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5. Die Baalberger Kultur

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ohne reguläre Orientierung niedergelegt. Von 23% der Individuen ist die Ausrichtung im<br />

Grab nicht bekannt bzw. gestört gewesen (19). Es ist davon auszugehen, dass diese<br />

mehrheitlich Ost-West orientiert niedergelegt wurden, wie es das oben aufgezeigte Bild<br />

verdeutlicht. Unter den bearbeiteten Individuen aus Einzelbestattungen fand sich keines,<br />

was mit seiner Skelettlage deutlich von den Haupthimmelsrichtungen (O-W und W-O)<br />

abwich.<br />

Durch das oben dargelegte Bild wird deutlich, dass die meisten Individuen von<br />

Osten nach Westen und als rechte Hocker, also mit Blick nach Norden, niedergelegt<br />

wurden sind. Eine kleinere Gruppe wurde von Westen nach Osten, mit Blick nach Süden<br />

beigesetzt. Das entspricht den Beobachtungen, die bereits U. Fischer 1953 bei der<br />

Betrachtung der Grabbefunde und J. Preuss 1966 in seiner Monografie zur <strong>Baalberger</strong><br />

<strong>Kultur</strong> angestellt haben. Bei den meisten rechten Hockern, die nach Süden schauten,<br />

handelte es sich nach Preuss 1966, 36 um Individuen aus Siedlungsbereichen, während<br />

nach Norden schauende Individuen kaum in Siedlungen auftraten. Weiterhin kamen – laut<br />

J. Preuss 1966 – die linksseitigen Hocker ebenfalls häufiger bei Siedlungs- und<br />

Mehrfachbestattungen vor, bei denen es sich ferner meist um Kinder und Jugendliche<br />

handelte. Nord-Süd-ausgerichtete Gräber aus dem Mitteldeutschen Gebiet der <strong>Baalberger</strong><br />

<strong>Kultur</strong> waren auch J Preuss nur in zwei Fällen (Bahrendorf Grab 80 und Rossleben Grab<br />

241) bekannt. Das entspricht den Aussagen obiger Abbildung (Abb. 4).<br />

Somit repräsentieren die hier untersuchten Individuen den Durchschnitt an bekannten<br />

Skelettorientierungen von <strong>Baalberger</strong> Individuen.<br />

<strong>5.</strong>4 Materielle Hinterlassenschaften aus Grabbefunden/Beigaben<br />

Von 170 Befunden enthielten 141 Beigaben bzw. sogenannte Beigaben/Beifunde. Bei<br />

letzteren handelt es sich um Dinge, die nicht extra für den Toten ins Grab gelegt wurden,<br />

sondern zufällig oder als Abfall mit in die Grube gelangten. 11 Befunde enthielten nichts<br />

dergleichen, von 16 Befunden fehlen diesbezügliche Angaben. In der folgenden Tabelle 2,<br />

die pro Zeile die aufgetretenen Befundkombinationen auflistet, stehen bei keramischen<br />

Gefäßen die erste Zahl für die Anzahl der jeweiligen Funde und die zweite für deren Lage<br />

im Grab. Bei Keramik (Scherben) und den nichtkeramischen Funden stehen die 1 für<br />

einige, die 2 für viele und die 3 für nichtbekannte Mengenangaben des jeweiligen<br />

Fundtyps.<br />

keine<br />

Beigaben<br />

Tasse<br />

Kanne<br />

Amphore<br />

Amphore<br />

zweihenklig<br />

Amphore<br />

vierhenklig<br />

Amphore 8henklig<br />

Schale<br />

Napf/ Becher<br />

Reibepl/<br />

Backt/Spinnw<br />

Gefäß<br />

Keramik<br />

Hund<br />

Schaf/ Ziege<br />

Schwein<br />

Rind<br />

Tierknochen<br />

Knochengerät<br />

Feuersteinabschlag<br />

Feuerstein<br />

gerät<br />

Sonstige<br />

Beigaben<br />

Anzahl von<br />

Befunden<br />

Anzahl<br />

Kategorien je<br />

Zeile<br />

2-7 1-7 1 2<br />

3-6 1-1 1 2<br />

3-7 1 1<br />

1 1 1 2<br />

1 1 1 1 1 4<br />

1 2 1 2<br />

1-2 1-7 1 2<br />

1-6 2-6 1-6 2-6 2-6 3-6 1 6<br />

1-7 1-7 1 2<br />

2 2 1 1 3<br />

2-6 1-6 1 2<br />

2-6 3-6 1 2<br />

2-7 1-7 1-7 1-7 1 4<br />

3 3 1 2<br />

42

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