09.01.2013 Aufrufe

Themengärten - Gartenakademie

Themengärten - Gartenakademie

Themengärten - Gartenakademie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

<strong>Themengärten</strong><br />

Gestaltungsbeispiele


Durch die Zusammenarbeit mehrerer Abteilungen entstand die Broschüre<br />

„<strong>Themengärten</strong> am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz“.<br />

An der Erstellung dieser Broschüre waren beteiligt:<br />

Schriftleitung und Koordination:<br />

Eva Morgenstern<br />

Werner Ollig<br />

DLR Rheinpfalz, <strong>Gartenakademie</strong> Rheinland-Pfalz<br />

Vermessungstechnische Aufnahme:<br />

Steffi Lindenau<br />

Kerstin Förtsch<br />

Joshua Schelske<br />

Svenja Marz<br />

Mathias Herrmann<br />

DLR Rheinpfalz, Landentwicklung<br />

Planung der Gärten:<br />

Eckhard Vogel<br />

Harald Hofer<br />

DLR Rheinpfalz<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


<strong>Themengärten</strong> am Dienstleistungszentrum Ländlicher<br />

Raum Rheinpfalz in Neustadt an der Weinstraße<br />

Sehr geehrte Besucher,<br />

liebe Gäste des Dienstleistungszentrums Rheinpfalz.<br />

Ich grüße Sie herzlich und danke Ihnen für Ihr Interesse an unseren<br />

<strong>Themengärten</strong>.<br />

Seit 1984 werden die ursprünglich recht einfach strukturierten Teilflächen<br />

des heutigen DLR Rheinpfalz schrittweise zu <strong>Themengärten</strong> weiterentwickelt.<br />

Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen, da bauliche<br />

Maßnahmen die Gartengestaltung immer wieder vor neue Herausforderungen<br />

stellen.<br />

Themenschwerpunkte der letzten Jahre waren die Schaffung eines „Mediterranen<br />

Gartens“, eines „Bambusgartens“ und die der „Schattengärten“ sowie die Umgestaltung<br />

des Natur- zum „Lotusteich“. Die Realisierung des „Romantischen Gartens“ und der<br />

Bau von „Solaren Dachgärten“ setzten Kontrastpunkte. Neben dem Schaubeet der nicht winterharten<br />

Kakteen ist die Gestaltung eines „Trockengartens“ für winterharte Yucca, Agaven<br />

und Kakteen vorgesehen. Der Buntsandstein, vorherrschendes Gestein des Pfälzer Waldes,<br />

setzt im „Steingarten“ farbliche und gestalterische Akzente. Ein kleiner „Gewürzgarten“ zeigt<br />

die Vielfalt der genießbaren Kräuter, die im milden Weinbauklima bestens gedeihen.<br />

Neue Materialien als Bodenbelag, wie das Glas im „Blauen Garten“, beleben die Fläche und<br />

setzen ungewohnte Akzente. Licht und Formen stehen auch im Mittelpunkt bei der Realisation<br />

unseres neuen Schülereingangs. Der Haupteingang wurde mit einem wertvollen<br />

Kameliensortiment bereichert. Selbst Versickerungsgruben für die Entsorgung von Dachwässern<br />

konnten naturnah in das gestalterische Gesamtkonzept eingebettet werden und<br />

erfreuen nicht nur unsere umweltbewussten Besucher. Solarzellen auf den Dächern und eine<br />

Holzhackschnitzel-Heizung im Verbund mit einem Pilotprojekt zur energetischen Nutzung<br />

von Pellets aus Weintrester unterstreichen auch jenseits der Gartengestaltung den progressiven<br />

Anspruch des Dienstleistungszentrums.<br />

Unsere gärtnerischen Planungen und Realisationen berücksichtigen neue Trends und Fragestellungen<br />

des professionellen Gartenbaues sowie die Interessen der Freizeit-Gärtner.<br />

Besondere Beachtung finden naturschutzrelevante Themen, von der effizienten Gießwassernutzung<br />

bis zur Schaffung von Brutstätten für Vögel und Nutzinsekten. Nicht zuletzt können<br />

auch unsere Schüler im Wein- und Gartenbau und die zahlreichen Besucher der <strong>Gartenakademie</strong><br />

Rheinland-Pfalz von der Vielzahl der Pflanzengesellschaften und der Gestaltungsbeispiele<br />

profitieren.<br />

Für Lob, Kritik und Anregungen Ihrerseits sind wir jederzeit offen und dankbar. Nun wünsche<br />

ich Ihnen einen angenehmen und informativen Aufenthalt und viel Freude beim Besuch unserer<br />

Gärten. Lassen Sie sich inspirieren!<br />

Ihr<br />

Dr. Hans-Peter Lorenz<br />

Direktor<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Inhaltsverzeichnis:<br />

• Allgemeines zu den <strong>Themengärten</strong><br />

• Beschreibung der <strong>Themengärten</strong> ergänzend<br />

Nr. Bezeichnung<br />

1 Haupteingang<br />

a) Sonnenecke<br />

b) Schattenecke mit Photovoltaikanzeige<br />

2 Eingangsgestaltung Berufsschule<br />

3 Schattenbeete Unterflurbewässerungssysteme<br />

für den Garten<br />

4 Demonstrationsweinberg<br />

5 Regenversickerungsmulde<br />

6 Steingarten mit trockenem Bachlauf<br />

7 Atrium<br />

8 Mammutbaum<br />

9 Bambusgarten Bambus- Ansprüche,<br />

Verwendung, Pflanzung<br />

und Pflege<br />

10 Kräuterbeet<br />

11 Nicht winterharte Kakteen<br />

12 Tillandsien<br />

13 Winterharte Kakteen und Sukkulenten Kakteen, Sukkulenten,<br />

Agaven und Yucca<br />

14 Historische Rosen und Ginkgo<br />

15 Rosensortiment<br />

16 Wassergarten<br />

17 Mediterraner Garten<br />

18 Energiegarten „Photovoltaik“<br />

19 Mediterrane Kübelpflanzen<br />

20 An der Weinkelter<br />

21 Blauer Garten<br />

22 NN<br />

23 Romantischer Garten<br />

24 Ehem. Blumenwiese – z.Z. in Umgestaltung<br />

25 Waldrandvegetationszone<br />

26 Koniferenbeet<br />

27 u. 28 Intensiver Dachgarten Dachgarten<br />

29 u. 30 Extensiver Dachgarten<br />

allgemein<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Hier finden Sie die <strong>Themengärten</strong>:<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

N


Allgemeines zu den <strong>Themengärten</strong><br />

im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum DLR Rheinpfalz in Neustadt<br />

Seit dem Jahre 1984 wurde die Begrünung im Außenbereich der ehemaligen Lehr-<br />

und Forschungsanstalt kontinuierlich ausgebaut, weiterentwickelt und aktuelle Fragestellungen<br />

im Gestaltungsbereichen öffentlicher sowie privater Gärten aufgegriffen.<br />

Stets war es uns ein besonderes Anliegen, zu erwartende Trends und Modeerscheinungen<br />

in der Gartengestaltung zu erkennen, um vor dem in Presse, Rundfunk, Film<br />

und Fernsehen aufkommenden Interesse bereits Erfahrungen gesammelt zu haben.<br />

In der Vergangenheit waren wir meist in der Lage, gute Tipps und Lösungsvorschläge<br />

für gestalterische oder pflanzensoziologische Probleme aufzuzeigen. Unternehmen<br />

aus den unterschiedlichen Bereichen des Gartenbaus dienen wir somit als kompetenter<br />

Ansprechpartner, insbesondere was die Pflanzenauswahl und Zusammensetzung<br />

bestimmter Lebens- und Gestaltungsbereiche betrifft. Nicht zuletzt haben<br />

unsere Schüler der Berufs- und Fachschule die Möglichkeit, sich Kenntnisse in den<br />

Bereichen der <strong>Themengärten</strong> anzueignen. Einige Gärten wurden mit Hilfe unserer<br />

Schüler realisiert, sei es durch Einbeziehung in die Planung, als auch in praktischer<br />

Projektarbeit. Zahlreiche Besuchergruppen aus allen Teilen Deutschlands aber auch<br />

des benachbarten Auslands besuchen jährlich das DLR Rheinpfalz. Das große Interesse<br />

an unseren Gärten lässt uns auch mit viel Engagement und Zuversicht in die<br />

nächsten Jahre blicken, wo Planungskonzepte entwickelt und schließlich umgesetzt<br />

werden müssen.<br />

Schüler beim Bau eines Insektenhotels als Teil der Außenanlage<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

E.Vogel, DLR Rheinpfalz


Bemerkungen des Künstlers zu seinem Kunstwerk am Haupteingang<br />

Die Darstellung der Kunst am Bau soll der Funktion des DLR Rheinpfalz und seinen<br />

vielfältigen Aktivitäten gerecht werden. Gemeinsames Ziel aller in diesem komplexen<br />

Institut ausgeführten Tätigkeiten ist die Schaffung einer gesunden Ernährung für den<br />

Bedarf des Menschen. Jegliche Maßnahme des Menschen zu seiner Nahrungsgewinnung<br />

ist als Eingriff in das Gleichgewicht der Natur zu verstehen. Die Verantwortung<br />

des Menschen in seiner Tätigkeit als Landbewirtschafter soll in der künstlerischen<br />

Gestaltung symbolhaft verdeutlicht werden. Der Einschnitt in den Berg ist<br />

gleichzusetzen mit dem Eingriff des Menschen in<br />

die Natur.<br />

Für das Kunstwerk insgesamt wurde bewusst die<br />

Kreisform gewählt, sie ist die optimale Kontrastform<br />

zur vorliegenden Architektur. Im Modell<br />

"Vorplatz" sollen die Kreissegmente der Berge<br />

des Pfälzer Waldes, die als klar geschnittene<br />

Silhouetten dem Blick über die Rebflächen Halt<br />

geben, in den Gestaltungsbereich hereingeholt<br />

werden und die Wahl des Standortes des DLR<br />

Rheinpfalz und dessen Aufgaben unterstreichen.<br />

Das Kugelsegment wird durch einen Schnitt zerteilt,<br />

die Schnittform ist begehbar.<br />

Der Besucher des DLR Rheinpfalz wird auf dem<br />

Steinband, das er benutzt, zwangsläufig zu dem<br />

Kunstobjekt im Foyer (Empfangshalle) geführt.<br />

Hier wiederholt sich im Zentrum des reliefierten<br />

Wandbildes die Landschaft der Haardt. Sie ist<br />

umrahmt von einem Regenbogen, der Regen<br />

und Sonnenschein symbolisiert.<br />

Die Abhängigkeit des Menschen bei seiner landwirtschaftlichen<br />

Tätigkeit von der Witterung<br />

(Wolken, Blitz, Regen) und seine Einflussnahme<br />

auf die Gestaltung der Natur wird im oberen Teil des Kreissegments verdeutlicht. Die<br />

Wissenschaft wird im rechten Teil symbolisiert. Die kleine Kugelform in der großformatigen<br />

Kreisfläche symbolisiert den Kern der Sache oder das Kernproblem. Von<br />

diesem Punkt aus führen mehrere Linien in die verschiedensten Richtungen. In der<br />

Vertikalen liegt dicht darunter ein großes "N", Symbol für den Stickstoff als Baustein<br />

organischer Stoffe und hier stellvertretend für einen wissenschaftlichen Zweig, die<br />

Chemie. Zur rechten Seite hin lockert sich die strenge Kreisform auf. Horizontale<br />

Bänder führen vom Bereich der Wissenschaft zu dem abgesetzten Wandbild auf der<br />

rechten Wandfläche. Eine symbolhaft dargestellte Pflanze durchbricht einen festen<br />

Rahmen und entwickelt ihre Blüte in organischer Formsprache. Die Umsetzung wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse in die Praxis ist das Thema des Reliefs. Die in der Eingangshalle<br />

vorhandenen Säulen bestimmen als stark plastische Elemente auch das<br />

Wandbild. Durch Vorziehen des Reliefs auf der linken Seite wurde die linke Säule in<br />

das Relief einbezogen. Die rechte Säule wurde durch das Hinterlaufen des Reliefs<br />

betont distanziert. Die breiten Doppeltüren werden durch Keramikgriffe formal in die<br />

Wandgestaltung einbezogen.<br />

Liebscher / Speyer<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Themengarten 1: Haupteingang<br />

Die Bepflanzung am Haupteingang soll auf das unterschiedliche Klima in der Pfalz<br />

hinweisen. Während das Weinbauklima am Rhein schon fast mediterran wirkt, ist der<br />

Pfälzer Wald, welcher sich in Sichtweite befindet, von einem wesentlich raueren Klima<br />

geprägt.<br />

Repräsentiert wird dies durch den für den Wald typischen Farnbewuchs in der Schattenecke<br />

rechts vom Eingang. Die in ihrer asiatischen Heimat als Pflanzen für kühlere<br />

Regionen geltenden Kamelien ergänzen das Thema.<br />

In der Sonnenecke links vom Eingang findet man hingegen südliche Anklänge, erzeugt<br />

durch Feige und Pinus.<br />

Feige Pinie<br />

Strauchkastanie<br />

Maulbeerbaum<br />

Zypresse<br />

Planung/ Ausführung: Vogel/ Hofer und Team<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

1 a) Sonnenecke:<br />

vom Eingang ausgehend (Hügel liegt links gegenüber)<br />

bis Schuleingang:<br />

Pinie (Pinus pinea)<br />

Zypresse (Cupressus sempervierens)<br />

Feige (Ficus carica)<br />

Strauchkastanie (Aesculus parviflora)<br />

Zwerg-Duftflieder<br />

(Syringa meyeri 'Palibin')<br />

Zwischenpflanzung mit Gräsern und Stauden<br />

wie z.B. Steppenkerze (Eremurus robustus) und<br />

Mittagsblume (Dorotheanthus)<br />

Zypresse und Feige<br />

am Haupteingang


1b) Schattenecke mit Photovoltaikanzeige<br />

Bepflanzung am Gedenkstein<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Kameliensortiment<br />

Hinweistafel zu den installierten Sonnenkollektoren,<br />

Aufbau Solardach<br />

Bepflanzung vom Eingang ausgehend (Hügel liegt<br />

rechts gegenüber):<br />

Kameliensortiment<br />

Magnolie (Magnolia sieboldii)<br />

Hartriegel (Cornus)<br />

Scheinhasel (Corylopsis pauciflora)<br />

Schneekirsche<br />

(Prunus subhirtella 'Autumnalis')<br />

Hainbuchenhecke (Carpinus betulus)<br />

Zaubernuss (Hamamelis mollis)<br />

Fächerahorn (Acer palmatum)<br />

Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa)<br />

Unterpflanzung mit Farnen<br />

Planung/ Ausführung: Vogel/ Hofer und Team<br />

Magnolie<br />

Hartriegel<br />

Scheinhasel<br />

Zaubernuss<br />

Schneekirsche<br />

Fächerahorn<br />

ungefüllt blühende Kamelie<br />

Blauglockenbaum<br />

Hainbuchenhecke


Hainbuchenhecke<br />

Planung (LBB u. DLR) / Ausführung: Nietschke, Vogel / Hofer u. Team<br />

Themengarten 2: Eingangsgestaltung Berufsschule<br />

Hier entstand ein einladender Eingang für den Schulbereich.<br />

In der Pflasterung wurde symbolisch der Wurzelbereich der Kastanie abgebildet.<br />

Bewusst setzte man die blaue Farbe, sowohl bei der Pflasterung als auch bei der<br />

Beleuchtung des Areals, als belebendes Element ein.<br />

Die baulichen Elemente wie Sitzgruppen oder Pavillon sind jugendgerecht angeordnet.<br />

Bepflanzung:<br />

jap. Schurbaum<br />

Blutpflaume<br />

Tulpenbaum<br />

• Kamelie (Camellia japonica)<br />

• Maulbeerbaum (Morus alba)<br />

• Esskastanie (Castanea sativa)<br />

• Blutpflaume (Prunus cerasifera)<br />

• Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera)<br />

• Japanischer Schurbaum (Sophora japonica)<br />

• Hainbuchenhecke (Carpinus betulus)<br />

Unterpflanzung mit schattenverträglichen Stauden wie z.B Porzellanblümchen<br />

(Saxifraga umbrosa), Funkie (Hosta), Tafelblatt (Astilboides tabularis )<br />

Unterflurbewässerungssysteme für den Garten<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Kamelien<br />

Esskastanie<br />

Maulbeerbaum<br />

Planung/Ausführung: Vogel/ Hofer und Team<br />

Der Bedarf an Wasser im Garten ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Vielen ist sicherlich<br />

noch der heiße und trockene Sommer 2003 in Erinnerung. Hier ist man vielerorts mit<br />

dem Gießen nicht mehr nachgekommen. Wurden Kreisregner eingesetzt, ging bei den tropischen<br />

Temperaturen ein beträchtlicher Teil des kostbaren Wassers direkt durch Verdunstung<br />

verloren. Dabei gab es viele Plätze im Garten, auf denen die Bewässerung mangels Zeit


oder Wasser gar nicht mehr durchgeführt werden konnte oder die einfach zu wenig Wasser<br />

bekommen haben. Die Auswirkungen wurden bei vielen Gehölzen oft erst im folgenden Jahr<br />

sichtbar, die dann aufgrund von Wasserstress braune Blätter bekamen und eingingen. Viele<br />

Gartenfreunde waren der vielen Wasserschlepperei überdrüssig geworden, denn der zusätzliche<br />

zeitliche Aufwand hat ganz schön an den Nerven gezehrt. Gesucht wird also ein Bewässerungssystem,<br />

welches für den Anwender mehrere Vorteile bringen sollte:<br />

• Es sollte wassersparend sein, denn der Faktor Wasser ist häufig der limitierende Faktor.<br />

Das kostbare Wasser soll möglichst verlustfrei dort hingebracht werden, wo es gebraucht<br />

wird, nämlich an die Wurzel.<br />

• Es sollte leicht zu steuern und auch für Fälle einer Abwesenheit (z. B. Urlaub)<br />

automatisierbar sein.<br />

• Es sollte für alle Flächen einsetzbar sein, also bei Gehölzen, Stauden, im Rasen, im Gemüsebeet<br />

etc. Dazu gehört auch schwieriges Gelände (z. B. terrassierte Beete mit Hanglagen<br />

etc.)<br />

• Es sollte zeitsparend sein.<br />

Für Menschen, die all diese Vorteile nutzen wollen und das Thema Bewässerung im Garten<br />

zukünftig mit weniger Arbeit und mehr Freizeit verbinden wollen, gibt es jetzt einen interessanten<br />

und praktikablen Lösungsansatz: Die Unterflurbewässerung.<br />

Bauteile<br />

Kernstück einer Unterflurbewässerung sind die netzartig verlegten Tropfschläuche. Diese<br />

sollten mit innenliegenden, druckkompensierenden Tropfelementen im Abstand von<br />

30 – 50 cm ausgestattet sein. Dadurch wird eine konstante und gleichmäßige Wasserabgabe<br />

bis zu einer Verlegungslänge von 400 m garantiert. Für die unterirdische Verlegung müssen<br />

die Tropfelement verschiedene Anforderungen erfüllen. Sie sollten einen hohen Druckkompensationsbereich<br />

aufweisen und bauartbedingt Schutzmechanismen gegen Auslaufen, Verstopfen<br />

und Wurzeleinwachsungen enthalten. Darüber hinaus müssen sie selbstreinigend<br />

sein.<br />

Für die Zuleitung werden meist 32 mm Polypropylenschläuche verwendet. Das wichtigste<br />

Bauteil ist ein an die örtlichen Gegebenheiten angepasstes Filtersystem. Je nach Wasserqualität<br />

und -güte kommen einfache Scheibenfilter, Sandseperatoren oder Kiesfilter zum<br />

Einsatz. Komplettiert wird die Anlage durch einen Druckreduzierer, mit dem auf einen für die<br />

Systeme möglichen Wasserdruck zwischen 0,5 – 4 bar realisiert wird. Weil das ganze System<br />

sowohl im Zuflussbereich als auch am Ende der Tropfleitungen miteinander verbunden<br />

ist, benötigt man noch ein Entlüftungsventil zur Verhinderung von Unterdrucksituationen.<br />

Zur Automatisierung einer Unterflurbewässerung bietet der Handel eine vielfältige Palette<br />

von Magnetventilen, Zeitschaltuhren und Steuergeräten. Diese lassen sich mit weiteren nützlichen<br />

Details kombinieren wie z. B. Bodenfeuchte-Messgeräten. Mit diesen werden die Bewässerungsgaben<br />

in Abhängigkeit zur gemessenen Bodenfeuchte ausgebracht, was eine<br />

bedarfsgerechte und wassersparende Ausbringung ermöglicht. Mit Hilfe geeigneter<br />

Düngedosierer können zu jeder Zeit Düngelösungen in das System eingespeist werden.<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Aufbau<br />

Bei der Installation werden die Tropfschläuche ähnlich einer Fußbodenheizung im Boden<br />

verlegt. Die Verlegungstiefe kann an Boden und Pflanzenart angepasst werden und liegt<br />

zwischen 5-10 cm. Durch variable Abstände der Tropfschläuche sowie des Tropfabstandes<br />

wird eine gleichmäßige Befeuchtung der gesamten Fläche erreicht. In der Praxis haben sich<br />

Tropfabstände von 30 x 30 bzw. 50 x 50 cm bewährt. Die Verlegung in den Boden bietet sich<br />

an bei der Neuanlage eines Rasens oder Staudenbeetes etc. Aber auch in bestehende,<br />

schon fertig angelegte Quartiere können die Tropfschläuche einfach auf den Boden ausgelegt<br />

werden. Da die Schläuche erdbraun eingefärbt sind, fallen sie in Stauden- oder<br />

Gehölzbeeten gar nicht auf. Genauso gut kann man die Leitungen flexibel in Gemüsebeete<br />

legen. Der Vorteil einer oberirdischen Verlegung: man kann die Funktionalität der Tropfer<br />

jederzeit überprüfen und kontrollieren. Durch eine große Palette verschiedener Fittings/Bauteile<br />

(z. B. T-Stücke, Winkel etc.) ist die Verlegung einfach und ohne spezielle Vorkenntnisse<br />

möglich. Sie ermöglichen auch individuell angepasste Lösungen für Flächen mit<br />

ungünstigem Zuschnitt, für terrasierte Flächen oder für Gehölze in Staudenbeeten.<br />

Unterflurbewässerungssysteme arbeiten seit vielen Jahren mit bestem Erfolg weltweit in der<br />

Landwirtschaft und zunehmend mehr im Garten. Voraussetzung für einen störungsfreien<br />

Betrieb ist eine der Wasserqualität angepasste Filtertechnik. Für den Garten bieten sie eine<br />

Reihe von Vorteilen. Neben der Zeitersparnis treten ökologische Vorteile immer mehr in den<br />

Vordergrund. Der Verbrauch der wertvollen Ressource Trinkwasser kann um 30 – 50 % gesenkt<br />

werden.<br />

Vorteile der Unterflurbewässerung:<br />

• Leichte Verlegung im Boden, aber auch oberirdisch einsetzbar<br />

• Gleichmäßige Wasserverteilung durch den Einsatz selbstregulierender Tropfsysteme<br />

• Bedarfsgerechte Wasserversorgung jederzeit möglich, unabhängig von Störfaktoren<br />

(z. B. Wind)<br />

• Ideal bei hügeligen Flächen durch angepasste Verlegung<br />

• Die Lösung bei kritischen Flächen, in denen Kreisregner nicht zum Einsatz kommen können,<br />

wie z. B. Nähe zur Grundstücksgrenze, Straße, Hauswand etc. (Gebäude und Gegenstände<br />

bleiben trocken).<br />

• Für Rasenflächen: Bewässerung jederzeit, auch bei Benutzung möglich<br />

• Keine sichtbare Installation, da unterirdische/unsichtbare Verlegung<br />

Ökonomisch: Wassereinsparung 30 – 50 % gegenüber Überkopf-Beregnung<br />

Planung und Ausführung: Ollig<br />

Planskizze Unterflurbewässerung<br />

Verteilerleitung<br />

Tropfschläuche<br />

Steuerungseinheit<br />

Druckreduzierung, Filter<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Vakuumentlüfter<br />

Sammelleitung<br />

Tropfstellen


Themengarten 4: Demonstrationsweinberg „Maulberg“<br />

Um die Entwicklung des Weinbaus aufzuzeigen wurde ein Demonstrationsweinberg<br />

gepflanzt. Neben den verschiedenen Erziehungs- und Schnittformen<br />

(Kammertwingert, Einzelpfahlerziehung, Kordonschnitt, Erziehung am Drahtrahmen<br />

etc.) sowie unterschiedlichen Gerüstbauteilen (Kastanien- und Akazienpfähle, Metallund<br />

Plastikpfählen, verschiedene Drahtarten etc.) werden auch verschiedene Kelterund<br />

Tafeltraubensorten angebaut.<br />

In Erinnerung an den Initiator dieses Wingerts, den ehemaligen Weinbauberater Dieter<br />

Maul (�), wird diese Anlage im Hausgebrauch „Maulberg“ genannt.<br />

Tafeltraubensorten (Pflanzjahr 2006)<br />

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />

x x x<br />

Stock Sorte<br />

Nr.<br />

1 rosafarbene Traube USA<br />

2 Kyoho<br />

3 Muskat bleu<br />

4 Birstaler Muskat<br />

5 Palatina<br />

6 Lilla<br />

7 Fanny<br />

8 Angela<br />

Muskat bleu<br />

9 Franziska<br />

10 Evita (kernlos)<br />

11 Katharina<br />

12 Konstanze<br />

13 Nero<br />

14 Philipp<br />

15 Georg<br />

16 Lady Downes Seedling<br />

17 Jakobsberger<br />

18 WM Primus<br />

19 Primavera<br />

20 Artemis (kernlos)<br />

21 Rhea (kernlos)<br />

22 Hera (kernlos)<br />

23 Big blue<br />

24 R 73<br />

25 blaue Traube USA<br />

26 weiße Traube USA (kernlos)<br />

Palatina<br />

Jupp rot<br />

Muskat New York<br />

Pölöskei Muskat<br />

Lilla<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Themengarten 5: Regenwasserversickerungsmulde<br />

Dieser Themengarten entstand aus der Notwendigkeit, aufgrund von Umweltvorschriften<br />

das Dachflächenwasser versickern zu lassen. Die Versickerungsmulde ist<br />

so groß konzipiert, dass sie auch bei plötzlichen sehr starken Gewitterschauern das<br />

Wasser fassen kann.<br />

Im Normalfall ist jedoch nur der Boden der Mulde nass. Daher wurde auch nur dieser<br />

Bereich als Sumpfzone gestaltet. Dazu sind zwei Teilbereiche mit Teichfolie ausgelegt<br />

und durch einen Ablauf so miteinander verbunden<br />

worden, dass der obere Bereich bei geringem Wasserstand<br />

vollständig leer läuft, wobei keine "Pfütze" verbleibt<br />

und somit auch keine "Biofalle" entsteht. Dies ist wichtig,<br />

damit alle an den Lebensraum Wasser gebundenen Lebewesen<br />

wie z.B. Kaulquappen beim Austrocknen der<br />

Mulde die Möglichkeit haben, sich in den tiefer gelegenen<br />

"Resttümpel" zurückzuziehen.<br />

Eingefasst wird dieser Themengarten von einer Hainbuchenhecke.<br />

Ein Pavillon unter Bäumen lädt zum Verweilen<br />

ein.<br />

Der Rasen, der die Mulde eingrünt, wurde als<br />

Rollrasen verlegt. Es handelt sich dabei um<br />

einen, im Gegensatz zu üblichen Rasenmischungen,<br />

trockenheits- und hitzeverträglicheren<br />

Rasentyp (Mediterrano). Dies ist auf den<br />

verwendeten tiefwurzelnden Rohrschwingel<br />

(Festuca arundinacea) zurückzuführen, der mit<br />

seiner gröberen Blattstruktur und dem satten<br />

Grün dem Rasen ein südländisches Erscheinungsbild<br />

gibt. Gegenüber anderen Rollrasentypen<br />

ist er schattenverträglicher (1-2 Stunden<br />

Schatten pro Tag). Für ein optimales Erscheinungsbild<br />

sollte er auf 3,5 cm geschnitten werden,<br />

was in der Hauptwachstumszeit 1 - 2x<br />

mähen/ Woche bedeutet. Gerade in der Anwachsphase<br />

braucht ein Rollrasen intensive Bewässerung.<br />

Danach kann sie reduziert werden,<br />

in Trockenphasen braucht aber auch dieser<br />

Rasentyp regelmäßig Wasser!<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Rohrschwingel, ein etwas<br />

trockenheitsverträglicheres Gras<br />

Rollrasen ist schnell verlegt


Hainbuchenhecke<br />

Stiel-Eiche<br />

Sumpfzone<br />

• Stiel-Eiche (Quercus robur)<br />

• Eibe (Taxus baccata 'Hixii')<br />

• Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox)<br />

• Täuschende Stachelesche (Zanthoxylum simulans)<br />

• Kaiserbirne mit dem Eichenblatt (Pyrus communis)<br />

• Knopfstrauch (Cephalanthus occidentalis)<br />

• Lebkuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum)<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Eibe<br />

Sumpfzone<br />

Stachelesche<br />

Chin.<br />

Winterblüte<br />

Rosen<br />

Lebkuchenbaum<br />

Knopfstrauch<br />

Kaiserbirne m.<br />

d. Eichenblatt<br />

Planung (LBB u. DLR) / Ausführung: Nietschke, Vogel / Hofer u. Team


Themengarten 6: Steingarten mit trockenem Bachlauf<br />

Der von Ost nach West abfallende Themengarten befasst sich mit dem Aufbau und<br />

der Struktur von Trockengärten. Nach dem Bau des Gebäudes der Agro Science<br />

wurde mittels großer Sandsteinblöcke eine Terrassierung des Geländes realisiert.<br />

Der stufenartige Abstieg an der Ostseite wurde entsprechend einem trockengefallenen<br />

Bachlauf aus ariden Klimaregionen nachempfunden. Das nach Süden ansteigende<br />

und sich der Straße zum Pausenhof angleichende Gelände entspricht wiederum<br />

einem Geröllhang aus den genannten Gebieten.<br />

Die Vegetation ist so abgestimmt, dass eine Bewässerung, auch in sehr heißen<br />

Sommermonaten, nicht notwendig ist. In den Spalten und teilweise auch direkt auf<br />

den Steinen sind Dachwurzarten (Sempervivum) ausgepflanzt. Boden und Gesteine<br />

werden von Thymian überwachsen. Kissenartige Phloxarten zeigen im Frühjahr und<br />

Frühsommer ihre Blütenpracht. Iris barbata und viele Nelkenarten unterstreichen den<br />

Steingartencharakter. Unter den Zwiebelpflanzen setzen besonders Eremurus und<br />

Allium ihre Akzente. Dagegen wird der Beobachter nur bei genauerem Hinsehen die<br />

Schönheit der Oxalis adenophylla erfassen können.<br />

Der Themengarten ist naturgemäß in der vorsommerlichen Zeit eine farbliche Augenweide.<br />

In den Sommermonaten<br />

und zum Herbst entspricht<br />

er dem Vegetationsbild<br />

mediterraner Felslandschaften.<br />

Vom oberflächlichen Betrachter<br />

wird er in dieser Periode<br />

als eher eintönig empfunden.<br />

Gerade die zu jeder Jahreszeit<br />

wechselnden Vegetationsbilder<br />

machen diesen<br />

Garten jedoch äußerst reizvoll<br />

und sehenswert.<br />

Fachliche Realisation:<br />

LBB und DLR Rheinpfalz:<br />

Nietschke/ Vogel<br />

Sandsteine wurden zur<br />

„Geröllhalde“ gruppiert<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Vertragen auch trockene Standorte:<br />

Junkerlilie und Wollziest


Verschiedene Trockenheit vertragende Stauden und Zwiebelgewächse:<br />

• Steintäschel Aethionema armenum<br />

'Warley Rose', 'Warley<br />

Ruber'<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

• Edeldistel/<br />

Mannstreu<br />

• Yuccablättriger<br />

Mannstreu .<br />

Eryngium agavifolium<br />

E. yuccifolium<br />

• gewöhnliches Alyssum montanum • Wolfsmilch Euphorbia segueriana ssp.<br />

Bergsteinkraut<br />

niciciana<br />

• Perlkörbchen Anaphalis triplinervis • Prachtkerze Gaura lindheimeri<br />

'Sommerschnee'<br />

'Whirling', 'Butterflies'<br />

• Katzenpfötchen Antennaria dioica 'Rub- • Storchen- Geranium x cantabrigiense<br />

ra'schnabel<br />

'Biokovo'<br />

• Hundskamille Anthemis marschalliana • Bartiris Iris Cultivars (Iris Barbarta-<br />

Nana-hybride 'Banburry<br />

Ruffles', 'Boo')<br />

• Kaukasische Arabis caucasica • Blaugrünes Koeleria glauca<br />

Gänsekresse<br />

Schillergras<br />

• Junkerlilie Asphodeline lutea • Behaarte<br />

Hainsimse<br />

Luzula pilosa<br />

• Brauner Streifen- Asplenium trichomanes • Steinbrech- Petrohagia saxifraga<br />

farn<br />

Felsennelke<br />

• Godhaaraster Aster linosyris<br />

• Flammenblu- Phlox douglasii 'White Ad-<br />

• Teppichaster A. pansus 'Snowflurry' me/Phlox in miral', 'Mc Daniels Cush-<br />

• Pyrenäenaster A. pyrenaeus 'Lutetia' Sorten ion', 'Thycoon'<br />

• Niedr. Ödland-A. A. sedifolius 'Nanus'.<br />

• Andenpolster Azorella trifurcata • Gewöhnlicher<br />

Tüpfelfarn<br />

Polypodium vulgare<br />

• Bergenie Bergenia purpurascens • Graues Heili- Santolina<br />

'Wintermärchen'<br />

genkraut chamaecyparissus<br />

• Haarschotengras Bouteloua gracilis • Seifenkraut Saponaria x lempergii 'Max<br />

Frei'<br />

• Kl. Seifenkraut S: ocymoides<br />

• Bergminze Calamintha nepeta 'An- • Fetthenne, Sedum hybridum<br />

neliese Huber'<br />

Mauerpfeffer 'Immergrünchen', S.<br />

floriferum 'Weihenstephaner<br />

Gold'<br />

• Segge Carex hachijoensis • Hauswurz- Sempervivum-Arten<br />

'Evergold'<br />

Arten<br />

• Silberdistel Carlina acaulis • Woll-Ziest Stachys byzantina<br />

• Mittagsblume Delosperma cooperi • Frühblühender Thymus praecox 'Pur-<br />

Thymian purteppich'<br />

• Sand-Thymian T. serpyllum 'Pink Chintz'<br />

• Karthäuser-Nelke Dianthus carthu- • Kandelaber- Verbascum olympicum<br />

• Feder-Nelke in sianorum<br />

Königskerze<br />

Sorten<br />

D. plumarius 'Desmond',<br />

'Doris'<br />

• Brennender Dictammnus albus • Ehrenpreis Veronica spicata incarna<br />

Busch<br />

'Silberteppich'<br />

• Anden Sauerklee Oxalis adenophylla<br />

• Rosen-Zwerg-Lauch<br />

Allium oreophilum<br />

• Gold-Lauch<br />

Allium moly


P<br />

a<br />

u<br />

s<br />

e<br />

n<br />

h<br />

o<br />

f<br />

• Steppenkerze /Kleopatranadel/ Lilienschweif in Sorten Eremurus in Sorten<br />

• Krokus in Sorten Crocus in Sorten<br />

Themengarten 7: Atrium<br />

Das Atrium wurde in den Jahren 1983/84 von Garten- und Landschaftsbau-Schülern<br />

gestaltet. Es ist ein Beispiel für eine Hanggestaltung durch Terrassierung. In der Mitte<br />

des Areals befindet sich eine Rosskastanie, ein Geschenk unserer Fachschüler.<br />

Bepflanzung:<br />

flächendeckende Bepflanzung mit Efeu (Hedera helix) am oberen Hang bzw. Immergrün<br />

(Vinca minor), ergänzt durch Stauden, im unteren Bereich.<br />

rotblühende Rosskastanie<br />

(Aesculus hippocastanum) unterpflanzt mit Lavendel<br />

Geschlitzter Silber-Ahorn<br />

(Acer saccharinum 'Wieri')<br />

Immergrün<br />

(Vinca minor)<br />

rotbl.<br />

und Stauden Roßkastanie<br />

Efeu<br />

(Hederix helix)<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

rotbl.<br />

Rosskastanie<br />

Geschlitzter Silber-Ahorn<br />

Planung und Realisation: Schüler des DLR Rheinpfalz<br />

2


Herbststimmung im Atriumgarten<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Themengarten 8: Mammutbaum<br />

Die Mammutbäume gehören zur Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae)<br />

und gliedern sich in die drei monotypische Gattungen: Urwelt- (Metasequoia<br />

glyptostroboides), Küsten- (Sequoia sempervirens) und Riesenmammutbaum<br />

(Sequoiadendron giganteum).<br />

Der Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides), auch Chinesisches<br />

Rotholz oder Wassertanne genannt, galt als ausgestorben, bis er 1941 in einer unzugänglichen<br />

Bergregion in China wieder entdeckt wurde.<br />

Der Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens), auch Küsten-Sequoia genannt,<br />

ist ein immergrüner Nadelbaum. Er ist in den Küstengebieten Nordkaliforniens<br />

und im Süden Oregons, einem rund 750 Kilometer langen und zwischen 8 und 56<br />

Kilometer breiten Streifen an der Pazifik-Küste, heimisch. Küstenmammutbäume<br />

können über 110 m hoch werden und einen Stammdurchmesser von über 7 m erreichen.<br />

Die Gattung Sequoiadendron, heute nur noch vertreten durch den Riesenmammutbaum<br />

(Sequoiadendron giganteum = Sequoia gigantea), war im Alt-Tertiär über<br />

den gesamten holarktischen Bereich Europas, Nordamerikas und Asiens verbreitet.<br />

Heute ist sie als natürliches Vorkommen nur noch in einem schmalen ca. 400 km<br />

langen Streifen an den Westhängen der Sierra Nevada in Kalifornien (39°12’ bis<br />

35°05’ nördliche Breite) in Höhenlagen zwischen 1200 bis 2500 m ü. NN anzutreffen.<br />

Inzwischen gibt es auch in unseren Breiten wieder Bestände. In Deutschland findet<br />

man diese Bäume in der Umgebung von Heidelberg und Stuttgart, aber auch in der<br />

Nähe von Weinheim an der Bergstraße und bei Münchweiler in der Pfalz. Die ältesten<br />

bekannten, lebenden Bäume sind zwischen 3000 und 3500 Jahre alt, im Durchschnitt<br />

erreichen sie eine Höhe von 90-100 m.<br />

S. giganteum gilt als das größte Lebewesen der Erde. Es gibt zwar Baumarten die<br />

größer werden (z.B. Sequoia sempervirens) und solche, die dicker werden (z.B.<br />

Taxodium disti-chum.), jedoch in der Kombination Höhe und Dicke ist der Mammutbaum<br />

einzigartig. Die ältesten Exemplare erreichen Höhen bis 100 m und Durchmesser<br />

über 10 m. 1500 bis 2000 Jahre alte Individuen sind keine Seltenheit, Einzelexemplare<br />

können deutlich älter als 3000 Jahre werden.<br />

Für die Naturverjüngung des Mammutbaumes spielt Feuer eine bedeutende Rolle.<br />

Nur auf vom Feuer freigelegtem Mineralboden besteht die Chance, dass die Samen<br />

keimen und sich zu Sämlingen bzw. Jungpflanzen entwickeln.<br />

Der Mammutbaum benötigt einen wasserdurchlässigen, einigermaßen nährstoffreichen<br />

Boden und einen halbschattigen bis sonnigen Standort. Sein schnelles Wachstum<br />

erfordert regelmäßiges Schneiden und Auslichten. Im eigenen Garten oder auf<br />

der Terrasse kann man den Mammutbaum in den ersten Jahren sogar als Kübelpflanze<br />

halten, bei guter Pflege wächst er 60-80 cm im Jahr. Anfangs entwickelt sich<br />

ein kräftiger, breiter Stamm, später ein schönes dichtes Blattwerk. Im Herbst lässt er<br />

sich gut durch Stecklinge vermehren. Obwohl er bis zu -15°C winterhart ist, sollten<br />

vor allem die jungen Pflanzen mit Vliesen abgedeckt und vor Witterung geschützt<br />

werden.<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Beet mit Mammutbäumen:<br />

• Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum)<br />

• Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens)<br />

• Stechpalme (Ilex aquifolia)<br />

Der mittlere der drei Bäume bekam den Namen "Dr. Karl Adams", da es sich um ein<br />

Abschiedsgeschenk des ehemaligen Dienststellenleiters an das DLR Rheinpfalz<br />

handelt. Eine Gedenktafel soll in Zukunft daran erinnern.<br />

Riesenmammutbaum<br />

Stechpalme<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Riesenmammutbaum Küstenmammutbaum<br />

Stechpalme<br />

Planung/ Realisation: Vogel/ Hofer und Team


Themengarten 9: Bambusgarten<br />

In den Jahren 1994 und 1995 wurde dieser kleine Garten realisiert. Zunächst modellierten<br />

wir die Fläche, im Anschluss wurden winterharte Bambusarten ausgewählt,<br />

eingepflanzt und mit einer Rhizomsperre umgeben. Als passende Begleitflora fanden<br />

unter anderem Paeonien, Kamelien, Japanischer Ahorn, Japanischer Schlangenbart,<br />

Hosta und Magnolien Einzug in dieses Beet. Die Anlage erfüllt trotz Stilelementen<br />

wie Brunnen, Teich mit kleinem Bachlauf, Pagode sowie Steinlaternen und der Granittempelschildkröte<br />

keineswegs den Anspruch eines Japanischen Gartens. Vielmehr<br />

können hier das Wachstum und die Entwicklung der einzelnen Gattungen und Arten<br />

von Gartenbambus nachvollzogen werden. Die Riesengräser werden auch als Anschauungsobjekte<br />

im Fachunterricht regelmäßig genutzt. In der Praxis kann auf die<br />

obligatorische Rhizomsperre und ihren fachgerechten Einbau eingegangen werden.<br />

Besuchergruppen werden immer wieder auf den Zusammenhang zwischen Blüte,<br />

Samenreife und Absterben der Bambusarten hingewiesen. Als Auswahlkriterium für<br />

unsere Arten dienen die Winterhärte, die unterschiedlichen Wuchshöhen sowie die<br />

Blattformen und Halmfarben. Durch das Auslichten einzelner Arten wird auf mögliche<br />

räumliche Gestaltungseffekte aufmerksam gemacht. Schließlich kann der Bambus<br />

durch seine sich im Wind wiegenden Halme das Gefühl der Leichtigkeit vermitteln.<br />

Sonstiges:<br />

• Bambus gehört zur Familie der Gräser, deshalb bilden die Halme kein sekundäres<br />

Dickenwachstum.<br />

• Die Halme werden regelmäßig aufgeastet, um die Sichtbarkeit der Halme sicherzustellen.<br />

• Bambus kann mehr als 80 Jahre alt werden.<br />

• wichtig: Rhizomsperre<br />

Aufgeasteter Bambus<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Blühende Paeonien im Bambusbeet


Magnolie<br />

Sasa palmata<br />

Var. nebulosa<br />

P. aurea<br />

P. nigra<br />

Bambusarten, bot. Name<br />

Fargesia murielae Horstbildend<br />

(Rhizomsperre empfohlen)<br />

Phyllostachys aurea<br />

Phyllostachys aureosulcata<br />

Phyllostachys aureosulcata Var. Spectabilis<br />

Phyllostachys bambusoides `Violascens`<br />

Phyllostachys nigra<br />

Phyllostachys nigra `Boryana`<br />

Phyllostachys viridis<br />

Phyllostachys vivax Variation aureocaulis<br />

Pleioblastrus distichus<br />

Pleioblastrus pumilus<br />

Pleioblastrus pygmaeus<br />

Pseudosasa japonica<br />

Sasa palmata Variation nebulosa<br />

Begleitflora:<br />

Kamelien<br />

echter Roseneibisch<br />

(Hibiscus syracus 'Hamaboo')<br />

Japanischer Ahorn (Acer japonicum)<br />

Magnolien (Magnolia grandiflora )<br />

Muschelzypresse<br />

(Chamaecyparis obtusa nana gracilis)<br />

Mädchen-Kiefer (Pinus parviflora)<br />

Magnolie<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

P. aurea<br />

Hibiskus<br />

Pleioblastrus distichus<br />

P.<br />

bambusoides<br />

`Violascens`<br />

Mädchen-<br />

Kiefer<br />

Pseudosasa japonica<br />

Paeonien<br />

Samthortensie<br />

Ausläufer bildend<br />

(Rhizomsperre unbedingt<br />

erforderlich!!!)<br />

Paeonien/ Strauchpfingstrosen<br />

(Paeonia suffruticosa)<br />

Samthortensie<br />

(Hydrangea aspera sargentiana)<br />

Japanischer Schlangenbart<br />

(Ophiopogon)<br />

Hosta u.a.<br />

Planung / Realisation: Vogel /<br />

Hofer und Team<br />

P. aureosulcata Variation<br />

Spectabilis


Bambus – Ansprüche, Verwendung, Pflanzung und Pflege<br />

• Standort:<br />

Der Boden sollte wasserdurchlässig, locker, sandig-lehmig bis humos sein. Ungeeignet<br />

sind staunasse Böden. Schwere, undurchlässige Böden sollten daher mit<br />

Sand, leichte, sandige Böden mit lehmiger Gartenerde oder Kompost, nasse Böden<br />

durch Drainage verbessert werden.<br />

Optimal sind schwach saure (pH-Wert 5.5 bis 6.8) Böden. Bei optimalen Verhältnissen<br />

gedeiht Bambus jedoch auch auf leicht alkalischen Böden. Ein windgeschützter<br />

sonniger Platz mit leichter Beschattung im Winter ist ideal. Einige kleinwüchsige<br />

Arten (Sasa-, Pleioblastus-Arten, einige Fargesien, Pseudosasa<br />

japonica) lieben halbschattige bis schattige Standorte. Bambus braucht in der Regel<br />

eine hohe Luftfeuchte und eine gute Wasserversorgung. Es gibt jedoch auch<br />

einige Bambusarten, die nur geringe Ansprüche an den Boden stellen und stadtklimageeignet<br />

sind.<br />

Verwendung/Gestaltung:<br />

Bambushecken:<br />

Fast alle Bambusarten sind heckentauglich. Die Vorteile einer Bambushecke sind<br />

der relativ geringe Pflegeaufwand (nur einmal pro Jahr nach dem Austrieb<br />

schneiden - allerdings Entfernen welker Blätter notwendig), das schnelle Wachstum<br />

(je nach Sorte, Klima-/Bodenverhältnissen und Pflege 1-1,5 m pro Jahr) und<br />

ein einheitliches Aussehen das ganze Jahr über. Besonders geeignet für blickdichte<br />

Hecken sind Phyllostachys bissetii, Ph. aureosulcata 'Spectabilis',<br />

Semiarundinaria fastuosa, aber auch Fargesia murielae 'Kranich' oder 'Jumbo'.<br />

Unbedingt sorgfältig Rhizomsperre einbauen! Auch ihr Nachbar ist von wucherndem<br />

Bambus betroffen!<br />

Bambushain: Ausläuferbildende Arten (z.B. Phyllostachys) wachsen sehr schnell<br />

zu kleinen Hainen heran. Eine Umgrenzung mit Rhizomsperre ist bei diesen Arten<br />

unbedingt nötig! Werden mehrere Arten und/oder Sorten zusammen gepflanzt,<br />

empfiehlt es sich, jede Art oder Sorte mit einer Rhizomsperre zu umgeben, da sie<br />

sonst ineinander wachsen.<br />

Einzelstellung: Hierfür eignen sich vor allem die horstbildenden Fargesia-Arten,<br />

aber auch andere können durch die Rhizomsperre auf einen relativ kleinen Standraum<br />

beschränkt werden.<br />

Bambus als Kübelpflanze:<br />

- im Freien:<br />

Geeignet sind winterharte, kompakt wachsende Arten. Auf der Terrasse oder im<br />

Innenhof können auch anfälligere Sorten gepflanzt werden, da sie hier geschützt<br />

stehen. Allerdings muss, wie bei allen im Freien überwinternden Kübelpflanzen,<br />

auf einen windgeschützten Standort sowie auf einen guten Winterschutz, der das<br />

Durchfrieren des Wurzelballens verhindert, geachtet werden.<br />

- im Zimmer/ Wintergarten:<br />

Phyllostachys-Arten gedeihen nicht im Zimmer, da sie eine Winterruhe benötigen.<br />

Daher sind nur Bambusse aus tropischen und subtropischen Gebieten (z.B.<br />

Bambusa ventricosa, Bambusa vulgaris 'Alphonse Karr' und 'Wamin', Bambusa<br />

multiplex 'Alphonse Karr' oder 'Golden Goddess'-) geeignet. Allerdings brauchen<br />

sie genügend Licht von allen Seiten und eine hohe Luftfeuchte (etwa 70%). Deshalb<br />

ist ein Standort im Zimmer meist problematischer als im Wintergarten. Licht-<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


mangel führt zu Blattfall und Kümmerwuchs. Gegebenenfalls müssen hier Pflanzenlampen<br />

angebracht werden. Über Sommer sollte man diesen "Zimmerpflanzen"<br />

eine Sommerfrische auf der Terrasse gönnen.<br />

Für die Kultur im Topf oder Kübel gilt: Es darf keine Staunässe entstehen. Pflanztöpfe<br />

und -kübel brauchen ein Abzugsloch. Eine Dränageschicht aus Kies oder<br />

Blähton am Kastenboden, bedeckt von einer Filzschicht, erleichtert den Abfluss.<br />

Bei der Auswahl des Pflanzensubstrats ist es wichtig, dass dieses sowohl wasserdurchlässig<br />

ist, andererseits aber die Feuchtigkeit trotzdem hält. Im Handel<br />

gibt es spezielle Bambuserde, oder man nimmt TKS1 Einheitserde.<br />

Kastengrößen für die jeweiligen Bambusarten:<br />

Höhe der Bambushalme Kastengröße (Breite x Länge)<br />

2 m 1 x 1 m<br />

3 m 2 x 1,25 m<br />

4 m 3 x 1,5 m<br />

5 m 4 x 2 m<br />

6 m 5 x 2,5 m<br />

7 m u. >7 m 6 x 3 m<br />

• Pflanzzeit: Grundsätzlich kann Bambus das ganze Jahr über gepflanzt werden,<br />

die günstigste Zeit liegt jedoch zwischen März und Oktober (gute Einwurzelung<br />

vor dem Winter). Bei späterer Pflanzung ist der Winterschutz besonders wichtig,<br />

bei Sommerpflanzung muss auf gute Wasserversorgung geachtet werden.<br />

• Pflanzabstand: Er ist sortenabhängig und richtet sich nach dem Verwendungszweck<br />

(z.B. Hecke). Anhaltswerte gibt die folgende Tabelle:<br />

Wuchsform Beet Hecke<br />

Zwergbambus 0,4-0,6 m 0,3-0,5 m<br />

Kleiner Bambus 0,8-1,0 m 0,6-0,8 m<br />

Mittlerer Bambus 1,8-2,2 m 1,0-1,4 m<br />

Riesenbambus 3,0-4,0 m 1,6-2,0 m<br />

• Rhizomsperre: Damit sich die ausläuferbildenden Bambusarten nicht unkontrolliert<br />

ausbreiten können, sollte man unbedingt die Pflanzstelle mit einer<br />

Rhizomsperre einfassen. Durch die Größe der Rhizomsperre wird die maximale<br />

Ausbreitung festgelegt. Dazu wird ein schmaler, 70 cm tiefer Graben ausgehoben<br />

und die Rhizomsperre hineingestellt. Sie sollte nach<br />

dem Einbau noch 4-5 cm über die Erdoberfläche ragen.<br />

Eine Schwachstelle ist die Stoßstelle der Folie. Sie<br />

muss sehr sorgfältig verschlossen werden. In der Praxis<br />

hat sich eine faltenartige Überlappung, die durch ein<br />

doppeltes Umlegen der Enden entsteht, bewährt.<br />

Die Fachhochschule Weihenstephan macht Versuche zur Rhizomsperre und dem<br />

Ausbreitungsvermögen von Bambus. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit werden<br />

veröffentlicht unter:<br />

http://www.fh-weihenstephan.de/fgw/infodienst/11-2006/forschung.php<br />

• Pflanzung:<br />

Die Bambuspflanzen werden vor dem Einpflanzen gründlich gewässert (Wasserbad),<br />

damit der Ballen gut durchfeuchtet ist. Dann wird ein genügend großes<br />

Pflanzloch ausgehoben und die Erde darin mit Kompost oder kompostierten Rindermist<br />

verbessert. Der Bambus wird ausgetopft, der Wurzelballen aufgerissen<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Verschluss<br />

an der Stoßstelle der<br />

Rhizomsperre


und so eingepflanzt, dass ein Giesrand entsteht. Anschließend angießen und weiterhin<br />

regelmäßig wässern.<br />

• Pflege: Grundsätzlich muss darauf geachtet werden, dass das dicht unter der<br />

Erdoberfläche liegende Wurzelwerk beim Hacken oder Jäten nicht beschädigt<br />

wird. Das Wässern richtet sich nach dem Bedarf: In Kübel leidet Bambus besonders<br />

schnell unter Trockenheit. Aufgerollte Blätter sind hier Anzeichen, dass es zu<br />

trocken ist! Wie alle immergrünen Pflanze benötigt Bambus auch im Winter eine<br />

gute Wasserversorgung. Deshalb sollte an frostfreien Tagen intensiv gewässert<br />

werden<br />

• Schnitt:<br />

- niedrige, bodendeckende Arten: jährlicher starker Rückschnitt bzw. Abmähen<br />

vor Beginn der Vegetationsperiode (März).<br />

- höhere Arten: alle 4-5 jährigen Halme (-20% aller Halme) im Sommer durch<br />

Abschneiden über dem Boden auslichten.<br />

- Hecken: Bambus in der Höhe einkürzen, er wird dadurch buschiger. Bambustypischer<br />

ist das Herausschneiden zu hoher Halme.<br />

• Düngen: Bambus hat einen hohen Nährstoffbedarf und sollte ab April gedüngt<br />

werden. Der Dünger sollte stickstoffbetont sein und einen möglichst geringen<br />

Salzgehalt aufweisen. Neben speziellen Bambusdüngern kann der Nährstoffbedarf<br />

auch durch organische Dünger wie Kompost oder Hornmehl gedeckt werden.<br />

Auch das Einmulchen mit Bambusblättern oder Schachtelhalmpräparate (Kieselsäure)<br />

wirkt sich positiv aus.<br />

• Winterschutz: Grundsätzlich ist Bambus sehr kältewiderstandsfähig, die Winter-<br />

oder Frosthärte kann je nach Art bis -30°C betragen. In geschützten Lagen vertragen<br />

die Pflanzen dabei wesentlich tiefere Temperaturen wie an windigen Standorten.<br />

Zu den frostfestesten Bambussen gehören Phyllostachys-Arten und<br />

Fargesien.<br />

Im ersten Winter nach der Pflanzung ist ein Frostschutz empfehlenswert. Dazu<br />

genügt es, einen Hasendraht-Ring um die Pflanze zu stellen und ihn ca. 30 cm<br />

hoch mit Laub, Stroh oder Tannenreisig zu füllen. Kübelpflanzungen im Freien<br />

benötigen jeden Winter Schutz:<br />

Den Kübel in eine windgeschützte Ecke schieben, mit Noppenfolie und einer Kokosmatte<br />

umwickeln. Bei sehr niedrigen Temperaturen bzw. in rauen Lagen die<br />

Pflanze mit einem atmungsaktiven Winterschutzvlies (Schutz vor Austrocknung)<br />

einhüllen.<br />

• Schäden, Krankheiten und Schädlinge: Bambus ist recht robust und wird nur<br />

selten von Schädlingen und Krankheiten befallen. Meistens liegt die Ursache von<br />

Schäden, Krankheiten und Schädlingsbefall am nicht optimalen Standort.<br />

- Blüte: Blühende Bambusse können, müssen jedoch nicht, absterben.<br />

Pleioblastus nehmen durch das Blühen kaum Schaden, Phyllostachys kann durch<br />

Rückschnitt und Düngung wieder neu durchtreiben.<br />

- Staunässe: Führt zu Laubfall, Vergilbung, Absterben und Weichwerden der jungen<br />

Halme. -> Drainage einbauen, erhöht pflanzen<br />

- Trockenheit: Einrollen der Blätter, Laubfall -> Regelmäßig gießen, vor der<br />

Pflanzung den Bambus tauchen<br />

Frostschäden: Durch Frosttrocknis oder direkte Frosteinwirkung: vertrocknetes<br />

Laub, erfrorene Halme u. Wurzeln -> Anbringen von Winterschutz, pflanzengerechte<br />

Standortwahl<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Saugende Schädlinge (z.B. Spinnmilben, Läuse): Saugschäden an den Blättern,<br />

als Folge Rußtaupilze-> Für ausgewogene Ernährung sorgen, ggf. Standortwechsel<br />

(Kübelpflanzen), Luftfeuchtigkeit erhöhen, bei starkem Befall Einsatz von<br />

Pflanzenschutzmitteln<br />

Morgenstern<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Themengarten 10: Kräuterbeet<br />

Dieses Beet enthält sowohl Heil- als auch Gewürzpflanzen,<br />

winterharte Arten und solche,<br />

die geschützt überwintert werden müssen,<br />

Kräuter aus der "alten" und "neuen" Welt.<br />

Standortwahl:<br />

Im Allgemeinen bevorzugen Kräuter einen<br />

sonnigen, witterungs- und windgeschützten,<br />

aber nicht ganz windstillen Standort. Die Lichtansprüche<br />

sind jedoch je nach Art unterschiedlich:<br />

• Vollsonnig, d. h. während des ganzen Tages unbeschattet: Basilikum, Rosmarin,<br />

Estragon<br />

• Sonnig, d. h. vorwiegend unbeschattet: Bohnenkraut, Borretsch, Kerbel, Lavendel,<br />

Majoran, Portulak, Thymian, Tripmadam, Ysop, Zitronenmelisse<br />

• Sonnig bis halbschattig: Beifuss, Dill, Dost, Gartenkresse, Liebstöckel, Pfefferminze,<br />

Pimpinelle, Salbei, Schnittlauch<br />

• Halbschattig: Petersilie, Sauerampfer<br />

• Schattig: Sauerampfer, Waldmeister<br />

Sollte ein separates Kräuterbeet geplant sein, müssen die einzelnen Pflanzen ihren<br />

Ansprüchen gemäß so gruppiert werden, dass stark und hoch wachsende Arten im<br />

Hintergrund stehen, und kleinbleibende leicht zugänglich nach vorn gepflanzt werden,<br />

damit ihnen nicht das Licht entzogen wird.<br />

Lebenserwartung des Kräuterbeetes:<br />

Mehrjährige Kräuter verbleiben zwischen 3 bis 5 Jahren am selben Platz, bevor man<br />

sie versetzen sollte. Einjährige werden jedes Jahr neu angezogen, zweijährige Kräuter<br />

müssen entsprechend ihrer Kulturdauer in jedem zweiten Jahr erneuert werden.<br />

Dabei sollte der Standort der Kräuter gewechselt und darauf geachtet werden, dass<br />

auch ein Wechsel innerhalb der Pflanzenfamilie stattfindet, damit sich der Boden erholen<br />

kann.<br />

Regelmäßiges Gießen und Auflockern des Bodens sind wichtig für ein gutes Gedeihen<br />

der einzelnen Kräuter<br />

. Planung/ Ausführung: Vogel / Hofer und Team<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Sie finden sowohl ein- als auch<br />

mehrjährige Kräuter, mit<br />

Schildern versehen, im Kräuterbeet.<br />

Das Beet ist durch<br />

Aus- saat und Ernte ständig im<br />

Wechsel. So wird es z.B. In<br />

den Sommermonaten durch Glockenpaprika<br />

u.a. ergänzt:<br />

einjährig<br />

mehrjährig:<br />

Kerbel Anthriscus cerefolium<br />

Borretsch Borago officinalis<br />

Koriander Coriandrum sativum<br />

Anis Pimpinella anisum<br />

Sommerbohnenkraut Saturea hortensis<br />

Schalotte Allium cepa Aggregatum Grp.<br />

Küchenzwiebel Allium cepa Cepa Grp.<br />

Winterzwiebel Allium fistulosum<br />

Knoblauch Allium sativum var. sativum<br />

Schnittlauch Allium schoenoprasum<br />

Eberraute Artemisia abrotanum<br />

Wermuth Artemisia absinthum<br />

Estragon Artemisia draculus<br />

Gewöhnlicher Beifuß Artemisia vulgaris<br />

Kümmel Carvum carvi<br />

Gewürz-Fenchel Foeniculum vulgare var. dulce<br />

Waldmeister Gallium odoratum<br />

Ysop Hyssopus officialis<br />

Lavendel Lavandula angustfolia<br />

Liebstöckel levisticum officinale<br />

Kamille Matricaria<br />

Zitronenmelisse Melissa officialis<br />

Minze-Arten Mentha-Arten<br />

Majoran Origanum majorana<br />

Oregano Origanum vulgare<br />

Portulak Portulaca oleracea<br />

Rosmarin Rosmarinus officialis<br />

Sauerampfer Rumex acetosa<br />

Tripmadam Sedum reflexum<br />

Baldrian Valeriana officinalis<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Themengarten 11: nicht winterharte Kakteen<br />

In sonniger Lage befindet sich diese kleine Schauanlage zur Demonstration hochsukkulenter<br />

(Kakteen und Agaven) Pflanzen. Dieses Beet ist nur in den Sommermonaten<br />

bepflanzt. Die Kakteen und Agaven werden im Gewächshaus überwintert.<br />

Da viele Kakteen und Agaven aus trocken-warmen Ländern stammen, sind sie meist<br />

nicht frostresistent. Während sie sich im Sommer draußen sehr gut entwickeln, müssen<br />

sie im Herbst ins Winterquartier. Vorteilhaft für die Überwinterung ist, dass die<br />

meisten Kakteen ihr Wachstum stark nach der Lichtintensität richten. Daher gehen<br />

sie bei uns in der Zeit von November bis Ende Februar, in der das Licht für das<br />

Wachsen nicht ausreicht, in eine Ruhephase. Das vegetative Wachstum wird eingestellt<br />

und die Blütenbildung für das kommende Jahr wird gefördert. Dies ermöglicht<br />

das Überwintern der Pflanzen auch unter weniger günstigen Umständen.<br />

Ansprüche im Winterquartier:<br />

Standort:<br />

a) sehr hell (z.B. kalter Wintergarten oder Gewächshaus bzw. Kellerraum mit zusätzlicher<br />

Beleuchtung durch Pflanzenlampen) und mäßig warm (8 -10°C): bestes<br />

Winterquartier!<br />

oder<br />

b) sehr hell (Fensterbank, warmer Wintergarten), bei Zimmertemperatur: evtl. keine<br />

Winterruhe, kann sich negativ auf Blütenbildung auswirken! Achtung: Es gibt<br />

Ausnahmen wie z.B. Weihnachtskakteen oder Melocactus und Discocactus. Sie<br />

sollten hell und nicht unter 16° C stehen sowie mäßig gegossen werden.<br />

oder (nur im Notfall)<br />

c) dunkel (z.B. ein Kellerraum) und kühl (ca. 5°C). Hier das Substrat möglichst trocken<br />

halten (im Herbst rechtzeitig mit dem Gießen aufhören und erst beim Ausräumen<br />

wieder anfangen!). Bei diesem Winterquartier ist die Gefahr des Sonnenbrandes<br />

beim Ausräumen besonders hoch!<br />

Gießen: Befinden sich die Kakteen in Winterruhe (kühler Standort), benötigen sie<br />

kein Wasser und werden nicht gegossen. Das Substrat kann völlig austrocknen. Kakteen,<br />

die bei Zimmertemperatur stehen, legen oft keine Winterruhe ein. Sie gießt man<br />

auch im Winter ca. alle 4 Wochen sparsam. Im Zweifelsfall sollte man sie lieber nicht<br />

gießen, da der Kaktus sehr leicht von unten her wegfault, wenn er zu feucht steht.<br />

Düngen: Über Winter wird nicht gedüngt<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

nicht winterharte Kakteen und Agaven<br />

Realisation: Hofer / Hepp


Themengarten 12: Tillandsien<br />

Tillandsien gehören zur Familie der Ananasgewächse (Bromeliaceen) und stammen<br />

aus Mittel- und Südamerika. Sie sitzen nur auf Bäumen oder Mauern auf (Epiphyten),<br />

sind also keine Schmarotzer. Sie haben ein schwach entwickeltes Wurzelwerk,<br />

welches eher der Verankerung als der Wasseraufnahme dient, da Tillandsien<br />

vorwiegend über die Blätter aus der Luft Feuchtigkeit bzw. Wasser beziehen.<br />

Tillandsienblätter sind häufig mit kleinen Schuppen versehen, die einerseits einen<br />

Verdunstungsschutz darstellen und Regenwasser zurückhalten, andererseits den<br />

Tau aufnehmen. Daher ist regelmäßiges Besprühen (2-3 Mal pro Woche) mit<br />

weichem, zimmertemperaturähnlichem Wasser notwendig. Dies geschieht am<br />

Besten morgens, da dann diewasseraufnehmenden Assimilationsporen noch<br />

geöffnet sind. Außerdem wird so vermieden, dass die Pflanzen über Nacht zu feucht<br />

werden, was wiederum zu Fäulnis führen kann. In den Sommermonaten können<br />

Tillandsien ohne Bedenken auf der Terrasse gehalten werden.<br />

In der Sammlung befinden sich sowohl grüne als auch graue Arten. Die grünen<br />

Tillandsien stammen aus feuchteren, wärmeren Regenwaldgebieten und benötigen<br />

daher weniger Sonneneinstrahlung als die grauen Arten, welche aus trockeneren<br />

Gebieten stammen und somit weniger Feuchtigkeit, dafür aber mehr Sonnenlicht<br />

benötigen.<br />

• Tillandsia aeranthos • Tillandsia gardneri var. Cacticula<br />

• Tillandsia aeranthos • Tillandsia ionantha var. ‚Haselnuss‘<br />

• Tillandsia albertiana • Tillandsia funebris<br />

• Tillandsia baileyi • Tillandsia ionantha var. ionantha<br />

• Tillandsia butzii • Tillandsia ionantha var. van Hyningii<br />

• Tillandsia capitata var. guzmanoides • Tillandsia juncea<br />

• Tillandsia caulescens (Bolivien, Peru) • Tillandsia latifolia divaricata<br />

• Tillandsia chiapensis (Mexico, Prov. China) • Tillandsia latifolia var. major (Peru)<br />

• Tillandsia circinnata • Tillandsia lepidocephala<br />

• Tillandsia crocata (Argentinien, Brasilien) • Tillandsia melanocrator tricolor<br />

• Tillandsia didisticha • Tillandsia plagia tropica<br />

• Tillandsia edithae var. grün (Bolivien) • Tillandsia punctulata<br />

• Tillandsia festucoides • Tillandsia rentemensis<br />

• Tillandsia stricta • Tillandsia tectorum (forma bolivariensis)<br />

• Tillandsia tectorum (forma Peru) • Tillandsia tectorum var. ‚Kralle‘<br />

• Tillandsia vernicosa • weiter Tillandsia-Arten<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Gerüst mit Tillandsien-Sammlung:<br />

Planung / Ausführung: Vogel /Hofer und Team


Themengarten 13: winterharte Kakteen und Sukkulenten<br />

Ein Kleinod unter den <strong>Themengärten</strong> bildet das Kakteenbeet das in den Jahren 1995<br />

bis 1999 entstanden ist. Die jetzige Ausführung entspricht keineswegs den früheren<br />

Planungen, sondern ist auf das Interesse und die Anregungen vieler Besuchergruppen<br />

und Schüler zurückzuführen. Die begrenzende Trockenmauer auf der Nordseite<br />

des Beetes wurde von Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau für uns errichtet.<br />

Das Beet wurde drainiert um einen guten Wasserabzug zu gewährleisten.<br />

Erst jetzt konnte der Lavaauftrag erfolgen und endlich die Kakteen an ihren vorgesehenen<br />

Standort gepflanzt werden. Die Kakteen stammen in der Hauptsache aus Gebieten,<br />

in denen es im Winter empfindlich kalt wird, auch ist Schnee in diesen Teilen<br />

Nord- und Südamerikas keineswegs selten. Begrenzender Faktor in unseren Breiten<br />

ist die Winternässe, die die Pflanzen zum faulen bringen kann, deshalb wurde für<br />

einen guten Wasserabzug gesorgt. So wachsen viele Arten nun schon seit Jahren im<br />

Freiland und blühen bei uns regelmäßig. In die Trockenmauer der Nordseite integriert<br />

ist ein kleiner Brunnen, der über eine Solarzelle betrieben wird.<br />

Wir blicken von Süden nach Norden. Auf der linken Seite des Beetes befinden sich in<br />

der Hauptsache Opunsien. Die Ohrenkakteen oder Feigenkakteen, wie sie noch genannt<br />

werden, bilden den Schwerpunkt unserer Gestaltung. Opunsien gelten allgemein<br />

als recht winterhart. Sie blühen auffallend schön im Frühjahr und bringen hier in<br />

unseren Breiten sogar Früchte mit fertilen Samen. Das Beet wird am nördlichen Ende<br />

von Yucca filamentosa begrenzt. Auch eine Zylindro punsia-Arten prägen das Ende<br />

des Beetes. Im mittleren Teil der Anlage befinden sich in der Hauptsache<br />

Ecchinozeren – kleine kugelige Kakteen, die man oft nur von der Fensterbank kennt.<br />

Sie wirken in der Gesamtanlage recht unscheinbar, überzeugen jedoch im Frühjahr<br />

mit außergewöhnlicher Blütenkraft und –farbe.<br />

Auf der rechten Seite des Beetes im Vordergrund befinden sich einige rare Kakteenarten,<br />

wie z. B. Escobarien aber auch Neobesea und eine große, stammbildende<br />

Agave.<br />

Im mittleren, oberen Teil des Beetes sehen wir eine Pflanzung von verschiedenen<br />

Yuccaarten und winterharten Agaven. Alle diese Besiedler der „Neuen Welt“ verleihen<br />

der Anlage einen mittel- bis südamerikanischen Flair. Seit über einem Jahr haben<br />

wir einige dieser Arten auch auf unseren Dachgärten ausgepflanzt. Der erste<br />

Winter ist überstanden und wir sehen zukünftig Möglichkeiten, Dachgärten mit diesen<br />

besonderen Pflanzen auszustatten.<br />

Opuntien<br />

Amur-Strahlengrifel<br />

(Actinidia kolomikta)<br />

Yuc-<br />

Echinocere<br />

Klettergurke<br />

(Akebia quinata).<br />

diverse Kakteen und<br />

Sukkulenten<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Clematis montana<br />

'Rubens'<br />

Planung / Ausführung:<br />

Vogel / Hofer und Team


Zur Pflege des Kakteenbeetes:<br />

Pflanzen auriler Klimagebiete müssen bei uns nie bewässert werden. Daraus ergibt<br />

sich ein geringer Pflegeaufwand. Selbst Unkraut wird nicht im Größeren auf solch<br />

trockenen Plätzen gedeihen. Die wenigen Unkräuter, die wir vorfinden, können leicht<br />

per Hand gejätet werden, soweit nicht die Kakteen mit ihren Stacheln behindern. So<br />

eignen sich diese Beete vorzüglich auch im Privatbereich zur Gestaltung von Gärten<br />

in Südlage, wo eine Wasserversorgung nicht sichergestellt werden kann. Gute Drainage<br />

und eine geschickte Pflanzenauswahl können solche Hänge geradezu verzaubern<br />

und integrieren sich wunderbar in entsprechend gestaltete Gärten des milden<br />

Weinbauklimas.<br />

Kakteen<br />

Opuntien (Opuntia), auch Feigenkakteen oder "Ohrenkaktus" genannt, bilden eine<br />

Gattung aus der Familie der Kakteen (Cactaceae). Ihren Namen erhielten sie von<br />

den essbaren, feigenförmigen Früchten, den Kaktusfeigen. Ein wichtiger Vertreter<br />

der Gattung Opuntia ist Opuntia ficus-indica, seine Früchte sind auch bei uns im<br />

Herbst als Kaktusfeigen erhältlich. Ursprünglich kommt er, wie alle Kakteen, aus<br />

Amerika, ist jedoch heute schon weltweit in entsprechenden Klimaten beheimatet.<br />

Eine weitere Nutzung ist der Anbau von Feigenkakteen zur Gewinnung von Cochenille-Schildläusen<br />

(Dactylopius coccus), die Ausgangsstoff sind für roten Farbstoff, der<br />

auch heute noch in kosmetischen Artikeln verwendet wird. Die Gattung ist gegliedert<br />

in elf Untergattungen mit 377 Arten:<br />

Opuntia: Eine eindeutige Identifikation der Arten ist oft schwierig, weil es Bastarde<br />

zwischen den Arten gibt.<br />

• O. basilaris<br />

• O. macrorhiza sphaerocarpe, Santa Fe<br />

• O. basilaris humistrata<br />

New Mexico<br />

• O. camanchica var. Longispina • O. macrorhiza, Ellsworth Co., Kansas<br />

• O. compressa, Kanas<br />

• O. macrorisa<br />

• O. cymochila var. Montana HK 1771 • O. phaeacantha brunnea, Otero Co. New<br />

• O. engelmannii var. Discata<br />

Mexico<br />

• O. engelmannii, sandia Mts.,<br />

• O. phaeacantha major, Juab Utah<br />

• New Mexico<br />

• O. phaeacantha tenuispina, Las Cruses<br />

• O. fragilis Duel. Co., Nevada<br />

Dona Ana<br />

• O. fragilis, Black Canyon, Colorado • O. phaeacantha var. albispina<br />

• O. humifusa robustior, Stenondoah • O. pollardi, Louisana<br />

Valley Vir.<br />

• O. rhodantha var. pisciformis<br />

• O. humifusa, Cactaceae<br />

• O. rhodantha var. Utahensis<br />

• O. longispina<br />

• O. rhodentha<br />

• O. macrocentra var. Elegans<br />

• O. stricina HK 1861<br />

Cylindropuntia:<br />

• C. bigelowii<br />

• C. imbricata albiflora, westl. Central Colorado<br />

• C., Morton Co., Kansas<br />

• C. imbricata, Stranton Co., Kansas<br />

• C. viridiflora, Santa Fe, New Mexico<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Echinocereus ist eine sehr beliebte, abwechslungsreiche Kakteengattung, die gern<br />

in Sammlungen kultiviert wird. Die Pflanzen sind von kugeliger oder zylindrischer Gestalt<br />

und von mittlerer Größe. Die Wuchsform ist, je nach Art, aufrecht oder kriechend,<br />

die Pflanzen stehen einzeln oder verzweigen sich. Die Bedornung ist je nach<br />

Art unterschiedlich. Die schönen, oft sehr leuchtend gefärbten Blüten treten in unterschiedlichen<br />

Weiß-, Gelb-, Rosa-, Rot- oder Orangetönen auf.<br />

Beheimatet ist die Gattung Echinocereus in Trockengebieten im Südwesten der Vereinigten<br />

Staaten und im mittleren und südlichen Mexiko. Sie umfasst etwa 60 Arten<br />

und zählt damit zu den größeren nordamerikanischen Kakteengattungen. Etwa 40<br />

Arten werden im Botanischen Garten München-Nymphenburg kultiviert.<br />

Der wissenschaftliche Gattungsname setzt sich zusammen aus dem lateinischen<br />

echinus = Igel und cereus = wächsern, was Bezug nimmt auf eine weitere Kakteengattung<br />

(Cereus) und deren säulen- bzw. kerzenförmigen Wuchs.<br />

Echinocereus<br />

• E. baileyi var. Caespitosus<br />

• E. baileyi, Cactáceae<br />

• E. caespitosus purpureus, Wichtia Co.<br />

Oklahoma<br />

• E. caespitosus, Glass Mt. Woodw. Co<br />

Oklahoma<br />

• E. caespitosus, Grenze Texas / Oklahoma<br />

• E. caespitosus, Morton Co. Kansas<br />

• E. caespitosus, Wichita Mts., New Mexico<br />

• E. caespitosus, Wichtia Mts. Oklahoma<br />

• E. coccineus roemeri, Liano Co. Texas<br />

• E. coccineus, Jarilla Mts, New Mexico<br />

• E. coccineus, westl. Moriarty New Mexico<br />

• E. corellii<br />

• E. triglochidiatus paucispinus, Kimble Co.<br />

Texas<br />

• E. hempelli var. Kuenzleri<br />

• E. reichenbachii<br />

• E. reichenbachii albispinus, Johnston Co.<br />

Oklahoma<br />

• E. reichenbachii albispinus, Murray Co.<br />

Oklahoma<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

• E. reichenbachii brunispinus, Oklahoma<br />

• E. reichenbachii caespitosus<br />

Bromideoklahoma<br />

• E. reichenbachii oklahomensis, Oklahoma<br />

• E. reichenbachii perbellus, Colorado<br />

• E. reichenbachii, Liano Co. Texas<br />

• E. reichenbachii, New Mexico 2030<br />

• E. rosei<br />

• E. rosei Javilla Mts. New Mexico<br />

• E. triglochidatus Eagle Nest, New Mexico<br />

• E. triglochidatus HK 1298<br />

• E. triglochidatus var canyonensis, Arizona<br />

• E. triglochidatus var. Hexaedrus, Durango<br />

Co. Colorado<br />

• E. triglochidatus, Monzana Mts., New<br />

Mexico<br />

• E. triglochidiatus inermis, Mesa Co. Colorado<br />

• E. triglochidiatus inermis, südl. Grand<br />

Junction Colorado<br />

• Echinocereus var. octacanthus, Cactáceae,<br />

Concho Texas<br />

Escobaria: Die Warzenkakteen haben gefurchte Warzen. Ihre Blüten sind achselständig,<br />

meist scheitelnah und beschuppt, die Samen sind grubig schwarz oder dunkelbraun<br />

und klein. Als Früchte tragen sie fleischige Beeren. Es gibt ca. 15 Arten.<br />

Einige sind frost- bis winterhart. Die Gattung grenzt sich vor allem durch die Samen<br />

und Früchte ab, weshalb einige Arten auch unter anderen Namen bekannt sind.<br />

Escobaria:<br />

• E. leei, Eddy Co., New Mexico<br />

• E. neomexicana<br />

• E. organensis, Dona Ana Co., New<br />

Mexico<br />

• E. vivipara var arizonica<br />

• Neobesseya similis


Sukkulenten<br />

Hauswurze (Sempervivum) stellen eine Gattung in der Familie der Dickblattgewächse<br />

(Crassulaceae) dar. Derzeit sind etwa 60 Arten anerkannt, ca. 200 wurden beschrieben,<br />

zudem gibt es mittlerweile über 3000 Sorten. Sie werden unterteilt in die<br />

Untergattungen Sempervivum und Jovibarba. Von manchen Botanikern werden beide<br />

als eigenständige Gattungen gesehen.<br />

• Jovibarba arenaria<br />

• Sempervivum calcareum 'Col de Baillard'<br />

• Sempervivum Hybriden:<br />

• ’Norne‘<br />

• 'Amtmann Fischer'<br />

• 'Apollo'<br />

• 'Commander Hay'<br />

• 'Excelsior'<br />

• 'Firebird'<br />

• 'Granat'<br />

• 'Greuse'<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

• 'Jubilee'<br />

• 'Lancelot'<br />

• 'Leytezon'<br />

• 'Lipari'<br />

• 'Lipstick'<br />

• 'Milan'<br />

• 'Nigrum'<br />

• 'Noir'<br />

Agaven und Yucca:<br />

Beide zählen zu den Agavengewächsen (Agavaceae)<br />

Agaven (Agave): Es gibt 200 bis 300 Arten. Es sind sehr gut an trockene Standorte<br />

angepasste Pflanzen aus den Trocken- und Wüstengebieten im westlichen Nord-<br />

sowie Mittel- und dem nördlichen Südamerika. Die meisten Arten leben in Mexiko.<br />

Der Name Agave leitet sich vom griechischen agauos ab, was soviel wie König, Held<br />

oder Adliger bedeutet.<br />

Aus den Blüten entwickeln sich die Früchte der Agave mit jeweils hunderten von Samen.<br />

Die Pflanze selbst stirbt nach der Blüte und Samenbildung ab. Die alte Pflanze<br />

bildet allerdings Seitentriebe, die dann zu neuen Agaven heranwachsen. Die Anzahl<br />

der Jahre, die die Pflanze bis zur Blüte lebt, hängt von verschiedenen Faktoren ab,<br />

vor allem von der Art, aber auch von der Beschaffenheit des Bodens sowie Klimaverhältnissen.<br />

Yucca: Sie wird wegen ihres palmähnlichen Schopfes als „Palmlilie“ oder<br />

„Yuccapalme“ bezeichnet, ist aber keine Palme. Pflanzen, die älter als zehn Jahre<br />

sind, können blühen.<br />

• Agave utahensis<br />

• Y. baccata, südöstl. Santa Fe, New Mexico<br />

• Y. elata, südwestl. New Mexico<br />

• Y. filamentosa<br />

• Y. glauca, baileyi, Echo Cliffs Arizona<br />

• Y. glauca, Moab, Utah<br />

• Y. glauca, Valencia Co., New Mexico<br />

• Y. harrimaniae, Wayne Co., Utah<br />

• Y. schottii, Santa Rita Mts, Arizona<br />

Yucca Hauswurz<br />

Kletterpflanzen am Durchgang: Amur-Strahlengrifel (Actinidia kolomikta),<br />

Klettergurke (Akebia quinata), Clematis montana 'Rubens'


Themengarten 14: Historische Rosen und Ginkgo<br />

Der Ginkgo (Ginkgo biloba) wird im deutschen auch als Mädchenhaarbaum, Silberpflaume<br />

oder Fächer-(blatt)baum bezeichnet. Er ist weder ein Nadel- noch ein Laubbaum,<br />

zählt aber wie die Nadelbäume zu den Nacktsamern. Daher wird er manchmal<br />

als Bindeglied zwischen Nadel- und Laubbaum bezeichnet. Oft wird er als lebendes<br />

Fossil bezeichnet, da er der einzige noch existierende Vertreter der Ginkgophyta ist,<br />

die vom Jura bis zur Kreidezeit mit einer Vielzahl von Arten weltweit verbreitet waren.<br />

Mitte des 18. Jahrhunderts kam der Baum als Zierbaum nach Europa. Typisch sind<br />

die säulenförmigen Sorten des Ginkgo biloba, die alle als 'Fastigiata' bezeichnet werden.<br />

Daneben gibt es, wesentlich seltener anzutreffen, auch breitwüchsige Sorten<br />

wie der 'Horizontalis' oder 'Fairmount' sowie kugelförmige wie 'Globus' oder 'Globulus'<br />

und schirmförmig überhängende wie 'Pendula'. Auch Sorten mit untypischer<br />

Blattform wie der tiefgeschlitzte 'Saratoga' und der kleinblättrige 'Tubifolia' oder solche<br />

mit panaschiertem Blatt wie 'Aureovariegata' oder 'Albovariegata' wurden gezüchtet.<br />

Der Ginkgo ist sommergrün. Seine Blätter sind fächerförmig und gabelnervig, in der<br />

Mitte mehr oder weniger stark eingekerbt, wobei sich die Blätter von jungen Bäumen<br />

in der Form deutlich von denen älterer Bäume unterscheiden. Im Herbst färben sie<br />

sich gelb, bevor sie - eine Besonderheit des Ginkgo - alle an einem Tag abfallen<br />

können.<br />

Die Bäume werden in 100 Jahren bis zu 40 m hoch. Dabei ändert sich die Wuchsform<br />

von schlank und auffallend gerade hin zur Bildung einer ausladenden Krone.<br />

Der Ginkgo ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich. Die Geschlechter unterscheiden<br />

sich bis zur Geschlechtsreife (mit 20 bis 35 Jahren) kaum voneinander. Da die mirabellenähnlichen<br />

Samen bei der Reifung einen unangenehmen Geruch nach Buttersäure<br />

haben, werden in Europa fast nur männliche Bäume gepflanzt. In Asien hingegen,<br />

wo man die Samen isst, werden sowohl männliche als auch weibliche Bäume<br />

zusammen gepflanzt.<br />

In Asien wird der gesamte Baum als pflanzliches Symbol der Harmonie betrachtet.<br />

Außerdem vereint der Ginkgo Langlebigkeit, Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit<br />

in sich. Er gilt als besonders hitze-, strahlungs- und krankheitsresistent und<br />

hat so gut wie keine Schädlinge. Zudem stellt er keine Ansprüche an Boden oder<br />

Klima, so dass er unter günstigen Bedingungen ein enormes Alter (1000 Jahre und<br />

mehr) erreichen kann. Daher wurden diese Bäume von jeher als kraftspendend und<br />

lebensverlängernd verehrt. Traditionell wird der Ginkgo schon seit langem in der chinesischen<br />

Medizin eingesetzt. Inzwischen gibt es viele Präparate aus<br />

Gingkoextrakten, die bei Durchblutungsstörungen helfen.<br />

Ginkgo Ginkgo<br />

Historische Rosen und Iris<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Planung/ Realisation: Kirst / Hofer<br />

und Team


Themengarten 15: Rosensortiment<br />

Bambusbeet<br />

1 ‘Adolf Horstmann’<br />

2 ‘Aachener Dom’<br />

3 ‘Agnes Bernauer’<br />

4 ‘Alexandra’<br />

5 ‘Ave Maria’<br />

6 ‘Baden-Baden’<br />

7 ‘Barby’<br />

8 ‘Barkarole’<br />

‘Rosarium Uetersen’*<br />

9 ‘Belami’<br />

10 ‘Berolina’<br />

11 ‘Big Purple’<br />

12 ‘Blue River’<br />

13 ‘Brinessa’<br />

14 ‘Burgund 81’<br />

15 ‘Candella’<br />

16 ‘Carina’<br />

‘Rosarium Uetersen’*<br />

17 ‘Christel von der Post’<br />

18 ‘Die Welt’<br />

19 ‘Crimson Glory’<br />

20 ‘Duftwolke’<br />

21 ‘Zauber 84’<br />

22 ‘Erotica’<br />

23 ‘Esmeralda’<br />

24 ‘Evenig Star’<br />

25 ‘Feuerzauber’<br />

26 ‘Flamingo’<br />

*Rosenbäumchen<br />

Rosen 35-76<br />

Durchgang<br />

Teppichaster<br />

Filziges<br />

Lesotho-<br />

Stachelnüsschen Teppichaster<br />

Hornkraut<br />

Mittagsblume<br />

Filziges<br />

Schwarzer<br />

Stachelnüßchen Mittagsblume<br />

Hornkraut Schlangenbart<br />

‘Rosarium Uetersen’*<br />

27 ‘Floentina’<br />

28 ‘Freude’<br />

29 ‘Funkuhr’<br />

30 ‘Gloria Dei’<br />

31 ‘Gold Medal’<br />

32 ‘Gräfin Sonja’<br />

33 n.n.<br />

34 ‘Harkhess Alexander’<br />

35 ‘Harmonie’<br />

‘Rosarium Uetersen’*<br />

36 ‘Helmut Schmitt’.<br />

37 ‘Henkel Royal’<br />

38 ‘Holsteinperle’<br />

39 ‘Kardinal’<br />

40 ‘Kleopratra’<br />

41 ‘Königin Beatrix’<br />

42 ‘Königin der Rosen’<br />

Durchgang-<br />

43 ‘Konrad Henkel’<br />

44 ‘Lady Like’<br />

45 ‘Landora’’Lady Rose’<br />

46 ‘Las Vegas’<br />

47 ‘Liebeszauber’<br />

48 ‘Lolita’<br />

49 ‘Mabella’<br />

50 ‘Märchenkönigin’<br />

51 ‘Mainzer Fastnacht’<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Rosen 1-34<br />

52 ‘Gelbe Königin’<br />

53 ‘Memoire’<br />

54 ‘Mildred Scheel’<br />

55 ‘Mondiale’<br />

56 ‘Monica’<br />

57 ‘Neue Revue’<br />

58 ‘Oklahoma’<br />

59 ‘Pariser Charm’<br />

60 ‘Pascali’<br />

‘Rosarium Uetersen’*<br />

61 ‘Peach Melba’<br />

62 ‘Peter Frankenfeld’<br />

63 ‘Roter Stern’<br />

64 ‘Schwarze Madonna’<br />

65 ‘Super Star’<br />

66 ‘Sutthess Gold’<br />

67 ‘Sylvia’<br />

68 ‘Tatjana’<br />

Rosarium Uetersen’ *<br />

69 n.n.<br />

70 ‘Ulrich Brunner’<br />

71 ‘Via Mala’<br />

72 ‘Wisky’<br />

73 ‘Wienerwald’<br />

74 n.n.<br />

75 ‘Yankee Doodle’<br />

76 ‘Zitonenjette’<br />

Staudenunterpflanzung:<br />

dt. Name bot. Name<br />

Teppichaster Aster pansus ‘Snowflurry’<br />

Schwarzer Schlangen- Ophiopogon planiscarpus<br />

bart<br />

‘Nigrescens’<br />

Stachelnüsschen Acaena hybr. ‘Breisgau’<br />

Filziges Hornkraut Ceratium tomentosum<br />

Mittagsblume Delosperma cooperi<br />

Lesotho-Mittagsblume Delosperma nubigenum


Themengarten 16 Wassergarten<br />

Ursprünglich als naturnaher Teich geplant und umgesetzt erfreute das Schülerprojekt<br />

seit dem Jahr 1986 unsere Besucher. Neben Nyphaea alba, Nuphar lutea und<br />

Myriophyllum verticillatum, welche in der Tiefenzone zu finden waren, prägten<br />

Butomus umbellatus, Pontenderia cordata, Sagittaria sagittifolia sowie Carex und<br />

Thypha- Arten die Sumpfzone. An der Ufergestaltung waren Lythrum salicaria,<br />

Mentha aquatica und Myosotis palustris, schließlich aber auch Weiden und Erlen beteiligt.<br />

Leider veränderte sich sowohl die Flora als auch die Fauna des Teiches im Laufe der<br />

Jahre nachteilig durch gut gemeinte „Geschenke“ in Form von Goldfischen, Kois,<br />

Graskarpfen und anderen nicht erwünschten Arten. Der Teich wurde von vielen<br />

Nachbarn des nahen Wohngebietes als naturnahe Entsorgungsstation für nicht mehr<br />

gewollte Fische, Amphibien und Reptilien genutzt, die auch noch gefüttert wurden.<br />

Hunde badeten regelmäßig im Teich und zerstörten so nachhaltig Teile der Ufervegetation.<br />

Schließlich gewannen bestimmte Schilfarten die Überhand und verdrängten<br />

empfindlichere Pflanzen.<br />

Durch unsere selbst gestellte Aufgabe am „Puls der Zeit“ in der Gestaltung von Gartenanlagen<br />

zu sein, entstand im letzten Jahr die Idee den Teich als Lotusteich, versehen<br />

mit winterharten Lotus unterschiedlicher Sorten, unseren Besuchern zu präsentieren.<br />

Für dieses Vorhaben entfernten wir die ursprüngliche Vegetation und<br />

brachten lehmige Erde ein. Versehen mit organischem Dünger wurden unsere wertvollen<br />

Lotus nun im Juli 2009 eingepflanzt. Wie bereits zu erkennen haben sich die<br />

tropisch anmutenden Pflanzen eingewöhnt und werden in den nächsten Jahren die<br />

Sumpfzone des Teiches erobern. Es ist zu erwarten, dass bereits im nächsten Jahr<br />

eine beeindruckende Blütenfülle unsere Besucher erfreuen mag. Es wurden folgende<br />

Gattungen, Sorten und Arten gepflanzt:<br />

• Nelumbo lutea / 9 Stück<br />

• Nelumbo nucifera ´Flavescens´ / 1 Stück<br />

• Nelumbo Hybriden ´Mrs. Perry D. Slocum / 9 Stück<br />

• Nelumbo Hybriden ´Xlan San Se Lian´ / 1 Stück<br />

• Nelumbo Hybriden ´Mario Zanfardino´/ 1 Stück<br />

Der Teich wird gesäumt von Bäumen wie Erlen, Birken und Weiden, aber auch<br />

Sumpfzypressen und einem Urweltmammutbaum.<br />

Auf der Nordseite des Arials lädt ein kleiner Pavillon zum Verweilen ein.<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Birke<br />

Sumpfzypressen<br />

Urweltmammutbaum<br />

Blasenstrauch<br />

Birken<br />

Deutscher Name Botanischer Name<br />

Maulbeerbaum Morus alba<br />

Feige Ficus carica<br />

Erle Alnus<br />

Essigbaum, Kolbensumach Rhus typhina<br />

Hängebirke Betula pendula<br />

Blasenstrauch Colutea<br />

Zweizeilige Sumpfzypresse Taxodium distichum<br />

Urweltmammutbaum Methasequoia<br />

Libanonzeder Cedrus libani<br />

Pfahlrohr Arundo donax<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Essigbaum<br />

Libanonzeder<br />

Erlen<br />

Feige<br />

Planung und Realisation: Schüler des DLR Rheinpfalz<br />

Fachliche Begleitung: E. Vogel<br />

Maulbeerbaum<br />

Pfahlrohr


Themengarten 17: Mediterraner Garten<br />

Der Mediterrane Garten entstand im Jahre 1998. Hier wurden im Wesentlichen Pflanzen<br />

des Mittelmeerraumes zur Gestaltung eingesetzt. Ihnen gemeinsam ist eine bedingte<br />

Winterhärte, die in klimatisch bevorzugten Gebieten – wie die des Weinbauklimas<br />

der Pfalz – zum tragen kommt. So können Pflanzen hier im Freiland überdauern,<br />

die wenige Kilometer entfernt bereits erfrieren würden. Beispiele hierfür sind:<br />

• Granatäpfel<br />

• Mispel<br />

• Korkeiche<br />

• Zistrose<br />

• Lorbeer<br />

• Immergrüne Magnolie<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

• Pinie<br />

• Mittelmeerzypresse<br />

• bestimmte Palmenarten<br />

• bestimmte Bananenarten<br />

• Bitterzitronen<br />

Streng genommen dürften in diesem Garten nur Pflanzen des Mittelmeerraumes zu finden<br />

sein, was die Artenvielfalt aber erheblich schmälern würde. Wir entschieden uns deshalb<br />

auch für Exemplare, die zwar nicht aus dem Mittelmeergebiet stammen, in ihrer eigentlichen<br />

Heimat aber ähnliche Klimabedingungen vorfinden. Diese Pflanzen trifft man allenthalben<br />

als kultivierte Arten in den mediterranen Ländern an. Einige davon sind dort bereits<br />

erheblich verwildert und werden als heimische Pflanzen angesehen. Die klimatisch bevorzugte<br />

Lage der Vorderpfalz ermöglicht es uns, diese Pflanzen ganzjährig im Freien zu lassen.<br />

Einige Arten – oft in Kübeln gepflanzt – bedürfen eines besonderen Winterschutzes<br />

und werden deshalb im Gewächshaus überwintert.<br />

Teilplan I Teilplan II<br />

Die meisten Pflanzen im mediterranen Beet sind im Weinbauklima winterhart!


Maulbeerbaum<br />

Teilplan I<br />

Teilplan II Teilplan II<br />

Zypressen<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Bitterorange<br />

Immergrüne<br />

Magnolien<br />

Mostgummi-<br />

Eukalyptus<br />

Bitterorange<br />

Götterbaum Kaki<br />

Lagerstroemia<br />

Kork-<br />

Eiche<br />

Granatapfel<br />

Granatapfel<br />

Faß<br />

Lagerstroemia<br />

Andentanne<br />

Mittelmeerzypres-<br />

Duftblüte<br />

Pistazie<br />

Kalifornischer<br />

Flanellstrauch<br />

Japanische<br />

Wollmispel<br />

Arizona-<br />

Zypresse<br />

Bux<br />

Mittelmeerzypres-<br />

Kakipflaume<br />

Eukaliptus<br />

Jap.Aukube<br />

Kaki<br />

Portugisische<br />

Lorbeerkirsche<br />

Bux<br />

Bux<br />

Granatapfel<br />

Olive<br />

Banane


Die wesenstlichen winterharte Pflanzen im mediterranen Garten<br />

Deutscher Name Botanischer Name (Gattung, Art)<br />

• Afrikanische Schmucklilie Agapanthus africanus<br />

• Andentanne, Chilenische Araukarie Arbutus unedo<br />

• Arizona-Zypresse Cupressus arizonica<br />

• Bitterorange Poncirus trifoliata<br />

• Braut- Myrte Myrtus communis<br />

• Chinesische Hanfpalme Trachycarpus fortunei<br />

• Chinesische Kräuselmyrte Lagerstroemia indica<br />

• Chinesischer Klebsame, Pechsame Pittosporum tobira<br />

• Echte Feige Ficus carica<br />

• Echte, Italienische-, Mittelmeerzypresse Cupressus sempervirens<br />

• Entsete, Zierbanane Ensete ventricosum<br />

• Essbares Blumenrohr, Westind.B. Canna indica<br />

• Europäische Zwergpalme Chamaerops humilis<br />

• Fädige Palmlilie Yucca filamentosa<br />

• Götterbaum Ailanthus<br />

• Granatapfel Punica granatum<br />

• Großblütige Abelie Abelia x grandiflora<br />

• Immergrüne Magnolie Magnolia grandiflora<br />

• Immergrüner Schneeball Viburnum tinus<br />

• Japanische Aukube Aucuba japonica<br />

• Japanische Faser- Banane Musa basjoo<br />

• Japanische Kamelie Camellia japonica subsp. japonica<br />

• Japanische Scheinkamelie Stewartia pseudocamellia var.<br />

pseudocamellia<br />

• Japanische Wollmispel Eriobotrya japonica<br />

• Kakipflaume Diospyros kaki<br />

• Kalifornischer Flanellstrauch Fremontodendron californicum<br />

• Kork- Eiche Quercus suber<br />

• Lorbeerbaum Laurus nobilis<br />

• Lorbeerblättrige Zistrose Cistus laurifolius<br />

• Mastixbaum, Pistazie Pistacia lentiscus<br />

• Montpelier- Zistrose Cistus montspeliensis<br />

• Mostgummi- Eukalyptus Eucalyptus gunnii<br />

• Ölbaum, Olive Olea europaea<br />

• Oleander Nerium oleander<br />

• Pinie, Schirm- Kiefer Pinus pinea<br />

• Portugiesische Lorbeerkirsche Prunus lusitanica<br />

• Rosmarin Rosmarinus officinalis<br />

• Sasanqua- Kamelie Camellia sasanqua<br />

• Scharlach Fuchsie Fuchsia magellanica<br />

• Schlafbaum, Seidenakazie Albizia julibrissin<br />

• Stachelblättrige Duftblüte Osmanthus heterophyllus<br />

• Süße Duftblüte Osmanthus fragans<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


• Andentanne Araucaria araucana<br />

• Zimmeraralie Fatsia japonica<br />

Geschützt zu überwinternde Pflanzen des mediterranen Gartens<br />

Deutscher Name Botanischer Name<br />

Gattung Art<br />

• Brasilianische Bougainvillea Bougainvillea glabra<br />

• Brasilianischer Puderquastenstrauch Calliandra tweedii<br />

• Chinesischer Roseneibisch Hibiscus rosa-sinensis var.<br />

rosa-sinensis<br />

• Glänzende Tibuche Tibouchina urvilleana<br />

• Ingwer Zingiber officinale<br />

• Jacarandabaum, Palisander Jacaranda mimosifolia<br />

• Johannisbrotbaum Ceratonia siliqua<br />

• Kaminroter Zylinderputzer Callistemon citrinus<br />

• Kap- Bleiwurz Plumbago auriculata<br />

• Kapgeißblatt Tecomaria capensis<br />

• Korallenstrauch Erythrina crista-galli<br />

• Nachtschatten Lycianthes rantonnetii<br />

• Neuguinea- Araukarie Araucaria cunninghamii<br />

• Orangefarbener Hammerstrauch Cestrum auranticum<br />

• Paradiesvogelblume, Strelizie Strelitia reginae<br />

• Paradiesvogelstrauch Caesalpina gilliesii<br />

• Pferdetamarinde, Weißfaden Leucaena leucocephala<br />

• Pohutukawa- Eisenholz Metrosideros excelsa<br />

• Rosa Trompetenwein Podreanea ricasoliana<br />

• Sammet- Schönmalve, Samtpappel Abutilon x hybridum<br />

• Trompetenstrauch Tecoma castaneifolia<br />

• Wandelröschen Lantana camara<br />

• Weißer Kapokbaum Ceiba pentantra<br />

• Zimmertanne Araucaria heterophylla<br />

• Zitrone Citrus limon<br />

Bananen im Beet und im Kübel<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Planung / Realisation: Vogel / Hofer und Team


Themengarten 18: Energiegarten "Photovoltaik"<br />

Wie schafft man es, Energie aus dem eigenen Garten zu „ernten“? Eine Möglichkeit<br />

ist die Nutzung der Sonnenenergie. Mit Hilfe von Photovoltaikanlagen kann man diese<br />

Energie für die Stromerzeugung nutzbar machen oder auch das tägliche Nutzwasser<br />

im Haushalt erwärmen. Die Anlagen werden in einem günstigen Winkel zur<br />

Sonne platziert. Doch wohin mit den Modulen? Im Garten werden sie in den seltensten<br />

Fällen installiert, denn die Fläche wird benötigt für den Zier- oder Nutzgarten.<br />

Doch es gibt noch genügend ungenutztes Potential wie z.B. die Dachflächen von Garagen,<br />

Carports, Gartenlaube, Wohnhaus etc. Das Ganze ist in Zeiten steigender<br />

Energiepreise nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern rechnet sich auch noch! Denn<br />

das Energie-Einspeise-Gesetz (EEG) sorgt dafür, dass man mit einer Amortisation<br />

(Rückgewinnung) der eingesetzten Kosten ab dem 10. Jahr rechnen kann!<br />

Das Land Rheinland-Pfalz strebt für alle seine Liegenschaften eine möglichst energieeffiziente,<br />

aber gleichzeitig auch umweltfreundliche Bewirtschaftung an. Deshalb<br />

wurden am DLR Rheinpfalz in Neustadt/W. 2004 insgesamt 1022 Module mit einer<br />

Gesamtfläche von 1314 m² installiert. Der prognostizierte Jahresertrag liegt bei ca.<br />

149.000 kWh/Jahr mit einem Wert von etwa 77.000 €. Nach 11 Jahren haben sich<br />

die Investitionskosten amortisiert.<br />

Ein weiteres dickes Plus dieser umweltfreundlichen Energiegewinnung: pro Jahr<br />

werden etwa 100 Tonnen CO2 eingespart! Weitere Informationen zu den Solarprojekten<br />

finden Sie unter: www.lbb-sonne.de.<br />

Anlagentechnik:<br />

1314 qm Modulfläche, 1022 Module,<br />

Installierte Nennleistung:162,79 kWp<br />

Ertrag /Wirtschaftlichkeitsberechnung:<br />

Investitionskosten: 833.200 €,<br />

Gesamtertrag: 77.200 €/Jahr,<br />

Amortisationszeit: ca. 10,8 Jahre<br />

Prognostizierter Jahresertrag:<br />

ca. 149.000 kWh/a<br />

Theoretische CO2-Einsparung: 96,8 t/Jahr<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Betrieb<br />

Betreiber: Juwi GmbH<br />

Betriebsart: Netzparallelbetrieb<br />

Inbetriebnahme: Dezember 2004<br />

Energieversorger: Stadtwerke Neustadt<br />

Vertragslaufzeit: 20 Jahre<br />

Dach- und Fassadenflächen werden für die Photovoltaik-Anlage genutzt.<br />

W. Ollig


Themengarten 19: mediterrane Kübelpflanzen<br />

Im Sommer befinden sich am Eingang zum Weinverkauf nicht winterharte Kübelpflanzen.<br />

Dabei werden die großen Kübel mit mehrjährigen Pflanzen (z.B. Palmen,<br />

Bananen, Baumtomaten) durch eine Unterpflanzung mit einjährigen Balkon- bzw.<br />

Kletterpflanzen (z.B. schwarzäugige Susanne) ergänzt.<br />

Teilweise sind Kübelgruppen von einer lose aufgeschichteten Steinmauer umgeben.<br />

Dies gibt nicht nur etwas mehr Standsicherheit, sondern fasst die Ansammlung von<br />

Einzelpflanzen optisch zur Gruppe zusammen und schafft so einen "Kübelpflanzen-<br />

Garten".<br />

"Kübelpflanzen-Garten" Balkon- und Kübelpflanzen am Weinverkaufsraum<br />

Auch das Element Wasser ist in Form von "Kübelteichen" vertreten. Nicht winterharte<br />

Wasserpflanzen wie blaue Seerose oder echter Lotus finden hier über Sommer ihren<br />

Platz.<br />

Die Überwinterung dieser teilweise recht großen Kübelpflanzen findet in den Gewächshäusern<br />

des DLR Rheinpfalz statt.<br />

Kübelteich Überwinterung der Kübelpflanzen im<br />

Gewächshaus<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Gesamtkonzept: Vogel, Hofer


Themengarten 20: an der Weinkelter<br />

Dieser Garten greift in seiner rechten Hälfte noch einmal Aspekte des mediterranen<br />

Gartens auf und verweist damit auf das milde Weinbauklima. Links der Kelter dominiert<br />

die Rotbuche, die Bezüge zum Pfälzer Wald herstellt. Im Herbst zeigt der Wilde<br />

Wein sich in einer wunderbaren Herbstfärbung und greift somit ebenfalls das Thema<br />

Wein auf.<br />

Wilder Wein<br />

• Bitterzitronen (Poncirus trifoliata)<br />

• falscher Wechselbepflanzung<br />

Christusdorndorn (Gledisia triacanthos)<br />

• Rotbuche (Fagus sylvatica)<br />

• Korkenzieherhasel (Corylus avellana 'Contorta')<br />

• Wilder Wein Hosta (Parthenocissus tricuspidata 'Veitchii')<br />

nicht winterharte Wechselbepflanzung<br />

Rotbuche<br />

Kelter<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

nicht winterharte Wechselbepflanzung<br />

falscher Christusdorn<br />

Bananen und<br />

Bitterzitronen<br />

Planung/Realisation: LBB und DLR Rheinpfalz<br />

Kelter Wilder Wein in Herbstfärbung<br />

Korkenzieherhasel


Themengarten 21: Blauer Garten<br />

Der Blaue Garten ist als Alternativprojekt " Recyclingglas" entstanden.<br />

Die Fragestellung war: „Kann Glas als Bodenabdeckung für Pflanzbeete verwendet<br />

werden?“ Die Antwort lautet: „Ja!“ Zumindest im innerstädtischen Bereich, zur Farbgestaltung<br />

und Betonung besonderer Stimmungen, ist dieses Material geeignet.<br />

In diesem, manchmal als provokant empfundenen, modernen Garten wurden ganz<br />

bewusst Farben eingesetzt, die aufgrund der verwendeten Materialien das ganze<br />

Jahr vorhanden sind und wirken: Hellblaues Glas als "Erde", grünes als "Wasser",<br />

dunkelgrünes als Staudenbegleiter. Einen farbstarken Kontrast zur dominierenden<br />

blauen Farbe setzt das Magentarot der Brücke und Bank. Der Wasserlauf wurde als<br />

Laichplatz von der Wechselkröte angenommen.<br />

Sparsame Bepflanzung:<br />

Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)<br />

Stiel-Eiche (Quercus robur)<br />

Eibe (Taxus baccata Sorten)<br />

Tafelblatt (Astilboides tabularis)<br />

Mammutblatt (Gunnera manicata)<br />

Kletterhortensie<br />

Mammutblatt<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Mammutblatt<br />

Eibe<br />

Eibe<br />

Planung / Realisation:<br />

Vogel / Hofer und Team


Themengarten 22: NN<br />

Dieser "unbenannte" Garten bietet der Straßenfront quasi die Rückenansicht. Seinen<br />

Charme entfaltet er vor allem wenn man von "innen" nach "außen" schaut - eine für<br />

Wohngärten typische Situation.<br />

Neben einigen Sträuchern findet sich hier auch Bambus. Allerdings gruppieren sich<br />

hauptsächlich Stauden und Rosen um einen Quellstein.<br />

Deutscher Name Botanischer Name<br />

• Bambus Phyllostachys nigra<br />

• Baumhasel Corylus colurna<br />

• Flieder Syringa vulgare<br />

• Perückenstrauch Cotinus coggygria 'Royal red'<br />

• Schneeball Viburnum opulus<br />

• Zierkirsche Prunus<br />

Zierkirsche<br />

Bambus<br />

Staudenbeet mit Quellstein<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Perückenstrauch<br />

Flieder<br />

Baumhasel<br />

Viburnus<br />

opulus<br />

Planung / Realisation: Dr. Dieter Lorenz/ Sauerhöfer, Seel


Themengarten 23: Romantischer Garten<br />

Hier finden sich "alte" Pflanzen, welche schon während der Zeit der Romantik (1790<br />

– 1840) in den Gärten verwendet wurden. Beim Begehen des Gartens entstehen<br />

ständig neue Eindrücke. Statt Freizeit- oder Nutzungsfläche, Übersichtlichkeit und<br />

klarer Linien stehen hier Entspannung und Auszeit vom Alltag im Vordergrund, um<br />

einfach die Seele baumeln zu lassen.<br />

Eine romantische Atmosphäre wird durch verschlungene Wege, alte und neue üppig<br />

wuchernde Pflanzenarten, geschlungene Formen und einen Pavillon mit Sitzbank<br />

erzeugt, die zum Verweilen einlädt. Der kleine Sumpf unterstreicht die Vergänglichkeit<br />

allen Lebens. Auch regen verschiedene Rosensorten die Sinne an, für das Auge<br />

sind sie mit ihren bunten Farben eine wahre Pracht und mit ihren vielfältigen Düften<br />

hinterlassen sie einen angenehmen Eindruck.<br />

Der Löwe am Eingang bewacht den Eintritt in das kleine Paradies, alte Metallamphoren<br />

begleiten den Besucher und untermalen die verspielte Stimmung des Gartens.<br />

Obwohl der Seidenbaum (Albizia julibrissin ’Rosea’) sehr augenfällig ist, sind es doch<br />

Zwiebelgewächse und Stauden, die in der Bepflanzung dominieren.<br />

11<br />

23<br />

4<br />

8<br />

14<br />

10<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

13<br />

5<br />

15<br />

21<br />

24<br />

Seidenbaum<br />

18<br />

28<br />

20 12 6<br />

26 27<br />

31 12<br />

Planung / Realisation: Vogel / Hofer und Team<br />

Botanischer Name Sorte Deutscher Name<br />

1. Alchemilla mollis Weicher Frauenmantel<br />

2. Anemone japonica `Jorbert` Japananemone<br />

3. Aster novae-angliae `Purple Dome` Raublatt-Aster<br />

4. Astilboides tabularis Tafelblatt<br />

5. Baptisia australis Blaue Färberhülse<br />

6. Calamintha nepetoides Bergminze<br />

7. Campanula persicifolia `Grandiflora<br />

Coerulea`<br />

Pfirsichblättrige Glockenblume<br />

19<br />

9<br />

1


8. Campsis radicans Trompetenblume / Amerikanische<br />

Trompetenwinde<br />

Botanischer Name Sorte Deutscher Name<br />

9. Ceratostigma plumbaginoides Kriechende Hornnarbe<br />

10. Cimicifuga ramosa `Atropurpurea` September-Silberkerze<br />

11. Cimicifuga simplex `Armleuchter` Oktober-Silberkerze<br />

12. Delphinium x cultorum Rittersporn<br />

13. Eryngium alpinum Edeldistel / Alpen-Mannstreu<br />

14. Euphorbia amygdaloides Mandelblättrige Wolfsmilch<br />

15. Gentiana sino-ornata Enzian<br />

16. Gypsophilia paniculata `Flamingo` Schleierkraut<br />

17. Hosta sieboldiana `Blue Angel` Blaublatt-Funkie<br />

18. Iris germanica Deutsche Schwertlilie<br />

19. Iris pumlila Zwerg-Schwertlilie<br />

20. Liriope muscari Liriope<br />

21. Molinia altissima `Karl Förster` Pfeifengras<br />

22. Myosotis Vergissmeinnicht<br />

23. Nepeta x faassenii `Walker`s Low` Blaue Katzenminze<br />

24. Phlox divaricata Flammenblume<br />

25. Pulmonaria angustifolia Schmalblättriges Lungenkraut<br />

26. Pulsatilla vulgaris Küchenschelle<br />

27. Salvia nemorosa `Blauhügel` Salbei<br />

28. Scabiosa caucasia `Fama` Skabiose<br />

29. Symphytum `Azureum` Beinwell<br />

30. Thalictrum dipterocarpum `Haewit`s<br />

Double`<br />

Chinesische Wiesenraute<br />

31. Veronica teucrium Großer Ehrenpreis<br />

Frühjahrsstimmung „Vorspiegelung“ eines Tores<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Themengarten 24:ehemalige Blumenwiese<br />

In Planung: Moorbeet mit Moorbeetpflanzen und asiatischen Ahornarten<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.


Themengarten 25: Waldrandvegetationszone<br />

Auf dem Trennstreifen zwischen den Parkplätzen wurden Spitzahornbäume gepflanzt.<br />

Der gesamte Streifen ist als Waldrandvegetationszone angelegt. Insbesondere<br />

findet sich hier eine Sammlung verschiedener Ginster- und Heidekrautsorten.<br />

Besonders farbenfroh zeigt sich dieses Beet durch die Herbstfärbung der Ahornbäume.<br />

Haupteingang<br />

5<br />

4 4 4<br />

5<br />

3a,b 3f 1f,g<br />

2b 3c 1a 1b 3d<br />

Botanischer Name Sorte Deutscher Name<br />

1a Calluna vulgaris `Dark Star` Kultur-Heidenkraut<br />

1b Calluna vulgaris `I. H. Hamilton` Kultur-Heidenkraut<br />

1c Calluna vulgaris `Annemarie` Kultur-Heidenkraut<br />

1d Calluna vulgaris `County Wicklow` Kultur-Heidenkraut<br />

1e Calluna vulgaris `Carmen` Kultur-Heidenkraut<br />

1f Calluna vulgaris `Boskoop` Kultur-Heidenkraut<br />

1g Calluna vulgaris `Elsie Purnell` Kultur-Heidenkraut<br />

2a Cytisus praecox x Altgold Edel-Ginster<br />

2b Cytisus praecox Edel-Ginster<br />

2c Cytisus praecox `Hollandia` Edel-Ginster<br />

3a Cytisus scoparius `Palette` Edel-Ginster<br />

3b Cytisus scoparius `Lena` Edel-Ginster<br />

3c Cytisus scoparius `Dragonfly` Edel-Ginster<br />

3d Cytisus scoparius `Dorothy Walpole` Edel-Ginster<br />

3e Cytisus scoparius `Luna` Edel-Ginster<br />

3f Cytisus scoparius `Burkwoodii` Edel-Ginster<br />

4 Cytisus x beanii Zwergginster<br />

5 Acer platanoides Spitzahorn<br />

Eindrucksvolle Färbung und zierende Gräser im Herbst<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

1e 2c 1d<br />

2a 1c 3e


Themengarten 26: Koniferenbeet<br />

In den Gärten des DLR Rheinpfalz befinden sich überwiegend Laubgehölze. Daher<br />

wurde bei der Erweiterung des Parkplatzes auf dem Trennstreifen zu Anschauungszwecken<br />

eine kleine Sammlung verschiedener Koniferen gepflanzt.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

5<br />

1. Hängezeder (Cedrus atlantica pendula)<br />

2. Igelfichte (Picca abies 'Echiniformis')<br />

3. Säulen-Eibe (Taxus Baccata 'Fastigiata')<br />

4. Zwerg-Hemlock (Tsuga canadensis 'Nana')<br />

5. Säulen-Eibe Robust (Taxus Baccata 'Fastigiata Robusta')<br />

6. Bunges Kiefer (Pinus bungeana)<br />

7. Nestfichte (Picea abies 'Little Grem')<br />

8. Zwerg-Seidenkiefer (Pinus Strobus 'Radiata')<br />

9. Zwerg-Balsam-Tanne (Abies balsamea 'Nana')<br />

10. Wacholder Canaerti (Juniperus Virginia 'Canaertii')<br />

11. morgenländischer Lebensbaum (Thuja orientalis 'Pyramidalis Queen')<br />

12. Igelfichte (Picea glauca 'Echimiformis')<br />

13. gelbe Zwerg-Fadenzypresse (Chaemaecyparis pisifera 'Filifera Aurea Nana')<br />

14. Sicheltanne (Cryptomeria japonica 'Elegans Viridis')<br />

Verschiedene Koniferenarten auf einem Beet<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

4<br />

6 8 9<br />

7<br />

1<br />

13<br />

10 2<br />

1<br />

Planung / Realisation: Hofer / Hofer und Team<br />

1<br />

Fahrradständer


Schutz und Förderung von Nützlingen: Das Insektenhotel<br />

Das Anbringen von Nisthilfen im Garten zur Förderung von Nützlingen ist in vielen<br />

Gärten seit langem üblich. Meisen, Rotschwänzchen und andere gefiederte nützliche<br />

Helfer danken es, indem sie viele Schädlinge vertilgen. Weniger bekannt ist, dass<br />

auch nützliche Insekten im Garten gefördert werden können, wie z. B. Hummeln, Solitärbienen<br />

(als Blütenbestäuber), Florfliegen (Blattlausvernichter), Schlupf- und<br />

Zehrwespen (Parasiten von Schadinsekten) etc.<br />

Im Rahmen des Berufschulunterreichtes wurde deshalb von der Gärtnerklasse F2a<br />

(Fachrichtung Baumschule/Obstbau) das Projekt „Bau eines Insektenhotels“ ausgewählt.<br />

Die Planung, Materialbeschaffung sowie Ausführung wurde dabei von den<br />

Schülern selbständig geleistet.<br />

Im April 2007 konnte das fertige Insektenhotel dann an seinem Standort in der Nähe<br />

des Koniferenbeetes aufgestellt werden. Kurz darauf wurden schon die ersten geflügelten<br />

„Gäste“ gesichtet!<br />

Das „Hotel“ ist einzugsbereit! Der Rohbau ist geschafft!<br />

Die Erbauer v.l.n.r.: D. Götz, D. Lussier, D.<br />

Werling, D. Buchmann, C. Neurohr, D. Hoffmann<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Betreuender Fachlehrer: Werner Ollig


Themengarten 27-30 - Dachgarten allgemein<br />

Dachgärten werden immer beliebter, jedoch sind im Voraus einige Fragen zu klären.<br />

So ist die Isolation des zu bepflanzenden Daches unabdingbar, statische Fragen sollten<br />

unbedingt mit einem Fachkundigen geklärt werden, um die Unfallgefahr zu vermeiden.<br />

Da begehbare Dachgärten genehmigungspflichtig sind, müssen auch über<br />

gesetzliche Vorschriften Informationen eingeholt werden.<br />

Die Pflanzen sollten, je nach Schwere und Größe, relativ nah an der tragenden<br />

Hauswand stehen, entweder in Steinkübeln oder in integrierten Trögen. Bei der Auswahl<br />

eignen sich robuste Pflanzen, welche relativ unanfällig für Wind, Witterung und<br />

Sonne sind (z.B. Wildrosen oder Felsenbirne).<br />

Als Bodenbedeckung werden gerne Kies, Torf oder Holzdecks verwendet. Eine Pergola<br />

dient Rankern als Stütze und ist ein Blickfang, auch mit kleinen Wasserläufen<br />

oder Springbrunnen lässt sich optisch einiges erreichen.<br />

Grundsätzlich unterscheidet man bei der Dachbegrünung drei Begrünungsarten:<br />

• die Intensivbegrünung (aufwändige Begrünungen mit Stauden und Sträuchern,<br />

Rasenflächen, evtl. auch mit Bäumen)<br />

• die einfache Intensivbegrünung (bodendeckende Begrünungen mit Stauden,<br />

Gräsern und kleineren Gehölzen)<br />

• die Extensivbegrünung (Kräutern, Gräsern, Moose, verschiedene<br />

Sedumarten)<br />

Die Unterscheidung der drei Arten rührt hauptsächlich vom Pflegeaufwand her, den<br />

diese Begrünungsarten verursachen. Sie erfordern aber auch einen entsprechenden<br />

Dachgartenaufbau.<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Aufbau eines Dachgartens<br />

(System ZinCo):<br />

Pflanzebene<br />

Substrat<br />

Drainage<br />

Speicherschutzmatte<br />

Wurzelfester Dachaufbau


Themengarten 27 und 28: intensiver Dachgarten<br />

Die beiden Gärten links und rechts der Aula wirken zunächst wie "normale", bepflanzte<br />

Innenhöfe. Tatsächlich handelt es sich um Dachgärten, da sich darunter Kellerräume<br />

befinden. Bepflanzt mit Stauden und Sträuchern sind sie ein Beispiel für<br />

intensive Dachbegrünung. Gegenüber einer Extensivbegrünung erfordern diese Anlagen<br />

regelmäßige Pflege, insbesondere eine gute Wasserversorgung und Düngung.<br />

Durch ihre Lage innerhalb eines Gebäudekomplexes liegen beide Beete schattig,<br />

worauf die Bepflanzung abgestimmt wurde. Dachgarten I wirkt naturnah und romantisch<br />

durch das kleine Wasserbecken und die leicht geschwungene Wegeführung,<br />

dagegen bestimmen gerade Linien und Kunstwerke den Dachgarten II.<br />

Intensiver Dachgarten I:<br />

Eibe Buchsbaum<br />

Kirschlorbeer<br />

Herbstanemonen in voller Blüte<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Bepflanzung mit<br />

• Kirschlorbeer<br />

(Prunus laurocerasus)<br />

• Buchsbaum<br />

(Buxus sempervirens)<br />

• Eibe (Taxus)<br />

Hosta-Arten, Herbstanemonen u.a.


Bepflanzung mit<br />

• Farnen in Sorten<br />

• Hosta<br />

• Bux<br />

Intensiver Dachgarten II:<br />

Cornus<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Planung/ Realisation: Kirst, Vogel / Hofer und Team


<strong>Themengärten</strong> 29 und 30: Extensiver Dachgarten I und II<br />

Extensivbegrünungen werden so angelegt, dass man sie sich weitgehend selbst<br />

überlassen kann. Deshalb werden Pflanzen ausgewählt, die von Natur aus mit Extremstandorten<br />

zurechtkommen. Dazu zählen die Sedumarten, aber auch verschiedene<br />

Gräser, Kräuter und Moose. Diese Dachgärten sind naturnahe Anlagen, in denen<br />

auch durch Selbstaussaat zugewanderte Wildkräuter akzeptiert werden. Im<br />

Themengarten Nr. 30 ist ein Schwerpunkt auf winterharte Kakteen und Sedumarten<br />

gelegt worden.<br />

Bepflanzung auf Dachgarten<br />

deutscher Name botanischer Name I (29) II (30)<br />

• Nelken-Arten:<br />

Dianthus-Arten.<br />

X X<br />

• Karthäusernelke D. carthusianorum<br />

• Heidenelke<br />

D. deltoides<br />

• Federnelke<br />

D. plumarius<br />

• Walderdbeere Fragaria vesca X X<br />

• Gewöhnlicher Gundermann<br />

Glechoma hederacea X X<br />

• Kahles Bruchkraut Herniaria glaba X X<br />

• Lavendel Lavandula angustifolia X X<br />

• Steinbrech-Felsennelke Petrorhagia saxifraga X X<br />

• Fingerkraut-Arten Potentilla-Arten<br />

X X<br />

• Gänse-Fingerkraut P.anserina<br />

• Frühlings-Fingerkraut P. neumanniana<br />

• gewöhnliche Braunelle Prunella vulgaris X X<br />

• Thymian-Arten Thymus serpyllum, T. vulgaris X X<br />

• Fetthenne-Arten Sedum - Arten<br />

S. acre, S. album, S.spurium cocinn.,<br />

S. floriferum 'Weihenstephaner Gold',<br />

S. hybridum 'Immergrünchen', S. reflexum,<br />

S. rupestre, S.sexangulare,<br />

S.spurium<br />

X<br />

• Winterharte Kakteen X<br />

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM RHEINPFALZ<br />

Breitenweg 71, 67435 Neustadt/Wstr.<br />

Planung / Realisation: Vogel / Hofer und Team

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!