vegetation der betroffenen Standorte ausgehen, insbesondere 

auf Bestände von Magerstandorten. Auf Grundlage der Ergebnisse der 

Lufthygienischen Untersuchung in Hinblick auf die zu erwartende baubedingte 

Staubemission und -immission kommt die Umweltverträglichkeitsstudie 

im vorliegenden Fall aber zu dem Schluss, dass "bei den ermittelten 

maximalen Staubdepositionsraten in der Umgebung der Baustellen eine 

Eutrophierungswirkung auf nährstoffarme Pflanzengesellschaften und ihre 

Standorte aufgrund des sehr geringen und auch für den Nährstoffhaushalt 

ärmerer Standorte unmaßgeblichen Eintrags des Hauptnährstoffs Phosphor 

im Staub auszuschließen ist" (UVS 8, Teilbeitrag Nährstoffwirkung 

von baubedingten Staubimmissionen). Entsprechend ist auch nicht mit 

Sekundärwirkungen auf die Tierwelt zu rechnen. 

5.1.5 Lärm und optische Stimuli 

Die Ergebnisse der Analyse sind im Detail in der nachfolgenden Tab. 4 

niedergelegt. Danach kommt es in 19 Funktionsräumen [= FR] im Zusammenhang 

mit den Baumaßnahmen zu Lärmemissionen bzw. dem Auftreten 

optischer Reize. 

Mittlere und zum Teil sogar hohe Konflikte wurden dabei für vier Funktionsräume 

ermittelt (KS 3 bis 4). Es handelt sich zum einen um die Wiesen 

um die bestehenden S/L-Bahnen, bei denen Störungen durch das 

Baugeschehen auf eine äußerst hochwertige Avifauna treffen (FR 01 und 

02), zum anderen um zwei Funktionsräume im unmittelbaren östlichen 

Anschluss an die Baustellen, auf deren nach Inanspruchnahme verbleibende 

Restflächen während der Bauphasen Störungen von mehreren, 

zum Teil sogar von allen Seiten einwirken (FR 13 und 15). Insbesondere 

für den FR 13, die Dreilooswiesen, zeigt sich dies auch bildlich in den Ergebnissen 

der Schalltechnischen Untersuchung zur Lärmbelastung während 

des Baus (vgl. dort, Bild 2). 

Was die Flughafenwiesen anbelangt, so könnten die Konflikte hier wirksam 

minimiert werden, indem die Maßnahmen zeitlich auf das Brutgeschehen 

der Wiesenbrüter abgestimmt werden (März bis Anfang Juli) bzw. 

zumindest darauf geachtet wird, dass zu jeder Zeit während der Anwesenheit 

der Vögel hinreichend störungsfreie Rückzugsräume bestehen 

(z.B. keine gleichzeitigen Eingriffe im bzw. im Nahbereich von West- und 

Ostteil der Nordbahn). Auf diese Weise ließen sich im Norden die Konflikte 

auf ein mittleres Maß begrenzen (KS 3). Im Süden ließen sich durch entsprechende 

Terminierung der Errichtung des Abschirmungswalls bei Hallbergmoos 

Konflikte vollständig vermeiden. Dies ist deshalb von besonderer 

Bedeutung, weil hier ansonsten keine Belastungen durch das Planvorhaben 

zu erwarten sind. 




Maximal geringe Konflikte ergeben sich für neun FR (KS 1 bis 2). Eine 

vorübergehend zum Teil auch deutliche Minderung der Habitateignung betrifft 

dabei im Wesentlichen noch weiter verbreitete Arten der kleinstrukturreichen 

Agrarlandschaft (Wachtel, auch Rebhuhn), in geringerem 

Maße auch ackerbrütende Wiesenvögel wie Feldlerche oder Kiebitz. Nur 

in einem FR mit KS 2 werden zeitweise auch Feuchtgebiets- bzw. Auwaldarten 

getroffen (FR 09, Blaukehlchen, auch Beutelmeise und Pirol). Die 

betreffenden FR liegen überwiegend im unmittelbaren nördlichen Anschluss 

an das Baufeld der 3. S/L-Bahn (FR 04, 07, 08, 11), drei liegen 

südlich des Flughafens und stehen im Zusammenhang mit den Maßnahmen 

bei Hallbergmoos (FR 47, 50 und 52) und die FR 09 und 14 im Norden 

bzw. Nordosten des EKG liegen im Einflussbereich der FTO, die eine 

wesentliche Funktion als Transportweg übernehmen soll. 

Für die verbleibenden acht FR sind keine Konflikte anzusetzen (KS 0), 

weil 

• dort ausschließlich solche Belastungen zu erwarten sind, die von 

gleichgerichteten dauerhaften Wirkungen überlagert werden (vgl. Kap. 

5.2.5) 

• es sich um vorbelastete Flächen handelt, die Zusatzbelastung sehr gering 

und die Dauer der Störungen eng begrenzt ist oder 

• weil im potenziellen Einwirkbereich keine vorrangig naturschutzrelevanten 

störungsempfindlichen Arten vorkommen. 

Es handelt sich entweder um Funktionsräume, die unmittelbar an den Bereich 

der Flächeninanspruchnahme angrenzen (Überlagerung mit dauerhaften 

Wirkungen: FR 05 und 06 im Norden bzw. 10 und 12 im Osten) oder 

um weiter entfernt liegende, die nur von Bau- und Lieferverkehren erfasst 

werden (FR 16 und 18 im Osten bzw. 48 und 54 im Süden). 

Tab. 4 Funktionsraumbezogene Analyse und Bewertung von Belastungen durch Lärm 

und optische Stimuli in der Bauphase 

Erläuterungen: Berücksichtigt sind ausschließlich störungs- und vorrangig naturschutzrelevante Arten. * - Konfliktstufe unter Berücksichtigung der empfohlenen 

Minimierungs- bzw. Vermeidungsmaßnahmen, geklammert ohne Berücksichtigung der empfohlenen Minimierungs- bzw. Vermeidungsmaßnahmen; 

Sonderfall "Flughafenwiesen" - keine Wichtung von Effektdistanzen, die vom Zaun aus gesehen über die Bahn reichen (Bereiche fungieren 

nach Geländebeobachtungen als "sicherer" Rückzugsraum bei Störungen). 

Konflikt Beschreibung 

FR 01 - Flughafenwiesen Süd 

0*, kein Kon- 1. Investmaßnahme, Teil 1 

flikt (3-4, mittel 

bis hoch) • Baustelle: Abschirmungswall Hallbergmoos [Monat 25 bis 28] 

Baustelle im Minimum knapp 200 m, über weite Strecken aber mehr als 250 m vom Zaun 

entfernt. Damit in der speziellen Situation keine relevanten Wirkungen der Baumaßnahme 

selbst auf die Bestände zu erwarten. 

Transportwege jenseits der Baufelder: Anlieferung vom Südring über Zaunstraße entlang 











Ostrand und fast dem gesamten Südrand des FR. Maximal 35 Lkw/Stunde. 

- im Nahbereich 8-10 BP [= Brutpaare] Feldlerche, je 2 BP Kiebitz, 1 BP Grauammer 

- im 100 bis 250 m-Korridor 6-7 BP Brachvogel, 12 BP Feldlerche, 5-6 BP Kiebitz, 2 BP 

Wachtel und 1 BP Grauammer 

Zaunstraße ist als Struktur und mit begrenzter Nutzung Bestand, nun aber mit deutlich erhöhter 

und ungewohnt veränderter Nutzung und entsprechend auch deutlich erhöhtem 

Störungspotenzial für die o.g. Vogelbestände. 

→ Vermeidung: Wegen unmittelbarer Störung eines wichtigen Rückzugsraums von der 

Großbaustelle Arbeiten möglichst außerhalb Anwesenheitszeit bzw. Brutzeit Brachvogel 

legen. Damit Konfliktvermeidung möglich, da der Bereich ansonsten keine vorhabensbedingten 

Störungen erfährt. 

FR 02 - Flughafenwiesen Nord 

2-3, gering bis 

mittel 

3, mittel* (4 

hoch) 

Vorabmaßnahmen 

• Baustellen: 1 - Neubau St 2084 im Norden [Monat 2 bis 16, mit fortschreitender Baustellenentwicklung 

nach Osten, im Bereich der Rollbrücken bis Monat 20], 2 - Erdinger Allee 

mit Baustraße im Süden [Monat 1 bis 28 mit parallel geführter Baustraße in diesem Zeitraum]; 

weitere grundsätzlich nahe gelegene Baustellen bzw. Baufelder der Vorabmaßnahmen 

reichen mit ihren potenziellen Beeinträchtigungszonen nicht über die Hüllkurve 

der Flächeninanspruchnahme in den FR hinein. 

zu 1 - Bereich potenzieller bauzeitlicher Störungen im FR durch die Vorabmaßnahmen 

deckt sich mit Bereich potenzieller dauerhafter Minderung der Habitateignung entlang St 

2084 neu (siehe Kap. 5.2.5). Angesichts der dort vorgenommenen Relativierung der möglichen 

Wirkungen sind für die Bauphase zunächst und zeitlich begrenzt darüber hinaus gehende 

Meidungen des bzw. Störungen im unmittelbaren Baustellenumfeld und entsprechend 

zumindest ein geringer bis mittlerer zusätzlicher Konflikt anzusetzen. 

zu 2 - Durch Neu- und Ausbau der Erdinger Allee während der Vorabmaßnahmen aufgrund 

anzunehmender Abschirmung gegenüber den Flughafenwiesen durch bestehenden 

Wall keine relevanten Störungen zu erwarten, vorsorglich werden geringe bis begrenzte 

Funktionseinbußen für 2-3 BP Kiebitz und 6-8 BP Feldlerche angesetzt (aktuelle Vorkommen 

in 100 bis 250 m Entfernung von der Linienbaustelle) 

• Keine Baustraßen außerhalb der Baufelder oder übergreifende Transportwege, deren potenzieller 

Einflussbereich über die bei den Baustellen angesetzte Störungszone hinausreicht 

1. Investmaßnahme, Teil 1 - Monat 20 

• Baustellen/Baustelleneinrichtungsflächen [= BE]: 1 - Aufschüttungen und Aussichtshügel 

Attaching [Monat 13 bis 24], 2 - Aufschüttung zwischen den Bahnen und Sichtschutzwall St 

2084 [Monat 13 bis 24] einschließlich Betrieb BE bei neuem Standort Allgemeine Luftfahrt 

bzw. Zwischenlager 6 [Monat 19 bis 23], 3 - Erdbau, Entwässerung und Oberbau S/L- 

Bahn, hier Rollwege West und Ost [Monat 13 bis 18; 16 bis 25, teils bis 28; Oberbau noch 

bis 34, siehe unten]; 4 - Erdinger Allee mit Baustraße im Süden [Fortdauer bis Monat 28] 

zu 1 - Bauzeitliche Störungen im Zusammenhang mit den Aufschüttungen/Aussichtshügel 

Attaching betreffen zusätzliche Bereiche, die von keinen anderen Störungen erfasst werden: 

Im unmittelbaren südlichen Anschluss an die geplanten Aufschüttungen 

- im Nahbereich bis 100 m Entfernung: 7 BP Kiebitz, 3 BP Feldlerche 

- im Anschluss bis zur Bahn: etwa 10 BP Kiebitz und Feldlerche, 1 BP Brachvogel 

→ Minimierung: Wegen Störung eines möglichen Rückzugsraums von der Großbaustelle 

möglichst außerhalb Anwesenheitszeit Brachvogel legen 

zu 2 - Aufschüttung zwischen den Bahnen und Anlage Sichtschutzwall St 2084 erfolgen in 

zeitlicher Fortsetzung der Bauarbeiten zur St 2084 neu und betreffen wie diese den Bereich 

potenzieller dauerhafter Minderung der Habitateignung entlang St 2084 neu; ange- 











sichts der dort vorgenommenen Relativierung der möglichen Wirkungen sind wie für die 

Phase der Vorabmaßnahmen bauzeitlich darüber hinaus gehende Meidungen des bzw. 

Störungen im unmittelbaren Baustellenumfeld möglich und entsprechend zumindest ein 

geringer bis mittlerer Konflikt anzusetzen (siehe oben) 

zu 3 - Rollwege West und Ost (teilweise Überlagerung mit den angesetzten Effektdistanzen 

der St 2084 neu) 

- Rollweg West 100 m-Umgriff: 1-2 BP Brachvogel, 2-3 BP Kiebitz, 3-4 BP Feldlerche, 1 

BP Rebhuhn 

- Rollweg West 250 m-Umgriff: 2-3 BP Brachvogel, 6-7 BP Kiebitz, 5-6 BP Feldlerche 

- Rollwege Ost 100 m-Umgriff: 2 BP Brachvogel, 1 BP Kiebitz, 4 BP Feldlerche, einzelne 

Goldammern 

- Rollwege Ost 250 m-Umgriff: 2 BP Brachvogel, 8-10 BP Kiebitz, 4 BP Feldlerche, einzelne 

Goldammern 

→ Minimierung: Wegen direkter Beeinträchtigung zumindest die besonders störungsintensiven 

Baumaßnahmen außerhalb Anwesenheitszeit Brachvogel legen bzw. zumindest in 

der besonders kritischen Phase der Paarfindung bis zum Schlupf der Jungen aussetzen 

zu 4 - zur Erdinger Allee siehe oben, Vorabmaßnahmen 

• Keine zusätzlichen Betroffenheiten durch Baustraßen oder übergeordnete Transportwege 

3, mittel* 

(4, hoch) 

1. Investmaßnahme, Teil 2 (Monat 33) 

• Baustellen/Baustelleneinrichtungsflächen [= BE]: 1 - Entwässerung, Oberbau und Andeckung 

Oberboden S/L-Bahn, hier Rollwege West und Ost [Monat 16 bis 25, teils bis 28; 

Oberbau bis 34; Andeckung 32 bis 36]; 2 - Erdbau, Entwässerung und Oberbau Rollkorridor 

Nord [Monat 25 bis 30, 29 bis 35 bzw. 31 bis 42]; 3 - Arbeiten im Bereich der BE- 

Flächen und ZL 6 im nordöstlichen Anschluss an den FR 

zu 1 - zu den potenziell durch die Fertigstellung der Rollwege betroffenen Vogelbeständen 

siehe oben; Ergebnisse der schalltechnischen Untersuchung weisen demgegenüber auf 

eine Entschärfung der Störungssituation hin 

zu 2 - Arbeiten an den BE-Flächen der S/L-Bahn betreffen Teilbereiche potenzieller dauerhafter 

Minderung der Habitateignung entlang St 2084 neu; angesichts der dort vorgenommenen 

Relativierung der möglichen Wirkungen sind bauzeitlich darüber hinaus gehende 

Funktionseinbußen nicht auszuschließen und entsprechend ein geringer bis mittlerer Konflikt 

anzusetzen (siehe oben) → mögliche vorübergehende Verschärfung der Situation betrifft 

hier 8-10 BP Kiebitz, 2-3 BP Feldlerche, 2-3 BP Brachvogel und 1 BP Rebhuhn 

zu 3 - Rollbrücken zum Rollkorridor Nord stellen in dieser Phase unter den direkt auf der 

Bahn stattfindenden Arbeiten den Haupteingriff dar, 

- Nahbereich bis 100 m Entfernung: 3 BP Brachvogel, 8-10 BP Kiebitz, 3 BP Feldlerche, je 

1 BP Rebhuhn und Bachstelze 

- bis 250 m Entfernung: je etwa 8-10 BP Kiebitz und Feldlerche, 2-3 BP Brachvogel (im 

gegebenen Fall mit Vordringen der Maßnahmen in die Flächen zwischen den Rollwegen 

Störung bis hin zu vorübergehender Vergrämung aus diesen Bereichen nicht auszuschließen) 

→ Minimierung: Wegen direkter Beeinträchtigung zumindest die besonders störungsintensiven 

Baumaßnahmen außerhalb Anwesenheitszeit Brachvogel legen bzw. zumindest in 

der besonders kritischen Phase der Paarfindung bis zum Schlupf der Jungen aussetzen 

Zusammenfassend liegen nach der schalltechnischen Untersuchung die Hauptlärm-/tätigkeitsquellen 

im Bereich der künftigen Allgemeinen Luftfahrt und Baustelleneinrichtungen 

östlich davon sowie des Rollkorridor [= RK] Nord und der zuführenden Rollbrücken, 

daneben noch bei Zwischenlager 4 und 7 im Norden und Zwischenlager 1 im Bereich RK 

Nord. Zumindest die Lärmbelastung aus Arbeiten an den neuen Rollwegen im Westen und 

Osten der bestehenden Nordbahn ist gegenüber der o.g. Phase reduziert. 

• Darüber hinaus gehende Belastungen durch Baustraßen außerhalb der Baufelder und ü- 











bergreifende Transportwege nicht erkennbar 

FR 04- Attaching 

1, sehr gering Vorabmaßnahmen 

• Baustellen: St 2084 neu mit Bauwerken/Folgemaßnahmen [Monat 2 bis 16, mit fortschreitender 

Entwicklung der Linienbaustelle aus dem FR hinaus] und Verlegung Goldach [Monat 

7 bis 11, BE Monat 2 bis 8] 

Bauzeitliche Störungen im FR durch die Vorabmaßnahmen im Wesentlichen in den Bereichen 

mit potenzieller dauerhafter Minderung der Habitateignung durch Straßenneubau 

(vgl. Kap. 5.2.5). Zusätzlich vorübergehende, eher kurzzeitige Störungen 

- je eines BP Rebhuhn und Wachtel ausschließlich im weiteren Umgriff (100 bis 250 m, 

dabei das Revier der lärmempfindlichen Wachtel innerhalb der 55 dB(A)-Isophone für 

Baulärm) bzw. vorübergehend verschärfte Situation für einzelne Brutpaare von Feldlerche 

und Kiebitz 

- im Nahbereich bis 100 m Entfernung einzelne BP der wenig störempfindlichen Arten 

Goldammer, Feldsperling und Schafstelze im Nahbereich (bis 100 m Entfernung) 

• Darüber hinaus gehende Belastungen durch Baustraßen außerhalb der Baufelder nicht erkennbar 

(Linienbaustellen); übergreifender Transport wohl i.W. über St 2084 und dabei 

Größenordnung der betriebsbedingten dauerhaften Beeinträchtigungszone nicht überschreitend. 

2, gering 1. Investmaßnahme, Teil 1 (Monat 20) 

• Baustellen: Aufschüttungen und Aussichtshügel Attaching [Monat 13 bis 24] 

Bauzeitliche Störungen im FR, die über die Flächeninanspruchnahme und eine mögliche 

dauerhafte Minderung der Habitateignung durch die St 2084 neu und die Kulissenwirkung 

der hohen Aufschüttungen hinaus gehen, betreffen 

- einzelne BP Feldlerche (1), Wachtel (1) und Kiebitz (2) im Nahbereich bis 100 m Entfernung 

und 

- zwei weitere BP Kiebitz in 100 bis 250 m Entfernung von den Baufeldern 

• Transporte aus Erdbau S/L-Bahn weitgehend auf wenige Monate beschränkt [13 bis 18], 

dabei zwar sehr hohes Lkw-Aufkommen von etwa 60 Lkw/Stunde, davon aber keine zusätzliche 

Betroffenheit vorrangig schutzrelevanter störempfindlichen Arten (entlang der 

Andienungswege i.W. Feldsperling) 

FR 05- Vorbehaltsfläche Ost 

0, kein Konflikt Vorabmaßnahmen 

• Baustellen: 1 - Neubau Erdinger Allee [Monat 1 bis 28] und Südring [Monat 1 bis 13] mit 

Baustelleneinrichtungsflächen, 2 - Rückbau Enteisungsabwasserbecken (Monat 12 bis 15], 

3 - Zwischenlager 1 [Monat 3 bis 15] 

Bauzeitliche Störungen im FR durch die Vorabmaßnahmen nur in solchen Bereichen, in 

denen es auch zu dauerhafter Minderung der Habitateignung durch Straßenneubau kommt 

(vgl. Kap. 5.2.5) 

• Keine Baustraßen außerhalb der Baufelder, deren Einflussbereich über die o.g. Störungszone 

hinausreicht; übergreifender Transport über St 2584 erreicht FR nur im äußersten 

Norden, dort keine störungsempfindlichen Arten, die nicht bereits oben berücksichtigt sind 

0, kein Konflikt 1. Investmaßnahme, Teil 1 

• Baustellen/Baustellenverkehre: (Abschirmungswall Hallbergmoos [Monat 25 bis 28] - FR 

deutlich jenseits der weitestreichenden Effektdistanzen von Baustellen und Baustraßen) 











• Transportwege: Lieferverkehre für die Baustelle Abschirmungswall Hallbergmoos im Zeitraum 

Monat 25 bis 28 auf der ED 30 auf kurzer Strecke im SW-Eck des FR über die vergleichsweise 

kurze Bauzeit von 5 Monaten mit deutlicher Zusatzbelastung von etwa 20 % 

(maximal 350 Lkw/Tag vs. DTV von etwa 1.800 Kfz/ Tag) und entsprechend auch erhöhtem 

Störungspotenzial 

- im Nahbereich bis 100 m 1 BP Rebhuhn, ansonsten 1 BP Feldsperling 

- im 100 bis 250 m-Korridor einzelne BP Goldammer 

Angesichts Vorbelastung, randlichem Verlauf der Straße und relativer Kürze der Belastungsphase 

keine nennenswerte Wirkung. 

FR 06 - Nördliche Randzone 


• Baustellen: Neubau St 2084 und Rollbrücke Y1 mit Grundwasserwanne sowie Straßenprovisorium 

[Monat 2 bis 20] 

Bauzeitliche Störungen im FR durch die Vorabmaßnahmen im Wesentlichen in Bereichen 

mit auch potenzieller dauerhafter Minderung der Habitateignung durch Straßenneubau 

(Kap. 5.2.5), nur jenseits des geplanten Abschirmungswalls zusätzlich 1 BP Goldammer im 

weiteren Einflussbereich der Baumaßnahme (100 bis 250 m Entfernung) 

• Keine Baustraßen außerhalb der Baufelder und keine übergeordneten Transportwege mit 

darüber hinaus reichenden Wirkungen 

0, kein Konflikt 1. Investmaßnahme, Teil 1 und 2 (Monat 20 und 33) 

FR 07- Lüsse 

• Baustellen: Aufschüttungen und Aussichtshügel Attaching [Monat 13 bis 24] 

Keine zusätzlichen bauzeitlichen Betroffenheiten, die über die angesetzte dauerhafte Minderung 

der Habitateignung durch Betrieb der St 2084 und die Kulissenwirkung der hohen 

Aufschüttungen hinausgehen 

• Keine Baustraßen außerhalb der Baufelder und keine übergeordneten Transportwege mit 

darüber hinaus reichenden Wirkungen 


• Baustellen: 1 - Goldach-Verlegung mit Baustelleneinrichtungsfläche [Monat 6 bis 13], 2 - 

Verlängerung Verrohrung Nord [Monat 6 bis 13], 3 - Grundwasserregelung Versickerung 

und Spartenverlegung [Monat 4 bis 11], 4 - Weststück Ableitungsgraben Nord [= AGN; 

Monat 5 bis 14] 

Durch bauzeitliche Störungen aus den o.g. Quellen 

- vorübergehender Verlust von zwei Brutrevieren der lärmempfindlichen Wachtel möglich 

(hier innerhalb der 55 dB(A)-Isophone) 

- ansonsten im potenziellen Einflussbereich einzelne BP der wenig störempfindlichen Arten 

Goldammer (2) und Feldsperling (3) sowie Wiesenweihe im Nahrungsbiotop 

Mögliche Beeinträchtigung der Feldlerche (1 BP) in der weiteren Außenzone ihrer Effektdistanz 

(250 bis 400 m) ist bereits bei den dauerhaften Wirkungen der Wegneuanlage 

nördlich des AGN gewertet 

• Baustraßen unmittelbar entlang Nordrand Baufeld mit entsprechender Außenwirkung, diese 

sind bereits oben beim Baustellenbetrieb berücksichtigt (siehe u.a. Wachtel); keine Wirkungen 

von übergreifenden Transportwegen auf FR 

0, kein Konflikt 1. Investmaßnahme, Teil 1 (Monat 20) 

• Baustellen: Erdbau und Oberbau S/L-Bahn [Monat 13 bis 34], mit Entwässerung [im rele- 











vanten Bereich Monat 16 bis 25] 

Reichweite bauzeitlicher Einflüsse gegenüber Vorabmaßnahmen zurückgesetzt, i.W. noch 

vorübergehender Funktionsverlust für 1 BP der lärmempfindlichen Wachtel möglich 

• keine Baustraßen oder übergreifende Transportwege außerhalb der Baufelder, deren Einflussbereich 

über die o.g. Störungszone hinausreicht 


• Baustellen - Oberbau S/L-Bahn [Monat 19 bis 34], mit Entwässerung [im relevanten Bereich 

bis Monat 25] und Andeckung Oberboden [Monat 32 bis 36] 

Reichweite bauzeitlicher Einflüsse gegenüber Vorabmaßnahmen zurückgesetzt, potenzieller 

Einflussbereich reicht im Norden kaum über die Grenze der Flächeninanspruchnahme 

hinaus 

FR 08 - Grünschwaige/Schwaigermoos 


• Baustellen: 1 - Grundwasserregelung Versickerung und Spartenverlegung [Monat 4 bis 

11], 2 - AGN [Monat 5 bis 14], 3 - Weg nördlich AGN, 4 - Rohrleitung entlang Vorflutgraben 

Nord Westseite, 5 - Zwischenlager 5 am Nordzaun [Monat 5 bis 12] 

- Im Nahbereich der Baumaßnahmen i.W. die wenig störempfindlichen Arten Goldammer 

(3 BP) und Feldsperling (2 BP), 

- bis in eine Entfernung von 250 m weitere Paare der genannten Arten sowie zusätzlich 

Schafstelze (1 BP), Kuckuck und Turmfalke 

Minderung der Habitateignung des Nahbereichs und auch des Bereichs der weiteren Effektdistanz 

nördlich des neuen AGN für die Feldlerche bereits als dauerhafte Beeinträchtigung 

über Wegneuanlage berücksichtigt (6 BP) 

• Baustraße unmittelbar entlang Nordrand Baufeld mit entsprechender Außenwirkung, diese 

aber bereits oben beim Baustellenbetrieb berücksichtigt; keine Wirkungen von übergreifenden 

Transportwegen auf FR 

1, sehr gering 1. Investmaßnahme, Teil 1 (Monat 20) 

• Baustellen: 1 - Erdbau und Oberbau S/L-Bahn [Monat 13 bis 34], mit Seitenentnahmen 

[Monat 13 bis 24], Entwässerung [Monat 16 bis 28]; 2 - nördlich der neuen Bahn Zwischenlager 

7 [Monat 13 bis 18] 

Reichweite bauzeitlicher Einflüsse gegenüber Vorabmaßnahmen etwas zurückgesetzt. 

Nach den Berechnungen der Schalltechnischen Untersuchung reicht die 52 dB(A)- 

Isophone noch über die Effektdistanz von 400 m nach Norden hinaus, in diesem Bereich 

aber keine Brutreviere besonders lärmempfindlicher Arten 

• Keine Baustraßen oder übergreifende Transportwege außerhalb der Baufelder, deren Einflussbereich 



• Baustellen: 1 - Oberbau S/L-Bahn [Monat 19 bis 34], mit Entwässerung [bis Monat 28] und 

Andeckung Oberboden [Monat 32 bis 36]; 2 - nördlich der neuen Bahn Zwischenlager 7 

[Monat 31 bis 35] 

- im Bereich von 2 während einer Spanne von etwa fünf Monaten begrenzte Minderung 

der Habitateignung für 1 BP Feldlerche (1 BP), hier sonst i.W. Goldammer (2 BP) und 

Feldsperling (2 BP) 

- im verbleibenden Einflussbereich von 1 nördlich des Zauns vorübergehende geringfügige 

bis allenfalls mäßige Funktionseinbußen für 2 BP Kiebitz und 2-4 BP Feldlerche, hier 

sonst 2 BP Goldammer und 1 BP Schafstelze 











• Keine Baustraßen oder übergreifende Transportwege außerhalb der Baufelder, deren Einflussbereich 


Nach den Ergebnissen der Schalltechnischen Untersuchung Bauarbeiten im Norden viel 

weniger lärmintensiv als in den vorangegangenen Bauphasen. 

FR 09 - Eittinger Moos/Hangwiesen 


• Baustellen/Baustraße: Rohrleitung entlang Vorflutgraben Westseite 

Keine nennenswerten Beeinträchtigungen durch die eher kurzzeitige Maßnahme zu erwarten: 

potenzieller Wirkbereich ausschließlich entlang Vorflutgraben, dabei im Nahbereich 

der Baustelle/Baustraße keine vorrangig naturschutzrelevanten und potenziell störanfälligen 

Arten nachgewiesen; im weiteren Umgriff (100 bis 250 m Entfernung) je 1 BP Pirol, 

Kuckuck und Klappergrasmücke sowie einige BP Goldammer (3-5) und Feldsperling (1). 

Kein Vorkommen von Arten mit größerer Effektdistanz im relevanten Bereich. 

• Transportwege: FTO als übergeordneter Transportweg läuft längs durch FR - Vorbelastung 

13.000 Kfz/Tag → zusätzliche Verkehrsbelastung (Monate 1 bis 19 unter Einschluss der 

wenigen Lkw-Bewegungen aus der Investmaßnahme in diesem Zeitraum) durchschnittlich 

etwa 40 Lkw/Stunde (8 bis maximal 56) bzw. etwa 400 Lkw/Tag entsprechend etwa 3 % 

des Gesamtverkehrsaufkommens 

- im 100 m-Korridor der FTO je 1 BP Beutelmeise, Blaukehlchen, Neuntöter und Pirol sowie 

mehrere BP Goldammer [55 dB(A)-Isophone Baulärm deckt sich etwa mit 100 m- 

Korridor], für diese Arten durch geringe Zusatzbelastung keine relevanten Beeinträchtigungen 

zu erwarten 

- dies gilt umso mehr für die artenreiche Brut- und Gastvogelfauna des 250 m-Umgriffs 

bzw. die Feldlerchen mit generell höheren Effektdistanzen 

In den genannten Korridoren keine Vorkommen besonders lärmempfindlicher Arten, für die 

eine Erhöhung des Lkw-Anteils am ehesten problematisch sein könnte. Solche Arten i.W. 

in den Weihern weiter westlich, aktuell Reviere in einer Entfernung von < 250 bis < 300 m 

von der BAB A92 (z.B. Drosselrohrsänger bzw. Waldohreule) 


• Baustellen/Baustellenverkehre: FR deutlich jenseits der weitestreichenden Effektdistanzen; 

auch Lärm aus Baustellen und Baustellenverkehren erreicht FR nicht in einer selbst für 

empfindliche Arten relevanten Größenordnung 

• Transportwege: Bis einschließlich Monat 25 begrenzte Erhöhung Lkw-Aufkommen auf der 

FTO durch den FR: Durchschnittlich 60 Lkw/Stunde mit Werten von 51 bis maximal 75, 

entsprechend etwa 600 Lkw/Tag bei einer Vorbelastung von etwa 13.000 Kfz/Tag (Zusatzbelastung 

knapp 5 %) 


FR 10 - Abfanggraben Ost 

• Baustellen/Baustellenverkehre wie oben, Investmaßnahme, Teil 1 

• Transportwege: Monat 26 bis 34 = Phase des höchsten vorhabensbedingten Lieferverkehr- 

Aufkommens auf der FTO mit einer Zusatzbelastung von durchschnittlich 110 Lkw/Stunde 

entsprechend 9 % des Gesamtverkehrsaufkommens bzw. etwa einer Verdopplung des 

Lkw-Anteils 

Grundsätzlich wie oben, jedoch angesichts der deutlicheren Erhöhung des Lkw-Anteils für 

einzelne Arten geringfügige vorübergehende zusätzliche Beeinträchtigungen/Einschränkungen 

nicht auszuschließen (z.B. Schilfrohrsänger, Beutelmeise). 












• Baustellen: Neubau Südring [Monat 1 bis 13] 

Bauzeitliche Störungen im FR durch die Vorabmaßnahmen in den Bereichen mit auch dauerhafter 

Minderung der Habitateignung durch Straßenneubau (Kap. 5.2.5), keine darüber 

hinaus gehenden Beeinträchtigungen erkennbar 

• Keine Baustraßen oder übergreifenden Transportwege außerhalb der Baufelder, deren 

Einflussbereich über die o.g. Störungszone hinausreicht 


FR 11 - Vorflutgraben Nord 

• Baustellen: Aufschüttungen Knoten Ost [Monat 13 bis 29] 

Bauzeitliche Störungen im FR in der gegebenen Bauphase eher gering und sämtlich in den 

Bereichen mit auch dauerhafter Minderung der Habitateignung durch Straßenneubau (Kap. 

5.2.5); keine darüber hinaus gehenden Beeinträchtigungen erkennbar 

• Keine Baustraßen außerhalb der Baufelder und keine übergreifenden Transportwege, deren 

Einflussbereich über die o.g. Störungszone hinaus bzw. in den FR hinein reicht 


• Baustellen/Baustraße: Rohrleitung entlang Vorflutgraben Westseite 

Vorflutgraben verläuft durch die FR 08 und 09; die wenigen Brutvögel, die auf seinen 

Randbereich zu beziehen sind, sind bei diesen FR i.W. bereits mit berücksichtigt; hinzu 

kommen allenfalls 1 BP Blaukehlchen und einzelne BP Goldammer 

• Keine Wirkungen von übergreifenden Transportwegen auf FR 

FR 12 - Schwaiger Schotterterrasse 


• Baustellen: 1 - Neubau Südring sowie Erdinger Allee und Anschluss ED 5 im Bereich Knoten 

Ost [Monat 1 bis 10], 2 - Geländeaufschüttungen Knoten Ost [Monat 5 bis 14], 3 - Zwischenlager 

1 [Monat 3 bis 15] 

Bauzeitliche Störungen im FR durch die Vorabmaßnahmen nur in Bereichen mit auch dauerhafter 

Minderung der Habitateignung durch Straßenneubau (Kap. 5.2.5); keine darüber 

hinaus gehenden Beeinträchtigungen erkennbar 


hinausreicht 

• Übergreifender Transport über St 2584, u.a. zu ZL 1, erreicht FR im Norden; dort keine störungsempfindlichen 

Arten, die nicht bereits oben bzw. bei dauerhaften Beeinträchtigungen 

berücksichtigt sind; außerdem Zusatzbelastung von durchschnittlich 25 Lkw/Stunde, im 

Verhältnis zu Vorbelastung (DTV 18.300 Kfz/Tag) gering 

Potenzieller Wirkbereich des übergreifenden Transportwegs FTO Süd erreicht FR im Osten, 

- im Nahbereich keine vorrangig naturschutzrelevanten und potenziell störanfälligen Arten, 

- im Abstand von etwa 200 bzw. 250 m von der bestehenden Trasse je ein Brutrevier der 

lärmempfindlichen Wachtel und der Feldlerche, die hohe Effektdistanzen aufweisen kann 

→ angesichts der erheblichen Vorbelastung (DTV 18.500 Kfz/Tag) und der begrenzten Zusatzbelastung 

von durchschnittlich etwa 35 Lkw/Stunde (8 bis maximal 55) keine Beeinträchtigung 

zu erwarten 

0, kein Konflikt 1. Investmaßnahme, Teil 1 und 2 (Monat 20 und 33) 











FR 13 - Dreilooswiesen 

• Baustellen: Aufschüttungen Knoten Ost [Monat 13 bis 29] 

Bauzeitliche Störungen im FR in der gegebenen Bauphase eher gering und sämtlich in den 

Bereichen mit auch dauerhafter Minderung der Habitateignung durch Straßenneubau (Kap. 

5.2.5); keine darüber hinaus gehenden Beeinträchtigungen erkennbar 


hinausreicht 

• Mehrbelastung FTO Süd im Schnitt 24 [Monat 20 bis 25] bzw. 54 Lkw/Stunde [Monat 26 

bis 34], d.h. im Verhältnis zum Gesamtaufkommen von über 18.000 Kfz/Tag sehr gering 

bis gering (etwa 1 bis 3 %) und auch für potenziell störempfindliche Arten ohne Relevanz 

3, mittel Vorabmaßnahmen 

• Baustellen: 1 - Neu-/Ausbau Erdinger Allee mit Baustraße im Südteil [im relevanten Bereich 

vor allem Monat 2 bis 10], 2 - Neubau ED 5 und Abfanggraben Ost mit Zwischenlager 

2 im Westen [Monat 2 bis 8 und 7 bis 15], Neubau St 2084 im Norden [Monat 2 bis 16], 

Geländeaufschüttungen Knoten Ost im Südteil [Monat 5 bis 14] 

Bauzeitliche Störungen im FR durch die Vorabmaßnahmen in den Bereichen mit auch dauerhafter 

Minderung der Habitateignung entlang ED 5 und St 2084 neu durch Straßenneubau 

bereits weitestgehend berücksichtigt (Kap. 5.2.5), Beeinträchtigungen insgesamt aber 

angesichts der Störungsintensität vorübergehend etwas höher anzusetzen (siehe dazu unten, 

durch summarische Betrachtung in jedem Fall abgedeckt); zu möglichen zusätzlichen 

Störungen durch Liefer- und Baustellenverkehre auf St 2584 und FTO siehe unten. 

• Keine Baustraßen außerhalb der Baufelder, deren Einflussbereich über die bei den Baustellen 

angesetzte Störungszone hinausreicht 

• Übergreifender Transport über FTO Mitte und Süd im Osten sowie St 2584 im Südteil des 

FR angesichts der Vorbelastung allenfalls gering (25 bis 35 Lkw/Stunde vs. über 15.000 

Kfz/Tag) 

- entlang FTO und St 2584 im 100 m Korridor die lärmempfindliche Wachtel mit einem 

Brutrevier in etwa 100 m Entfernung von der FTO, Wiesenbrüter mit teils höheren Effektdistanzen, 

Kiebitz (5 BP) und Feldlerche (3 BP) sowie die wenig störungsempfindlichen 

Arten Goldammer (2 BP), Feldsperling (1 BP) und Schafstelze (6 BP) sowie 

- die gleichen Arten mit jeweils mehreren Brutpaaren im Korridor von 100 bis 250 m (Feldlerche 

8, Kiebitz 6, Schafstelze 1, Goldammer 6 BP) 

In der Summe ist in Anbetracht der hohen bzw. zunehmenden Aktivität entlang aller 

Grenzlinien im zentralen Teil des FR während der Vorabmaßnahmen, mit Schwerpunkt 

während der Monate 2 bis 15, mit zusätzlichen vorübergehenden Funktionseinbußen insbesondere 

für Wiesenbrüter zu rechnen (siehe u.a. auch Schalltechnische Untersuchung 

Teil F, Baubedingte Lärmbelastung, Bild 2; fast gesamter FR innerhalb der 55 dB(A)- 

Isophone Baulärm). Betroffen sein könnten einzelne der in diesem zentralen Teil jenseits 

der 250 m-Korridore siedelnden BP von Feldlerche und Kiebitz (insgesamt 6 bzw. 4 BP in 

diesem Bereich) sowie 1 BP des Brachvogels. 


• Baustellen: 1 - Regenrückhaltebecken und "Enteisungswasser" im Westen an den FR angrenzend 

[hier Monat 16 bis 21], beide jenseits AGO, 2 - Aufschüttungen Knoten Ost und 

Randzone Ost [Monat 13 bis 29], 3 - Regenklärbecken Nord im Norden [Monat 17 bis 28], 

4 - Erdbau/Oberbau Rollwege östlich der bestehenden Nordbahn [Monat 13 bis 18 bzw. 19 

bis 34] 

Im Nahbereich bis 100 m Entfernung von den nächstgelegenen Baumaßnahmen bzw. 

Baustraßen (siehe unten) im Westen und Norden vorübergehend deutliche Minderung der 

Habitateignung möglich; diese betrifft aber größtenteils Bereiche bzw. Reviere, für die be- 











reits dauerhafte Minderung der Habitateignung entlang ED 5 und St 2084 neu angesetzt 

ist. Vorübergehende Verschärfung der Situation für einzelne BP Feldlerche und auch Kiebitz 

aber möglich 

• Baustraßen: 1 - ED 5 alt - AGO - Knoten Ost, aus Erdbau S/L-Bahn zu Aufschüttung Ost 

und ED 5 neu (Knoten B - Knoten E gemäß Baulogistikkonzept) entlang Westrand des FR 

über 12 Monate 30 bis 50 Lkw/Stunde [Monat 13 bis 24], 2 - Zufahrt FTO - Baustelle über 

St 2084 neu im Nordteil des FR mit hohem Lkw-Aufkommen von 70 bis 80 Lkw/Stunde 

[Monat 20 bis 25] (und weiter zur BE S/L-Bahn mit 80 bis 90 Lkw/Stunde) 

Effektdistanzen der Belastung auf beiden Straßen bei der baustellenbezogenen Analyse 

vorübergehender Funktionsbeeinträchtigungen berücksichtigt (siehe oben) 

• Übergreifender Transportweg FTO Mitte entlang Ostrand mit im Verhältnis zum Gesamtverkehrsaufkommen 

eher geringer Mehrbelastung von durchschnittlich 25 bzw. 55 

Lkw/Stunde [Monat 20 bis 25 bzw. 26 bis 34, bei DTV gesamt 15.800 Kfz/Tag entsprechend 

2 bis 4 %] 

Im Nahbereich nur einzelne Feldlerchen und Goldammern; durch vorübergehende Mehrbelastung 

in der genannten Größenordnung keine negativen Auswirkungen zu erwarten 

Anmerkung: Auf der St 2584, die den FR im südlichen Teil quert, in dieser Phase keine 

baustellenbedingten Verkehre; Brutvögel auch im Nahbereich hier nicht berücksichtigt! 

Insgesamt in der zentralen Fläche vor allem nach Süden hin die flächenhaften Beeinträchtigungen 

gegenüber den Vorabmaßnahmen rückläufig, im Nordosten aber durchaus noch 

deutlich; vorübergehende Zusatzbelastung der Fläche über die als dauerhaft angesetzten 

Funktionseinbußen aber allenfalls gering 


FR 14 - Langwiesen 

• Baustellen: Oberbau SL-Bahn - Rollwege östlich der bestehenden Nordbahn [bereits ab 

Monat 19, bis Monat 34], Andeckung Oberboden [Monat 32 bis 36] 

Effektdistanzen der Mehrbelastung durch die Baustellen bei der bauverkehrbezogenen 

Analyse vorübergehender Funktionsbeeinträchtigungen bereits berücksichtigt (siehe unten) 



• Belastungen auf übergreifenden Transportwegen betreffen insbesondere Zufahrt FTO - 

Baustelle über St 2084 neu im Nordteil des FR mit sehr hohem Lkw-Aufkommen von 130- 

165 Lkw/Stunde [Monat 26 bis 34] (und weiter zur BE S/L-Bahn mit 150 bis 180 Lkw pro 

Stunde). Demgegenüber Mehrbelastung FTO Mitte mit durchschnittlich 55 Lkw/Stunden vs. 

Gesamtbelastung von 15.800 Kfz/Tag eher gering (siehe oben), Zusatzbelastung St 2584 

bis Knoten Ost und ED 5 am Westrand des FR überwiegend sehr gering 

Vorübergehende Funktionseinbußen im Nahbereich insbesondere auch entlang der St 

2084 neu zu erwarten, für diesen Bereich aber bereits dauerhafte Minderung der Habitateignung 

angesetzt. Vorübergehende Verschärfung der Situation für einzelne BP Feldlerche 

möglich (= potenzieller Einflussbereich der St 2084 neu). 

Insgesamt die zentrale Fläche deutlich weniger verlärmt als während der Vorabmaßnahmen 

und dem ersten Teil der Investphase mit den umfänglichen Erbaumaßnahmen für die 

neue Bahn und die neuen Rollwege/Rollweganbindungen. Hauptstörquellen in Teil 2 der 

ersten Investphase wohl eher die umgebenden Straßen, insbesondere die St 2084 neu in 

ihrem östlichen Abschnitt, und damit weitestgehend als dauerhafte Wirkungen bzw. als 

Vorbelastung zu werten (siehe Straßenneubau bzw. Erhöhung der Befahrungsintensität) 


• außerhalb des Einflussbereichs von Baustellen und Baustraßen 

• Transportwege: Potenzieller Einflussbereich der FTO reicht randlich in den FR; angesichts 











der Vorbelastung von 13.000 Kfz/Tag zusätzliche Verkehrsbelastung von durchschnittlich 

etwa 40 Lkw/Stunde (8 bis maximal 56) gering und für die nachgewiesenen Arten in den 

gegebenen Distanzen nicht konfliktträchtig 


• Baustellen/Baustellenverkehre: FR jenseits der weitestreichenden Effektdistanzen, zudem 

FTO zwischen Baustelle und FR 

• Transportwege: Bis einschließlich Monat 25 Erhöhung Lkw-Aufkommen auf der FTO durch 

den FR in begrenztem Umfang: Durchschnittlich 60 Lkw/Stunde mit Werten von 51 bis maximal 

75, entsprechend etwa 600 Lkw/Tag bei einer Vorbelastung von etwa 13.000 Kfz/Tag 

(Zusatzbelastung knapp 5 %) 

Angesichts Entfernung der FTO von der Grenze des FR sowie Verteilung und Störungsempfindlichkeit 

der im potenziellen Einflussbereich nachgewiesenen Arten keine relevanten 

Beeinträchtigungen/Einschränkungen durch verstärkte Befahrung zu erwarten 

- im Bereich von knapp 250 bis 400 m 3 BP Kiebitz und 2 BP Feldlerche 


FR 15 - Rofelwiesen 

• Baustellen/Baustellenverkehre wie oben, Investmaßnahme, Teil 1 




Lkw-Anteils 

Wie oben; angesichts der Entfernung der FR-Grenze zur FTO auch bei der deutlicheren 

Erhöhung des Lkw-Anteils allenfalls sehr geringfügige zusätzliche Beeinträchtigungen/Einschränkungen 

vorstellbar 

3, mittel Vorabmaßnahmen 

• Baustellen: AGO mit Sparten [Monat 7 bis 15]; (Rohrleitung entlang Westseite Vorflutgraben 

Nord für FR nicht relevant) 

Durch bauzeitliche Störungen Meidung bzw. deutliche Minderung der Habitatqualität der 

stark verkleinerten Restfläche zwischen Baufeld, FTO und GVS Eittingermoos - Berglern 

für potenziell störempfindliche Arten zu erwarten 

- betrifft hier i.W. 5-8 BP Kiebitz, 5-10 BP Feldlerche, ggf. auch 1 BP Rebhuhn, sowie die 

weniger störempfindlichen Arten Goldammer, Schafstelze 

- jenseits GVS Eittingermoos - Berglern allenfalls noch 1 BP Feldlerche im Randbereich 

der maximalen Effektdistanz der Art; angesichts der dazwischen liegenden GV jedoch 

keine Beeinträchtigung zu erwarten 



• Zusätzliches Verkehrsaufkommen durch übergreifenden Transport über FTO Nord angesichts 

der Vorbelastung gering und wenn überhaupt nur im Nahbereich auf empfindlichere 

Arten wirksam (durchschnittlich 40 Lkw/Stunde vs. etwa 13.000 Kfz/Tag) 

Betrifft hier maximal je 1 BP Kiebitz und Feldlerche; sonst nur einzelne Goldammern, auch 

jetzt bis unmittelbar an die Straße heran 


• Baustellen: Andeckung Nordost, Seitenentnahmen [Monat 13 bis 24] 

Reichweite bauzeitlicher Einflüsse gegenüber Vorabmaßnahmen zurückgesetzt und weniger 

weit bzw. stark über den Bereich der Flächeninanspruchnahme hinaus wirkend; dort in 











einer Entfernung von 100 bis 250 m von den Baustellengrenzen weiterhin 

- geringe Minderung der Habitateignung für 1-2 BP Kiebitz bzw. 

- deutliche Minderung für 3-4 BP Feldlerche möglich 



• Transportwege: Bis einschließlich Monat 25 Erhöhung Lkw-Aufkommen auf der FTO durch 

den FR in begrenztem Umfang: Durchschnittlich 60 Lkw/Stunde mit Werten von 51 bis maximal 

75, entsprechend etwa 600 Lkw/Tag bei einer Vorbelastung von etwa 13.000 Kfz/Tag 

(Zusatzbelastung knapp 5 %), betrifft neben den o.g. Arten in der Beeinträchtigungszone 

der Baustelle 

- in einer Entfernung von 100 bis 250 m von der Straße 6-8 BP Feldlerche, 10-12 BP Kiebitz, 

1 BP Rebhuhn (sowie einzelne BP Goldammer) 

- im Bereich von knapp 250 bis 400 m 1-2 BP Kiebitze und 2-3 BP Feldlerche 

Angesichts der Verteilung und Störungsempfindlichkeit der im potenziellen Einflussbereich 

nachgewiesenen Arten und der begrenzten Mehrbelastung allenfalls sehr geringe vorübergehende 

Beeinträchtigungen/Einschränkungen durch verstärkte Befahrung zu erwarten 


• keine Baustellen/Baustellenverkehre, deren Einflussbereich über die Flächeninanspruchnahme 

hinausreicht 




Lkw-Anteils; entlang der FTO in den unterschiedenen Belastungszonen 

- bis 100 m Entfernung von der Straße 2 BP Feldlerche, daneben 4 BP Schafstelze und 8 

BP Goldammer, 

- in 100 bis 250 m Entfernung 10-14 BP Kiebitz, 6-8 BP Feldlerche, 1 BP Rebhuhn sowie 2 

BP Goldammer 

- in 250 bis 400 m Entfernung 3 BP Feldlerche 

Grundsätzlich wie oben, jedoch angesichts der deutlicheren Erhöhung des Lkw-Anteils geringfügige 

vorübergehende zusätzliche Beeinträchtigungen/Einschränkungen nicht auszuschließen 

FR 16 - Dorfen und Dorfenkanal 



• Transportwege: Potenzieller Einflussbereich der FTO Süd reicht in den FR. Im 100 m- 

Korridor hier je 1 BP Feldsperling, Goldammer, Pirol und Teichhuhn, im 100 bis 250 m- 

Korridor weitere BP Goldammer; im weiteren Umfeld weder Arten mit größerer Effektdistanz 

noch besonders lärmempfindliche Arten. Angesichts der Vorbelastung von über 

18.000 Kfz/Tag zusätzliche Verkehrsbelastung von durchschnittlich etwa 35 Lkw/h (8 bis 

maximal 55) gering und für die nachgewiesenen Arten in den gegebenen Distanzen nicht 

konfliktträchtig 


wie Vorabmaßnahmen, Mehrbelastung FTO Süd im Schnitt 24 Lkw/Stunde [= 1 % des Gesamtaufkommens, 

Monat 20 bis 25] 


wie Vorabmaßnahmen, Mehrbelastung FTO Süd im Schnitt 54 Lkw/Stunde [= 3 % des Ge- 











samtaufkommens, Monat 26 bis 34] 

FR 18 - Weichgraben 



• Transportwege: Potenzieller Einflussbereich der FTO Süd reicht in den FR. Im 100 m- 

Korridor lediglich Goldammer und Feldsperling in je 1 BP, im 100 bis 250 m-Korridor einzelne 

BP Schafstelze und Feldlerche sowie mehrere BP Kiebitz, darüber hinaus noch 8 bis 

10 BP Feldlerche im Randbereich der potenziellen Effektdistanz der Art (bis 400 m) sowie 

in etwa 350 m Entfernung von der Trasse 1 BP der lärmempfindlichen Wachtel. Angesichts 

der Vorbelastung von über 18.000 Kfz/Tag zusätzliche Verkehrsbelastung von durchschnittlich 

etwa 35 Lkw/h (8 bis maximal 55) Wirkung gering und für die nachgewiesenen 

Arten in den gegebenen Distanzen nicht konfliktträchtig 

0, kein Konflikt 1. Investmaßnahme, Teil 1 und 2 (Monat 20, 33) 

FR 47 - Südliche Randzone 

wie Vorabmaßnahmen, Mehrbelastung FTO Süd im Schnitt 24 [= 1 % des Gesamtaufkommens, 

Monat 20 bis 25] und 54 [= 3 %, Monat 26 bis 34] 

1, sehr gering 1. Investmaßnahme, Teil 1 

• Baustellen und Baustraßen Abschirmungswall Hallbergmoos am Südrand des Westteils 

des FR [Monat 25 bis 28], Baustraßen i.W. unmittelbar um die Baufelder, überwiegend auf 

ausgebauten Feldwegen (z.B. Spöckwiesen, bei Kläranlage Hallbergmoos, nach Mariabrunn) 

- im Nahbereich bis 100 m 1 BP Kiebitz (in Kläranlage) und 1 BP Feldlerche, daneben 3 

BP Goldammer und 1 BP Feldsperling, 

- im 100 bis 250 m-Korridor 1 BP Feldlerche und 1 Kuckuck, außerdem je 3 BP Goldammer 

und Feldsperling, 

- im 250 bis 400 m-Korridor 2 weitere BP Feldlerche. 

Bauzeitliche Betroffenheiten, die über die angesetzte dauerhafte Minderung der Habitateignung 

durch die Kulissenwirkung der Aufschüttungen hinausgehen, i.W. für 2 BP Feldlerche 

im weiteren Umgriff > 250 m anzusetzen. 

• Transportwege jenseits der Baufelder: Anlieferung von Südring über Zaunstraße innerhalb 

FR 01 und direkte Querung vom Tor in die Spöckwiesen; Rückfahrt über ED 30. Auf der 

ED 30 über die vergleichsweise kurze Bauzeit von 5 Monaten deutliche Zusatzbelastung 

von etwa 20 % (maximal 350 Lkw/Tag vs. DTV von etwa 1.800 Kfz/Tag); die übrigen Wege 

als Struktur und mit begrenzter Nutzung größtenteils ebenfalls Bestand, aber mit deutlich 

erhöhter und veränderter Nutzung (Lkw-Verkehr) und entsprechend auch erhöhtem Störungspotenzial: 

Je 1-2 BP Feldlerche im Nahbereich, im 100 bis 250 m Korridor und im 250 bis 400 m- 

Korridor, ansonsten nur mehrere BP wenig störempfindlicher Arten (Goldammer, Feldsperling, 

Schafstelze) 

> Konflikt in Anbetracht der relativen Kürze der Bauzeit und der relativ begrenzten Lokalisierung 

der Baumaßnahme im Westteil sehr gering 

FR 48 - Birkenecker Schotterterrasse 


• Transportwege: Rückfahrten Lieferverkehre Baustelle Abschirmungswall Hallbergmoos auf 

der ED 30 entlang Nordrand des FR [Monat 25 bis 28]. Auf der ED 30 über die vergleichsweise 

kurze Bauzeit von 5 Monaten deutliche Zusatzbelastung von etwa 20 % (maximal 











350 Lkw/Tag vs. DTV von etwa 1.800 Kfz/Tag), im potenziellen Einflussbereich keine störempfindlichen 

Arten nachgewiesen. 

FR 50 - Wildschwaige 


• Transportwege: Rückfahrten Lieferverkehre Baustelle Abschirmungswall Hallbergmoos auf 

der ED 30 entlang Nordrand des FR [Monat 25 bis 28]. Auf der ED 30 über die vergleichsweise 


350 Lkw/Tag vs. DTV von etwa 1.800 Kfz/Tag) und entsprechend auch erhöhtem Störungspotenzial. 

- im 100 bis 250 m-Korridor 2 bis 3 BP Kiebitz und 6 BP Feldlerche 

- bis 400 m weitere 2 BP Feldlerche 

Konflikt angesichts Vorbelastung, randlichem Verlauf der Straße und Kürze der Belastungsphase 

sehr gering. 

FR 52 - Umfeld Oberdinger Moos 


FR 54 - Ostgräben 

• Baustellen/Baustellenverkehre: FR deutlich jenseits der weitestreichenden Effektdistanzen 

von Baustellen und Baustraßen 

• Transportwege: Rückfahrten Lieferverkehre Baustelle Abschirmungswall Hallbergmoos im 

Zeitraum Monat 25 bis 28 auf der ED 30 entlang Nordrand des FR; dabei über die vergleichsweise 


350 Lkw/Tag vs. DTV von etwa 1.800 Kfz/ Tag) und entsprechend auch erhöhtes 

Störungspotenzial 

- im Nahbereich bis 100 m nur 2 BP der wenig störempfindlichen Goldammer 

- im 100 bis 250 m-Korridor 1-2 BP Kiebitz und vier weitere BP Goldammer 

Konflikt angesichts von Vorbelastung, randlichem Verlauf der Straße, Kürze der Belastungsphase 

und Störempfindlichkeit bzw. artenschutzfachlicher Bedeutung der Bestände 

sehr gering. 


• Baustellen/Baustellenverkehre: FR deutlich jenseits der weitestreichenden Effektdistanzen 

von Baustellen und Baustraßen 

• Transportwege: Lieferverkehre für die Baustelle Abschirmungswall Hallbergmoos im Zeitraum 

Monat 25 bis 28 auf der ED 30 teils entlang Nordrand des FR über die vergleichsweise 

kurze Bauzeit von 5 Monaten deutliche Zusatzbelastung von etwa 20 % (maximal 350 

Lkw/Tag vs. DTV von etwa 1.800 Kfz/ Tag) und entsprechend auch erhöhtem Störungspotenzial 

- im Nahbereich bis 100 m 1 BP Feldsperling 

- im 100 bis 250 m-Korridor 1 BP Goldammer 

- im Anschluss 2 BP Kiebitz, bereits jenseits der Effektdistanz 

Angesichts Vorbelastung, randlichem Verlauf der Straße, Kürze der Belastungsphase und 

Störempfindlichkeit bzw. artenschutzfachlicher Bedeutung der Bestände kein Konflikt gegeben 




5.1.6 Zerschneidung/Kollisionen 

Zerschneidungseffekte sind für die Bauphase ausschließlich als Erhöhung 

der Kollisionsgefahr für Tiere zu betrachten, da sich die Bauverkehre auf 

bereits vorhandenen - und damit bereits als strukturelle Barriere wirkenden 

- Straßen, auf Baustraßen innerhalb der Baufelder und damit im Bereich 

der Flächeninanspruchnahme oder auf Straßenneuanlagen bewegen, 

deren strukturelle Zerschneidungswirkung erforderlichenfalls bei den 

dauerhaften Projektwirkungen berücksichtigt ist (vgl. Kap. 5.2.6). 

Die Phase der Vorabmaßnahmen ist von zahlreichen Linienbaustellen 

ohne flächig ausgebildete Baufelder geprägt. Es handelt sich dabei im 

Wesentlichen um parallel zur bestehenden Nordbahn verlaufende Baustellen 

für Ableitungsgraben Nord, St 2084, Grundwasserregelung und südlich 

der bestehenden Nordbahn auch Erdinger Allee sowie entlang des Ostrands 

des künftigen und bestehenden Flughafengeländes für Abfanggraben 

Ost und ED 5. Entlang der Baustellen im Osten finden zusätzlich noch 

umfängliche Bauverkehre von und zum Knoten Ost statt (Verkehrsknoten 

Erdinger Allee-ED 5-Südring). Die übrigen Baustellen werden zu kurzzeitig 

betrieben bzw. die Bauverkehre finden nur über kurze Zeiträume und in 

einem so geringen Umfang statt, dass ein relevantes Kollisionsrisiko nicht 

zu erwarten ist. Lieferverkehre erfolgen größtenteils über FTO bzw. von 

dort über St 2084 und St 2584 (Angaben zu den Baustellen bzw. den 

Baustellenverkehren wie oben nach Schalltechnische Untersuchung, Teil 

F, Bilder 1, 3, 5, 7 und Anhang 1). 

Während der Vorabmaßnahmen 

• könnte eine gewisse zusätzliche Belastung von der Linienbaustelle für 

den neuen Ableitungsgraben Nord ausgehen, die außerhalb des Bereichs 

diesbezüglicher Vorbelastungen verläuft. Hier sind über einen 

Zeitraum von etwa acht Monaten bis über 30 Lkw-Bewegungen/Stunde 

prognostiziert. Ein entsprechender Konflikt ist angesichts der begrenzten 

Dauer und des begrenzten Ausmaßes der Verkehre sowie der 

grundsätzlich guten Einsehbarkeit in weithin offenem Gelände ohne besondere 

Risikosituationen als sehr gering einzustufen (betrifft FR 07 

und 08, Lüsse und Grünschwaige/Schwaigermoos, KS 1); 

• ist eine zusätzliche Belastung auch für den Korridor zwischen dem 

künftigen Flughafengelände und der FTO anzusetzen. Hier wird zur 

Herstellung des neuen AGO und dessen Anbindung an den Vorflutgraben 

Nord eine Baustraße in einem bis dato kaum erschlossenen Bereich 

neu angelegt und über einen Zeitraum von 8 bis 9 Monaten in teils 

durchaus nennenswertem Umfang befahren (bis zu etwa 50 Lkw/Stunde). 

Wie oben für den AGN ist auch bei dieser Baustraße angesichts 

der strukturellen Ausstattung des Umfelds nicht von besonderen Risi- 




kosituationen und entsprechend mit einem unterdurchschnittlichen Kollisionsrisiko 

sowie in Anbetracht des vorübergehenden Charakters der 

Belastung auch nur von einem sehr geringen Konflikt auszugehen (KS 

1, betrifft FR 15 Rofelwiesen). Im südlichen Anschluss an diesen Korridor 

jenseits der bestehenden St 2084 verläuft die AGO-Baustraße weiter 

bis zur St 2584 und ab der St 2084 neu kommt parallel dazu noch 

die Trasse der neuen ED 5 hinzu. Beide Straßen werden für Bauverkehre 

genutzt und stellen trotz der Vorbelastung des weiteren Raums 

durch die bestehende ED 5 neue Trassenführungen dar, die im Fall der 

AGO-Straße auch nicht bei den dauerhaften Wirkungen berücksichtigt 

sind. Insofern ist wie bei den Störungen von einer geringen Zusatzbelastung 

auszugehen, die bezüglich der Kollisionen durch das Fehlen 

spezieller Risikosituationen zu einem sehr geringe Konflikt führt (FR 13, 

Dreilooswiesen, KS 1); 

• wird das Kollisionsrisiko für die verlegte St 2084 neu nicht betrachtet, 

da es bei den dauerhaften Wirkungen des Vorhabens mit behandelt ist. 

Angesichts der für die Bauzeit angegebenen Lkw-Bewegungen in der 

Größenordnung von 30 bis 50 Lkw/Stunde über einen Zeitraum von 

insgesamt etwa zehn Monaten sowie der prognostizierten Befahrungsintensität 

der Straße nach Fertigstellung und der auch dann über weite 

Strecken oberirdischen Straßenführung ist für die Bauphase von keinem 

demgegenüber erhöhten Kollisionsrisiko auszugehen (vgl. Kap. 

5.2.6); 

• sind die Bauverkehre, die in Zusammenhang mit den Arbeiten zur 

Grundwasserregelung in dem künftigen Baufeld für die 3. S/L-Bahn erfolgen, 

zeitlich und von ihrem Umfang her stark begrenzt und es ist 

nicht von einer relevanten Erhöhung des Kollisionsrisikos für Arten auszugehen, 

die diesen Raum nutzen (Zeitraum von etwa 6 Monaten mit 

überwiegend weniger als 15 Lkw/h); 

• liegt die Zusatzbelastung auf der FTO und den Zufahrten über St 2084 

und St 2584 als Hauptlieferstraßen sowie auf der Baustraße für die Erdinger 

Allee in einem Bereich von weniger als 5 % der Gesamtbelastung 

auf diesen Strecken. Durch eine vorübergehende Erhöhung in dieser 

Größenordnung ist keine nennenswerte Erhöhung des Kollisionsrisikos 

zu erwarten, zumal FTO und Erdinger Allee (teilweise) gezäunt 

sind, die FTO in zwei Bereichen zusätzlich über großlumige Durchlässe 

und im Norden ein effizientes Durchlasssystem für kleinere bodenlebende 

Tiere verfügt und bei der Erdinger Allee auch angesichts der 

strukturellen Ausstattung des Umfelds keine besonderen Risikosituationen 

gegeben sind. 

Spätestens ab der Investmaßnahme 1 sind die Baustellen und Baufelder 

so flächig ausgeprägt, dass davon auszugehen ist, dass sie von flugfähi- 




gen Tieren ganz überwiegend großräumig überflogen bzw. von bodenlebenden 

Tiere größtenteils gemieden werden 42 . Der Großteil der für die 

Baustellenverkehre genutzten Straßen verläuft auf diesen Baufeldern sowie 

zwischen den Baufeldern und Zwischenlagerstätten bzw. Geländeaufschüttungen, 

die vor Beginn der Maßnahmen ebenfalls frei zu machen 

sind. Bezüglich einer etwaigen Erhöhung des Kollisionsrisikos werden für 

diese Phase deshalb nur die übergreifenden Transportwege und die Zufahrtstraßen 

im öffentlichen Straßenverkehrsnetz betrachtet, wie sie auch 

oben in Kap. 5.1.5 bezüglich der Störwirkung abgehandelt sind. Wie dort 

erläutert ist während der Investmaßnahme 1 teilweise mit einem sehr hohen 

Aufkommen von Lieferverkehren zu rechnen, die die Baustelle praktisch 

ausschließlich über die BAB A92 und im Anschluss die FTO anfahren 

bzw. verlassen. Die BAB A92 ist so stark befahren, dass von den zusätzlichen 

baubedingten Verkehren keine nennenswerte Erhöhung des 

Kollisionsrisikos für Tierbestände im Straßenumfeld zu erwarten ist. Die 

FTO und die von ihr auf Höhe des Flughafengeländes abzweigenden Zubringer 

St 2084 alt/neu sowie Erdinger Allee, die auch von den Bauverkehren 

genutzt werden, sind im Istzustand bereits stark befahren. Trotz 

der großen Menge der anzusetzenden Massentransporte werden hier über 

weite Phasen nur Zusatzbelastungen in der Größenordnung von 3 bis 

5 % und erst in der zweiten Hälfte der ersten Investmaßnahme vorübergehend 

solche von bis zu 9 % erreicht. Im Verhältnis zur dauerhaften Belastung 

sind die Konflikte damit als sehr gering bis gering anzusetzen (FR 

09 Hangwiesen-Eittingermoos, KS 1-2; FR 15 und 13, Rofel- und Dreilooswiesen: 

KS 1). 

Einen Sonderfall stellen die Lieferverkehre für die Abschirmungswälle in 

Hallbergmoos dar, da sie kurzzeitig zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen 

in einem ansonsten von den Baumaßnahmen nicht berührten Bereich 

führen. Die für die Anfahrten genutzte Straße verläuft innerhalb des Flughafengeländes 

entlang des Südzauns, die Rückfahrten erfolgen auf der 

ED 30. Die Strecken jenseits des Flughafenzauns zeichnen sich teilweise 

durch ein durchschnittliches bis überdurchschnittliches Kollisionsrisiko 

aus, innerhalb des Zauns ist das Risiko unterdurchschnittlich (völlig offenes 

Gelände, im Randbereich an Zaun entlang). Die entsprechenden Konflikte 

sind teilweise durch die prognostizierte Mehrbefahrung der Straßen 

im Planungsfall bei den dauerhaften Wirkungen mit berücksichtigt (betrifft 

ED 30 in FR 52, Oberdinger Moos, vgl. Kap. 5.2.6). Hinzu kommt aber ein 

geringer Konflikt für die Flughafenwiesen Süd durch die Nutzung der 

Zaunstraße zum Antransport (FR 01, geringer Konflikt KS 2). Für die 

42 Unabhängig davon gibt es natürlich Arten, speziell vagile Pionierarten, die auf den Baustellen selbst realtiv 

rasch günstige Bedingungen vorfinden, dort aber letztlich dann auch einem gewissen, nicht näher quantifizierbaren 

Kollisionsrisiko unterliegen, wie beispielsweise Uferlaufkäfer und Brutvögel der Kiesbänke in der Wildflussaue 

(z.B. Flussregenpfeifer). Bei diesen Arten sind zwar während der Bauphase Kollisionen mit Baufahrzeugen 

nicht auszuschließen, umgekehrt ist aber von einer Förderung der Bestände durch das umfängliche 

Angebot an günstigen Habitaten auszugehen, so dass in der Summe sicher keine negativen Auswirkungen auf 

die lokalen Bestände zu erwarten sind. 




5.1.7 Licht 

Flughafenwiesen würde die bereits oben in Kap. 5.1.5 empfohlene Terminierung 

der Arbeiten in Hallbergmoos außerhalb der Anwesenheitszeit des 

Brachvogels auch bezüglich Kollisionen eine effektive Minimierung bedeuten 

(v.a. Grauammer, zur Brutzeit Singwarten straßennah auf dem Flughafenzaun 

vs. Nahrungs- und Brutbiotope in den Wiesen). 

Beleuchtungen in der Bauphase spielen keine nennenswerte Rolle, da die 

Bauarbeiten in der Tageszeit von etwa 7 bis 17 Uhr durchgeführt werden 

(nach Baulogistikkonzept, auch Lichttechnische Untersuchung). Die Arbeiten 

reichen mithin nur im Winter in die Dunkelheit hinein und nur dann ist 

auch eine Beleuchtung erforderlich. Im Winter ruht das Insektenleben aber 

weitgehend; es sind nur einzelne spezialisierte Arten aktiv (z.B. Frostspanner; 

vgl. Kap. 5.2.8). 

5.2 Anlage- und betriebsbedingte Wirkungen und Konflikte 

Den in Kap. 5.1 behandelten vorübergehenden baubedingten Wirkungen 

sind die überwiegend dauerhaften Wirkungen aus Anlage und Betrieb gegenüber 

zu stellen. Sie resultieren aus 

• der Errichtung der baulichen Anlagen und Betriebseinrichtungen sowie 

den erforderlichen Folgemaßnahmen (Verkehrserschließung, Ver- und 

Entsorgungsanlagen; anlagebedingt); 

• Emissionen, die bei der Nutzung der geplanten Anlage entstehen, der 

Bewegungen von Fahrzeugen (optische Reize, Kollisionen) sowie Einleitungen 

und Versickerung von Niederschlagswasser und Flächenablauf 

bzw. diffusen Stoffeinträgen (betriebsbedingt). 

Es können im Einzelnen folgende mögliche Wirkungen unterschieden 

werden: 

• Lebensraumverluste durch Flächeninanspruchnahmen; 

• Beeinträchtigung bzw. Veränderung von Lebensräumen durch Eingriffe 

in Grundwasser und Fließgewässer; 

• Beeinträchtigung von Lebensräumen durch Stickstoffdeposition; 

• Beeinträchtigung von Lebensräumen durch Lärmemissionen und optische 

Stimuli; 

• Belastung von Tierbeständen durch Kollisionen bzw. Zerschneidung; 




• Belastung oder Ausfall von Artvorkommen durch Veränderungen des 

Mesoklimas; 

• Belastung von Tierbeständen durch Licht- oder Hochfrequenzemissionen; 

• Rückwirkungen von Präventivmaßnahmen zur Verhütung von Vogelschlägen 

auf betroffene Lebensräume. 

5.2.1 Flächeninanspruchnahme 

Funktionsräume (terrestrische Fauna, Stillgewässer) 

Die Ergebnisse der Analyse der Flächeninanspruchnahme 43 sind in den 

nachfolgenden Tab. 5 und 6 zusammengefasst bzw. tiergruppenbezogen 

dokumentiert. Danach sind zwölf Funktionsräume [= FR] von Flächeninanspruchnahmen 

betroffen, woraus ganz überwiegend hohe bis sehr hohe 

Konflikte resultieren. Nur für zwei der FR ergeben sich mittlere bzw. geringe 

Konflikte. 

In besonderem Maße von Flächenverlusten betroffen sind die Arten der 

Feucht- und Nasswiesen, wobei es sich in den meisten Fällen um Wiesenbrüter 

handelt, die im Gebiet in erheblichem Umfang auch Äcker nutzen. 

Ebenfalls in allen FR entstehen (im Mittel geringere) Konflikte mit 

dem Schutz von Arten der kleinstrukturreichen Agrarlandschaft, wobei 

auch die Avifauna eine besondere Rolle spielt. An dritter Stelle stehen die 

Arten der Magerrasen und mager-trockenen Extensivwiesen, die in erster 

Linie durch den erforderlichen Rückbau technischer Bauwerke getroffenen 

werden (Dämme von Ableitgräben). Dieser Rückbau trifft auch die Stillgewässerfauna, 

die durch Inanspruchnahme von Teilen des Vorflutgraben 

Nord und des Abfanggraben Ost hochwertige Lebensräume verliert. Relativ 

stetig, jedoch nur bereichsweise deutlicher werden die Artengemeinschaften 

der Auwälder bzw. Laubgehölze von Überbauung berührt. Hier 

ist speziell die Nördliche Randzone (FR 06) mit ihren umfänglichen Gehölzpflanzungen 

zu nennen. 

43 Zu den exakten Flächengrößen vergleiche UVS bzw. Vegetation und Flora. 




Tab. 5 Flächeninanspruchnahme terrestrische Lebensräume und Stillgewässer. Konflikte 

für die Verlustflächen und die gesamten Funktionsräume, betroffene ökologische 

Gruppen 

Erläuterungen: Nr, Bezeichnung - Nummer, Bezeichnung Funktionsräume Fauna. V% - Flächeninanspruchnahme in % der Gesamtfläche des Funktionsraums 

(grob, gerundet) [Wirkungsintensitäten gemäß Kap. 3.4.3: 1 = < 5 %, 2 = 5 bis < 15 %, 3 = 15 bis < 30 %, 4 = 30 bis < 50 %, 5 = > 50 %]. KS - 

Konfliktstufe, WS - Wertstufe, jeweils 5! bzw. 5+ - besonders hoch, 5 - sehr hoch, 4 - hoch, 3 - mittel, 2 - gering, 1 - sehr gering; * - Abstufung Wirkungsintensität 

bzw. Konflikt wegen Nichtbetroffenheit der wertbestimmenden Bestandteile (vgl. Kap. 3.4.3). TGruppe - Wertbestimmende Tiergruppe: C - Laufkäfer, 

F - Fledermäuse, I - Stechimmen, L - Libellen, M - Makrozoobenthos, N - Nachtfalter und Kleinschmetterlinge, R - Reptilien, T - Tagfalter, V - Vögel. 

Ökologische Gruppen der Arten, die von den Flächeninanspruchnahmen getroffen werden, resultierend in xxx - sehr hohen Konflikten, xx - hohen 

Konflikten, x - mittleren bis geringen Konflikten: ÜL - Stillgewässer in der Kiesaue des Alpenflusses, u.a. Überlaufpfützen; VlZ - geflutete Großseggenrieder, 

landseitige Verlandung reifer Altwasser, Waldtümpel; AW - wasserseitige Verlandung reifer Altwasser; Schl - Schlenken Quellmoore. PA - "Kiesbankfauna" 

Alpenfluss; KM - Kalkmagerrasen inkl. Verbuschung, lichte Trockenwälder, mager-trockene Extensivwiesen; StW - Pfeifengrasstreuwiesen, 

Kleinseggenried; FNW - Feucht- und Nasswiesen (inkl. Wiesenbrüter); HS - feuchte Hochstaudenfluren, Landröhrichte; AuW - Auwald/Feuchtwald; LW - 

Laubwald, mesophil; KSK - kleinstrukturreiche Agrarlandschaft 

Nr Bezeichnung [Fläche in ha] 

a) Konfliktstufen 

V % Funktionsraum gesamt Verlustfläche 

KS WS TGruppe KS WS TGruppe 

2 Flughafenwiesen Nord [457] 10 4 5+ V 5! 5+ V 

4 Attaching [196] 15 3* 4 V 4 3 V 

5 Vorbehaltsfläche Ost [246] >70 5 5 V 5 4 V 

6 Nördliche Randzone [268] >95 5 4 F,V 5 4 F,V 

7 Lüsse [158] 20 4 5 N 5 5 N,V 

8 Grünschwaige/Schwaigermoos [569] 35 4* 5 C 5 4 V 

10 Abfanggraben Ost [31] >70 5 5 L,I 5 4 L,I 

11 Vorflutgraben Nord [17] >50 5! 5+ R,L,I,T,N,M 5! 5+ R,L,I,T,R,M 

12 Schwaiger Schotterterrassen [282] 20 4 4 V 4-5 3-4 V 

13 Dreilooswiesen [319] 20 4 5 V 5 5 V 

15 Rofelwiesen [285] 40 5 5 V 5 5 V 

47 Südliche Randzone [287]



Tab. 6 Flächeninanspruchnahme terrestrische Lebensräume und Stillgewässer. Ergebnisse 

der tiergruppenbezogenen Konfliktermittlung 

Erläuterungen: KS - Konfliktstufe, WS - Wertstufe und WI - Wirkungsintensitätsstufe, jeweils 5! - besonders hoch, 5 - sehr hoch, 4 - hoch, 3 - mittel, 2 - 

gering, 1 - sehr gering; Abzüge bei geringerer Wertigkeit der Verlustfläche; Suffix f - für den Funktionsraum insgesamt, Suffix v - für die Verlustfläche 

(hier jeweils WI = 5). Ökologische Gruppen der Arten, die von den Flächeninanspruchnahmen getroffen werden: ÜL - Stillgewässer in der Kiesaue des 

Alpenflusses: Rinnen, Überlaufpfützen, Totarme, frische Altwasser; VlZ - geflutete Großseggenrieder, landseitige Verlandung reifer Altwasser, Waldtümpel; 

AW - wasserseitige Verlandung reifer Altwasser; Schl - Schlenken Quellmoore. PA - "Kiesbankfauna" des Alpenflusses; KM - Kalkmagerrasen inkl. 

Verbuschung, lichte Trockenwälder, mager-trockene Extensivwiesen; StW - Pfeifengrasstreuwiesen, Kleinseggenried; FNW - Feucht- und Nasswiesen 

(inkl. Wiesenbrüter); HS - feuchte Hochstaudenfluren, Landröhrichte; AuW - Auwald/Feuchtwald; LW - Laubwald, mesophil; KSK - kleinstrukturreiche Agrarlandschaft 

Tiergruppe WS-f WI-f KS-f WS-v KS-v Ökologische Gruppe 

2 - Flughafenwiesen Nord 

Mittelsäuger 2 2 2 2 2 - 

Kleinsäuger 1 2 1 1 1 - 

Brutvögel 5+ 2 4 5+ 5! FNW-Wb/(KSK) 

Heuschrecken 1 2 1 1 2 - 

Laufkäfer 3 2 [-1] 2 2 3 FNW/KM 

Tagfalter 2 2 2 1 2 - 

4 - Attaching 

Fledermäuse 3 3 [-2] 2 0 0 - 

Mittel- und Großsäuger 2-3 3 [-1] 2 2(-3) 3 KSK 

Brutvögel 4 3 [-1] 3 3 4 FNW-Wb/KSK 

Lurche 2 3 [-2] 1 0 0 - 

Heuschrecken 2 3 [-1] 2 2 3 HS 

Tagfalter 2 3 [-1] 2 2 3 KM 

Nachtfalter 4 kB - kA - - 

Landschnecken 2 3 2 2 3 FNW/HS/KM 

Makrozoobenthos 4 kB 0 0 0 - 

5 - Vorbehaltsfläche Ost 

Fledermäuse 2 5 3 2 3 AuW+LW+AW+KSK 

Mittel- und Großsäuger 2 5 2 2 3 KSK 

Brutvögel 4 5 5 4 5 KSK/FNW-Wb/AuW/(PA) 

Lurche 2 kB 0 0 0 - 

Libellen SG 3 kB 0 0 0 - 

Heuschrecken 3 5 [-1] 4 3 4 KM 

Holzkäfer 0 - - 0 - - 

Stechimmen 5 5 [-2] 4 (3) 4 KM/PA 

Tagfalter 4 5 [-1] 4 3 4 KM 

Nachtfalter 3 5 [-2] 3 (3) 4 KM/(AuW) 


6 - Nördliche Randzone 



Kleinsäuger 2 5 [-1] 3 2 3 HS 

Brutvögel 4 5 5 4 5 KSK/FNW-Wb/AuW 

Kriechtiere 3 5 [-1] 4 3 4 KM 

Lurche 2 5 [-2] 2 2 3 FNW/HS/AuW 

Libellen SG 0 - 0 0 0 - 


Laufkäfer 2 5 [-1] 3 2 3 VlZ/FNW 

Holzkäfer 3 5 4 3 4 LW 

Stechimmen 1 5 2 1 2 - 

Tagfalter 3 5 [-2] 3 3 4 KM/AuW 

Landschnecken 3 5 [-2] 3 (2) 3 FNW/HS 

Makrozoobenthos 2 5 [-2] 2 2 3 VlZ 

7 - Lüsse 

Fledermäuse 3 3 [-2] 2 0 0 - 


Kleinsäuger 4 3 [-1] 3 2 3 HS/FNW 

Brutvögel 4 3 [-1] 3 3-4 4-5 FNW-Wb/(KSK) 














Kriechtiere 4 3 [-1] 3 3 3 HS/FNW/StW 

Lurche 2 3 [-2] 1 (1) 2 - 


Heuschrecken 3 3 3 3 4 HS/FNW 

Laufkäfer 5 3 [-1] 3 3 4 VlZ/FNW/(PA) 

Stechimmen 3 3 3 3 4 KM/FNW 

Tagfalter 2 3 2 2 3 KM 

Nachtfalter 5 3 4 (5) 5 VlZ/HS/StW/KM 

Landschnecken 4 3 [-1] 3 (3) 4 FNW/HS/KM 


8 - Grünschwaige/Schwaigermoos 


Mittel- und Großsäuger 3-4 4 [-1] 3-4 3 4 KSK 

Kleinsäuger 3 4 [-1] 3 (2) 3 HS/VlZ 

Brutvögel 4 4 4 4 5 FNW-Wb/AuW/KSK 

Kriechtiere 3 4 [-1] 3 2 3 KM 




Laufkäfer 5 4 [-2] 3 (3) 4 VlZ/HS/FNW/PA 

Holzkäfer 2 4 3 2 3 LW 

Stechimmen 1 4 2 1 2 - 

Tagfalter 2 4 [-1] 2 3 4 KM/AuW 

Landschnecken 0 - - 0 - - 

10 - Abfanggraben Ost 

Fledermäuse 0 - 0 0 0 - 



Brutvögel 2 5 3 3 3 PA/KSK 

Kriechtiere 2 5 3 2 3 KM/(VlZ) 

Lurche 0 - 0 0 0 - 

Libellen SG 4 5 5 4 5 Schl/ÜL 

Heuschrecken 3 5 [-1] 4 3 4 KM 

Stechimmen 3 5 4 3 4 KM 

Tagfalter 5 5 5 4 5 KM/FNW 

Nachtfalter 3 5 [-2] 3 (3) 4 KM/(AuW) 

Landschnecken 3 5 4 3 4 FNW/HS 

11 - Vorflutgraben Nord 

Fledermäuse 2 5 [-1] 3 1 2 - 

Mittel- und Großsäuger 3-4 5 [-1] 4 3 4 KSK 

Kleinsäuger 2 5 3 2 3 VlZ 

Brutvögel 3 5 4 3 4 AuW/KSK 

Kriechtiere 4 5 5 4 5 KM/VlZ 

Lurche 2 5 3 2 3 FNW/HS/AuW 

Libellen SG 5+ 5 5! 5 5 Schl/VlZ/AW 

Heuschrecken 3 5 4 3 4 HS/FNW 

Laufkäfer 3 5 [-1] 4 2 3 FNW/VlZ/KM 

Holzkäfer [4] 5 [-2] 4 2 3 AuW 

Stechimmen 5 5 5 5 5 KM/PA/(FNW) 

Tagfalter 5 5 5 5 5 KM/StW 














Nachtfalter 5+ 5 5! 5+ 5! KM/VlZ/HS/StW/AuW 

Landschnecken 3 5 4 3 4 FNW/HS 

Makrozoobenthos 5 5 5 5 5 VlZ/(AW) 

12 - Schwaiger Schotterterrassen 

Fledermäuse 1 3 [-1] 1 0 0 - 



Brutvögel 4 3 4 3-4 4-5 FNW-Wb/AuW/KSK 

Kriechtiere 0 - - 0 - - 



Heuschrecken 1 3 2 1 2 - 

Holzkäfer 4 3 [-1] 3 1 2 - 

Tagfalter 3 3 3 3 4 KM 

Nachtfalter 3 3 3 (3) 4 KM/(LW) 


13 - Dreilooswiesen 

Fledermäuse 0 - 0 0 0 - 

Mittel- und Großsäuger 2(-4) 3 2 2 3 KSK 

Brutvögel 5 3 4 5 5 FNW-Wb/(KSK) 

Kriechtiere (3) 3 [-2] 1 0 0 - 

Lurche 0 - 0 0 0 - 


Makrozoobenthos 0 - 0 0 0 - 

15 - Rofelwiesen 

Fledermäuse 1 4 2 1 2 - 

Mittel- und Großsäuger 2-4 4 3-4 2-4 3-5 KSK+AW+VlZ 

Kleinsäuger 2 4 [-1] 2 (2) 3 HS 

Brutvögel 5 4 5 5 5 FNW-Wb/(KSK) 

Kriechtiere 3 4 [-3] 1 0 0 - 

Lurche 3 4 [-2] 2 (1) 2 - 

Libellen SG 4 kB 0 0 0 - 

Heuschrecken 0 - - 0 0 - 

Tagfalter 0 - - 0 0 - 


47 - Südliche Randzone 

Fledermäuse 1 0 0 0 0 - 

Mittel- und Großsäuger 2 2 [-1] 1 1 1 - 

Brutvögel 3 2 [-1] 2 2 3 KSK 

Kriechtiere 3 2 [-2] 0 0 0 - 

Heuschrecken 3 2 [-1] 2 2 3 HS/FNW 

Tagfalter 5 2 [-1] 1 1 2 - 




Fließgewässersysteme 

Die Ergebnisse der Analyse der Überbauung von Fließgewässern sind in 

den nachfolgenden Tab. 7 und 8 zusammengefasst bzw. tiergruppenbezogen 

dokumentiert. Danach sind drei Fließgewässersysteme [= GS] betroffen, 

die "Moosbach"-Abschnitte des Süßgraben- und Keckeisgrenzgrabensystems 

sowie die Ableitgräben des Flughafens. Die höchsten Konflikte 

für die Verluststrecken ergeben sich für den Kalkgriesgraben mit oberstem 

Keckeisgrenzgraben und die drei Ableitgräben. Im Süßgrabensystem 

werden ganz überwiegend nicht die wertbestimmenden Abschnitte überbaut, 

so dass die Konflikte hier etwas geringer ausfallen. 

Bezogen auf die Gesamtsysteme stehen wiederum die Ableitgräben an 

erster Stelle, da hier die dauerhaft wasserführenden bzw. länger überspannten 

Teile zur Gänze verloren gehen. Beim Süßgraben- und Keckeisgrenzgrabensystem 

sind die Konflikte mit Blick auf die Gesamtgewässer 

demgegenüber als mittel einzustufen. 

Bei den wertgebenden und zugleich konfliktbestimmenden ökologischen 

Gruppen handelt es sich in allen Fällen für Moosbäche durchaus typisch 

um kälteliebende Quell- und Bachoberlaufarten, die einen guten Grundwasserzustrom 

bzw. eine gute Grundwasserspeisung indizieren. Bei den 

nur phasenweise bzw. nur in kurzen Abschnitten durchströmten Ableitgräben 

Abfanggraben Ost und Vorflutgraben Nord sind zusätzlich noch Stillwasserarten 

der Verlandungszone betroffen. 




Tab. 7 Überbauung Fließgewässer. Konflikte für die Verlustabschnitte und die gesamten 

Systeme, betroffene ökologische Gruppen 

Erläuterungen: Nr, Hierarchie: Nummer bzw. Bezeichnung der Hierarchieebenen der Gewässersysteme. KS - Konfliktstufe, WS - Wertstufe Fauna und 

WI - Wirkungsintensitätsstufe, jeweils: 5 - sehr hoch, 4 - hoch, 3 - mittel, 2 - gering, 1 - sehr gering. VS [m] - Verluststrecke in m. TGrup - Wertbestimmende 

Tiergruppe: F - Fische, L - Libellen, M - Makrozoobenthos. Ökologische Gruppen der Arten, die von Flächeinspruchnahmen getroffen werden, 

resultierend in x = Konflikten bzw. (x) = untergeordneten Konflikten: Q - Quellarten, RE - Arten der oberen Forellenregion (Epirhithral), R - Bacharten, Forellen- 

bis Äschenregion, P - Arten vielfach sommerwarmer großer Bäche und Flüsse (Äschen- bis Barbenregion), ÜL - Stillgewässer in der Kiesaue des 

Alpenflusses, u.a. Überlaufpfützen, VlZ - geflutete Großseggenrieder usw. 

Nr Hierarchie 1 Nr Hierarchie 2 

a) Konfliktstufen 

System gesamt Verlustabschnitt 

KS WS TGrup KS WS VS [m] 

5 Süßgrabensystem 


1 

5 

Süßgraben 

Mittelgraben N FH 

4 5 F,M 

4 

3-5 

3 

2-4 

765 

690 44 

5 Süßgrabensystem 4 Loosgraben 3 4 M 3 2 460 

5 Süßgrabensystem 7 Grüselgraben N FH 4 4 M 3-5 2-4 730 

5 Süßgrabensystem 8 Grüselgraben Zufluss 4 3 M 3-4 2-3 850 

5 Süßgrabensystem i n s g e s a m t 3 5 F,L,M 3495 

6 Ableitgräben Flughafen 1 Vorflutgraben Nord 5 5 L,M 5 5 870 

6 Ableitgräben Flughafen 2 Ableitungsgraben Nord 5 5 L,M 5 4-5 3835 

6 Ableitgräben Flughafen 3 Abfanggraben Ost 5 4 L 5 4 530 

7 Keckeisgrenzgrabensystem 1 Kalkgries/Keckeisgraben 3 5+ M 5 4 530 

b) Betroffene ökologische Gruppen 

Q RE R P ÜL VlZ 

5 Süßgrabensystem 1 Süßgraben - x x - - - 

5 Süßgrabensystem 5 Mittelgraben N FH x x - - - - 

5 Süßgrabensystem 4 Loosgraben - - - - - - 

5 Süßgrabensystem 7 Grüselgraben N FH x x x - - - 

5 Süßgrabensystem 8 Grüselgraben Zufluss x x - - - - 

6 Ableitgräben Flughafen 1 Vorflutgraben Nord x (x) - - - x 

6 Ableitgräben Flughafen 2 Ableitungsgraben Nord x x (x) - x - 

6 Ableitgräben Flughafen 3 Abfanggraben Ost x x - - - x 

7 Keckeisgrenzgrabensystem 1 Kalkgries/Keckeisgraben x x (x) - - - 

44 Beim Mittelgraben wird die gesamte Strecke als Verlust gewertet, nicht nur die unmittelbar in Anspruch genommen 

Strecke von 605 m (vgl. UVS 11, Schutzgut Wasser). 




Tab. 8 Überbauung Fließgewässer, tiergruppenbezogenen Konfliktermittlung 

Erläuterungen: Nr, Hierarchie: Nummer bzw. Bezeichnung der Hierarchieebenen der Gewässersysteme. WS - Wertstufe Fauna, WI - Wirkungsintensitätsstufe und KS - Konfliktstufe, 

jeweils: 5+ - herausragend, 5 - sehr hoch, 4 - hoch, 3 - mittel, 2 - gering, 1 - sehr gering, kA - nicht ermittelt, keine Daten verfügbar, kB - keine Beeinträchtigung. WS, 

WI und KS bezogen bezogen auf gesamte Gewässersystem bzw. die Verluststrecke (V-Strecke). ÖGr - Ökologische Gruppen der Arten, die von Flächeinspruchnahmen getroffen 

werden: Q - Quellarten, RE - Arten der oberen Forellenregion (Epirhithral), R - Bacharten, Forellen- bis Äschenregion, P - Arten vielfach sommerwarmer großer Bäche 

und Flüsse (Äschen- bis Barbenregion), ÜL - Stillgewässer in der Kiesaue des Alpenflusses, u.a. Überlaufpfützen, VlZ - geflutete Großseggenrieder usw. 

Nr Hierarchie 1 Nr Hierarchie 2 

Fische 

Gewässersystem V-Strecke 

WS WI KS WS KS 



1 Süßgraben 

5 Mittelgraben N FH 

4 3 4 

(1)-2 

1 

2-3 

1 

RE 

RE 

5 Süßgrabensystem 4 Loosgraben 0 - 0 0 0 - 

5 Süßgrabensystem 7 Grüselgraben N FH 2 3 2 (1) 2 RE 

5 Süßgrabensystem 8 Grüselgraben Zufluss 0 - 0 0 0 - 

5 Süßgrabensystem i n s g e s a m t 4 2 3 

6 Ableitgräben Flughafen 1 Vorflutgraben Nord 3 5 4 3 4 RE 

6 Ableitgräben Flughafen 2 Ableitungsgraben Nord kA - - kA - - 

6 Ableitgräben Flughafen 3 Abfanggraben Ost 3 5 4 3 4 RE 

7 Keckeisgrenzgrabensystem 1 Kalkgries/Keckeisgraben 3 1 2 2 3 RE 

Makrozoobenthos 



1 Süßgraben 


5 3 4 

3 

2-4 

4 

3-5 

RE/R 

Q/RE/R 

5 Süßgrabensystem 1/5 Süßgraben/Mittelgraben - - Q/RE/R 

5 Süßgrabensystem 4 Loosgraben 4 3 [-1] 3 2 3 - 

5 Süßgrabensystem 7 Grüselgraben N FH 4 3 4 2-4 3-5 Q/RE/R 

5 Süßgrabensystem 8 Grüselgraben Zufluss 3 5 4 2-3 3-4 Q/RE 

5 Süßgrabensystem i n s g e s a m t 5 2 3 - - Q/RE/R 

6 Ableitgräben Flughafen 1 Vorflutgraben Nord 5 5 5 3-5 5 Q+VlZ 

6 Ableitgräben Flughafen 2 Ableitungsgraben Nord 4 5 5 3-4 5 Q/RE/R 

6 Ableitgräben Flughafen 3 Abfanggraben Ost 3 5 4 3 4 RE+VlZ 

7 Keckeisgrenzgrabensystem 1 Kalkgries/Keckeisgraben 5+ 1 3 4 5 Q/RE/R 

Libellen 



1 Süßgraben 


3 3 3 

1 

3 

2 

4 

R 

Q/RE 

5 Süßgrabensystem 1/5 Süßgraben/Mittelgraben - - Q/RE/R 

5 Süßgrabensystem 4 Loosgraben 4 kB 0 0 0 - 

5 Süßgrabensystem 7 Grüselgraben N FH 2 3 2 1 2 R 

5 Süßgrabensystem 8 Grüselgraben Zufluss 1 5 2 1 2 R 

5 Süßgrabensystem in der SUMMME 5 2 3 - - Q/RE/R 

6 Ableitgräben Flughafen 1 Vorflutgraben Nord 5 5 5 5 5 Q 

6 Ableitgräben Flughafen 2 Ableitungsgraben Nord 5 5 5 4-5 5 Q+ÜL 

6 Ableitgräben Flughafen 3 Abfanggraben Ost 4 5 5 4 5 Q 

7 Keckeisgrenzgrabensystem 1 Kalkgries/Keckeisgraben 4 1 2 4 5 Q/RE+VlZ 

130 Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP 

ÖGr



5.2.2 Grundwasser 

Grundwasserverhältnisse 

Zur Sicherung des Flugbetriebs ist es erforderlich, den Zentralwasserstand 

im Bereich der 3. S/L-Bahn dauerhaft um 0,5 m abzusenken. Das 

Prognosemodell zur Reichweite der daraus resultierenden Grundwasserabsenkungen 

zeigt, dass die 10 cm-Linie gleicher Absenkung 

• bei Zentralwasserstand [= ZW] im Norden um 50 bis maximal 250 m 

und im Südosten um bis zu 1.100 m, 

• bei mittleren Niedrigwasserverhältnissen [= MNW] im Norden um 150 

bis 300 m und im Südosten um bis zu 900 m sowie 

• bei mittleren Hochwasserverhältnissen [= MHW] im Norden um 500 bis 

600 m und im Südosten um bis zu 1.300 m 

über die geplante neue Flughafengrenze hinausreicht. 

Was die Auswirkungen auf die dauerhafte Grundwasserabsenkungen anbelangt, 

so folgen wir dem Ansatz des Fachbeitrags Vegetation und Flora, 

da bei diesem Faktor Wirkungen auf die Fauna i.W. als Folge von Veränderungen 

der Vegetation bzw. in vergleichbarem Maße wie bei Vegetation 

und Flora zu erwarten sind. Behandelt werden terrestrische Lebensräume 

und Stillgewässer; Auswirkungen auf Fließgewässerlebensräume sind 

Gegenstand des nachfolgenden Kap. 5.2.3. 

Für den Planungsfall sind außerhalb des Bereichs der Flächeninanspruchnahme 

mit wenigen Ausnahmen maximal geringe Wirkungsintensitäten 

anzusetzen (Wirkungsintensität [= WI] 2), da grundsätzlich 

empfindliche Vegetationstypen gemäß RIECKEN et al. (2003) ausschließlich 

dort vorkommen, wo eine nur geringe Grundwasserabsenkung von < 

10 cm bei Zentralwasserstand [= ZW] prognostiziert ist, oder aber in Bereichen, 

in denen der Grundwasserstand bereits heute bei ZW mehr als 1 

m unter Flur liegt. Geringfügige Absenkungen bei den besonders stark 

grundwasserabhängigen Kleinseggenriedern werden kritischer gesehen 

(WI 4), auch wenn diese innerhalb weithin stark grundwasserabgesenkter 

Bereiche liegen; es handelt sich im gegebenen Fall durchweg um junge, 

anthropogene Bestände auf abgegrabenen Standorten. 

Insgesamt reichen zehn Funktionsräume [= FR] jenseits der Umhüllenden 

der Flächeninanspruchnahme in den Absenkungsbereich bis 4 cm bei ZW 

hinein. Davon sind für folgende fünf FR aus faunistischer Sicht Konflikte 

anzugeben: 




FR 07 Lüsse: Im zentralen Teil des FR, noch südlich des südlichen Zuflusses 

des Loosgraben, liegt ein Feuchtwiesenkomplex, für den geringe 

Wirkungen anzusetzen sind (4-10 cm Absenkung ZW, WI 2). Der Komplex 

umfasst etwa 8,8 ha empfindlicher Vegetationstypen, davon etwa 8,6 ha, 

die zugleich Lebensraum feuchtepräferenter und vorrangig artenschutzrelevanter 

Tierarten sind (ökologische Gruppen Vlz, FNW-[Wb], HS; vgl. 

auch oben, Kap. 3.3.2). Im Einzelnen ergeben sich daraus folgende Konflikte: 

• Konfliktstufe [= KS] 3, mittel, für etwa 0,2 ha Seggenrieder, betrifft die 

Gruppen Vlz, FNW, HS (Wertstufe [= WS] 4) 

• KS 2, gering, für knapp 6 ha eher magere Feucht- und Nasswiesen sowie 

für etwa 2,4 ha feuchtes Intensivgrünland, betrifft i.W. Wiesenbrüter 

(FNW-Wb; WS 3 bzw. WS 2). 

Insgesamt ergibt sich damit für den betroffenen Teil des FR ein geringer, 

für den FR als ganzes ein sehr geringer Konflikt. 

FR 08 Grünschwaige/Schwaigermoos: Für den Bereich zwischen Mooswirt 

und Mittelgraben Eittingermoos sind geringe Wirkungen für 5,7 ha 

empfindliche Vegetationstypen prognostiziert (4-10 cm Absenkung bei 

ZW), davon knapp 5 ha, die Lebensraum feuchtepräferenter und vorrangig 

artenschutzrelevanter Tierarten sind (vor allem Laufkäfer, ökologische 

Gruppen FNW, HS, auch AuW). Im Einzelnen ergeben sich daraus folgende 

Konflikte: 

• KS 2, gering, für 3,1 ha Seggenrieder, Mädesüß-Hochstaudenfluren auf 

Feuchstandorten, Calthion-Wiesen und Silberweiden-Bestände (maximal 

WS 3); 

• KS 1, sehr gering, für 1,8 ha nasses Intensivgrünland und Pappelwäldchen 

(maximal WS 2). 

Insgesamt ist damit für den betroffenen Teil des FR ein geringer Konflikt, 

für den FR als ganzes ein sehr geringer Konflikt anzugeben. 

FR 11 Vorflutgraben Nord: Im südlichsten Abschnitt unterhalb des Bereichs 

der Flächeninanspruchnahme finden sich etwa 0,1 ha empfindlicher 

Vegetationstypen im Bereich einer Absenkung von 4 bis 10 cm bei ZW. 

Für den faunistisch relevanten Bestand ergibt sich folgender Konflikt: 

• KS 4, hoch, für etwa 0,02 ha junges anthropogenes Kleinseggenried 

(WI 4). Die Wertigkeit der Bestände ist mit WS 3 anzusetzen, da die typische 

Zoozönose im FR nur ansatzwiese ausgeprägt ist und nur weni- 




ge vorrangig schutzrelevanten Arten umfasst (ökologische Gruppe StW, 

v.a. Nachtfalter und Kleinschmetterlinge). 

Da vom Gesamtbestand des Lebensraumtyps nur ein sehr kleiner Teil betroffen 

ist und der Typ zugleich nicht die vorrangig wertbestimmende Fauna 

trägt, ergibt sich für den FR als Ganzes ein sehr geringer Konflikt. 

FR 05 Vorbehaltsfläche Ost: Nahe des AGO sind einzelne Feuchtbiotope 

und Stillgewässer erfasst, die nach vegetationskundlicher Einschätzung 

als empfindlich gegenüber Grundwasserabsenkung eingestuft sind (insgesamt 

0,17 ha). Bezüglich der Fauna beschränkt sich der Konflikt auf: 

• KS 3, mittel, für etwa 130 m 2 junges anthropogenes Kleinseggenried 

(WI 4). Die Wertigkeit des Bestandes ist mit WS 2 anzusetzen. Die typische 

Zönose ist im FR nicht ausgeprägt und es konnte im Bereich nur 

eine schutzrelevante Art mit einer gewissen Bindung an den Vegetationstyp 

festgestellt werden (ökologische Gruppe StW). 

Für die übrigen als empfindlich eingestuften Landbiotope sind aus den 

betreffenden Räumen keine feuchtepräferenten Arten bekannt. Bei den 

Stillgewässern ist aufgrund der gegebenen Wassertiefe eine Beeinträchtigung 

der schutzrelevanten Artvorkommen durch geringfügige Grundwasserabsenkung 

nicht vorstellbar (vgl. Objekte A028/A029 bzw. LS04/LS05, 

Kap. A.8 bzw. A.11 und Kap. C.1). Entsprechend ergibt sich für den FR 

als Ganzes nur ein sehr geringer Konflikt. 

FR 10 Abfanggraben Ost: Auf der Sohle des AGO wächst auf einer Fläche 

von 0,14 ha ein junges Schwarzes Kopfried, das gegenüber der dort prognostizierten 

Grundwasserabsenkung von 4 bis 10 cm als sehr empfindlich 

gelten muss (WI 4). Wie in der Vorbehaltsfläche Ost ist auch hier die entsprechende 

Tiergemeinschaft nicht ausgebildet und die faunistische Bedeutung 

daher nur gering. Damit ergibt sich für den betroffenen Bestand 

ein maximal mittlerer Konflikt (KS 3), für den FR als Ganzes ein sehr geringer. 

Folgende Funktionsräume werden zwar von den hier relevanten Isolinien 

der Grundwasserabsenkung noch erreicht, aus Sicht der Fauna sind Konflikte 

aber nicht erkennbar: 

FR 12 Schwaiger Schotterterrasse: Das einzige als empfindlich eingestufte 

Biotop des FR ist eine Abgrabung, die an einem Ende aktuell verfüllt 

wird und am anderen noch aktiv ist. Das Gewässer ist strukturlos und 

weist Steilufer auf; nur auf einer Seite wächst ein sehr schmaler Saum aus 

Rohrkolben und Weidenbüschen. Bereits heute liegt der Wasserspiegel 

bei etwa 3,5 m unter Geländeoberkante (Juli 2007); Auswirkungen einer 




wie hier prognostiziert geringfügigen Grundwasserabsenkung auf die Lebensraumfunktion 

des Gewässers sind nicht vorstellbar. 

FR 13 Dreilooswiesen: Die grundsätzlich gegenüber Grundwasserabsenkung 

als empfindlich eingestuften feuchten Grünländer im Bereich der 25 

bis 10 cm-Linie gleicher Absenkung bei ZW werden nicht betrachtet, da 

der Grundwasserstand im betreffenden Raum bereits auf 1,2 bis 1,8 m, 

zum Teil sogar mehr als 1,8 m unter Flur liegt. Bezüglich der nitrophytische 

Säume entlang von (ehemaligen, teils trockengefallenen) Entwässerungsgräben 

vgl. unten, FR 14/15. 

FR 14 und 15 Lang- und Rofelwiesen: Als grundsätzlich empfindliche Vegetationstypen 

werden in beiden Funktionsräumen nur nitrophytische 

Säume entlang von Gräben von einer geringfügigen Absenkung gemäß 

Modellrechnung erreicht (i.W. oberer Teil des Grabensystems der Dorfenzuflüsse, 

GS 8.4, insbesondere Hauptwiesengraben). Feuchteabhängige 

und vorrangig schutzrelevante Tierarten, die dadurch beeinträchtigt werden 

könnten, sind aus diesem Bereich nicht bekannt und Vorkommen 

auch nicht vorstellbar. 

FR 16 Dorfen/Dorfenkanal: In diesem FR finden sich in der äußersten Peripherie 

des möglichen Wirkraums grundwasserbestimmte Vegetationstypen 

in der Dorfenaue. Bei diesen werden die Standortverhältnisse von der 

Dorfen und ihrem Grundwasserbegleitstrom überprägt, weshalb Negativwirkungen 

auszuschließen sind. 


Nach UVS 11, Schutzgut Wasser, sind am bestehenden Flughafen örtlich 

begrenzt Auswirkungen auf das Grundwasser durch den Einsatz von Enteisungsmitteln 

feststellbar. Der Eintrag der organischen Enteisungsmittel 

in den Boden führt bei deren Abbau zu Sauerstoffzehrung im Sicker- und 

Grundwasser. Das nicht ausreichende Sauerstoffangebot führt zu reduzierenden 

Verhältnissen, in deren Folge es bei entsprechenden Vorkommen 

im Boden zu Auslösungen von Eisen, Mangan und möglicherweise auch 

Arsen aus dem Boden in das Grundwasser und zu einem Transport im 

Grundwasser kommen kann. Bei Sauerstoffeintrag in das Grundwasser, 

durch Niederschlagswasser oder auch durch Versickerung sauerstoffreichen 

Wassers sowie durch Zutritt des Grundwassers in Fließgewässer 

beginnt ein rückläufiger Prozess, in dessen Folge Eisen, Mangan und Arsen 

wieder ausfallen und der ursprüngliche Gütezustand des Grundwassers 

wieder erreicht wird. 

Im Bereich der geplanten neuen Bahn wird dem Eintrag von Enteisungsmitteln 

durch umfangreiche Maßnahmen entgegen gewirkt, es ist aber 




dennoch nicht völlig auszuschließen, dass es zu einem geringen zusätzlichen 

Eintrag organischer Substanz in den Grundwasserleiter kommt. Dieser 

Eintrag kann zu Auswirkungen auf die stoffliche Beschaffenheit des 

Grundwassers führen, insbesondere zu einer Verlagerung der Zone mit 

sauerstoffzehrenden reduzierenden Verhältnissen nach Norden. In Anbetracht 

der oben geschilderten Wirkungsmechanismen zum Sauerstoffeintrag 

ist davon auszugehen, dass sich der Sauerstoffgehalt unterstrom des 

Vorhabens wieder verbessert und so Bereiche mit erheblich reduzierenden 

Verhältnissen, wie sie im ungünstigsten Fall entstehen können, auf 

den Nahbereich des Vorhabens beschränkt bleiben. Wirkungen auf die 

terrestrischen und semiterrestrischen Vegetationsbestände u.U. davon erfasster 

Standorte werden nach Gutachten Vegetation und Flora ausgeschlossen. 

Damit ist auch nicht von Folgewirkungen für die Tierwelt der 

Landlebensräume auszugehen. 

Für die Fauna der beiden im Nahbereich gelegenen Stillgewässer 45 stellt 

die - in der UVS für Fließgewässer - prognostizierte, allenfalls sehr geringe 

Beeinträchtigung durch den Zustrom von Grundwasser mit Sauerstoffmangel 

keine erkennbare Belastung dar; eine eutrophierende Wirkung des 

zuströmenden Grundwassers wird nach UVS ausgeschlossen (FR 07 

Lüsse Folienteiche, ohnehin ohne Anbindung an das Grundwasser 

(MS008, WS = 3, vgl. Kap. A.20.2); FR 15 Rofelwiesen zwei grundwassergeprägte 

Biotoptümpel mit teils hochwertiger Libellen- und sonstige 

Wasserinsektenfauna (L35 und LS36, WS = 4 und MS051, WS = 3, vgl. 

Kap. A.11 und A.20.2). 

Zu den Fließgewässersystemen vergleiche unten, Kap. 5.2.3, Fließgewässer, 

stoffliche Beschaffenheit. Es ist in diesem Zusammenhang festzuhalten, 

dass durch die bereits von SIEBECK (2000 46 ) im flughafennahen 

Abstrom der stark grundwassergeprägten Gewässer festgestellten Metalloxidausfällungen 

(Eisen, Mangan; vgl. oben) bei den eigenen Beprobungen 

des Makrozoobenthos eine spezifische Beeinträchtigung der Gewässerbiozönose 

nicht erkennbar war. In Untersuchungsabschnitt MF60, Ableitungsgraben 

Nord, fallen offensichtlich unmittelbar unterhalb der Zuleitung 

der Verrohrung Nordost Metalloxide in größerem Umfang aus. Sie 

bilden dort eine tiefgründige Unterwasserbank. Dadurch entstehen natürlich 

kleine Ausfallflächen für Hartsubstratbesiedler, die Bank wirkt darin 

aber nicht anders als z.B. eine Sand- oder Schlammanschwemmung. An 

Untersuchungsabschnitt MF13, dem Grüselgraben unterhalb der Ableitung, 

sind dagegen Ausfällungen großflächig als dünne schwarze Überzüge 

auf dem Kies der Sohle und teilweise auch auf der submersen Vegetation 

festzustellen (v.a. Berula). Hier strömt offensichtlich großflächig sau- 

45 

Zu den Tümpeln im oberen Abschnitt des verbleibenden Vorflutgrabenlaufs vergleiche Kap. 5.2.3, Fließgewässer, 

Veränderungen des Abflusses. 




erstoffarmes Grundwasser über die Sohle ein. Die betroffenen Bereiche 

sind nicht erkennbar anders besiedelt als ungeschwärzte Sohlpartien, die 

im weiteren Verlauf des Gewässers untersucht wurden. Auch SIEBECK 

(2000), der diese Überzüge im obersten Grüselgraben als Eisen- und 

Manganoxid identifizierte, konnte "nachteilige Wirkungen" auf die Gewässerfauna 

nicht feststellen 47 . Solche großflächigen Ausfällungen sind im 

nördlichen Erdinger Moos auch an sehr naturnahen Bächen mit ausgesprochen 

hochwertigen Biozönosen vorzufinden, weitab aller möglichen 

Einflussnahmen der oben beschriebenen Betriebsfolgen. Aktuell beprobte 

Beispiele sind etwa der Peipegraben zur Gfällach oder der Schwarzgraben 

zum Viehlaßmoos (Untersuchungsabschnitte MF26 und MF19b, vgl. 

Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP, Kap. A.20, Kap. C und Karte Kap. 

D). Die im Erdinger Moos mehrfach vorhandene Bezeichnung "Schwarzgraben" 

bzw. "Schwarzbach" dürfte sich auf das natürliche Phänomen der 

Schwärzung der typischerweise kaum umgelagerten Sohlkiese in den 

Moosbächen beziehen. 

5.2.3 Fließgewässer 

Verlegung von Fließgewässern 

Im Rahmen des Vorhabens werden auch Gewässerverlegungen erforderlich. 

Solche Maßnahmen sind dann kritisch zu betrachten, wenn sie auf 

Lebensgemeinschaften treffen, die gegenüber Nährstoff- bzw. Sedimenteinträgen 

empfindlich sind bzw. auf Gewässerstrecken, deren Wiederbesiedlung 

aus den ober- bzw. unterstromigen Abschnitten durch Barrieren 

oder abweichende strukturelle Ausstattung behindert ist. Besonders ist in 

diesem Zusammenhang auf etwaige reliktische Artvorkommen oder auch 

auf das Vorhandensein spezieller Habitatrequisiten zu achten, die vollständig 

oder schwerpunktmäßig auf den betroffenen Gewässerabschnitt 

beschränkt sind. Andernfalls kann unter der Voraussetzung eines schonenden 

Ablaufs der erforderlichen Maßnahmen und einer entsprechenden 

Gestaltung grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass die neuen 

Gewässerabschnitte rasch die Funktion ihrer Vorläufer übernehmen. 

Nordwestlich der geplanten Bahn muss die Goldach auf einer Laufstrecke 

von etwa 400 m aus dem Sicherheitsbereich heraus gelegt werden. Außerdem 

ist für die Anbindung der GV Attaching an die St 2084 neu etwa 

auf Höhe der Attachinger Mühle die Verlegung eines ebenfalls etwa 400 m 

langen Abschnitts eines kleinen Grabens zur Goldach erforderlich (Goldach 

Zulauf Ost). 

46 

Gewässerbiologische Daueruntersuchungen im Fließgewässersystem um den Flughafen 1979/80 bis 1997 

47 

Nach USV 11, Schutzgut Wasser, erbrachten auch die chemischen Gütemessungen für die relevanten Gewässer 

keine auffälligen Entwicklungen bzw. keine konkreten Hinweise auf eine Beeinflussung. 




Der von den Planungen betroffene Abschnitt der Goldach wird durch die 

beiden Untersuchungsstellen MF93 und MF75 der Makrozoobenthos- 

Kartierung repräsentiert und ist danach von mittlerer bis hoher Bedeutung 

(vgl. Kap. A.20.1). Die Besiedlung ist sehr homogen und bei den vorrangig 

wertbestimmenden Arten handelt es sich ganz überwiegend um solche mit 

längenzonalem Schwerpunkt im Hyporhithral und Epipotamal 48 . Eine besondere 

Empfindlichkeit gegenüber (vorübergehenden) Nährstoff- oder 

Feinsedimenteinträgen besteht nicht. Die Goldach ist im gegebenen Abschnitt 

mit Makroindices von 1,82 bis 1,94 bereits derzeit als mäßig belastet 

einzustufen (Güteklasse II, nach den aktuellen Bestandsdaten). Mit 

einer raschen und adäquaten Besiedlung der unter ökologischen Gesichtspunkten 

gestalteten neuen Gewässerstrecke ist insbesondere auch 

deshalb zu rechnen, da es sich bei den vorrangig wertbestimmenden Arten 

fast durchweg um Wasserinsekten handelt, denen für die Ausbreitung 

neben der Sohle (Larven) insbesondere auch der Luftweg zu Verfügung 

steht. Was die potenziell sehr hochwertige Fischfauna anbelangt, so liegen 

keine Anhaltspunkte dafür vor, dass der Verlegungsbereich eine gegenüber 

den Ober- und Unterliegerstrecken besondere, womöglich singuläre 

Bedeutung für den lokalen Fischbestand hat. Auch hier ist davon auszugehen, 

dass durch die optimierte Gestaltung - mäandrierender Lauf mit 

Laufverlängerung, differenzierte Böschungsneigung etc. (nach Wasserwirtschaftliche 

Maßnahmen) - die Funktionen mindestens wiederherstellt, 

eher aber verbessert werden (KS 0). 

Der Abschnitt des Goldachzulaufs, eines vegetations- und schlammreichen 

Grabens, der von dem Vorhaben betroffen ist, wird im Zuge der Verlegung 

um etwa 100 m verkürzt. Der daraus resultierende nicht durch 

Neugestaltung kompensierte Lebensraumverlust für die aquatische Fauna 

ist angesichts der aktuellen Funktion des Gewässers als geringer Konflikt 

zu bewerten (vgl. Kap. A.20.1, Untersuchungsabschnitte MF 78, Wertstufe 

3, von mittlerer Bedeutung, Lebensraumverlust < 10 % entsprechend einer 

Wirkungsintensität von 2, KS 2). Der kleine Fließgraben ist zwar anhand 

der Fauna als quellig bzw. grundwasserbeeinflusst und damit als potenziell 

empfindlich einzustufen, die relevanten Arten sind aber im Gebiet 

noch gut vertreten, zählen ganz überwiegend zu den insbesondere gegenüber 

Feinsedimenteinträgen robusteren Vertretern der entsprechenden 

ökologischen Gruppe und die Perspektiven für ihre Persistenz bzw. 

Wiederansiedlung im Gewässer sind günstig (Zwergwasserkäfer Limnebius 

nitidus, Schlammfliege Sialis fuliginosa, Köcherfliege Adicella reducta). 

48 Beispiele sind etwa die Erbsenmuschel Pisidium henslowanum, die Köcherfliegen Baetis liebenauae und 

Caenis rivulorum, die Steinfliege Leuctra geniculata, der Langtaster-Wasserkäfer Ochthebius bicolon oder die 

Köcherfliege Allotrichia pallicornis. 




Veränderungen des Abflusses 

Durch die oben beschriebenen dauerhaften Grundwasserabsenkungen 

sowie durch Laufverkürzung (vgl. Kap. 5.2.1, Flächeninanspruchnahme) 

sind Abflussminderungen in den nachfolgend aufgeführten Gräben und 

Bächen 49 zu erwarten. Als "worst case" ist für die wasserreichen Bäche 

von einer zeitweisen Veränderung in Richtung Stillgewässer, bei den kleineren 

Gräben von einem Trockenfallen auszugehen 50 . In Abhängigkeit 

von der Wertigkeit und Empfindlichkeit der vorgefundenen Biozönosen ist 

unter Berücksichtigung der vorgesehenen Vermeidungsmaßnahmen wie 

folgt zu differenzieren: 

• Beim Keckeisgrenzgraben wird aufgrund der äußerst hohen Wertigkeit 

sichergestellt, dass Veränderungen der Abflussverhältnisse vollständig 

vermieden werden (Konfliktstufe [= KS] 0). Der Ausgleich des Abflusses 

wird durch Einleitung gesichert unbelasteten Grundwassers erfolgen. 

Gewässersystem [= GS] 7.1 Keckeisgrenzgraben, Makrozoobenthos Gesamtwertstufe 

5+, Untersuchungsabschnitte MF46 und MF49, je Wertstufe [= WS] 4 und Libellen 

Gräben Gesamtwertstufe 4, LG90, WS = 4, LG33 und LG31 beide WS = 0; vgl. Kap. 

A.20.1 und Kap. A.11. 

• Bei Süßgraben und Grüselgraben wird aus der Grundwasserregelung 

zur Verfügung stehendes Grundwasser via Ableitungsgraben Nord in 

die Gräben abgeleitet und so die Abflussminderung wirksam ausgeglichen 

(KS 0). 

GS 5.1 Süßgraben, Gesamtbewertung Makrozoobenthos WS = 5, Libellen WS = 2: 

Untersuchungsabschnitte MF66, WS = 4, und LG68, WS = 2; GS 5.7 Grüselgraben, 

Gesamtbewertung Makrozoobenthos WS = 4, Libellen WS = 2: Untersuchungsabschnitte 

MF55 und MF56, WS = 2 und WS = 3, LG70 und LG74, WS = 2 und WS =0; 

vgl. Kap. A.20 und Kap. A.11. 

• Der Mittelgraben Eittingermoos ist im potenziellen Wirkbereich durch 

(quell-)bachtypische Artengemeinschaften geprägt (u.a. Köcherfliege 

Adicella reducta, Kleiner Blaupfeil Orthetrum coerulescens), die gegenüber 

Abflussveränderungen bzw. einer Veränderung des Grundwasserzustroms 

als empfindlich gelten müssen (KS 3). 

GS 5.6 Mittelgraben Eittingermoos, Gesamtbewertung Makrozoobenthos WS = 2, Libellen 

WS = 3: Untersuchungsabschnitte MF72, WS = 2, und LG65, LG64, WS = 0, 

WS = 3 [im äußersten Rand der Effektdistanz]; vgl. Kap. A.20 und Kap. A.11. 

49 

Nicht betrachtet werden der Loosgraben, der im potenziellen Einflussbereich der Absenkung allenfalls kurzzeitig 

wasserführend ist, sowie der Mittelgraben, der zur Gänze als überbaut gewertet wird (vgl. Kap. 5.2.1). 

50 

Für die dauerhafte Wirkung, bei der die Inanspruchnahme der Oberläufe bzw. von Teilen der obersten Einzugsgebiete 

zu berücksichtigen ist, wird eine größere Effektdistanz angesetzt als bei der Analyse in Kap. 5.1.3. 

zu den bauzeitlichen Wirkungen. Wir beziehen uns dabei auf einen Bereich von + 400 (Westen) bis + 750 m 

(Osten) von der 10 cm-Linie gleicher Absenkung bei MNW (vgl. dazu UVS 11, Schutzgut Wasser, Kap. 

11.2.5.2), grob entsprechend der (schwach gesicherten) 4 cm-Isolinie gleicher Absenkung bei MNW nach 

Grundwassermodell Planungsfall. 




• Der Breitwiesengraben liegt praktisch auf seiner gesamten verbleibenden 

Laufstrecke innerhalb der 10 cm-Isolinie gleicher Absenkung bei 

MNW. Aufgrund der geringen artenschutzfachlichen Bedeutung ergibt 

sich maximal ein geringer Konflikt (KS 2). Ein entsprechend geringer 

Konflikt ist auch für den Zufluss Grüselgraben 1 anzusetzen (KS 2), der 

dem Grüselgraben weiter östlich zufließt. 

GS 5.8 Grüselgraben Zufluss, Gesamtbewertung Makrozoobenthos WS = 3 [Höhe 

nur durch überbauten Quellbereich bestimmt, siehe Kap. 5.2.1], Libellen WS = 1. 

Breitwiesengraben Untersuchungsabschnitte MF57, WS = 1, und LG71, WS = 1, Zufluss 

Grüselgraben 1, Untersuchungsabschnitte MF71, WS = 2, und LG72, WS = 0; 

vgl. Kap. A.20 und Kap. A.11. 

• Das Loosgrabensystem liegt mit seinen wasserführenden Teilen durchweg 

jenseits der 10 cm-Isolinie gleicher Absenkung bei MNW, jedoch 

über weite Strecken noch innerhalb der hier angesetzten erweiterten Effektdistanz. 

In diesem Sinne sind i.W. der westliche Seitenarm Loosgraben 

und der südliche Zufluss sowie der obere Abschnitt des Loosgraben 

selbst relevant; in den Randbereich der Effektdistanz reichen 

noch der Westliche Zufluss Loosgraben sowie die unterhalb anschließende 

Loosgrabenstrecke. 

Die potenziell deutlicher beeinflussten Bereiche zeichnen sich bereits 

heute durch eine Stillwasserzönose aus, die fast durchweg aus kommunen 

Arten besteht und auch einzelne Zeiger für starke Wasserstandsschwankungen 

bzw. Austrocknung umfasst (z.B. Habrophlebia 

fusca, Limnephilius auricula). In der zu erwartenden Situation, mit einer 

mutmaßlich stärkeren Tendenz zu phasenweiser Austrockung, ist ein 

mittlerer Konflikt anzusetzen (KS 3: Westlicher Seitenarm, Südlicher 

Zufluss). 

GS 5.4 Loosgraben, Gesamtbewertung Makrozoobenthos WS = 4, Libellen WS = 4. 

Westlicher Seitenarm Loosgraben Untersuchungsabschnitte MF77, WS = 2 und 

LG61, WS = 0, Südlicher Zufluss Loosgraben, Untersuchungsabschnitte MF76, WS = 

3; vgl. Kap. A.20 und Kap. A.11. 

Für die weiter entfernt liegenden hochwertigen Abschnitte, den Westliche 

Zufluss Loosgraben und die unterhalb anschließende Loosgrabenstrecke, 

ist von einer eher geringen Wirkungintensität auszugehen, 

womit ebenfall ein mittlerer Konflikt resultiert (KS 3). Wertbestimmende 

(Quell-)Arten sind hier der Zwerg-Wasserkäfer Limnebius nitidus und 

der Kleine Blaupfeil Orthetrum coerulescens. 

Westlicher Zufluss Loosgraben Untersuchungsabschnitte MF12b, WS = 4 und LG58, 

WS = 4, Loosgraben, Untersuchungsabschnitte MF12a, WS = 4 und LG59 und LG60, 

WS = 0 und WS = 3; vgl. Kap. A.20 und Kap. A.11. 

Während für sämtliche bis hierher genannten Gewässer eine Abflussminderung 

prognostiziert ist, wird der Vorflutgraben Nord künftig beständig 




und stärker mit Wasser beaufschlagt (vgl. UVS 11, Kap. 11.2.5.1). Die 

nicht überbaute Reststrecke, die momentan überhaupt in nennenswertem 

Umfang Wasser führt, stellt sich i.W. als Kette von teilweise trocken fallenden 

Tümpeln dar, die nur ganz gelegentlich schwach durchströmt werden. 

Durch die geplante Wassereinspeisung ist eine deutliche Veränderung 

des Gewässercharakters und damit der Zönose hin zu einer Fließgewässer-Gemeinschaft 

zu erwarten. Bei den vorrangig wertbestimmenden 

Arten handelt es sich zumindest teilweise um solche, die grundsätzlich 

eine schwache bis deutliche Strömung tolerieren und auch durch die 

geplante Grundwasserdominanz des Abflusses hier u.U. weiter existieren 

können (Orthetrum brunneum, O. coerulescens, Elritze). In jedem Fall ist 

aber aufgrund der zu erwartenden Einbußen bei verschiedenen artenschutzrelevanten 

Stillwasserarten (u.a. Brachytron pratense, Somatochlora 

flavomaculata, Stagnicola fuscus) die Konfliktstufe 4 anzusetzen. 


Nach UVS 11, Schutzgut Wasser, sind relevante Beeinträchtigungen der 

stofflichen Beschaffenheit der Fließgewässer über den Luftpfad ausgeschlossen. 

Ebenfalls ausgeschlossen werden Wirkungen durch den Betrieb 

neuer Straßen. Nach l.c. wird das im Bereich der geplanten Erweiterung 

anfallende Schmutzwasser der Kläranlage Eitting zugeführt, dort gereinigt 

und anschließend in den Mittlere Isar-Kanal geleitet; Auswirkungen 

auf den Kanal als Vorfluter sind ebenfalls nicht zu erwarten. 

Der Vorflutgraben Nord wird derzeit im "Normalfall" ausschließlich von 

Grundwasser gespeist, das im Oberlauf austritt und bereits deutlich oberhalb 

der Autobahn vollständig versickert ist. Beim Bau wurde offensichtlich 

der weitere Quellbereich des Kalkgries-/Keckeisgrenzgrabensystems geöffnet, 

wodurch in dem kiesigen, weithin offenen Gerinne quellmoor- und 

lokal auch quellbachähnliche Bedingungen entstanden. Bestimmungsgemäß 

dient der Vorflutgraben Nord heute der Hochwasserentlastung: Ab 

einem Abfluss von 5 m 3 /s wird das Wasser aus dem Ableitungsgraben 

Nord übergeleitet und entwässert nach etwa 3,75 km in die untere Goldach, 

etwa 3,7 km oberhalb deren Mündung in die Isar. Bei den wie o.g. 

hohen Abflüssen erhält der Vorflutgraben Nord den mit Drainagewasser 

gemischten Oberflächenabfluss der Flugbetriebs- und Flugzeugabstellflächen, 

der über Regenklärbecken und ggf. Leichtstoffabscheider vorgereinigt 

und im Winter allenfalls gering mit Enteisungsabwässern belastet ist. 

Aktuell konnte durch eigene Erhebungen in 2006 für den obersten Abschnitt 

des Vorflutgraben Nord, in dem das Gewässer kontinuierlich 

strömt, eine Gewässergüte von II festgestellt werden (Untersuchungsab- 




schnitt MF53: Makroindex Bayern 1,97 [Juni] und 2,00 [September], n = 

30/65 51 bzw. n = 22/51; vgl. auch Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP, 

Kap. A.20). Dies entspricht den Angaben in UVS 11, Schutzgut Wasser, 

zur biologischen wie auch zur chemischen Gewässergüte. Diese Situation 

charakterisiert den Vorflutgraben Nord im Überbauungsbereich, nicht aber 

den verbleibenden Abschnitt, der überwiegend völlig trocken ist bzw. nur 

temporär Wasser führt; nur das oberste Stück ist dabei auch phasenweise 

und auf kurzer Strecke schwach durchströmt (Stillwasserfauna). Bezüglich 

der faunistischen Qualität ist die entscheidende Änderung gegenüber dem 

Istzustand die Entwicklung zu einem Fließgewässer (vgl. oben, Veränderung 

des Abflusses). 

Im Planungsfall werden der verbleibenden Strecke des Vorflutgraben Nord 

über den Ableitungsgraben Nord beständig rund 10 l/s bei mittlerem Niedrigwasser 

(MNW) zugeleitet und etwa 900 m unterhalb ihres Beginns über 

eine Verrohrung beständig weitere rund 70 l/s bei MNW aus der Grundwasserregelung 

Ost. Weiterhin wird dem Graben bereits bei kleineren Regenereignissen 

gedrosselt vorgereinigtes Regenwasser zugeführt, nämlich 

aus der Vorfelderweiterung Ost und den Flächen der Allgemeinen 

Luftfahrt. Auch zukünftig wird überschüssiges Wasser bei hohen Abflüssen 

aus dem Ableitungsgraben Nord übergeleitet. Bezüglich der Gewässergüte 

ist damit zu erwarten, dass sich zunächst ähnliche Bedingungen 

einstellen werden wie heute im Ableitungsgraben Nord (vgl. unten, Güteklasse 

II+ bis II). 

Die Sohle des Gewässers ist derzeit und künftig nicht gedichtet, so dass 

es zu Zeiten geringer und mittlerer Grundwasserstände (ZW und MNW) zu 

einer Infiltration von Grund- und Regenwasser kommt. Es ist deshalb unklar, 

ob der Vorflutgraben zukünftig im "Normalfall" bis zu seiner Mündung 

in die Goldach Wasser führt oder bereits vorher vollständig versitzt. Für 

den Fall, dass die Wasserführung bis zur Goldach reicht, sind angesichts 

der oben prognostizierten Gewässergüte Negativwirkungen auf die stoffliche 

Beschaffenheit und damit auf die Biozönose der Goldach nicht zu erwarten 

(KS 0): Der Vorflutgraben Nord unterliegt nach Einspeisung noch 

über eine Laufstrecke von über 3 km der Selbstreinigung, wobei zugleich 

laterale Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft durch Dämme verhindert 

sind. Das Wasser trifft in der Goldach auf eine Gewässergüte, die auf 

Grundlage eigener Erhebungen aktuell mit II+ angegeben werden kann 52 . 

Bei den typischen und dabei nicht allgemein häufigen Arten, die aktuell 

hier nachgewiesen werden konnten, handelt sich fast durchweg um solche, 

die auch in epipotamalen Gewässern vorkommen und nicht an aus- 

51 

Anzahl/Abundanzsumme eingestufter Taxa 

52 

Untersuchungsabschnitte MF04 und MF92: Makroindex Bayern 1,84 bzw. 1,80 [Mai/Juni] und 1,89 bzw. 1,83 

[September/Oktober], n = 41/107 bzw. n = 33/84 und n = 33/79 bzw. 32/93; vgl. auch Fachbeitrag Fauna zu 

UVS und LBP, Kap. A.20 




gesprochen nährstoffarme Verhältnisse bzw. sehr geringe organische Belastung 

gebunden sind (Calopteryx virgo, Baetis liebenauae, Caenis rivulorum, 

Osmylus fulvicephalus, Sigara hellensii [Grundwassereinfluss!], 

Barbe; (vgl. auch Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP, Kap. A.20). 

Für den Kalkgries- und Keckeisgrenzgraben ist geplant, die durch Laufverkürzung 

und Grundwasserabsenkung bedingte Abflussminderung 

durch Einleiten von Wasser aus der Grundwasserregelung Ost auszugleichen. 

Dabei wird in jedem Fall sichergestellt, dass ausschließlich unbelastetes 

Grundwasser zugeleitet wird. 

Was Süß- und Grüselgraben anbelangt, so ist festzuhalten, dass das 

bestehende Entwässerungssystem nicht grundsätzlich geändert wird, d.h. 

in beide Gewässer wird weiterhin Grund- und Regenwasser aus dem Ableitungsgraben 

Nord ausgeleitet 53 . Damit ist der Planungsfall gut durch die 

Analyse des Istzustands abbildbar: 

Aktuell wird die biologische Gewässergüte im Ableitungsgraben Nord mit II 

"mäßig belastet", unterhalb der Einleitstelle der Verrohrung Nordost mit II- 

III "mäßig bis kritisch belastet" angegeben (nach UVS 11 Schutzgut Wasser, 

gewässerbiologische Daueruntersuchung [Makrozoobenthos], SIEB- 

ECK). Nach den eigenen aktuellen Aufnahmen des Makrozoobenthos aus 

den Jahren 2005 und 2006 (vgl. Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP, 

Kap. A.20 und Karte A.20.1.2) errechnet sich für den oberen Teil des Ableitungsgrabens 

eine Gewässergüte von II+ (Untersuchungsabschnitt 

MF70 oberhalb Süßgraben- und Mittelgraben-Ableitung: Makroindex Bayern 

1,72 [Juni] und 1,84 [Oktober], n = 15/34 54 bzw. n = 14/41), für den 

Abschnitt unterhalb der Einleitstelle der Verrohrung Nordost eine Gewässergüte 

von II (Untersuchungsabschnitt MF60 oberhalb Grüselgraben- 

Ausleitung: Makroindex Bayern 2,00 [Juni] und 1,92 [Oktober], n= 26/66 

bzw. n = 21/52). Für den Grüselgraben 55 , der offensichtlich durch die Ableitung 

die deutlichere Belastung über die Verrohrung Nordost mitnimmt, 

belegen die Daten eine rasche Selbstreinigung. Unmittelbar und unweit 

unterhalb der Ausleitung (+ 50 bis + 100 m [MF13] bzw. + 325 bis + 375 m 

[MF61]) liegen die aktuell ermittelten Indexwerte bereits um 0,1 unter denen 

im Ableitungsgraben (1,83/1,91 bzw. 1,84/1,93) und nach 850 bis 900 

m wird mit Makroindices von zweimal 1,79 (Juni und Oktober) sogar Ge- 

53 

Abweichend davon ist für die Erweiterungflächen ein Trennsystem vorgesehen und der Ablauf der Grundwasserregelung 

für die 3. S/L-Bahn wird zu einer Erhöhung der dem nordseitigen Grabensystem zulaufenden 

Wassermengen und damit des Grundwasseranteils führen. 

54 

Anzahl/Abundanzsumme eingestufter Taxa 

55 

Nachdem im Vollzug des 48. ÄPFB der Oberflächenabfluss von Flugzeugabstellflächen vom Mischwasserzum 

Regenwassersystem umgestellt wurde, finden Mischwasserentlastungen über Regenüberlaufbecken (mit 

Ableitung in die Verrohrung Nordost) praktisch nicht mehr statt (vgl. Wasserwirtschaftliche Maßnahmen, Kap. 

4.1.2.3). Die vor allem im Vergleich mit Abschnitt MF70 hier doch deutlich erhöhte saprobielle Belastung muss 

also aus anderen Quellen stammen, eventuell ist sie auf Enteisungsmittel zurückzuführen. 




wässergüte II+ erreicht. Auch wenn im gegebenen Fall die rasche Strömung 

des Gewässers die Selbstreinigung begünstigt, kann damit die 

Reichweite geringer Wirkungen auf maximal 1.000 m Lauflänge unterhalb 

der Ableitung angesetzt werden. Projiziert man dies auf den Planungsfall 

ergibt sich, dass selbst geringfügige Auswirkungen auf die Gewässergüte 

auf einen Bereich von 650 (Süßgraben) bzw. 1.000 m (Grüselgraben) oberhalb 

der BAB A92 beschränkt bleiben 56 . 

Was die Bedeutung der Gewässer für den Artenschutz anbelangt, so stellt 

sich die aktuelle Situation eher noch unkritischer dar. Trotz der zum Teil 

gestört erscheinenden Benthoszönosen finden bereits im Ableitungsgraben 

Nord typische naturschutzrelevante Arten des Krenals und Epirhithrals 

Möglichkeiten, so dass beide untersuchten Abschnitte als 

hochwertig einzustufen waren (MF60 und MF70, Wertstufe 4, vgl. Fachbeitrag 

Fauna zu UVS und LBP, Kap. A.20, Kap. C und Karte in Kap. D). 

Ebenfalls hochwertig sind die obersten Abschnitte von Grüsel- und Mittelgraben, 

unmittelbar unterhalb ihrer Ableitung und auch die obersten Süßgrabenstellen 

erreichen noch Wertstufe 3, von mäßiger Bedeutung. Für 

die damit anzusetzende allenfalls sehr geringe Schmälerung der faunistischen 

Wertigkeit ist damit bei Süß- und Grüselgraben ein maximal geringer 

Konflikt anzusetzen (KS 2). Beim Süßgraben dürften die Auswirkungen 

dabei eher noch geringer sein, da in ihn noch vor der Einleitung der 

Verrohrung Nordost abgeleitet wird. 

Bei allen exfiltrierenden Gewässern im Abstrom des Flughafens ist auch 

der Zutritt möglicherweise belasteten Grundwassers über die Sohle zu betrachten: 

Loosgrabensystem - Westlicher Seitenarm Loosgraben, Südlicher 

Zufluss Loosgraben und Loosgraben oberhalb westlichem Zufluss; 

Mittelgraben Eittingermoos; Breitwiesengraben und Zufluss Grüselgraben 

1; Keckeisgrenzgraben (vgl. UVS 11, Kap. 11.1.6.2, 11.2.6.2 und Abb. 

11.2.1 in Kap. 11.2.3.4). Nach UVS besteht ein geringes Risiko einer Gütebeeinflussung 

durch zutretendes Grundwasser mit Sauerstoffmangel. 

Da aber eine eutrophierende Wirkung des zuströmenden Grundwassers 

auf die Gräben ausgeschlossen wird - der Kohlenstoffanteil des Entei- 

56 Ähnliche Verhältnisse ergeben sich, zieht man das Modul "Allgemeine Degradation" als zweites wesentliches 

Moment der ökologischen Zustandsbewertung für Fließgewässer heran. Für den Ableitungsgraben errechnen 

sich die Zustandsklassen 3 "mäßig" (MF70 = oberhalb Einleitstelle Verrohrung Nordost) bzw. 3-4 "mäßig bis 

unbefriedigend" (MF60 = unterhalb Einleitstelle). Der Süßgraben weist unmittelbar unterhalb der Ableitung eine 

besonders ungünstige Struktur auf, so dass sich für diesen Abschnitt bei + 50 bis + 100 m unterhalb der Ableitstelle 

die Zustandsklasse mit 4-5 "unbefriedigend bis schlecht" (MF27) zunächst noch einmal verschlechtert. Bei 

+ 475 bis + 525 m unterhalb wird dann aber Zustandsklasse 2 "gut" erreicht (MF69) und bei etwa 1.000 m unterhalb 

erneut 2-3 "gut bis mäßig" (MF66). Der Mittelgraben erreicht bereits direkt unterhalb der Ableitstelle, bei 

etwa + 50 bis + 75 m, die Zustandsklasse 2-3 und bei + 225 bis + 275 m Zustandsklasse 2. Beim Grüselgraben 

ist die Zustandsklasse an den beiden ersten Stellen unterhalb der Ableitung nur um eine halbe Klasse gegenüber 

dem Ableitungsgraben verbessert (3, mäßig); bei + 850 bis + 900 m und + 1.250 bis + 1.300 m wird dann 

Zustandsklasse 2, gut erreicht. [Eigene Ermittlung mit Programm PERLODES, in dem das offizielle deutsche 

Bewertungsverfahren nach WRRL umgesetzt ist (verfügbar unter www.fließgewässerbewertung.de, innerhalb 

des Programms Asterics 3.01); Gewässertyp 2.1 Bäche des Alpenvorlandes und Einstellung "gefiltert"; Mittelung 

der Ergebnisse aus den je zwei phänologisch unterschiedenen Beprobungen.] 




sungsmittels wird im Untergrund vollständig abgebaut - ergeben sich daraus 

faunistisch für die genannten Fließgewässer keine Konflikte (KS 0). 

5.2.4 Stickstoffdeposition 

Die möglichen Wirkungen von Stickstoffeinträgen auf die terrestrische 

Fauna sind als Reaktion auf die "düngungsbedingte" Veränderung von 

Vegetation und Flora durchweg Sekundärwirkungen. Rückgänge oder 

Verluste können dabei direkt, z.B. durch den Ausfall bestimmter Pflanzenarten, 

die als obligate Fraß-/Wirtspflanzen oder Nektarquellen spezialisierter 

(monophager, oligolectischer) Wirbellosenarten fungieren, und indirekt, 

z.B. durch Erhöhung des Raumwiderstands in der Krautschicht oder durch 

Veränderung des bodennahen Mikroklimas, entstehen. Auch bei der aquatischen 

Fauna - als entsprechend empfindlich gelten vor allem oligo- bis 

mesotrophe Stillgewässer - sind entsprechende Veränderungen der Artengemeinschaften 

als direkte oder indirekte Reaktion auf die veränderte 

pflanzliche Primärproduktion zu erklären. 

In der Wirkungs- und Konfliktanalyse beziehen wir uns deshalb streng auf 

die Ergebnisse zu den Wirkungen der vorhabensbezogenen Zusatzbelastungen 

auf die Vegetation, wie sie in UVS 8, Schutzgut Pflanzen, Teilbeitrag 

Stickstoffdeposition, beschrieben sind. Der Teilbeitrag umfasst u.a. 

auch die allgemeinen Grundlagen zum Wirkfaktor, Angaben zu Vorkommen 

und Verteilung stickstoffempfindlicher Ökosysteme im UG sowie Erläuterungen 

zur Vorgehenweise bei der Konfliktermittlung unter Anwendung 

des "Irrelevanzkriteriums" nach LÄNDERAUSSCHUSS FÜR IMMISSIONS- 

SCHUTZ (2006). 

Nach UVS 8 liegt die vorhabensbedingte Zusatzbelastung, wie sie durch 

die lufthygienische Untersuchung ermittelt wurde, außerhalb des Flughafengeländes 

durchweg in einer Größenordnung, bei der relevante Rückwirkungen 

auch auf die dort erfassten stickstoffempfindlichen Ökosysteme 

nicht zu erwarten sind. Kleinflächig können gemäß der Prognose allerdings 

auf dem bestehenden Flughafengelände, nämlich in mageren Flughafenwiesen, 

Zusatzbelastungen eine Größenordnung erreichen, die oberhalb 

des "Irrelevanzkriteriums" nach LÄNDERAUSSCHUSS FÜR IMMISSI- 

ONSSCHUTZ (2006) liegt. Die UVS wertet dies dennoch als unerheblich, da 

die rasche Entwicklung dieser erst 15 bis 20 Jahre alten Wiesengesellschaften 

offenkundig aufgrund der günstigen Pflege 57 trotz hier bereits 

heute relativ hoher N-Deposition erfolgte. 

57 In NATURA 2000 - FFH und Vogelschutz (ÖKOKART München, 2007) wird die Wirkung der aktuellen Pflege 

für den FFH-Lebensraumtyp 6510 Magere Flachland-Mähwiesen bilanziert, der vor allem um die Nordbahn größere 

Flächen einnimmt. Er unterliegt dort im Prognosenullfall einer N-Deposition von 4-10, maximal 10-15 

kg/ha*a und würde im Planungsfall maximal von einer Zusatzbelastung von 10 bis 15 kg N/ha*a erfasst. Bei artenreichen 

Glatthaferwiesen geht man aber von einem Stickstoffentzug von 50 kg/ha*a beim ersten Schnitt aus 




5.2.5 Lärm und optische Stimuli 

Straßenverkehr: Straßenneuanlagen und -verlegungen 

Für die Fauna relevante Belastungen, die auf das Planvorhaben zurückgehen, 

sind zum einen durch Straßenneuanlagen bzw. -verlegungen (St 

2084, ED 5, Südring und Erdinger Allee) und zum anderen durch die vorhabensbedingte 

Erhöhung der Befahrungsintensität auf bestehenden 

Straßen im Flughafenumfeld zu erwarten. 

Es wurden insgesamt 10 Funktionsräume [= FR] identifiziert, die im Einflussbereich 

von neuen Straßen liegen; für acht davon sind Konflikte 

durch Störungen anzugeben (vgl. Tab. 9; zu den in der Tabelle ebenfalls 

zusammengestellten Konflikten durch Zerschneidung/Kollisionen vgl. Kap. 

5.2.6): 

• Hohe bzw. sehr hohe Konflikte für die straßenbegleitenden Korridore 

ergeben sich in zwei FR, in den Flughafenwiesen Nord durch die St 

2084 (FR 02, KS 4) und in den Dreilooswiesen durch die ED 5 (FR 13, 

KS 5). Dort kommt noch ein geringer Konflikt durch die St 2084 hinzu. 

In beiden Fällen sind mögliche Minderungen der Habitateignung des 

Straßenumfelds für Wiesenbrüter konfliktbestimmend. Bei den Flughafenwiesen 

ist aufgrund der speziellen Situation eine geringere Reaktion 

als angesetzt wahrscheinlich, vor allem da (schwach befahrene) Straßen 

bzw. Wege als Struktur entlang der Wiesennordgrenze heute bereits 

existieren und die Raumnutzung der relevanten Arten allenfalls 

begrenzt beeinflussen (vgl. Anhang zu Kartierbericht in Kap. A.5). Die 

Konfliktstufe 4 bezieht sich damit bei FR 02 in besonderem Maße auf 

den schlechtesten Fall. 

• Geringe bis mittlere bzw. mittlere Konflikte sind für den Südostteil des 

FR 04 Attaching und für FR 12, die Schwaiger Schotterterrasse, zu 

prognostizieren. Sie resultieren aus der neuen Trasse der St 2084 mit 

Anbindung an die GV Attaching bzw. dem Knoten Ost mit Südring, 

durch die sich neue Belastungszonen für Wiesenbrüter ergeben (v.a. 

Kiebitz). 

• In den vier verbleibenden Einheiten ergeben sich nur geringe oder sehr 

geringe Konflikte, in FR 05 Vorbehaltfläche Ost und FR 10 Abfanggraben 

Ost durch Verlängerung des Südrings (KS 2 und KS 1), in FR 06 

Nördliche Randzone im äußersten Westen durch Einschwenkung der St 

(RUTHSATZ et al. 2002). Bei zweimaliger Mahd beträgt der Entzug auf Salbei-Glatthaferwiesen 70 kg/ha*a 

(BRIEMLE et al. 1996). Bei der wie hier gegebenen zweischürigen Mahd mit Abfuhr des Mähguts ist also der 

Stickstoffentzug deutlich höher als die zu erwartende Gesamtdeposition. 




2084 (KS 2) sowie in FR 08 Grünschwaige/Schwaigermoos durch den 

neuen ausgebauten Weg entlang des neuen AGN (KS 2). 

Tab. 9 Straßenneubau. Wirkungs- und Konfliktanalyse Lärm und optische Stimuli sowie 

Zerschneidung/Kollisionsrisiko 

Erläuterungen: Zur Methodik bei der Analyse vergleiche Kap. 3.4.3. Verkehrszahlen nach Verkehrsgutachten in Kfz/Tag = werktäglicher Gesamtverkehr 

(Sommerwerktag). BP = Brutpaar, Revier. WI, WS und KS = Wirkungsintensität, Wertstufe und Konfliktstufe; + = konfliktsteigerndes Zusatzkriterium erfüllt 

(geklammert: Konflikterhöhung gering); √ - Konfliktminderung (nur bei Zerschneidungswirkung). 

Parameter Bilanz/Erläuterung Konfliktstufe 

FR 01 - Flughafenwiesen Süd 

Südring 

stark befahren, 13.400 Kfz/Tag 

(1) störungsbedingte Minderung der Habitateignung 

• lärmempfindliche Arten - - 

• Effektdistanzen (2, gering) 

• bis 100 m - 

• bis 250 m - 

• 250 bis 400 m 2 BP Feldlerche, 1 BP Brachvogel [Minderung Habitateignung 

10 %] 

wegen Lage auf dem umzäunten Flughafengelände 

nicht als Konflikt gewertet 

• prädationsanfällige Arten Brachvogel, keine zusätzliche Minderung der Habitateignung 

Gesamtkonflikt Wegen der Lage auf dem umzäunten Flughafengelände 

kein Konflikt gegeben (s.a. Prädationsrisiko) 

(2) Zerschneidung/Kollisionsrisiko 

• Kollisionsrisiko allgemein Aufgrund der Lagebezüge kein erhöhtes Kollisionsrisiko 

erkennbar 

• kollisionsgefährdete Arten - - 

• Zerschneidungsrelevanz nicht gegeben - 

• Zerschneidungsminimierung nicht relevant - 

• Empfohlene Maßnahmen - - 


- 

0, kein Konflikt 

Gesamtkonflikt 0, kein Konflikt 

FR 02 - Flughafenwiesen Nord 

St 2084 

stark befahren, 10.100 Kfz/Tag, oberirdisch etwa 2.250 m, Distanz Fahrbahnmitte zum Zaun 25 m 



• Effektdistanzen innerhalb der maximalen Effektdistanz, d.h. zwischen 

Nordzaun und S/L-Bahn in 2006 insgesamt etwa 30 

BP Feldlerche, etwa 40 BP Kiebitz und 15 BP Brachvogel; 

Revierzentren Brachvogel sämtlich jenseits der 

ersten 100 m 

• 0 bis bis 100 m bereits heute weitgehende Meidung der ersten 50 bis 

100 m der Flughafenwiesen (möglicherweise aufgrund 

der bestehenden Zaunstraße), entsprechend einer 

Distanz von etwa 100 m von der künftigen Straße 

Ansatz: Keine Brachvogelpaare aber maximal etwa 

ein Viertel des Kiebitz- und Feldlerchen-Bestands sind 

auf die Zone 0 bis 100 m zu beziehen 

- 

5, sehr hoch









10 BP Kiebitz [Minderung Habitateignung 50 %] 

8 BP Feldlerche [Meidung] 

• 100 bis bis 250 m verbleibende BP: 

30 BP Kiebitz, s. unten "prädationsanfällige Arten" 

22 BP Feldlerche [Minderung Habitateignung 50 %] 

15 BP Brachvogel [Minderung Habitateignung 50 %] 

• 250 bis 400 m Zone liegt bereits jenseits der S/L-Bahn; dort sicher 

keine Beeinflussung durch St 2084 mehr gegeben 

• prädationsanfällige Arten bei Kiebitz 30 BP näherungsweise jenseits der 55 

dB(A)-Isophone [Minderung der Habitateignung 25 %] 

Brachvogel keine zusätzliche Minderung der Habitateignung 

gegenüber Effektdistanz 

• Empfohlene Maßnahmen Kein Aufbau retardierender Kulisse: Verzicht auf Gehölzpflanzungen 

entlang der Straße, die über das 

heutige Maß hinaus geht 

Gesamtkonflikt Mehrere Beispiele in der derzeit vorfindlichen Situation 

zeigen, dass unter den spezifischen Bedingungen 

auf dem Flughafengelände die oben prognostizierten 

Wirkungen nicht bzw. nur in deutlich abgeschwächtem 

Umfang zu erwarten sind. Der oben skizzierte Umfang 

der Funktionsverluste bzw. -beeinträchtigungen ist insofern 

deutlich zu relativieren und es wird "nur" KS 4 

angesetzt 


• Kollisionsrisiko allgemein Insbesondere aufgrund der Zäunung kein besonderes 

Kollisionsrisiko erkennbar 


• Zerschneidungsrelevanz nicht gegeben, jenseits der Straße keine geeigneten 

Strukturen angrenzend (gehölzbestandene oder versiegelte 

Flächen angrenzend) 



Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP 147 

+ 

4, hoch 


Erdinger Allee (einschließlich Ausbau) 

sehr stark befahren, 23.900 Kfz/Tag 



• Effektdistanzen - 

• bis 100 m - 

• bis 250 m - 

• prädationsanfällige Arten - - 

Gesamtkonflikt Ausbau bestehender Straße kein Konflikt, da Meidungsverhalten 

der Arten im potenziellen Einflussbereich 

von der Verkehrsdichte unabhängig ist. 

Neubau innerhalb weithin versiegelter Flächen [Enteisungsflächen 

DA2, DA3, Rollbahnen A13 bis A15], 

ohnehin nur auf kurzer Strecke bahnparallel oberirdisch 

und im 400 m-Umgriff um diese Strecke allenfalls 

1 bis 2 BP Feldlerche im äußeren Randbereich 

- 

- 

0, kein Konflikt









ihrer Effektdistanz innerhalb von abgezäuntem Gelände 

→ kein Konflikt gegeben 


• Kollisionsrisiko allgemein Aufgrund der Lagebezüge und Arten kein erhöhtes 

Kollisionsrisiko erkennbar 


• Zerschneidungsrelevanz nicht gegeben - 




FR 04 - Attaching 

St 2084 mit Anbindung GV Attaching 

mäßig bis stark befahren, 7.800 bis 10.100 Kfz/Tag 


• lärmempfindliche Arten Wachtel 1 BP in 200 m Entfernung von der künftigen 

Trasse, entspricht etwa 55 dB(A); 52 dB(A) (kritischer 

Schwellenwert Wachtel nach 2007a,b) hier bei einer 

Distanz von 300 m 

• Effektdistanzen 

- 0 bis 100 m 2 BP Goldammer, 5 BP Feldsperling (wenig störempfindlich) 

• 100 bis 250 m Wiesenbrüter: 

- 3-5 BP Kiebitz, s. unten "prädationsanfällige Arten" 

- 2 BP Feldlerche [Minderung Habitateignung 50 %] 

3 BP Feldsperling (wenig störempfindlich) 

• prädationsanfällige Arten 3-5 BP Kiebitz [Minderung Habitateignung 25 %] (55 

dB(A) hier bei Distanz von etwa 200 m) 


- 

1, sehr gering 


2-3, gering bis 

mittel 

Gesamtkonflikt 2-3, gering bis 

mittel 


• Kollisionsrisiko allgemein Auf 90 % unterdurchschnittlich, Verlauf durch große 

Acker- und Grünlandflächen [WI 2, WS 1 bis kleinflächig 

3]. 

Auf etwa 100 m - unter Einschluss der neuen Anbindung 

der GV Attaching - grenzt Straße künftig unmittelbar 

an kleinen Erlen-Eschen-Auwaldrest an [WI 3, 

WS 2]; in diesem Bereich außerdem Zerschneidung 

einer kurzen Gebüschzeile [WI 3, WS 1] 

• kollisionsgefährdete Arten Schleiereule (Distanz der Straße zum Nistkasten etwa 

200 m), Wachtel, Mäusebussard im Umgriff 

• Zerschneidungsrelevanz Querung Vernetzungsachse Goldach + 

• Zerschneidungsminimierung großräumige Überbrückung: Bauwerk 2084/1 - LW 15 

m, LH 2 m, B 11,5 m 


Gesamtkonflikt keine vorrangig relevante Leitlinie nachhaltig durchschnitten, 

Kollisionsrisiko über weite Strecken sehr 

2, gering 

+ 

√ 

2, gering









gering, nur lokal in begrenztem Umfang erhöht 

FR 05 - Vorbehaltsfläche Ost 

Südring entlang AGO 





• 0 bis 100 m Teillebensraum Kuckuck [Minderung Habitateignung 

25 bis 50 %]; 1 BP Goldammer (wenig störempfindlich) 

• 100 bis 250 m 1 BP Rebhuhn [Minderung Habitateignung 10 bis 25 

%]; 1 BP Feldsperling, 2 BP Goldammer (wenig störempfindlich) 


2, gering 

Gesamtkonflikt 2, gering 


• Kollisionsrisiko allgemein Auf 90 % sehr gering, Verlauf künftig überwiegend 

durch versiegelte Flächen, nur kleinflächig Grünflächen 

[WI 2, WS 1]. 

Auf 150 m Länge reicht Gehölzpflanzung direkt an 

Straße heran und wird von weiteren Restflächen abgeschnitten, 

Kollisionsrisiko hier überdurchschnittlich 

[WI 4, Restbestand WS 1] 

• kollisionsgefährdete Arten (Rebhuhn, aber jenseits AGO ohne Querungsbedarf) - 

• Zerschneidungsrelevanz Zerschneidung Gehölzpflanzung, ansonsten Verlauf 

entlang Grenze Flächeninanspruchnahme 

• Zerschneidungsminimierung - - 

• Empfohlene Maßnahmen Zurücksetzen der Gehölzstrukturen von der Straße 

um 10 m bzw. Auflockerung des Bestands bis auf 

Einzelbäume 

2, gering 


FR 06 - Nördliche Randzone 

St 2084 Einschwenkung 






- 2 BP Feldlerche [Meidungszone] 

1 BP Goldammer (wenig störempfindlich) 

• 100 bis 250 m Bestände W Sichtschutzwall gegenüber Straße abgeschirmt 



(+) 

2, gering 

Gesamtkonflikt 2, gering










• Kollisionsrisiko allgemein Auf 90 % der Strecke unterdurchschnittlich: Verlauf 

durch Intensivgrünland und Acker [WI 2, WS 1-2]. 

Auf einer Breite von 40 m (~ 10%) wird eine Gebüschpflanzung 

durchschnitten, die östlich der Straße 

im Bereich der Flächeninanspruchnahme erhalten 

bleiben soll [WI 3, betroffener Bestand WS 2] 

• kollisionsgefährdete Arten im weiteren Umgriff 1 BP Mäusebussard (+) 

• Zerschneidungsrelevanz Zerschneidung Gehölzpflanzung [WS 2], siehe oben + 


• Empfohlene Maßnahmen Zurücksetzen der Gehölzstrukturen von der Straße, ≥ 

10 m 

2, gering 


FR 07 - Lüsse 

Ausgebauter Weg entlang AGN 

(sehr schwach befahren) 




• 250 bis 400 m 1 BP Feldleche [Minderung Habitateignung 10 %] 





• Kollisionsrisiko allgemein nicht relevant - 

• kollisionsgefährdete Arten nicht relevant - 

• Zerschneidungsrelevanz Verlauf entlang Grenze Flächeninanspruchnahme - 




FR 08 - Grünschwaige/Schwaigermoos 

Ausgebauter Weg entlang AGN 

(sehr schwach befahren) 

(1) störungsbedingte Minderung der Habitateignung [BV-Flächen KS_1] 

• lärmempfindliche Arten nicht relevant - 


• 0 bis 100 m 2 BP Feldlerche [Meidung] 

• 100 bis 250 m 1 BP Feldlerche [Minderung Habitateignung 50 %] 

3 BP Kiebitz [Minderung Habitateignung 10 %] 


(bereits außerhalb Effektdistanz: Kiebitz) 

• prädationsanfällige Arten nicht relevant - 

2, gering 











2) Zerschneidung/Kollisionsrisiko 

• Kollisionsrisiko allgemein nicht relevant - 

• kollisionsgefährdete Arten nicht relevant - 

• Zerschneidungsrelevanz Verlauf entlang Grenze Flächeninanspruchnahme - 


• Empfohlene Maßnahmen keine Bepflanzung vornehmen, allenfalls sehr lockere 

Baumzeilen und einzelne Gebüschgruppen 

• Gesamtkonflikt kein Konflikt erkennbar 0, kein Konflikt 

FR 10 - Abfanggraben Ost 

Südring entlang AGO 



• lärmempfindliche Arten keine - 


• 100 m 1 BP Goldammer (wenig störempfindlich) 

• 250 m - 



Gesamtkonflikt sehr gering 


• Kollisionsrisiko allgemein Auf über 90 % Risiko sehr gering, Querung überbrückt 

[WI 1, WS 2 bis 4]. 

Pflanzung O AGO reicht auf einer Breite von 60 m bis 

unmittelbar an Straße [WI 3, WS 1] 


• Zerschneidungsrelevanz Querung des AGO + 

• Zerschneidungsminimierung Querungsbereich wird durch großzügiges Brückenbauwerk 

durchlässig gehalten: Brückenbauwerk SR/2 

- LW 23,5 m, LH > 2,5 m über Radweg, Breite 11,5 m 


10 m 

2, gering 


FR 12 - Schwaiger Schotterterrasse 

Knoten Ost mit Südring 

stark bis sehr stark befahren, 13.400 bis 29.300 Kfz/Tag 




• 100 m Wiesenbrüter: 

- 1 BP Kiebitz [Minderung Habitateignung 50 %] 

1 BP Feldsperling, 1 BP Goldammer (wenig störempfindlich) 


√ 

3, mittel









• 250 m Wiesenbrüter: 

- 1 BP Kiebitz, s.unten "prädationsanfällige Arten" 

- 2 BP Feldlerche [Minderung Habitateignung 50 %] 

2 BP Feldsperling, 2 BP Goldammer, 2 BP Schafstelze 

(wenig störempfindlich) 

• prädationsanfällige Arten 1 BP Kiebitz [Minderung Habitateignung 25 %] + 

Gesamtkonflikt 3, mittel 


• Kollisionsrisiko allgemein Etwa 90 % der Strecke mit unterdurchschnittlichem 

Risiko [WI 3, WS 2]. 

An zwei Punkten treffen zwei straßenbegleitende Hecken 

auf die Fahrbahn [je 10 m, WI 4, WS 1]; in einem 

100 m langen Abschnitt grenzt ein schmaler Gehölzstreifen 

unmittelbar an die Fahrbahn [WI 4, WS 1] 

• kollisionsgefährdete Arten Mäusebussard, 1 BP im Umgriff (+) 

• Zerschneidungsrelevanz Straßenverlauf entlang Grenze Flächeninanspruchnahme 



10 m 

2, gering 


FR 13 - Dreilooswiesen 

ED 5 

mäßig stark befahren, 7.000 Kfz/Tag 


• lärmempfindliche Arten Wachtel 1 BP in 40 m Entfernung von der künftigen 

Trasse, entspricht etwa 60 dB(A) 

(kritischer Pegel 52 dB(A) hier bei einer Distanz von 

etwa 200 bis 250 m) 

• Effektdistanzen 5, sehr hoch 


- 3 BP Feldlerche, (1 BP Brachvogel [Meidung]> bereits 

bei Flächeninanspruchnahme gewertet) 


1 BP Feldsperling, 1 BP Goldammer, 4 BP Schafstelze 

(wenig störempfindlich) 


- 7 BP Feldlerche, 1 BP Brachvogel [Minderung Habitateignung 

50 %] 


2 BP Goldammer, 4 BP Schafstelze (wenig störempfindlich) 


• prädationsanfällige Arten Brachvogel, Kiebitz, angesichts Befahrungsintensität 

keine zusätzliche Minderung der Habitateignung 

Gesamtkonflikt 5, sehr hoch 


- 

+ 

-










• Kollisionsrisiko allgemein Auf ganzer Strecke unterdurchschnittlich, da weithin 

offenes Acker- und Grünlandgebiet [WI 1-2, WS 5] 

Konfliktabwertung aufgrund geminderter Habitateignung 

Nahbereich, siehe oben 

• kollisionsgefährdete Arten Schleiereule (Kasten Stampfwiesen in etwa 600 m 

Entfernung); Wachtel, Mäusebussard 1 BP im Umgriff 

Relativierung Konflikt für die Schleiereule: Stärker befahrene 

Straßen in größerer Nähe zu Nistkasten 



• Empfohlene Maßnahmen ggf. Hecken in Restfläche durchlässiger machen, regelmäßig 

auf den Stock setzen bzw. ggf. roden 

1-2, sehr gering 

bis gering 


St 2084 




• Effektdistanzen 2, gering 


- 1 BP Feldlerche [Meidung] 

3 BP Goldammer (wenig störempfindlich) 


- 1 BP Feldlerche [Minderung Habitateignung 50 %], 

je 1 BP Goldammer und Schafstelze (wenig störempfindlich) 





• Kollisionsrisiko allgemein Etwa 95 % der Strecke mit unterdurchschnittlichem 

Risiko, angrenzend Äcker und Grünland [WI 2, WS 1 

und 3] bzw. ein deutlich von der Straße abgerücktes 

Gebüsch 

Punktuell, auf 45 m, kleiner Waldrest direkt an aufgeböschte 

Straße angrenzend [WI 3, WS 1] 

• kollisionsgefährdete Arten Mäusebussard (Nahrungsgast) (+) 





+ 

- 

2, gering 


-



Straßenverkehr: Erhöhung des Verkehrsaufkommens 

Auf das Vorhaben zu beziehende Erhöhungen des Verkehrsaufkommens 

auf bestehenden Straßen von mehr als 10 % 58 betreffen 31 Funktionsräume. 

Die nähere Analyse zeigt (vgl. Tab. 10), dass störungsbedingt aber 

nur für drei FR überhaupt Konflikte zu erwarten sind; die Wirkungen auf 

die Vorkommen potenziell störempfindlicher Arten im Straßenumfeld sind 

dabei gering bzw. sehr gering: FR 13 Dreilooswiesen (Nordosteck), FR 14 

Langwiesen (Südrand) und FR 16 Dorfen/Dorfenkanal (kurzes Stück parallel 

zur Dorfen und Querung); betroffen sind Ackervögel und im Fall der 

Dorfen auch Auwaldarten. Die Konflikte gehen sämtlich auf die ED 19 zurück 

59 . Zu den in der Tabelle enthaltenen Angaben bezüglich Zerschneidung/Kollisionsrisiko 

vgl. Kap. 5.2.6. 

Tab. 10 Erhöhung des Verkehrsaufkommens auf vorhandenen Straßen. Wirkungs- und 

Konfliktanalyse Lärm/optische Stimuli ("St") sowie Zerschneidung/Kollisionsrisiko ("Z") 

Erläuterungen: Verkehrszahlen nach Verkehrsgutachten in Kfz/Tag; %- Angaben bei Prognosenullfall sind DTV-Erhöhung gegenüber Istzustand, bei 

Planungsfall gegenüber Prognosenullfall. %-Anteile auf Basis ungerundeter Zahlen (daher teils geringfügige Abweichungen zu den angegebenen gerundeten 

DTV-Zahlen). Wirkungsanalyse FR - Funktionsraum Fauna, KS - Konfliktstufe, WI - Wirkungsintensität, WS - Wertstufe. 

Straßenabschnitt Istzustand Prognosenullfall Planungsfall 

FR 01 - Flughafenwiesen Süd St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

Südring Mitte 5.100 6.200 (+ 22 %) 13.400 (+ > 100 %) 

Verlauf jenseits des FR entlang dessen Nordgrenze (bzw. am Südrand des Zentralbereichs FR 58, siehe unten) 

Störung Im potenziellen Einflussbereich bis 250 m bzw. bis zum bahnparallelen zweiten Rollweg* wertgebende 

Art mit weitgehend verkehrsunabhängigem Abstandsverhalten (Feldlerche, 4 BP) und damit im Bereich 

der Vorbelastung der bestehenden Straße. Brutreviere des Großen Brachvogels jenseits des Einflussbereichs 

(auch jenseits der 55 dB(A)-tags-Isophone als Wirkungsgrenze für prädationsanfällige Vögel, die im speziellen 

Fall der eher prädatorenarmen Flughafenwiesen aber ohnehin von untergeordneter Bedeutung ist) → keine 

Beeinträchtigung 

Zerschneidung/Kollisionsrisiko Verlauf durch völlig offenes Gelände, gezäunt und ohne Biotope auf der 

Gegenseite → keine Beeinträchtigung 

*) Im speziellen Fall der Flughafenweisen wirken Störungen nach den aktuellen Daten von außen nicht über 

den Rollweg hinaus, d.h. in die Bereiche zwischen S/L-Bahn und Rollweg hinein. 

FR 03 - Clemensänger/Kammermüllerhof St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

Freisinger Allee 7.100 11.400 (+ 38 %) 12.600 (+ 11 %) 

Störung Verkehrsaufkommen bleibt in der Größenordnung und DTV-Kategorie des Prognosenullfalls → keine 


Zerschneidung/Kollisionsrisiko Verlauf durch weithin offenes Gelände, überwiegend Acker [DTV-Erhöhung 

58 

hier festgelegte "Irrelevanzschwelle", vgl. Methodenteil 

59 

Bei der ED 19 handelt es sich heute um eine schwach (N BAB A92) bis mäßig stark (Einmündung St 2084 bis 

Erding) befahrene Straße. Innerhalb des Prognosehorizonts erfolgt der wesentliche Anstieg der DTV um 30 bis 

70 % ohne Bezug zum geplanten Ausbau. Vorhabensbedingt sind demgegenüber nochmals Zunahmen von 15 

bis 25 % zu erwarten, womit abschnittsweise nominell erst die Grenze zur mäßig stark befahrenen Straße überschritten 

wird. In einzelnen Streckenabschnitten liegen die Werte im Prognosenullfall deutlich niedriger als im 

Istzustand; im Planungsfall entsprechen sie dann in der Größenordnung wieder den momentan vorherrschenden. 










gering, Kollisionsrisiko unterdurchschnittlich], keine besonders kollisionsgefährdeten Arten im Straßenumfeld 

(i.W. Feldsperling, Goldammer und potenziell auch Kiebitz) → keine Beeinträchtigung 

FR 09 - Eittinger Moos/Hangwiesen St kein Konflikt 0 / Z gering 2 

FTO St 2084 bis AS ED 13.000 14.700 (+ 13 %) 16.900 (+ 15 %) 

Störung Verkehrsaufkommen bleibt in Bezug auf Störungen in der Größenordnung und DTV-Kategorie des 

Prognosenullfalls → keine Beeinträchtigung 

Zerschneidung/Kollisionsrisiko Durch aufgedämmten Trassenverlauf und beidseitig angrenzende Feuchtbiotope 

überdurchschnittliches Kollisionsrisiko (v.a. Vögel und Wirbellose; bei Fledermäusen keine Wechselbeziehungen 

über die Straße bekannt bzw. zu erwarten; nur sporadische Nutznug des Raums westlich der 

Trasse), DTV-Erhöhung gering → WI 1 

Die möglichen Wirkungen treffen auf eine äußerst hochwertige Fauna (WS 5+), wodurch sich grundsätzlich 

ein geringer bis mittlerer Konflikt ergeben würde (KS 2-3). Angesichts des großen Durchlasses unter der FTO 

im Norden sowie des im südlichen Anschluss eingebauten nachweislich effizienten Durchlasssystems in 

Kombination mit der beidseitigen Zäunung sowie des grundsätzlich offenen Charakters ist der Konflikt als gering 

zu werten (KS 2). 

FR 12 - Schwaiger Schotterterrassen St kein Konflikt 0 / Z gering bis sehr gering 1-2 

St 2584 im unmittelbaren Anschluss an den Knoten Ost bei Straßenneubau/baulichen Veränderungen bereits 

berücksichtigt 

FTO (St 2580) S St 2584 bis ED 18.500 22.600 (+ 22 %) 24.800 (+ 10 %) 

Verlauf auf kurzem Stück entlang Ostrand des FR 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Im Trassenverlauf auf weiter Strecke einseitig Gebüsche, lokal (außerhalb 

FR) auch Naturschutzwald angrenzend, durchschnittliches Kollisionsrisiko, DTV-Erhöhung gering → keine 


ED 5 Knoten Ost bis Schwaig 6.100 6.200 (+ 2 %) 7.300 (+ 18 %) 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trasse läuft durch Gewerbegebiet, im Verlauf auf weiten Strecken Hecken, 

in einem Bereich auch Lohwald angrenzend, zusätzlich Nachweise kollisionsgefährdeter Arten im Trassenumgriff; 

Kollisionsrisiko damit insgesamt durchschnittlich bis überdurchschnittlich, DTV-Erhöhung gering → WI 

1 

Die Flächen im Straßenumfeld weisen aus faunistischer Sicht eine allenfalls mittlere (Lohwald), überwiegend 

aber geringe, teils sogar nur sehr geringe Bedeutung auf (WS 2 i.W. Acker, Gebüsche, Feldgehölze, WS 1 Intensivgrünland, 

ruderalisiertes Grünland, verkehrsbegleitende Hecken); Brutvögel mit Revieren im Trassenumgriff: 

Feldsperling, Mäusebussard + Rebhuhn als Gast. Konflikt über weite Strecken sehr gering, punktuell 

gering (KS 1-2) 

Verlauf in der Folge durch die Ortslage Schwaig [DTV 4.700 - 5.300 - 6.200 Kfz/Tag entsprechend + 17 % im 

Planungsfall], bleibt S Schwaig etwa im Bereich von DTV 5.000 Kfz/Tag [mit Erhöhung um 500 bis 800 

Kfz/Tag entsprechend maximal + 18 % gegenüber Prognosenullfall, über weite Strecken in der Größenordnung 

des Istzustands] 

FR 13 - Dreilooswiesen St sehr gering 1 / Z keine Konflikt 0 

St 2584 O Knoten Ost 18.300 26.100 (+ 43 %) 29.300 (+ 12 %) 

Verlauf etwa zentral quer durch den FR 












Zerschneidung/Kollisionsrisiko Verlauf durch weithin offenes Gelände, überwiegend Acker (im FR allerdings 

mit relativ hoher Lebensraumfunktion), mit einzelnen Hecken, Kollisionsrisiko damit unterdurchschnittlich, 

auch keine besonders kollisionsgefährdeten Arten im Straßenumfeld (i.W. Schafstelze, Kiebitz), DTV- 

Erhöhung gering → keine Beeinträchtigung 

FTO (St 2580) AS ED bis St 2084 13.000 14.700 (+ 13 %) 16.900 (+ 15 %) 

Auf kurzem Stück im Nordteil des FR verlaufend, im weiteren Verlauf bis zur Erdinger Allee keine nennenswerte 

Erhöhung der Befahrungsintensität im Planungsfall 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Im Trassenverlauf teils einseitig unmittelbar Gebüsche angrenzend, Kollisionsrisiko 

durchschnittlich, DTV-Erhöhung gering → keine Beeinträchtigung 

FTO S St 2584 bis Erding 18.500 22.600 (+ 22 %) 24.800 (+ 10 %) 

Auf kurzem Stück im Südosteck des FR verlaufend 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trasse teils mit Gebüschen/Gehölzen bestanden, Kollisionsrisiko durchschnittlich, 

DTV-Erhöhung gering → keine Beeinträchtigung 

ED 19 FTO bis Knoten NW Eitting 5.200 8.200 (+ 58 %) 9.700 (+ 18 %) 

Auf kurzem Stück im Nordosteck des FR bzw. entlang Nordostrand angrenzend zu FR 14 Langwiesen verlaufend 

Störung Insgesamt zwar eher geringe Erhöhung des Verkehrsaufkommens und nominell kein Übergang in 

eine höhere DTV-Kategorie, effektiv aber Entwicklung in Richtung einer Kategorie mit verstärkter Tendenz zu 

kontinuierlicher Lärmentwicklung → WI 1-2 

Im Trassenumgriff Brutvorkommen von etwa 3-5 BP Kiebitz, 1 BP Rebhuhn, außerdem Schafstelze, Goldammer 

und Feldsperling. Vor allem die drei letztgenannten Arten eher robust und wenn überhaupt nur sehr gering 

betroffen. Kiebitz im Abstandsverhalten von Erhöhung des Verkehrsaufkommens weitgehend unabhängig, 

allenfalls vermittelt über Lärmempfindlichkeit in Hinblick auf Prädationsrisiko; 55 dB(A)-tags-Isophone 

bleibt aber etwa innerhalb des Bereichs der am weitesten reichenden Effektdistanzen, so dass allenfalls geringfügige 

Minderung der Habitateignung in dieser Zone anzusetzen ist → Konflikt sehr gering (KS1) 

Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trasse teils mit Gebüschen/Gehölzen bestanden, Kollisionsrisiko durchschnittlich 

(auch unter Berücksichtigung eines trassennah gelegenen Brutreviers des kollisionsgefährdeten 

Rebhuhns), DTV-Erhöhung gering → keine Beeinträchtigung 

FR 14 - Langwiesen St sehr gering 1 / Z gering 2 

ED 19 FTO bis Knoten NO Eitting 5.200 8.200 (+ 58 %) 9.700 (+ 18 %) 

Verlauf über ein kurzes Stück am Südrand des FR angrenzend zu FR 13 Dreilooswiesen bzw. FR 16 Dorfen/Dorfenkanal 




Trassenumgriff aus avifaunistischer Sicht von geringer Bedeutung, mit 1 BP Goldammer und 1 Kuckuck im 

Einflussbereich → Konflikt sehr gering (KS 1) 

Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trasse durch hochwertigen Biotopkomplex verlaufend (aus faunistischer 

Sicht maximal WS 4), Kollisionsrisiko überdurchschnittlich (auch unter Berücksichtigung eines trassennah gelegenen 

Brutreviers des kollisionsgefährdeten Rebhuhns), DTV-Erhöhung aber gering → WI 1, Konflikt gering 

(KS 2) 










FR 15 - Rofelwiesen St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

FTO St 2084 bis AS Erding 13.000 14.700 (+ 13 %) 16.900 (+ 15 %) 

Auf ganzer Länge Verlauf längs durch den FR 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Verlauf durch weithin offenes Gelände, entsprechend Kollisionsrisiko unterdurchschnittlich, 

Fledermäuse überhaupt nur fernab der Trrasse festgestellt; DTV-Erhöhung gering → keine 


FR 16 - Dorfenaue St gering 2 / Z gering 2 

FTO (St 2580) S St 2584 bis ED 18.500 22.600 (+ 22 %) 24.800 (+ 10 %) 

Verlauf parallel zur Dorfen mit Dorfenquerung NO Schwaig 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trasse teils mit Gebüschen/Gehölzen bestanden, Kollisionsrisiko allgemein 

durchschnittlich, für Fledermäuse eher unterdurchschnittlich (großer Querschnitt Brückenbauwerk mit nachweislicher 

Unterfliegung der Straße; Fledermausfauna im Bereich artenreich, WS 4), DTV-Erhöhung gering → 

keine Beeinträchtigung 

ED 19 FTO bis Knoten NO Eitting 5.200 8.200 (+ 58 %) 9.700 (+ 18 %) 

Verlauf auf kurzem Stück parallel zur Dorfen mit Dorfenquerung S Eittinger Weiher 




Trassenumgriff aus avifaunistischer Sicht von mittlerer Bedeutung (WS 3), mit je 1 BP Pirol, Grünspecht und 

Klappergrasmücke im Einflussbereich → Konflikt gering (KS 2) 

Zerschneidung/Kollisionsrisiko Auwald und Gebüsche, auch Hochstauden bis an die Trasse heranreichend, 

Kollisionsrisiko überdurchschnittlich, DTV-Erhöhung gering, Trasse durch hochwertigen Biotopkomplex 

verlaufend (WS 4, auch für Fledermäuse: sieben Arten) → WI 1, Konflikt gering (KS 2) 

FR 17 - Eittinger Weiher St kein Konflikt 0 / Z gering 2 

ED 19 O Eittinger Weiher 1.400 1.000 (- 29 %) 1.500 (+ 50 %) 

Verlauf zwischen östlicher Arrondierung Eittinger Weiher und angrenzendem FR 19/20 Schulmoos und Umgebung 

Störung Im gegebenen DTV-Bereich Erhöhung bezüglich der Störung nicht relevant → keine Beeinträchtigung 

Zerschneidung/Kollisionsrisiko Eher kleinflächig Hochstauden und Gebüsche angrenzend, ansonsten 

weithin offen, maximal durchschnittliches Kollisionsrisiko, DTV-Erhöhung mittel (bis hoch)*; Trassenumgriff 

aus faunistischer Sicht von mittlerer bis hoher Bedeutung, insbesondere für Wirbellose (Libellen, Laufkäfer, 

Bienen, WS 3-4; für z.B. Fledermäuse FR zwar bedeutsam, jedoch keine Aktivität im Trassenumgriff bzw. über 

die Trassen hinweg) → WI 1, Konflikt gering (KS 2) 

*Abwertung aufgrund insgesamt sehr geringer DTV; Verkehrsaufkommen im Übrigen gegenüber Ist-Zustand 

nur sehr geringfügig erhöht 

FR 19 - Umgebung Schulmoos St kein Konflikt 0 / Z gering 2 











Verlauf an Südwestgrenze des FR und angrenzend zu östlicher Arrondierung Eittinger Weiher 


Zerschneidung/Kollisionsrisiko Über weite Strecken völlig offen, im Süden Gehölzpflanzung, aber bereits 

deutlich von Straße abgesetzt, unterdurchschnittliches Kollisionsrisiko, DTV-Erhöhung mittel (bis hoch)*; weiterer 

Trassenumgriff sowohl aus avifaunistischer als auch aus gesamtfaunistischer Sicht von hoher Bedeutung 

(WS 4) → WI 1, Konflikt gering (KS 2) 

*Abwertung aufgrund insgesamt sehr geringer DTV; Verkehrsaufkommen im Übrigen gegenüber Istzustand 


ED 19 Bogen NW Eitting 4.200 6.500 (+ 55 %) 8.100 (+ 25 %) 

Kurzes Querungsstück im Südwesteck 


Prognosenullfalls, insbesondere ergibt sich auch keine relevante Verschiebung der 55 dB(A)-tags-Isophone, 

die für prädationsanfällige Vögel wie der hier brütenden Kiebitz zu Funktionseinbußen führen könnte → keine 


Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trasse mit eher durchschnittlichem Kollisionsrisiko, DTV-Erhöhung gering 

bis mittel, weiterer Trassenumgriff mit mehreren Brutrevieren des Kiebitz von hoher Bedeutung (WS 4) → WI 

0-1, Konflikt maximal gering (KS 2) 

FR 20 - Schulmoos St kein Konflikt 0 / Z gering 2 


Verlauf angrenzend zu östlicher Arrondierung Eittinger Weiher 


Zerschneidung/Kollisionsrisiko Im Norden und Süden Biotopkomplexe an Trasse angrenzend, teils deutlich 

von der Straße abgesetzt, ansonsten weithin offen, damit durchschnittliches Kollisionsrisiko, DTV-Erhöhung 

mittel (bis hoch)*; weiterer Trassenumgriff aus faunistischer Sicht von hoher Bedeutung, mit Brutrevieren 

von Kiebitz, Pirol und Turteltaube (WS 4) → WI 1, insbesondere wegen möglichem Bezug zu gegenüber liegenden 

Biotop im Schulmoos, Konflikt gering (KS 2) 




Verlauf entlang der Südgrenze des FR 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trasse mit schmalen Hecken auf weiter Strecke, ansonsten hauptsächlich 

Acker angrenzend, durchschnittliches Kollisionsrisiko, DTV-Erhöhung gering bis mittel, Trassenumgriff von geringer 

Bedeutung, i.W. Brutreviere von Goldammer, Blaukehlchen bereits in deutlicher Entfernung von der 

Trasse (WS 2) → WI 0-1, Konflikt sehr gering (KS 1) 

FR 21 - Gutbrod-Weiher St kein Konflikt 0 / Z gering 2 

GVS Eittingermoos-Berglern O ED 19 1.800 1.600 (- 10 %) 2.100 (+ 30 %) 

Verlauf entlang Nordrand 


Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trasse verläuft zwar auf weiter Strecke durch hochwertige Biotopkomple- 










xe, jedoch grenzen beidseits der Straße zwei völlig disparate Lebensräume an, deshalb Kollisionsrisiko trotz 

hoher Biotopqualität nur als durchschnittlich gewertet, DTV-Erhöhung mittel. Weiterer Trassenumgriff aus faunistischer 

Sicht von sehr hoher Bedeutung, insbesondere auch bezüglich der Avifauna und aufgrund des Vorkommens 

der Wechselkröte (WS 5) → WI 1, Konflikt gering (KS 2) 

Anmerkung: DTV-Erhöhung im Planungsfall gegenüber Istzustand geringer (um 15 %) 

FR 22 - Vorfeld Viehlaßmoos St kein Konflikt 0 / Z gering 2 

ED 19 S GVS Eittingermoos-Berglern 1.400 1.000 (- 29 %) 1.500 (+ 50 %) 


Zerschneidung/Kollisionsrisiko Eher kleinflächig Hochstauden und Gebüsche angrenzend, ansonsten 

weithin offen, maximal durchschnittliches Kollisionsrisiko, DTV-Erhöhung mittel (bis hoch)*; Trassenumgriff 

insbesondere als Wiesenbrüter-Lebensraum von sehr hoher Bedeutung (WS 4-5) → WI 1, Konflikt gering (KS 

2) 



GVS Eittingermoos-Berglern O ED 19 1.800 1.600 (- 10 %) 2.100 (+ 30 %) 


Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trasse verläuft zwar auf weiter Strecke durch hochwertige Biotopkomplexe, 

jedoch beidseits der Straße zwei völlig disparate Lebensräume angrenzend, deshalb Kollisionsrisiko trotz 

hoher Biotopqualität beidseits nur als durchschnittlich gewertet, DTV-Erhöhung mittel; weiterer Trassenumgriff 

insbesondere als Wiesenbrüterlebensraum von sehr hoher Bedeutung (WS 5) → WI 1, Konflikt gering (KS 2) 

Anm.: DTV-Erhöhung im Planungsfall gegenüber Istzustand geringer (um 15 %) 

FR 23 - Viehlaßmoos St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

ED 24 zw. BAB u. Semptkanal 1.100 1.150 (+ 5 %) 1.300 (+ 14 %) 

Verlauf randlich am Nordosteck entlang, im Einflussbereich der BAB A92 


Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trasse verläuft in aufgedämmter Lage durch sehr hochwertigen Biotopkomplex, 

Kollisionsrisiko überdurchschnittlich, DTV-Erhöhung sehr gering*; weiterer Trassenumgriff von äußerst 

hoher Bedeutung (WS 5+) → WI 0, keine Beeinträchtigung 

*Abwertung aufgrund insgesamt sehr geringer DTV und Erhöhung im untersten Wertungsbereich 

FR 24 - Sempt-Flutkanal und Mittlere Isar-Kanal St kein Konflikt 0 / Z gering 2 

ED 24 zwischen BAB u. St 2331 1.100 1.150 (+ 5 %) 1.300 (+ 14 %) 

Querung im Bereich Viehlaßmoos 


Zerschneidung/Kollisionsrisiko Durchschneidung wichtiger Lebensraumtrasse, auch z.B. für Fledermäuse 

(5 Arten), Kollisionsrisiko dennoch durchschnittlich: Weitlumige Brücke, 8-9 m lichte Breite, im Oberwasser 2 

m, im Unterwasser 4-5 m hoch, gut zu unterfliegen, auch für Wirbellose, auch schmale Landbermen an Oberkante 

Böschungen unter der Brücke; Magerrasen unmittelbar bis an die Fahrbahn, Gebüsche sind vorhanden, 

jedoch zurückgesetzt , insgesamt halboffene Situation. DTV-Erhöhung sehr gering, Trasse schneidet hochwertigen 

Lebensraum → WI 0, keine Beeinträchtigung 










GVs Eittingermoos-Berglern O ED 19 1.800 1.600 (- 10 %) 2.100 (+ 30 %) 


Zerschneidung/Kollisionsrisiko Durchschneidung wichtiger Lebensraumtrasse, Kollisionsrisiko dennoch 

durchschnittlich: Fahrbahn schmal, etwa 5 m, vor Querung und daher geringe Fahrgeschwindigkeit, maximal 

50 km/h, weiterhin gut einsehbar; Evertebraten: Vernetzung günstig, weil kurzer Weg, Magerrasen grenzen 

beidseits unmittelbar an die Bankette an. DTV-Erhöhung mittel; Querung trifft auf hochwertigen Lebensraum, 

insbesondere für Tagfalter, auch Mittelsäuger (WS maximal 5) → WI 1, Konflikt gering (KS 2) 

Anmerkung: DTV-Erhöhung im Planungsfall gegenüber Istzustand geringer (um 15 %) 


Querung "Rohrbrücke", im weiteren Verlauf O Eitting und N Erding DTV-Erhöhungen um 20 %, N Erding etwa 

in der Größenordnung des Istzustands 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Durchschneidung Linearstruktur, jedoch Kollisionsrisiko maximal durchschnittlich, 

eher unterdurchschnittlich, speziell für Fledermäuse optimale Querungsmöglichkeiten; DTV- 

Erhöhung gering bis mittel, Trasse schneidet hochwertigen Lebensraum (im Querungsbereich gegenüber den 

weiter nördlich gelegenen Abschnitten Vernetzungs- und Lebensraumfunktion eingeschränkt, WS 4) → WI 

maximal 1, Konflikt sehr gering (KS 1) 

FR 26 - Gadener Wiesen St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

ED 24 zwischen BAB und ED 19 1.100 1.150 (+ 5 %) 1.300 (+ 14 %) 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trasse verläuft weithin offen, punktuell Querung Linearstruktur (Schwarzgraben 

mit Ufergehölzsaum), Kollisionsrisiko insgesamt noch durchschnittlich, DTV-Erhöhung sehr gering*; 

Trassenumgriff von eher mittlerer bis maximal hoher Bedeutung (WS 3[-4]) → WI 0, keine Beeinträchtigung 


FR 27 - Waldbestand Gaden St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

ED 24 zwischen BAB und ED 19 1.100 1.150 (+ 5 %) 1.300 (+ 14 %) 

Verlauf entlang Nordostrand des FR 


Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trasse verläuft durch Waldbestand, Waldrand gegenüber Trasse überwiegend 

zurückgesetzt, dennoch Kollisionsrisiko wohl noch überdurchschnittlich, DTV-Erhöhung sehr gering*; 

weiterer Trassenumgriff potenziell von hoher Bedeutung (WS 4) → WI 0, keine Beeinträchtigung 


FR 28 - Gaden St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

St 2580 (FTO) N BAB 2.800 4.700 (+ 68 %) 5.500 (+ 17 %) 

Verlauf quer durch Westteil des FR 


Prognosenullfalls, auch wenn nominell der Übergang in die höhere DTV-Kategorie erfolgt; zudem vergleichsweise 

geringe Erhöhung des Verkehrsaufkommens bezüglich Störung im gegebenen DTV-Bereich ohne Re- 










levanz → keine Beeinträchtigung 

Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trasse weithin offen durch Ackerflächen, mit Ruderalfluren, Zufluss zur 

Dorfen mit Durchlass), Kollisionsrisiko unterdurchschnittlich, DTV-Erhöhung gering → keine Beeinträchtigung 

FR 29 - Dorfenaue N BAB A92 St kein Konflikt 0 / Z gering 2 

St 2580 (FTO) N BAB 2.800 4.700 (+ 68 %) 5.500 (+ 17 %) 

Querung Dorfen/Dorfenaue unweit uh Autobahnquerung 



geringe Erhöhung des Verkehrsaufkommens bezüglich Störung im gegebenen DTV-Bereich ohne Relevanz 

→ keine Beeinträchtigung 

Zerschneidung/Kollisionsrisiko Durchschneidung Linearstruktur, Kollisionsrisiko damit überdurchschnittlich, 

DTV-Erhöhung gering, Trasse schneidet potenziell hochwertigen Lebensraum (WS 4) → WI 1, Konflikt 

gering (KS 2) 

FR 32 - Isarauen zwischen Marzling und Gaden St kein Konflikt 0 / Z gering 2 

FS 13/ED 19 O'hummel bis ED 24 2.500 3.900 (+ 56 %) 4.800 (+ 23 %) 

Querung Isaraue am Ostrand des FR zwischen Oberhummel und Gaden 

Störung Im gegebenen DTV-Bereich Annäherung an Kategorieobergrenze bezüglich Störung ohne Relevanz 


Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trassenverlauf durch teils unmittelbar angrenzenden und nur abschnittsweise 

etwas zurückgesetzten Waldbestand mit Querung Isar und Dorfen (großzügige Überbrückung), Kollisionsrisiko 

überdurchschnittlich, DTV-Erhöhung gering; weiterer Trassenumgriff von sehr hoher Bedeutung (WS 

5) → WI 1, Konflikt gering (KS 2) 

Anmerkung: Vorbelastung Trassenumgriff auch durch Erholungsnutzung, daher zumindest phasenweise Meidung 

des trassennahen Bereichs durch störungsempfindliche Arten; 

FR 41 - Untere Isarau St kein Konflikt 0 / Z gering 2 

FS 12 Mintraching 12.800 11.400 (- 11 %) 13.000 (+ 14 %) 

Verlauf am Südrand des FR durch die Isarauen 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trassenverlauf durch teils unmittelbar angrenzenden Waldbestand mit 

Querung Isar und Schwaigbach, Kollisionsrisiko überdurchschnittlich, DTV-Erhöhung gering; Trassenumgriff 

von hoher bis sehr hoher Bedeutung (WS 4-5, v.a. Fledermäuse) → WI 1, Konflikt gering (KS 2) 

Anmerkung: DTV im Planungsfall in der Größenordnung des Istzustands; im Trassenumgriff überwiegend 

Forstflächen 

FR 43 - Brandwiesen St kein Konflikt 0 / Z sehr gering 1 

FS 12/ED 7 13.200 

11.200-11.600 

(- 12-15 %) 

12.800 

(+ 10 bis 15 %) 

Verlauf am Südrand des FR durch die weitere Aue 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trassenverlauf auf etwa halber Strecke durch Waldkomplex, Kollisionsrisi- 










ko überdurchschnittlich, DTV-Erhöhung maximal gering; Trassenumgriff von mittlerer Bedeutung (WS 3) → WI 

1, Konflikt sehr gering (KS 1) 

Anmerkung.: DTV im Planungsfall etwa in der Größenordnung des Istzustands, am heutigen Kreisverkehr 

18.800 Kfz/Tag 

FR 46 - Bauernmoos St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

FS 12/ED 7 13.200 

11.200-11.600 

(- 12-15 %) 

12.800 

(+ 10 bis 15 %) 

Verlauf am Südrand des FR entlang 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trassenverlauf weithin offen, durch Ackerflächen, Kollisionsrisiko unterdurchschnittlich, 

DTV-Erhöhung maximal gering; Trassenumgriff von mittlerer Bedeutung (WS 3) → keine Beeinträchtigung 

Anmerkung: DTV im Planungsfall etwa in der Größenordnung des Istzustands 

FR 47 - Südliche Randzone St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

FS 11/ED 30 1.800 1.700 (- 5 %) 2.100 (+ 23 %) 

Verlauf entlang Südgrenze im Osten des FR, angrenzend zu FR 48 Birkenecker Schotterterrasse, 50 Wildschwaige, 

52 Umfeld Oberdinger Moos und 54 Ostgräben 


Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trassenverlauf weithin offen, durch Ackerflächen, straßenbegleitend auch 

Intensivgrünland/Ruderalfluren und Alleebäume, Kollisionsrisiko unterdurchschnittlich, DTV-Erhöhung gering 


Anmerkung: DTV Planungsfall gegenüber Istzustand weniger stark erhöht 

FR 48 - Birkenecker Schotterterrasse St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

FS 11/ED 30 1.800 1.700 (- 5 %) 2.100 (+ 23 %) 

Verlauf entlang Nordrand zu FR 47 Südliche Randzone 






FS 12/ED 7 bis Höhe Birkeneck 13.200 

11.200-11.600 

(- 12 bis 15 %) 

12.800 

(+ 10 bis 15 %) 




Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trassenverlauf durch Ackerflächen oder Wohnbebauung, Kollisionsrisiko 

unterdurchschnittlich, DTV-Erhöhung maximal gering → keine Beeinträchtigung 

DTV Planungsfall etwa in der Größenordnung des Istzustands 










FS 12/ED 7 O Birkeneck 4.000 4.000 bis 4.100 

(0-2 %) 

4.700 

(+ 15-17 %) 




Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trassenverlauf durch Ackerflächen oder Wohnbebauung, Kollisionsrisiko 

unterdurchschnittlich, DTV-Erhöhung maximal gering → keine Beeinträchtigung 

FR 50 - Wildschwaige St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

FS 11/ED 30 1.800 1.700 (- 5 %) 2.100 (+ 23 %) 







FS 12/ED 7 bis Notzingermoos 4.000 4.000-4.100 (0-2 %) 4.700 (+ 15-17 %) 




Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trassenverlauf durch Ackerflächen oder Wohnbebauung, straßenbegleitend 

Ruderalvegetation, an einzelnen Stellen Linearstrukturen querend, z.T. mit Gehölzen, Kollisionsrisiko 

insgesamt eher durchschnittlich, DTV-Erhöhung gering → keine Beeinträchtigung 

FR 52 - Umfeld Oberdinger Moos St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 2 

FS 11/ED 30 1.800 1.700 (- 5 %) 2.100 (+ 23 %) 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trassenverlauf auf nennenswerter Strecke durch Gehölzbestände, teils bis 

an die Straße heranreichend, Kollisionsrisiko überdurchschnittlich, DTV-Erhöhung gering, Trassenumgriff mittel- 

bis hochwertig (WS 3-4) → WI 1, Konflikt gering (KS 2) 


FR 54 - Ostgräben St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

FS 11/ED 30 1.800 1.700 (- 5 %) 2.100 (+ 23 %) 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Entlang der Trasse im FR zwar auf weiter Strecke Acker und Intensivgrünland 

angrenzend, punktuell Linearstrukturen bis an die Trasse (ehemalige Begleitsäume heute weitgehend 

trocken gefallener Gräben), vom nördlich angrenzenden FR reichen Gehölze bis an die Straße, damit Kollisionsrisiko 

insgesamt durchschnittlich, DTV-Erhöhung gering, Trassenumgriff mittel- bis hochwertig (WS 3-4) → 

keine Beeinträchtigung 











FR 55 - Mooshans St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

FS 12/ED 7 O Notzingermoos 4.400 4.700 (+ 7 %) 5.400 (+ 15 %) 




geringe Erhöhung des Verkehrsaufkommens bezüglich Störung im gegebenen DTV-Bereich ohne Relevanz 


Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trassenverlauf im Wesentlichen durch Ackerflächen und Intensivgrünland, 

straßenbegleitend Ruderalvegetation, punktuell auch Gehölze angrenzend, vor allem aber von Süden her ohne 

Fortsetzung jenseits der Straße, Kollisionsrisiko unterdurchschnittlich bis allenfalls durchschnittlich, DTV- 

Erhöhung gering → keine Beeinträchtigung 

FR 57 - Altmoräne SO Schwaig St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

FTO (St 2580) S St 2584 bis Erding 18.500 22.600 (+ 22 %) 24.800 (+ 10 %) 




Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trassenverlauf im Wesentlichen durch Ackerflächen und Ruderalfluren, 

Kollisionsrisiko unterdurchschnittlich, DTV-Erhöhung allenfalls gering → keine Beeinträchtigung 

ED 5 S Schwaig 3.800 4.200 (+ 11 %) 4.900 (+ 17 %) 

Verlauf längs durch den Westteil des FR 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Trassenverlauf durch Ackerflächen und Bebauung, Kollisionsrisiko unterdurchschnittlich, 

DTV-Erhöhung gering → keine Beeinträchtigung 

Anmerkung: Weiter südlich außerhalb UG mit Erhöhung der DTV gegenüber Prognosenullfall, aber in der 

Größenordnung des Istzustands 

FR 58 - Zentralbereich St kein Konflikt 0 / Z kein Konflikt 0 

Zentralallee mit BAB-Abfahrt 55.900 - 

59.300 

65.400 - 69.300 

(+ 17 %) 

72.400-76.400 

(+ 10-11 %) 

Südring West 27.500 33.300 (+ 21 %) 37.800 (+14 %) 



Zerschneidung/Kollisionsrisiko Verlauf durch weithin offenes Gelände ohne besondere Risikosituationen 


Südring Mitte 5.100 6.200 (+ 22 %) 13.400 (+ > 100 %) 

Verlauf am Südrand des FR (zu südlich angrenzendem FR 01 siehe oben) 

Störung Im potenziellen Einflussbereich ganz überwiegend bebaute Flächen bzw. im Bereich der Flächeninanspruchnahme 

(östlichster Teil) → keine Beeinträchtigung 

Zerschneidung/Kollisionsrisiko Verlauf in weitgehend bebautem Gelände, teils gezäunt → keine Beeinträchtigung 










Weitere Straßen im Zentralbereich: Allgemeine Verkehrszunahme und Verkehrsverlagerung auf Südring 

durch Wegfall Erschließungsstraße Ost zugunsten der Erdinger Allee und Neubau Ostteil mit direkter Anbindung 

an St 2584 (in 05, nahe an 01 bzw. entlang 10; DTV 13.400); Wegfall Erschließungsstraße innerhalb 

"Umhüllender" der Flächeninanspruchnahme. Daneben noch DTV-Erhöhungen auf untergeordneten Straßen 

überwiegend zwischen befestigten Flächen und Rasen 

Bodenlärm 

Flächenquellen der Bodenlärmemissionen sind die Vorfelder bzw. Vorfeldgruppen, 

wie sie in der Schalltechnischen Untersuchung, Teil B - Bodenlärm, 

in den Abbildungen 1 bis 3 für Ist-Zustand, Prognosenullfall und 

Planungsfall dargestellt sind. 

Wesentliche Veränderungen gegenüber dem Prognosenullfall sind im Planungsfall 

die Neuanlage von zwei Vorfeldbereichen V4N und V5N im östlichen 

Anschluss an das bestehende und im Prognosenullfall noch einmal 

nach Osten erweiterte Vorfeld V3 und die Verlagerung des Vorfelds der 

Allgemeinen Luftfahrt (GAT) in den Bereich südlich der neuen S/L-Bahn. 

Derzeit befindet sich das GAT-Vorfeld im Zentralbereich nördlich des Vorfelds 

V3A; für den Prognosenullfall ist eine Verlagerung zu den Fracht- 

Vorfeldgruppen im Südwesten des Zentralbereichs im nördlichen Anschluss 

an die Südbahn geplant. Darüber hinaus sind bei den bestehenden 

Vorfeldern teils deutliche bis sehr deutliche Erhöhungen der Flugzeugbewegungen 

und entsprechend auch der Einsatzzeiten von Triebwerken, 

mobiler Bodenstromaggregate, Kraftfahrzeuge sowie insbesondere 

der Hilfstriebwerke [= APU] als maßgeblicher Quelle des Bodenlärms 

prognostiziert. Dies gilt i.W. für die Vorfelder der Gruppe 2 östlich des 

Terminal-Bereichs, während für die Vorfelder der Gruppe 1 westlich davon 

und für die Fracht-Vorfelder im Südwesten keine oder nur begrenzte Steigerungsraten 

anzugeben sind (nach Schalltechnische Untersuchung Teil 

B, insbesondere Tabellen 2, 3 und 5). 

• Für die neuen Vorfelder V4N und V5N sind für den Planungsfall Flugzeugbewegungen 

von etwa 60.000 tags und 1.600 nachts, bezogen auf 

die sechs verkehrsreichsten Monate eines Jahres, bzw. tägliche APU- 

Laufzeiten von etwa 7.400 min tags und 295 min nachts prognostiziert, 

was in grober Näherung der heute im Bereich der Vorfelder V1 gegebenen 

Größenordnung entspricht. Zieht man für die neuen Vorfelder die 

möglichen Effektdistanzen für (sehr stark befahrene) Straßen heran, so 

reicht nur die Außengrenze der weitesten angesetzten Distanz von 400 




m im Norden, Süden und Osten über den Bereich der Flächeninanspruchnahme 

bzw. der Bebauung hinaus in die angrenzenden Funktionsräume 

hinein: FR 01 Flughafenwiesen Süd, FR 02 Flughafenwiesen 

Nord, FR 05 Vorbehaltsfläche Ost und FR 10 Abfanggraben Ost. Dort 

sind keine Bereiche mit (Brut-)Vorkommen potenziell störempfindlicher 

Arten betroffen, die nicht bereits bei der Flächeninanspruchnahme oder 

bei der Konfliktanalyse zu (dauerhaften) Störungen aus dem Straßenverkehr 

berücksichtigt wären. Analoges gilt auch für die prognostizierte 

Erhöhung der Flugbewegungszahlen und Triebwerkslaufzeiten auf den 

bestehenden Vorfeldern V2 und V3. Abgesehen davon weisen die Brutvorkommen 

von Feldlerche und Kiebitz in entsprechender Entfernung 

von den vergleichbar intensiv genutzten Vorfeldern V1 ohnehin auf eine 

allenfalls sehr begrenzte Wirkung der entsprechenden Störungen hin. 

• Die GAT-Vorfeldgruppe zählt zu den Vorfeldbereichen mit der geringsten 

Zahl von Flugzeugbewegungen und weist abgesehen von den 

Fracht-Vorfeldern auch die niedrigsten APU-Laufzeiten auf. Zieht man 

dennoch auch für diesen Vorfeldbereich die möglichen Effektdistanzen 

für (sehr stark befahrene) Straßen heran, so reicht die Außengrenze 

der weitesten angesetzten Distanz von 400 m um das Vorfeld nur an 

einer Stelle über den Bereich der Flächeninanspruchnahme hinaus und 

knapp in das Nordosteck der Wiesen um die bestehende Nordbahn 

hinein (FR 02). Zusätzliche Betroffenheiten ergeben sich daraus auch in 

diesem Fall nicht. 

Kulissenwirkung Geländeaufschüttungen/Abschirmungswälle 

Die im UG bedeutsamen Wiesenbrüter als Bewohner primär baumfreier 

bzw. gehölzarmer Lebensräume meiden in aller Regel den Nahbereich 

von Geländeerhebungen oder anderen Strukturen, die die freie Sicht einschränken. 

Die geplanten Geländeaufschüttungen und Abschirmungswälle 

erreichen bereits ohne Bewuchs teilweise Höhen von bis zu acht bis 

zwölf Metern; für die Erweiterung des Aussichtshügels Attaching ist sogar 

eine maximale Höhe von 19 m vorgesehen. 

Von den insgesamt 36 Geländeaufschüttungen erreichen insgesamt 14 

nur eine Höhe von 0,4 m über Grund; eine Kulissenwirkung ist damit auszuschließen 

(Nr. 6, 10-18, 19-21 und 31, nach Verzeichnis der Geländeaufschüttung 

mit Entwässerung, GRÜNPLAN GmbH und Dr. BLASY & DR. 

OVERLAND, 2007). 

Ebenfalls irrelevant sind die Geländeaufschüttungen in Verbindung mit 

Straßenneuanlagen: Nr. 22 bis 24 an der St 2084 Ost und der ED 5 sowie 

mit Nr. 25 bis 30 am Knoten Ost; überwiegend zwei bis sechs, an einer 

Stelle bis neun Meter hoch). Sie liegen sämtlich im Randbereich der Flä- 




cheninanspruchnahme. Die Höhe der Aufschüttungen überschreitet i.W. 

nicht das Straßenniveau, so dass sie keine eigene Kulisse darstellen. 

Damit gelten hier Effektdistanzen und Konflikte für Wiesenvögel, wie sie 

für die entsprechenden Straßen bzw. Straßenknoten in Kap. 5.2.5 angesetzt 

wurden (vgl. dort). 

Entlang der St 2084 zwischen der Rollbrücke Y1 und der Allgemeinen 

Luftfahrt soll auf der Südseite ein zwei Meter hoher Sichtschutzwall angelegt 

werden. Potenzieller Wirkraum sind die Flughafenwiesen Nord (FR 

02) mit ihren äußerst hochwertigen Wiesenbrüterbeständen. Von Beeinträchtigungen 

ist im gegebenen Fall aber nicht auszugehen: Bereits heute 

besteht über weite Strecken eine zaunwegbegleitende Baumzeile, die die 

Kulissenwirkung bestimmt ohne erkennbare Wirkung auf die Raumnutzung 

der angrenzend in FR 02 brütenden Wiesenvögel Großer Brachvogel 

und Kiebitz. Auch zukünftig sollen Straße und Wall von einer solchen 

Baumzeile begleitet werden. Unabhängig davon wären aber Wirkungen, 

die letztlich nicht vollständig auszuschließen sind, in jedem Fall über die 

Betrachtung störungsbedingter Beeinträchtigungen durch Straßenneuanlagen 

abgedeckt, die im Fall der St 2084 mit KS 4 bewertet sind (vgl. 

oben, Tab. 9). 

Ebenfalls auf die Flughafenwiesen Nord (FR 02) treffen mögliche Wirkungen 

der Erweiterung des Aussichtshügels Attaching bzw. der Anlage der 

Abschirmungswälle in dessen östlichem Anschluss. Auch in diesem Fall 

ist damit zu rechnen, dass die Tiere sich in dieser besonderen Umgebung 

(gezäuntes Areal mit sicheren Rückzugsräumen [S/L-Bahn]) an die neuen 

Strukturen gewöhnen werden. Der heutige Aussichtshügel weist ebensowenig 

wie kleinere zaunnahe Gehölzbestände bzw. auf den Zaun zulaufende 

dichte Gehölzpflanzungen einen erkennbaren Einfluss auf die 

Raumnutzung der Vögel auf. Dennoch ist festzuhalten, dass zum einen 

die Höhe der Aufschüttungen mit acht bis zwölf, maximal sogar 19 Metern 

zum Teil deutlich höher ist als der heutige Hügel (maximal 8 m). Zudem 

kommt es durch Lückenschluss zur Verdichtung der Kulisse. Es ist damit 

nicht auszuschließen, dass der entstehende breite (1.000 m) und massive 

Riegel doch eine Meidung bzw. eine Minderung der Habitateignung der 

vorgelagerten Wiesen bewirkt; maximal vorstellbar wäre dies für etwa 20 

ha Wiesenfläche (Konfliktstufe 4). 

Zwischen den Aufschüttungen 1 und 2 bei Attaching im Süden (Aussichtshügel, 

Abschirmungswall), der Goldach im Westen und Norden und dem 

bestehenden Gehölzriegel im Osten konnten in FR 04 Attaching 2006 einzelne 

Brutpaare von Kiebitz, Feldlerche und Wachtel erfasst werden. Die 

Kulissenwirkung dürfte hier ein Zurückweichen der Arten auslösen, wobei 

entsprechende Ausweichräume allenfalls in geringem Umfang zur Verfügung 

stehen (Konfliktstufe 3). 




Die Abschirmungswälle am nördlichen Ortsrand von Hallbergmoos mit 

Höhen von überwiegend zwölf bis 13 Metern sind minimal 200, überwiegend 

aber 300 bis 400 m vom südlichen Flughafenzaun entfernt und zudem 

mehr oder weniger vollständig durch Gehölze von den Wiesen um 

die S/L-Bahn Süd abgeschirmt. Wirkungen auf die dortigen Wiesenbrüterbestände 

sind daher nicht zu erwarten (FR 01, KS 0). Lediglich in der die 

Wälle unmittelbar umgebenden "freien" Agrarlandschaft (FR 47 Südliche 

Randzone) siedeln einzelne Wiesenvögel, deren Reviere im ungünstigen 

Fall zur Disposition stehen (ein BP Kiebitz, ein BP Feldlerche, KS 2-3). 

5.2.6 Zerschneidung/Kollisionen 

Straßenverkehr: Straßenneuanlagen und -verlegungen 

Die Detailergebnisse zu Konflikten bezüglich der Vernetzung von Tierbeständen, 

die durch strukturelle Zerschneidung und mögliche Kollisionen 

bei Straßenneuanlagen zu erwarten sind, sind in Tab. 9 in Kap. 5.2.5 oben 

dokumentiert. Von den zehn Funktionsräumen, die jenseits des Bereichs 

der Flächeninanspruchnahme von Straßenneuanlagen bzw. -verlegungen 

berührt werden, sind für sechs FR Konflikte anzugeben, die ganz überwiegend 

gering sind. Sie stehen in Zusammenhang mit Verlegung der St 

2084 nach Süden, der Verlängerung des Südring und seiner Anbindung 

an die St 2584 sowie der Verlegung der ED 5 nach Osten in die Dreilooswiesen. 

Die genannten Straßen führen sämtlich durch weithin offenes Agrarland 

und weisen nur punktuell bzw. auf kurzen Strecken, im Bereich 

von Gehölzpflanzungen, Heckenzeilen und kleinen Waldresten, ein erhöhtes 

Kollisionsrisiko auf. Die Barrierewirkung ist weiterhin auch deshalb gering 

60 , weil bei Querung von Vernetzungstrassen eine großzügige Überbrückung 

vorgesehen ist (St 2084 Goldachquerung in FR 04 Attaching, 

Südring AGO-Querung in FR 10) oder weil die Straßen entlang der Grenze 

der ohnehin in Anspruch genommenen Flächen verlaufen (Knoten Ost 

mit Südring in FR 12 Schwaiger Schotterterrassen, ED 5 und St 2084 in 

FR 13 Dreilooswiesen). 

Straßenverkehr: Erhöhung des Verkehrsaufkommens 

In Hinblick auf die vorhabensbedingte Erhöhung des Verkehrsaufkommens 

auf bestehenden Straßen waren wie oben in Kap. 5.2.5, Lärm und 

optische Stimuli, 31 Funktionsräume zu analysieren (vgl. vorstehende 

Tab. 10). Für die Hälfte dieser FR ergeben sich dabei Konflikte durch ein 

60 Die höchstwahrscheinlich optische Wirkung der Straßen, die zumindest bei den Wiesenvögel ein "Zurückweichen" 

auslöst (Meidungsverhalten), ist bereits in Kap. 5.5.5, Lärm und optische Stimuli durch den dortigen Ansatz 

der Effektdistanzen berücksichtigt. 




erhöhtes Kollisionsrisiko bzw. eine verstärkte Zerschneidungswirkung, die 

aber in allen Fällen maximal als gering einzustufen sind (KS 2, Tab. 10). 

Der ganz überwiegende Teil der Konflikte betrifft den Raum nordöstlich 

und östlich des bestehenden Flughafens und ist auf die ED 19 zu beziehen. 

Hier lassen sich zwei Situationen unterscheiden: 

• eine mäßige bis deutliche Erhöhung des Verkehrsaufkommens im Planungsfall 

in dem sehr schwach bis schwach befahrenen Abschnitt im 

Bereich Eittinger Weiher (FR 17), Schulmoos mit Umfeld (FR 19, 20) 

und Vorfeld Viehlaßmoos (FR 22) mit Querung des Sempt-Flutkanals 

(FR 24), in dem situationsbedingt von einem durchschnittlichen Kollisionsrisiko 

auszugehen ist; 

• eine geringe Erhöhung in den stärker befahrenen Abschnitten im Bereich 

der Dorfenaue (FR 14, 16) bzw. der Isaraue zwischen Marzling 

und Gaden (FR 32); hier besteht insbesondere durch die teilweise bis 

unmittelbar an die Straße heranreichenden Gehölzbestände ein überdurchschnittliches 

Kollisionsrisiko. 

Abgesehen von der ED 19 sind noch Teilstrecken folgender Straßen des 

Untersuchungsgebiets konfliktträchtig: 

• die GVS Eittingermoos - Berglern zwischen dem Vorfeld Viehlaßmoos 

und den Gutbrod-Weihern einschließlich der Querung des Sempt- 

Flutkanals (FR 21, 22, 24). Die GV ist hier aktuell wie auch im Planungsfall 

schwach befahren und es ist vorhabensbedingt mit einer mäßigen 

Erhöhung der Befahrungsintensität zu rechnen. An die Trasse 

grenzen Lebensräume hochwertiger Artengemeinschaften bzw. Artvorkommen 

an (Wiesenbrüter, Wechselkröte, Tagfalter), das Kollisionsrisiko 

ist aber in allen drei FR als durchschnittlich einzustufen; 

• die Anschlussstücke der FTO an die BAB A92, für die eine geringe Erhöhung 

des Verkehrsaufkommens prognostiziert ist. Im Süden führt die 

bereits heute stark befahrene Straße längs durch den hochwertigen Biotopkomplex 

Hangwiesen/Eittingermoos (FR 09); das dadurch grundsätzlich 

hohe Kollisionsrisiko ist hier durch verschiedene Gegebenheiten 

deutlich reduziert. Im Norden ist die FTO weniger stark befahren. 

Sie quert hier die Dorfen und ihre Aue als wichtige Vernetzungsstruktur 

zum Isarauwald, womit von einem überdurchschnittlichen Kollisionsrisiko 

auszugehen ist; 

• je ein Abschnitt der stark befahrenen FS 12 durch die Isarauen bei 

Mintraching (FR 41) bzw. diesen vorgelagert die Brandwiesen (FR 43) 

sowie der schwach befahrenen ED 30 im Süden des Flughafens (FR 

52, Umfeld Oberdingermoos), bei denen eine geringe Erhöhung der Be- 




fahrungsintensität in Verbindung mit situationsbedingt überdurchschnittlichem 

Kollisionsrisiko zu geringen bzw. sehr geringen Konflikten (FR 

43) führt; 

• die ED 5 südlich des Knoten Ost in ihrem Verlauf durch das Gewerbegebiet 

Schwaig, mit punktuell überdurchschnittlichem Kollisionsrisiko 

durch Gehölze im Trassenumfeld. 

Tierverluste durch überfliegende Flugzeuge 

Vögel: Nach dem Vogelschlaggutachten, Kap. 11, ist "die Zahl der jährlichen 

Vogelschläge (am Flughafen München) ... vergleichsweise stabil und 

in Anbetracht der hohen Flugbewegungszahlen auf sehr niedrigem Niveau 

... Vieles spricht dafür, dass eine Abnahme der Vogelschlagraten im Rahmen 

der Kapazitätserweiterung bei zunehmender Bewegungsfrequenz erfolgen 

wird [S. 146f] ... Im Zusammenhang mit der 3. S/L-Bahn werden vor 

allem die großen Kiesabgrabungskomplexe nordöstlich und östlich von 

Eitting als vogelschlagkritisch angesehen ... Anmessungen der Vogelflughöhen 

oberhalb des Eittinger Weihers und des Abgrabungskomplexes Eitting-Nord 

ergaben, dass die von dort abfliegenden bzw. die Weiher anfliegenden 

Vögel niedriger als die Luftfahrzeuge fliegen, Vogelschlaggefahr 

von ihnen also zunächst kaum ausgeht. Kollisionsgefahr besteht allerdings 

mit Wasservögeln, die von dort in Richtung Flughafen ziehen oder für weitere 

Flüge höher in die Luft aufsteigen. [S. 146]" 

Auf dieser Grundlage ist davon auszugehen, dass auch naturschutzfachlich 

relevante Vogelarten, die in bestimmten Situation eine gewisse Tendenz 

zu größeren Flughöhen aufweisen können (z.B. Schnatterente), am 

ehesten im oben angesprochenen Bereich um Eittinger Weiher - Abbaugebiet 

Gutbrod und Mittlere Isar-/Sempt-Flutkanal bei Überflügen verunfallen 

könnten. Die im Vogelschlaggutachten und in Kap. A.6 ausgewerteten 

Flughöhenanmessungen zeigen jedoch, dass solche Ereignisse allenfalls 

sehr selten zu erwarten sind. Demgemäß setzen wir für die entsprechenden 

Funktionsräume FR 17, 21 und 24 jeweils einen sehr geringen Konflikt 

an (Konfliktstufe 1). 

Fledermäuse: Für keine der Fledermausarten, die im UG nachgewiesenen 

wurden, sind bei Jagd- oder Streckenflügen Flughöhen > 40 m belegt. 

Höhere Flüge erfolgen nur bei einzelnen Arten, in zeitlich eng begrenzten 

Phasen und ganz bestimmten Situationen: Bei der Zweifarbfledermaus 

sind es Balzflüge an sehr hohen Gebäuden in Städten, beim Großen Abendsegler 

Schwärmflüge über dem Zentrum großer Waldflächen im 

Spätsommer Phase (150 - 250 m über dem Ebersberger Forst, KRONWIT- 

TER 1988). Für die An- und Abflugkorridore der geplanten S/L-Bahn sind 

die strukturellen Vorausetzungen für solche Hochflüge nicht gegeben. 




5.2.7 Klima 

Bodennahe Flugbewegungen deutlich unterhalb 100 m beschränken sich 

auf das Flughafengelände und eine schmale Zone der vor Kopf liegenden 

zaunnahen Freiflächen. Die Flughafenwiesen haben für Fledermäuse keine 

Habitatqualität und keine Attraktionswirkung. Die Anflugsektoren vor 

der äußersten Befeuerungsanlage werden aus gleichem Grund bereits 

derzeit nicht von Fledermäusen genutzt. Hier konnten aktuell weder Jagdaktivität 

noch Durchflugbewegungen festgestellt werden (FR 4 Attaching 

und FR 15, östliche Rofelwiesen bzw. östlich angrenzend FR 14, Langwiesen; 

vgl. Kap. A.1 und Karte A.1.1 in Kap. D). 

Nach den Klimagutachten des Deutschen Wetterdienstes bestehen die 

Auswirkungen des Flughafens im Erdinger Moos im Wesentlichen in einer 

Erhöhung der Jahresmitteltemperatur und in einer Verringerung der Luftfeuchte, 

die sich unter anderem in einer deutlich geringeren Anzahl von 

Nebeltagen niederschlägt. Die genannten Wirkungen entstehen durch die 

großflächige Versiegelung und die Veränderung der Grundwasserverhältnisse 

und sind weitgehend auf das Flughafengelände selbst und das 

nächstgelegene Umfeld beschränkt (nach UVS 13, Schutzgut Klima). 

Durch den Bau der geplanten dritten Start-/Landebahn ist nach UVS eine 

sehr begrenzte Erhöhung der o.g. Effekte zu erwarten. So ist bezüglich 

der aktuellen Jahresmitteltemperatur auf dem Flughafengelände gegenüber 

dem Zustand vor Bau des Flughafens eine Erhöhung von etwa 0,7 

°C anzusetzen; dieser Wert soll durch die vorhabensbedingte zusätzliche 

Versiegelung um weitere etwa 0,1 °C steigen. Der Analogieschluss zu einer 

früher für einen anderen Flughafen durchgeführten Berechnung führt 

die Klimagutachter weiterhin zu der Annahme, dass sich in einer Distanz 

von etwa 1.000 m von den Grenzen des Flughafengeländes die oben genannte 

Temperaturerhöhung bereits auf 20 % des Ausgangswerts reduziert, 

so dass dort insgesamt nur noch eine Differenz von + 0,1 bis + 0,2 

°C verbleibt. Der Anteil, der auf die Wirkungen des Erweiterungsvorhabens 

entfällt, ist dabei nach UVS klimatologisch nicht mehr relevant. Vorhabensbedingte 

Wirkungen auf die Fauna können damit ausgeschlossen 

werden. 

In den Unterlagen zum ROV wurde unabhängig davon bzw. höchstvorsorglich 

der Frage nachgegangen, in welchen Lebensräumen des Flughafenumfelds 

überhaupt mit kälte- bzw. kühlepräferenten, nordisch oder alpin 

verbreiteten Arten gerechnet werden muss, die durch Klimaerwärmung 

noch am ehesten belastbar wären 61 . Neben dem bereits dort erwähnten 

61 Nach Raumordnungsunterlagen 3. Start- und Landebahn, Fachbeitrag Fauna, ÖKOKART München, 2006, S. 

77: "Unabhängig davon, dass angesichts dieser extrem geringen Effekte Wirkungen auf die Fauna praktisch 




5.2.8 Licht 

Viehlaßmoos, für das aufgrund der aktuellen Bestandsaufnahmen einzelne 

weitere solcher Arten angegeben werden können 62 , spielt offensichtlich 

auch der Eittinger Weiher als Lebensraum solcher Formen eine gewisse 

Rolle 63 . Auch dieser liegt aber noch etwa 1.000 m von der zukünftigen 

Flughafengrenze entfernt (vgl. auch NATURA 2000 - FFH und Vogelschutz, 

ÖKOKART, 2007). 

Nachtaktive Fluginsekten 

Gemäß der Darstellungen in der Lichttechnischen Untersuchung (Müller- 

BBM, 2007) und den Vorüberlegungen zum Wirkfaktor in Kap. 3.4.3 sind 

die wesentlichen Lichtquellen in der Betriebsphase der neuen Anlage: 

Vorfeld, Beleuchtungen von drei Straßen, Allgemeine Luftfahrt sowie Befeuerung 

bei Schwelle 09, westlicher S/L-Bahn-Kopf, und bei Schwelle 27, 

östlicher S/L-Bahn-Kopf. 

Unberücksichtigt bleiben die geplanten Enteisungsflächen im östlichen 

und westlichen Kopfbereich der geplanten neuen S/L-Bahn, die über Flutlicht 

mit den grundsätzlich stark attrahierenden Metallhalogendampf- 

Lampen ausgeleuchtet werden. Die Enteisungsflächen sind naturgemäß 

nur im Winter relevant und werden auch nur im Bedarfsfall beleuchtet. Im 

Winter ruht das Insektenleben aber weitestgehend, mit Ausnahme ganz 

weniger spezialisierter Arten, die aber auch nur an milderen Tagen aktiv 

sind (z.B. der bekannte Obstbaumschädling Frostspanner Erannis defoliaria). 

Zu den Lichtquellen im Einzelnen: 

auszuschließen sind, ist folgendes festzuhalten: Grundsätzlich könnten von der Tierwelt des Raumes vor allem 

solche Arten durch eine gewisse Erhöhung der Temperatur in Kombination mit einer gewissen Verringerung von 

Luftfeuchte/Nebel beeinträchtigt werden, die arktisch-borealer und/oder alpiner Herkunft sind und im Gebiet den 

(nördlichen) Arealrand erreichen bzw. hier isolierte extrazonale Vorkommensinseln ausbilden (Glazialrelikte; 

"Kühnelt'sches Prinzip der regionalen Stenözie"). Ökologisch kommen dabei vor allem Arten mit sehr enger 

Moorbindung in Betracht, wobei wohl großflächigere Moore eine wesentliche Vorkommensvoraussetzung bilden. 

Vor allem sie erscheinen geeignet, ein hinreichend eigenständiges Lokalklima aufzubauen bzw. den nötigen 

Raum für auch langfristig persistierende Vorkommensisolate zur Verfügung zu stellen. Die oben angesprochenen 

stenöken Moorarten, wie sie etwa in den Moorgebieten des Jungmoränenlandes regelmäßig vorkommen, 

sind aber aus dem KG nicht bekannt und zumindest heute auch kaum mehr zu erwarten. Bedingt an diese 

Gruppe anzuschließen sind u.U. Arten wie das Moor-Wiesenvögelchen (Coenonympha tullia) oder die Landschnecke 

Nesovitrea petronella. Beide kommen im KG nur im Viehlaßmoos vor und praktisch nur dort ist mit 

empfindlichen Arten i.w.S. heute noch in relativer Nähe zum Eingriffsbereich überhaupt zu rechnen. Auch das 

Viehlaßmoos liegt aber im Minimum bereits ca. 1.750 m von der Außengrenze des geplanten Flughafenerweiterungsbereichs 

entfernt und würde somit von klimatischen Veränderungen keinesfalls mehr erreicht." 

62 

Köcherfliege Limnephilus elegans als Beifang der Nachtfalter-Untersuchung; Wickler Pammene populana 

(FABRICIUS, 1787), Palpenmotten Monochroa suffusella (DOUGLAS, 1850) und Psoricoptera speciosella TEICH, 

1893, vgl. Kap. A.17 

63 

Federmotte Platyptilia nemoralis ZELLER, 1841, vgl. Kap. A.17; Zweizähnige Laubschnecke Perforatella bidentata, 

vgl. Kap. A.18 




Beleuchtung Vorfeld: Das Gros der von der Vorfeldbeleuchtung erfassten 

Bereiche liegt innerhalb der Flächeninanspruchnahme. Ein weiterer 

Teil überlagert sich mit der Beleuchtung von Erdinger Allee und Südring, 

wobei die Straßenbeleuchtung jeweils vorgelagert und damit bezüglich der 

Emissionen in angrenzende Biotope als bestimmend anzusehen sind (Analyse 

vgl. unten). Auf das Vorfeld zu beziehen sind: 

Auswirkung 1 - Die Beleuchtung des westlichen Vorfelds ergreift mit Belastungszone 

4 auf einer Länge von etwa 500 m randlich und schmal die 

Flughafenwiesen Nord (Funktionsraum [= FR] 02) und dabei im Wesentlichen 

magere Extensivwiesen und initiale Vegetationsstadien. Die Nachtfalterfauna 

der Flughafenwiesen wurde nicht untersucht. An wertbestimmenden 

Arten ist dort am ehesten mit solchen der ökologischen Gruppen 

Ma (Arten der Magerwiesen, teils auch schwach hygrophil) und U (Arten 

der Ruderalfluren) zu rechnen (Gruppen vgl. Kap. A.17). In den drei 

nächstgelegenen FR, die auch vergleichbare Strukturen umfassen, konnten 

bei den aktuellen Untersuchungen insgesamt 16 vorrangig naturschutzrelevante 

Arten dieser beiden Gruppen nachgewiesen werden (FR 

05, 07 und 11, vgl. Kap. A.17). Nur eine dieser Arten, der lokal bedeutsame 

Eichenspinner Lasiocampa quercus, ist als hoch empfindlich 

eingestuft (Stufe 3); diese Art kommt aber aufgrund ihrer Gehölzbindung 

für die völlig offenen Wiesen nicht in Betracht. Ein Konflikt ist damit nicht 

erkennbar (Konfliktstufe 0). 

Auswirkung 2 - Die unter 1 beschriebene Situation findet sich praktisch 

gespiegelt auch im Süden wieder. Betroffen sind artenreiche Extensivwiesen 

in FR 01 Flughafenwiesen Süd, ebenfalls auf etwa 500 m und ebenfalls 

mit Belastungszone 4. Auch in diesem Fall ist ein Konflikt ist nicht gegeben 

(Konfliktstufe 0). 

Straßenbeleuchtung N Vorfeld (Erdinger Allee): Auswirkung 1 - Die beleuchtete 

Straße folgt auf einer Länge von knapp 2.000 m unmittelbar dem 

Südrand der Flughafenwiesen Nord (FR 02), weshalb in nördliche Richtung 

drei der vier Belastungzonen zum Tragen kommen: Zone 2 ergreift 

einen etwa 50 m breiten Extensiwiesenstreifen, der lokal und kleinflächig 

von Initialvegetation unterbrochen wird. Zone 2 und 3 erstrecken sich entsprechend 

großflächiger ebenfalls über von Rollwegen durchzogene Magerwiesen. 

Entsprechend der obigen Potenzialermittlung (vgl. Vorfeld, 

Auswirkung 1) muss damit gerechnet werden, dass Bestände einiger naturschutzrelevanter 

Nachtfalter- und Kleinschmetterlingsarten geringer bis 

mittlerer Empfindlichkeit aus den ökologischen Gruppen Ma (Arten der 

Magerwiesen) und U (Arten der Ruderalfluren) getroffen werden. Von den 

in Betracht kommenden Arten gilt allerdings nur eine, die als mittel empfindlich 

eingestufte Ethmia bipunctella, als gefährdet. Damit ergibt sich für 

den unmittelbaren Belastungsbereich von etwa 100 ha eine Wirkungsin- 




tensität von sehr gering bis gering, kleinflächig auch mittel, und bei der 

anzusetzenden Wertstufe 3 64 für den unmittelbaren Belastungsbereich 

(vgl. oben) Konfliktstufe 2-3. 

Im östlichen Anschluss schwenkt die neue Erdinger Allee auf den Knoten 

Ost ein. Auf diesem knapp 500 m langen, Nordwest-Südost verlaufenden 

Teilstück treffen alle Belastungszonen beiderseits ausschließlich auf den 

Bereich der Flächeninanspruchnahme. Konflikte durch Lichtemissionen 

sind deshalb nicht anzugeben. Gleiches gilt für die nach Süden gerichtete 

Emission der Straßenbeleuchtung des oben beschriebenen Teilstücks entlang 

des Südrands der Flughafenwiesen Nord. 

Straßenbeleuchtung S und SO Vorfeld (Südring): Auswirkung 1 - Die 

beleuchtete Straße folgt zunächst auf einer Länge von etwa 1.000 m dem 

Nordrand der Flughafenwiesen Süd (FR 01). Berücksichtigt man die dortigen 

Flächeninanspruchnahmen und die bereits bei der Vorfeldbeleuchtung 

analysierten Teilflächen, so verbleiben i.W. noch etwa 25 ha Flughafenwiesen 

mit Belastungszone 4. Es handelt sich überwiegend um artenarme 

Frischwiesen, lokal aber auch um feuchtere Einheiten mit etwas höherem 

Potenzial (Feuchtwiese, Flutrasen). An dem nur unweit östlich gelegenen 

Lichtfangstandort N04 (in FR 10) konnten fünf hygrophile und vorrangig 

naturschutzrelevante Schmetterlingsarten festgestellt werden 65 . 

Von diesen kommt aber nur die lokal bedeutsame Berg-Graseule Mythimna 

comma auch für die o.g. Lebensräume in Betracht. Die Art ist als "mittel 

empfindlich" eingestuft, d.h. für sie ist in Zone 4 keine Wirkung von 

Lichtemissionen auf den Bestand mehr zu erwarten. Konflikte sind damit 

nicht gegeben (Konfliktstufe 0). 

Die nach Norden gerichteten Emissionen der Straßenbeleuchtung des genannten 

Teilstücks treffen ausschließlich Flächen, die vorhabenbedingt 

überbaut werden (Vorfeld). 

Auswirkung 2 - Am Ostende der bereits besprochenen Strecke knickt der 

neue Südring nach Nordost ab und folgt weiter etwa 1.000 m dem Abfanggraben 

Ost um dann zum Knoten Ost umzuschwenken. Während die 

westlich angrenzenden Flächen vollständig in den Bereich der Flächeninanspruchnahme 

fallen und daher an dieser Stelle nicht weiter zu betrachten 

sind, werden nach Osten durchweg Strukturen von der Straßenbeleuchtung 

berührt, die erhalten bleiben. In Belastungszone 2 fällt dort ein 

Abschnitt des Abfanggraben Ost (FR 10), der aus der Sicht des Nachtfal- 

64 

Einschätzung auf Basis des Artenpotenzials. Auch auf Grundlage der aktuell untersuchten Evertebratengruppen 

(Tagfalter, Heuschrecken, Laufkäfer) erhält FR 02 Wertstufe 3. 

65 

Mythimna comma; Calamotropha paludella, Idaea emarginata, Eilema griseola, Hydraecia petasitis; vgl. Kap. 

A.17 und Datendokumentation, Kap. C.1 




terschutzes als "von mittlerer Bedeutung" eingestuft ist (Lichtfangstandort 

N04, vgl. Kap. A.17). Die vorrangig wertbestimmenden Arten der lokalen 

Biozönose 66 sind maximal als mittel empfindlich eingestuft, womit sich 

Konfliktstufe 2 ergibt. 

Etwas höher anzusetzen ist der Konflikt für die ebenfalls in Belastungszone 

2 fallenden Flächen der FR 05 im östlichen Anschluss, die Halbtrockenrasen 

und trockene Magerwiesen, Gebüsche und Kleingewässer umfassen. 

Dort erfolgten keine Lichtfänge; das Arteninventar dürfte aber 

durch die Daten zum eng benachbarten Standort N04 relativ gut abgebildet 

werden (vgl. oben; dominant Magerrasenarten), jedoch sind angesichts 

der Wertigkeiten, die der Bereich bei anderen Evertebratengruppen 

maximal erreicht, zumindest einzelne weitere bedeutsame Artvorkommen 

nicht auszuschließen. Weiterhin ist die an N04 angeflogene gefährdete 

Köcherfliege Leptocerus tineiformis sicher auf die dortigen Tümpel zu beziehen 

(vgl. Kap. C, Daten zu Standort ML04 und Kap. A.20, Gewässer 

MS022n und MS022s). Damit ist für die betroffenen Teilflächen von FR 05 

Konfliktstufe 3 anzusetzen. 

Die Belastungszonen 3 und 4 erfassen dagegen Teile des FR 05, die sehr 

stark von Äckern, ruderalisierten Grünländern und Siedlung dominiert 

werden. Nur punktuell bis kleinflächig sind mit Pionierfluren auf Kies, Magerwiese, 

Tümpel und Hecken naturnähere Kleinstrukturen eingestreut. 

Damit wären hier im ungünstigsten Fall geringe Konflikte zu erwarten 

(Konfliktstufe 2). 

Straßenbeleuchtung bei der Allgemeinen Luftfahrt (St 2084): Auswirkung 

1 - Die beleuchtete Straße folgt auf einer Länge von etwa 1.000 m 

unmittelbar dem Nordrand der Flughafenwiesen Nord (FR 02), womit die 

Extensivwiesen größerflächig belastet werden (Zonen 2 bis 4). Relevant 

sind allerdings nur die Wiesenflächen entlang der westlichen zwei Drittel 

der Straße, da die dem Ostabschnitt vorgelagerten Flächen in Teilen überbaut 

werden. In Analogie zur Straßenbeleuchtung nördlich des Vorfelds 

(vgl. oben) ist für den unmittelbaren Belastungsbereich die Konfliktstufe 

2-3 anzugeben. 

Auswirkung 2 - Im südöstlichen Anschluss an die Straßenbeleuchtung fällt 

eine etwa 15 ha große Teilfläche von Funktionsraum 13, Dreilooswiesen, 

in Belastungszone 4, kleinflächig auch in 3. In diesem Bereich wurden 

keine Untersuchungen an Nachtfaltern durchgeführt. Die Fläche wird 

großflächig von Acker und Intensivgrünland dominiert und auch die wenigen 

Kleinstrukturen lassen keine nennenswerten Bestände erwarten (ein 

66 Ethmia dodecea, Epinotia signatana, Scopula rubiginata, Calamotropha paludella, Pediasia luteella, Hadena 

compta, Neosphaleroptera nubilana; vgl. Kap. A.17 und Datendokumentation, Kap. C.1 




Graben mit nitrophytischen Staudenfluren, Ruderalfluren, zwei kleine, völlig 

isolierte Sumpfseggenfacies). Angesicht des sehr geringen Lebensraumpotenzials 

und der geringen potenziellen Belastung ist ein Konflikt 

nicht erkennbar (Konfliktstufe 0). 

Allgemeine Luftfahrt: Die Belastungszonen der Beleuchtung der Allgemeinen 

Luftfahrt ergreifen im Wesentlichen Flächen, die im Zuge des 

Baus vollständig verändert oder überbaut bzw. versiegelt werden. Diese 

Verluste sind bereits in Kap. 5.2.1 bewertet. Nach Süden ergreifen formal 

vor allem die Zonen 3 und 4, schmal auch noch 2, die Flughafenwiesen 

Nord (FR 02). Den beleuchtungsbedingten Wirkungen auf diese Flächen 

wurde aber bereits oben, beim Punkt "Straßenbeleuchtung bei der Allgemeinen 

Luftfahrt", Rechnung getragen. Die Straßenbeleuchtung liegt zwischen 

den Wiesen und dem Gelände der Allgemeinen Luftfahrt, weshalb 

die relevanten Wirkungen auf die näher gelegene Straßenbeleuchtung zu 

beziehen sind. 

Befeuerung bei Schwelle 09, westlicher S/L-Bahn-Kopf: Der potenzielle 

Wirkbereich der westlichen Anflugbefeuerung liegt zur Gänze in FR 04 

Attaching. Neben Vegetationsbeständen, die im Raum ubiquitär und sicher 

bezüglich der Evertebratenfauna von allenfalls geringer Bedeutung 

sind - Acker, Intensivgrünland frisch, Grünland ruderalisiert - erfasst er 

auch einen Abschnitt der Goldach (etwa 200 m Lauflänge in Zone 3 und 

knapp 100 m in Zone 4) und eine schmale Auwaldzeile (etwa 200 m in 

Zone 4). 

Die Goldach wurde im betreffenden Abschnitt aktuell auf ihre Wasserwirbellosenfauna 

untersucht. Das Gewässer ist danach in diesem Abschnitt 

aus artenschutzfachlicher Sicht von mittlerer Bedeutung (Wertstufe 3); 

wertbestimmend sind längenzonal breitere Bacharten sowie Flussarten 

(vgl. Kap A.20.1, Untersuchungsabschnitt MF93). Betrachtet man das Arteninventar 

im Detail (vgl. Kap. C.1), so wird deutlich, dass als Imagines 

nachtfliegende Wasserinsektenarten diese Wertigkeit maßgeblich mitbestimmen. 

Zu nennen sind die Eintagsfliegen Baetis liebenauae und 

Caenis rivulorum sowie die Köcherfliege Allotrichia pallicornis (alle RL 

Bayern 3, gefährdet, aber lokal noch gut vertreten). Zumindest die zuletzt 

genannte Art wurde auch als Beifang der Nachtfalteruntersuchung am nahegelegenen 

Lichtfangstandort N02 nachgewiesen, an dem die Goldach 

in geringer Distanz vorbeiläuft. Auch wenn man für alle drei Arten eine hohe 

Empfindlichkeit unterstellt, ist bei der gegebenen Distanz nur eine geringe 

Wirkungsintensität anzusetzen, womit sich maximal ein geringer 

Konflikt ergibt (Konfliktstufe 2). 

Die oben erwähnte Auwaldzeile führt unmittelbar am Ortsrand von Attaching 

entlang, so dass eine gewisse Vorbelastung durch die dortigen 




Lichtquellen unterstellt werden muss. An dem weniger als 1 km von diesem 

Bestand entfernten Lichtfangstandort N02 konnten insgesamt acht 

vorrangig naturschutzrelevante Feucht- bzw. Auwaldarten nachgewiesen 

werden (vgl. Kap. A.17). Nur eine davon, die Auenwald-Winkeleule Mesogona 

oxalina ist als hoch, sechs weitere sind als mittel empfindlich eingestuft 

(Clostera anachoreta, Coleophora ochripennella, Cossus cossus, Gelechia 

basipunctella, Hypatopa inunctella, Nematopogon metaxella). Es 

handelt sich ganz überwiegend um lokal bedeutsame Arten bzw. Arten der 

Vorwarnstufe; nur der große Weidenbohrer Cossus cossus gilt in der Naturraumgruppe 

und Nematopogon metaxella bayernweit als gefährdet (regional 

ungefährdet). Damit ist für die Gehölzzeile eine empfindliche Fauna 

mittlerer Wertigkeit anzusetzen. Bei der für Zone 4 resultierenden maximalen 

Wirkungsintensität 1 ergibt sich auch hier Konfliktstufe 2. 

Befeuerung bei Schwelle 27, östlicher S/L-Bahn-Kopf: Der potenzielle 

Wirkbereich erfasst auf kürzere Distanz den FR 15 Rofelwiesen und reicht 

auch noch in den FR 14 Langwiesen hinein. Alle Belastungszonen treffen 

ausschließlich intensiv genutzte Agrarflächen (Acker, artenarmes Intensivgrünland, 

ruderalisiertes Grünland) sowie einzelne schmal bzw. kurz 

ausgebildete Kleinstrukturen in einer Ausprägung, wie sie im UG allgegenwärtig 

ist (zwei Gebüschzeilen, nitrophytische Hochstaudenfluren). Ein 

gewisses Potenzial, z.B. für Eintags- und Köcherfliegen, mag der Hauptwiesengraben 

haben, der in Zone 4 den potenziellen Wirkbereich quert. 

Das Gewässer, das unterhalb der St 2580 durch organische Belastung 

vollständig verödet ist (Pilztreiben [cf. Sphaerotilus]), ist aber auch in diesem 

Abschnitt nach Geländebefund noch so deutlich belastet (eig. Beob. 

2006), dass mit anspruchsvolleren Arten nicht zu rechnen ist. Konflikte 

sind damit nicht gegeben (Konfliktstufe 0). 

Weitere Artengruppen 

Neben den Wirkungen auf nachtaktive Fluginsekten wären grundsätzlich 

noch Auswirkungen von Beleuchtungseinrichtungen auf die Avifauna vorstellbar. 

Solche Wirkungen sind vor allem für nachtziehende Zugvogel- 

Arten berichtet. Sie treten allerdings im Wesentlichen im Zusammenhang 

mit starken Leuchtkörpern auf, die auf hohen Gebäuden angebracht sind 

und/ oder eine entsprechende Reichweite aufweisen (Leuchttürme, Sky- 

Beamer), und sie werden dabei nur dann relevant, wenn sie in häufig frequentierte 

Zugrouten hineinwirken. Solche Lichtquellen können Nachtzieher 

von ihrem Zugkurs ablenken oder auch ganz allgemein irritierend wirken. 

Im Extremfall umkreisen die Tiere bis zur Erschöpfung die Lichtquellen 

bzw. kollidieren mit ihnen (vgl. z.B. Zusammenstellung in RICHARZ et 

al. 2001: 150-152). Im Bereich der Flughafenerweiterung sind entsprechend 

exponierte Beleuchtungsanlagen nicht vorgesehen und es gibt 

auch keine Hinweise auf eine Bündelung nächtlicher Zugbewegungen im 




relevanten Raum (vgl. auch Auswertungen aktueller Radaruntersuchungen 

im Vogelschlaggutachten). Insbesondere sind auch seit Eröffnung des 

Flughafens am Standort keine wie oben beschriebenen Ereignisse bekannt 

geworden. 

Zu den Effekten der Straßenbeleuchtung auf das Brutgeschehen von Wiesenvögeln 

ist die Arbeit von DE MOLENAAR et al. (2000) an einer großen 

Uferschnepfen-Brutpopulation in den Niederlanden verfügbar. Sie ergab 

nur Hinweise ("only an indication", l.c. S. 129) darauf, dass die Straßenbeleuchtung 

einen negativen Einfluss auf die Wahl des Neststandorts hat. 

Statistisch gesichert werden konnte, dass in einem Streifen von 0 bis 300 

m vom Rand der Autobahn (bzw. Standort der Leuchten) im Untersuchungsjahr 

mit Beleuchtung die Siedlungsdichte um 30 % geringer war als 

im Untersuchungsjahr ohne Beleuchtung. Weiterhin ergab sich ein schwacher 

Trend für einen geringfügig späteren Legebeginn in lampennäheren 

Flächen. Effekte auf den Erhaltungszustand der Population sind nicht beschrieben 

und eine Auskunft zu den Mechanismen, die den registrierten 

Effekt letztlich auslösen, wird nicht gegeben. Wir sehen damit keinen Anhaltspunkt 

für eine qualifizierter Abschätzung des in jedem Fall aber maximal 

geringen Belastungsrisikos. 

5.2.9 Hochfrequenzimmissionen 

Bezüglich der potenziellen Wirkungen von elektromagnetischer Strahlung 

auf die Tierwelt stellten jüngst LAMBRECHT et al. (2004) Angaben zusammen 

und referieren dabei Ergebnisse aus einzelnen Laborstudien zu Wirkungen 

auf Vögel sowie publizierte Erwägungen zu Reaktionen bei Fischarten 

mit hochsensiblen Elektrorezeptoren. Die Autoren kommen zu dem 

Schluss, dass die "benannten Arbeiten und Ergebnisse nahe legen, dass 

relevante Wirkungen elektromagnetischer Felder ... bestehen" (LAM- 

BRECHT et al. l.c.). Die Ausführungen zeigen aber auch, dass der Forschungsstand 

auf diesem Sektor ausgesprochen mangelhaft ist und insbesondere 

Studien zu Auswirkungen auf Populationsniveau ebenso wie 

Schwellen- bzw. Orientierungswerte bislang vollständig fehlen (fide l.c.). 

Dezidierte Analysemöglichkeiten bestehen mithin nicht, jedoch sind nennenswerte 

Negativwirkungen auf Tiere aufgrund der vorliegenden Daten 

insgesamt äußerst unwahrscheinlich (vgl. UVS 6.1, Betriebsbedingte elektromagnetische 

Hochfrequenzimmissionen), Wirkungen auf den Erhaltungszustand 

von Populationen de facto auszuschließen. 

Darüber hinaus ist festzuhalten, dass die Immission der projektbedingt 

hinzukommenden Sendeanlagen (Entfernungsmessgerät, Haupteinflugszeichen, 

Gleitwegsender, Landekurssender, ggf. ein weiteres ASDE-Bodenradar) 

gegenüber den Immissionen der bereits bestehenden Anlagen 

vernachlässigbar sind (EMV-Gutachten, zit. nach UVS 6.1). Insgesamt 




werden die elektromagnetischen Hochfrequenzimmissionen außerhalb 

des Flughafengeländes praktisch ausschließlich von den beiden bestehenden 

großen Luftraum-Überwachungsradaranlagen PSR-Nord (Standort 

in der Lüsse, etwa 550 m SO des Stoibermühlsees) und PSR-Süd (im 

Notzingermoos östlich Klösterlschwaige, rechts der Gfällach) sowie den 

ebenfalls bereits bestehenden Flugfunkanlagen in Hallbergmoos bestimmt. 

5.2.10 Präventivmaßnahmen Vogelschlag 

Bei den Empfehlungen zur Minderung der Vogelschlaggefahr, die im Zusammenhang 

mit den Planungen zur 3. S/L-Bahn erarbeitet wurden, handelt 

es sich neben organisatorischen Maßnahmen wesentlich um Momente 

des "Biotopmanagements", die sich auf das zukünftige Flughafengelände 

selbst beziehen (Flughafenwiesen der künftigen Nordbahn, auch Grünflächen). 

Diese Empfehlungen sind im Kontext nicht relevant; sie beziehen 

sich auf den als Verlust gewerteten Bereich der Flächeninanspruchnahme. 

Analoges gilt für Hinweise zum Gehölzmanagement für ein Areal zwischen 

der neuen Nord- und der zukünftigen Centerbahn westlich des Standorts 

der Allgemeinen Luftfahrt. 

Kap. 7.6 des Vogelschlaggutachtens enhält Hinweise zur flugsicherheitskonformen 

Bewirtschaftung von FMG-Flächen in einem Streifen von 250 

m im Anschluss an das Flughafengelände. Aus den allgemeinen Anforderungen 

an diese Flächen, wie nachfolgend wiedergegeben, sind keine 

Negativwirkungen für die Fauna der betreffenden Funktionsräume abzuleiten 

67 : 

• Keine intensive Landwirtschaft, insbesondere kein Ackerbau, kein 

Viehweidebetrieb und keine Pferdekoppel im großen Stil; 

• keine Ausbringung von Stallmist oder Klärschlämmen; 

• keine Kurzgraswirtschaft und mehrschürige Mahd; 

• kein Kiesabbau unter Anschnitt und Offenlegung des Grundwassers. 

Die weiterhin empfohlene Erweiterung der Bezugsräume für die Auflagen 

zur Genehmigung von Nassauskiesungen (l.c., Kap. 9) hat keine Konsequenzen 

für die aktuelle Ausstattung und Fauna der betroffenen Bereiche. 

Es werden darin Vorgaben für u.U. neu zu eröffnende Auskiesungen formuliert. 

67 

i.W. Fr 04 Attaching, 07 Stoibermühle und Obere Lüsse, 08 Grünschwaige und Schwaigermoos, 15 Rofelwiesen, 

13 Dreilooswiesen 




5.3 Übergreifende Betrachtung (Gesamtkonflikt Fauna) 

Funktionsräume, terrestrische und Stillgewässerfauna 

Die Ergebnisse der Konfliktanalyse für die Funktionsräume als Bezugseinheiten 

der terrestrischen und Stillgewässerfauna sind in der nachfolgenden 

Tab. 11 zusammengestellt. 

Sehr hohe Konflikte ergeben sich danach für insgesamt sechs Funktionsräume. 

Sie entstehen in allen Fällen unmittelbar oder zumindest auch 

durch Inanspruchnahme von Flächen. In vier FR gehen dabei so große 

bzw. wertbestimmende Anteile verloren, dass jeweils die Integrität des gesamten 

FR in Frage gestellt ist. Dies betrifft die Nördliche Randzone (FR 

06) und den Abfanggraben Ost (FR 10), von denen überhaupt nur kleine 

bis sehr kleine Restflächen erhalten bleiben, auf die dann zusätzlich noch 

weitere, wenn auch eher geringfügige Belastungen wirken. Vorflutgraben 

Nord (FR 11) und Rofelwiesen (FR 15) bleiben zwar in nennenswerten 

Bestandteilen bestehen, die vorrangig wertbestimmenden Flächen gehen 

aber fast zur Gänze verloren. 

Demgegenüber ist für die Vorbehaltsfläche Ost (FR 05) und die Wiesen 

um die S/L-Bahn Nord (FR 02) 68 trotz ebenfalls sehr hoher Konflikte in jedem 

Fall davon auszugehen, dass sie ihre maßgeblichen Funktionen weiterhin 

erfüllen werden. In FR 05 bleiben große Teile der entscheidenden 

Lebensräume bestehen und erfahren maximal geringfügige bis mittlere 

Belastungen. In den Flughafenwiesen FR 02 wird die Wiesenbrütergemeinschaft 

der Größenordnung nach und in ihrer Artenzusammensetzung 

sicher erhalten bleiben. Bei FR 02 stellt der ermittelte Konflikt in besonderem 

Maße ein worst case-Szenario dar. Aufgrund der speziellen Situation, 

unter der die Wiesenvögel auf dem Flughafen leben, ist die Wirkungsanalyse 

mit besonderen Unsicherheiten behaftet. Im günstigsten Fall ist davon 

auszugehen, dass sowohl die Wirkungen bauzeitlicher Störungen als auch 

die Wirkungen der St 2084 als Störquelle sowie der Schutzwälle bzw. Aufschüttungen 

bei Attaching als Sichthindernis auf Grund der "geschützten" 

Lage der Reviere hinter dem Zaun in Verbindung mit den zu unterstellenden 

Gewöhnungseffekten eher gering sind. Vorsorglich, weil konkrekte 

Beobachtungen zu entsprechend umfänglichen Maßnahmen in vergleichbaren 

Situationen fehlen, wurde jedoch von stärkeren Auswirkungen ausgegangen 

69 . 

68 

Der sehr hohe Gesamtkonflikt entsteht hier durch Summation mehrerer hoher Konflikte auf der Ebene des 

Funktionsraums; vgl. dazu Kap. 3.4.1, Unterpunkt (4). 

69 

Im Zusammenhang mit der Verträglichkeitsuntersuchung zu dem auszuweisenden Vogelschutzgebiet Nördliches 

Erdinger Moos bzw. auch mit artenschutzrechtlichen Belangen ist ein Monitoring der Bestände mit einem 

entsprechenden Konzept für ein Risikomanagement vorgesehen. 







Hohe Konflikte sind für weitere vier Funktionsräume anzugeben: FR 07 

Stoibermühle/Obere Lüsse und FR 08 Grünschwaige/Schwaigermoos im 

Norden sowie FR 12 Schwaiger Schotterterrassen und FR 13 Dreilooswiesen 

im Osten des bestehenden Flughafengeländes. Auch hier ist in allen 

Fällen der Flächenverlust konfliktbestimmend, bei den Dreilooswiesen 

in Verbindung mit einer zusätzlichen Belastung durch die erforderliche 

Verlegung der ED 5 nach Osten. Dies führt zu einer "Einengung" der Lebensräume 

von Arten mit ausgeprägtem Abstandsverhalten zu Verkehrswegen 

und anderen Elementen, die die weithin offene Landschaft unterbrechen. 

Für FR 04 Attaching ergibt sich in Folge unmittelbarer Flächenverluste für 

die Anlage der Abschirmungswälle und Aufschüttungen sowie deren mittelbarer 

Kulissenwirkung ein mittlerer Konflikt für die dort wertbestimmenden 

Wiesenvögel. Hinzu kommt eine gewisse Beeinträchtigung der 

Bestände störempfindlicher Arten im Ostteil des FR durch die neue Trassenführung 

der St 2084. 

Ebenfalls als Folge der Anlage von Abschirmungswällen bzw. Geländeaufschüttungen 

ergeben sich Konflikte in der Südlichen Randzone im Bereich 

von Hallbergmoos (FR 47). Diese sind hier angesichts der geringeren 

Lebensraumfunktion der in Anspruch genommenen bzw. beeinträchtigten 

Flächen jedoch nur als gering zu werten. 

Für weitere 13 FR wurden sehr geringe Konflikte ermittelt. Ganz überwiegend 

resultieren sie aus dem vorhabensbedingt erhöhten Verkehrsaufkommen 

auf bestehenden Straßen mit geringen bzw. sehr geringen Belastungen 

durch ein erhöhtes Kollisionsrisiko bzw. eine Verstärkung der Zerschneidungswirkung. 

Im Fall von FR 09 Eittinger Moos/Hangwiesen kommen 

noch bauzeitliche Belastungen hinzu. Der FR wird von der Flughafentangente 

Ost gequert, die das Gros der Lieferverkehre zu den Baustellen 

trägt. In den transportintensivsten Phasen der Bauzeit ist hier mit einer 

deutlichen vorübergehenden Erhöhung des Lkw-Aufkommens und entsprechenden 

Störungen für diesbezüglich empfindliche Tierarten zu rechnen. 

In den drei von größeren Gewässern geprägten FR 17 Eittinger Weiher, 

FR 21 Gutbrod-Weiher und FR 24 Mittlere Isar-Kanal/Sempt-Flutkanal, 

die im östlichen Anflugkorridor im Nahbereich der neuen Bahn liegen 

und entsprechend niedrig überflogen werden, ist zusätzlich eine gewisse 

Kollisionsgefahr für einzelne Vogelarten, insbesondere Wasservögel, 

anzunehmen. 

In den verbleibenden drei FR, in denen durch das Planvorhaben überhaupt 

Konflikte für die Fauna erkennbar werden, sind diese bezogen auf 

den Funktionsraum als Ganzes so gering, dass sie nicht mehr bewertungsfähig 

sind (FR 01 Flughafenwiesen Süd, FR 43 Brandwiesen und FR 

50 Wildschwaige). 




Tab. 11 dokumentiert auch die wertbestimmenden ökologischen Gruppen, 

für die Funktionsräume, die von konfliktträchtigen Projektwirkungen 

erfasst werden. Betroffen und dabei vorrangig artenschutzrelevant sind 

danach in erster Linie die (auch ackerbrütenden) Wiesenvögel, v.a. in den 

FR 02 Flughafenwiesen, den nördlich daran anschließenden FR 06, 07 

und 08 sowie, im Osten, FR 13 Dreiloos-, FR 14 Lang- und FR 15 Rofelwiesen. 

An zweiter Stelle sind die Arten mager-trockener Extensivwiesen 

und Magerrasen zu nennen, die vor allem durch Rückbau technischer 

Bauwerke (Dämme) bzw. Inanspruchnahme von Biotopanlagen Verluste 

erleiden (FR 05 Vorbehaltsfläche Ost, FR 10 Abfanggraben Ost und FR 

11 Vorflutgraben Nord). In demgegenüber geringerem Umfang betroffen 

und konfliktbestimmend sind Arten feuchter Hochstaudenfluren und Röhrichte 

sowie Arten grundwassergespeister Kleingewässer (Abfanggraben 

Ost, Vorflutgraben Nord). 

Gewässersysteme, Fließgewässerfauna 

Bei den Fließgewässern entstehen sehr hohe Konflikte durch den erforderlichen 

Rückbau von Vorflutgraben Nord (Gewässersystem [= GS] 6.1), 

Ableitungsgraben Nord (6.2.) und Abfanggraben Ost (6.3) auf ganzer Länge 

bzw. in nahezu dem gesamten wasserführenden Teil (vgl. Tab. 12). 

Gleiches gilt für den Mittelgraben nördlich des Flughafens (GS 5.5), Teil 

des Süßgrabensystems, der derzeit Wasser aus dem Ableitungsgraben 

Nord erhält. Im Planungsfall wird nicht nur der überwiegende Teil des Gewässers 

überbaut, es wird auch die kurze verbleibende Reststrecke nicht 

mehr mit Wasser beschickt. 

Bei drei weiteren Gewässern des Süßgrabensystems, dem Grüselgraben 

(GS 5.7) und seinen beiden Zuflüssen Breitwiesengraben und Grüselgraben 

Zufluss 1 (5.8), entstehen durch Überbauung längerer Gewässerabschnitte 

hohe Konflikte. Zudem kann es bei allen drei Gewässern während 

der Einrichtungs- bzw. Erprobungsphase der neuen Grundwasserregelung 

zu einer vorübergehenden Veränderung der Abflussverhältnisse 

kommen, bei den beiden Zuflüssen zusätzlich auch zu einer dauerhaften 

Abflussverminderung, die zumindest über weite Strecken den Fließcharakter 

und damit die heutige Funktion der Gräben für die Fauna in Frage 

stellt. Die Gewässer reichen nämlich in die Zone, in der die Grundwasserabsenkung 

auf dem Flughafengelände nach außen noch wirksam wird, 

ohne dass wie beim Grüselgraben selbst der dadurch verminderte Einstrom 

von Grundwasser durch Erhöhung der Einleitmenge aus dem neuen 

Ableitungsgraben Nord ausgeglichen wird. 

Es werden schließlich noch Abschnitte von drei weiteren Gewässern überbaut, 

die jedoch im Verhältnis zur Gesamtlauflänge eher kurz sind, so 

dass trotz der hohen Wertigkeit nur mittlere Konflikte entstehen. Dies be- 




trifft den Süßgraben (GS 5.1), den Loosgraben und seine Zuflüsse (5.4) 

sowie den Kalkgries-/Keckeisgrenzgraben (7.1). Beim Loosgraben kommt 

zusätzlich noch eine Verminderung der Abflüsse hinzu, die dazu führt, 

dass zumindest Teile des Gewässersystems verstärkt Stillwassercharakter 

erhalten bzw. auch regelmäßig trocken fallen. Bei Süß- und Keckeisgrenzgraben 

besteht diese Gefahr einer Abflussverminderung nur vorübergehend 

während der Bauphase, kann aber in beiden Fällen durch geeignete 

Maßnahmen vermieden werden. Dies ist insbesondere beim 

Keckeisgrenzgraben von Bedeutung, bei dem bereits eine temporäre Veränderung 

des Gewässercharakters aus naturschutzfachlicher Sicht zu hohen 

Konflikten führen würde. 

Allenfalls geringe Konflikte ergeben sich aus möglichen geringfügigen 

Belastungen des Oberlaufs des Mittelgraben Eittingermoos (GS 5.6; v.a. 

Abflussminderung), eines kurzen Abschnitts der Goldach (4.1; Lichtemissionen 

Anflugbefeuerung) bzw. eines Zulaufs der Goldach östlich der Attachinger 

Mühle (4.2; Laufverkürzung im Zuge von Verlegung). 

Tab. 12 Gesamtkonfliktstufen Fauna für die Gewässersysteme (Fließgewässerarten) 

Erläuterungen: Es sind alle Gewässersysteme [= GS] aufgeführt, für die sich gemäß Kap. 5.1 und 5.2 mindestens ein sehr gering Konflikt ergibt. Nr, Hiererachie - Nummer, 

Bezeichnung des Gewässersystems (Hierarchie 1) bzw. Gewässers (Hierarchie 2). W - Wertstufe: 5+ - herausragend, 5 - sehr hoch, 4 - hoch, 3 - mittel, 2 - gering, 1 - sehr gering. 

AV - Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt: 1 gering, 2 mittel, 3 hoch (3+ herausragend). G - Gesamtkonfliktstufe Fauna, Skalierung wie Wertstufe, I - Integrität des 

Gewässers bleibt gewahrt (n) bzw. steht in Frage (j). Anlage/Betrieb bzw. Bau: Anlage oder betriebsbedingte Konflikte bzw. Konflikte in der Bauphase, Skalierung wie Wertstufen 

(siehe oben), Konfliktstufe bezieht sich auf maximal ermittelten lokalen Konflikt innerhalb des Gewässerlaufs; Wirkfaktoren: F - Flächeninanspruchnahme/Überbauung, V 

- Gewässerverlegung, A - Veränderung des Abflusses durch Lauferverkürzung und/oder Grundwasserabsenkung, StB - stoffliche Beschaffenheit (hier: Belastung mit Nährstoffen), 

L - Lichtemissionen. ÖGrup - wertbestimmende ökologische Gruppen: Q - Quellarten, RE - Arten der oberen Forellenregion, R - Bacharten, Forellen- bis Äschenregion, P 

- Arten vielfach sommerwarmer großer Bäche und Flüsse, S - Stillgewässerarten. 

Nr System/Hierarchie 1 Nr Hierarchie 2 W AV G I Anlage/Betrieb Bau ÖGrup 

F V A StB L A Q RE R P S 

4 Goldach 1 Goldach 5 2 1 n - 0 - 0 2 - - - x x - 

4 Goldach 2 Goldach Zufluss 3 1 1 n - 2 - - - - x - x - - 

5 Süßgraben 1 Süßgraben 5 2 3 n 4 - 0 2 - 0(3) (x) x (x) - - 

5 Süßgraben 4 Loosgraben 4 2 3 n 3 - 3 0 - 1-2 x x - - - 

5 Süßgraben 5 Mittelgraben N FH 4 1 5 j 3-5 - - - - - x x - - - 

5 Süßgraben 6 Mittelgraben Eittingermoos 3 1 2 n - - 3 0 - 2 x (x) (x) - - 

5 Süßgraben 7 Grüselgraben N FH 4 2 4 n 3-5 - 0 2 - 2 x x - - - 

5 Süßgraben 8 Grüselgraben Zufluss 3 1 4 j 3-4 - 2 0 - 2 x x - - - 

6 Ableitgräben FH 1 Vorflutgraben Nord 5 3 5 j 5 - 4 - - - x - - - x 

6 Ableitgräben FH 2 Ableitungsgraben Nord 5 2 5 j 5 - - - - - x (x) - - x 

6 Ableitgräben FH 3 Abfanggraben Ost 3 1 5 j 5 - - - - - x x - - - 

7 Keckeisgrenzgraben 1 Keckeisgrenzgraben 5+ 3+ 3 n 5 - 0 0 - 0(4) x x - - - 

Belastung von Vernetzungsachsen 

Die Vernetzungsachsen und -pfade innerhalb des UG sind in den Karten 6 

und 7 dargestellt und in Kap. 4.7 erläutert. Direkt in Anspruch genommen 

wird der Südteil des Vorflutgraben Nord und weite Teile des nach Süden 

anschließenden Abfanggraben Ost, die heute einen Lebensraumkorridor 

in erster Linie für Magerrasenarten darstellen. Die Linearstruktur vermit- 




telt vom Flussschotterheiderest Freisinger Buckl in den Isarauen (FR 31) 

zu Biotopen südlich des Flughafens. Unter der hier gebotenen grobmaßstäblichen 

und mittel- bis langfristigen Sicht ist der Eingriff als mittlerer 

Konflikt zu werten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass, 

• den reinen Lebensraumverlusten in der Achse für Magerrasenarten bereits 

umfassend in Kap. 5.2.1 Rechnung getragen ist; 

• die Dämme der Ableitgräben zwar eine Lebensraumerweiterung für die 

Arten des Primarstandorts "Flussschotterheiden" darstellen (bei deutlicher 

"Filterwirkung"), jedoch bislang nicht erkennbar zu weiteren solchen 

Standorten oder auch anderen großflächigeren sekundären Magerrasenkomplexen 

mit individuenreichen Populationen der typischen 

Arten vermitteln; 

• die betroffenen technischen Bauwerke mit gleicher Anbindung unter Berücksichtigung 

ökologisch orientierter Gestaltungshinweisen im Zuge 

des Ausbauvorhabens wiederhergestellt werden und absehbar die heutigen 

Funktionen übernehmen können. 

Analoges gilt grundsätzlich auch für die Arten der Niedermoore, wobei 

aber die in Anspruch genommenen Abschnitte der Ableitgräben für diese 

ökologische Gruppe über weite Strecken eher eine untergeordnete Achse 

darstellen und der Konflikt aus Sicht der Vernetzung damit geringer ist. 

Abgesehen davon werden durch die Projektwirkungen keine weiteren 

nennenswerten Beeinträchtigungen von Vernetzungspfaden erkennbar. 

Flächeninanspruchnahmen oder auch mittelbare Beeinträchtigungen von 

Lebensräumen im Bereich von Ausbreitungswegen oder vernetzenden Linearstrukturen 

betreffen allenfalls deren Endstücke, wie beispielsweise im 

Süden des FR 07 Stoibermühle und Obere Lüsse oder im Fall der Fließgräben 

im Abstrom des Flughafens. Besonders hervorzuheben ist weiterhin, 

dass durch die Neuanlage bzw. Verlegung von Straßen keine neuen 

Barrieren entstehen (vgl. oben, Kap. 5.2.6). Die Verkehrswege verlaufen 

durchweg im Randbereich des neuen bzw. des bestehenden Flughafengeländes 

und seiner technischen Einrichtungen. Das erhöhte Verkehrsaufkommen 

auf bestehenden Straßen im unmittelbaren Umfeld des Flughafens 

ist größtenteils bereits dem Prognosenullfall zuzuschlagen. Die zusätzliche 

vorhabensbedingte Erhöhung, die in Kap. 5.2.6 bezüglich einer 

möglichen Verschärfung der Zerschneidungswirkung detailliert geprüft 

wurde, führt in allen Fällen maximal zu geringen Konflikten. 




6 Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen 

(1) Einschränkung bauzeitlicher und dauerhafter Flächeninanspruchnahmen 

bzw. Schonung wertvoller Flächen bzw. Bestände: 

• Gegenüber dem Raumordnungsverfahren wurde der Flächenbedarf 

durch verschiedene Maßnahmen reduziert, insbesondere durch den 

Verzicht auf Rollwege/Perimeter und das Zurücksetzen des nördlichen 

Flughafenzauns (vgl. dazu UVS, Kap. 2.1.2). 

• Durch Positionierung der Baustelleneinrichtungen bei den flächenhaften 

Baustellen in den Bereich der dauerhaften Flächeninanspruchnahme 

sowie durch baustelleninterne bzw. -nahe Baustraßenführung werden 

zusätzliche baubedingte Flächenverluste vermieden. 

• Besonders hochwertige Lebensräume bzw. Bestände wurden so weit 

als möglich von der bauzeitlichen wie auch dauerhaften Flächeninanspruchnahme 

ausgespart: Anpassung der Planungen für die Gewässerneuordnung 

mit einer deutlichen Minimierung der Eingriffe in das 

Keckeisgrenzgrabensystem; Erhalt der Gewässeranlagen mit umgebenden 

Feuchtbiotopen in den Rofelwiesen; Minimierung der Eingriffe 

in die Lohwaldreste bei Schwaig im Bereich des Verkehrsknoten Ost; 

Erhalt eines Gehölzbestands im Bereich des Tor Nordwest zur neuen 

Bahn; Einbau von Druckleitungen zur Grundwassereinspeisung anstelle 

einer Versickerungsanlage mit entsprechender Minimierung des Flächenbedarfs 

im Bereich der Oberen Lüsse; Wegführung entlang des 

neuen Ableitungsgraben Nord auf schmaler Trasse mit Verbreiterung 

nur an Zwangspunkten. 

• Aus Sicht der Fauna sollte zudem überprüft werden, ob eine zumindest 

partielle Schonung der feuchten Hochstauden-/Grasflur an dem kleinen 

Zufluss zur Goldach 1,2 km SO Attaching möglich ist, der zur Neuanbindung 

der GVS Attaching in einem Teilstück verlegt werden soll (Lebensraum 

eines kleinen Bestands der Windelschnecke Vertigo angustior). 

(2) Schutzvorkehrungen gegen Beeinträchtigung wertvoller bzw. empfindlicher 

Biotope bzw. Bestände: 

• Empfindliche Lebensräume sind im Nahbereich von Baustellen und 

Baustraßen beispielsweise durch Abschirmung mit Bauzäunen vor Beeinträchtigungen 

durch das Baugeschehen zu schützen. Dies gilt in besonderem 

Maße für die "ausgesparten" Biotope innerhalb der Baufelder. 




• Darüber hinaus werden Vorkehrungen zur Vermeidung bzw. Verminderung 

von Staub-, Nährstoff- und Schadstoffeinträge getroffen, darunter 

auch die Besprenkelung zum Feuchthalten von Bodenmaterial und von 

nicht befestigten Baustraßen (vgl. UVS Kap. 2.5.4). 

• Fließgewässer sind gegen einen direkten Eintrag bzw. eine Einschwemmung 

von Feinsedimenten und Erdreich über Sedimentfänge, 

Rückhalte- und Absetzmulden und ähnliche Vorrichtungen sicher zu 

schützen. Es dürfen auch keine direkten Einleitungen aus den Baufeldern 

erfolgen. 

• Abflussminderungen durch Laufverkürzung und Grundwasserabsenkung 

sollen über erhöhte Einspeisung von Grundwasser in Süß- und 

Grüselgraben aus dem Ableitungsgraben Nord sowie Zufuhr beständig 

sauberen Grundwassers in den Keckeisgrenzgraben ausgeglichen werden. 

• Veränderungen der Wasserführung in Folge von Bauwasserhaltungen 

bzw. in der Erprobungsphase der neuen Grundwasserregelung sind 

zumindest in den besonders hochwertigen grundwassergespeisten 

Fließgewässern unbedingt zu vermeiden, z.B. durch Versickerungsbrunnen 

oder Sickerbecken, wie sie im Bereich vorhandener Bauwerke 

vorgesehen sind (vgl. UVS, Kap. 11.1.4.1). 

• Durch Nutzung deutlich vorbelasteter Hauptverkehrswege für Baustellenanlieferungen, 

i.W. die BAB A92 und die FTO, wird die Entstehung 

neu belasteter Korridore vermieden. Analoges gilt für die baustelleninterne 

oder -nahe Baustraßenführung. 

(3) Schadensbegrenzung/-minimierung durch geeignete Terminierung 

von Maßnahmen: 

• Durch terminliche Abstimmung bestimmter Baumaßnahmen auf die 

Anwesenheitszeit bzw. das Brutgeschehen des Großen Brachvogels 

können bauzeitliche Störungen der hochwertigen Avizönose der Wiesen 

um die bestehenden S/L-Bahnen deutlich minimiert und teilweise 

sogar vollständig vermieden werden. Dies gilt insbesondere für die Arbeiten 

an den Abschirmungswällen in Hallbergmoos bzw. die damit 

verbundenen Transporte auf der Zaunstraße. Bei Durchführung der 

Maßnahmen außerhalb der Anwesenheitszeit des Brachvogels kann 

eine Beeinträchtigung der Südbahn-Bestände vermieden werden. In 

Anbetracht des Baugeschehens auf und im nächsten Umgriff der Wiesen 

um die Nordbahn kommt den südlichen Wiesen eine besondere 

Bedeutung als störungsfreiem Raum zu. 




• Darüber hinaus sollten auch die unmittelbaren Eingriffe in die Wiesen 

um die bestehende Nordbahn zur Ergänzung des Rollwegesystems 

außerhalb der Brutzeit des Großen Brachvogels erfolgen. Im Minimum 

ist aber eine Abstimmung der Eingriffe untereinander erforderlich, um 

während der Anwesenheitszeit der Vögel störungsfreie/-arme Räume 

auf den Wiesen zu erhalten. In diesem Zusammenhang sind auch die 

unmittelbar angrenzenden Baumaßnahmen am Abschirmungswall und 

Aussichtshügel Attaching in die Zeitplanung mit einzubeziehen. 

• Der bestehende Wall entlang der Erdinger Allee, der im Zuge der geplanten 

Maßnahmen rückgebaut werden muss, sollte zur Abschirmung 

des Baugeschehens in diesem Bereich von den Flughafenwiesen so 

lange als möglich erhalten bleiben. 

• Abgesehen von den Flughafenwiesen selbst sollten ganz allgemein in 

Bereichen mit schutzwürdigen Beständen potenziell empfindlicher Brutvogelarten 

besonders störungsintensive Bauarbeiten, wie beispielsweise 

Fräsarbeiten zum Straßenrückbau, nur außerhalb der Brutzeit 

durchgeführt werden. 

• Es ist eine Beschränkung der Bauzeit auf die Tagzeit (nach derzeitigem 

Stand 7 bis 17 Uhr) und damit auch der Ausleuchtung der Baustelle auf 

wenige Stunden vor allem in den Herbst- und Wintermonaten vorgesehen, 

außerhalb der Hauptaktivitätszeit von diesbezüglich potenziell 

empfindlichen dämmerungs- und nachtaktiven Insekten. 

(4) Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Minimierung von unmittelbaren 

Tierverlusten durch das Baugeschehen: 

• Freimachung der Baufelder jeweils vor Beginn der Brutzeit. Die Notwendigkeit 

der Maßnahme ergibt sich schon allein aus den artenschutzrechtlichen 

Vorschriften (vgl. Spezielle artenschutzrechtliche Betrachtung, 

ÖKOKART München, 2007). 

• Gleiches gilt auch für Rodungsmaßnahmen sowie darüber hinaus auch 

für Abrissarbeiten von Gebäuden mit Verdacht auf Fledermausquartiere, 

die zur Vermeidung von Tierverlusten im Winter, außerhalb der Wochenstubenzeit, 

durchgeführt werden sollen (vgl. Kap. A.22, Kartierung 

von Baumhöhlen und Gebäudequartieren). Vorhandene Nistkästen, wie 

sie aktuell sowohl in Gehölzbeständen als auch an Gebäuden festgestellt 

und aufgenommen wurden, sind im Zuge der Arbeiten zu bergen 

und umzuhängen. Bei den Gebäuden sollten vor Abriss die Keller von 

einem Fachmann auf überwinternde Fledermäuse überprüft und entsprechende 

Exemplare fachgerecht umgesetzt werden. 




• Die Gräben, die im Zuge der Gewässerneuordnung rückgebaut bzw. 

überbaut werden, sollten abschnittsweise in Fließrichtung verfüllt werden, 

um den Tieren ein Ausweichen in Richtung des nächstens Vorflutgewässers 

bzw. in unterhalb gelegene Gewässerabschnitte zu ermöglichen. 

• Neue Gewässerquerungen sollten zur Verminderung von verkehrsbedingten 

Verlusten bzw. Meidungsreaktionen von Tieren so großzügig 

überbrückt werden, dass beidseitig Uferbankette erhalten bleiben und 

sie auch für größere (semi-)terrestrische Arten passierbar sind bzw. 

dass sie in geeigneten Gebieten z.B. von Fledermäusen unterflogen 

werden können. In den wenigen neuen Querungsbereichen sind entsprechend 

dimensionierte Bauwerke vorgesehen. 

• Weitere Maßnahmen zur Verminderung des Kollisionsrisikos an Straßen 

sind die Einhaltung eines Sicherheitsabstands von straßenbegleitenden 

Gehölzen/Hecken bei Straßenneuanlagen bzw. die Rücksetzung 

solcher Bestände an bestehenden Straßen mit künftig stark erhöhter 

Befahrungsintensität zur Erhöhung der Übersichtlichkeit bzw. 

Einsehbarkeit der Trasse. 

• Zur Minimierung zusätzlicher Verkehrsverluste der besonders kollisionsgefährdeten 

Schleiereule soll ein Nistkastenmanagement erfolgen, 

um die Art aus Gefahrenbereichen herauszulenken. 

7 Hinweise zu Ausgleichsmaßnahmen 

Nachfolgend sind Hinweise zu den aus der Sicht des zoologischen Artenschutzes 

möglichen und fachgerechten kompensatorischen Maßnahmen 

zusammengestellt. Die Ermittlung von Umfang, Platzierung und weiterer 

Ausgestaltung der Maßnahmen obliegt dem LBP, dem in diesem Sinne 

zugearbeitet wurde. Weitere Aussagen zu den Anforderungen bezüglich 

der Fauna ergeben sich aus der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung 

und dem Konzept zur Kohärenzsicherung für das noch auszuweisende 

Vogelschutzgebiet Nördliches Erdinger Moos (saP und NATURA 2000 - 

FFH und Vogelschutz, ÖKOKART, München, 2007, vgl. dort). 

Die nachfolgende Zusammenstellung behandelt alle ökologischen Grupppe 

gemäß Kap. 3.3.2, die von Eingriffen getroffen werden. Die Angaben 

zur Lokalisierung von Lebensraumverlusten bzw. -beeinträchtigungen konzentrieren 

sich auf solche Flächen, die für die entsprechenden Gruppen 

von mindestens mittlerer Bedeutung sind (Wertstufe 3 gemäß Kap. 3.3.3 

und 4). Als "lokale Zielarten" der einzelnen Maßnahmen sind nicht nur solche 

vorrangig naturschutzrelevanten Arten aufgeführt, deren Bestände 

durch das Planvorhaben konkret beeinträchtigt werden, sondern auch 




zahlreiche weitere der entsprechenden ökologischen Gruppen, die im 

nördlichen Erdinger Moos aktuell vorkommen und die damit von den vorgeschlagenen 

Maßnahmen profitieren könnten (und sollten). Mit einem 

Asteriks (*) hervorgehoben sind Arten, die aufgrund ihrer hohen Gefährdung 

bzw. ihrer Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt besonders 

schutzbedürftig sind (vgl. auch Kap. 4.2). 

7.1 Arten der Fließgewässer 

Bei den Fließgewässern treten Verluste und Belastungen vor allem bei epirhithralen 

Moosbächen und bei stark grundwasserbeeinflussten, quelligen 

Fließgräben auf, die heute Sekundärlebensräume für die Arten der 

rheo- und limnokrenen Quelläste der Moosbäche bieten (Alm- und Seekreide-Bäche, 

vgl. Kap. E, Leitbild). 

Verluste bzw. Beeinträchtigungen betreffen folgende Fließgewässer: Goldachzufluss, 

Goldach (nur vorübergehend: Verlegung), Süßgraben, Mittelgraben N Flughafen, Loosgraben, 

Güselgraben N Flughafen mit Zufluss, Kalkgries-/Keckeisgrenzgraben, Vorflutgraben 

Nord, Ableitungsgraben Nord, Abfanggraben Ost. 

Folgende Zielarten des lokalen Arteninventars sind anzugeben: 

Quellbach: Kleiner Blaupfeil Orthetrum coerulescens*, Helm-Azurjungfer Coenagrion 

mercuriale*, Moor-Federkiemenschnecke Valvata studeri*, Erbsenmuschel Pisidium personatum, 

Ruderwanzen Sigara hellensii* und Sigara semistriata, Wassertreter Haliplus 

obliquus, Schwimmkäfer Hydroporus discretus, H. marginatus und Agabus guttatus, 

Langtaster-Wasserkäfer Hydraena nigrita, Zwergwasserkäfer Limnebius nitidus*, Köcherfliegen 

Oxyethira falcata*, Tinodes pallidulus, Limnephilus hirsutus, Stenophylax permistus, 

Beraea pullata 

Gefällereiches Epirhithral: Bachforelle, Elritze, Koppe, Blauflügel-Prachtlibelle Calopteryx 

virgo, Egel Erpobdella vilnensis, Eintagsfliege Ecdyonurus torrentis, Steinfliegen Protonemura 

intricata, Nemoura flexuosa, Leuctra albida, Isoperla grammatica und Chloroperla 

tripunctata, Bachhaft Osmylus fulvicephalus, Wassertreter Brychius elevatus, 

Schwimmkäfer Nebrioporus assimilis* und N. elegans, Hakenkäfer Limnius perrisi, Köcherfliegen 

Agapetus nimbulus*, Hydroptila vectis, Melampophylax mucoreus, Micropterna 

testacea, Hydatophylax infumatus*, Beraeodes minutus, Kriebelmücke Simulium angustitarse. 

Längenzonal breitere, aber typische Arten: Quell-Blasenschnecke Physa fontinalis, 

Eintagsfliege Baetis liebenauae, Langtaster-Wasserkäfer Ochthebius bicolon*, 

Köcherfliege Adicella reducta. 

Langsam strömendes Epirhithral: Eintagsfliegen Baetis niger und B. pentaphlebodes*, 

Leptophlebia vespertina*, Habrophlebia fusca, Schlammfliege Sialis fuliginosa, Ruderwanzen 

Sigara distincta. Längenzonal breitere typische Arten: Ruderwanze Sigara fossarum, 

Rückenschwimmer Notonecta maculata. 

Möglichen Maßnahmen: 

Weiterführend kann auf die umfassenden Angaben in Anhang 14 zum 

Fachbeitrag Vegetation und Flora verwiesen werden. Danach bestehen im 

Raum vor allem folgende Möglichkeiten 




• Komplette oder abschnittsweise Rekonstruktion von historischen Bachverläufen 

Die lagemäßig möglichst exakte Wiederherstellung der Schlingen ist 

wichtig, um die Grundwasserströme und Druckquellen einzufangen und 

einen Mäandrierungsgrad zu erreichen, der dem standorttypischen 

Grundwasserzustrom bzw. Abflussregime angemessen ist. Die typischerweise 

sehr gering ausgepägte Morphodynamik der Moosgewässer 

bedingt, dass der Bach selbst seinen förderlichen Lauf erst nach 

sehr langen Zeiträumen herstellen würde. Das ursprünglich gestreckte 

Gerinne des neu gestalteten Grabens oder Kanals kann bevorzugt vollständig 

abgetrennt werden und der Verlandung überlassen bleiben. 

• Renaturierung vorhandener Gerinne, Impulse zur Selbstrenatuierung 

Auch dabei ist aufgrund der langen Lebensdauer von Bett- und Uferstrukturen 

bedingt durch die geringe Eigendynmik eine besondere Planungssorgfalt 

geboten: 

- Gestaltung von breiten Ausbuchtungen der Gewässersohle durch 

seitliches Auskoffern; wenn seitliche Grundwassereintritte erkennbar 

sind, besonders großflächig arbeiten, entweder mit starker Verbreiterung 

der Sohle oder durch Abgraben der Böschung bis knapp über 

Wasserspiegelniveau (vgl. unten, Kap. 7.2, Maßnahme zu Artengruppe 

"Schlenken"); 

- Einbau von Störsteinen und Raubäumen; 

- lokale Sohlanhebungen, die ein verstärktes Unterspülen der Ufer, 

Abbrüche, Stürze von Uferbäumen und ein Bettverbreiterung auslösen 

könnten; 

- Aufweitungen des Gewässerbetts, um "Filterzonen" zu schaffen 

(Schlammfang, Ablagerung Detritus, Entwicklung von Röhricht und 

Weidengebüschen in der Wasserfläche; ggf. damit auch eigendynamische 

Verzweigung des Gerinnes). 

Insgesamt müssen die Maßnahmen konsequent an den (ursprünglichen) 

Fließgewässertyp angepasst werden, wie er ausführlich im Leitbild beschrieben 

ist und auf das bezüglich der Ausgestaltung nachdrücklich zu 

verweisen ist (vgl. Kap. E). Weiterhin sollte auch dem einzelnen Gewässerindividuum, 

d.h. den im überplanten Abschnitt jeweils konkret herrschenden 

biotischen und abiotischen Rahmenbedingungen, hinreichend 

Rechnung getragen werden. Eine Anpassung - soweit als möglich - an 

entsprechende natürliche Vorbilder ist letztlich auch für die technischen 

Gerinne wünschenswert, die im Rahmen des Vorhabens neu gestaltet 

werden (Ableitungsgraben Nord, Vorflutgraben Nord part., Abganggraben 

Ost part., vgl. dazu auch saP, Kap. 4.3.3). 




7.2 Arten der Stillgewässer 

ÜL - Arten der Überlaufpützen und frischen Altwasser 

Verluste betreffen vor allem überspannte Abschnitte des Abfanggraben Ost (Funktionsraum 

[= FR] 10, Wertstufe 4). 

Lokale Zielarten: Wechselkröte*, Kleine Pechlibelle Ischnura pumilio, Gebänderte Heidelibelle 

Sympetrum pedemontanum*, Südlicher Blaupfeil Orthetrum brunneum, Wasserläufer 

Gerris thoracicus, Schwimmkäfer Nebrioporus assimilis*, Wassertreter Haliplus 

obliquus und H. confinis, Kugelwasserkäfer Laccobius gracilis, Eintagsfliegen Ephemera 

vulgata und Cloeon simile. 

Mögliche Maßnahmen: 

Gewässerneuanlagen in möglichst ausgedehnt offenen Sukzessionsflächen 

früher Stadien (rohbodenreich, krautige Initialvegetation, gehölzfrei 

bis gehölzarm): 

• Anlage als Flachgewässer, im Mittel 10 bis 25, maximal 40 bis 50 cm 

tief, mit flachen Ufern, voll sonnenexponiert, auf Kies; 

• mit Grundwasseranschluss oder als Verdichtungslachen mit Austrocknungstendenz; 

• in ausgedehnten Gruppen, bei einer Größe der Einzelgewässer von minimal 

10 bis 20 bis hin zu 50 bis 100 m 2 ; 

• im räumlichen Konnex mit aktiven Abbaugebieten oder anderen offenen 

Flächen mit hoher Standortdynamik, wie z.B. unversiegelten Materialdepots 

oder Moto-Cross-Strecken; 

• naturräumlich bevorzugt in der (fossilen) Aue. 

Der Erhalt der Funktionen solcher Gewässer für die Zielarten ist über einen 

längeren Zeitraum nur zu gewährleisten, wenn die Sukzession in Abständen 

zurückgesetzt wird (drei bis fünf Jahre). Von Niederschlagswasser 

abhängige Lachen erfordern eine regelmäßige Neuverdichtung, da 

sich die Wasserhaltefähigkeit sonst rasch reduziert. Die Gewässer sollten 

in aller Regel keinen Anschluss an größere und stabilere Stillgewässer 

besitzen, um das Eindringen von Fischen zu verhindern. Aus den gleichen 

Gründen ist ein regelmäßiges, zumindest aber episodisches Austrocknen 

erwünscht 70 . Austrocknen ermöglicht auch die Mineralisation des Gewässergrunds. 

Die Zielarten tolerieren weder einen Prädationsdruck durch Fische 

noch Faulschlammbildung. 

70 Eine Überspannnung < 3 Monate bringt aber deutliche Einschränkungen bezüglich des Artenpotenzials. 




Vlz - Arten der Großseggenrieder, der landseitigen Verlandungszone 

reifer Altwasser, der Au- und Bruchwaldtümpel 

Verluste betreffen vor allem Großseggenbestände sowie Rohrkolben- bzw. Schilfröhrichte 

in den FR 07 Lüsse, 10 Abfanggraben Ost und 11 Vorflutgraben Nord (Wertstufen 4 

und 5). 

Lokale Zielarten: Sumpf- und Wasserspitzmaus, Iltis, Teichhuhn, Wasserralle*, Tüpfelsumpfhuhn*, 

Blaukehlchen, Ringelnatter, Grasfrosch, Laubfrosch. Schlammpeitzger*, 

Gefleckte Smaragdlibelle Somatochlora flavomaculata*, Flachläufer Agonum thoreyi, 

Dunkelwanderläufer Badister dilatatus, Halsläufer Odacantha melanura*, Halmläufer Demetrias 

imperialis*, Rindenläufer Paradromius longiceps* und Philorhizus sigma, Eulen 

Phragmatiphila nexa, Mythimna straminea und Nonagria typhae, Zünsler Schoenobius gigantella, 

Calamotropha paludella, Chilo phragmitella, Bauchige Windelschnecke Vertigo 

moulinsiana*, Sumpfdeckelschnecke Viviparus contectus, Große Sumpfschnecke Stagnicola 

corvus*, Moos-Blasenschnecke Aplexa hypnorum, Glänzende Tellerschnecke Segmentina 

nitida*, Kugelmuschel Sphaerium nucleus, Steinfliege Nemoura dubitans, Wasserläufer 

Gerris asper*, Schwimmkäfer Hygrotus decoratus, Hydroporus neglectus, Ilybius 

guttiger, Rhantus grapii, Acilius canaliculatus, Gelbrandkäfer Dytiscus circumcinctus*, 

Runzelwasserkäfer Helophorus asperatus, Zwergwasserkäfer Limnebius aluta, Klauenkäfer 

Dryops griseus*, Köcherfliegen Hagenella clathrata*, Limnephilus binotatus, Limnephilus 

incisus*, Phacopteryx brevipennis*. 


• Neuanlage zeitweise wasserführender Geländesenken und -rinnen abseits 

von Gewässern durch großflächige Deckschichtentfernung bis in 

den Grundwasserschwankungsbereich hinein; durch Sukzession oder 

Ansalbung Entwicklung von lange überstauten Rieden und Röhrichten; 

• Maßnahmen im Zusammenhang mit Weiherneuanlagen zur Förderung 

der Gruppe AV, vgl. unten: Ausgestaltung großflächiger Wasserwechselbereiche, 

dauerhaft oder phasenweise mit Weiheranschluss (landseitige 

Verlandung); 

• Maßnahmen im Zusammenhang mit Kleingewässeranlagen zur Förderung 

der Gruppe ÜL, vgl. oben: Flachtümpel und Lachen mit Grundwasseranschluss 

der ungestörten Sukzession überlassen; 

• Freistellen alter Torfstichgewässer und verfallener Entwässerungsgräben 

durch Rodung von Gehölzen, i.W. im Viehlaßmoos; 

• Aufstau und Aufweitung stagnierender bzw. schwach strömender, sommerwarmer 

Gräben, Gestaltung von "Grabentaschen" in solchen Gewässern; 

Schutz solcher Gräben vor lateralen Nährstoffeinträgen durch 

Extensivierung der angrenzenden Nutzung. 

Die zentrale Maßnahme zur Förderung der Gruppe ist die an erster Stelle 

genannte Neuanlage zeitweise wasserführender Geländesenken durch 




Abschiebung. Wichtig ist dabei, dass die Standorte regelmäßig langandauernd 

überspannt sind, gleichzeitig aber auch jährlich vollständig oder 

fast vollständig trockenfallen. Die der Gruppe Vlz subsumierten Zielarten 

fordern in aller Regel eine deutliche Insolation. Daher bieten sich für die 

Maßnahmen vor allem Wiesengebiete an, in denen Mahd das Aufkommen 

beschattender Gehölze und Wiesenextensivierung zugleich laterale Nährstoffeinträge 

in die Zielflächen verhindern. In weithin offenen Gebieten, die 

in erster Linie dem Schutz von Wiesenbrütern, speziell dem Großen 

Brachvogel, dienen sollen (vgl. unten), müssen solche Geländesenken 

jährlich übermäht werden, da sie sonst eine problematische Strukturanreicherung 

darstellen, die die Besiedlung in Frage stellen kann (v.a. Attraktion 

von Prädatoren). Damit entstehende "Wiesenseigen" können aber von 

einer Reihe von Arten der Gruppe, v.a. Wasserwirbelosen, durchaus genutzt 

werden. 

AW - Arten der wasserseitigen Verlandungszone reifer Altwasser 

Verluste im Vorflutgraben Nord (FR 11), komplett mit WS 5. 

Lokale Zielarten: Wasserspitzmaus, Rohrweihe, Drosselrohrsänger*, Schilfrohrsänger*, 

Beutelmeise, Krick- und Knäkente, Löffelente, Schnatterente*, Ringelnatter, Tellerschnecken 

Gyraulus crista und Hippeutis complanatus, Winterlibelle Sympecma fusca, Kleine 

Königslibelle Anax parthenope, Kleine Mosaikjungfer Brachytron pratense*, Stabwanze 

Ranatra linearis, Taumelkäfer Gyrinus suffriani*, Schwimmkäfer Graphoderus cinereus, 

Stachel-Wasserkäfer Hydrochara caraboides, Köcherfliegen Holocentropus dubius, H. picicornis 

und Oecetis furva. 


Neuanlage von Weihern mit ausgedehnten Flachwasserbereichen, in offener 

oder halboffener Landschaft. Bedeutsame Merkmale sind vor allem: 

• Einzelgewässer mit etwa 1.000 bis 5.000 m 2 , bevorzugt in Gruppen; 

• möglichst geringer Nährstoffeintrag, d.h. breite Pufferzonen zu allen Intensivnutzungen; 

• Einzelbäume und -büsche sowie kleine Gebüschgruppen sind förderlich 

(z.B. Schilfrohrsänger, Beutelmeise), eine Verwaldung der Uferbereiche 

ist aber zu verhindern; 

• Störungsarmut, insbesondere keine fischereiliche und jagdliche Nutzung. 




Schl - Arten der Schlenken der Quellmoore 

Verluste betreffen vor allem überspannte Kleinrieder und andere kalkreich-oligotrophe 

Kleingewässer im Abfanggraben Ost (FR 10) und im Vorflutgraben Nord (FR 11; alle 

Wertstufe 4 oder 5). 

Lokale Zielarten: Kleiner Blaupfeil Orthethrum coerulescens*, Federkiemenschnecke 

Valvata studeri*, Erbsenmuschel Pisidium personatum, bedingt auch Egel Erpobdella vilnensis, 

Ruderwanze Sigara semistriata, Schwimmkäfer Hydroporus memnonius und H. 

discretus, Köcherfliege Beraea pullata 


• Großflächige Öffnung von Hauptquellbereichen durch Abschieben des 

Oberbodens bis auf Höhe des Zentralwasserstands und umfassende 

Reliefierung der entstehenden Kiesflächen (Grundwasserpfützen, 

Quellwannen). 

• Ein- oder beidseitige Auskofferung von Gräben mit starkem Grundwasserzutritt 

und Gestaltung kleiner Quellwannen auf den entstehenden 

"Landbermen" (Breite der Bermen minimal 5 bis 10 m, Länge minimal 

20 bis 25 m). 

Der Erfolg solcher Maßnahmen ist wesentlich von einer hydrologischen 

Vorerkundung abhängig. Die Gestaltungsbereiche sollten dauerhaft großflächig 

gehölzfrei gehalten werden; durch Extensivierung angrenzender 

Flächen sollten laterale Nährstoffeinträge verhindert werden. 

7.3 Terrestrische und semiterrestrische Arten 

PA - Pionierarten, "Kiesbankfauna" des Alpenflusses 

Verluste betreffen Rohbodenflächen und auch rohbodenreiche Magerrasen, vor allem in 

FR 05 Ehemalige Vorbehaltsfläche Ost und FR 11 Vorflutgraben Nord (alle mit Wertstufe 

5). 

Zielarten: Flussregenpfeifer, Uferschwalbe, Wechselkröte*, Grundläufer Omophron limbatum*, 

Ziegelei-Handläufer Dyschirius intermedius, Zwergahlenläufer Tachys micros, 

Blauglänzender Ahlenläufer Bembidion azurescens*, Sammetläufer Chlaenius nitidulus, 

Buntschnelläufer Acupalpus parvulus, Grabwespen Diodontus minutus, Lindenius albilabris, 

L. panzeri, Mimumesa unicolor und Bienenwolf Philanthus triangulum, Furchenbiene 

Lasioglossum notatulum*, Zottelbiene Panurgus calcaratus mit "Parasit" Wespenbiene 

Nomada fuscicornis, Graszünsler Cynaeda dentalis. 





• Gestaltung von Rohbodenflächen mit ausgeprägtem Relief, breiten 

Rinnen und Rücken, überhöhten und grundwassernahen Standorten, 

Abbruchkanten, mit Kiesen und Sanden; 

• mit Gewässern: vgl. dazu oben, Gruppe ÜL; 

• im räumlichen Konnex mit aktiven Abbaugebieten oder anderen offenen 

Flächen mit hoher Standortdynamik sowie kleinfächig auch benachbart 

zu Magerrasen, als wichtige funktionale Ergänzung, v.a. für Stechimmen; 

• naturräumlich bevorzugt in der (fossilen) Aue. 

Ein Erhalt der Funktionen für die Zielarten ist über einen längeren Zeitraum 

nur zu gewährleisten, wenn die Sukzession in Abständen zurückgesetzt 

wird (alle drei bis fünf Jahre, durch [Teil-]Abschieben). 

KM - Arten der Kalkmagerrasen mit Verbuschungsstadien, Arten trockener 

Extensivwiesen 

Verluste betreffen in erster Linie Mager- bzw. Halbtrockenrasen, teils ruderalisiert, sowie 

Glatthafer- bzw. Flachlandmähwiesen. Betroffen sind vor allem die FR 05 Vorbehaltsfläche 

Ost, 10 Abfanggraben Ost, 11 Vorflutgraben Nord, 06 Nördliche Randzone und 12 

Schwaiger Schotterterrasse sowie auch FR 04 Attaching (überwiegend Wertstufe 3, teilweise 

auch Wertstufe 4 und 5). 

Lokale Zielarten: Zauneidechse, Feldgrille, Brettläufer Abax carinatus (Trockenwald) 

Kamelläufer Amara equestris, Kreuzläufer Panagaeus bipustulatus, Stumpfzangenläufer 

Licinus depressus, Rundbauchläufer Bradycellus caucasicus, Schnelläufer Harpalus laevipes, 

Rindenläufer Paradromius linearis, Sandbiene Andrena humilis, Veränderliche 

Hummel und Erdbau-Hummel Bombus humilis und B. subterraneus, Mauerbiene Osmia 

aurulenta, Kronwicken-Dickkopffalter Erynnis tages, Kreuzdorn-Zipfelfalter Satyrium spini*, 

Zwergbläuling Cupido minimus, Himmelblauer und Silbergrüner Bläuling Polyommatus 

bellargus, P. coridon, Feuriger Perlmutterfalter Argynnis adippe, Silberfleck- und Magerrasen-Perlmutterfalter 

Boloria euphrosyne* und B. dia*, Weißbindiges und Rotbraunes 

Wiesenvögelchen Coenonympha arcania und C. glycerion, Kleinschmetterlinge Ethmia 

dodecea und E. bipunctella, Plattleibmotte Luquetia lobella, Prachtmotte Sorhagenia janiszewskae, 

Wickler Pammene spiniana* sowie Cochylis roseana, Neosphaleroptera nubilana, 

Epinotia abbreviana und Ancylis obtusana, Federmotte Stenoptilia zophodactylus, 

Zünsler Selagia argyrella und Cynaeda dentalis, Spanner Scopula rubiginata, Karden- 

Sonneneule Heliothis viriplaca*, Gelbes Ordensband Catocala fulminea* und weitere Eulen 

Atethmia centrago, Hadena compta, Cosmia affinis, Xanthia gilvago, Kupferglucke 

Gastropacha quercifolia*, Schwärmer Hyles galii*, Glasschnecke Vitrinobrachium breve 


• Die Dämme der neuen Ableitungsgräben bieten die besten Möglichkeiten 

zur Neu- bzw. Wiederbegründung von Magerrasen, insbesondere 




auch in Hinblick auf die Funktion der Strukturen als weit greifende Vernetzungstrasse. 

• Die Dämme sollten im Wesentlichen durch Verwendung von Kiesen 

gestaltet werden, um die wichtigsten Standortortvoraussetzungen der 

Fluss- und Niederterrassenheiden nachzubilden: hohlraumreiche Kalkschotter, 

rasch erwärmbar bzw. rasch ausstrocknend und mager. Abschnittsweise 

sollten "Sandlinsen" eingebaut werden, bevorzugt aus 

weißen Kalksanden, die in den Abgrabungen des unteren Isartals anfallen 

("Weißmehl"; Nistplätz Stechimmen, Eiablagestellen Zauneidechse). 

• Die Begründung der Vegetation erfordert Ansaat (z.B. Heublumen aus 

Kalkmagerrasen des Großnaturraums, Samen von Wildpflanzen der 

Region); Gehölze sind nur als Einzelbüsche oder kleine Buschgruppen 

zu pflanzen bzw. zu tolerieren. 

• Als Pflege sollten die Dämme jährlich auf Teilflächen gemäht werden, 

mit Abtransport des Mahdguts. Längere Brachestadien sind nachteilig. 

Ähnliche Trockenbiotope können natürlich auch abseits der Dämme, bevorzugt 

in grundwasserfernen Bereichen, gestalten werden. Dazu ist in 

der Regel der Oberboden bis auf den Kies abzuschieben. Eine "kurze 

Verbindung" zu entsprechenden Vernetzungsachsen (vgl. Kap. 4.6) ist förderlich. 

Weitere mögliche Maßnahmen sind: Restituierung der Kalkmagerrasen 

auf Alm im Viehlaßmoos, Entwicklung "saurer" Magerrasen auf trockenen 

Torfrücken im Oberdinger Moos, Begründung blütenreicher Magerwiesen 

mittels Ansaat auf stark veränderten trockenen Moorböden. 

StW - Arten der Kleinseggenrieder und Pfeifengrasstreuwiesen 

Verluste betreffen ausschließlich Standorte im Vorflutgraben Nord (FR 11, Wertstufe 5). 

Lokale Zielarten: Bergeidechse, Sumpfgrashüpfer Chorthippus montanus, Bunter Grashüpfer 

Omocestus viridulus, Kleine Goldschrecke Euthystira brachyptera, Sammetläufer 

Chlaenius nigricornis, Halmläufer Demetrias monostigma, Heller Moor-Ameisenbläuling 

Maculinea teleius*, Lungenenzian-Ameisenbläuling Maculinea alcon*, Großes Wiesenvögelchens 

Coenonympha tullia*, Blaukernauge Minois dryas, Palpenmotte Monochroa suffusella*, 

Wickler Bactra lacteana, Zünsler Crambus silvella, C. uliginosellus und Agriphila 

selasella, Spanner Orthonama vittata und Moor-Motteneuele Hypenodes humidalis* und 

Eule Deltote uncula, Schmale Windelschnecke Vertigo angustior. 


Regenerative Maßnahmen sind im Nördlichen Erdinger Moos im Wesentlichen 

auf das Viehlaßmoos verwiesen. Im weiteren Umfeld bietet auch 

das Freisinger Moos noch entsprechende Möglichkeiten (Giggenhauser 




Moos). Prioritär wäre eine Anhebung der Grundwasserstände. Darüber 

hinaus sind Entbuschung und Inmahdnahme brachgefallener Flächen 

bzw. eine Stabilisierung verbliebener Bestände durch kontinuierliche Pflegemahd 

(jährlich bis dreijährlich) zu nennen. 

Eine Neugestaltung von Kleinseggenriedern und "Sekundärstreuwiesen" 

sollte auf abgeschürften grundwassernahen Mineralstandorten versucht 

werden, nach dem Vorbild von Vorflutgraben Nord und Abfanggraben Ost. 

Ansaat bzw. Ansalbung der entsprechenden Vegetation ist dabei unabdingbar. 

Auch hier ist eine regelmäßige Mahd der Bestände erforderlich. 

"Kurze Wege" zu den letzten lokalen Relikten der Zoozönose im Viehlaßmoos 

bzw. eine entsprechende Anbindung über Gräben dürfte die Möglichkeit 

einer Besiedlung mit typischen Arten deutlich verbessern. 

FNW - Arten der Feucht- und Nasswiesen, Wiesenbrüter 

Verluste betreffen verschiedene magere und/oder feuchte bis nasse Grünländer (Calthion- 

und Glatthaferwiesen, seggenreiche Wiesen) sowie weithin offene und störungsarme 

Ackerflächen. Entsprechende Standorte mindestens mittlerer Wertigkeit werden in den 

FR 02 Flughafenwiesen Nord, 04 Attaching, 06 Nördliche Randzone, 07 Lüsse, 08 Grünschwaige/Schwaigermoos 

sowie in den Dreiloos- und Rofelwiesen (FR 13 und 15) in Anspruch 

genommen bzw. funktional beeinträchtigt. In geringerem Umfang werden Lebenräume 

für Arten der Feucht- und Nasswiesen auch in den FR 10 Abfanggraben Ost und 

11 Vorflutgraben Nord getroffen. 

Lokale Zielarten: Grauammer*, Großer Brachvogel*, Kiebitz, Feldlerche, Wiesenpieper, 

Wiesenschafstelze, Grasfrosch, Sumpfschrecke Stethophyma grossum*, Wiesen- und 

Weißrandiger Grashüpfer Chorthippus dorsatus und C. albomarginatus, Glanzflachläufer 

Agonum viridicupreum*, Kreuzläufer Panagaeus cruxmajor, Dunkler Wiesenknopf- 

Ameisenbläuling Maculinea nausithous 

Mögliche Maßnahmen für Wiesenbrüter (v.a. Brachvogel, Kiebitz): 

Die am besten geeignete Standorte für den Ausgleich bei dieser Artengruppe 

sind die zukünftigen Wiesen um die geplante neue S/L-Bahn, die 

wie die vorhandenen angelegt und gepflegt werden sollten (zwei-schürige 

Mähwiesen mit Abtransport des Mahdguts). 

Darüber hinaus sind aber auch im Außenraum Maßnahmen möglich, die 

vor allem die Neubegründung und Extensivierung von Grünländern sowie 

auch die Ausweisung von Brachäckern umfassen sollten: 

• Die Grünländer sollten, ggf. nach einer Vielschnitt-Aushagerungsphase, 

als zweischürige Mähwiesen gepflegt werden, mit einer ersten Mahd 

zwischen Mai und Juli (in Abhängigkeit von der Wüchsigkeit) und einer 

zweiten Mahd im September. Es ist zu betonen, dass es sinnlos ist, 

stark wüchsige Wiesen zum Schutz von Jungvögeln der Wiesenbrüter 

erstmals erst im Juni oder Juli zu mähen. Die aktuellen Bestandsauf- 




nahmen zeigen erneut, dass solche raschwüchsigen Wiesen mit hohem 

Raumwiderstand nicht besiedelt bzw. nach anfänglicher Besiedlung 

rasch aufgegeben werden. 

• Als wichtige Ergänzung zu den Wiesen werden "Ackerbrachen" empfohlen 

(mit 30 % oder mehr der Fläche in Zielgebieten), d.h. regelmäßig 

herbstlich umgebrochene Ackerflächen ohne Ansaat bzw. ohne Bewirtschaftungsmaßnahmen 

während der Brutphase, mindestens zwischen 

Ende Februar und Mitte Juli. Unabdingbar sind solche Flächen zur Förderung 

der Schafstelze, sie sind aber auch eine sehr wichtige "Überbrückungshilfe" 

für Kiebitz und Brachvogel bis die Grünländer das angestrebte 

geringe trophische Niveau erreicht haben. 

Die genannten Maßnahmen sind nur zielführend, wenn sie großflächig in 

großräumig offenen, möglichst strukturarmen und von ungeregelten bzw. 

bedrohlichen menschlichen Aktivitäten freien Räumen umgesetzt werden. 

Soweit Wege oder Fahrstraßen in solchen Komplexen an den Rand verlegbar 

sind, sollte diese Möglichkeit genutzt werden; Hochsitze sind rückzubauen. 

Auf strukturanreichernde Maßnahmen, wie Pflanzung von Hecken 

und Feldgehölzen, Anlage von Tümpelgruppen oder Ausweisung von 

Gewässerrandstreifen sollte verzichtet werden; ggf. ist auch eine Rücknahme 

zu erwägen. Eine Gestaltung von Wiesensenken durch Oberbodenabtrag 

mag förderlich sein, solche Bereiche müssen aber in jedem Fall 

mindestens einmal jährlich übermäht werden und sind entsprechend zu 

gestalten. 

Mögliche Maßnahmen für andere Artengruppen, v.a. Wirbellose: 

In kleinteilig strukturierten Gebieten sind andere Zielarten heranzuziehen, 

bei denen der Blütenreichtum der Wiesen stärker im Vordergrund steht 

und eine Einbindung in bzw. Benachbarung zu Strukturen wie Staudensäumen, 

Rieden und Röhrichten, Gebüschen und Baumzeilen sowie 

Kleingewässern günstig ist: 

• Grundwassernähe ist die wichtigste Voraussetzung und alle Möglichkeiten 

zur Verbesserung des Wasserhaushalts sollten ausgeschöpft werden 

(Grabenan- und -überstau, z.B. Schwarzgraben am Südrand NSG 

Viehlaßmoos). 

• Bei der Wiesengestaltung steht das Abschieben von nährstoffreichem 

Oberboden bzw. zumindest der monotonen Grasnarbe und nachfolgende 

Wiesenansaat mit artenreichen, standortgerechten Saatmischungen, 

bevorzugt von Donoren aus dem gleichen Naturraum (Großnaturraum), 

im Vordergrund. Eine reine Aushagerung führt nicht zur Artenanreicherung 

bei der Vegetation und lässt daher allenfalls begrenzt 




positive Effekte bezüglich der typischen Evertebratenfauna erwarten 

(vgl. z.B. PFADENHAUER & HEINZ 2004) . 

• Durch Gestaltung von phasenweise wasserführenden Senken und ggf 

auch trockeneren Rücken wird die Standortvielfalt positiv beeinflusst. 

• Die Wiesen sind zweimal im Jahr zu mähen; bei wüchsigen Beständen 

sollte der erste Schnitt relativ früh, d.h. noch im Mai, erfolgen. 

HS - Arten feuchter Hochstaudenfluren und feuchter Säume, Arten 

der Landröhrichte 

Verluste betreffen in erster Linie Großseggenrieder, Schilfröhrichte und feuchte Hochstaudenfluren, 

vor allem in den FR 07 Lüsse, 10 Abfanggraben Ost, 11 Vorflutgraben 

Nord und auch in 08 Grünschwaige/Schwaigermoos (Wertstufe 3 und gleichermaßen 

auch Wertstufe 4 und 5). 

Lokale Zielarten: Erd- und Zwergmaus, Bergeidechse, Grasfrosch, Laubfrosch, Große 

Goldschrecke Chrysochraon dispar, Schwertschrecke Conocephalus fuscus, Dunkelwanderläufer 

Badister dilatatus, Sumpf-Halsläufer Odacantha melanura*, Halmläufer Demetrias 

imperialis*, Rindenläufer Paradromius longiceps* und Philorhizus sigma, Faltenwespe 

Allodynerus rossi, Grabwespe Ecytemnius confinis, Maskenbiene Hyaleus moricei 

"The Smiths", Schenkelbiene Macropis labiata, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling 

Maculinea nausithous, Mädesüß-Perlmutterfalter Brenthis ino, Baldrian-Scheckenfalter 

Melitaea diamina*, Sackträger Megalophanes viciella, Plattleibmotte Agonopterix alstromeriana*, 

Prachtmotte Cosmopterix lienigiella*, Palpenmotten Brachmia inornatella und 

Monochroa conspersella, Wickler Clepsis spectrana, Zünsler Donacaula mucronella, 

Spanner Perizoma sagittata, Eulen Archanara neurica, Chilodes maritima, Lamprotes caureum, 

Macrochilo cribrumalis, Paradiarsia punicea, Simyra albovenosa, Brauner Bär 

Arctia caja, Bauchige Windelschnecke Vertigo moulinsiana*. 


Bezüglich der Schilfbestände und Großseggenrieder kann auf die Angaben 

zur Gruppe Vlz verwiesen werden (vgl. oben). 

Die Arten der Hochstaudenfluren können zum einen durch Wechselbrachen 

gefördert werden, bei denen in einem räumlich zusammenhängenden 

System geeigneter Wiesenparzellen die Teilflächen alternierend alle 

zwei bis fünf Jahre gemäht werden. Weiterhin sind Hochstaudenfluren entlang 

von Gräben oder entlang der Ränder von Feuchtgehölzen von Bedeutung. 

Sie sollten insbesondere auch entlang der Flurgrenzen solcher 

Feucht- und Nasswiesen ausgewiesen werden, die auf eine Förderung der 

o.g. Evertebraten der Gruppe FNW abzielen (vgl. oben). Auch bei diesen 

Linearstrukturen ist ein gelegentlicher Säuberungsschnitt förderlich, zum 

Biomasseentzug, zur Verhinderung weiteren Gehölzaufwuchses und um 

die Filz- bzw. Streubildung zu begrenzen. 




AuW, LW - Arten der Au- und Feuchtwälder, Laubwald 

Verluste betreffen in erster Linie Gehölzpflanzungen, Feldgehölze und Hecken, kleinflächig 

aber auch Au- und Lohwaldreste. Verluste entstehen vor allem in FR 06 Nördliche 

Randzone, aber auch in den FR 05, 08, 10, 11 und 12 (überwiegend Wertstufe 3, ingeringerem 

Maße auch Wertstufe ≥ 4). 

Lokale Zielarten: Fledermäuse, u.a. Rauhaut- und Nordfledermaus*, Kleiner* und Großer 

Abendsegler, Mückenfledermaus*, Sumpfspitzmaus, Pirol, Grau- und Grünspecht, 

Kleinspecht, Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper, Schlagschwirl*, Beutelmeise, Grasfrosch, 

Teichmolch, Schwarzkäfer Diaperis boleti, Weberbock Lamia textor*, Kleiner Eisvogel 

Limenitis camilla, Kleiner und Großer Schillerfalter Apatura ilia und A. iris, Knospenmotte 

Argyresthia semifusca, Weidenbohrer Cossus cossus, Wickler Pristerognatha 

fuligana und Epinotia signatana, Geistchen Pterotopteryx dodecadactyla, Zünsler Cryptoblabes 

bistriga und Sciota rhenella*, Weidenkarmin Catocala electa*, Stachelige Streuschnecke 

Acanthinula aculeata, Zweizähnige Laubschnecke Perforatella bidentata*. 


• Optimierung bestehender Gehölzpflanzungen 

- Auslichten und Nachpflanzen zur Verbesserung der Schichtung, 

Einbringen typischer Arten der Krautschicht, ggf. durch Ansaat; 

- Aufbau geschichteter Säume, Einzelbäume vorstellen; 

- Baumzeilen als Vernetzungstrassen zu traditionsreichen Gehölzbeständen 

entwickeln; 

- Nistkästen einbringen (Halbhöhlen und Höhlen). 

• Umbau standortfremder Gehölzbestände. 

• Neubegründung von Gehölzbeständen, 

- bevorzugt in Anlehnung an bzw. in geringer Entfernung zu alten, traditionsreichen 

Beständen [geringes Ausbreitungsvermögen vieler 

Wald-Wirbelloser]; 

- Einzelbäume und kleine Baumgruppen bis kleine lichte Gehölze, 

(Kopf-)Baumzeilen - auch entlang von Fließgewässern oder nahe 

Stillgewässern - [sind als Bestände mit hoher Insolation und hohen 

Randlängen bei den gegebenen Zielarten bevorzugt]; 

- Saum und Mantel von Gehölzen, sowohl Süd- wie auch Schattsaum, 

strukturreich gestalten, v.a. lockere Gebüschgruppen und 

Einzelbäume vorstellen. 

- Möglichst verschieden altes Pflanzmaterial verwenden, da sonst 

ggf. Auflichtung und mehrmaliges Nachpflanzen erforderlich wird, 

um einen geschichteten Aufbau zu erzeugen (alle fünf bis zehn Jahre); 




- Beim Pflanzmaterial sollte nicht nur auf heimische Arten, sondern 

konsequent auch auf standortheimisches Material zurückgegriffen 

werden (Naturraum oder Großnaturraum); 

- In feuchteren Bereichen vor der Pflanzung Rinnen schieben, um 

Nassstandorte zu erzeugen; 

- Artenreiche Krautschicht ggf. durch Ansaat initiieren. 

KSK - Arten der kleinstrukturreichen Agrarlandschaft 

Verluste betreffen in erster Linie naturnahe Hecken, Brachäcker, ruderalisierte Halbtrockenrasen 

und magere Grünflächen. Betroffen sind vor allem FR 05 Ehemalige Vorbehaltsfläche 

Ost und FR 06 Nördliche Randzone, jedoch auch die FR 08, 10 und 13 

(Wertstufen überwiegend 3, in geringerem Umfang auch ≥ 4). 

Lokale Zielarten: Hemelin, Mauswiesel, Rebhuhn, Goldammer, Feldsperling, Klappergrasmücke, 

Turteltaube, Neuntöter, Baumpieper, Bluthänfling, Schleiereule, Feldgrashüpfer 

Chorthippus apricarius, Großlaufkäfer Carabus cancellatus und C. ulrichii, Kleiner 

Perlmutterfalter Issoria lathonia, 


Alle hier subsumierten Arten profitieren von mindestens einer, in aller 

Regel aber von mehreren der oben aufgeführten Maßnahmen. Darüber 

hinaus sind anzugeben: 

• Entwicklung strukturreicher Hecken aus standortgerechten Straucharten, 

mit dichteren und lückigen Abschnitten, Einzelbäumen, und mit 

mageren, gelegentlich gemähten Säumen. 

• Ausweisung von ungenutzten Ackerrandstreifen, die regelmäßig - spätestens 

aber nach drei Jahren (Rückgang der Diversität!) - mit den 

Nutzflächen umgebrochen werden, annsonsten aber der Sukzession 

überlassen bleiben sollten. 

8 Zitierte Schriften 

Gutachten und Fachbeiträge 

[Kurztitel jeweils in Klammern] 

Erläuterungsbericht Technische Planung Luftseite, DORSCH CONSULT Airports 

GmbH, München, 2007 (Technische Planung Luftseite) 

Erläuterungsbericht landseitige Straßen, WAGNER+PARTNER, Beratende 

Ingenieure im Bauwesen München, 2007 (Straßenplanung) 




Geländeaufschüttungen, GRÜNPLAN GmbH, Freising, und Dr.BLASY- 

Dr.ØVERLAND, Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG Eching am Ammersee, 

2007 (Geländeaufschüttungen) 

Baulogistikkonzept, DORSCH CONSULT Airports GmbH München, 2007 

(Baulogistik) 

Landschaftspflegerischer Begleitplan, GRÜNPLAN GmbH Freising, 2007 

(Landschaftspflegerischer Begleitplan), mit Erläuterung Gewässerausbau, 

Dr.BLASY-Dr.ØVERLAND, Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG, Eching 

am Ammersee, 2007 (Gewässerausbau) 

Wasserwirtschaftliche Maßnahmen, Dr.BLASY-Dr.ØVERLAND, Beratende 

Ingenieure GmbH & Co. KG, Eching am Ammersee und Regierungsbaumeister 

SCHLEGEL GmbH & Co. KG, München, 2007 (Wasserwirtschaft); 

Straßenplanung 

Wasserwirtschaft; Umweltverträglichkeitsstudie, Dr.BLASY-Dr.ØVERLAND, 

Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG, Eching am Ammersee, 2007 

(Umweltverträglichkeitsstudie) 

Fachbeitrag Vegetation und Flora, GRÜNPLAN GmbH, Freising, 2007 (Vegetation 

und Flora) 

Lufthygienische Untersuchung, MÜLLER-BBM GmbH, Planegg, 2007 (Lufthygiene) 

Schalltechnische Untersuchung, OBERMEYER Planen + Beraten GmbH, 

München, 2007 (Lärmgutachten) 

Untersuchung des landseitigen Verkehrs, Transver GmbH, München, 

2007 (Verkehrsgutachten) 

Klimatologische Erheblichkeitsabschätzung, DEUTSCHER WETTERDIENST, 

München, 2007 (Stellungnahme Klimagutachten) 

Lichttechnische Untersuchung, MÜLLER-BBM GmbH, Planegg, 2007 

(Fachbeitrag Licht) 

Gutachten zur biologischen Flugsicherheit am Flughafen München - Vogelschlaggutachten 

-, Dr. Christoph MORGENROTH, Büro für biologische 

Flugsicherheit, Wittlich, 2007 (Vogelschlaggutachten) 

Verträglichkeitsstudien NATURA 2000 - FFH und Vogelschutz, ÖKO- 

KART, München, 2007 (NATURA 2000) 




Spezielle artenschutzrechtliche Betrachtung, ÖKOKART, München, 2007 

(Artenschutz) 

Sonstige Literatur/Quellen 

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BRAUCHERSCHUTZ (1997, Hrsg.): Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern, 

Landkreis München. - Bearbeitung Büro Schober + Partner, Freising, 

unter Leitung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt. 


BRAUCHERSCHUTZ (2001a, Hrsg.): Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern, 

Landkreis Erding, aktualisiert. - Bearbeitung PAN Partnerschaft, München, 



BRAUCHERSCHUTZ (2001b, Hrsg.): Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern, 

Landkreis Freising, aktualisiert. - Bearbeitung Büro Schober, Freising, 


BIERINGER, G., KOLLAR, H.P. & G. STROHMAYER (2006): Straßenlärm und 

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"Quantifizierung und Bewältigung entscheidungserheblicher 

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KIFL [= Kieler Institut für Landschaftsökologie] (2007b): Neue Erkenntnisse 

über Auswirkungen von Straßen auf die Avifauna und Maßnahmen zu 

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LORENZ, München. 

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- Aula Verlag, Wiebelsheim, 616 S. 

RIECKEN, U., FINCK, P., RATHS, U., SCHRÖDER, E. & A. SSYMANK (2003): 

Standard-Biotoptypenliste für Deutschland. 2. Fassung: Februar 2003. - 

Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg, 

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RUTHSATZ, B., ZOLDAN, J., FRANKENBERG, T. & S. WEHKE (2002): Vegetationskundliche 

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vegetationskundlich-ökologischer Indikatoren für die Nutzungsintensität 

sowie die Natur- und Umweltverträglichkeit regional typischer 

Landbewirtschaftung. In: Umwelt und Region - Umweltanalyse und Umweltmanagementstrategien 

für eine Nachhaltige Entwicklung im ländlichen 

Raum. - Ergebnisbericht der Förderphase 1999/2 - 2002/1 SFB 522 Universität 

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SIEBECK, O. (2000): Beweissicherung durch die biologische Gewässeranalyse 

im Fließgewässersystem am den Großflughafen München II. 

Jährliche Untersuchungen an 15 Probestellen zwischen 1979/80 - 1996. - 

Un-veröffentlichtes Gutachten im Auftrag der Flughafen GmbH München, 

Bad Endorf, 161 S. 




TRAUTNER, J. (2003): Biodiversitätsaspekte in der UVP mit Schwerpunkt 

auf der Komponente "Artenvielfalt". - UVP-report, Hamm, 17 (3+4): 155- 

163. 

VOITH, J. (2003, Koord.): Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. - Schriftenreihe 

Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Augsburg, 166 (2003): 1- 

384.

Planfeststellungsverfahren Fachbeitrag Fauna zu UVS und LBP

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