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„Wir sind für zentralen Einkauf“ Interview mit Dr. Jean Uhrig ...

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<strong>Dr</strong>. <strong>Jean</strong> <strong>Uhrig</strong>, Anästhesist am<br />

Centre Hospitalier Emile Mayrisch<br />

in Esch/Alzette und Präsident<br />

der AMMD be<strong>für</strong>wortet die zügige<br />

Etablierung eines <strong>zentralen</strong><br />

Einkaufs <strong>für</strong> Luxemburgs Kliniken.<br />

Falls Sie inhaltliche Anregungen oder<br />

Kommentare haben oder den<br />

Newsletter abbestellen möchten:<br />

E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.lu<br />

InSight<br />

Ausgabe 2/2006<br />

SantéSécu<br />

INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉ ET<br />

DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALE DU LUXEMBOURG<br />

AMMD: <strong>„Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>für</strong> <strong>zentralen</strong> <strong>Einkauf“</strong><br />

<strong>Interview</strong> <strong>mit</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Jean</strong> <strong>Uhrig</strong>, Präsident der Association<br />

des Médecins et Médecins-Dentistes (AMMD)<br />

■ Seit wann <strong>sind</strong> Sie in Ihrem neuen Amt als Präsident der AMMD?<br />

Seit dem 1. Juni 2006, zuvor war ich acht Jahre im Verwaltungsrat der AMMD, ich kenne<br />

unsere Organisation also recht gut, die übrigens in diesem Jahr im 101. Jahr besteht.<br />

■ Was waren Ihre Gründe, <strong>für</strong> die Präsidentschaft zu kandidieren?<br />

Ich betreibe Syndikalismus schon sehr lange. Seit 28 Jahren bin ich Präsident der<br />

Anästhesisten, und seit über zehn Jahren Sekretär der Vereinigung der Fachärzte,<br />

also Unterverbänden der AMMD. So bot es sich an, nach dem Rücktritt meines<br />

Vorgängers, mich zur Verfügung zu stellen.<br />

■ Welche Prioriäten werden Sie setzen?<br />

Luxemburgs Gesundheitswesen kämpft <strong>mit</strong> Kostensteigerungen, wobei wir relativierend<br />

sagen müssen, dass wir im internationalen Vergleich <strong>mit</strong> einem Beitragssatz<br />

von rund 8,6 Prozent und Gesundheitsausgaben von 5,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes<br />

gut aufgestellt <strong>sind</strong>. Dennoch gibt es besonders im Bereich der Spitäler<br />

einen sehr beängstigenden Anstieg der Kosten. Hier spielen mehrere Faktoren eine<br />

Rolle, einige Zahlen mögen das veranschaulichen: Bei einem Bevölkerungswachstum<br />

in Luxemburg von acht Prozent in den Jahren 2000 bis 2004 ist im selben Zeitraum<br />

die Zahl der niedergelassenen Ärzte um 15 Prozent, die des nichtärztlichen<br />

Pflegepersonals um 32, die Anzahl der Operationen um elf und die Materialkosten<br />

einer Operation um 51 Prozent gestiegen. Was die Chemotherapeutika angeht, stehen<br />

wir erst am Anfang der Kostenexplosion, denn die neuen Medikamente <strong>sind</strong><br />

aufgrund der aufwändigeren Herstellung äußerst teuer. Hier gibt es Kostendruck,<br />

dem wir nicht ausweichen dürfen.<br />

■ Welche Lösungsmöglichkeiten sehen Sie?<br />

Die Etablierung einer Einkaufszentrale <strong>für</strong> die Kliniken ist eine erste sinnvolle Maßnahme<br />

zur Kostendämpfung, wobei klar ist, dass die Materialkosten, die vom gemeinsamen<br />

Einkauf tangiert würden, nicht den Hauptblock der Spitalkosten darstellen.<br />

Der liegt bei den Personalkosten des nichtärztlichen Personals. Die<br />

Honorare der Ärzte laufen ja über die Krankenkassen getrennt vom Budget der<br />

Spitäler. Also: Zentrales Einkaufen im Klinikbereich ist eine der großen politischen<br />

Herausforderungen, der ich mich in den nächsten Monaten stellen werde. Schließlich<br />

verteilen sich in Luxemburg 2.000 Betten auf sechs bis sieben Spitäler. Das ent-<br />

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