Dokumentation 2003: "Blicke auf das Lager" (PDF, 2167
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Du als Tänzerin, als Choreographin und Regisseurin: was könntest Du Dir vorstellen<br />
was man da machen könnte?<br />
Marina: Ich würde tatsächlich sehr gerne theatralisch da ran gehen, weil <strong>das</strong> sehr<br />
viele junge Menschen anzieht. Ich denke, <strong>das</strong>s man mit Ausstellungen und mit<br />
Sachen, die - sagen wir mal - sehr gängig sind, leider Gottes nicht mehr so viele junge<br />
Menschen erreicht. Obwohl die Ausstellung der Geschichtswerkstatt zum Beispiel super<br />
ist. Aber es reicht eben doch leider nicht aus. Was ich denke: da wirklich mit vielen<br />
Künstlern zusammen zu arbeiten und vor allem auch Begegnungsarbeit zu machen.<br />
Das könnte ein Ort sein, der dazu sehr gut geeignet<br />
ist. Wir haben <strong>das</strong> auch hier im Bunker gemerkt: die<br />
Zwangsarbeiter waren hier, und <strong>das</strong> ist auch ein<br />
authentischer Ort. Der Beton wurde in Rüdersdorf<br />
von Zwangsarbeitern hergestellt, französische<br />
Zwangsarbeiter bauten ihn - <strong>das</strong> heisst, der Ort ist<br />
authentisch. Er ist ja auch für Kriegsfälle gebaut<br />
worden. Und ich finde, gerade da gehört <strong>das</strong> Theater<br />
hin. Das ist ein Mahnmal, ein lebendiges Mahnmal.<br />
Mit einem Stein oder einer Gedenktafel wird es nicht<br />
mit Leben gefüllt werden können.<br />
Ich habe es ganz spannend gefunden, welche<br />
Empfindungen die Jugendlichen dort <strong>auf</strong> dem<br />
Gelände hatten. Eine schrieb mir eine SMS, sie sagte:<br />
ich bin schon da, oh Gott, <strong>das</strong> ist so ein furchtbarer<br />
Ort, er erzählt so viel Furchtbares und ich habe<br />
Eine Darstellerin in der Baracke Angst. Das konnte ich gut nachvollziehen. Ich finde toll<br />
gelungen, <strong>das</strong>s sie selbst diese Zeit gefühlt haben und umso mehr Motivation<br />
bekommen gegen <strong>das</strong>. Die Solidarität für die Zwangsarbeiter zu behalten - <strong>das</strong> es nie<br />
wieder passiert. Das ist uns an diesem Ort glaube ich ganz gut gelungen.<br />
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