Bildung und Beratung im Unternehmen - LernNetz Berlin ...
Bildung und Beratung im Unternehmen - LernNetz Berlin ...
Bildung und Beratung im Unternehmen - LernNetz Berlin ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2<br />
Krisenzeit ist Lernzeit<br />
eine eigene Personalabteilung. Zudem spielt die<br />
Mittelsituation dieser Betriebe häufi g eine Rolle:<br />
Aufgr<strong>und</strong> knapper fi nanzieller Ressourcen wird nur<br />
in Weiterbildung investiert, wenn es sich unmittelbar<br />
rechnet, z.B. bei der Einführung einer neuen<br />
Maschine, die bedient werden muss oder <strong>im</strong> Rahmen<br />
der Umstellung auf ein aktuelles Computersystem.<br />
Strategische Personalentwicklung fi ndet<br />
nicht statt, die Betriebe hecheln gewissermaßen<br />
den an sie gestellten Anforderungen hinterher. Sie<br />
agieren nicht, sondern reagieren, ein riskanter Bef<strong>und</strong><br />
für das Personalmanagement als Schaltstelle<br />
wirtschaftlichen Erfolgs.<br />
Auch der Zeitfaktor spielt eine Rolle bei der Frage<br />
„Qualifi zieren ja oder nein?“. Eine Mitarbeiterin<br />
oder ein Mitarbeiter, die/der an einer Weiterbildung<br />
teiln<strong>im</strong>mt, fällt <strong>im</strong> Betrieb aus. <strong>Unternehmen</strong><br />
mit nur wenigen Beschäftigten, die zudem<br />
noch hoch spezialisiert sind, können diesen Ausfall<br />
nicht ersetzen. Umso naheliegender ist es, dann<br />
zu qualifi zieren, wenn die Auftragslage schlecht ist<br />
– sozusagen antizyklisch. Das widerspricht zwar<br />
<strong>im</strong> ersten Moment der unternehmerischen Logik,<br />
macht aber Sinn.<br />
Ein richtiger Ansatz mit mäßigem Erfolg<br />
Diesen Aspekt hat auch die B<strong>und</strong>esregierung mit<br />
den Maßnahmen zur Förderung der betrieblichen<br />
Weiterbildung <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Kurzarbeit<br />
<strong>im</strong> Rahmen des Konjunkturpakets II <strong>im</strong> Januar<br />
2009 aufgegriffen. Nach dem Prinzip „Qualifi zieren<br />
statt entlassen“ wurde <strong>Unternehmen</strong> mit umfangreichen<br />
fi nanziellen Unterstützungsmaßnahmen<br />
die Möglichkeit gegeben, ihre sich in Kurzarbeit<br />
befi ndlichen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter weiterzubilden.<br />
Die Zeit der Krise sollte genutzt werden,<br />
um die Beschäftigten gezielt zu qualifi zieren<br />
<strong>und</strong> gestärkt aus der schlechten Wirtschaftslage<br />
hervorzugehen.<br />
Ein richtiger Ansatz, der jedoch in der Praxis nicht<br />
die erwartete Wirksamkeit entfaltete. Zu wenige<br />
<strong>Unternehmen</strong> machten von den neu geschaffenen<br />
Möglichkeiten der geförderten Qualifi zierungen<br />
Gebrauch. In den ersten vier Monaten des Jahres<br />
2009 nutzten nur r<strong>und</strong> 5 % aller kurzarbeitenden<br />
<strong>Berlin</strong>er Betriebe Qualifi zierungsmöglichkeiten<br />
während der Zeit der Kurzarbeit. Nur wenigen<br />
<strong>Unternehmen</strong> waren die Möglichkeiten der Qualifi<br />
zierung <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Kurzarbeit<br />
bekannt. Als zu hoch wurden die bürokratischen<br />
Hürden der Beantragung eingeschätzt, als zu gering<br />
der Nutzen von Qualifi zierungen. Nicht selten<br />
haben auch die einzelnen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong>