Dokumentation 2003: "Blicke auf das Lager" (PDF, 2167
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„Mein Freund Wim Stevens“ – Tagebuch<strong>auf</strong>zeichnungen<br />
Zusammen mit Hendrik van Uitert haben die beiden Schüler Maria Bormann und Paul<br />
Hosfeld bei der Auftaktveranstaltung Auszüge aus den Tagebüchern von Wim Stevens<br />
vorgestellt. Kopien von Auszügen aus dem Tagebuch wurde dem Förderkreis von<br />
Hendrik van Uitert übergeben 3 .<br />
In den beiden folgenden Texten schildern Maria Bormann und Paul Hosfeld, wie der<br />
Kontakt zu Hendrik van Uitert zustande kam und was sie zu einer Lesung mit ihm<br />
motviert hat:<br />
Maria Bormann:<br />
Ich möchte damit beginnen, wie der Kontakt zu den ehemaligen Zwangsarbeitern<br />
zustande gekommen ist. In der Schule wurden wir mit dieser Problematik<br />
konfrontiert, unsere Lehrerin in dem Fach Politische Bildung hat den Kontakt<br />
zuerst hergestellt. Einige ausgewählte Schüler hatten danach die Möglichkeit,<br />
eine Gruppe mit ehemaligen Zwangsarbeitern eine Woche zu begleiten. Zu dieser<br />
Gruppe, die hauptsächlich aus Polen bestand, gehörte auch Herr van Uitert und<br />
seine Frau. Zu diesem Zeitpunkt - <strong>das</strong> war dieses Jahr im Januar - waren die<br />
Erfahrungen, die ich gemacht habe, beeindruckend. Ich hatte die Möglichkeit,<br />
eine Menge zu lernen, und so stellte sich auch keine Frage, als ich gefragt wurde,<br />
ob ich noch einmal helfen könnte. Ich habe mich gefreut <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Wiedersehen mit<br />
Henk van Uitert und dar<strong>auf</strong>, bei einer solch wichtigen Sache helfen zu können.<br />
Maria und Paul bei der Lesung<br />
Ich war sehr gespannt <strong>auf</strong> den Tag, denn die Möglichkeit, ein<br />
Zwangsarbeiterlager kennen zu lernen und endlich zu begreifen, wie diese<br />
Menschen leben mussten, ist sehr selten, ich wollte sie unbedingt nutzen. Die<br />
Tagebucheinträge waren ergreifend, nicht nur für mich, auch <strong>das</strong> Publikum hat<br />
der Vorlesung <strong>auf</strong>merksam gelauscht. Der Ort, <strong>das</strong> Tagebuch, die ganze Situation<br />
wirkte authentisch, und man hatte <strong>das</strong> Gefühl, den Menschen von damals ein<br />
Stück näher zu sein. Die Emotionen machten mich nachdenklich. Warum ist es<br />
nicht selbstverständlich, <strong>das</strong> <strong>auf</strong> einem Gelände, wo Geschichte geschehen ist<br />
und diese Geschichte noch gut erhalten ist, für Zwecke zu nutzen, wo man<br />
anderen Menschen diese Geschichte nahe bringen kann? Dieses Gelände des<br />
ehem. Zwangsarbeiterlagers Schöneweide hat einen unschätzbaren Wert. Es<br />
3 Das Original befindet sich im NIOD (Nederlandse Instituut voor Orlogsdocomentatie).<br />
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