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5. Die Baalberger Kultur

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Abb. 24 Hundeknochen je Grab<br />

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Reste von Hunden stammen aus sechs Befunden (Abb. 24). <strong>Die</strong>se lagen primär in der<br />

Einzahl vor, wobei meist der Kiefer eines Tieres als Beigabe gefunden wurde. In sieben<br />

Befunden waren allerdings gleich mehrere Hunde, auch ganze Skelette vorhanden. Dabei<br />

handelt es sich vorrangig um Siedlungsbestattungen und mögliche Opfergruben.<br />

Zu Tierknochen in <strong>Baalberger</strong> Gräbern gibt es bislang noch keine umfassenden Arbeiten.<br />

Dass viele Tierknochen aus Siedlungsgruben mit menschlichen Toten stammen, hat bereits<br />

Preuss 1966, 42 erwähnt. Auch die erwähnte, relativ hohe Anzahl an Hundeknochen fand<br />

sich im bearbeiteten Material. Einige auffällige Befunde, die menschliche Reste bargen,<br />

sind die Grube 27 aus Weißenfels (Nr. 135) und eine Grube aus Siersleben (Nr. 66). Der<br />

Befund aus Weißenfels beinhaltete zu den Menschenknochen und Unmengen an Scherben<br />

19 Rinderschädel, weitere Rinderknochen, 11 Hundeskelette und Knochen von weiteren<br />

Hunden. Der Befund aus Siersleben beinhaltete neben Mensch- und Keramikresten<br />

Eberzähne, Hornzapfen und viele Rinderknochen. Seltener sind Reste von Wildtieren in<br />

Gräbern dokumentiert, so wie es der Fall bei einem Grab aus Sangerhausen (Nr. 114) ist,<br />

welches Reh-, Hirsch- und Pferdeknochen barg. Allerdings ist dieses Grab auch eine<br />

Siedlungsbestattung. Pferdeknochen sind ebenfalls aus einem zweiten Befund – Gehofen –,<br />

einer Siedlungsgrube mit 4 menschlichen Individuen (Nr. 50-53) bekannt, zusammen mit<br />

den Resten von sieben Hunden, von Rind, Ziege und Wildschwein.<br />

Tierknochen im Zusammenhang mit keramischen Gegenständen<br />

Vergleicht man das Auftreten von Tierknochen im Zusammenhang mit dem<br />

Vorhandensein von keramischen Gegenständen und Sonstigem im Grab (vgl. Tab. 1 und<br />

Tab. A im Anhang), so wird ersichtlich, dass die meisten Tierknochen zusammen mit<br />

Keramik/Scherben, bzw. mit Amphoren, zweihenkligen Amphoren und Scherben in<br />

Kombination vorlagen. Dabei handelt es sich um typische Fundensembles aus<br />

Siedlungsbestattungen. Vereinzelt fanden sich Tierknochen aber auch in Gräbern, einzeln<br />

oder vergesellschaftet mit Gefäßen aller Typen (vgl. auch Aufstellung im Absatz zu<br />

Geräten und sonstigen Beigaben). Da es sich bei den im Fundmaterial befindlichen<br />

Tierknochen hauptsächlich um Haustiere handelt, sind die Tierknochenfunde aus<br />

Siedlungsgruben, in diesem Fall einzelne Skelettteile, wohl meist im herkömmlichen Sinn<br />

als Abfallmaterial zu werten. Allerdings entfallen daraus Befunde, die sehr wahrscheinlich<br />

als „Opfergruben“ interpretiert werden können. In ihnen fanden sich u.a. vollständige bzw.<br />

nahezu vollständige Skelette von Rindern und Hunden (vgl. Abschnitt zu Hundeknochen<br />

und schriftl. Katalog Nr. 50-53, FO Gehofen; Nr. 142, 144-155 Fo Werben Gruben XVII<br />

und Nr. 195-198 FO Großbrembach; Nr. 135 FO Weißenfels). Das keramische Inventar<br />

aus diesen Befunden ist im Falle von Großbrembach sehr spärlich mit einigen Scherben<br />

vertreten. Beim Befund von Werben lag unmittelbar auf der Grubensohle eine der seltenen<br />

achthenkligen Amphoren als einzige Gefäßbeigabe und aus der Grube von Gehofen<br />

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