5. Die Baalberger Kultur
5. Die Baalberger Kultur
5. Die Baalberger Kultur
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2 Spören, 12 Unseburg, 3 Wallwitz, 19 Wansleben, 7 Weißenfels, 16 Werben,<br />
3 Winningen, 2 Wolmirsleben, 31 Zauschwitz 2 Zörbig, 3 Zwenkau,<br />
Bei den Fundorten mit ein bis drei Individuen handelt es sich um einzelne Gräber mit<br />
Einzel- oder Doppelbestattungen. <strong>Die</strong> Fundorte mit 4 Individuen sind einerseits Reste von<br />
Grabgruppen wie die von Amesdorf oder Pegau 07 und andererseits Mehrfachbestattungen<br />
wie die von Deuben-Wildschütz und Gehofen. Es liegen aber auch<br />
Einzelbestattungen im Zusammenhang mit einem Grabhügel vor (Halle-Heide, Preußlitz).<br />
<strong>Die</strong> fünf Individuen aus Obermöllern stammen aus einer Siedlung, aber aus mehreren<br />
Gruben. Gleiches gilt für die sieben Individuen aus Weißenfels und die 19 Individuen aus<br />
Wansleben, bei denen die Toten in Gräbern innerhalb des Siedlungsbereiches bestattet<br />
bzw. in Siedlungsgruben häufig auch als Mehrfachbestattung niedergelegt wurden. <strong>Die</strong><br />
sieben Individuen von Großbrembach stammen aus einer einzigen Grube. Weiterhin finden<br />
sich mehrere Bestattungen (7 und 12) im Zusammenhang mit Trapezgrabenanlagen wie die<br />
von Queis und Unseburg. Mit Trapezgrabenanlagen vergesellschaftet finden sich aber auch<br />
ein oder zwei Einzelbestattungen, z.B. in Zörbig. Bahrendorf, Werben, Stemmern gelten in<br />
der Literatur als Gräberfelder, auch wenn ihre Individuenzahlen nicht sonderlich hoch sind<br />
(13, 16 und 31 Individuen).<br />
Bei den hier aufgelisteten <strong>Baalberger</strong> Gräbern handelt es sich um solche, aus denen<br />
Skelettmaterial bearbeitet wurde, d.h. auch nur diese gehen in die folgenden<br />
Untersuchungen zum Grabbau, zur Skelettlage etc. ein. Da es sich bei 233 bearbeiteten<br />
Individuen und den dazugehörigen Gräbern um eine repräsentative Größe handelt, bei der<br />
Bestattungen verschiedener Arten ohne selektierte Auswahl vorliegen, können die aus den<br />
Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse als durchaus charakteristisch für die <strong>Baalberger</strong><br />
<strong>Kultur</strong> gelten.<br />
Abbildung 3 zeigt das Auftreten aller möglichen Arten von Grabbauten, d.h. vom<br />
einfachen Erdgrab bis hin zum Erdgrab im Zusammenhang mit einem Grabhügel oder<br />
einem Trapezgrabensystem und besonderen Einbauten. In der Legende der Abbildung 3<br />
sind auch die Befundarten (kursiv) aufgeführt, aus denen kein Skelettmaterial bearbeitet<br />
wurde, da es entweder nicht erhalten war oder nicht zugänglich gewesen ist. Es handelt<br />
sich dabei um Befundarten, das Erdgrab mit Holzeinbau und das Erdgrab mit Holz-<br />
Steineinbau, die innerhalb der <strong>Baalberger</strong> <strong>Kultur</strong> bekannt sind, aber selten und dann meist<br />
im Zusammenhang mit einem Hügel auftreten (vgl. Holzeinbau von Freienbessingen, Lkr.<br />
Kyffhäuserkreis, Funke 2000, Bd.2, S. 58; Holz-Steinbau, Preusslitz, Lkr.Bernburg, Preuss<br />
1958; Holzeinbau von Wallwitz [Grabhügel nicht bekannt], Saalkreis, Paul/Stolle 1987).<br />
Über die Hälfte aller Gräber sind Erdgräber (56%). <strong>Die</strong>se können unterschieden<br />
werden in die einfachste Grabform, das den Toten eng umgebende Erdgrab ohne sorgfältige<br />
Ausarbeitung (2) oval bzw. rund-oval (2.1) und rechteckig (2.2), wie es H. Grimm<br />
1976 bei den Bestattungen für das Gräberfeld von Zauschwitz beschrieben hat (vgl.<br />
Katalog Nr. 163 bis 18<strong>5.</strong>) und in die sorgfältiger ausgearbeiteten Erdgräber (3), bei denen<br />
es sich um große, ordentlich eingetiefte, ovale bis rund-ovale (3.1) und rechteckige (3.2)<br />
Grabgruben handelt (vgl. Katalog 1 bis 3 für Alsleben und 109, 110 für Quenstedt). 24%<br />
der 56% wurden als einfache Erdgräber aufgenommen, da keine weiteren Angaben<br />
vorhanden sind, d.h. anhand einer genaueren Befundbeschreibung ließen sie sich den<br />
Befundtypen 2 oder 3 nicht zuordnen. Da 25% einfache enge Grabgruben (2 = 9%, 2.1 =<br />
6%, 2.2 = 10%), dagegen nur 7% große und ordentlich ausgearbeitete Grabgruben (3 =2%,<br />
3.1 = 2%, 3.2 = 3%) sind, werden die meisten der 24% Erdgruben ohne genauere Angaben<br />
mit großer Sicherheit den Befundtypen 2, 2.1 und 2.2 zuzuordnen sein. Es ist aber<br />
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