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„Wir sind für zentralen Einkauf“ Interview mit Dr. Jean Uhrig ...

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InSight<br />

Ausgabe 2/2006<br />

SantéSécu<br />

INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉ ET<br />

DU MINISTÈRE DU SÉCURITÉ SOCIALE DE LUXEMBOURG<br />

spricht der Größe eines kleinen bis <strong>mit</strong>tleren Universitätsklinikums. Da müsste<br />

doch ein gemeinsamer Einkauf zu realisieren sein. Den sehe ich im Übrigen nicht<br />

nur <strong>für</strong> Arzneien und Medizinprodukte, sondern auch <strong>für</strong> die gesamte Medizintechnik,<br />

das Einwegmaterial, die EDV und Wartungsverträge.<br />

■ Der zentrale Einkauf von Medizinprodukten und Arzneien setzt eine gewisse<br />

Standardisierung des Verschreibungs- und Behandlungsverhaltens der Ärzte voraus.<br />

Wäre das ein Problem <strong>für</strong> die luxemburgischen Ärzte?<br />

Das wäre kein Problem, setzt allerdings voraus, dass die Ärzte Informationen<br />

darüber hätten, wie viel Kosten ihre Verschreibungen nach sich ziehen. Hier kennen<br />

wir die Zahlen nur im ambulanten Bereich. Erst wenn die Krankenkassen dem<br />

einzelnen Arzt auflisten, was er an Kosten verursacht, hat er auch die Möglichkeit<br />

steuernd einzugreifen. Noch mal: Wir <strong>sind</strong> die letzten, die etwas gegen eine Einkaufszentrale<br />

hätten.<br />

■ Wie sieht es <strong>mit</strong> der Prothetik aus,<br />

würden die Ärzte hier gegen einen Zentraleinkauf votieren?<br />

Nein, auch nicht, allerdings unter der Voraussetzung, dass sie noch die<br />

Möglichkeit hätten, patientenzentriert und bedarfsgerecht zwischen standardisierten<br />

verschiedenen Prothesen auszuwählen. Die bettlägerige alte Dame benötigt<br />

eine andere Hüftprothese als der 55-jährige Kellner.<br />

■ Welche Voraussetzungen müssten gegeben sein,<br />

da<strong>mit</strong> ein Zentraleinkauf möglichst schnell realisiert werden könnte?<br />

Er wäre schnell zu realisieren, wenn der Wille dazu nur da wäre und bislang fehlte<br />

wohl noch der politische <strong>Dr</strong>uck auf Spitalverwaltung und Krankenhaus-Apotheker.<br />

■ Wäre eine Spezialisierung der Kliniken nicht sinnvoll,<br />

um teure Doppelstrukturen zu vermeiden?<br />

Diese Spezialisierung besteht zum großen Teil durch die Monopolstellung von<br />

Großgeräten in verschiedenen Kliniken (Koronarangiographie, Pet Scan,<br />

Bestrahlungstherapie, Herzchirurgie, Intensivmedezin in der Neonatologie).<br />

■ Welche Themen liegen Ihnen während Ihrer Präsidentschaft noch am Herzen?<br />

Weiteres wichtiges Anliegen ist <strong>für</strong> mich auch die Einrichtung einer einheitlichen<br />

Patientenakte. Die Erfassung der Daten sollte unbedingt vereinheitlicht werden,<br />

auch um Doppeluntersuchungen zu vermeiden und den Datentransfers zu beschleunigen.<br />

Ein weiteres großes Thema in der kommenden Amtszeit wird <strong>für</strong> mich auch die<br />

Einbindung der Ärzte in das Management der Kliniken sein. Dies fordert die<br />

AMMD seit 17 Jahren. Leider ohne Erfolg bislang.<br />

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