5. Die Baalberger Kultur
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<strong>Die</strong> Lage der Beigaben im Grab variiert. Nach den Beobachtungen von J. Preuß 1966 tritt<br />
Grabkeramik sowohl im Kopf- als auch im Fußbereich auf. <strong>Die</strong> Niederlegung vor oder<br />
hinter dem Bestatteten kommt seltener vor. Eine vorherrschende Regel ist nicht zu<br />
erkennen. U. Fischer 1956 gab eine vorrangige Lage der Grabgefäße im Kopfbereich an.<br />
Insofern es sich um zwei mitgegebene Gefäße handelte, standen diese zumeist beieinander.<br />
Wenn sie, was seltener vorkam, räumlich getrennt beigelegt waren, so stand meist ein<br />
Gefäß im Kopf- und eines im Fußbereich. Bei der Gefäßkombination von Amphore und<br />
Becher nahm die Amphore für gewöhnlich den Platz im Fußbereich ein. An<br />
nichtkeramischen Beigaben treten selten Holzgefäße, Feuersteingeräte - wie Pfeilspitzen -<br />
und in noch geringerer Zahl andere Stein- und Knochengeräte sowie sporadisch<br />
Kupfergegenstände auf. Ein Holzgefäß ist aus dem Zentralgrab von Reichardtswerben,<br />
Lkr. Weißenfels belegt (vgl. U. Schlenter 1962). Aus einem Kindergrab von<br />
Großbrembach, Lkr. Sömmerda, stammen neben einer Amphore drei Knochenpfrieme,<br />
eine Feuersteinpfeilspitze, ein Knochenmeißelbruchstück und zwei Schlagsteine aus<br />
Sandstein(vgl. J. Preuss 1966). Kupfer ist selten belegt, u.a. aus einem Grab von Unseburg,<br />
Lkr. Aschersleben-Staßfurt (D. Müller 1990). Verhältnismäßig oft treten laut H. Behrens<br />
1964 Hundeskelette im Grab auf.<br />
Bei den folgenden Abbildungen sind die Anzahl der jeweiligen Beigaben,<br />
beginnend mit keramischen Beigaben, und ihre Lage im Grab aufgeführt. Dabei bedeutet<br />
„0“, dass keine der jeweiligen Beigaben vorhanden war und „99“, dass die Aussagen zum<br />
Zeitpunkt der Bearbeitung nicht zugänglich waren. Ansonsten gilt die gleiche Codierung<br />
wie für die Tab. (vgl. oben und Kap. 4 Methoden/Arten von Beigaben).<br />
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2<br />
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1 1-1 1-2 1-4 1-5 1-6 1-7 2<br />
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1 1-1 1-2 1-4 1-5 1-6 1-7 2<br />
Abb. 5 Amphoren je Grab Abb. 6 – 2-henklige Amphoren je Grab<br />
Von 170 Grabbefunden enthielten 16 Amphoren, 15 davon je eine, ein Grab zwei<br />
Amphoren. Dabei kann es sich um Amphoren jeder Art handeln, da nähere Details nicht<br />
überliefert sind (Abb. 5). <strong>Die</strong> Amphoren lagen sechs Mal am Fußbereich des jeweiligen<br />
Toten, vier mal im Kopfbereich und einmal im Rückenbereich. Bei fünf Befunden<br />
(Kategorien 1; 1-7; 2), einschließlich des Befunds mit den zwei Amphoren, ist die Lage der<br />
Gefäße nicht bekannt.<br />
Zweihenklige Amphoren (Abb. 6) traten in insgesamt 14 Gräbern auf, worunter<br />
sich ebenfalls einmal ein Grab mit zwei zweihenkligen Amphoren befand. Fünf dieser<br />
Amphoren lagen im Kopfbereich und drei im Fußbereich des jeweiligen Toten. Von den<br />
anderen sechs Gräbern, darunter auch in das Grab mit den doppelt aufgefundenen<br />
Amphoren, ist die Lage im Grab nicht bzw. nur ungenau bekannt.<br />
3<br />
5<br />
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