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Bildung und Beratung im Unternehmen - LernNetz Berlin ...

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Krisenzeit ist Lernzeit<br />

eine eigene Personalabteilung. Zudem spielt die<br />

Mittelsituation dieser Betriebe häufi g eine Rolle:<br />

Aufgr<strong>und</strong> knapper fi nanzieller Ressourcen wird nur<br />

in Weiterbildung investiert, wenn es sich unmittelbar<br />

rechnet, z.B. bei der Einführung einer neuen<br />

Maschine, die bedient werden muss oder <strong>im</strong> Rahmen<br />

der Umstellung auf ein aktuelles Computersystem.<br />

Strategische Personalentwicklung fi ndet<br />

nicht statt, die Betriebe hecheln gewissermaßen<br />

den an sie gestellten Anforderungen hinterher. Sie<br />

agieren nicht, sondern reagieren, ein riskanter Bef<strong>und</strong><br />

für das Personalmanagement als Schaltstelle<br />

wirtschaftlichen Erfolgs.<br />

Auch der Zeitfaktor spielt eine Rolle bei der Frage<br />

„Qualifi zieren ja oder nein?“. Eine Mitarbeiterin<br />

oder ein Mitarbeiter, die/der an einer Weiterbildung<br />

teiln<strong>im</strong>mt, fällt <strong>im</strong> Betrieb aus. <strong>Unternehmen</strong><br />

mit nur wenigen Beschäftigten, die zudem<br />

noch hoch spezialisiert sind, können diesen Ausfall<br />

nicht ersetzen. Umso naheliegender ist es, dann<br />

zu qualifi zieren, wenn die Auftragslage schlecht ist<br />

– sozusagen antizyklisch. Das widerspricht zwar<br />

<strong>im</strong> ersten Moment der unternehmerischen Logik,<br />

macht aber Sinn.<br />

Ein richtiger Ansatz mit mäßigem Erfolg<br />

Diesen Aspekt hat auch die B<strong>und</strong>esregierung mit<br />

den Maßnahmen zur Förderung der betrieblichen<br />

Weiterbildung <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Kurzarbeit<br />

<strong>im</strong> Rahmen des Konjunkturpakets II <strong>im</strong> Januar<br />

2009 aufgegriffen. Nach dem Prinzip „Qualifi zieren<br />

statt entlassen“ wurde <strong>Unternehmen</strong> mit umfangreichen<br />

fi nanziellen Unterstützungsmaßnahmen<br />

die Möglichkeit gegeben, ihre sich in Kurzarbeit<br />

befi ndlichen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter weiterzubilden.<br />

Die Zeit der Krise sollte genutzt werden,<br />

um die Beschäftigten gezielt zu qualifi zieren<br />

<strong>und</strong> gestärkt aus der schlechten Wirtschaftslage<br />

hervorzugehen.<br />

Ein richtiger Ansatz, der jedoch in der Praxis nicht<br />

die erwartete Wirksamkeit entfaltete. Zu wenige<br />

<strong>Unternehmen</strong> machten von den neu geschaffenen<br />

Möglichkeiten der geförderten Qualifi zierungen<br />

Gebrauch. In den ersten vier Monaten des Jahres<br />

2009 nutzten nur r<strong>und</strong> 5 % aller kurzarbeitenden<br />

<strong>Berlin</strong>er Betriebe Qualifi zierungsmöglichkeiten<br />

während der Zeit der Kurzarbeit. Nur wenigen<br />

<strong>Unternehmen</strong> waren die Möglichkeiten der Qualifi<br />

zierung <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Kurzarbeit<br />

bekannt. Als zu hoch wurden die bürokratischen<br />

Hürden der Beantragung eingeschätzt, als zu gering<br />

der Nutzen von Qualifi zierungen. Nicht selten<br />

haben auch die einzelnen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong>

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