Ludgerusbrief - Propsteipfarrei St. Ludgerus
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festzuhalten. Insofern überrascht auch nicht, dass<br />
Glaube und Frömmigkeit stärker der Tradition<br />
und der Tendenz des Bewahrens verpflichtet sind,<br />
während bei uns Erneuerung und Reformwille<br />
stärker akzentuiert werden. Wenn diese Spannung<br />
reflektiert und diskutiert wird, können beide Seiten<br />
aus der Begegnung nur lernen.<br />
Ebenso fällt auf, dass der Glaubensvollzug der<br />
Polen stärker als bei uns in der Emotionalität<br />
des Menschen verwurzelt ist. Allerdings haben<br />
gerade wir in Gottesdiensten erfahren, dass solche<br />
Ausprägungen uns stark berührt und bewegt haben,<br />
so dass unterschiedliche Praktiken und Bräuche<br />
weniger zur Abgrenzung führen, sondern sogar eine<br />
Rückbesinnung bewirken können.<br />
Auch muss man wohl zur Kenntnis nehmen, dass<br />
in Polen Glaube und gesellschaftliches Leben noch<br />
stärker miteinander verwoben sind. Während des<br />
Programms der fünf Besuchstage waren für unsere<br />
Gäste Gottesdienste, spontane Gebete (z. B. im Laufe<br />
einer Domführung) oder ein Rosenkranzgebet auf<br />
einer Busfahrt integrative Phasen des Tagesablaufes,<br />
die diesem Sinn und Mitte geben. Gottesdienst wird<br />
so erlebt und erfahren als das dienende Wirken<br />
Gottes für den Menschen.<br />
Auf dem Hintergrund solcher Erfahrungen wird auch<br />
die polnische Gastfreundschaft verständlich, die<br />
eine tiefe Wertschätzung des anderen zum Ausdruck<br />
bringt, die sich in der Rolle des Gastes als natürliche,<br />
warme und aufrichtige Dankbarkeit äußert.<br />
Unser Besuch bei den Ratiborern (2011) sowie deren<br />
Rückbesuch vor gerade 14 Tagen in Essen hat jeweils<br />
erleben und spürbar werden lassen: Gekommen<br />
waren Fremde, heimgefahren sind Freunde.<br />
Dieser hoffnungsvolle Anfang wurde in der<br />
Partnerschaft Ratibor / Filipino-Gemeinde<br />
Liebfrauengemeinde wie in Christus König dadurch<br />
ermöglicht, dass durch beide Gemeinden ein Ruck<br />
ging, der Kräfte freisetzte, an die wir eigentlich<br />
schon gar nicht mehr geglaubt hatten.<br />
Die Zukunft bringt uns das, was wir aus ihr<br />
machen.<br />
Bernd Grotegut<br />
Mitglieder der Filipino-Gemeinde auf<br />
Wallfahrt<br />
Filipinos gehen gerne auf Wallfahrt! So gehört<br />
für die Filipino-Gemeinde wie selbstverständlich<br />
jedes Jahr das Angebot einer Wallfahrt zu den<br />
Gemeindeaktivitäten. Die klassischen Marienwallfahrtsort<br />
Fatima und Lourdes stehen ganz oben auf<br />
der Wunschliste. Aber auch für Wallfahrten in das<br />
Heilige Land oder nach Rom finden sich schnell<br />
genügend Interessenten.<br />
Vom 31. August bis zum 7. September 2012 war eine<br />
Wallfahrt nach Polen geplant. Auf bewährte Weise<br />
wurde die Wallfahrt vom Reisebüro aus Dortmund<br />
geplant. Dabei fanden die speziellen Wünsche der<br />
Filipinos ausreichend Raum.<br />
Erstes Ziel der Wallfahrt war die Schwarze<br />
Madonna von Tschenstochau. In diesem Jahr wurde<br />
zur Wallfahrtszeit am Gnadenort das polnische<br />
Erntedankfest begangen. So war die Gruppe der<br />
Filipinos bei weitem nicht die einzige Gruppe zur<br />
Verehrung der Schwarzen Madonna.<br />
Es war schon fast ein Glücksfall, dass unsere Gruppe<br />
unmittelbar vor dem Gnadenbild die Heilige Messe<br />
feiern durfte. Und das war eben eine „Filipino-<br />
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Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Ludgerus</strong>