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Rund 4600 kg Milch aus dem Grundfutter M.Weiler.Weiler

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Badische Bauern Zeitung - Wochenblatt des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptve...<br />

Badische Bauern Zeitung vom Samstag, 14. November 2009<br />

<strong>Rund</strong> <strong>4600</strong><strong>kg</strong> <strong>Milch</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Grundfutter</strong><br />

Das System ,Bio` passt sehr<br />

gut zu meinem Betrieb, ist<br />

Fehrenbachs bisheriges Fazit.<br />

(Foto: <strong>Weiler</strong>)<br />

Von Martin <strong>Weiler</strong>, <strong>Milch</strong>projekt Schwarzwald, Bioland-Beratung<br />

Im <strong>Milch</strong>projekt Schwarzwald können die Projektbetriebe auch Fütterungsberatung<br />

in Anspruch nehmen. Der folgende Bericht zeigt, wie ein Betrieb nach der<br />

Umstellung auf ökologische Wirtschaftsweise durch eine <strong>aus</strong>gewogene,<br />

grundfutterbasierte Fütterung weiterhin gute <strong>Milch</strong>leistungen erreicht.<br />

Am oberen Ausgang des Simonswälder Tals liegt bei Gütenbach der Bioland-<br />

<strong>Milch</strong>viehbetrieb von Christoph Fehrenbach. Seine 44 Kühe geben etwa 6200<strong>kg</strong> <strong>Milch</strong> pro<br />

Tier und Jahr. Mit <strong>dem</strong> Ziel "möglichst viel <strong>Milch</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Grundfutter</strong>" werden dabei rund<br />

<strong>4600</strong><strong>kg</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Grundfutter</strong> erzeugt. Dafür muss den Kühen immer bestes Futter zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Umstellung auf Bio<br />

weitergehen sollte. Er stand vor zwei Optionen:<br />

Der auf fast 1000m Höhe gelegene Betrieb befindet sich seit<br />

Generationen im Familienbesitz und soll es auch bleiben.<br />

Vor einigen Jahren musste sich Christoph Fehrenbach<br />

deshalb entscheiden, wie es mit der <strong>Milch</strong>viehhaltung<br />

1.Intensivierung der <strong>Milch</strong>viehhaltung mit mehr Kraftfutter und höheren Leistungen sowie<br />

Einstellung einer zusätzlichen Arbeitskraft.<br />

2.Senkung der Intensität des Betriebes und Umstellung auf Bio.<br />

Fehrenbach, der den Betrieb die meiste Zeit alleine bewirtschaftet, entschied sich für die Umstellung auf Bio, welche<br />

Anfang 2007 begann. Seit Beginn dieses Jahres ist sein Hof als Biobetrieb anerkannt.<br />

Seit Beginn der Umstellung hat sich einiges geändert und nicht alles ist leichter geworden. Vor der Umstellung hat<br />

Christoph Fehrenbach seine Flächen eher intensiv gedüngt. Seit er darauf verzichtet, sind<br />

die Grünlanderträge rückläufig und das Futter ist für den aktuellen Viehbestand eher<br />

knapp. Heute düngt er <strong>aus</strong>schließlich mit Gülle. Das Güllemanagement will er weiter<br />

optimieren, um auch als Biobetrieb gute Erträge zu erzielen. 2008 sank die<br />

durchschnittliche <strong>Milch</strong>leistung auf 5500<strong>kg</strong> pro Kuh, was Fehrenbach unter anderem auf<br />

das damals schlechte <strong>Grundfutter</strong> schiebt. Dieses Jahr ist die <strong>Milch</strong>leistung wieder auf<br />

6200<strong>kg</strong> gestiegen. Fehrenbach plant, den Bestand mittelfristig geringfügig zu reduzieren.<br />

So will er ein <strong>aus</strong>reichendes Futterangebot für seine Kühe sicherstellen.<br />

In der Stallsaison füttert<br />

Christoph Fehrenbach zweimal<br />

täglich Grassilage und Heu. (Foto:<br />

<strong>Weiler</strong>)<br />

Die Fütterung<br />

Christoph Fehrenbach füttert zweimal täglich mit einem Dosierladewagen frische<br />

Grassilage und Heu und schiebt zusätzlich noch mindestens<br />

dreimal täglich Futter nach. Futterreste von knapp zehn Prozent akzeptiert er, "denn dann<br />

sind die Kühe satt geworden". Die besseren Reste bekommt das Jungvieh, das andere<br />

wandert auf den Mist.<br />

Kraftfutter erhalten die Kühe mehrmals täglich am Transponder. Im Durchschnitt bekommt<br />

jede Kuh etwa 2,5<strong>kg</strong> <strong>Milch</strong>leistungsfutter (16/4er) pro Tag, bei besonders hoher<br />

<strong>Milch</strong>leistung maximal 8<strong>kg</strong>. Das Kraftfutter teilt Fehrenbach nach den MLP-Daten zu. Dabei<br />

achtet er darauf, dass die Portionen pro Mahlzeit nicht zu groß sind. Ferner achtet er<br />

darauf, dass die Tiere gegen Ende der Laktation nicht auffleischen. Denn verfettete Tiere<br />

haben ein erhöhtes Risiko für <strong>Milch</strong>fieber und Ketose zu Beginn der Laktation.<br />

Bisher hat der Betrieb keine extra Trockenstehergruppe. Ob sich das in Zukunft einrichten<br />

lässt, ist unsicher, denn der 1984 gebaute Laufstall ist darauf nicht <strong>aus</strong>gelegt.<br />

Seit Fehrenbachs Kühe im vergangenen Jahr verstärkt Probleme mit <strong>Milch</strong>fieber hatten,<br />

http://www.badische-bauern-zeitung.de/bbz_print.php?&p[ivw]=/artikel/print&p[met...<br />

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Die Kühe bleiben so lange wie<br />

möglich draußen auf der Weide.<br />

(Foto: <strong>Weiler</strong>)<br />

12.11.2010


Badische Bauern Zeitung - Wochenblatt des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptve...<br />

setzt er vermehrt Mineralfutter ein. "Hier bin ich sehr großzügig", so Fehrenbach, "und ich habe das Gefühl, dass vieles<br />

deshalb besser funktioniert." Den Tieren stehen ständig Salz- und Minerallecksteine zur Verfügung. Außer<strong>dem</strong> gibt er<br />

noch täglich etwas Mineralfutter auf das <strong>Grundfutter</strong>.<br />

Die Wasserversorgung der <strong>Milch</strong>kühe ist über zwei Trogtränken mit entsprechen<strong>dem</strong> Fassungsvermögen sichergestellt.<br />

Wasser ist das billigste Futtermittel. Steht den Kühen nicht <strong>aus</strong>reichend Wasser zur Verfügung, reduziert sich die<br />

Futteraufnahme und die <strong>Milch</strong>leistung sinkt.<br />

Seit der Umstellung muss Christoph Fehrenbach auf Zukauffuttermittel wie Biertreber verzichten. Weil es nur wenige Bio-<br />

Biertreber gibt und diese deutlich höhere Preise haben als konventionelle Biertreber, ist er auf gutes <strong>Grundfutter</strong><br />

angewiesen. Damit Fehrenbach die Potenziale seines <strong>Grundfutter</strong>s besser einschätzen kann, lässt er die Grassilagen<br />

jedes Jahr untersuchen. Das hilft auch bei der Auswahl des passenden <strong>Milch</strong>leistungsfutters.<br />

Im Sommer sind die Kühe Tag und Nacht auf der Weide. Fehrenbach nutzt seine Grünlandflächen überwiegend als<br />

Umtriebsweide. Die Koppelgrößen variiert er je nach Aufwuchsmenge. Hier sei er aber noch auf der Suche nach <strong>dem</strong><br />

optimalen Weidesystem, so Fehrenbach, was bei den heterogenen Flächen nicht einfach sei.<br />

In der Zucht, die er als Eigenbestandsbesamer sehr ernst nimmt, möchte Fehrenbach künftig verstärkt auf Kühe setzen,<br />

die unter den gegebenen Fütterungsbedingungen konstant gute <strong>Milch</strong>leistungen geben. Wichtig ist ihm ferner die<br />

Langlebigkeit seiner Tiere.<br />

Regelmäßige Beratung<br />

Christoph Fehrenbach ist mit der Entwicklung des Betriebes zufrieden. Die Umstellung auf Bio bereut er nicht, auch weil<br />

sich die dafür erforderlichen "Klimmzüge" <strong>aus</strong>gezahlt haben. Der Bio-<strong>Milch</strong>markt hat sich positiv entwickelt, und<br />

Fehrenbach erlebt täglich, "dass das System ,Bio` sehr gut zu meinem Betrieb passt." Trotz<strong>dem</strong> könne man immer weiter<br />

optimieren, so der Betriebsleiter. Dabei hilft ihm auch das <strong>Milch</strong>projekt Schwarzwald. Seit einem Vierteljahr erhält er im<br />

Rahmen des Projektes monatlich eine Auswertung seiner MLP-Ergebnisse. Die Auswertung zeigt ihm unter anderem<br />

Risikotiere auf und liefert auch Handlungsempfehlungen.<br />

Der Betriebsleiter erhofft sich davon eine Unterstützung in der Fütterung – vor allem für die kritischen ersten 100<br />

Laktationstage – und bei der Eutergesundheit. Außer<strong>dem</strong> will er über die Auswertung kontinuierlich mit seinem Berater in<br />

Kontakt sein. "Der Kontakt mit der Beratung ist schon hilfreich, denn irgendetwas nimmt man doch <strong>aus</strong> je<strong>dem</strong> Gespräch<br />

mit."<br />

URL dieses Artikels:<br />

http://www.badische-bauern-zeitung.de/1289565760798<br />

© 2010 Badische Bauernzeitung<br />

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12.11.2010

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