B B D O - Batten & Company
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INSIGHTS 7<br />
Als letzte Option bildet der White-Label-Ansatz<br />
(Option 4) die unternehmensunabhängigste Form<br />
der Schaffung neuer Marken zur Ausschöpfung von<br />
Kaufbereitschaften, da bewusst ein Bezug zum Unternehmen<br />
vermieden wird. White-Label-Produkte<br />
werden in der Regel nicht über eigene Distributionskanäle<br />
vertrieben, sondern obliegen in ihrer Gesamtheit<br />
einem unabhängigen Anbieter, der sie unter<br />
eigener Markierung anbietet. Diese Option wird oftmals<br />
eingesetzt, um das unterste Preissegment der<br />
Konsumenten auszuschöpfen, als Distributionskanal<br />
wird häufig der Discountvertrieb gewählt (z. B. Aldi<br />
Talk von E-Plus und Tchibo mobil von O2 ). Aber auch<br />
die Kopplung an attraktive branchenfremde Marken<br />
bietet sich an, um zusätzliche Kaufpotenziale auszuschöpfen<br />
(z.B. Virgin Mobile/ehem. Deutsche<br />
Telekom). Zunehmend werden künftig auf diese<br />
Weise Lifestyle-Marken oder lokale/regionale Marken<br />
genutzt werden, um deren Affinitäten zur Ausweitung<br />
des eigenen Marktanteils zu nutzen.<br />
Als nachteilig bei dieser Option erweist sich der<br />
geringe Einfluss auf die Marketingaktivitäten des<br />
Partners sowie der gänzlich fehlende direkte Kunden-<br />
Zielgruppendifferenzierung<br />
Goodwill-Transfer<br />
Kundenkontakt/-bindung<br />
Positive Rückkopplungseffekte<br />
Stärkung der Stammmarke<br />
Vermeidung Markenüberdehnung<br />
Unabhängige Markenführung<br />
Geringe Komplexität Markenmgmt.<br />
Geringe Set-up-Kosten<br />
Kurze time to market<br />
Geringes Risiko bei Misserfolg<br />
Vermeidung Kannibalisierung<br />
1<br />
Kompetenzerweiterung<br />
Stammmarke<br />
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Abbildung 4: Tendenzbewertung strategischer Markenstruktur-Optionen<br />
kontakt ohne Möglichkeiten der Interaktion, des<br />
Cross-Selling und der Sammlung von Kundendaten.<br />
Der Goodwill-Transfer der Herstellermarke unterbleibt<br />
– im Falle eines Misserfolgs hingegen auch<br />
negative Abstrahleffekte auf die etablierte Marke.<br />
White Labeling eignet sich vor allem zur Erschließung<br />
weiterer Ertragsquellen durch Nutzung von<br />
Skaleneffekten und Kapazitätsauslastung.<br />
Jede dieser vier Optionen bietet zahlreiche Chancen<br />
und Risiken (vgl. Abb. 4) – in der Praxis existieren<br />
zahlreiche Beispiele für ihre Erfolge, ebenso wie für<br />
ihre Misserfolge. Wie so oft gilt auch hier: Wo die<br />
größten Potenziale liegen (Kompetenzerweiterung<br />
der Stammmarke), lauert auch das größte Risiko<br />
bei Misserfolg. Eine planvolle, faktenbasierte und<br />
analytisch begründete Herangehensweise an die<br />
Markenstrategie in Zeiten des radikalen Wandels<br />
vergrößert die Chance auf Hebung der immensen<br />
Potenziale und mindert das Risiko des Misserfolgs.<br />
Voraussetzungen dafür sind dafür das im spezifischen<br />
Unternehmenskontext richtige Nutzenversprechen<br />
und die richtige Markenstruktur als zentrale<br />
Erfolgsfaktoren.<br />
2 3 4<br />
Markenzusatz<br />
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Entwicklung<br />
neuer Marke(n)<br />
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White-Label-<br />
Ansatz<br />
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