Editorial - Hochschule Bochum

promise und Club Lise
Seit November 2005 treffen sich
im Rahmen des Projekts promise
Wissenschaftler/innen, Lehrer/innen
und Schülerinnen aus Bosnien-Herzegowina,
Deutschland,
Österreich und der Türkei mit
dem Ziel, junge Menschen mit
Migrationshintergrund und aus
sozioökonomisch benachteiligten
Familien in ihrer naturwissenschaftlichen
Bildung und in der
Wahl naturwissenschaftlicher
Studiengänge und Berufe zu unterstützen
und zu fördern (vgl.
ADA-Mentoring,
11.
Ausgabe,
August
2005, S. 15,
und 12. Ausgabe,November
2005, S. 11).
Dieses gemeinsame
Ziel wird
verfolgt
durch die
Förderung
von begabten
jungen
Migrantinnen
der
Oberstufe
10
Foto: Tanja Tajmel
im Club Lise,
die Sensibilisierung
und
Fortbildung
der Lehrer/
innen, die
Entwicklung neuer Unterrichtskonzepte
sowie durch eine intensive
Zusammenarbeit zwischen
Lehrer/innen und Fachleuten aus
Pädagogik und Fachdidaktik in
den Migrationsherkunfts- und
Migrationszielländern als Beitrag
zur internationalen Harmonisierung
des naturwissenschaftlichen
Unterrichts.
Dabei sind die Arbeitsschwerpunkte
in folgender Weise auf
die Partner/innen an den jeweiligen
Universitäten verteilt:
Mentoring and Cultural Diversity
Berlin: In enger Zusammenarbeit
von Naturwissenschaftsdidaktik
und der Deutsch-als-Zweitsprache-Didaktik
(DaZ) werden
sprachliche Probleme von Migrant/innen
im deutschsprachigen
naturwissenschaftlichen Unterricht
analysiert und Wege zu
deren Überwindung erprobt.
Istanbul: Der Fokus der promise-Arbeit
in Istanbul liegt auf
der Steigerung des Problembe-
den Schülerinnen erreicht; eine
intensive Zusammenarbeit mit
dem Club Lise Berlin wurde entwickelt.
Unterschiedliche Bedingungen
der Berufswahl
Wie viele Oberflächen hat ein Möbiusband? – Die Club-Lise-Schülerinnen
und ihre Mentor/innen bei der Erkundung dieses Problems im Rahmen
eines Mathematik-Workshops an der TFH-Wedding
wusstseins von Lehrer/innen bezüglich
des Interesses und der
Motivation ihrer Schüler/innen
im Bereich Naturwissenschaften.
Wien: Die subjektiven Erfahrungen
der Lehrkräfte und der
Schüler/innen werden erfasst
und mit den Ergebnissen wissenschaftlicher
Forschung verknüpft,
um gute Praktiken zu identifizieren.
Sarajewo: Hier hat der Club
Lise mit etwa 70 Teilnehmerinnen
den größten Zuspruch unter
Die Konferenz Anfang April 2006
an der Humboldt-Universität zu
Berlin gab erstmals Gelegenheit
zu einem internationalen Treffen
aller promise-Beteiligten. Für insgesamt
56 Club-Lise-Schülerinnen
aus den vier Ländern wurden
an der Technischen Fachhochschule
Wedding
und an den
Instituten für
Physik und
für Informatik
der
Humboldt-
Universität
zu Berlin
Workshops
organisiert.
Die Themen
reichten von
Kartographie
über Experimente
mit
Seifenhäuten
und Programmierung
von
Leuchtan-
zeigen bis
hin zur Rastertunnelmikroskopie.
Betreut
wurden die
Mädchen rund um die Uhr von
Student/innen der Humboldt-
Universität zu Berlin.
Bestimmend auch für die weitere
gemeinsame Projektarbeit
ist die Analyse der verschiedenen
Bedingungen der Berufswahl
von Mädchen in den beteiligten
Ländern. Während in
Deutschland und Österreich
Mädchen durch das Fehlen von
Rollenbildern von einer naturwissenschaftlichen
Karriere abgehalten
werden, gibt es in Sarajewo
ADA-Mentoring 14/2006