1 - Hessischer Landesverein zur Erhaltung und Nutzung von Mühlen
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<strong>Mühlen</strong>gickel - Mitteilungen aus dem HLM Dezember 2009<br />
Da der Einstieg in die Fischtreppe dort zudem etwa 50 m vom Wehrfuß<br />
entfernt sein wird <strong>und</strong> hier bei den Hochwasserabflüssen nun wiederum<br />
die dominierende Wassermenge über das Wehr abfließt, besteht keine<br />
Gewähr, daß die Fische die geplante Aufstiegshilfe annehmen. Vielmehr<br />
werden sie mit großer Wahrscheinlichkeit bis zum Fuß des Wehres<br />
schwimmen <strong>und</strong> dort - wie bisher - nach einer geeigneten Strömung<br />
suchen, die sie das Hindernis überwinden läßt.<br />
In der Quintessenz muß die Befürchtung geäußert werden, daß die hier<br />
vorgelegte Konzeption <strong>zur</strong> Herstellung der Durchgängigkeit im Fließgewässer<br />
ihren fachlichen Anforderungen nicht gerecht wird.<br />
Dieser Sachverhalt ist gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>von</strong> öffentlichem Interesse, da nicht<br />
nur das Ziel der ökologischen Verbesserung der Fließgewässer im Fokus<br />
steht, sondern durch eine solche ökologische Modernisierung einer Wasserkraftanlage<br />
auch nach Maßgabe des Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG) Anspruch auf eine höhere Vergütung des erzeugten Stromes besteht.<br />
Da die Finanzierung der Mehrvergütung aus einer Umlage allen<br />
Strombeziehern auferlegt wird, ist faktisch jeder Stromkonsument mit seiner<br />
Jahresrechnung anteilig an der Finanzierung der Mehrvergütung beteiligt.<br />
Derzeit schüren die Energieversorgungsunternehmen den öffentlichen<br />
Protest an den Strompreiserhöhungen zum 1.1.2010 unter Hinweis auf die<br />
steigenden Umlagenanteile <strong>zur</strong> Finanzierung der EEG-Mehrvergütungen<br />
(insbesondere aus Photovoltaikanlagen).<br />
Wasserkraftbetreiber, die eine solche Anlage selbst errichten, wissen, daß<br />
die zuständigen Behörden für die Ausgestaltung der Fischwanderhilfen<br />
sehr dezidierte <strong>und</strong> nicht selten kostenträchtige Anforderungen entwikkeln,<br />
um die größtmögliche Funktionsfähigkeit zu erreichen.<br />
Kernelement ist dabei gr<strong>und</strong>sätzlich die Umgehung der Turbinenanlage<br />
auf kürzest möglichem Wege, um die Fische eben "dort abholen" zu können,<br />
wo sie bei ihren Wanderungen unweigerlich zum Stehen kommen,<br />
nämlich wenige Meter unterhalb der Turbinenanlage.<br />
Im vorliegenden Fall wurde die Maßnahme als naturschutzrechtliche<br />
Ausgleichs- bzw. Ersatzmaßnahme im Rahmen des Baus der Autobahn A<br />
49 deklariert. Der obligatorische Anspruch auf die Mehrvergütung des privaten<br />
Wasserkraftbetreibers wurde hier quasi staatlich kapitalisiert <strong>und</strong><br />
damit anteilig der Eingriff durch den Bau <strong>und</strong> den Betrieb der Autobahn<br />
pekuniär abgegolten.<br />
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