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Lebensbilder von Frauen in Forschung und Technologie - w-fFORTE

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Die Stahl-Alchimist<strong>in</strong><br />

Sab<strong>in</strong>e Eglsäer schildert s<strong>in</strong>nliche<br />

Erlebnisse mit Stahl, schätzt das Gespür<br />

<strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> beim Forschen <strong>und</strong><br />

scheut hantige KollegInnen nicht.<br />

Stahl hat e<strong>in</strong> Innenleben. Je nach<br />

Zusammensetzung legt er unterschiedlichste<br />

Verhaltensweisen an den Tag,<br />

verfärbt sich, rostet, widersteht, gibt<br />

nach. Sab<strong>in</strong>e Eglsäer liebt Stahl <strong>und</strong><br />

beschreibt se<strong>in</strong>e Eigenschaften, als<br />

Ausbildung:<br />

Studium Technische Chemie TU Wien,<br />

Doktorat am Institut für Chemische<br />

<strong>Technologie</strong>n <strong>und</strong> Analytik<br />

Position:<br />

Entwicklungstechniker<strong>in</strong> bei<br />

Böhler-Edelstahl<br />

Wissenschaftsdiszipl<strong>in</strong>:<br />

Technische Chemie<br />

spräche sie <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em guten Fre<strong>und</strong>.<br />

„Ich greife den Werkstoff gerne an, ich<br />

muss ihn <strong>in</strong> der Hand fühlen <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Glanz genießen.“ Für die Chemiker<strong>in</strong> bedeutet<br />

Stahl S<strong>in</strong>nlichkeit, sie erforscht<br />

se<strong>in</strong>e Geheimnisse, wenn sie mit dem<br />

Mikroskop „<strong>in</strong> die Mikrostruktur h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geht“,<br />

denn Stahl ist nicht gleich Stahl.<br />

Sab<strong>in</strong>e Eglsäer ist e<strong>in</strong>e neuzeitliche<br />

Alchimist<strong>in</strong>. In der Böhler Hexenküche<br />

braut sie geheime Mixturen zusammen,<br />

lässt köcheln, verschmilzt, gießt ab<br />

<strong>und</strong> wartet gespannt auf das fühl- <strong>und</strong><br />

sichtbare Ergebnis. Derzeit soll sie<br />

e<strong>in</strong>en korrosionsbeständigen Lagerwerkstoff<br />

für Turb<strong>in</strong>en <strong>in</strong> der Luftfahrt<strong>in</strong>dustrie<br />

herstellen, es können jedoch<br />

auch Metalle für Hüftprothesen, Zahnspangendrähte<br />

oder Essbestecke für<br />

daheim se<strong>in</strong>. Bis zu zehn Jahre arbeiten<br />

die Böhler EntwicklungstechnikerInnen<br />

an e<strong>in</strong>em Werkstoff. Es geht um die<br />

Herausbildung gewisser stählerner<br />

Eigenschaften, die höchsten Anforderungen<br />

entsprechen müssen: Besonders<br />

zäh, besonders rostfrei, besonders hart.<br />

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