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B B D O - Batten & Company

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36<br />

INSIGHTS 7<br />

So kann sich ein Anbieter über die Vielzahl seiner<br />

Produkte differenzieren, indem er sich wie z.B. die<br />

Schweizer Swisscom als Komplettanbieter positioniert,<br />

der die Kundenbedürfnisse einer großen Zielgruppe<br />

mit einer einzigen Marke („alles aus einer<br />

Hand“) adressiert und dennoch bedarfsorientierte<br />

Angebote verspricht. Kern der Positionierung der<br />

Swisscom ist der führende Anspruch an Qualität und<br />

Service („Qualität und Service: nirgends besser“) –<br />

in der Umsetzung bietet die Swisscom ein umfassendes<br />

Sortiment an Produkten und Serviceleistungen<br />

an. Swisscom adressiert so in erster Linie den<br />

Massenmarkt. Einen Gegenpol dazu bilden Anbieter,<br />

die nur ein kleines Produktportfolio haben und dem<br />

Kunden damit etwaige Entscheidungsschwierigkeiten<br />

proaktiv abnehmen. Sie fokussieren sich v. a.<br />

auf Nutzenattribute wie z. B. „no-frills“ und Flexibilität.<br />

Ein Beispiel hierfür ist die Marke Congstar der<br />

Deutschen Telekom AG. Voller Absicht unabhängig<br />

von der Muttermarke positioniert, legt Congstar den<br />

Fokus auf Flexibilität und einfache Produkte, um<br />

bislang vom Konzern nicht erreichbare Zielgruppen<br />

für sich zu begeistern. Hierbei wird gezielt eine preissensible<br />

Zielgruppe angesprochen, die keinen Wert<br />

auf umfangreiche und preissteigernde Serviceangebote<br />

legt.<br />

Einige der aufgeführten Positionierungsmerkmale<br />

sind nahezu zwangsläufig miteinander verbunden.<br />

Relevanz, Nachvollziehbarkeit und Marktpotenzial<br />

sind bei Kombination und Konzeption von entscheidender<br />

und handlungsleitender Bedeutung. Denn:<br />

Markenführung ist kein Selbstzweck – und darf auch<br />

nicht als solcher verstanden werden. Im Gegenteil:<br />

Die Marke und deren systematische Führung leisten<br />

einen zentralen ökonomischen Wertbeitrag für das<br />

Unternehmen, der nur dann erschlossen werden<br />

kann, wenn sorgfältig und frühzeitig die Potenziale<br />

von Marken und Geschäftsparametern analysiert<br />

werden. Dies schließt u. a. eine eingehende Untersuchung<br />

von Kundenbedürfnissen und Kaufentscheidungstreibern<br />

ein, die zur Berechnung von<br />

Preisbereitschaften und Absatzpotenzialen führen.<br />

Es existiert eine Reihe von Prognoseverfahren, die<br />

z. B. mittels Conjoint-Analyse eine systematische<br />

Abschätzung sämtlicher Markenführungshebel ermöglichen.<br />

Im Rahmen der Potenzialanalyse helfen<br />

Business Cases, den ökonomischen Nutzen unterschiedlicher<br />

Optionen zu quantifizieren und belastbare<br />

Prognose- und Preismodelle zu erarbeiten.<br />

Zahlreiche Hebel der Markenpositionierung lassen<br />

sich mit derartig methodischem Vorgehen aufeinander<br />

abstimmen, auf das formulierte Ziel ausrichten<br />

und die Risiken der Markeninvestitionen auf ein<br />

Minimalmaß reduzieren.<br />

Überlegungen zur Markenstruktur<br />

in einem veränderten TIME-Markt<br />

Die Verankerung der Marke im Unternehmen wird in<br />

der Markenstruktur definiert und legt fest, wie das<br />

Produktportfolio aus externer und interner Sicht sortiert<br />

und wahrgenommen wird. Die Markenpositionierung<br />

stellt dabei die inhaltliche Ausrichtung der<br />

Markenstruktur dar – beide bedingen sich jedoch<br />

gegenseitig und sind iterativ und ganzheitlich zu<br />

entwickeln.<br />

Im Zuge der Konvergenz sind im Markt unterschiedliche<br />

Reaktionen der Markenstrukturanpassung zu<br />

beobachten. Zum einen antworten Unternehmen mit<br />

einer z. T. radikalen kundenorientierten Ausdünnung<br />

ihrer eher technologieorientierten Markenstrukturen.<br />

In dem Maße, in dem Märkte und Produkte zusammenwachsen,<br />

werden dabei Marken konsolidiert –<br />

im Ergebnis verbleibt oftmals für den Bündelmarkt<br />

nur eine Marke. Zum anderen werden neue Marken<br />

geschaffen, um unterschiedliche Zielgruppen mit<br />

unterschiedlichen Motiven möglichst spezifisch anzusprechen.<br />

Im Vordergrund steht derzeit oftmals<br />

die Möglichkeit, mittels Preisdifferenzierung unterschiedliche<br />

Preisbereitschaften abzuschöpfen.<br />

Für den optimalen Marktangang existiert keine allgemeingültige<br />

Strategie. Vielmehr bedarf es der unternehmens-<br />

und kontextspezifischen Überprüfung von<br />

Markenpositionierung, Markenstruktur und Kundenstruktur,<br />

um diese Frage von unternehmensstrategischer<br />

Bedeutung zu beantworten.

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